Zwei Ireundinnen. tadellosem Sitz die zierliche» Formen einer jugendlichen Gestalt. Unter dem Lcdeisticscl hervor; viclknöpsige dieschlan^ eleganten Juchteiiinappe, auf deren Sil berbefchlag ein H. L. »iiter siebenzackiger Krone giüvirt war. Das Buch zeigte lateinische Lettern und schien in sranzösi scher Sprache verfaßt zu sei». Einige rieseuhastc ZeitungSblältcr ivaren zu Bode» »iid neben ihnen erblick- Mädchens die Ueberrcste von zwei Eig»» rigeiithüiiilich süßUche »nd doch'scharfe Duft kam, der das Eonp6 erfüllte. „Das Billet, ick) bitte —" tönte die Stimme des Schaffners, der sich zum Fenster hi»ei» bog. Hastig fuhr die kleine Mädche»ha»s in die Tasche des Kleides, »m sie ebenso hastig wieder leer hervorzubringen. Ein eifriges Suchen begann in der Reisetasche, auf dem Sitz, vu der Erde, und währenddem jagte» Nöthe und Blässe i» jähem Wechsel aus dem weiche» Mädchengesicht, u»d die Augen hingen erschreckt a» der verdrieß liche» Miene des Schaffners. „Ich muß »lein Portemonnaie verlo ren haben ihm das Billet,' „Scheu Sie nur noch einmal nach," brummte der Man», „ich komme wieder zuriick." Damit war er verschwunden, ihres schwarzen Alpacaklc'ideS und die Gepäckstücke zu durchsuchen. Umsonst! d"n gitterte Luc'i?Walter?" " «ushUfen, Die Angeredete sah erstaunt in das schöne regelmäßige Antlitz, das sich zu ihr gewendet, das ihr so bekannt erschien und dessen sie sich doch durchaus nicht zu daiuals, als wir >-mcinschasilich das Gesicht des Mädchens flog „Dicho ch, erkannt," vollcndete sie gleichst noch ganz, Zug sür Zug, dem blonde» Kinde; als habe Dich Deine Mutter in einem Glaskästche» a»sbc wahrt, so nnveränderl und weich ist Dein Gejicht geblieben, während ich —" Sie stockte. „Wie alt war ich," sprach sie weiter, „als wir bei Eitch zur Miethe wohulen zwöls Jahre uugrsähr. Jetzt bin ich süusuttdzwanzig, also dreizehn Jahre sind vergangen! Wie alt warst Du z» jener Zeit ?" Jahre, Hortense!" Sie saßen sich jetzt gegenüber; Hor tense nachlässig zurückgelehnt, Lncie ker- Mail bei Anstaiidsbesuchen von D. ? Ich habe nie wieder von Euch gehört. Wie geht eS Dei»e» Eltern »nd Geschwistern?" DaS Lächeln wich plötzlich aus dem Mädchengesicht. Lucie sah aus ihre Ainde hcrnnter, »nd es dauerte eine ganze Weile, ehe sie mit nnterdrücktcm Schlnchze» antwortete: „Sie sind Beide Hortense von Löwen schwieg und schaute zum Fcnster hinaus, „Und wo hast D» cine Heimatb gesunden ?" sragte sie endlich. „Bei meiner ältesten Schwester, die an de» Obkiförster Remmert verbeirathet ist. Weißt Du nicht mehr, wie sie Hoch zeit hatten?" „Doch, doch, ich erinnere mich. Sie war ein hübsches Mädchen, hatte ein weißes Mnllkleid all und weinte so schleich bei der Trauung." „Und »NN?" forschte Hortense. Das klare Gesicht de« Mädchen» färbte sich wie Rosen. „Ich reise heute zu Hortense von Löwe» sah lächelnd in die von iiliiiger Seligkeit leuchtende» Augen. „Ich gratiilire Dir herzlich! Und Deine Schwiegermutter lebt in „Ja! Und er auch. Er ist praktischer Arzt dort seit Kurzem; er war früher Assistent an der Klinik des Professor P. in H. Wie er sich dann mit mir verlobte, er sich ii, Hohenberg nie- schüttelleabweisend de» Kopf, sehr still, der alle Herr und ich; ich bin der Suche »ach ihrem Schützling war. „O, Mademoiselle Lucie, liebste Ma dame Waller, haben Sie Horlcnsc nicht gesehen?" Lucie war es streng verboten, sich d«rch den Wildfang zu Spazierfahrten mit dem Ziegenbock oder zu Ritten auf dem Pony vcrsühre» zu laßen. Mademoiselle Ber- Worte gegebe» in ihrem gebrochenen Deutsch: „Lassen Sie, Frau Doktor, Mademoiselle Lucie öfter kommen! Hor tensc hat eine Faible für sie: sie ist sonst so sehr erelusiv. —Mademoiielle Lucie ist Sie eriunerl- sich aller der Spiele, die Hortense angegeben, des Wettlaufens im Hofe, der heimliche» waghalsigen Klette rern auf dem Hausbodcii, und da»» der fühle», die sie damals empfunden, °wt>>» sie an dem Tische der Kinderstube saß mit einer Schularbeit beschäftigt, und aus dein Gezweig des Birnbaumes vor de» Fenster» das blaffe Kindcrgesicht mit ! de» winkende» grane» Augen auftauchte. > von dunklem Haar uinflnthct. „Kommst Du nicht? Mache rasch! Ich warte in Hals über Kopf wurden die Erempel gerechnet^dann hockten sie in der däm merigen Scheuer, wo es so merkwürdig dumpfig roch. Und Hortense erzählte: ich erst gros! bin, dann —" Sie lächelte. Es war doch wunder bar, daß sie sich hier wieder trafen »ach so viele» Jahre»! Wie mochte es ihr ergangen sei, ? Sie hätte es gern ge hört ; aber sie Wichte nicht recht, wie sie sich erkundigen sollte. „Wie geht es, Mademoiselle Bertin?" fragte sie endlich. „O, danke, gut! Ich habe sie noch bei mir ; flc ist ,ehr stark und wunderlich Lucie schwieg wieder. Daun siel ihr ein, Hortense einst eine wunderbar hielt, »nd wie sie dieje Pnppe sosort an Lucie verschenkt hatte, weil sie „solche Albernheiten, wie Puppen, nicht leiden könne". „Wie geht es denn dem alten Onkel Ludolf? Ich erinnerte mich eben an die Puppe," setzte sie stotternd hinzu, als Hortense das Buch sinken ließ und ? Ja, er war siebe» Jahre älter kanntest ihn —richtig! habe' ihn später geheirathet, gleich als ich aus der Pension gkani. Tann vier Wochen nach »»serer Hochzeit, stürzte er in Bade»-Baden bei einem Renne» und LucienS Augen hatten sich vor Erstau „O, traurig," sagte sie herzlich, „das thut mir leid! Und nun bist Du so einsam geblieben?" Die juuae Frau antwortete nicht; sie zuckte nur die Schulter», als wollte sie sagen: .Es ist das Schlimmste noch Nach einer Pause sehte sie flüchtig kin i >ch"h"l" >br Buch aufnahm: Lucie wagte nicht zu sragen, mit Wem ? Aber Hortense gab sosort Aus- Buch und schien bald augelegcntlich zu lesen. Endlich legte sie die Lektüre bei seite, lehnte de» Kops an die Polster und schloß die Augen. Auch Lucie setzte sich bequemer zuriick; ihr- Gedanke» flatter ten voran in die neue Heimath, und all nuMg bcschäsligte sie sich ganz mit ihrer germuttcr dachte, überkam sie eil» ge wisse Angst; sie holte ein Taschenspie- und zu, die ge^ Hatt, sprang auf den hohen Kutschersitz und nahm die Zügel. Sie wartete dort noch auf ihren kleinen Koffer, als zwei Damen an ihr vorüber schritten »nd ei» Paar braun enttäuschte Auge» zu ihr ausschaute» die kleine Reisegejährtin mit der Schwiegermutter. Der Bräuti gam war also wirklich ausgeblieben, wie sah ihnen nach. Die alte, hagere Dame mit den scharfen Gesichtszüge» in dem spießige», unnioderncn Kaschemir umhange hatte sie keine« Blickes gewür digt. Ihre Lippe» kräuselte» sich spöt tisches hörte sie, was jetzt übcr sie ge , Kennst Du die Dame, mein Kind?" „Ja, ich suhr mit ihr— ja, von früher „Das ist aber durch»»« keme Bekannt schaft, die Du fortsetze» darfst! Diese Frau ist eine ganz verdrehte, sah in eine verlegene, und das spöttische Lächeln verschärfte sich um ihren Mund. a»S," seufzte die Frau Steuerräthin Adler. „Das sollte meine Tochter sein!" Jndefse» flog der Wagen rasselnd über das schlechte Steinpflaster der Straßen, sauberem Anzüge der Kommenden. Er hatte sich aus einen Stock gestützt und streckte nun der jungen Dame die zitternde ist gut. v h s) ch „Mit Geld läßt sich Alles erreiche». „DaS durstest Du nicht!" rief er er schreckt. „Jstem BrieshiervonWilken?" fragte Aimmer erwiderte rasch Herr v. Meer. Platz gefuudcn hatte. „Ein Ehrloser! " miirinelte „Es daß es wahr funkelten, ist zu kouiifch, es ist zum Todt^lache»!" Dir, daS verkehrtes A»sta»dsgcsühl! Sache!" > sie »a»t. „Er sagt de» slh»nr, das! er die Knaste in der Hand behielt. „Die Berti» kommen!" schrie e> ein Schlüßel umgedreht. Am dem Bilde ein Blutfleck. „O! Ach! hochuäsigc« ein Fürst! ES ist kein Jude i» der ist ja keine Schande' Schulde» halber das ist nobel! Schließlich hat der Ungeziefer, hat!" „Aber, Klara!" siel Dettchen der Ent „Hat sie nicht gesagt, wann sie hei rathet?" Mutter.« °° meinst, .ES Meerfeld'schen Be- Lncie schwieg. Dle Wiederbegegnung peinlich. „Weinst Du?" fragte Tante Dett den Abschied." Absicht, das Mädchen auf lichtere Gedan- Kind?"^ sie. „La habe» sie Alle Recht. En ist eine „Das ist er! Das ist er!" ries die pflückt. Es that ihr wehe, daß er jetzt h't - 112 trippelte Damen .Guten Abend, Alfred!" sagte sie, (Zortsehung f01g,.) Rücksichtsvoll. „Du, „Ach, der giile Mensch! In Allen, schont That. Aufsätzen des Geh. Mcdicinal - Raths Krankheit, aber, daß ihn diese Idee qnält, behe>rschtch kra"khast. Erhält er da^nn ttii?ivahres und sein eiiigebildeteS Leiden los." ' , ! Der erst« Schlaf. AI» Adam einst im Paradies Den ersten Schlaf gehalten, Ob ich ihr Unrecht thue? Albert Rieden. Zufällige Einfälle. ist... ? ll a » - A. : „Wenn^Sic —Z» rD >ag » o s>.—Arzt: „Ihr verkennt?" --Frau: „Ja. Mich z. B. wt,nem-tz,»r Ge r tfert i g t. Aber Du, bursch: „Ach gnädiger ich hätte „Ui je der alte Witz!" — Auch ein Grund. „Ist e« kett. Spiel!" Die Urkunde. Polizeilieute gen, die über Ihre Person Nähere« an qiebt? Student: Jawohl. (Ueberreicht Aut der Gesellschaft.
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