Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 28, 1885, Page 3, Image 3

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    Gctavia.
De k ihl/T ,r d
feh> herzlich. '
„Begleite un«. Papa, rief sie. „Der
Abend ist zu um Geschäfte
„lch bin ganz der Meinung von Ma>
Gleichgiltigkeit.
zusammen, oder sprang auf, um zu
grüße», als die schöne Frau, nachlässig
nicht in dieser plötzlichen zurückzu
ziehen."
AlphonS," sagte Madame Ri
„Nun?"
teile'?" lt . ..ga
„WaS ander« ,
»in kaufmännische Dinge ?" schnitt Ri
viotti seiner Gattin das Wort ab. „Ue
lichcSWesm Werther, so
p . „Du hast Alphon«, daS war herz
„Jch bitte Dich, hier aus der Straße
Kisie» zurück und ihre senlten
sich tief. Die Attitüde war Mode, sie stand
» Niadanie Riviotti gut! Aber in diesem
ich
„ES ist auch besser, daß ich die Siel-
ei "r re^
Blick hatte daS Richtige erlanitt : Wel-
len.'
d bw t k > s t
ibien Pieren! diese sich durch
' » F
' i!>^?e '^t
unlcrstützt, am Steigbügel zu ihr hinauf
kletterte.
„Fürchtest Du Dich nicht. d!>ß Mad
Via.
bis Oclavia de» größeren Knaben herab
ließ.
Dort saß sie lange allein und sah in
Plötzlich sprang sie aus, schüttelte hef
ti
S«.
Der richtete Anllitz, da«
Schauder sich in tiefes Mitleid verwan-
Er stöhnte.
tenl
Ohne Grund ohne Frist. Wie
! Gottes Gericht wird den Buben
hat!"
vor dem erbärmlichsten Tode gerettet
hatte,
DaS Bewußtsein des Lebens erwachte
welche sie Ueberling das Verlorene fast
wie eine
folgen/
hob.
er sollte sie nicht verach-
Er soüte sie ihres Mannes
Händelsucht billigte, taß sie sahigtvar,
selbst au«, um ein« Wohnung in einem
l der lustigen, gesunden, europäischen
Stadtviertel zu miethen. Sie eilte von
Laden zu Laden, um eine hübsche kleine
für da« junge Paar zu
besorgen, welche den Raunen ein be
hagliches Ansehen geben sollte. Auch
auf ein Zimmerche» für die Mutler
war Rücksicht genommen. Nicht« fehlte,
. zu Porzellan und Leinen im
ruckgesaiidt worden wären, um die Aus
gaben zu bestreiten. Lctavia hatte
noch größer« Opfer gebracht. Aber die«
genügte.
Sie wurde heiter beidem Ge-
Wohithat.
sie denn? treibt sie?"
sür'sie.^"^^"
geben, von deffcn Erlös Ivir jetzt?«-
ben, Mutter," sagte er. „ES ist di«
Frau von—von Riviotti, aber «ine gut«
Frau "
Hastig richtete sich di« Alte in die Hö
he. Ihre Blicke fuhren zwischen Mada
me Riviotti und ihrem Sohne hin und
„Von ihr von ihr hast Du Al
mosen genommen?" stieß ste endlich müh
sam hervor. „So Einer bist Du gewor
den? Gehst betteln bei Denen, die
geschlafen haben ? Von dem Gei
ste Dir auch eine Mutter wiederschaffen."
„Du weißt nicht, was Du sprichst,
iinttrbrach
alte, schlechte Bild so theuer bezahlt hat,
Sohn! Geh zu Dem. Du hattest ihn
bitten sollen, als der Wucherer Dir'S Ka
streckt."
»He>r Wulshart hat sein Vermögen in
Geld""' öl"ch Ucgt <">! !"»-»,
„Bleiben Sie bei ihr," winkte ihm
Wulfhilit. nlit schneUeiil Blick
zen Jungen. ES kam und ging wie eine
Flamme über das blaffe Gesicht. Und
die großen Augen funkelten mit einem
sicherlich gar keine Grenzen kennen.
Doch spielt nicht im ..cor
Deutschland, und ihr Held ist kein Hin-
sondern der eiserne
das preußische Staatsburgeirccht erwor
ben haben. Interessant ist der Verlaus
einer AuSweisungSangelegenheit, di« ei
nen Schlächtermeister in Beuchen in
Oberschlenen betraf, der einen polnisch
adeligen Namen (v. P «ki> trägt.
Er bat dort eine Preußin geheirathet und
sich allmalig zu einem wohlhabend.«
ein ungemein eifrigrr Verehrer de« Für
sten Bismarck und seiner Politik, was er
u. A. dadurch dokumentirte, daß er zur
Bi«marckspende 100 Mark gezahlt hat.
Da« hat ihn nun gerettet. Als der Au«
weisungSbefehl kam, ließ sich die coura
girte des Herrn v. P. von dem
Mann jene Summe freiwillig, ohne^jede
Nöchigung, gezahlt hat, und mit diesem
Schriftstück bewaffnet, reiste sie hierher
ben bi« zum Hrn. Reichskanzler vorzudrin
gen. Fürst Bism arck gab, nach
dem er sich über den Fall hatte unterrich
ten laffen, der Frau «in Empseh
de« Innern, Herrn v. Putlkainer, und
dieser hat in Folge dessen den
Ausweisungsbefehl aufge-
Hafen von San Francisco während^der
Zeit vom l. Januar bis zum l. Mai
dieses Jahre« liegt eine nach den Zoll
hausbücher» zusammengestellte Statistik
vor. Dieselbe zeigt, daß die Chinesen
emwa^^
gesetzt
Als jüngst der Dampfer „Nevada",
Werste gerannt und schrie au« Leibe«-
?50,0<X) gestohlen hat. Ich verlange
ZweiZahnkünstlerau« Pitt«-
sield, Mass , zogen neulich binnen 2j
Verschiidexr«.
den 14. Älpril. Die arme
Wittwe eine« Arbeiter« in der GaSsabri^
Ende" ?e«"Jahre« ?" »0
Fr.! 2« Fr ! Zugeschlagen für 28
Franc«. Die Mutter protestirt; sie will
da« Kind beHallen um 20 Fr., ohne Ent
man ihr nur die Kinder läßt, morgen
schou will sie den Ort verlassen. Man
befiehlt schweigen, denn sie habe
ren für 31 Fr., ein andere« von «> Jah
ren für 40 Fr., «in dritte«, kaum 2 Jahre
alt, für 70 Fr.
der Dampfer „Daniel Sieinmann" de!
Sambro, N. S., mit >24 Passagieren an
Bord, unter. Einer der Passagiere, welche
bei der schrecklichen Katastrophe um'sLeben
gekommen, Peter Andrea« Michaelsen,
hatte vor seiner Abreise von Europa eine
Summe von 3g,750 Doll. und andere
Werthgegenstände bei einem gewissen
Herschird in Haele, Dänemark, gegen
Aussolgung eines Depositenscheins in
Verwahrung gegeben. Herschird, der
der Ansicht war, daß dieser Schein nie
wieder zum Vorschein kommen würde, da
ja das Schiff mit Mann und Maus un
tergegangen, verweigerte nun den Erben
de» todten Michaelsen die Herausgabe
sowohl des Gelde«, wie der anderen Ge-
ln Folge dessen setzte sich
und beauftragte knselben, knn >»>itt«?
unversucht zu lassen, um deS werthvollen
Depositenscheines wieder habhast zu wer
biS
D?ch Ii so daß ich
desPalais, «rade zwi
liefert. der Jnhast Nach -
dieSma? in daS historische Eckfenster zu
Wie man persischen Blät
tern aus Kabul berietet, Hadder Emir
fünfzehn Tintenfässer für ebenso viele
21,000 Rupien (ebenso viele Gulden)
kosten. Es ist nämlich ein Brauch
Va g'scheidte G«pv«rl.
Siehst, dö« da i« an Äpfel
Und dö» da i« a' Birn,
„No, Obst halt hoaßen",
„Ja, Du bist halt mei' G'scheidter,
Du machst Dei' Sach' gar brav.
Und kannst an Sa» ua mach«.
In dem de« Wort kimmt für?"-
Da sagt da« g'scheidte Sepperl'
„Obs D' hergeh'n willst zu mir!"
Joseph Feller.
Unsere Lieblinge. Lehrer:
Wenn also der (Zentner Roggen vier
Mark kostet, wa« kostet dann ein
pfundige« Roggenbrod? Nun. Fräu
mit? Ema (stolz): Weil mich da«
kommt in einem Hause, wie das un>rige,
Beim Friseur. Friseur: Wie
befehlen Sie?— Herr: Schneiden Sie
Willen de« Reichskanzler«."
gut auffassen!— Schauspi
e— Wie die Zeit vergeht!
»Herrgott, die vergebt!
den eur.gen nachsagt, bat er ke.ne an
Oeff e n t I ich e A biN e.
— Au« dem Ger^cht«faal.
den!"^
—lm Normal-Speisehaus.
Gast: Was ist da«?
-Au« derGesellschast. Ma
ler : ~O Madame, wenn ich Sie doch
malen dürfte! BankierSsrau (sehr stark):
Sie sind ein Schmeichler. Weshalb denn
gerade mich? Maler: Weil in heuti
ger Zeit Koloffalgemälde so vu v»gu»
lind.
Fataler Name. (Herr Meyer
Schutzmann: „Wie heißen Sie?"
Arrestant: „Meyer!" Schutzmann
(in höchster Wuth): „Machen Sie keine
schlechten Witz«!"
lein Halles Stunden habe, bin ich viel
braver geworden?" „Ja, Fritz, Tu
bist jetzt artiger!" „Ja, aber warum
sperrst Du dann immer noch die Zucker
schen, der schon so Viele zum Besten ge
habt hat. Entfernen Sie sich augen
blicklich, sonst ruke ich meinen Vater,
der mich mit seinem Stocke von
befreien wird." —Herr: „Klothilde, soll
die« vielleicht ein Korb sein?"
de« will e« in vier Tagen
abholen lassen. „Heul' net. Alte", sagt
der Bauer, „die Sau fressen wir,— den
Schwanz kann er b'halt'n !"
Literarische«. Ein junger
mittelloser Lyriker hält um die Hand der
einer langen unheilvollen Pause der Ge
schäftsmann." —„Die sind leider noch
nicht druckreif", entgegnete melancholisch
lächewd der Poesie begeisterteJün^ing.'^
ach Gott, Herr Professor, das Unglück!
Fällt heute Morgen ein Kind vom dritten
Stockwerk "-Professor: „Trösten
Sie sich! Viel besser, eS fällt ein Kind
Praktisch. Vater: „Moritz, ich
laß' Der de Wahl. Iva« willst De lieber?
Willst De heut' Mittag aus',» Esel reite,
oder willst De in'« Eoneert gehe?" --
Moritz : „Ich will aus'm Esel in'« Eon
cert reite."
Betrübniß. Nachbar: Wa
rum sind Sie denn gar so betrübt, Herr
Peter! Peter: Meine Frau hat heut«
schon wieder einen Topf zerschlagen!
Nachbar: Nun, da« ist ja nicht« so Ar
ge«. Derlei kommt in jeder HauShal
—Ab gefertigt. „Nun, was für
Fisch« hat er zu verkaufen, Han»jorg?
Etwa gar Stockstiche ?" „Roi. Herr
Stichele, di« kommet au« der Stadt zua