Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 14, 1886, Page 2, Image 2

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    Scranton Wochenblatt.
Office:
»21 Spruce Straß«.
1000 Meilen das Schmuggler
einlen Kräften beider Jahrzehnten
hält
Bedenkliche Milde.
Der Proceß gegen den Apotheker Am
aus Hoboken, durch dessen Mißgriff
des Falles, welcher zwei Menschenleben
gekostet, verlor der Jury gegenüber ihre
wie die ~N.
theiluiig der Mensche» und ihrer Hand
lungen sonst nicht viel zu gewahren ist,
Ausschlag. jedoch den
Mit ihrem Wahrspruch ist dem Publi
kum kein guter Dienst erwiesen, und die
öffentliche Meinung wird denselben
schwerlich zu dem ihrigen machen.
Trennt man die teilnehmende Rücksicht
sür die Person von der Sache, so darf
man nicht verschweigen, daß dieser frei
sprechende Wahrspruch Apotheker-Miß
griff- zu einer ganz gewöhnlichen, ent
schuldbaren Sache macht, obgleich ein
solcher Mißgriff, wie im vorliegenden
Falle, dem Tode Opfer zuführt und in
einen trauten Familienkreis weite, tiefe
genübcr besitzt, beruhte in dem Bewußt
sein oder Glauben, daß jede Unachtsam
keit auf's strengste bestraft werde» muß
und wird. Aber der Wahrspruch der
Geschworenen in Hoboken hat diesen
Glauben ausgerottet mit Stumpf
diesen, Grunde allein wäre die formelle
Anerkennung des Grundsatzes, daß ei»
Apotheker für Mißgriffe und Versehen
bei der Receptur mit seiner Freiheit und
mit seinem Vermögen hastet, im allge
meine» Interesse und zum Wohl und
Besten des ganzen Volkes eine dringende
Nothwendigkeit gewesen. Es steh! zu
befürchte», daß hier ein Präcedenzsall
geschaffen worden ist, welcher die trau
rigsten Folgen haben mag.
Weißen besetzen. Be^°J
die zum Militärdienste
u n t e r w e r s en, oder das Gebiet des
Deutschen Reiches zu verlassen.
vandwirthschaftlichcs.
Eine neue Zuckerpflanze.
AuS London kommt eine Meldung, die,
wenn sie sich bestätigen sollte, von großer
Wichtigkeit ist. In Ostindien soll näm
lich eine Pslanzenblüthe entdeckt wor
den sein, die durch ihre Zucker-Eigen
schaften vielleicht im Zuckergeschäft der
ganze» Welt eine große Umwälzung her
vorrufen wird. Es ist die Blüthe des
Mahwa- oder indischen ButterbaumeS,
der »n südlichen Theile von Hindostan
sehr zahlreich vorkommt. Dieselbe hat
einen stark süßen Geschmack und liefert
reinen Zucker im Betrag der Hälfte
ihres Gewichts. Schon seit vie
len Jahren pflegten die Hindus aus die
ser Blume Syrup zu ziehen, doch wende
ten sie dabei eine äußerst ursprüngliche
und unzweckmäßig- Methode an. Jetzt
erst steht man im Begriff, die Sacheso
auszubeuten, wie es unsere.industrielle»
Fortschritte gestatten.
Der Mahwabaum bedarf angeblich
gar keiner Eultivirung oder irgend wel
cher Arbeit und erzeugt jährlich etwa
woo Psund Blüthen, die zur Nachtzeit
auf die Erde fallen. Aus seinem Zucker
stoss kann man auch ein starkgeistiges Ge
tränk bereiten, sowie ein Oel, das sich zu
Nahrungs- nicht minder wie zu Beleuch
tungszwecken eignet. Welch' gewaltige
Coneurrenz eine derartige Pflanze den ge
genwärtigen Zuckerindustrien inachen
würde, eraiebt sich schon daraus, daß die
besten westindischen Zuckerplantagen nur
300 Pfund Zucker pro Arpent (I s
Acker) hervorbringe», und die besten
deutschen und französischen Zuckerrüben
pflanzungen diese Ziffer noch nicht errei
chen, während angeblich schon die Blü
then von fünf Mahwa-Bäumen zur Er
zeugung dieser Quantität genügen. Da
auf I j Ackern 200 250 solcher Bäume
gepflanzt werden können, so würde die
von denselben eingeheimste Zuckerernte
40 —5O Mal so groß sein, als die von
Zuckerrohr auf der gleichen Fläche! Die
engländifchen Zeitungen sind ganz außer
sich über die neu entdeckte Industrie und
verlangen schon, daß die englische Re
gierung dieselbe monopolisire. Wir
müssen mit unserem Urtheil noch zurück
halten.
Verschuldete Anwese n.—Der
Beginn eines neuen Jahres ist die beste
Zeit, neue Grundsätze sür die Bewirth
schastung deS Landes anzunehmen. Wir
möchten daher an dieser Stelle den schon
vielfach ertheilten, aber noch immer nicht
genug gewürdigten Rath wiederholen,
möglichst wenigst mit Schulden zu
Die Farmer in unseren westlichen
Staaten und Territorien sind säst Alle
erheblich verschuldet, und auch die kleine
ren Landwirthe haben mehr unter diesem
Uebel zu leiden, als Mancher glaubt.
Wenn irgend möglich, ist es am Besten,
gleich beim Beginn einer Wirthschaft
keinerlei Schulden zu contrahiren; ge
rade in der Landwirtschaft sind die
Schulden ein Hemmschuh alles geschäft
lichen Fortschritts. Wann solle» sie be
zahlt Natürlich »ach der Ernte.
Feuertbrunst, Krankheit in der Familie
sehr hohe Preise fordern. Wer diese ver
kehrte Wirthschaft bisher getrieben hat,
P. Erhards der in N. J.^
Zimmer und fragtet wo die Zeug-Steck
wissen." „Was?" schrie Bertha, die
aus dem Hause gejagt; lüderlich
je SSOV Aber Rech!
viel kostet.
Schreiberstell« im königlichen Schatzamt
verschaffte. Aber weit gefehlt! DerWild
faiig spielte fast jeden Abend im Theater
als sie von dem letztgenannten „dummen
Streich" hörten. Die Verwandtensippe
tief entehrt, und man gab dein
der Bedingung, daß er mit seiner Ange
trauten schleunigst England verlasse.
Mit Vergnügen ging der abenteuerliche
Leichtfuß daraufhin und dampfte mit
nachdem ihm seine Gattin ein Söhnchen
len Unfall betroffen. Er stürzte nämlich
in den unteren Schiffsraum und verletzte
sich dabei das Rückgrat so schwer, daß er
lange Zeit das Bett hüten mußte. Nie
mals genas er wieder völliß; langsa»,
zehrte er dahin, und etwa ein Jahr nach
seiner Ankunft in Australien starb er.
Die Hinterbliebenen geriethen in bit
tere Noth. Der Verstorbene hatte in
Folge seines Leidens keine Arbeit anneh
men können, und das mitgebrachte Geld
ging während seiner Krankheit völlig
darauf. Die junge Wittwe befaß keinen
Pfennig mehr und mußte sogar Schulden
machen, um ihren Gatten unter die Erde
zu bringen. Doch sie ließ den Muth nicht
und erschloß sich, es wieder mit
Sidneh unter ihrem Mädchennamen eine
Stellung, die ihr ein leidliches Auskom
men sicherte und sie in Stand setzte, ihren
Ehe der Sohn das 17. Lebensjahr er
reicht hatte, starb die Mutter am Krebs.
Das war vor ungefähr 5 Jahren. Seit
dem führte das Waisenkind ein sehr
wechselvolles Dasein. Unlängst fand er
als Kellner in einem Restaurant Beschäf
tigung, wo er durch seine gebildete Aus
drucksweise und eine gewisse Eleganz der
Manieren aussiel. Mehrere Personen
intcressirtcn sich sehr lebhast sür ihn und
seine Vergangenheit, und Einem, mit
dem er sehr besreundet geworden, erzählte
er seine ganze Geschichte. Kurz darauf
las der Freund in der Londoner„TimeS"
eine Anzeige, worin ein verschollener
Erbe gesucht wurde. Die beigefügten
Einzelheiten stimmten auffallend mit der
LebenSgeschichte des Kellners überein,
und er machte deshalb diese» sofort auf
die Anzeige aufmerksam. Der Kellner
sitzte sich sogleich mit der vermittelnden
Firma in briefliche Verbindung und er
er eine Baronie und S«0,000 Jahresein
kommen erbe. Nicht weniger als drei
Personen waren vor ihm zu dieser Erb
schaft berechtigt gewesen, aber alle Drei
räumte ein gewaltsamer Tod »n Verlauf
D i e S e i d e
Aus dem kleinen Bergslädt'
chcn Butte in Montana ist im Laufe des
Jahres ILÜS Silber und Kupfer im
Weiche von nicht weniger als 15Millio-
DaS „Sab bat h- heißt
hofft geerbt. Ludwigs Vater,
E ambr e, Dlas man
Platz finden M. Die Arbeit, welche die
spieler John McEullough beigesteuert;
weitere 520,000 zu demselben Zwecke
wollend» Verstorbenen aus-
Eincn originellen Grund
zur Scheidungsklage hat John H. O.
Kirchhos County,, Ind.,
Ein neues deu t sch a mer ik a
nischesLustspiel, „Das Liebhabertheater",
welches die Frau EmniaPösche, die Gat
tin des Statisten Pösche in Washington,
zur Verfasserin hat, ist in der Bundes
zum Besten des deutschen Waisenhauses
daselbst. Die Vorstellung ging glatt und
abgerundet von Statten und gestaltet«
richtet, daß er am 25. December vor
Cap Hattaras mit heftigen Nordoststür-
kämpfen hatte, bei welchen die
nungsofen auf Llivct, 1.,
fecretär Col. Auch Dr. John
Der Plan de» Standard
Oil Monopols, das Erdgas niit Rohren
rigiciten dar, als die Rohrenleitung zur
Beförderung des Erdöls. Wie die Elan
Gegen den Advocaten C.
Amvry Stevens in Woodbutt), L. 1., ist
eine geradezu abscheuliche Anklage erho
ne scheiden lassen und, um einen Grund
zur Klage KU haben, wendete sie sich an
Stevens, ihrem Advocaten. Dieser setzte
versprach derselben SIZO, wenn ihr
gelinge, Richards»» zum Ehebruch zu
verleiten. Nellie gab sich denn auch alle
mögliche Mühe, allein Richardson spielte
den keuschen Joseph, roch schließlich den
Deutsche! Locol - Nachrichten.
hat sich die Frau des Molkenpächlers
deS Gasthofs
In Wobesde herrscht dk Dchhtherttis
Der Arbeiter Alb. Schwandtke zu RohrS
burg.
Elmshorn, 100 Jahre alt.—l» Tescheii
der Sohn des Jensen zu FlenS
woi t die Wohn- und Wirtschaftsgebäude
de« HosbesitzerS I. Römer, zu Püttsee
sämmtliche Gebäude deS Besitzers Jo-
—^Jnßneg
Jacob Wohl, im Alter von »7 Jahren.
In das Schloß des Herzogs
2000 M Wegen Milchverwäfferung
Äüttel- Sohra KOO M. Geldstrafe.
gestorbenen Maurers Lange wurde wie
muthet wird. Verduftet ist der Müh
lenpachter Herms in Gr^ß,^tinnersdorf.
sitzer aus Lttah. Das
Kalufcha au« Breslau, der Bahnwärter
Tschorn aus Paula, der Auslader Wie-
Jeschinske der Gefangenen-
Aufseher aus Beuthen, der
Schuhmacher Metzner in Schnellewalde.
Aus
Mühlbeck, der Arbeiter F. Bock M Mühl^
leben, der Arbeiter Mieth aus Gangloff
stedt, der SleUmachcrmeister K. Wolfs
aus Gr>-Ottcrsleben, der Einwohner F.
Ge^whr/
»50,000 dortige Gasansta^ge>
Als Anstifter des Brandes in Erlen
mern verhaftet.—f Geh. a. D.
Mahlbergshof eine
bis 1»8 lim Ganzen 23 Millionen M.
liederliche Rechts anmalt Dr.
Viehhändler Butze erschlug, erhielt dafür
Jahre Zuchthaus. Selbstbi ld be-
Töpsereibesitzer F. Schuppan von Spit
tel und Maurer W. Knothe von Wald
dorf.
Arbeiter Steinhauer von Dietharz, der
Landwirth Chr. Müller von Gebersdorf
und der Schinied Schurig von Mcinin
g«n.
Der Mörder Herbst wurde in Mainz
wegen Ermordung des Wothe zum Tode
lebenslänglicher Zuchthausstrafe verur
theilt. Der Mordproceß halte auch ei
nen Selbstmord Folge, indem der
bewohnt hatte und
vorgeladen war, kurz vor seiner stattzu
sindenden Vernehmung sich ve^r-
3 Monate Gesäng-
der Zugsichrer Rie
— Der Messerheld, welcher den Oekonom
Wagner 111. in Rödgen erstach, heißt
Bahnarbeiter H. Braun zu Sickenhofen.
In Nürnberg sind folgende Bierpant
scher verurtheilt worden; Die Bier
brauerbesitzer I. G. Müller in Nürnberg
zu IVO Mark Geldstrafe, Peter Wör
lein daselbst zu 20» Mark, W. H.
Schalkhäuser von Reichelsdorf zu 250
besitzerin Maria Ap. Nothbarth zu Roth
zu 130 M., ihr Sohn Friedrich zu 300
M., Kaufmann Karl Schattenhofer
von Nürnberg zu 300 M, Kauf
mann Ludwig Thoma daselbst zu
600 M., Kaufmann Maximilian Georg
Schmidt ebenda zu 200 M.
J^n
Josef Wöhr in Landshut. Der ReichS
zu 180
Gefängniß und 3 Tagen Hast verurtheilt.
bestrastt
Jahre I. Metzger, beide von
Reiser (Kaiser ?) von (in Folge
des Christian Walter und Lbertürk-
Der Handelsreisende Simson Rosenau
aus Kissingen wurde wegen Anmaßung
eines Titels und Freiheitsberaubung zu
10 Wochen Gefängniß verurtheilt. —Der
frühere Bockwirth Schneider von Wein
heim ist durchgebrannt. -Bürgermeister
wahlen : In Psullendors wurde Bürger
meister Heilig einstimmig wiedergewählt;
»eugewählt wurde Louis Kappeler in
Böllen bei Schönau. Brandsälle' In
Erdmannsweiler bei Villingen ist der
Bärhos des Math. Jäckle niedergebrannt,
Arnold, in Radolfzell das Gartenhaus
Das Gewerbemuseum in Kaiserslautern
den von 20,000 M. Der Weinhändler
Fr. Wilde m Zieustadt a- H- wurde we-
Friedr. Stück vollständig nieder, in Gim
meldingen das des Peter Neutheller »Heil-
Weise.
Der Metzgergcsellc Roscnberg
Vom 4. daher. Inf. Reg. hat 2,500 M.
Bassewitz - Schwiesel, StaatSminister
71 Jahren. Wismar findet das
nächstjährige, 5. mecklenburgische Sän
g-s-gt.
Andr. Rothschild seine Zahlungen ein
gestellt. Die Methodisten von Brake
In Schwei ertrank der Arbeiter I. G.
Ahrens.
Das schöne Vergnügungslokal „Erho-
Geibeldenkinal 1000 M gespendet.
Der Selbstmord des Direktors der Bre
berg in Willtsau. — Gestorben Bezirks-
Gestorben Melchior De-
Fall von ereignete sich jüngst
in Crookhaven, Grafschaft Cork. Dort
liegt einem gewissen Jsaac Ziotter^i^
acbn?ß, daß die Mannschaft seiner Boote
sich weigerte, länger sür ihn zu arbeiten.
tern Ablösung brachte. Sie hatten in
deß durch die lange Jsolirung nicht ge
litten, weil in dem Leuchtthurm stets ein
tein Fleisch und Gemüse Fall
m I!>. T st arb in Kö>