Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 23, 1888, Page 3, Image 3

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    Zwei Ireundinmn.
(S. FortsetzunK.)
.Ach, Sie sind wobl die Schwester,
auf welche die selige Frau so aewartet
Lieber Gott, ja, e» ist freilich sehr
auf!" H H
Ihr Versuch, bei dem Herrichten des
Frühstück« zu Helsen, das sür die Leid
tragenden
die alte Nike wehrte ihr unter Schluch
zen, al« sie sich erbot, in der Küche zu
Helsen.
„Lassen Sie doch, Fräulein Lucie, da«
ist nicht« für Ihre Hände. Ach Gott,
Sie hätten ja gar nichts zu thu» brau
ivefen, blos zum Trost für die Frau;
konnte gar «ich» zum Sterben kommen,
Fräulein; von Allen hatte sie Abschied
genommen lind sprechen konnte sie schon
so lange, Fräulein, aber Sie kamen
nicht I"
Da« Mädchen stand mit gefalteten
Händen am Herd, an dem sie einst so
fröhlich geschasst. Weinen konnte sie
nicht mehr. Stumm saß sie auch inmit
ten der Tranergesellschas«, Die Frenn
dinnev der Verstorbenen, die Frau Pasto
de« Direktor« der Zuckersabrik, sprachen
mit der Leichenzug
und stumm war sie auch^jetzt noch!
Endlich schlich sie hinauf in ihre kleine
Swbe und legte sich aus « Bett, in wel-
Elmimc? Nein, Mathilde war
Da ist er ja, ihr Bräutigam! „Al
fredl" sagte sie und richtete sich empor
mit jähem Schreck. Nein, sie mußte sich
getäuscht haben! Wo war sie denn
cigenlllih?
Nun scholl das hohe kreischende Frauen
„Da« Begräbniß? Grundgütiger,
d-S ist vorüber! Sie wollten ihr die
kommen, er ist gerade in'« Holz gegan
gen."
setzte sich nieder; die
nicht: im Hause war ei Wiedel still.
.Geht einmal gleich zu Bette. »Ile»
> morsch!" scholl e» plitzllch wie Trom«
«et Ihr So ein Unsinns"
kleine Füße die Treppe empor.
De« Mädchen« Herz krampst« sich zn
ihr wie die Kletten; schluchzend und
still, das
kommen, Ihr armen Würmer, wlrd sie
lich zu weinen. Lueie küß«e und be
ruhigte sie «nd hals ihnen die Nachl
röckche» anziebe». Sie saß dann, wie
früher Malhilde, zwischen den Bettchen
„Soll ich Euch Etwas erzählen?"
„Ja !
Hi», gelt e« ist
Er blieb also die Nai^hier!
daß sie Furcht hätten.
sie Zug seines Ge^
.Fürchtet Ihr Euch noch ?"
HalS. „Tante Lueie hat uns zu Bette
ch
„Möchte« Ihr gern, daß sie hier blei-
si b, h,
„Sag'Du'S ihr doch, Onkel," rieth
der Jungt.
„Mein alter Schelm," sagte er bitter,
Ihr Kinder!"
Marie.
sagen: , th
Mühe geben, Deine Wünsche zu erfül
len!^
sich ein Gläschen Nordhäufer ei».
„Mathilde hat noch selbst ein paar
Tage vor Tode eine Erzieherin
genüber die klewe,? Mäd
gekehrte« Fußbankchen gespannt hatten,
in tmn
nmh gehen,' schloß er i^aber^er wich dem
„Marinen kränklich?" stotterte sie.
seine Mutter gekonnt »m Mathilden«
lang."
„Du verkeuust die ganze Sachlage,
ruhig. „Ho^tense^ist
und Du bist kaltgestellt. Ich habe übri-
jeder Zeit eine Zuflucht findest!
Guten Morgen!"
Er rückte de» Hut und ging hinaus.
Ueber Lucien« blasses Gesicht flog ein
Zuflucht bist Du
„^ch^anke!"^
schön i i
Hauses».
Die Cousine füllte eben, aus Mathil-
L^cie^ die
„Mein Liebchen !
„Wie hältst Du es au« hier, Lucu?'
Das Mädche» sah sie still an.
bleiben?"
gleich D '
„Nein, ich bleibe nicht hier!"
„Nicht hier?" fragte Hortense. „Ja,
wie soll ich das »erstehen? Was willst
Du thun? "
Beides gibt e» doch nicht?"
—? "
ruhigen. Desto besser, ich kann Dich
/ Du? Ich meine, Du wirst bald
Mädchen herein. Wie betäubt sank ich
der rasselte, der Willen als Ehe
„Aber wie willst da« Verhält»!^
„Erst recht bist Du eS!
'^ch g '
„Sehr angenehm für mich! Aber
„Weil ich nicht kam, als Mathilde mir
sie sich still »ach ihrer Reisetasche bückte,
hatte.
willst—."
m wstu n g 11l lich e
reiften sie ab. In dem
ni^l? Du liebtest ihn ja "
Adlrr
robuste Gestalt, hatte flachsblonde,
GutSbcsitzcrS Mähnert.^
Hinsicht," sagte ärgerlich die Butter zu
sich selbst. Auch da« hals nicht, das! si^e.
Abends solltest Du unterlassen; es ist
„Hast Dii oiel Kranke, Alfred?" sragte
ihn die Mutter.
„Wenig."
„Na, das muß ich sagen!" Die Mut
da siehst Du's, Sclina, so ist sie!"
nichts ,ie mochte wohl in der Kinder tube
„Alles möglich! Nun bleibt sie wohl
stenS etwas Nützliche«."
Er stand am Fenster j das Gespräch
Meerseldt.
Er stützte sich plötzlich schwer aus das
Fensterbrett. im Fond, nebe»
ES si^
„O flüsterte das Mädche» bei-
>ch dbtt
diese Kr?tike» zu «ntcrlasscn. so
„Die Gründe? Na, ich will sie Dir
ihn hegte, darum! Sie bebte innerlich
dem Dieerftldl'schen Grundstück hinüber
(Fortsetzung folgt.)
Tra«is»er A«a.
In New Castle, T>el., wntdc dieser
folg?:
Charles Hcnry Riedel, der Mörder
Er sieh vor Gericht
Allein Riedel besaß keineii
inehr ohne Weiteres die ganzer schwere
?er,,«e»b-A«ebtr>BaciauS".
i iamKi r k la nd, i n
Lst/ SOO <lO,OOO Schadenersatz.
Der Richter legte nämli SG esetz^ s 0
darin liege der Unterschied. Miß Wat-
seiner Eitelkeit stets aufs Neue verletzen
ren Wohlklang auSzeichuctc. Jedenfalls
der Besteller, Poleii
lisch geerbten de« Bittstellers
doch die BolkSztg. die
Fürsten bezahlt sind.
Thrän enr«<ept.
Bittersüß mit Salz vereint
Nimm zu diesem Bittersalz
Noch de« Hirne» beste» Schmalz,
Hast die Ouintessenz der Schmerzen,
weil hübsch sind k. k. Hos-
Virtuosität höchst
Felix Mottl Fres^e
Wahrheit sagen?"— Diener: .Ja, auf
Ehre die 20 Mark em
— Modisica t i o n. Bauer (in
einem Tuchladen): „Was kost' die Me
ter von dem Stoff?" —CommiS: „Z
ß l ück t e S chmeiöh elei.
und schreibt mit einem gewissen Gesühl
selbstbewußter Würde: „Hiermit setze ich
nieinen ersten Willen fest" u. s. w.
Ehemanne«. Frau Schultz« (bei
ihrer Abreise in « Bad) : „Na, leb wohl,
ken!"
Höchste Noblesse^
der Kuchel am Heerd. Zweiter Ungar:
IS gar ckks gegen Weib meinige«, steckt
sich mit Brillantnadel Riß im Schlaf
(zum
Wohl'!
wohin denn?"—
—„Was?" ruft sie entrüstet, „und der
L'ch» ist krank!"
Doetorfchrift. Doctor
Kritzler schreibt so der
Erlöst. Mensch, Du bist ja mit
das Coll?g zu Ende, welche« ge
— Bö« und bif e r. Mancher
henist.^-