Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 10, 1885, Page 3, Image 3

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    Wilde Wogen.
Alt«Sünd«n.
lützt, saß der schon bejahrte Herr vor
N »och nich^t
ge ist Deine Stimmung
iiuthe, dai geschäftliche Uiiannehm
keiten die Schuld daran tragen, Din
von denen ich vielleicht wenig verste
aber würde es Dir die Last nicht er
lern, wenn ich sie mit Dir tragen
New Uork, Herr Salinger?"
te». ich folge Ihnen bald, dann
! Bucheller «iitfernte sich, Röder
iÄc^ie^W^seN^
»Bettelstäbe." '
ich d kt A
Haus Gibson dazu, in solcher Weise ge
„Was mich dazu berechtigt?" fragte
der Fremde, ihu sest aiiblickcnd, und
„Wer sagt Ihnen das? Wer hat Ih
nen gesagt, daß ich Ihre Mutter verfolgt
Halles"
daß Sie in diesem Familiendrama die
Nolle des Franz Moor gespielt haben.
eiuinal
sich beklagt und Ihnen das' Alles in der
gehässigsten Weise geschildert hat; es
wäre vergebliche Mühe, wollte ich Vel
gen."
hat gelehrt, wie sehr begründet mein Ur
„Die Zukunft?" fuhr Martin mit
mühsam verhaltener Entrüstung fort.
Martin's Zügen.
„Neue?" erwidert« «r scharf. „Meine
Mutt»
so würde keine Klage über ihre Lippen
„Und woraus hätt« sie als verstoßenes
Kind Anspruch machen diirsen?" sragt«
„Unsere Mutter Chatte kein Vermö
gen."
Ihr Baier, Sie theilten iileiiierMut
letzten Wille» e»terbt."
„Das war die Wahrheit!"
daß ha^te,^
waren hatten Wech
„DaS ist nicht wahr!" brauste Röder
in hell<r EntrkstunA auf.
sehe ich darin mir eine gerechte
„Weiin das Ihre Absicht ist, so setzen
Sie sich selbst der Gefahr aus, die ganze
e
"
Ei» k üh »« rEn tschl u ß.
Mit sorgenschwerem Herze» hatte Fried
pals verlasse». Der Ausbruch des Falli
ment machte ihn brotlos, erspart hatte
„Der arme Herr! Wie wird er den
Verlust seiner Ehr« und seine» Namens
digcii, ich habe es nie gut heißen können,
D > L b« schütz
ihn, einen innigen dankbaren Bl?ck zu
werfend. „Ich hab« Deinem Wunsche
nachgegeben u»d bin bei Dir geblieben,
»Josef Wendist ein ettl«r un^>
„Der Provisor scheint ja sehr oft aus
zugehen !"
„Wie spöttisch Du das sagst, Fried-
„lst es nicht Wahrheit?" Sein
neu Antlitz. „Mir scheint. Dein Bräu
chen, wenn Du ihn so innig liebtest,
Friedrich fuhr «schreckt von seinem
Älntiitz Hertha s blickte. „Sie hier I"
über Platz. i> !>
„Was ist die Ursache Ihrer An^st?"
und auch
dieser
A
„Der Stur» ist zu gewaltig, als daß
«r e» könnte. All« werden über ihn her
fallen und kein Haar an ihm las
Herr^Sa^inger» Glicht di«Möglichkeit»^
keit," sagte Friedrich, die sen
kend, da er den sl«h«nden Blick Hertha »
nicht ertragen konnte, „die, daß wirZah,
lu»g«au«fta»d «rhalt«ii. Nöiint« Ihr
Better bewogen werd«», un« diesen zu b«.
willigen, dann ist der Ausbruch de» gal-
wohl zu verhüt«»/'
mir reine» Wein eingeschenkt haben. C«
müßte also versucht werden, diese» Zu
geständniß von ineinei» Better zu erlau-
Friedrich blickt« überrascht auf, Erna
„Mein Vater will e» nicht." fuhr Her
„Geiviß, aber es ist sür
se»-' ' Ich sbe ür
Hertha reichte ihr beide Hände. „Tau
send Danksagte sie bewegt. Ich
nehme Ihre Freundschaft als eine Gabe
Gaste anwesend, sei» «rster, Blick siel
saß.
Tnn Provisor ja sehr
„Großer« Rücksicht als aus die Braut ?"
D b'l >
sagte er, „aber ich kann Dir da» nicht
„Bitte, laß da» aus dem Spielt!"
„Willst Du mit mir Streit begin
ne» ?"
slü^te—"
(Fortsetzung folgt.)
«i» Verlar,ntgir. ,
Bon zuvrrläsligrn Aug«nz«ugen wird
au» Butt«, Montana, Folgende« be
riP«t:
Tag« «in M«nsch von etwa« ungewöhn
lich«m Akußern an. Da« Merkwürdigst«
an ihm ist d«r Brsitz von drei Armen.
Der dritt« Arm ist Mischen den unt«r«n
s«n, dr«i Fuß lang und von außerordtnt
lich«r Stärk« un» Vollkommenheit; er
diesem Menschen zu geben, b«m«rkt,
daß er 5 Fuß 10 Zoll hoch ist, etwa Itttt
wöhnlich schwer. Ersteht US.
Lebensjahre.
Wenn er seinen dritten Arm nicht be
nutzt, so legt er ihn über die rechte
Schulter, so daß die Hand aus der Ma
gengrube ruht. Gewöhnlich hat er aber
alle Arme gleichztitig in Thätigkeit.
' Der Mann nennt sich Orloff KamanSki
und erzählt.daß er am Gestade desJukon
flusseS, in Alaska, als Kind sehr armer
Eltern das Licht derWtlt erblickt und ein«
sehr dürftige Erziehung genoff«n habe.
In seines merkwürdigen
anständig durch da» zu schlagen.
Er verrichtete eine Zeit lang Farmarbeit.
Bald aber wurde er von einem heißen
Plötzlich^aber^ erfaßte ihn das Verlan
ln New Aork ist Tom^Davis,einK«rl,
straft!
sten Zimmer trennte. Theodor hatte
kurz zuvor ?g,IX>O bis SlO,<XX> «cht«
neu« besorgt, d^nun^Tom
wahrscheinlich froh s«in, daß die Kugel
de« Tkxaner» sie der Mühe enthoben
hat, «inen der gefährlichen und schlaue
bekannt waren, Welmen sich
mehrere „Offices" in der Stadt New
Dork unterhielt, und da» Gesetz ihr
wollt«.
verfchte»,»««.
In «inem Brief« and«n
Se«r«tär de,Antisklav«r«igks«llschast »rr»
ficht Or. Schweinsurth di« Sach« d«r ar
men oslasritanischen Sklaven und der
neuen deutschen Ostasrikanischen G«f«ll>
Ichast. Schweinsurth mal« d>« Lag« Vil
ser Sklaven in den grellsten Farben,
vi« jetzt würd« di« Allmacht drr Skla
venhändler gebändigt durch Männer wi«
Lupton Bey und Emin Bey. Infolge
der englischen Sudanpolitik aber gtrieth
sall gträcht, d«n ihr schändliche« G«w«rb«
büchtrn findet sich der -tlries ein«« Fak?r«
«n den Mahdi, worin «r ihm anz«igt,
daß lüM Stück w«ibl,ch«r Sklavrn sich
aus dem Wege nach Schaka besänden.
„Alle Fakir«, unsere Helser«helfer,"
Ichreibt der Fakir—„find auf die v«r<
i^^
Plane beabsichtige di« Gesellschaft noch
di« Einführung de« Verbots der Ele-
um daS Aussterben dieser
Verkaufs alkoholischer Getränke sowie
des Pulvers und der Feuerwaffen. Mit
Zeit ein neuc^
Kritik eine»
der Erfolg gesichert
daß sichln Kessel eine größere oder ge<
Bei der Maschine
Explosionsgesahr fort. Das geschieht da-
ist. Kessel besteht
Thätigkeit, welche nach jedem Kolbenhub
etwa» fein zerstäubtes Wasser in den Cy
linder einspritzt. die Wafferlrop-
Kolben. Der Damals verdichtet sich als^
D^^Doppel-Selbstmord
und
bi-
Milte Mgust si/sich beide mit
«ntspwßt«,"der getreue Biograph seine»
Vaters, der Karl V. nach Italien, Flan
dern und Deutschland zu den
allzukräftig« Einspracht der Advokaten
des Teufels. Mit der Seligsprechung
zuin Vorwurf g«-
macht wird«». Auch bezüglich der
Jungfrau von Orleans ist die Kirche in
Gninde sür die Heiligkett
das Urtyeil ihrer Bischöfe zum Feuertod
als und „vom Teufels Besessene^
In Lissabon ist di« Nach
Weißen an der Westküste von Afrika ein
aetroffen. Berichte aus St. Paul de
Loando besagen, daß d» König von
in'« Werk. überfielen die Europäer
und tödteten SO derselben. Victor Gi
rard, ein Engländer, entkam mit seiner
Ibrahim und d»r Low«.
Zwar lernt « schon J«d«rmann alt Kind,
Wie edelmüthig Löw«n sind.
Und doch srappirt Wohl «inen J«d«n
Der Fall, von dem ich j«tzt will r«d«n.
Einst lag am Rand d«r Sahara
Ein mächt'acr Löwe sinnend da.
Er lag im Ab«»dso»nenglanz
Da trat ihm was auf s«in«n Schwanz.
D«r LSW« dreht sich finster um
Und murmelt - Hoppsa ! mit Gebrumm.
Doch mit de« Dulder« lainmrrmiene
Et«ht vor ihm da ein Beduine.
Der spricht: „M«in Nam' ist Ibrahim,
Mir g«ht'« zu Hause mehr al« schlimm !
Warum auch mußt' ich gleich in Si«b«n
Aus einmal sterblich mich verlieben?
Nun sie der Scheit mir angetraut
Bier braun und Drei« schwarz von
Haut
Ward mir zur Holl« di«s« W«lt
Ich stahl mich fort au« meintin Zelt,
Zur Wüste lenkt' ich mein« Schritt«
Und nah' Dir mit ergeb ner Bitte:
Beende meinen Lebenslauf
Und sei so gut und friß mich aus!"
Der Löwe schüttelt mit dem Kops
Und spricht: „Bedauernswerlher Tropf
Zwar jammerst Du mich tief und sehr.
Doch Allah weiß ! Ich kann nicht m«hr l
Ich habe just zum
Da Mhlt' ich^g'rad 'ne dumme Zeit!
Wa« sang' ich vielgeprüfter Mann
Wohl nun mit meinem Weltschmerz an?
Denn ein'« ist bitt'rer noch als bitt«:
Ich hab' auch sieben Schwiegermüt
ter !"
Da sträubt sich auf de« Leu's Behaa
rung:
„Zwar weiß ich'« sicher au« Erfahrung,
Ich krieg' den Magenkrampf indes
sen-
Ich will Dich noch zum Nachtisch fres
sen !"
Und siehe, mit de« Mitleid« Mienm
Anzüglich. „Woher so schntll,
H«rr Registratur?"—„Bon der Kanzlei,
Herr Stichle!" —„So, so! Da wünsch'
ich wohl geruht zu haben!"
Ein alter Militär. Hor
nist Brummer, ich habe Sie zuni Unter.
den Generalbaß? „Öh, gewiß,
den kannte ich schon, al« er noch blutjun
also Herrn da« Portemonnaie
gestohlen zu haben?" Angeklagter:
„Jawohl, Herr Präsident, ich wollte da
durch meine Ehre retten. Präsident:
„Wie dasAngeklagter: „Ich hatte
am nächsten Tage einen Wechsel zu be
zahlen und wollte meine Unterschrift
nicht deshonoriren."
Ein praktifcherGemüthS
mensch. Zwei junge Männ«r plau
dern über einen Freund i Freut mich,
sagt der Ein«, daß der Gaston, so reich
wie er ist, eine arme Frau geheirathet
hat. Warum freut Dich das so beson
ders? Weil, wenn sich alle reichen Jun
gen arme Mädel nehmen, desto mehr
reiche sür unser einen übrig bleiben.
Aus der Kaserne. Unteroffi
zier (zu den Einjährig-Freiwilligen):
„...Außer den eben genannten Lokalen
gibt es noch eine Reihe anderer, die Si«
als anständige L«ut« nicht besuchen dür
fen, z. B. der Tingeltangel im Cafe Lizel.
Denn «rstenS ist es dort unanständig und
zweitens gehe» die Herren Offizier« im
mer in Civil dorthin."
—lm Bad «. Ein Kurgast beklagt
sich b«im Badediener, daß er von der ge
rühmten Wirkung der Heilquelle noch
immer nichts spüre. „O, da müssen
Sie Geduld haben, lieber Herr," erwi
dert der Diener «isrig, „so rasch g«ht daS
nicht! wir haben hier eine Dame gehabt,
die erst nach vollen sechs Monaten gestor
ben ist."
Au« der Geschichtsstund«.
L«hr«r : „Ja, dieser glorreiche Fürst war
ein liebevoller Lande« Vater, wa« wis
sen Si« von seinem Bruder?" Pri
maner : „Sein Bruder da« war ein
ebenso liebevoller Lande« onke l."
Allts mitMaaß. Di« Dre«.
dener hatten bei ihr«»> letzten großen
Turnfest «in Defizit von M,(X)O Mark.
Hieraus ergiebt sich die weise Lehre, daß
man selbst als Turner nicht zu große
Zu «intmAngetrunken«n
wendet sich ein Herr: „Sehen Sie, wie
Unrecht Sie thun, zu viel zu trinken;
nicht einen Schritt können Sie thun,
ohne zu taumeln." „Daß ich zu viel
getrunken, scheint mir weniger Unrecht zu
sein; sehr unrecht babe ich aber, in die
sem Zustande zu Fuß zu gehen."
Beschleunigte Kur. Kur
gast : „Ich schau' gut au» sür einen Pa
tienten ! Das verdank' ich wieder meinem
Arzt, der mir eindrücklich «inpsohlen hat,
daß ich lieber mit dem Landvolk verkeh
ren soll, als mit den blasirten Städtern,
da« sei viel zuträglicher für meine N«r
ven. Ob die Keilerei, in di« ich mit
den Bauern verwickelt worden bin, zur
NervenstSrkung beiträgt, weiß ich noch
nicht b>« jetzt, aber das Gefühl hab' ich,
loren hätt'!"
Ein Kritiker begegnet
einem unbegabten Autor, dein ein Ma
nuskript aus der Tasche zu fallen droht.
„Verwahren Sie doch Ihr« Dichtung
b«ss«r!" ruft «r. „Jemand, der über
Ihr Talent im Unklaren, könnte sonst
leicht einrn Taschendiebstahl begehen."
Auch «in Capital. „Herr
Prinzipal, ich möchte Sie höflichst ersu
chen. mir eene kleine Ausbesserung zu
kommen zu lassen, da ich mit meinem
Gehalt nicht mehr auskommen kann."
„Aber, mein verehrter Herr, Sie sehen
doch, daß da« Geschäft jetzt nichts ein
bringt, ich selbst muß von dem Zurück
gelegten nehmen. Haben Si« sich denn
nichts zurückgelegt?" „Leider war eS
mir in Ihrem g«achtet«n Haus- nicht
möglich, etwas zurückzulegen, als meine
Lebensjahre!"
umer st « n a
nen?—Vater: Ei/Du verflixter Junge.'
(Für sich.) Da« muß ich bei Gelegenheit
dem Lehrer sagen, daß mein Jochen noch
vi«l g«scheidier ist al« der Ob«rsörst«r.