Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 17, 1887, Page 3, Image 3

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    Per Wunsch.
(S. Fortsetzung.)
Dann zwei Tage »ach der Geburt
de» Kindes—war Olga Gr^<
Und diese« WeU>-sollte heut« die Seine
iverden. Doch de» Leide«^
Härles lächelte friedlich und seg
blühte ihm ausS Neue das Glück.
schüttelte bedenklich den Kopf.
An der Ecke des Markte« dort, wo
—stand allen Ohm PhysikuS alle
Halle Herr PhysikuS lassen
zu
sagen hat?"
Sosort bei ihm sein."
Die Alte murmelte Etwa» aber die
Worte blieben ihr in der Kehle stecken.
Die in schrillen
Leben, das, sie sich fürchtete.
Als der alte Hellinger die Gi»belstube
betrat, sah er ein Bild, da» ihm da» Blut
In diesem Augenblicke erwacht« «r
und fuhr empor. Da« Haupt der Tod
ten seinen »md klapp
gelegt hatte. An ihm glitt sein Blick
beiden Armen de« Alten gestützt,
Schultern fastend. „Da» Unglück ist
geschehen—wir sind Männer, Ivir müssen
gesaßt sein."
Er blickte ihn an, stier, hilflos, wie
«in Kind. Dann beugte er sich über die
Leiche, erhob sie und legte sie über da«
re mit den Füßen zur Seite gestoßen
halte.
Strähne ihre« gelösten Haare« um seinen
Zeigefinger.
Der Alte fing an für feinen Verstand
„Robert," sagte er, sich auf« Neue an
ihn drängend, zusammen—
Da brach er m ein Lachen aus so
schrill und schaurig, daß der Alte bis
Zlimik hinein erbebte.
„Wo ist die Mutter?" schrie er, aus
so gedulde Dich doch!
Die Alte, die schon lange lauschend
aus der Treppe gestanden hatte, steckte
in diesem Augenblick den Kopf durch die
Thüre. Er stürzte an dem Vater vorbei
—auf sie los, al« wollte er ihr an den
Hal«. Aber noch hatte er so viel Ver
stand bewahrt, um im letzten Momente
das Ungeheuerlich« s«ines Beginnens
einzusehen. Di« Arm« sanken ihm schlaff
vom Leibe herunter er würgte, als
sticken." "" °"balt-n-n Zorn er
„Mütter," sagt« er, „Du sollst mir
Rechenschaft geben—von Dir forder' ich
Antwort—warum ist sie g-.storben?"
Die Alte kam mit zärtlichem Bedau
ern aus ihn zu und machte Miene, an
seinem Halse in Thräne» auszubrechen.
vön Di « rauh,
" „Aber Robert." jammerte die Alt-
„behandelt ein Sohn s o seine Mutter?
—Adalbert,—sag' ihm doch wie er seine
Mutter behandeln soll!"
Erfaßte de» Greise» Hände. „Bleib'
au» dein Spiel, Vater," sayte er. „Die
Rechnung, die ich heute mit der Mutter
zu machen habe, geht nur un» Beide
an.—Mutier—ich frage Dich noch ein
mal - warum ist sie gestorben?"
Er hatte sich an die Wand gelehnt und
Weiß iä/denn?"
d>« Unglücks«! g eat , zum
„Wie—Du weiht e» nicht? Mutier,"
Schläfen, „si! Dir Nicht» gesagt^
schlössen."
sie heran. „Al/sie Dir Alles gestanden
halte—da hast Du ihr nicht ins Gewis
se» geredet hast ihr nicht gepredigt—
noch Alle« ! Mutter, da» hast Du nicht
viel Leid» zugefügt all diese Jahre hin
durch. Da« Böseste und Bitterste, wa»
ich erfahren habe, ist wir von Dir ge
„Barmherziger Jesu»," kreisch!« die
Alte, „das ist der Dank —da» ist der
Dank!"
hier an der Leiche mußt Du
mir schwören, daß Du Nicht» wußtest —
daß Du in Allem die Wahrheit gespro-
Wohlthat diese düstere That sur sie und
liebkoste
Physika» in» Er hatte
Beso.gn.ß, da« er zu spat gekommen
Robert stand da, die Pfosten de» Bet-
„Komin fort, »>,ch keine
paar Mal.
Dann plötzlich—wie überwältigt von
seiner O.»al—siel er vor dem Bette nie
„Warum bist Du gestorben?"
4.
che v lücklich ,
ten.
gehüllt halte.
Jidinfalls litt sie es daß e^
nur eines TageS geliislen zu lassen, die
kleine Bibliothek, welche das Bücherbrett
süllte, zu durchstöbern, und da» Unglück
den können, aus einer Hochzeit zu sein.
Der Physilus, welcher spät in dies«
fröhliche sah
Der Physitu« ging in d«n Hausflur
Gäste nach Robert» Mantel. Er lag
Kopf in die Hände vergraben, vor sich
hin brütete.
„Robert, mein Junge, loa» treibst Du
willst Du
» AUe^e tzle sich neben und ?e^
das, da« ist Zuckttwerk
„Wellie
soll!" ch I
„Um GolteSwillen! Was hast Du
Rodert die Achseln. ..Ich
dig.
Ruhig hörte Rodert ihm zu, dann
?,Du hättest Recht, Ohm, wenn es ihr
Glücke verzweifeln läßt! Aber, Du lie
ber Gott" er lachte grell und bitter
nicht, Was mir den Kopf so wüst
Obren —du bist Schuld daran!" Das
Ende nicht Rechl, Ohm? Wäre Olga
sah das Arbeiten dei Bruslkastens, der
„Es ist gul, Ohm, Du sollst Alles
wissen. Seit dem Tage, al» sie
dem Hose sagle mir der Inspektor, da»
?orlgegangen.
Es sing ja auch schon stark an dunkel
zu werden.
„Na, da hat » Wohl keine Gefahr,"
Al« ich die Thür de« Wohnzimmer«
stotternd, „ich hab' zu leid
Deiner nicht wenö, —
lich, vergiß es, ich werde Dich nie daran
eine Sekunda die Erinnerung
»? werde stark Ohi^i,
ich Riesenkerl weine los wie ein kleines
Kind.
„Vergieb mir, Robert!" höre ich ihre
„Ö, Du Du." sagte sie, .ich liebt
. h re
lhig um ihr Jaluort batest?"
Ich sagte ihr also, „Olga." sagt' ich.
„wie hast Du mich so quälen können?
dies» kürzen Zeit ?" Da ich sie
„Da Du e« wissen willst" sagt sie
blindem Thor di« Augen geöffnet uud
dachtest D» so kühn und so groß
herzig, al» Du für Martha sprachst,"
rief ich ihr zu „und jetzt da es
Dir selber gilt." ich feh' ibr in s
zu lä^Un
— so müde und trostlos,
' mir Zeit, Robert, ich habe
m»ne Kraft überschätzt, ich muß m^ch
wir un» lieb Habens Olga," rief ich,
„und die Selige sagt Ja und Amen
so ich doch sehen, der wa»
um ihre Lippen.
„Ich schob da» Alles auf die Gewalt
de» Augenblick» und auf den Kummer
Welt nicht« mehr zu kümmern brau«
ten Augen an und fragte ganz lonlo/:
„Auf den Kirchhof willst Du mit mir?"
„Ja, mit Dir," erwiedere ich. „u»d
jetzt gleich, wenn s Dir recht ist."
Da ging es wie ein Schamr durch
ihre» Körper, und in einem seltsam hei
sern Ton« sagte sie: „Geduld« Dich bi«
morgen morgen lhu ich, was Du
willst."
? lv»d
Da wars sie sich vor dem Betlchen
nieder, in welchem kleine Geschöpf
über den Hos gehen. wartet? am
Fenster; aber sie schaute sich nicht mehr
bohlen ihre« Nagen» beglellet
hatte.
Wobllhal zu lhun? Gälte» nicht, den,
Der Alle Er hatte
„Wa» willst Du damit eigentlich sa-
Dich
h^ett-—" "
„Du Ohm von ihr —"
„llnd das gieb » her —wo
hast Du'» ?"
sl-webte, und welch« Angst er selber
ö.
Jch war ein stille», einsames Kind.
(Fortsetzung folgt.)
Da« (knde «ine« Briefbote«.
Schwede Namens Swan Nilso». ES
lohnt.
Der L 3. war ein Tag,
Lawine verschüttet, würde kein Un-
Der je
Frist eintreffen werde.
Postbole. Man wartete bis spät Abends
Bei der letzten Ziehung
Jglauer Gastwirth Janowtkh den Haupt
treffer von fl. gemacht, nal^dem
den Schooß geworfenen Tosende Ver-
Wirt. Der Wirlhschafl«bcamle hatte
das Loo^
i 112 Zu eh t>
Provinz üvli.txx» Franc« h.illc.
e?>>, e ><^
Geschenk Heiligkeit Leo« XI!!..
W.rih 14,000 Franken. Der heilige
Die Verpackung koste 17 Frcs.
willig l7 Frcs. >0 sür die Ver>
sich in einer sein«
der ResormationsMt erinnert nach
Italien verpflanzt H, baben. In der
Umgegend von EoseiM, ist eine geheime
Gesellschaft, die Sekle heiligen, auf
hat. Der Zwecks der ist vor Al-
Da» erste der Behörde bekannte Opfer
der Sekte war Grazia Fu<
zurück. zweite Opfer war Abels
dessen verbrecherischen Absichten auf sie
Widerstand leistete. Die ganz« G«
schichte dieser Heiligen aber kam erst
erhöhten Präsenzstärke unsere» KriegS
— Große Zerstreutheit. sAu«
Kalau.) Der Prosestor Lehmann war
anstatt d» Winst sich in die Pfanne
Drau Kinkenkei« «» ?
ter «Ivel.
Höre, Kind, und laß Dir
Wa« zu Dir die Mutter spricht:
Einen Namen sollst Du tragen.
Einen Namen von Gewicht k
Herr von Prittwitz-Prattwitz
Warb vertraut um Dein« Hand,
Dem die Rittwitz R-tlwitz-R-tiwitz, I
Hörst Du? Rottwitz! blut«v«rwaM.
Und v«rniinm, wa« ich Dich l«hr«!
Wiste, Tochter, solch ein Mann
di« allergrößte Ehre,
Alter Adel —welche Wonne!
Blaue« Blut nun wird e« D«in!
Herrlich strahlt de« Glückes Sonne
Ueberm Haus« Finkenstein.
Eva, Eva—laß Dich preisen,
Zogst Du doch ein großes Loos,
In den allerhöchsten Kreisen
Trägt man nun Dich auf dem Schooß.
Der Gesellschast stolze Spitzen
Küsten Lochen ! Dir die Hand,
Deine Diamanten blitzen
W«it hinaus in'« Vaterland.
Keiner fragt, >va» wir gewesen.
Wenn der Herr un« so erhöht.
Daß im Winkel hinterm Tresen
Tüten. Tüten wir gedreht.
Was wir sei Lob nun sind.
Werden alle Eulen blind.
Wa» verziehst Du so D«in Mäulch«n?
Ach!' D?b/st"«m'kindlich B«Uch«n
Daß s«in Witz «in wrnig schal?
Geistreich strömt'S von allen Seiten
Für süperbe Kost Dir zu
Kleinigkeiten, Kleinigkeiten!
Welch' ein dumme« Ding bist Du!
sind^hier überflüssig.
Laß doch den Poetenkohl!
D«in Papa und ich sind schlüssig.
Das genügt Dir. Lebe wohl!
Sinnspruch. ,
schert
Nimm'» dankbar an, et ist des Danke«
werth;
Doch zeigt es dir ein grämliche« Gesicht,
nicht!
—Fr e i
und Schwiegermutter schwer» Stunden
bcwitet hatte. Wa» Wunder also»
der stiller Befürchtung ent
gegensah ! Der Tag der Vorstel
lung war bestimmt. wollt« sich^
bis den letzten P atz? Man^zer-
Vorstellunz heran, di« das Räthsel in
eilisachster Weise löste. Di« Frauen und
Jungfraueii der Stadl halten ein Comite
ters vtjchlag gelegt.
Der Wel
ver in Sachsen zahlreiche üick «isrige
Anhänger besitzt, beschäftigte dieser Tage
das Landgericht in Zwickau. Ein Spi
ritist au« dem Oertchen lsarl»kld war
Spiritist und ein Medium sei/defsen sich
die Geister zur Beschimpfung de» Ver
ständlich li«ß das Gericht, welche« da»
die wunderlich« Au«rcde nicht gelten und
bestätigte da» erste Urtheil.
Ein. ö. W>e r, de^
der Gefragte, „aber hören'», über Ein«
da» wäre?" —„Ueber die haarsträudmdr
Unwissenheit zoolog^i
von der Naturg sieht so
fort, daß da« a Löw' ist wa« ab«r
steht in deutlicher Schrift aus dem Sockel
der Bronzegrupp« ? A Zia
Pflicht. Melde gehorsamst, Herr Feld
webel, daß h« Herr Oberst mir b«s»bl«i,
haben, mich zum Teufel zu scheren ! Wa«
soll ich jetzt thun, Herr Feldw«b«l?
Wa« Sie thun solllen < Wenn d«r Herr
Oberst etwa« befohlen haben, so bleibt
Ihnen nicht» übrig alSzu gehorchen!
Ehr g e s Ein ?eht
Ein« Pro» ik über
große Brite <Schakesrr«are) behepscht so
alle Tön«, er flötet in „Romeo und
Julia", er grollt im „Honig L«ar". er
scherzt in „Wa« Ihr wollt" und bleibt
der Alte!"
M? t tigte Entrüstung.
weiden. Flammenbrand lst
da» ein Fressen für König Lear?
Kannibalische Antwort.
Ein neuseeländischer Häuptling wurd^
gegessen." -<h ha z
Ein schlauer Ort»schulze ließ «eulich be-