Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 26, 1887, Page 3, Image 3

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    Der Onkel aus Indien.
FS, Fortsetzung )
„Er liebte diese» Schnäpilein nicht
n^e gnet«
„Nicht offen Vielleicht mitsei
qucs das fünfte Glas Branntwein.
„Was, Teufel," rief Jacques, „wir
send Francs nur seine letzte An
lage. Ah; der pfiffige alle Schein!"
Die btiden Freunde blickten aus, und
„<!r hat mir nur von dreihundert
fünfzig Tausend Francs gilprochen ; er
bat sie in französischen Renten angelegt,
so^,"^uhr^
plStzl ch
derben Faustschlag aus den' Tisch:
Faradet!" ries er aus. „Ist es «in«
wichtig« Sache^
bereits
geheuersten Schätze an indischen Waaren
diesen führte Husband
Jacques notirte sich Straße und Num
sagte er.
Plötzlich wies Husband auf ein Fen
ster.
„Halt, sehen Sie jene» Fenster, wel
ches hell erleuchtet ist?'
Wirllich hob sich ein erleuchtetes Fen-
Zrcunden veranlaßt, mit nach Haust >u
gehen.
Als si« sich s«in«r enlledigt hatten,
„Hast Du schon Lust, Dich schlafen zu
legen?"
Eiligst begaben sie sich wieder vor da»
Hauses,äherten.
versetzte Paul. „Da« Hau« scheint von
euiem Portier der die Schnur
Paul lehnte sich an die Mauer, und
JacqueS kletterte mit Leichtigkeit auf
seine Schultern.
„Jch^ dachte
tMlrllvvcißic k
haben."
Häuser de« GeschäftiviertelS vo^
ohne Zweifel das de« nächtlichen Arbei
ter«. Ein Mensch, der sich vom leisesten
Geräusch aufschrecken läßt, kann wahr-
Die öffnete sich. Eine Frau
„lst Vir. Smithwork noch zu spre
„Ah! Doch schien e« uns, al«
seine e^leu^.
Mondis.
nerte. er etwa« dicker al«
viertel.
Hm-auf ?etzt« er sich allein an e.nen
Allmälig schien er ungeduldig zu wer
den. Er richtete seine Blicke beständig
,^erst"ebs^Du^J^
handelt."
Bald zog der Engländer die Uhr -
?! " >u feinem
Straße, und wieder ohne zu bemerken,
daß sie so hartnäckig verfolgt wurden.
Sie dur<?kreuzt«n den europäischen
Stadltbeil und erreichten bald da« Ufer
de« Wange«.
„Er wird un» in dt« gefährlichsten
Vorstädte führen," rannte Jacque« sei
nem Freunde zu.
„Du meinst in diejenigen, in welchen
Du Fadejah zusammengetroffen
„Hast Du Deinen Revolver und Deine
Dolche?"
„Ich halte sie für jeden Augenblick
bereit."
Sie waren inmitten de« indischen
VieitelS angekommen, wo man nur sel
ten einem Europäer begegnet. Ver
schleierte Gestalten glitten den Mauern
entlang.
Die Nacht war herrlich. Lau und
sanft wehten die Lüfte, und herrlich
strahlte der gestirnte Himmel herab.
Ruh« umgab die dunllen Häuser und nui
~Still!" flüsterte Jacque«. „Kein
war«n. Diese bückten sich vorsichtig zu>
Die Thüre der Hütte öffnete sich leise,
SmUhwork und sein Begleiter träte»
tigen Bude vorgenommen wird. Vor«
wäri«!"
BcUd waren sie am Ziel. Sie hörten
ich nicht irre, so haust Hütt,
diger." k ch dd R d
N ck
Durief er ihm nach
kliern/' j
„Gifte i" erwiderte Paul, ist e«
Plöynch sich Jndier uni
und mengte aus dem
Tropfen der Flüssigkeit in ein« Brüh',
er dem Hündchen hinstellte. D^i
bestimmt versetzt.
Der Engländer hatte da« Fläschchen
an sich genommen und jturz
Jacques und Paul »erhielten sich ei
nen Augenblick ganz regungslos.
„Wo zum Teufel kann er jetzt hinge-
flüsterte Paul.
daraus von ihrem Versteck herab!'
folgten den Beiden wieder mit äußerster
Vorsicht durch das enge, menschenleere
Gäuchen, plötzlich war Smithwork
er? '
z geleistet lchhi>ffe, Du hegst kei
„So Gesellschafts-
"fahren
ß Wer
„Um
scheinlich, niemals wieder sehen werden.
Bist Du bereit, ein solches Opfer zu
bringen? Wir müssen uns das Ver-
Wieviel wird es uns kosten?"
Die Gastfreundschaft de«
wischte i
„Bei dieser wird Englän
,,Bei Gott, er ist es," rief Jacques,
be bc sicheili st 112 die Str ß
„Ihr jungen lhr toll?"
„Wieso?"
Etr^'i"'^
„Wir miissen wohl. Die Geschäfte..."
? Es fällt heute keinem
„Ich hab's," rief Jacques plötzlich
Ablauf einer Vi-xtelstunde er^
«wi^de^be,
Dummkopf! Der Dummkopf!"
was Brief slüster^e
k sch 112
Paul vorstellend i
ich den Zweck Ihre» Besuches
für' ein
sorgte?"
„Sehr Wohl, mein Herr, der gleiche."
„Ich habe öfter« in der vortheilhaft«,
sten Weise von Ihnen sprechen hören."
durch^hre^W^rtesehr
von Lady Klimpson."
„Wiiklich, Klimpson ist Ihne» be
kannt? '
„So erwidere Jacques mit
Lebhaftigkeit. > j ,
unseres Geldes einen guten
Rath eriheileii."
„Wieviel?" sragle Smithwoik lcb>
r er /
Er betrachtete und befühlte die Bank-
~OH, auf
°
»So werden Sie mir in dieser Zeit
selbstverständlich die Ehre geben. Sie als
meine Gäste betrachten zu dürfen," ver
der fort, Sie aufzufordern, Ihr Ho?el zu
verlasien, gewiß sind Sie bei Mr, Hui
band abgestiegen?"
hau» am Gang « zu Tische bitten,"
Die Freund- hatten diese Einladung
erwartet, und da sie ihre Absichten vor«
sich und verlieben Smithworl's Bureau.
„Weh! Unsere zwanzig Tausend
Francs," seufzte Paul, als sie auf der
Straße angelangt waren, „ich nehme
sehen!"
„Hast Du bemerkt," entgegnete Jac
ques, „mit welchem Eiser er mich
drängte, de» Brief nach Frankreich zu
„Bei Gott, ja," erwiderte Paul, „so
bald wir diesen Brief absandten, hielt
„Ganz richtig, ist ein Erzhalunke;
„Man sieht. Du bist ein Nordländer,
lieber Pa>U, ei Dir, wie allen
linem Male zufliegt. Nur die-
S itten und Gebräuche zu ihrem Gegen-
Die Gondel glitt und lautloi
ielten. 112 S h rk
In diesem Augenblick verspürten di«
und si^att^i^das.S^fü^
stete.
(gortsttzung fol^.)
Wollte Wittwe sei«
Im October vorig«» Jahre« kam Miß
Lilly F, Brown in Oakland, Calisor-
>n^en^^^welch^
und der Capita» machte auch unver-
Freunde Dr> Änson Ä> DuPuv und
theilte demselben mit, um Iva» es sich
reit« an der Schw-lle des Todes steht.
Eines
Verschied«»«».
In einem Po li t i sch e n Pro
esse, der kürzlich in Moskau verhandelt
?urdc, stmw auch der Student der Me<
inklage vor Gericht. Der junge Mann
atte sich mit der Fabrikation von Dhna
>it besagt, er war ertappt worden, als
r eben einige Bomben im Palais des
Zrascn Ratlow vergraben wollte. Bei
ieser Arbeit belauschte ihn des Grafen
töchierlein, Lydia, die al« Augin g^n
»?, die Wohl wußte, daß auf eine^ falsche
in dieser Angelegenheit
-ibirien stünde, sah sich genöthigt, den
ungen Mann durch ihre Aussagen so zu
'-lasten, daß dieser zu zwanzig Jahren
Arbeit in denßergwerken verurtheilt wur
>e. Als Lydia das Urlheil sprechen hör
e, brach sie ohnmächtig zusammen, doch
>ls echte Russin beschloß sie, das Aeu
ierste zu versuchen; sie verkaufte heim
echs Kosaken bestach, den Verurtheilten
mr Flucht. Als Diener verkleidet, be
ilnlete sie ihn nach Zürich, um sich da,
vie sie anfangs beabsichtigte, in einKlo
ter zurückzuziehen. Allein Gott Amor
greiser unter Fellachen zu 6 Mona
ten Zuchthaus, bezw. zu 20—50 Peit
schenhiebe» verurtheilte; letztere Strafe
di-"l 00 Mann stark dorthin begeben
hallen, vollzogen. In einer Anrede,
welche Colonel Tulloch, der die Ablhei-
Strafe bereitem härter gewählt werden
würde. Die Mannschast des Regimen
tes, welcher die beiden Offiziere angehö
ren, hat der Wittwe des Erschossenen ei
nen Tag Lohnung zukommen lassen, eben
so haben die Offiziern zu einem Geschenke
Geld beigesteuert.
— Ei nß « rlin^e r Blatt, wel«
Hühnchen gefeiert, und auch
inarck stellte sich bei dieser Gelegenheit
/ne^d^
Raum hinweg und traf einen andere»
ins Unle Auge. Mann
mochte. Er machte ein/ «läge auf
Entschädigung des Verlustes der Hälfte
der Sehkraft anbängig und wies alle
lnhaber Fabrtt für
ten Auge gelesen haben.
Aus Paris wird berich
tet : In der französischen Akademie der
Wissenschaften theilte Dr. Jämes merk-
Wann «< Zeit ist.
Ein Thor, wer an die Z«it sich bindet,
Und stet« die Uhr zu Rathe zieht.
Der lauschet, wann die Glocke kündet:
Jetzt hab' ich Durft und Appetit.
Der Narr! Ob früher oder später
Da» Gla« gefüllt, der Tis^gedecks —
s^meckt^
Du —Gemach ! Glaub' ails?"
Wsn:
E« sind die Anen keine Frösche —
Sie hüpfen Tur gewiß nicht fort;
Doch merke: Ast von Deinem Mund«
Ein hübsche« Frauenbild nicht weit—
Zu küssen sie die höchste Zeit.
Crassu «.
Von einem Hamburger Sängerverein
sind kürzlich I!» verschiedene Kompositio
nen de« „Erlkönig" zum Vortrag ge
krackt worden.
Was Wunder, wenn schließlich die ge
sammte Hörerschaft sich in der Lage de«
Vater« befand, dem e« bekanntlich
* » *
Wie übel müssen Herrn Derouled«
sein«»eigenen Landsleute mitgespielt
haben, wenn er selbst nicht mehr mit
spielen will!
An einen schnell berühmt
gewordenen Mann.
Schon zeigte Frankreich ruhig Blut,
Nun wächst ihm aber neu der Muth,
E« rasselt mit dem Säbele
Und kam durch Dich in arg« Wuth,
O Schnäbele!
Herab bis zum Feldwebel«
L Schnäbele I
Daß Dich gereizt am Rhcin die Wacht
Nicht wiederum vermöbele ;
Sprich, hast Du daran schon gedacht
O Schnäbel«? (Ulk.)
Im Mai, i in holde Maie.
Im Mai, im holde Maie,
Wo Alle« kno«pt und blüaht.
Von Duft und Blüathe^'sprüaht.
Im Mai, o Gott, im Mai«
Dear hat b' Bäum' ihr« Blüäth«,
M«im' H«rz s«in' Früahling 'kost't.
Eine Kühlung. Ein kran
ker Bauer schickte sein Weib in die Stadt
zum Arzt, damit dieser ihm etwa« gegen
da« hitzige Fieber verschreiben möchte.
Dieser verschrieb ihm einige kühlende
Mittel und wie« da« Weib an, da« Re
cept in der Apotheke machen zu lassen.
Da« Weib fragte den Arzt, wa« sie in
der Apotheke bekäme und al« sie Hirte,
daß man ihr ein« Kühlung geben würde,
dachte si« im Fortgehen bei sich selbst:
Na, dö« wär gescheut, a Kühlung beim
Avotheker zu kaufen, da geh' l li«b«r zum
Metzger, der'giebt'« billiger."—Gesagt,
gethan. Unglücklicherweise hatte aber
d«r Fleischer keine Kuh-, Wohl aber ein«
Ochs«nlung«. Die Frau dachte, e«
bliebe sich wohl gleich, und nahm die
Lunge mit nach Haufe. kochte sie
bat g'sag« du die Küblung nett af
Löffel voll. kehrte sich aber
Sch ch «G e s ft. ZZer
schwären sucht. Der zufällig
«' seine Uhr sollen sein n Mark
zuviel! Ich geb'7 Mark ich geb'S
Mari for se!" Anschel (freudestrah
lend): „Ette, da hast se!"
Bei einer Schul
" die Frau Pastor an
we^end>
Frau Pastor hat zuerst gesündigt.
Nicht da« ganz« Alpha»
b «t. A.: Aber H«rr Baron, ich werd«
lhnen! Wamm wollen Sie denn
sen. B. Alle«, wa« Si« wollen, mein
Lieber. Ich w«rd« B sag«», auch allen
fall« noch NN . a r —
Nacht mit mir selber."
Der jähzornigr Pap».
Lie«chen- Tante, denke, Papa war
heule so böse, daß er den Teller an die
Wand Fritz Aber Liethen,
Lie«chen (sich fassend): Ja so böse, daß
er d«n T«ller an die Wand hat falle»
lassen.
Sch?llb ch ' Ah,
grub« am Obcrharz". Zwnter Künst
ler : Ja, ich habe aber da« Pech gehabt,
e« wieder zu gewinnen. Erster Künst.
Grube gräbt, fällt selbst hinein.
Au« dem G«richt«saal.
Angeklagter, der in den Gericht«saal ge
führt wird, fängt, al« er lauter junge
Richter und Geschworene sieht, zu zittern
an, - Vorsitzender' Angellagier, warum
zittern Si« «—Angeklagter-, Nun, soll ich
vielleicht nicht zittern vor dem jüngsten
Gericht?
Kunstgefühl. »Sagen Si«
'mal, wa« spielt denn da Ihr gnädige«
Fräulein eigentlich?" „Die phantasiit
meisten«." „So wa« ist denn da«:
phantasiren?" „Da« heißt, sie giett
chren Gefühlen aus dem Pianofvite
Au«druck>" „Na, da muß sie gerad«
jetzt ihren Mordizorn haben."
Heutig« Jngend. Jung«r
Mann.lchsage Ihnen, m«in« Groß
mutt«r ha« «in« vortreffliche Constitu
tion, sie ist in« krank, iß» mit ausgezeich
netem Appetit und schläft l!i Stunden.
Dabei ist sie stet« heiter und guter Laune
ach Gott I Wenn ich so jung wäre
wie mein, Großmutter!