« Die Btottn««. Eine N«ujahr»g«schichte. „Komm'! Spiele!" sagte die alt« Krau und lehnte sich in den Stuhl zurück. Sic saß am geöffn«t«n Fenster, um di« mild« Luft «inzuathmen, und verlangte nach sanften Melodien, di« ihr krankes Gemüth besänftigten. Nun erklangen die einschmeichelnden Töne einer Violine und drangen hinaus in'S Frei«. Die Frau sah auf den Mann, ihren Sohn, der am Tage vorher heimgekehrt, mit zärtlichen Blicken. Er war gekommen, ohne daß sie es wußte, lag plötzlich vor ihr aus den Knieen u»d umfaßte sie. In dem kleinen Städtchen hatt« er feine Jugend verlebt, und nachdem er sein wildes Knabenherz ausgetobt und bei seinem Vater gelernt, die Wanderung in die Welt angetreten. Der letzter«, «in Musik«r, war plötzlich zur Rubc g«gan g«n; die Frau, die zurückblieb, z«hrte von dem Wenigen, das sie besaß, und als «S dahin, sandte Hans Händel, was st» brauchte. Bisweilen hatte er Ausschnitte aus den Zeitungen geschickt; sein Ruhm und Ruf ging allmälig durch die ganze Welt. „Brauche so viel Du magst. Ich habe Und ärgere Dich nicht über die Miether. Bewohne unser Heiinathshaus allein. Nimm eine Gesellschafterin, umgieb Dich mit Dienstboten. Sei ein Verschwender, wenn Dein Wohlergehen dadurch erhöht wird." So hatte es oft in den Briefen ge lautet. Aber die alte Frau dachte anders. Sic nahm voll Dank, aber gab nichts Unnüt zes ans. Und bei der Aufforderung, di« Wohnung in ihrem Häuschen ungenutzt siehe» zn lassen, schüttelt« sie den Kopf. Das hieß Erwerb mißachten. Sparsam keit brauchte man nicht nur zu üben süi sich. War «twaS da, dann gabs Men schen genug, würdige, die es nöthig hat te». Nachdem der Mann eine Weile gespielt, winkle sie ihm und bat, daß er aufhören möge. „Es war schön", sagte sie. „Aber die Erinnerttngen an Deinen Vater wnrden allzn lebhaft geweckt. Mein Gemüth braucht »ach der Krankheit Besänftigung, das zu viel macht mich unruhig." Der Mann legte das Instrument fort, Hände. „Meine Mutter!" sagte er weich. „Wenn ich Dich nur wieder gesund wüßte —" „Es wird ich fühl' es, Hans. Wenn Du nicht gekommen wärst, wäre ich viel leicht gestorben —an Sehnsucht. Nun weiß ich, daß ich wieder genese!" In dies«», Augenblick wird die Stu benthür linier einer hastig hervorgestoße nen Entschnldigung rasch ans-und ebenso „Wer war das? Vo» denen oben? Was sind's sür Leute?" fragte Haus. „Ja, die ncnen Miether, der Organist mit seiner Tochter Specia." „Nette Menschen?" „Es scheint etwas sonderbarer Art sind sie. Der Vater ist hänsig fort. Specia singt viel, übt mehrere Jnstru lisch." S h ch regr, halb zerstreut zurück. Wenig spätcr ward geklopft, und Frcnnde traten ein, die vo» Haus Han dels Cinlressen gehört. Sie zogen ihn bald mit sich sorr, nnd ihn drängte es Als Händel kurz vor Mittag zurück- und de» Weg durch de» Garten Der Mau» liichlc. „Mit Verlaub! ei» unerzogenes Kind. „Ja, Specia Rast heiße ich," gab sie dann ohne Verlegenheit zurück. „Specia? Woher habe» Sie diese» Name», wenn's gestaltet ist, zu fragen ?" „Nach einer Violine, die mein Groß vaie, besaß," erwiderte sie mit einer tie fen, heiser klingenden, aber eigenartig „Nach einer Violine?" „Ja, sie war sehr kostbar, und weil imui Großvater das Instrument sehr liebte, bat er meinen Vater, mich specia zn nenne»." „Hm Und Sie lieben Musik?" Mit einem vor Begeisterung funkeln den Ansvri'ck im Auge beanlworletc Spe cia Handels Arage. „Ja, und ich möchle so spi«l«n können, n».' Sie. Und langgezogen. O, wie schön wie wunderschön »nd „Nun?" „Ich ärgere mich! Bitte, spielen «i« >».! u mehr, Gehen Sie bald wieder ,na»s schüttelte den Kops. „Wie kraus line Gedanken sind, mein Fräulein. Sie eine Deutsche? Wo lebten Sie „ln Venedig war mein Vater zuletzt Aber er ist ein Deutscher aus dieser Ge gend. Als ihm ein Freund schrieb, er könne hier eine Anstellung und Beschäfti gung erhalten, bewarb er sich sogleich." Hans bewegte mit dankender Geberd« den Kopf und, wieder an ihre Worte an knüpsend, sagt« «r: Weshalb ärgern Sie sich denn über mein Spiel? Weshalb soll ich fortge hen?" Dl!' Mädchen schob '.»nächst hm uud he». '-alcich aber trat etwas B?s«S in ihre gleichsam allen äußerlich«» Dingen abgewandten, in sich gekehrten Augen. Zuletzt stieß sie heftig heraus t „Ich bin eifersüchtig. Ich kann kann es nicht ertragen." „Dabei werden Sie nie vorwärts kom men. Denn nicht wahr, Sie spiele» selbst?" „Ja," rief sie und öfsnete den aus drucksvollen Mund, in dem prachtvolle Zähne erschien«,,, und dem ein lebenS warm«r, heißer Athem entströmte. Alles an diesem Kinde war kräftig, natürlich und von eigener Art. „Damit Sie nicht mehr eifersüchtig werden, müssen Sie tüchtig lernen." Specia gab hieraus keine Antwort, aber sie richtete ihre Augen mit fragen dem Ausdruck auf Händel und sagte: „Nicht wahr, Sie werden nicht mehr spielen?" Hans sah da» Kind an und schüttelt« den Kopf, als ob ein Thörichter Thörich „Sagen wir einmal anders. Sie sollen mir etwas vorzeigen, und wir wollen zusammen musiciren." „Nein, nein ich kann nicht! Si« sind doch der berühmte HanS Händel? So sagte mir mein Vater. Ich las viel von Ihnen, immer wünscht« ich, Si« einmal spielen zu hören und nun nun —" „Sonderbares Kind," flüsterte Häudel. Er konnte ihr Wesen nicht begreifen. „Wenn ich täglich sechs Stnnden übe, werde ich es so weit bringen können wie Sie? Ich möchte etwas Großes werden, auch die Welt durchstreifen, und Alle soll ten sagen, Specia Rast spielt wie Hans Händel." Und plötzlich ihm näher hin tretend, küßte sie stürmisch seine Rechte »nd flüsterte in einem flehenden Ton«: „Und nicht wahr, Sie spielen nicht mehr, bitte ich war so krank, ich weinte, als ich, um Sie zu sehen." „Hören Sie, Fräulein Specia," ent gegnete Händel, seine Hände zurückzie- Stundc. Möchten Sie das ? «igen. ckts?" gen?" zg chs ch „Ja, das ist es! Mein Vater schilt Mehrmals hörten sie über sich ein Ge räusc^^als n>pse ein ungedul endlich schivcrinüihiger Verzicht. Als er znsällig den Blick hinaus wandt«, sah er zu seiner Uebcrraschuiig die Gebühr! Der Mau» schüttelte zor- Porprobe sür ein Concert in der Kirch« Ja, Specia sei zu Hause, erklärte die Magd. Als Hans eintrat, lag si« ans dem Sopha »nd schlief. Aber sie ruht« nicht wie andere Menschen, sondern hatte daS Gesicht tief in die Kissen gedrückt »nd war so sest eingeschlummert, daß sie bei seinem Eintritt nicht erwacht«. Neben ihr an! dem Tisch lag eine Vio line »nd stand ein Schreibge>chirr, da» Blatt Papier aber, dessen mehrfach ge änderte Schrift zn lesen Händel nicht widerstehen konnte, stand: selbst, D'rii!» hasse ich Dich! Und hüte Dich! To lang' Du weilst hier, will ich auch Nich gar verspotten wollen, Soll Dir nicht gelingen!" Händel las noch einmal, sah auf das schöne schlanke Kind, das wie ein« bü „Die Dame schläft fest. Ich will si« Mädchens oben und—verzichtete. Seiner Mutter siel das auf und sie fragte. Aber er wich aus. Aber während er bisher nur über das seltsame Kind den Kopf geschüttelt, er faßte ihu nun ein heftiger Drang, sie einmal singen »nd spielen zu hören. Er überlegte auch die Möglichkeit, in ihre Nähe zn gelangen, und trug, weil zuletzt Rast sein Ansuchen vor. „O, welch« Ehre! Gewiß, gewiß I Natürlich, Herr Häudel," gab dieser zu rück. „Gleich heute soll Spccia Ihres! Wunsch ersülle» ! Ich bitte, seien Sie und Ihre Frau Mutter heut Abend un sere Gäste." Hans Händel verbrachte die Stunden voll Unruhe. Das Mädchen kam ihm nicht aus dem Sin», ja es drängte sich Aber di« Dinge gestaltete» sich besser, als Händel erwartet hatte. Das Mäd chen war sreilich von einer eigenthümlich Nach abgedeckter Tafel rief ihr Vater: „N»n! singe, Specia!" Lied: breche», Nicht stückweis, wie ein Sonnenstrahl Das Eis zerbricht aus Bergesflächen. Wenn's sein muß, brich mit einem Mal." Händel sagte nichts; ihr Gesang und ihr Vortrag waren vollendet. Naniensschivester und geige." Das Mädchen biß die Zähne zusam men, die Mienen verfinsterten sich, und teil." „Nun, Kind?" „Ah! —Vielleicht ist's meiner Tochter klärte: d.« »Was ist mir daS alles! Ruhm, Ruhm! Etwas können! O Gott, weS- Oual—" sort bin? Wirklich?" „Ja!" sagte d«Z Mädchen sest und sah den Mann ltid«nsch«sl»io», ja, mit har tem Ausdruck an. „Gut, so will ich gehen, weil —«etl —ich —Sie liebe—Specia—" Er sprach mit leiser; tiesbewegter Stimme und schritt langsam von ihr fort. Wenige Tage später reiste Händel ab, er folgt« den Aufforderungen seiner Agenten, die ihn sür Concerte bestimm ten, und er that's mit einem gewaltsamen Trotz, obschon ihn di« Bitten seiner Mut „Du gehst, mein Hans? Wann seh« ich Dich wieder? Vielleicht nie—" „Doch, doch Mutter!" entgegnete der Mann zerstreut und in sich gekehrt. „Wer weiß, vielleicht komme ich frü her, als Du gedacht." Der Sommer war verzogen, der Herbst mit Sturm und Sonnenschein in w«ch s«lnder Laune gewichen und hatte zuletzt dem uingestüm auftretenden Winter Platz gemacht. Drunten im Haus sah's traurig aus. Die alte Frau lag abermals krank. Si« hing mit allen Fasern ihrer Seele an dem Sohn, und er hatte sie sast ungedul dig abwehrend verlasse». Nun naht« das neue Jahr; die Weihnachts bäume standen schon wieder, ihres Schmuckes entkleidet, auf de» Höfe» und in de» Gärte». Und da plötzlich klopft« es an die Thür des kleinen Hauses, und Hans Händel trat ein und fiel, wie im Sommer, vor seine Mutter auf di« Kniee. „Ich bin abermals da! Bevor ich »uf längere Zeit gehe, wollte ich Dich noch einmal sehen! —" Inzwischen hatte Specia wirder z» ihrer Violine geglissen und gespielt. Immer hörte die alte Fran z», und ihr Herz bebte bei den Tönen. Das Mäd> chen spielte das Instrument wie ein Mei ster. Immer schöner ward's, ost sang die Geige Melodien, die der Frau inner stes Herz ergriffen.—Und ihre Gedanken waren zu Hans gezogen und zu dem Kinde. Sie liebte es jetzt, weil es daS schätzte, was ihr Sohn über Alles hoch hielt. Er hielt anch mit Fragen nach denen oben nicht zurück, obgleich er in schön, herrlich, Hans —bis plötzlich Alles stumm, wie todt droben." Er sagte nichts. Am folgenden am Nenjahrstage stand er in seinem Gemach, es ergriss ihn allgewaltig. Nach der Melodie: „Wach aus mein Herz und singe!" spielte er ei» aklcs Und nochmals und abermals ging der Bogen über die Saiten, bis plötzlich, als er mitten darin abbrach, dieselbe Melodie über ihm ertönte, ju, da ansetzte, wo er aufgehört, und so rein und herrlich sein Gemach wandten. Der Mann sprang empor. Sie war's! Sein Gefühl sagte es ihm, er wollte ihr entgegeneilen. Aber da öfsnete sich schon di« Thür »nd Specia stand vor ihm, die Violine in der Hand. Ihre Gestalt zitterte, die Flügel ihrer scharfgeschuitlenen Nase bebten und ihre „Sie, Sie, Specia. Und spielten Sie nicht oben?" rief Händel glücksbe ranscht. Er aber hob sie stürmisch auf und suchte ihr Auge. „Specia ! —" flüsterte er. Da siel sie ihm stumm um den Hals, »nd ihre weichen Lippen drängten sich zu den scinigeu. ihr Ange ward wieder klar. Das neue Jahr hatte Alles Allen gebracht, wonach ihr Herz verlangte. Doppelzitngigleiten. Ich krümme Niemandem ein Härchen, betheuerte der Friseur. Kein Wässerchen trübe ich, oersicherte Ich binde Ihne» gewiß keinen Bären auf, bemerkte der Menageriebcsitzer. Mir geht ost der Faden auS, jammerte der Schneider. Böcke schieße ich nicht, rühmt« sich der Jäger. Nie habe ich Pech, klagte der Schuster. Ich rieche den Braten schon, ärgerte sich der Gast. Könnte ich nur die Leute zu Paaren treiben, wünschte der Heiralhsvermittler. Bei mir geht Alles am Schnürchen, sagte der Marionettenspieltr. Ich schenke Ihnen reinen Wein ein, versicherte der Wirth. Mir fällt nicht« ein, prahlt« der Ar chitekt. Ich bin nicht ans den Kopj gefallen, beruhigte der Akrobat. Hoch hinaus will ich, erklärte der Lust schissir. Ich muß Ihnen aus den Zahn suhlen, bemerkte der Dentist. Ich werde kurzen Prcccß machen, sagte der Advokat. Ich verstehe kinen Spaß, brummte der Leser. Der veraltete Stamm gast. „Sie, Herr Wirth, was ist denn? Seit einer halben Stunde »arte ich aus mein Bier! Ich habe gute Lust und gehe heute, wo.ich seit süns,ehn Jahren hier herk»mme, in ein anderes L«cal." —»Ist «ir ganz recht! Si« passen ohnedict nicht mehr in meine neu hergerichtete» Localitäte». „Berdorben gestorben." ein armseliger Leichenzug dnrch die große Perastraße dem vo» Schischli zu. Nur wenige Passanten schenkten der einer i»>'.ikl>'e sürAltistinnen" einzulausen. Seite »nd hinter ihr schrillen drei oder vier „Collegiuiieu" der Todte», und nach diesen ei» paar glalt deiie» iiia» das „Brettl" schon von Wei lcm ansah, lrotzdem sie sich viele Mühe gaben, wie „Leivinskys" d reinzuschauen. Künstler vom hohen Trapez. Sie hallen säinmllich ihre Regenschirme ausgespannt, Einige recht überflüssiger Weise, weil die Dinger, welche sie über hallen sich mehr oder ive»iger stark „ge schmeichelt", oder wie sie iu ihrer Sprache sagten: „zurechtgemachl", das heißt, sie hallen sich schwarze Striche unier die Angen und Rosen aus Wangen und Ohrläppchen gemalt. Wegen des Regens waren ihre Kleider hoch ausgenommen, auch uichl unsrenndlich ausnahm, lvenn man nicht das Unglück hatte, mit seinen Augen den plumpen Ertremitateil der dicke» V«rmietherin sür Artistinnen zu Aber trotz aller dieser stören gchende», welche ihm inilleidig »achblick leii, fühlten wohl, ohne es zu wissen, heraus, daß da eiuc jener Iranrigcn Eri ! jene Bezeichnung ein erhebliches Avance j »iciil. Ihr Valer war l>ei Lebzeile» ei» wohlhabender Kausmann in einer der größten Provinzialhanplstädie Ocster- gewesen ihre Brüder nie» der Unglückliche» zu »c»»e», welche vo» ihrer Familie ja schon längst zn den Todten geworse» >oorden war, lange be- Leichenhcmde verlanschcn mnßtc. Sie hat es auch nie versucht, sich ihren Ver wandte» wieder zn nähern oder dieselben bloßzustellen, im Gegeiilheil, sie schämle sich vor ihre» Brüder» mehr, als diesel be» sich wohl ihrer geschäml habe». Sie selbst wollte sür die Ihrige» verschölle» sei», verdorben »nd gestorben, so lange sie lebte, ist sie es a»ch geblieben. Ihre Verwandle» habe» ei» Jahrzehn hi»d»rch da sie selbst denselben »ichl mehr verheim liche» kailii, dürslen sie Gewißheil erlan gen, wo sich die schon so lange verstor bene Schwester befindet. Allerdings ein Sie halte kaum das achtzehnte Lebens jahr zurückgelegt, als sie c.us dem elter lichen Hause verschwand, »in „dem Zuge ihres Herzens" zu solgeu. Ihr „Ideal" war ei» >ungei.' Ossicier, welcher kurz vorher ans Veranlassung ihres Vaters setzt worden war nnd von dem sie nicht lassen wollte. Man brachte sie zwar nach Hanse zurück, aber als der Vater ein halbes Jahr darnach plötzlich starb, ihre Brüder das Regiment ii» Hause beka men nnd sie mit unerbilterlicher Strenge ans den Psad bürgerlichcr Tugend zurück zusühre» versuchlen, entlief sie zum zweiten Male. Sie frng nicht, was aus ihrem immerhin beträchtlichen Ertxheile wurde, dessen unter be hördlicher Conttole de» Brüdern überlassen blieb, sie kümmerte sich nicht, was dieselben thaten ose, unterließe», ihrer Beruhigung ein obrigkeitliches Zeugniß, mit dem sie Jedermann Haar- klein beweisen konnte, daß sie so und so viele Wochen unschnlviger Weise im Un suchttngsgefängnisse znrückgehallen wor den war. Ein paar Jahre darauf stand sie, diesmal als Klägerin in einem Pa ternitätsprocess«, vor einem Wiener Be zirksgerichte, »nd ihr Gegner, ein reicher Vorstadtsabrikant, wurde zu einige» laßt. Aber weder sie »och ihr Kind be kamen viel von dem Gelde ;» sehe», de»» das Kind starb, ehe sie »ur die erste Rate vo» dem an dritter Stelle deponirten Gelde beheben konnte. Zum Glück sür sie hatte ihr Nechlssreund in diesem Pro cesse Gefalle» a» ihr gefunden nnd nahm sich für einige Zeit ihrer an. So ver ging das Jahr, welches noch bis zu ihrer Großjährigkeit fehlte, und als sie dieselbe erlangt hatte, wendete sie sich an das Vormnndschnstsgericht ihrer Heiniath, um ihr Erblheil zu beanspruchen. hütend und unzählige Male greis! sie Nachts unier ihr Kopfkissen, um sich zu überzeuge», ob der Schutz uoch !a ». und sprudelte und lailschle es »och um sie her, Frost durchschüttelte ihre Glieder und sie zog eilig die Bettdecke über de» Bestimmt ungewiß. Haus srau: Ros«, wer war der Mann, mit dem Sie vorhin unter der Hausthür standen? Dienstmädchen' Dct war Ee ner, der mich mal, ich >or«ß nich' mehr wo, sah, sich dann mich, ich werß nich' mehr wo, näherte, mir dann seine Liebe, ich weeß nich' mehr wie und uss welche Art, gestand, und mich 'nu heirathen will, ich weeß aber nich' ob's ooch wahr iS! Der Schulmeisterst»«»?. AnS Madrid wird geschrieben: Wenn England unlängst seinen Schuljung«»- streik gehabt hat, so hat Spanien gegen wärlig seinen Schulmeisterstreik, »nr mir dem Unterschied, daß de> erste hockkoimsch war, der letztere tiesiragisch ist. Vor ei nigen Monaten wurde berichtet, daß die Volksschullehrer, welche vo» de» Kom ttlüiieii, jedoch mit Garantie des Staates angestellt werde», i» einem große» Theil der Provinzen so unregelmäßig bezahlt wurden, daß verschiedene der Unqlückli chen buchstäblich Hungers gestorben sind, viele unter Preisgebung ihrer Fordernn gcn answaiidcrien und wieder andere znr Arbeit a»f Tagelohn, ja zum Betteln ihre Zuflucht nehmen mußten, um nicht anch zu verhungern. Eine nach Madrid entsandte Commission, welche mit der Vitt« kam, der Staat möge die Auszah lung der ruud 75 Millionen Piaster, welche die Schulmeister a» vielfach jahre lang rückständigem Gehalt von den Lo kalbehörden zu fordern haben, veranlas sen oder vorschußweise selbst zu überneh men, sand überall, bei allen Ministern, Parteien, in allen Zeitungsredactionen ossene Thüren: Jeder versprach, daß ge- Holsen werden sollie, aber Niemand.hals. Zu den alte» Rückstände» sind seildem neue Millionen hillzugekommen. Einzig in der Provinz Zaiagosa schien den un glücklichen SchllUehrern geholscn werden Heller aus Reich» eigenem daß er jene Geschichte selbst erlebt hatte; auch war es nicht so sehr der Inhalt, der derholentlich gelesen hatte. U»d doch mußte ich schweige». Denn Meißner ivai eine Berühmtheit; ich hatte 1848, siebzehnjährig, ein paar Sachen verös sentlicht und seitdem bis I8ti!» nicht eine Zeile" ... . Uebrigens betont S. Heller, ner »orhande» sei auf de» Erzähler lasse sich leicht verzichten. Und ganz mi>k Recht sügt Fritz Manlhuer in einer Fuß note nachstehende aus der traurige» An gelegenheit gezogene Schlüsse Hinz-,: „I. Kranz Hedrich ist sür den Selbst mordversuch und den Tod Alsred Meiß uers moralisch verantwortlich; L. Fsanz Hedrich hat seine Beziehungen zu Meiß uer sich theuer bezahle», lasse», und si« »ach dem Tode des alten „Freundes" noch theurer bezahlen lassen 3. was auch Alsred Meißner begangen hat, er hat es in keiner gewinnsüchtigen Absicht gethau nnd 4. er hat sei»e Schuld in der fnrchttarsten Weise gebüßt. Es erübrigt »,ch hinzuzusügen, daß die Geldansprilche Hedrichs ger«dezu lächer lich sind und »nr anf's Gründlichste die Motive seines Vorgehens »errathen." Bristol sind neuntausend Ar beiter der Schuh- und Stieselfabriken entlajjcn worden.
Significant historical Pennsylvania newspapers