Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 09, 1885, Page 3, Image 3

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    Aus »er Gl»«»»,«. !
<«. Fortsetzung.)
tiefest«», eindringlichen Blick nicht^ein« !
Secunde von ihin ist Ihre Tochter /
- wirklich todt?
M >« Todt ? Mein Herzc«sk>nd todt? Das
wolle Gott im Himmel verHilten! O, Herr
i Palmer, was werden Sie denken von
«ir? Kst, ftlscnsest hatte ich es mir zu-
Bild, das Bild e« lebt ja, es lächelt
zurück!
icn ? fragte der Maler mit warmer Tbnl-
Hilles, alles will ich Ihnen erzählen. —
- Der alte Man» athmete ties aus.al« woll
te er eine schwere Last vo» seiner Seele
wälzen.
thut mir gut, zu Ihnen zu sprechen,
Ähnlichkeit—o, nicin Gott, ivenii ich sie
endlich fände!
verspreche es Ihnen !
fünfundzwanzig Meilen ineiner
schwer, seht schwer. Aber sie war klug
und prebs^^un^
sie heimlich gegangen? denn die Liebe n>
ihr sei stärker als alle«. Wenn Groll
<s ,
Und wie sind Sie dann hierher gekoin
um irdisches Gut u»d bose Nachrede.
ein Alan» setzt sich anders zur
Hartes Madchcuheiz abcr ich hatte es
! nehme. '
s>!e
I j>c übenen^l,
M Festigkeit bcsaft. Ter letzte
au« München, und seit zwei Monaten bin
ich »un schon hier, aber ich di» ei» unge
schickter, unwissender Man», ich versteh«
in der großen Welt mehr, als nür «in
liebende« Herz. Was geschehen wür
de, wenn ich sie fände? Ich weiß e«
nicht. Mit «>t kömnten-, vöü ihck. de»
si« mehr liebt, als alle« äuf d« Welt,
sich dä« würd« si« ni«mal«
bcn! ch . S st
Durch den Thränenjchlei«, der sein«
Aug«n v«rdunk-Ite, sah er zu dein Bild
hinüber winkte mit der Hand wie
Ge^t^'"
Auge» gekon»nen ist—daS Aesicht, da« ich
see« gesehen, glich Zug sür Zug diesem
Bilde!
Nacht weit ist e«? Welchen
Ausdruck hatte ihr Gesicht ? War sie hei
so,^hr^ist der Zetiel! Sie
Ich will alle« thun, wie Sie e« haben
sel«, dann verhüllte er da« Bild wieder
selbst sür sem Thun und La^
gehötte ihn, zu eigen, er ivar mit ver
antwortlich für sei» Glück oder Weh,
bei seiner Schritte hatte er sich
So fleißig noch an, späten Abend?
Mit diesen Worten trat Marcel Beau
chen achtlos in Mann
Marcel Beaulieu ließ die Aufforde
rung unbeachtet, es lag etwas Müdes,
Brust!"' "
eine ernste Sorg/drUcktc? Die Schul
tige Mißstände hatte Marcel stet» als
K leinigkeiten behandelt und sich nicht zehn
tcn Rede»! seine dunkeln Andeutungen
Mutter würbe, froh, sich der Tochter ent
ledigen zu tonnen, unziveiselhast ihre Zu
glUcklich suhlte er sich—wie sollt« er nicht
»laler Mensch.sagte Marcel jetzt, Gerhard
Atelier steht ja voll. Was steckt den» hin
erte Bild z» Sais?
sah ihm einen Augenblick mit
>! Hat das Bild Sie so erschreckt? Kennen
Marcel, ist c« möglich, Si« siid »«>
h«irath«t?
Seit achtzehn Monaten ja! Nicht
man» und ich sichre auch nicht da« Lebe»
«iiies Eheniaitne« hier in Manche»!
Abei was Gott zusamniengesührt hat,
sonder Maisch Nicht scheiden -- heigt^S
sinken und sah wi.d.r iiach de»,
sah, sohlst »och heute, meine süße,
Mensch aus der weite» Welt Macht hat
Hände», sie regiert meinen leichten Sinn
die Welt, die arge Welt hätte n^ir
Heer °>« e>» gat,,es
Und wüssten Sie wirklich kein Mittel,
Gerhard,' di'-S
schöne Bild e« ist ein Meisterstück !
Il/en
ch'»u i i i
Marcel wars einen Blick auf da« ent
stellte, farblos gewordene Gesicht des Ma-
mein Oheim da« Ätadchen selbst
Teufel! An Gerhards Schläfe schwoll
eine drohende Ader, seine Gestalt schien
den in Hände sällt? Ist sie nicht vie^-
zur Wehr setzen wird?
Was sollen die halben Rede». Marcel?
die Mutter bestimme», ihn, die einzige
Beaulieu ichüttelte den Kops.
das^t^re! Da» ließ^
?
bei. den Schlag auszureißen.
Warten! rief der Jnsaffe des Wagen«
diese Karte bei Frau Ba-
Dcutscher! i , >^
schön«»
den Manne« Brüstt duldete seine leiden
schaftlichen Küsse, ja. sie hatte die Hände
" nm
sich- k Nd
scin.da der Wille und Wunsch ihrer Mut-
Wunsch »nd Wille der Mutter bindet
Sl!>s der Stirn dcrßaronin erschien eine
Du verlebest doch sonst Sitte und
spiel?
Es ist kein Schauspiel, Mutter! Ger
-- ohne Puder und sie
Nun den» ei» letztes Wort zu Jh
ch
t!S lag eine vctzweifelteEntfchlossenheit
in und Ton dieser Frau, die ihrAl
solche Mutter.
Lo^^"j^e^
dein erforderlichen Feingefühl behandeln
wird!
Herz,
Enden wir dies Gespräch, Frau Baro
nin! ?!och einmal, zum letzten Mal! Ich
in t meinem vollen Credit u?,d Namen für
Ihre Verpflichtungen, für Ihre Zukunft
einzutttteii
de« zlameiis, der Ehe des Le
bens, ja, de« Lebens ihrer Mutter ! Es
istnne
ster^
s»it ieidenschastlichei» Nachdruck, und eine
tafche Blntwcllc stieß ilr blä zu dtflZchlti
Hillen zwingt. Das Mittel ist gesun
öielleicht Katharinas Verlobter!
dem sein Lebeiisgliick zu», Opfer fallen
offni
Was Zunächst zur Polizei^dl«
versank in finsteres Brüten. sollte
voller Bilder!
Menschen!— Wie eiskalt es ihn überlief!
ge». ü S
BriennerstraßeNr. 36. Gerhard kannte
Haus,
Der Wagen setzt« sich wieder in Bewe
s
Der gute geschu!te Mrii» wollte achsel-
E > b lbr d P n', »
für ent
(Fortsetzung folgt.)
Aus dem Mühlstege. „Nem
»i, S»stä»d« i» Uta».
Zwei vcrschiebetie Eoriespsndenzett cktiZ
Salt Laie kity an die „R. Ä< Ticket
und resp, an de» „vost. Rdvertiser"
schild«n den Einfluß de« bekannten Ed
munds-Besetze« und sein« gegenwärtigen
Ausführung auf di« Verhältnisse der
Weise: stimmen s»lg«
Kurz nach dem Erlasse de« auf Unter
drückung der Vielweiberei abzielenden
Gesetze«, vor ungefähr drei Jahren,
men Schrecken über solche« erfüllt. War
e« doch feit lB7l> da« erste Aufraffen der
Vertreter de« Volte«, dem Giftbaume
die Axt an die Wurzel zu legen. Dieser
ab!
tage habe.
Im vorigen Herbst« würd« d«m Rich
t«r Jan« von Jllinoi« di« Stellung «in««
Oberrichtir« für da« Territorium üb«-
tragen, einem Manne, der von tief«
Entrüstung gegen den Kreb«lchaden der
Vielweiberei durchdrungen, dessen Vorge
dentliche Rechts-
sond«rn auch durch lebhafte« Recht«ge
fühl und eine Kaltblutisik. it geleitet und
bestimmt wird, die jeder Ueberstvrzung
Richter Jane führt das Ge-
Maschen be« Gesetze« od« sie Lücken ei
ne« nicht völlig correete» Verfahren« zu
entschlüpfen.
Diese« mannhasteßenehmen de« Rich
ter« hat die Zuvrrfichtlichkeit d« Heili
gen de« Jüngsten Tage« inline allge
Gewißheit, daß da/ Gesetz in Vicl
ersüllt. Präsident Taylor und stme bei
den obersten Beiräth«, George A. Can
nort und Joseph S. haben si^
mgsten die von im Buche
b^
Ansicht, « halte sichinbeilädt
diese Monogamie. Die ande
ren sind über da« Land von New Aork
bis in Mexico verstreut. Da
der der zweiten mornioni
schen Zeitung, welche 50 Meilen von
Salt Lake Eitv wird, hat
sich den Anscheins al« glaubten sie? daß
ihr „Lord" bald mit Pech und Schwefel
lassen sich wenigstens dort sehen. Di«
Edmunds-Bill, früh« von d«n Mormo
nen verfpottet, thut, wie si« jitzt ausge-
wird, Schuldigkett. Die
Der reiche A. 'Van^
einem Wagen in der Ziähe hielt, auf und
RectorÄ-ilson 'von der St. Michael«
Epi«copalkirche getraut wurden: Anna
ist noch nicht 14 Jahr« alt, abrr so groß
und entwickelt, daß der Geistlich« ihr«
sti akt, Glau-
bli«« da« Er
hatt« di« Thür nicht verschloss«», und al«
da« Zimmermädchen srüh t«s Zimmer
Antrag chre« Vaters verhaftet. In New
von 5 Jahre» Geldstrafe von
<5,000 verboten.
Ne u e Be z e ich nun g. „Fräu-
v« rs»t«de»»«.
AiA O»he»»rd«»tlich merk
würdiger Aall vo« witklich«« »de» ver
meintlichem Scheintod hat, wi« »vi» in
drr „Epoea" l«f«N, m Madrid groß««
Aufs«h«n gemacht. Ein dorti»er sehr be
kannter Advokat. Don Adoiso Gar'ick,
am srüh lii Uhr. Am
hetzend, die ließ aber den
Koiper nach der Salristei de« Kirch»
Verfassung in welches er sich im Mo
ment de« Tode« befand. E« ist keine
Leichenstarre eingetreten, di« Muskeln
Aarbe der selbst ?st
den Tod erinnert, ist eine etwa« gelb
lich« Färb« d«r Hände.
Vor wur-
Prag v«rhaft«t word n, w«il «r «in«m
Stud«nten G«ld veruntreute, Gras De
meter Apraxin ist nun de« Betrug« be
schuldigt, dessen Opser ein Mädchen ge
worden. Gras Apraxin verbrachte sei
nen Sommer seit Salzburg,
und lebte dabei auf großem Fuße. Da«
fehlendeGeld borgte erundGeldvermittler
verhalfen der Anna Dietl in Salzburg,
der Tochter eine« Trödler«, zu seiner Be
kanntschaft. Graf Apraxin erzählte von
Ii Millionen, die er von seiner Mutter,
einer Fürstin E., verwittweten Gräsin
dem glänzenden Katmlier All?« und be
dasür schön gestempelte Schuldscheine,
aus denen al« Termin der Tod seiner
alten Mutter angegeben war. Die Ge
schichte begann im Jahre l»78 und 168 l
Geld da und erst als im Jahre 1884
Anna Dietl alles Geld, da« sie besaß,
hingegeben hatte, hörten di« Zinsenzah
lungen auf d«r Gras zahlt« v pZt.—
und auch di« Sooc> Fl., welch« da« gräf
liche Hostichteraint all>ähr
und die Korrespondenz Grafen.
Diese bildet jetzt die Grundlage für die
Anklage, welch« die Staatsanwaltschaft
erhebt.
Ein curioser Proceß ist
vor in Kaschau
für zu ertragen. Der
Bettler entfernte sich mit seinen fünfzig
Gulden und seiner abgekauften Sünden
last; der Verkäufer aber schlich ihm nach
Monat« aus sich genommen hatte. Der
also Bestohleue bemerkte den Diebstahl
und verlangte unter großem Geschrei sein
Geld zurück, wa« ihm der Sünden»«!
kauf« jedoch abschlug. So kam
VonHerrnßudolphFalb
erhält die dortige Fr. Pr."
Erfahrungen nach welchen der
Auftritt au« dem Jn^
»Z. März!'? 2.
L4. Aus
— Au« Zürich wird berich
Flühgasse in Rie«bach gestorben. Er
kam 1848 al« politischer FMchtling in
Er
Bei jedem Wetter sah ,mm
Di« österreichische Reg ie
rung soy beabsichtigen, dem Antisemiti«-
Mit Rücksicht aus swnbal^s"Autsch«!'
Präsident einen Erlaß h«au«geben/ in
welchem den jeweilig al« Regierung«,
««tret« delcgirten Kommissären ausge
tragen wird, sofort jede Versammlung
welcher gegen Konfessionen
Heirathsgesuch. Ein junger
Mann in einer Stadt mit RX),<XXI Ein
wohnern sucht eine Lebensgefährtin mit
ebenso vielen Reichsmark.
Z«it zur W«rb«»ss.
Müßig scherzend fr«Gft Du mich,
Schalk: Zu welcher Stimd«
Läßt die Maid ersieh«» sich
Vm des Liebstm Munde?
Maid aufTreue hofft—
Wäre» Männer treu«?!
Freie, weim am feuchten Grund
.Ninftk Pflanz«« spring«»!
Wenn der Hain am Bache (wann
Blüthen sich erneuen)
Lieb« baucht »nd Schönheit—dann
Magst die Hold« sr«i«n.
Frei«, siehst erröthend Du
Sommerabend sinken.
Und auf Ströme voller Ruh
Wird di« Stunde weck^.
Freie. w«nn sich schmückt der Fels
In d«s Herbst«» Farben,
Wenn am Rande sich d« Quell«
Häufen dürre Garben!
Künde ihr die« Biw, tvi« flieht
J«g«nd schnell vorüber—
Mag si«, «h' ihr Lrnz verblüht,
Dich beglücke« lieb«.
Freie, hörst de« Nordwind« Schall '
Du am Lattich nächtig.
Wenn gemüthlich in der Hall'
Flammen lodern prächtig.
Denn dieweil der Sturm umdröhnt
Schneeaefild« trübe.
Süßer ihrem Ohr ertönt
Sprache sanfter Liebe.
Häutliche« Concert.
Wo di« Frau di« erst« Geige spielt.
Ist d«« Mann«« Brummbaß oft vo» Rö-
Wo dir Frau al« Dirigrnt sich
G«ht so gern da« Glück de« Häuft« flö
tea!
Falsche« Maß. Doctor:
„Nun, Meister, dürst Ihr auch wieder
ein Gla« Bier zu Euch nehmen !" Pa
tent : „H«rr Doctor, m«m«n Si« halb
stündlich oder stündlich ?"
Selbstbewußtsein. „Herr
Lieutenant, haben Sie diesen Carneval
Bälle fleißig mitgemacht?" „Gewiß!
Saal gegangen, um d«n Damen d«n
Mund wässerig zu machen."
Nu« dem Gericht«saal.
Vertheidig«! „Daß m«in Klient diesen
Diebstahl nur au« Noth beging, dürste
schon da« zur Genüg« darthun, daß d«r>
selb« nur da« treiig« baar« G«ld nahm,
welch«« in d«r Kommod« war. während
er die Brieftasche mit AXX) Mi. Bankno
fand. ließ."
ter Warum weinen Sie denn?" —
Angeklagter (schluchzend): ..Weil ich di«
Brieftasche nicht g«feh«n hab'!"
Hast Du'« gehört? „?!un,
ist bei Euch draußen alles schon recht
hübsch grün, Hülsenbäuerin ?" „O
Herr^Kan^leirath! Wir treiben sogar
„Hast Du'« gehört, liebe Frau Jetzt
ist« für un« auch bald Zeit!"
Auf einem Balle inWien
kam ein junger Mann zu einem fein be
handschuhten, nett gekleideten Mädchen
und forderte sie zum Tanze auf. Sie
wie« ihn, dessen robuste, arb«itsharte
Hände sichtbar waren, mit den Worten
ab : „Mit Jhna tanz' i nit, wenn'« kei
Handschuh haben." Ohne sich zu
wasch' mi schon
Aus gl« ich. Richter: „Sie ha
ben den Reisel einen Steinesel geheißen
und «r Ei« «in«n Erzrscl. Ich muß Sie
daher Beide bestrafen, wennSie sich nicht
halbwegs ausgleichen."—Beisel: „Gut.
so nehm' ich den Stein zurück!"—Reisel.
den^Ei^!^ —Richter: „Sohin
der Parteien aufgehoben."
Au« der Verlegenheit ge
holfen. Zum Büraerineister einer
kommt am Neujahrsinorgen
Mensch noch immer S Den haben wir >a
ganz der sitzt „schlich
könnt's Laß' Er einmal heute
Abend au« Versehen die Gesängnißthür'
läuft dann wird
akver^"^"
Anspielung. Dame . .Mis
sen Sie, mein Herr, daß ich da« Feuer
in jenem Ofen beneide ?" Herr: „Wch
halb, mein Fräulein 5" Dame: „Weil
e« den ganzen Abend hindurch unterhal
— Die kleine Bösheit. Dich-
Idee!" —Dame: müs
sen Sie sorgfältig pflegen, sonst könnte
sie leicht sterben aus Mangel an Gesell
schaft!"
Eine kleine Verwech«,
lung. Principal: „Wie kommt e«
W-rkführ«: „Ein«'"lleine "Vernichs,
jung es hat leider der Maschinist
anstatt der Maschine de» Dampf be
— Bettler - Stolz. Herr:
„Schämt Euch ! Könnt Ihr denn nicht
Bettler: ge-
zu müssen, soll ich arbeit» «ich
Präservativ. Ein Maurer,
der sehr stark dem hull>igt,
Auch Virtuos. K«lln«-
~Si« sind g«wiß mumal^ch—Bauer:
„Wia moanst — Kellnerin: „Ob Sie
vielleicht Zither oder Guitarre, oder sonst
Bauer: „DöS g'rad net: ab«r mit d«r
Zunga schnalz' i Jhna scho'g'rad t». al«
wie mit der Peitsch n!"
—Rück