Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 10, 1889, Page 7, Image 7

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    Deutsche Loealnachrichten.
Provinzßrandenburg.
Berlin: der Neichsgerichtsrath
fessor der Geschichte an der Universität,
Dr. Julius Weizsäcker. Der Pferde
händler Pietsch in Charlottenburg ist mit
Hinterlassung vieler Schulde» slüchlig
geworden und wahrscheinlich nach Ame- !
sind meist Geschästscollegen desselben
120,0 elaus e i >. Selbstmord l
Erhänge» der Fleischermcister G. aus!
Nöhrchen. Der Sohn des Bauern W. j
Hübner in Blumberg wurde von dem
Viehjungen seines Vaters aus Unvor
slchiigkeit erschossen; ertrunken sind: der
Invalide Golze aus Corsika, der
Schmied Müller aus Frankflirt a. O.
und der Sohn des Postsecretärs Lemke
in Soldin.
den Wahlkreis Nagnil Pillkallen (Gum
gen anfhielt, der Bürgermeister Mcntz
aus Nhein. Dir Tochter des Besitzers
Ennnlat aus Berszienen, sowie der
Schuhniachergeselle Carl Hennig aus
Neudorf bei Heilsberg sind durch Ertrin
ken verunglückt; bei dem Manöver in
der Nähe von Lotzen wurde der Wirth
Porrey aus Nudowken bei einer Kavalle»
rieaitacke überritlen und gelödtet.
Provinz Westpreußen.
Rechtsanwalt Tilliß in Kulm ist plötz
lich irrsinnig geworden. Die Firma
I. Gold färb in St. Starzard feierte ihr
StZjähriges Bestehen. In Nüdowo ist
der Wirthschaslsinspector v. Büst von
Arbeitern todtgeschlagen worden. In
Kulm seierten die Eheleute Glasermeister
Meyer und Schneidermeister Freywald
die goldene Hochzeit, in Marienburg be
gingen der Schlossermeister Johann I.
Gut und d^rSesler, »elfter Karsten sc».
wnrde. Ertrunken sind ferner: die Toch
ter des Jnstmanns Gitzlaff aus Gehre»,
der Knabe Arthur Arndt aus Gr.-Pleh
neudors und der Fischer Johann Ejicki
aus Weißenberg bei Dirschan. Der!
Landniann Wolnik in Groß-Jablau
wurde beim Holzstehleu von einem nie-
Drambnrg— 7» a» der Zahl seierten
das volljährige Bestehen der Jiiuuug
durch einen scsilichen Umzug durch alle
von Laucnburg, Erfinder der Patent-
Kummet- und Lastgeschirre, ist flüchtig
und über sein Vermögen der Konkurs er- !
öffnet worden. An dem Gebnrlshause
des Staatssecretärs des Neichspostaints
Dr. v. Stephan in Stolp wurde eine
Gedenktafel enthüllt, welche die städti- j
scheu Behörden gestistet haben. —Durch
Ertrinken vernnglücklen: der Schulzen
hojbesitzer Hasse in Gramenz b. Bütow
«nd der Sohn des Brückenausziehers
Adam in Grebenhagen. Der Maurer
Pitzke in CöSlin starb in Folge eines
Sturzes; die Wittwe Bessin in Gram
bow wurde von einem Eiscnbahnzug«
Äbersahre» und getödtet.
ProoinzSchleswi g-H olstein.
In Großcnaspe wurde das Zwei-
Kaiser-Deilkmal seierlich enthüllt. DaS
«a. Iv»u M. kcsiende Denkmal besteht
geschlissenem Granit mit den eingelegten
Nelies.Kopsbildern der beiden Kaiser.
Mit einem Kapital von lv Mill. ist das
Etablissement der Firma H. Helbing in
Wandsbeck i» eine AktienMescllschast um
gewaiidelt worden. —I» der Kapelle des
steher der Anstalt, Pastor Bachert, ge
taust. In Wilster erschoß Üch
und der Seminarist C. Tinzke aus Wolf
see. Der Hofbesitzer Thomas FrieS aus
Nübelfeld wurde von seinem Wage» todt-
Mühlcngelricbe und wnrde getödtet.
Provinz Schlesien.
In Kroischwitz wurde auf der Hühner
uuglücklichen Zufall von einem Ver
wandten erschaffen. In Kntfcheborwitz
hat der 14jährige Sohn des Gärtners
Riedel, insolge Spielerei mit einem ge
ladenen Gewehr, seinen I2jährigenVru
der erschossen. Ihrem Leben habe»
«i» Ende gemacht: in Breslau der Bäk
kerlehrliug Paul Winzig (aus Abneigung
gegen den Lehrstand) und das Dienst
mädchen Ida Rose, in Camnierswaldau
geschäftlicher Verluste wegen der Han
delsmann Schmidt, in Fredersdorf der
Todtengräber Bürger, in Gimmel der
Inwohner Schläbitz, in Kusser der un
heilbar kranke Arbeiter Grnndiiiaiin, in
Polkwitz in einem Anfall von Schwer
muth der Stadtkämmerer Hampel und in
Guhrau das Mädchen Jrrgang aus
Radschütz. Durch unglücklichen Sturz
kamen zu Tode: in Görlitz der Fabrik
director Thicme, in Leschkowitz bei Glö
sa» der Gerichtsvollzieher Gersbach, in
Ober-Linda die Frau des Gärtners
Provinz Posen.
Die im Kreise Samter belegenen Ge
meinden Przystanki und Luboi'i» sind zu
einem Gemcindebezirke mit dem Namen
„Lubosin" vereinigt worden. Am Se
dantage wurde in Weißensee ein Sand
steindenkmal mit Adler sür Kaiser Wil
helm I. enthüllt. In Buczkowo hat
die Frau des Arbeiter» Schrank, der sich
vor Jahren erhängt hat, auf gleiche Weife
ihrem Leben «in Ende gemacht, in Paw
lowke erschoß sich der WirthschaftSinspee
tor X. und in Posen hat sich der Arbeiter
Paul Wagner ertränkt.
s In Bllcka» Oberstlieutenant Schuh
de»i Hauptmann der Feuerwehr und dem
Vorsitzer des Magistrats, Bürgermeister
Kellner, hat sich die in Hornburg seit I l
Jahren bestehende freiwillige Feuerwehr
aufgelöst.—Das neue Mädcken-Schul
haus vor dem Marienthor in Naumburg
in Bickendorf der Böttcher R., in Blei-
Neundorf der Förster Wün» und in
Weißenfels die verehelichte Handarbeite
rin Wcißenborn.
schaste» sind Tag und Nacht Wachen
ausgestellt.—Der kürzlich in Münden
verstorbene Oberpostmcister Richter hat
dem Krankenhause IS,ot>o M. und der
Kleinkinder - Bewahranstalt 3VVV M.
nover ertränkt und in Ahlden, Kr. Fal
lingbostel, hat sich der Schreiber Laterne
erschossen. Infolge unglücklichen
selle Karl Warnecke; Gastivirth K.
Provinz Westfalen.
statt. Der Maurer Wliiklcr in Dort
drückt.
2S—2B Pf. sür das Psund, bezahlt.
che» ist erlrunken.
Provinz Hessen-Nassau.
Johannes Theis, ist verhastet. In
Diez hat sich in seiner Gesängnißzelle
der Strafgefangene Löw aus Neuukircheu
schuldigt war, Diebstähle bei seiner Herr
schaft ausgeführt zu haben, durch Erhän
gen feinem Leben ein Ende. In
läuui. — Selbstmord begingen: die Kran
des Gutsbesitzers Müller in Brösen, der
Ziegler Schmuhl in Möckern, der Verg-
Griinna in Folge eines Sturzes;
der jinabe Oscar Gras in Leipzig siel
beim Sammeln von Absällen in ein
Thüringische Staaten.
Die Wittwe Nohr in Eichicht ist uuter
dem Verdachte verhastet worden, ihr un
eheliches Kind ermordet zu haben.— Am
Sedantage fand in Gößnitz die Ein-
weihung des nennen SchnlhaiiseS statt. —>
Die goldene Hochzeit feierten dcr Garleu
arbeiter Louis Gunther und Frau in
Greiz und das Ehepa.?rLandwirih Georg
Hiick in Obermehler. Der G.irtlcr-
Areilenbach, der Landwirth Wilh. Erb
Ein Blitzstrahl setzie das Haus des
geleistet zu habe».
Königreich Bayerir.-
Medici» Albert Jssert aus Cassel, der
eichstädt und der beim
baueru in Griesstält bedienstete Albert
Furtner von Wasserburg; der Sohn des
Königreich Württemberg.
s Rechtsanwalts August Wecklerli» »>
geknebelt, ihm mit Scheere und Ztasir
messer den Kops glatt rasirt, ein Ohr
abgelten»! und erst dann den Hals durch
rel Unterschlagung iinAmte seit 18»:« eine
achijährige Zuchitiausstrase absaß, ist be
gnadigt worden. Derselbe har uiitcr
»ige Tauiend Mark erübrig! haben.
Der SBjährige Maurer Johann Pseil
aus Backnang hat sich erschossen und der
verwiltwete "Manier Johann Christ.
Bohringer ans Kirchheim n. T., welcher
wegen Stttlichkeitsverbrechens verhaflet
worden war, hat sich im Gefängniß er
hängt. Der Sonnenwirth Ulrich aus
es brachen das Genick: der Weingärtner
Frau Roth aus Jllereichen; der Pulver-
«rbeiter Urban Ben, aus JrSling wnrde
»on einer herabfallenden Senfe derart
am Unterleib daß er einige
Großherzogth«« Baden.
In Bretten wird eine >!e»e Turnhalle
erbaut.—Die Weinhändler Josef Deg
gelmann »on Reichenau und Mar Leoy
von Neustadt a. H. (Pfalz) mvrde» we
gen Betrug» und Weinsälschunff zu lvj
kesp. zu 8 Monaten Gefängnis) verur
rheilt.-—ln Mannhei,» erhielt Gra^Mar
stahls vier Monate Gefängniß. —Die
„Kasinogesellschist" in Neckarbisch?ss
heim feierte ihr övjähriges Stislnngssest.
Das einzige Sshnchen des Gemeinde-
rechners Leopold Hücker und dasjenige
des Bauern Johann Bauer in Pfassen-!
roth erstiegen mittelst einer Leiter den
Boden eiiÄs Schopfes, um ein Feuercheu !
zu machen. Durch eine bis jetzt »och I
nicht au'geklärte Veraulassimg siel die!
Leiter um, wodurch es den beiden Knaben
unmöglich irurde, sich zu retten. Das
Schneider 11. Von den Kindern wurdc!
letzteres verkohilt, ersteres noch lebend,
aber so schwer verletzt aus den Flammen
herausgeholt, daß es nach zwei Stunden
starb. Großes Aussehen erregt in
Werthem« die Verhastung des Inhabers
der Firma PH. Götz-Kiehine, Lager von
Zucker und Petroleum. Es soll sich um j
krumme Geichäitstransaktionen handeln.
—Selbstmord begingen: der Kausiimnn
Fritz aus Mannheim »nd der Ländwirth
Fidel B>au» aus Wyhle» ; der Bürger
und Landwirth Valentin Glatz aus Niet
heim hat sich erschossen; der Maurer
meister Simon Lang aus Zurnhausen
ertränkte sich. —Uebersahren uud getödlet
wurden: die Frau des BahnwarlersHcl
bing in Gottenheim und deren Kind, so
wie der I7jährige Peter Ding aus Ilves
heim, die Tochter der Wittwe Joseph
Kist in Obersasbach und die Wittwe
Therese Pfesser, geb. Tahr, früheren
Kranzwirth Urban Baunigartner ans
Häiiner starb an den Folgen eines Stur
z«s; der Pächter deS „FallerhofeS" bei
Himmelreich wnrde von einem rollende«
Baumstamm todtgequetscht.
R hei iip s a lz.
Die Familie des in Frankenthal ver
storbenen Advocaten Spatz hat die^jer-
Speyer vermachten Legats von lo,Noosl.
znin Besten der in d>n vierziger Jahren
bestandenen Gewerbeschule dem Stadt
rath überlasse». Das Legat wird nun
zur Hebung und Förderung des städtischen
Gewerbes Verwendung finden. Der
Handelsmann Rafael Moritz in Speyer
stierte mit seiner Ehefrau das Fest der
goldenen Hochzeit. Bei einem Streit
im Wirthshaus wurde in Anerbach der
Johann Schuck von dem im gleichen Al
ter stehenden Christian Buchholz er
stochen. Der Schriftsetzer Heinrich
Jßler versuchte sich mittels eines Terze
rols,u erschieße». Der Schuß ging in
die Brust, verletzte aber keine edlen
Theile »nd besindet sich der Lebensmüde
wieder verhältiiißmäßig munter. Di«
feierliche Einweihung der neuen protestan
tischen Kirche in Grethen hat in 'Anwe
senheit des Konsistorialraths Risch statt
gesunden. Unter dem Verdacht der
Falschmünzerei wurde der Schuhmacher
Andreas Kuhn in Maikamincr verhastet.
In seiner Wohnung sollen Prägewerk
zeuge gesunden worden sein. Die Ent
hüllung dcs.Denkmals für de» verstor
bene» Kommcrzicnrath Friedrich Hetzel
in Neusladt und die Eröffnung des neuen
Krankenhauses „Hetzelstift" fanden untc,
entsprechenden Feierlichkeiten statt.
Der Kassirer des Ortsvereins der „Cen
tral - Kranken- und Sterbekasse de»
Schuhmacher und verwandter Berufsge
nossin Deutschlands", Val. Weber aus
Neuburg a. Rh., ist spurlos verschwun
den. Die Ehefrau des Ackerers Adam
Volz in Dammheim hat sich erhängt »nd
der Schlosser Fianz Küchner ans Lamp
recht erschoß sich. Der Bergmann
Hofsmann ans Aschbach wurde verschüt
tet und getödtet und der Tabakhändlei
Phil. Jakob Mohr aus Geinsheim von
einem Farren zu Tode gestoßen: der
Sohn des Schlossermeisters Karl Schlos
ser in Lambrecht trank aus Versrhen
Salzsäure und erlitt tödtliche inner«
Verletzungen; der Sohn des Bäckers
Stricklar in Oppau erlag Brandwunden,
Elsaß-Lothringen.
Jn Mülhausen wurde das von den
Schwestern in Niederbronn errichtet,
Waisenhans eingeweiht. Die Eheleut«
Krebs in Walbach seierten ihre goldene
Hochzeit. In Breitenbach erschoß sich
der Bäcker Nitzeitthaler. —lm Chateau-
Salins wurdc der Wcinbergbesitzer Leg
rand erhängt ausgesunden.— Der Eise
nbahnarbeiter Roth in Dainmerkirch wurde
von dem abstürzenden Haken eines Fla
schenzugs erschlagen, der einzige Sohn
des Wirths Freyberger in Eubach ist
ertrunken, der Knecht Nikolaus Bonrge»
in Metz brach das Genick nnd der Ackere»
Peter Hof aus Reimeriugen wurde in
tödtet.
Braunsch w e i g. Anhalt.
Lippe. Waldeck.
Der Gastwirth Gehrm<>nn in Hellen
thal ist mit seiner Frau spurlos ver
schwunden. Auf die Anzeige seiner
eigenen Frau hin ist der Guisbesitzer
Hahn in MühlSdors wegen angeblicher
Brandstiftung verhaftet worden. Bei
volvers erschoß sich der einzige Sohn des
Lehrers Ahrens in Wallenstedt; der Hüt
tenarbeiter Fricke in Blankenburg er
stickte insolge Einalhmens schädliche,
Gase; der Schäser Heinrich Ebeliug ai»S
Lobmachtersen erlitt tödiliche Brandwun
den ; die ledige Grumbrecht ans Sessel
brach das Genick.
Betrag von 141,000 M. durch Wechsel
fälschiingen geschädigt hat, ist z» 0 Jah
ren Zuchthaus veruriheili worden.—Ein
Kaiser-Friedrich-Denkn<al ist in Edewecht
enthüllt worden. Der Bildhauer, der
dasselbe angefertigt hat, ist beauftragt
worden, ähnliche Standbildes für Varel,
Osternburg nnd Lilieiithal hc'Zustellen.
Auch die Ortschaften Zivi-
Jeoer unter näheren Bestimmungen ei»
Legat von KVVV M. vermacht.
Mecklenburg.
Es feierten: das Svjährige Biirger
jirtiläum der frühere Kaufmann, jetzige
Dr. Frredr. Wilhelm Ludwig Biücknn
5 Ein alter Patriot, de? Dr. phil. Nei»-
g-anum, ans Frankfurt a.,M. stai»menv„
in Hamburg. Das Anwesen der Ge
brrder PeterS in Mooriiürder ist durch
Doctorjubiläüm.
Schweiz.
Beim Tr»ppenz»sammcnz»g'!n> Burg-
Schädelbruch, der seinen Tod zur Folg«
hatte. —Die Tochter des Fabrikanten
Blatter !:» Altställen siel von e>rnc»i
Der diesjährige Hagelschaden im Danton
Luzernist amtlich auf Frcs. ge
schätzt. Der Schützenkönig vom intn
häl! außer deint-ranä I'rix dcrStadt Pa»
ris im Betrag von ZüovFrcs. »och je IVO»
Frcs. vom Präsidenten Carnot, von dem
und mangelnder Ausweisschrifteil einen
Ansiveijimgsbesehl erhalten. Di«
wasdtläi.dischen Landsturm - Komman-
Wallis anrichtete», beläuft sich auf
4«»,303 Frcs.
Uuter Betheiligung unt
festlicher Begeisterung von Tausenden
Bericht der „Münchener N. N." eiit
volles Weihelied an, welchem die Fest:
rede des Pros. Weinhold aus Berlin
folgte. Redner wies in kräftigen Wor
faßte Festgedicht vor. Dann übergat
der Obmann des Ausschusses das Denk-
a» den der
gelegt.
Zu der v»r einiger
gebrachten Nachricht, daß die Franzosen
anfangeii, aiistnli der Briestaub^
aus den. aliröniifchen Leben" von H. W.
Stoll: „Ein eigenthümliches Mittel, fei-,
ne» Freunden den Sieg in der Fern!
richterÄ rinpsing, ließ Caccinua zum un
ermeßliche» Jubel der Zuschauer sein«
j Schwalben als Siegesboten in ihxe Hei'
! math fliegen.
AusKamerum geht den Mün
chener „Nenest. Nachr." von einem Herrn,
der als Schiffsarzt längere Zeit an der
Westküiie Afrikas gelebt hat, eine Schil-
Es eristiren im Kameriiiigcbict vier
Plantagen, wovon allerdings zwei erst
im Entstehen sind. Es sind dies: eine
Eacaoplantagk im Norden von Victoria,
zi» scheu dem letzteren Platz« und Bi
blindi, und eine Tabakpflanzung in Bi
biiiidi. Herr Gechter, ein Wörttember
gcr, früher Gour«?nemenls>järmcr und
inrerisiistischer Postmeister in Kame
run, der die Cacaopflanzuiig anl»gt, ist
voracschritte» ist die Cacaopflauzlilg an
der Kricgsschiffshasenbucht, südlich von
Victoria. Der Letter derselben ist Herr
Thensz. Endlich besteht noch eine ?a»
b»kpf!an;unA in Cribi beiGroß-Batai.za
rück und war einige zehn Tage arbeitsun
fähig'. Es lisfen auch Briefe aus Chiefs
der.iirustämme beim Gouvernement ein,
nicht ani>«»«hin
Ein seltsames Wieder
sehen wurde dieser Tage nnem die Welt
leichtsinnige Bursche iinter sicherer Be
glciittng nach Deutschland zurückgeschickt
wurde.
—Zu r War »» ng für Zahn
'ranke" möge solgender dem berliner
Kriminalbeamten H. passirte Fall die
nen: Der Beamte litt au einem kranken
Backenzahn und wandte sich hilsesuchend
an einen Heilgehilfen, der ihm den Zahn
schließlich auszog. Schon beim Zahn
ziehen empfand der Beamte eine» aus
nehmend starken Schmerz, stieg aber vo»
Tag zu Tag und zu ihn gesellte sich eine
starke Anschwellung der rechten Kopf
tät zu konsiiltiren. Hier schüttelte man
den Kops gar bedenklich und schritt zur
Operation. Der Kranke litt an einer
Art Knochenbrand im Kiefer, dessen pa
thologische Bezeichnung „Sequester?' ist.
Schuld an demselben hatte jener Heilge
vom Kieferknochen mit abbrach. Dieses
Knochenstück blieb in der Wund« und
wurde durch sein Faulen der Erzeuger
des Kuochenbraiides. Nach widerhallen
in der Westentasche. Zum Stannen der
Aerzte konnte der Patient poliklinisch
behandelt werden imd that theilweis so
gar seinen Dienst. Die sehr schmerzli
che» Operationen hat er ohne Anwendung
deren Nareol.cm., ... sich vollziehen 1.,
Ein Pariser Hippolyte
M. machte bei einem ihm befreundeten
Peppina zur alleinigen Erbin seiucS Ver
mögens einsetzt.
7
Zsi« neu«« S»«tkart«n.*l
Es Hraiist ein Ruf wie Donnerhall
Wie Schwertgeklirr und Wogenprall
Jetzt vv» der Weichsel bis zum Rhein;
„Die Karlen müssen annersch sein!"
Die Karlen der Franzosen hier
Die werfe» Hteich zu Bode» wir,
Denn deutsche Karten hat erdacht
Ein schntid'gcr'Lithograph bei Nacht.
Auf ibren Bildet kann man seh'n
Die deutschen StSmin' zusam-üensteh'n x
Damit spiel jeder putsche Man,
De» Skat, auch wexi» er nicht k„»i.
Der Schwur erschaÄt, das Biergla?
rinnt^
Die Karten flattern hoH'im Wind;
Mit deutschen Karten ga:«z allein
Soll deutscher Skat gebrochen sein.
Nachschrift.
Wenn Einer dann 'nen Grand verliert,
Den ohne Vier er hat riskir?!
Reicht er den Brüder» sroh die Hand
Und spncht: that's fbr's Vater»
land."
«in Rangstreit.
In seinen Memoiren über die n »nnig
fachen Erlebnisse seines bewegten Gebens
schildert der englische Impresario Oberst
Mapleson eine kleine Kriegslist, durch
welche er dem ltidigcn Rangstreit znkier
Künstlerinnen in ergötzlicher Weis: «in
Ende macht«.
„Ich kam," sÄ schreibt er „eines schö
nen TageS in Dublin mit einer Gesell
schaft an, die unter ihren Mitgliedern
Fräulein Salla zählte, welche die erst«»
Sopranpartien sang, und Fräulein An^a
die wichtigsten für Kontra-Alt
beste Zimlnerreihe, woraus Beide unisono
ausriefen: „Dies« Zimmer sagen mir
»u."
„Ihnen?" fragte Fräulein Salla.
«Die Primadonna hat doch sicherlich das
Recht der ersten Wahl und ich sagle ja
eben, daß ich diese Zjmmcr haben will."
„Primadonna!" hohnlachte nun
Fräulein Belocca. „Es gibt überhaupt
nnr zwei Primadonnen aus dieser Welt
und das bin ich und die Patti."
„Und Sie solle» bei, alledem die
Zimmer nicht haben", eiserte der So
pran.
Rivalinnen hatte sich. leider in das Ge
biet der persönlichen Würde hinüberge
spielt. Keine der beiden Dame» wollte
vor der anderen zurücktreten. Ich über
ließ sie eine» Augenblick sich selbst und
eilte hinab zum Hotelbesitzer Herrn
Maple, de» ich alsbald sragte:
„Ich habe in der zweite» Etage Zim
mer, die meiner Ansicht nach denen in
der ersleu Etage i» keiner Weife nach
stehen."
Die Zimmer waren auch'dem Fräulein
de Bellocca vom Fenster aus gezeigt
worden, aber sie hatt« bestimmt versichert,
daß keine Macht d«r Welt sie bewegen
nurde, nach oben zu gehen und handle es
sich auch nur um eine Stufe. „Kommen
Sie denn mit mir !>ach oben", sagte ich
zn Maple, und solgeir Sie meine», Win
ke. Den beiden Damen muß es durch
scheinbar absichtslose Bemerkung ange
deutet werden, daß di» Zimmer der zwei
ten Etage ausdrücklich für die Lady
Spencer reservirt sind — Lord Spencer
war damals Vieelönig von Irland
und daß sie unler keiner Bedingung, auch
nicht für eine kurze Zeit, irgend einem
andern überlassen werden können. Ma
ple ging auf meine Idee ein und folgte
mir ans dein Ftch»."
„WaS soll denn das bedeuten?" herrsch
te ich ihn an, als wir uns in der Gesellschaft
der beiden erregten Sängerinnen befan
den. „Sind dies die einzige« Zimmer,
die Sie uns anbieten können? Die
selben werden wohl für die eine der
Damen ausreiche»; aber welche von Bei
den die Zimmer anch nehme» niag; die
„idere muß zun» mindeste» ebensogut ua,
tergebracht werdea."
„Leider konnte ich keine solche Zimmer
freihalten," versetzte Mapl«. „In der
zweiten Etage befindet sich zwar eine Fl:«ht
von reichlich so bequem und sein einge
richteten Zimmein, aber die sind aus
drücklich für die Lady Spencer resersirt,
als das ganze Geichäst werth ist,
wenn ich eine» Andern Besitz den
Zunmern ergreifen liege."
Bei diesen Worte:» riß Fräu'ein d«
Bellocca ihre schönen. Augen we.t aus,
2nd es schien ihr plötzlich «in gu'vc Ge
danke gekommen zu sein.
„Bielleicht können wir die Zimmer
wenigstenz einmal sehen?" ein.
versetzti Maple, «l cr das ist cutch Alles.
„.Gut, lassen Sie uns de»n sinmal gc»,
hen.und einen Nick hineinweAn," sagt«
ich.
Maple »nd ich gingen nech, oben.
Bellocca sollte nnS schw.'igend. Wir
gaben uns den Anschein, c>»S ob wie si«
nicht bemerkten, aber sobald als die Thür
der sür di» Gräsin Spencer reseroiric»
Zimmer geöffnet war, schlüpfte die lei
denschaftliche junge hinein,
warf d« Thür schnell i»ieder zu »nd jchloß
sie ab, indem sie erklärte, daß man die
Lady Spencer irgendwo anders uitter
brvigi» möge."
Aus der Neise. „Also, mei
ne Gnädige. Sie sind Mutter eines
Herr." „Kommt er Abends spät nach
Hause?" .Nein, mein Herr." „Ist er
verliebt ?" „Nein, mein Herr." „Alst,
«in mnstcrhasler junger Mann. Wie
alt ist denn derselbe?" »Schon zwei
Mansie."