Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 02, 1885, Page 2, Image 2

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    Seranton Wochenblatt.
Office:
321 Tpruee Gtraße.
seltsam« Mär. desße
gentschaftsrath« hat dem Kreis-Land
wehrverein, der in Braunschweig und
Umgegend besteht und zwischen sechzehn-
und siebzehnhundert Mitglieder zählt,
auf Grund eine« braunfchweigischen Lan
deSgesctzeS au« dem Jahre 1853 die Cor
porativnsrcchtc entzogen und den Verein
für aufg «löst erklärt. Näh«r«Gründe
di«s^
ferNgt letztere bestätigte
diesen Entscheid mit 167 gegen 120
Stimmen. Darauf legt«» die Vor
—"dtt^iegentschä^tsra^
Rechte einem socialdemokratischen Kan
didaten gegeben. Dies ist Alles. Sie
äußert, ist es ob
sie so oder so gefärbt ist. Wollte man
aber selbst diesen Einwand grundsätzlich
zulassen, so wäre er doch nicht thatsäch
lich zutreffend. Denn von konservativer
oder Seite ist an
men keineswegs von revolutionären' U
mstürzlern, sondern von gutmüthigen,
kreuzbraven, königstreuen Leuten abgege
ben würde, welche sich nur durch gerechte
Beschwerden zur Wahl falscher Heilmit
tel verleiten ließen.
Ueber das eigentliche Wesen der Krie
gervereine wird durch die unliebsame
Angelegenheit wenigstens erfreuliches
Licht verbreitet. Mit den Redensarten
„unpolitischen Zwecken", ihrer.
hinsoN hoffentlich verschont. Sie gehö
ren zu jenen zweischneidigen Waffen
einer kurzsichtigen Reaktion, welche um
vorübergehender Parteizwecke willen die
Grundlagen des Staats zerstören. Im
Uebrigen wird die Heeres
den möchte. Volksztg.)"
«in schmachvoller Versuch.
In allen Theilen des Staate« Massa
chusetts werden jetzt Gesuche an den Gou
verneur in Umlauf gesetzt und mit zahl
reichen Unterschriften bedeckt, den Mör
der Stearn« Kendall Abbott zu begnadi
gen und al« freien Mann aus dem Zucht-
Hause wieder auf die Menschheit loszu
lassen. Abbott hat mehreren Geistlichen —.
die ihn häufig in der Strafanstalt be
sucht haben, den Gefallen gethan, die
Maske eines äußerst frommen Kirchen
mitgliedes vorzunehmen, und diese sowie
einige exaltirte Weiber sind es, die den
Beanadigungsschwindel in Scene gesetzt
haben. Die Geschichte merkwürdiger
Rechtsfälle hat nur wenige Strafprocesse
zu verzeichnen, von denen man sagen
sann, der Schuldbewei« sei so erbracht
leiseste» Zweifels aufgeschlossen sei. Ab
Am >7, Jan, I 8»0 Abeni>S gegen ü
noch in seinem Besitz/ hatte, ihn
der Besitzerin des Kosthauses vor und
diese erkannte in ihm ihren früheren
Boarder Stearns Kendall Abbott, der an,
IS. Januar ihr Haus verlassen hatte,
wiederum unter Mitnahme der beiden
Koffer und Zurücklassung de; Hutes und
Gallerie, Vervielfältigungen derselben
wurden nach Ayer geschickt und von
Allen, die den Unbekannten gesehen und
gesprochen, als getreue Abbildungen des
felhen mit größter Bestimmtheit bezeich-
Gefangenen in den Gefängnißhof ge
bracht, durch welchen die Zeugen einer
nach dem anderen geführt wurden.
für denjenigen, den sie am 17. Januar
in der Nähe des Crue'fchen Hauses gese
hen, resp, mit dem sie gesprochen hätten.
Abbott leugnete anfänglich, jemals in
fein, räumte dies ein, erklärte
aber, daß er das mehrerwähnte Haus nie
betreten habe. In Betreff seines Auf
enthaltes am Nachmittage und bis zum
Abend des 17. Jan. versuchten der An
geklagte und dessen Vertheidiger einen
Alibibeweis, der vollständig mißlang.
Seinem Anwalt blieb nichts übrig, als
eine Verdächtigung der ermordeten Frau,
die mit einem Nachbar in einem ehebre
cherischen Verhältniß gelebt und von ih
rem Gatten wiederholt gemißhandelt
worden sein sollte. Nicht das Geringste
wurde für diese Behauptungen beige
bracht, Crue wies seine Abwesenheit von
seiner Wohnung von Nachm. I Uhr bis
Abends gegen Uhr zur Evidenz nach.
Abbott wurde von den Geschworenen nach
kurzer Berathung schuldig befunden, von
dem Gerichte zum Tode verurtheilt; als
April Ikttl^angcsctzt.^
Der bekannte Menschenfreund Wen
del! Phillips prüfte den Prozeß auf's
Sorgfältigste, Er erklärte, daß an der
Schuld Abbott'S nicht gezweifelt werden
könne. Als Gegner der Todesstrafe
wurde er bei dem Gouverneur gegen
Vollstreckung derselben vorstellig und die
ser begnadigte Abbott am Sl. April IWI
zu lebenslänglichem Zuchthaus-. Schon
dieser Schritt war nicht unbedenklich.
So lange das Gesetz die Todesstrafe vor
schreibt. sollten der Gouverneur und
dessen Beiräthe in jedem Falle dem Rechte
seinen Lauf lassen, in dem auch rein gar
nichts für Ausübung des Begnadigungs
rechtes spricht. Daß jetzt eine Bewegung
im Gange ist und mehr und mehr an
Ausdehnung gewinnt, einen so gefährli
chen Verbrecher wie Abbott nach kaum
vierjährigem Aufenthalte im Zuchthause
in Freiheit zu setzen, ist eine Schande
und Schamlosigkeit ohne Gleichen.
Nnt«r den Kobltiizräbirn.
Mehrfach ist unter den Arbeitern in
unsern der Tiersuch ge
auch nur vorübergehend Erfolg gehabt.
Erst kürzlich ist ein im Bezirke von Wil
kesbarre gegründeter Unlerstützungsver
ein ausgelost worden. Dabei stehe» die
Kohlengräber betreffs ihrer gegenseitigen
Unterstützung den Genossen keines andern
Berufe« auch nur im Entferntesten nach,
sie kleiden nur ihre Zuwendungen in eine
andere Form. Weit entfernt, den hoben
Nutzen einer geordneten gegenseitigen
Unterstützung zu verkennen, finden wir
doch in dem Verfahren der Kohlengräber
einen ebenso zarten, als menschlich schö- j
nen Zug.
In fast allen Bezirken, am auSgepräg-!
testen in den Anthracildistricten Penn-!
sylvaniens, werden alljährlich Comites
gewählt, deren Mitglieder sich besonde-
Ren Ansehens unter ihren Kameraden er
freuen. Tritt an irgend eine Hütte der
letzteren die Noth heran, so veranstaltet
das Comite eine Verloosung, Der Ge
genstand, der ausgespielt wird, stammt
aus der Hütte, in welche die Noth einge
zogen ist. Meist ist es der Kochofen, oder
ein Dutzend Krautbäupte, oder eine
Ziege. Das Comite verkauft 100 Loose
zu je 60 Cents. Sind dieselben abge
setzt, so findet am Abend nach dem näch
sten Zahltage die Verloosung statt. Die
Loosinhaber finden sich mit ihren Fami-
Verfügung sind. 'Ein Fiedle? und ein
Harmonikaspieler machen Musik. 100
zusammengefaltete Papierzettel werden
in eine Schüssel gethan und tüchtig ge
schüttelt. 9g sind unbeschrieben, auf ei
nem steht der Name des zu verloosenden
Gegenstandes. Der Vorsitzende des Co
mites fliest die Namen der Loosbesitzer
au« der Schüsse?; bei dessen
Namen der beschriebene Zettel gezogen
wird, ist der glückliche Gewinner. Fro
her tönt ihm entgegen, als^ober
trägt ihn in das Haus zurück, in welches
Hilfe und Freude einziehen soll. Ihm
solaen die Mitglieder des Comites und
liefern, ebenfalls freudig erregt, die «50
Dann wird bis gelun
gen aufgebracht. Für Heizung wird da
durch gesorgt, daß die von der Arbeit
heimkehrenden Arbeiter Stücke der
Hiermit hängt die eigenthümliche Art
der Versorgung der Wittwen und Wai
sen zusammen, die aus der Ferne schon
vielfach falsch aufgefaßt und beurtheilt
worden ist. Es gilt für die unverheira
theten Kohlengräber für eine Art Ehren
pflicht, bei ihrer Verheirathung die Witt
wen verunglückter Kameraden in erster
Linie in'S Auge zu fassen. Irgend wel
cher Zwang wird hierbei nicht geübt;
doch ist jener Brauch unter den Kohlen
gräbern zu einer Sitte geworden, der
ihre gesellschaftlichen Verhältnisse nicht
unwesentlich bestimmt. Nach der furcht
baren Katastrophe in der Avondale-
Grube bei PittSton, Pa.< waren über
100 Wittwen und über dreimal so viele
Waisen zunächst auf die Unterstützung
der Kameraden ihrer Gatten und Väter
angewiesen. Diese darbten, um schnell
helfen zu können, und legten es in den
abgehaltenen Versammlungen den Un
verhe«ratheten unter ihnen an's Herz, die
Zahl der zu Unterstützenden durch Ver
heirathungen möglichst zu vermindern.
Gar manche vom frischen Schmerze ge
beugte Wittwe nahm doch die Hand, die
ihr in ehrlichem, hilfsbereiten Sinne
geboten wurde, dankbar an, oft nament
lich aus Rücksicht auf ihre Kinder. Die
furchtbare Größe des Unglücks hatt« im
ganzen Lande das Mitgefühl wach geru
fen. Das amerikanische Volk vergaß
jener Opfer nicht. Als jedoch berichtet
wurde, daß viele Wittwen schon bald
nach der Katastrophe sich wieder verhei
ratheten, wurde ihnen dies vielfach als
Herzlosigkeit und Leichtsinn ausgelegt.
Das Verfahren jener Frauen war keins
von beiden, es war bei den Anschauun
gen und Gewohnheiten jener Leute völlig
naturgemäß.
LandwirthfchastlicheS.
Schlachtvieh. I. H. Fullenwi
der, Mitglied der Rational-Viebehörde,
berichtet über die Kosten der Zucht Jon
Hornvieh verschiedener Gattung, unter
Anderem folgende« an die Eommissäre
der Bunde«-Ackerbaubehörde: Die Un
kosten der Zucht von Schlachtvieh stellen
sich für den Ranger de« Westens auf 82
per IVO Pfund, für den Farmer westlich
vom Mississippi, aus 84. dagegen für den
Besitzer einer östlich vom Mississippi ge
legenen Farm mit werthvollen Ländereien
noch weit höher. Sodann, heißt es in
aus demselben Lande mit keinen höheren
Unkosten verknüpft sein würde, wie die
jenige de« texanischen Vieh«, während
das erstere in jedem Alter mehr Gelvicht
repräsentire und einen weit böheren
Marktwerth besitze, sowie leichter ver-
Viehjüchtern hätten sich 67 zu Gunsten
der ShorthornS und 34 zu Gunsten der
Herefords ausgesprochen. Dieser Um
stand indessen sei wohl hauptsächlich die
Folge davon, daß die Herefords erst spä
ter und noch nicht in solch ausgedehnter
Weise wie die ShorthornS eingeführt
worden. Die durch die Zucht dreijäbri
gen Schlachtviehs verursachten Kosten
werden in obigem Bericht für jenen Di
strict G Ivo Pfund folgendermaßen an
gegeben i In Kansas, Range Stier, 50c.
bis 82; Range-Stier, gemästet. 84;
Farm-Stier, gemästet, 84. Nebraska,
Range-Stier, 82 bis 82,87; Range-
Stier, gemästet, 83; Farm-Stier, ge
mästet, 84. Minnesota, Range-Stier,
8l bis 82 90 gemästet, 83.
an Korn gemästeter Stier, 83. Mon
tana, gan» an Korn gemästet, 50c. bis
81. an Gras und Korn ge
mästet, 81.2 K bis 83.50. Texas, an
Gras gemästet, 65c, bis 66c. Idaho, an
Gra« gemästet 81.50.
Unsere Farmländereien.
Der Bericht des Äckerbaucommissärs für
1884 bespricht das Verhältniß deS in
nerhalb der Ver. Staaten für landwirth
schastliche Zwecke benutzten Landes zu
dem ganzen Gebiete. Letzteres beträgt
unter Ausschluß de« Indianer. Territo
riums und von Alaska 1,865,108,800
Acker und von ihm werden 536,081.833
Acker für landwirthschaftliche Zwecke be
nutzt. Von dem Reste sind natürlich
große Strecken wegen Unfruchtbarkeit,
Regcninangcl und dergl. für den Acker
bau sowohl als die Viehzucht nicht oder
doch jetzt noch nicht zu verwenden, ist
auch das Gebiet abzurechnen, welches
von den Städten und Städtchen, Eisen
j bahnen. Landstraßen, Wegen, industriel
, len Etablissements, Parts, ErbolungS
plätzen u.s.w. bedeckt ist, trotzdem bleibt
' aber anbaufähiges Land genug übrig,
daß in dieser Beziehung wenigstens ein
dringendes Bedürfniß nach Eröffnung
des Indianer - Territoriums noch nicht
ten dient in Ohio das meiste Land land
wirthschastlichen Zwecken, und zwar volle
!>4 Procent. Ihm schließen sich an!
Indiana mit 88,!', Illinois mit 88.4,
Delaware mit 86.9, Kentucky mit 84,
Vermont mit 83.5, Maryland mit 81.1,
Connecticut mit 70.1 und New Jork mit
78 Procent. Im Allgemeinen sind in
allen Staate» und Territorien die bei-
den angeführten ausgenommen, 28.!» >
Procent de« Lande« dem Feldbau und
der Viehzucht gewidmet, und zwar in den
östlichen Staaten 54.1, in den 4 Mittel-
staaten 72.», in dey südlichen Staaten '
»on Maryland bis Kentucky 43,3, in
den westlichen Staaten und Gebieten bis !
an die Felsengebirge 54.4, in den pacifi-!
schen Staaten 7.6, Territorien 1.4 Pro
cent.
Barrls».
Der General Justo Rufino Barrio«,
den militärischen Oberb^ebl^übernom-
Laufbahu zurück. Er wurde am I7.Juli
1835 in dem Dorf« San Lorenz» im
Departement San Marco« in d«r Repu
einen höchst mangelhaften Schulunter
richt. In seinem 18. Lebensjahre bezog
er da« College in d«r Hauptstadt Guate
mala, ergänzte dort in Folge seiner Be
gabung die Lücken seines Wissen« rasch
und wandte sich dem Studium derßechts
-1862 bestand er die juristische Ab
gangsprüfung mit Auszeichnung und
unternahm eine Reise durch Mittelame
rika und Mexico. iBK7 trat er, nach
dem er sich bis dahin eine große Anzahl
Freunde und Anhänger erworben, zum
ersten Male in die Parteikäinpse ein,
stürmte am 3. August an der Spitze ei
ner Schaar „Unzufriedener" die Ba
racken bei San Marco«, schlug die ganze
Besatzung in die Flucht und machte sich
zum Schrecken der Regierung, welche sei
ne» Vater und seinen Bruder in « Ge
fängniß werfen ließ, um BarrioS. den
seine Anhänger schon damals ihren Ge
neral nannten, von weiterem Vorgehen
Im Jahre 1869 erklärte sich G-n.
Serapis Cruz gegen die Regierung und
Barrios schloß sich mit seinen Schaaren
demselben an. In dem Treffen bei
hu.hua;enango wurde er lebensgefähr
lich verwundet und von Einige» seiner
Getreuen in einem abgelegenen Verstecke
auf's Beste gepflegt. Cruz erlitt mehrere
Niederlagen, mehrere seiner Offiziere
wurden tricasgerichtlich erschaffen, hin
sichtlich des Barrio« wurde veröffentlicht,
derselbe sei gefallen. Dieser hatte sich
inzwischen wunderbar schnell erholt, seine
Truppen wieder gesammelt und schloß
sich dem General Garcia Granados an,
der von Mexico aus in Guatemala ein
fiel. Am 8. Mai 1871 betonte er in
einer Proclamation die Nothwendigkeit
des Sturzes der Regierung, vertrieb die
Garnison von Tacana. eroberte schon am
10. Mai San Marcos, siegte am 15.
bei Petalhula, am 29. bei Chiche, zog
am 1. Juni zusammen mit Garcia Gra
eine neue Constitution. Granados wurde
als provisorischer Präsident proclamirt,
und versprach die erforderlichen Refor
men in der Regierung einzuführen. Am
28. Juni griff der wirkliche Präsident
Cerna mit dem Rest seiner Truppen die
Ausständischen bei Cochon an und Ivurde
geschlagen.
Am 28. gelang es Barrios, einen gro
ßen Theil der sich nach der Hauptstadt
zurückziehenden NegierungStruppen ab
zuschneiden, und Präsident Cerna floh in
Folge dessen mit seinem Stabe in die
Nachbarrepublik Salvador. Der Nest
der Rcgierungstruppen ging zu Barrios
über, der am 30. Juni 1871 in der
Hauptstadt Guatemala einzog. Wenige
Tage später erließ er eine Erklärung,
daß seine Ausgabe erfüllt sei und daß er
sich in das Privatleben zurückziehe, gab
jedoch den Vorstellungen des provisori
schen Präsidenten nach und übernahm
da« Commando der im westlichen De
vartcinent stehenden Truppen. Zwei
Monate später regte Barrios durch Ver
treibung der Jesuiten aus Lunzaltenango
einen großen Theil der Bevölkerung ge
gen sich auf, setzte aber die gleiche Maß
regel in der ganzen Republik durch, eine
Revolution drohte auszubrechen und der
prov. Präsident Granados berief Barrios
in die Hauptstadt an seine Seite. An
die Spitze der Truppen gestellt, schlug
dieser die Gegner der neuen Regierung
am 16. und 24. September so entschei
dend, daß si« theils zu ihm übertraten,
theils sich zerstreuten. BarrioS kehrte in
das westliche Departement zurück, trat
jedoch im Mai 1872 auf Ersuchen des
Granados an die Spitze der Regierung
und gleichzeitig der Armee. Eine Art
Versammlung von Volksvertretern bestä
tigte Barrios in diesen Stellungen und
am 4. Juni 1873 wurde derselbe als
Präsident der Republik förmlich inaugu
rirt.
Die neue Regierung hat seitdem höchst
segensreiche Reformen eingeführt. Eine
Kriegsschule, ein Seminar zur Ausbil
dung von Lehrern, Volks-, Kunst- und
Handelsschule» wurden errichtet, die
Armee und die Milizen wurden neuor
ganisirt, Straßen gebaut, die öffentlichen
Ländereien der Ansiedlung eröffnet, neue
Postverbindungen hergestellt, die Häfen
verbessert und dem Verkehre der verschie
denen Dampferlinien unentgeltlich zur
Verfügung gestellt, endlich wurden der
Eiscnbahnbau ermuntert, Telegraphen-
Währung eingeführt. Auch Hospitäler
und sonstige wohlthätige und gemein
nützige Anstalten wurden gegründet.
1880 ertönte der erste Pfiff einer Loco
motive in Esaumtia; am 4. Juli 1883
wurde die Bahn von der Hafenstadt
Champerior nach Guatemala dem Ver
lel're übergeben und am 10. Juli 1884
folgte ihr der Schienenweg zwischen der
Hauptstadt und St. Jose. Zur Zeit ist
Eisenbahn im Bau begriffen,
giltig festgestellten Hafen an der atlanti
schen Küste verbinden wird.
Es ist ein? Thatsache, daß die Kriege
seltener werden. Noch im vorigen Jahr
hundert lagen die europäischen Groß
während sie es jetzt vorziehen, sich aus
wilde oder halbcivilisirte Nationen zu
stürzen. Rußlind schlägt sich mit den
Turkmenen und Afghanen Heruni, Eng-
den Sudanesen, Frankreich mit
und Deutschland sogar mit
Negern. Alle diese Kämpfe beweisen,
daß die Culturvölker keineswegs gerech
ter, menschlicher und edler geworden sind,
daß sie nicht aus Abscheu vor dem Blut
vergießen sich des Krieges gegeneinander
enthalten. Auch die Friedensslisterei
Bismarck s und des alten deutschen Kai
sers würde wenig Erfolg haben, wenn
beispielsweise Rußland und England
miteinander Krieg führen wollten.
Die „Friedensliebe" der Europäer hat
vielmehr einen praktischen Grund. Es
sind in der Vervollkommnung der Mord
maschinen so gewaltige Fortschritte ge
macht worden, daß die Kriege in der
Zeit entschieden werden
Menschen und Geld fordern. Früher
entschied selbst eine Reihe von Niederla
gen noch gar nichts, denn der Geschlage
ne konnte sich wieder aufraffen und in
den folgenden Jahren siege», jetzt hinge
gen ß der besiegte Theil wort, daß
einen Krieg, sondern ihr ganzes Überge
wicht, ihre ganze Machtstellung verlie
ren, wie das z. B. mit Frankreich der
Fall war. Die Kriege kosten also zu viel,
werden zu rasch entschieden und gefähr
den allzusehr die Stellung der kämpfen
den Mächte. Wenn es den Amerikanern
gelungen ist, aus Kanonen Bomben und
Granaten zu schieß,«, die mit KmPfund
Nitroglycerin -der Pelrolin gefüllt sind,
so werden die große,/ Kriege noch viel
seltener werd«». t
Eine kürzlich inWhiteFern,
Ten»., gefällte Pappel hat über 10.000
laufende Fuß Bretter ergeben.
In A mst er d a m, N, A„wird eine
Oelmühle gebaut, die jährlich 1,000.000
Bufhels Flachssamen in Oel verwandeln
soll.
Ein Kaufmann in Jackfon
ville, Fla ,hat in den ersten drei Wochen
desMärz Marmeln oder Schusser
Nach Ansicht der Dampf
schisf-GesellschaftS Agenten in New Kork
wird die Zahl der Europa besuchenden
Amerikaner Heuer ungewöhnlich gering
sein.
der 13,000 Acker Land unter dem Pfluge
hat, verständigt sich mit seinen Aufsehern
und Arbeitern lediglich durch das Tele
phon.
In Colleton Counth, South-
Carolina, haben LS einer und derselben
Frau gehörige und sehr sorgsam abge
wartete Hühner in den letzten 10 Wochen
t!>Dutzend Eier gelegt.
DayCounty scheint der Mi t
telpunkt der Kohl«nregion von Dakota
werden zu sollen. In der Gegend von
Britton wurden neuerdings wieder mäch
tige Kohlenflötze entdeckt.
In Baltimore ist eine elek
trische Straßen-Eisenbahn im Bau be
griffen, welche mittel« eiiser in der Mitte
angebrachten dritten Schien« als Leiter
betrieben und aus der die Wagen durch
schnittlich zehn Meilen in der Stund« zu
rücklegen sollen.
Ihrer Abstammung nachwa
ren von unseren 21 Präsidentin 5 schot
tisch-irländischer Abkunft: Jackson, Polk,
Buchanan, Johnson und Arthur, 2 schot
tischer : Grant und HayeS, I Waliser:
Jefferson, 1 holländischer : Van Buren,
Al« kürzlich Sonnenthal in
New Jork al« „Othello" auftrat, war in
den Zeitungen angekündigt: Othello
oder der Mohr von Venedig. „Das ist
wieder einmal dumm," sagte ein Jrlän
der, „man will doch wissen, welches von
beiden Stücken gespielt wird."
Smyrna, Del., besitzt ein
öffentliche« Schulhau«, das tzIN.WN ge
kostet hat und so erbärmlich gebaut und
mit Heizvorrichtungen versehen ist, daß
der Unterricht fast den ganzen Winter
hindurch ausgesetzt werden mußte. E«
war einfach unmöglich, die Klaffen so zu
Die Wiege des Temperenz
schwindels ist nicht Saratoga Co., N.
?)., sondern Litchsield, Con». Dort
wurde Ende des vorigen Jahrhunderts
der erste Temperenzverein gegründet,
nicht ein Mäßigkeitsverein, wie solche in
Deutschland segensreich Wirten, sondern
ein puritanischer, von Fremdenhaß durch
setzter Enthaltsamkeitsverein.
Vor dem DistriktSgerichte
von Douglas Co.. Or., ist seit dem 17.
März 1884 keine Ucbertretnng. kein Ver
gehen, kein Verbrechen zur Anzeige ge
bracht, kein einziger Fall verhandelt
worden. Das Gefängniß ist leer und
die Beamten würden gute Zeiten haben,
wenn sie nicht nebenbei, da sie lediglich
welche die dortigen Kunstschulen besuchen,
in äußerst dürstigen Verhältnissen befin
den. Es wird vor den Berichten aus
Billigkeit des Leben« in München ge
schildert wird; mit weniger als S5OO
jährlich könne auch ein anspruchsloser
junger Mann einigermaßen anständig
nicht leben.
In den Jahren 1867 bis 1684
sind aus Delaware 58,094 Waggonla
dungen Pfirsiche verschifft worden, die
meisten, nämlich 9,072, in 1875, und die
wenigsten, nämlich 78 Waggonladungen,
in 1881. Eine Carladung besteht aus
550 Körben. Der größte Theil der
Früchte geht zu Schiffe nach Baltimore.
In Delaware und Maryland rechnet man
Heuer auf eine gute Ernte, während die
Aussichten im Hudsonthale vernichtet
Die Indianer auf der Re
servation am Pyramiden-See in Idaho
haben KM Acker Land urbar gemacht,
von denen sie im vorigen Jahre 20,000
Pfund Ärtreide und außerdem Kartoffeln,
Kohl, Zwiebeln und andere Gemüse ge
erntet haben. Viele von ihnen besitzen
außerdem Frachtfuhrwerke, sind vorzüg
liche Fuhrleute und befördern die ge
famnite Fracht, welche die Bundesregie
rung nach der dortig-n Gegend zu ver
senden hat i sie erhalten an Fubrlöhnen
810.00 für die Tonne.
Als das älteste und glück
lichste Ehepaar in Kentucky bezeichnen
sich selbst Herr und Frau I. G. Chinn,
von denen er 94, sie !>8 .Jahre alt ist. Di-
Leutchen haben erst vor sechs Jahren ge
heirathet. Dr. Chinn hat noch bei der
letzten Versammlung von Veteranen aus
dem Kriege mit Mexico l Stunde und 40
Min. mit voller, weithin tönender Stim
me gesprochen und der Inhalt seiner Rede
hat so außerordentlich angesprochen, daß
die Versammlung beschloß, dieselbe durch
den Druck zu vervielfältigen.
Hattie, das sjährige Kind
des Farmers Ketchum bei Syracufe, N.
A-. ist bereits seit zwei Jahren dem To
bakrauchen so leidenschaftlich ergeben,
daß sie in Krämpfe verfällt, wenn man
sie daran verhindert. Um diese Zeit litt
das heftigen Kolikschmerzen und
sen. Das Mittel hat angeblich gehol
fen. wurde bei Rückfällen wiederholt,
das Kind begehrte bald, selbst zu rau
chen, die Mutter willfahrte ihm im An
s?ng und fttzt ist Hattie eine leidenfchaft-
Eine sehr große Anzahl von
Damen und Herren in Baltimore berei
tet em vor, welches zum Be
geführt werden soll. Name "des
Festes ist wahrscheinlich auf den Vor
schlag von Deutschen und mit Rücksicht
darauf gewählt worden, daß auch bei
unsern Kirmesen oder Kirchweihfeslen
Tanzbelustigungen den Haupttheil des
Festes bilden. Letzteres wird in Balti
more lediglich in Nalionaltänzen beste
hen, die in den Nationaltrachten ausge
führt werden und zwar tyrolischen, hol
ländischen, ungarischen, französische»,
(Zeit Louis spanischen und
schwedischen.
Dr. Hughes, Specialarzt für
Nervenkrankheiten, bespricht den Einfluß
des Willens und nervöser Aufregungen
auf Epidemien. Er erinnert daran, daß
in St. Louis die Verheerungen der Cbo
lera mit dem großen Brande des JahreS
l»4!» aufhörten. Man könnte weiter ge
hen und behaupten, daß die Erdbeben in
eine äußerst aniinirte Campagne gehabt
hätten, und damit schließlich beweisen,
daß sich der asiatische Gast nie hier zu
längerem Aufenthalte niederlassen könn
te, wenn wir alle Jahr« ein«» möglichst
belebten Wahlkampf hätten.
Der größte Apfelbaum in
Ver. Staaten befindet deii^
eine Länge von IVO Fuß vom
erreichen. Fünf derselben tragen in dem
einen, die anderen drei in dem darauf
folgenden Jahre. Von ersteren hat Hotch
kiß vorige« Jahr «5, sein Vorbesitzcr hat
aber einmal 110 Bushels Aepsel geern-
Boden 13 Ast
hat l> Fuß A Zoll im Umfange, Der
Baum ist mindestens 140 Jahr alt.
Das ersteßowiemesser, d. h.
das große Jagdmesser, welches von Col.
James Bowie, einem der bekanntesten
amerikanischen Jäzer und Fechter, seine
gegenwärtige Form erhalten hat, ist jetzt
,n New Orleans ausgestellt. Es ist eine
zweischneidige Waffe mit Horngriff, und
einer 15 Zoll langen, am Griffe I j Zoll
breiten und nach vorn hippensörmig ge
bogenen Klinge. Sehnlich wie Dr.
Guillain hat Col. Bowie sich oft und
eifrig dagegen verwahrt, daß das von
ihm hergestellte Messer nach ihm benannt
werde, es hat ihm aber nichts geholfen.
Das Bowiemesser ist und bleibt das
Bowiemesser und namentlich in unserm
Südwesten außerordentlich häufig in Ge
brauch. wo es auch noch nach alter Weise
in einer Scheide auf der Brust getragen
wird.
In der Bai von Havr« de
Grace, Md., kann man jetzt häusig ganz
nahe an der Küste dicht bei einander
bleibende Rudel bis H Zoll großer Cat>
fische oder Seewülse snurrliicas
Gewässern heruntergeschwommen sind.
Im tieferen Waffer, aber nicht weit von
denselben entfernt wird man nach kurzem
erblicken, welche dieselben im Auge hat.
Bei dem leisesten Geräusche stößt die
Alte einen eigenthümlichen Ton aus,
worauf sich die jungen „Cats" in ganz
ähnlicher Weise in den Rachen der Alten
flüchten, wie Küchlein unter die Flügel
der Glucke. Ein amerikanischer Süß
wasserfisch wird auch oatlisl» genannt.
Die Autoritäten, welche den
Versuch der Telegrahen- und Telephon-
Gesellschaften in New Jork und Brook
lyn, die unterirdische Legung der Lei
tungsdrähte zu hintertreiben, al« grund
losen Schwindel bezeichne», mehren sich.
So äußerte dieser Tage auch Professor
Chas, F. Chandler von der Bergwerks
schule des Columbia-College: „Ich habe
lachen müssen.als ich von dem Einwände
hörte. Die Cholera kommt nicht aus
der Erde. Alle nothwendigen Ausgra
bungen können die öffentliche Gesundheit
nicht im Geringsten gefährden. Wenn
diese Ausgrabungen I», 12 oder 15 Fuß
tief sein müßten, vermöchten sie Malaria
zu erzeugen, eine solche Tief« ist indessen
durchaus nicht erforderlich und auch das
Entstehen von Malaria braucht sonach
nicht befürchtet zu werden."
Der Toboggan scheint seine
Verehrer noch fester an sich zu fesseln,
die Nollschuhbahn ihrigen. Kürz
noch nichts davon gehört hatte, daß das
Toboaganig auch in Saratoga blüht,
nach Boston und nahm in einem dortigen
Aus Absicht oder zufällig stürzte er in
dem offenen Elevatorschafte vier Stock
werke hinab. Er wurde bewußtlos in
das nächste Zimmer gebracht und auf
ein Sopha gelegt. Während ein Arzt
daran ging, seine Verletzungen zu unter
suchen, kam er zu sich und sagte - „Laßt
mich, keinen Schmerz war
dem Toboggan den Berg hinabführe."
—Gleich darauf war er todt.
In Sedali a> Mo., ist ein in
Mount Ayr.Jowa, gesuchter Grabräuber,
Dr. Eli Ouingley, dem dortige»
Gefängnisse ausgebrochen war, ausfindig
gemacht worden. Er war vor einigen
Tagen in Sedalia angekommen und
wurde bald darauf wegen Trunkenbeit
eingesperrt. Da ein« Bleischling- bei
ihm gefunden wurde, so wurde er zu 880
Strafe verurtheilt und,- da er diese nicht
bezahlen konnte, »ach dem Arbeitshause
erkannt« in seinem den Ge
suchten. Ouingley gab auch zu, daß er
am 15. Juli 1884 dieLeiche desFarmers
Lynch aus dem Grabe gestohlen habe
und daß er aus dem Gefängnisse in
Mount A>)r ausgebrochen sei. Die Be-
Ein Statistiker hat berech
net, daß 80 Procent der Bevölkerung un
seres Landes pro Kopf und Tag durch
schnittlich 45> bis 50 Cents zu ihrem
im weitesten Sinne des
zahlreichen Fabrikarbeiter, die wöchentlich
85—87. der landwirthschastlichen Arbei
terinnern, dere»Lohn 820 bis 830 mo-
Unterhalt von denselben abhängt. Daß
der Durchschnitt der Kosten des Lebens
unterhalts für 80 Proeent unserer Be
ten, lausend und mehr Menschen normal
zu unterhalten. Die sich fortwährend
steigernden Extreme in der Lebenshal
tung der Bewohner unseres Landes sind
ein schlechte« Zeichen für unsere gesell
schaftlichen Verhältnisse.
In New York giebt es am
East- und am North River IS Plätze, auf
abgeladen werden. Auf IS derselben
hat die Polizei 54 Italiener entdeckt, die
sich in den Schmutz wie Kaninchen in ih
ren Bau hineingewühlt halten und in
diesen grauenhaften Höhlen schliefen.
Das Unheil, welches durch eine Epidemie
während der heißen Jahreszeit durch
diese Höhlenbewohner herausbeschworen
werden kann, ist nicht zu ermesien. Die
Italiener sind aus ihren Drecklöchern
vertrieben worden. Aus einem der Ab
ladeplätz« befanden sich außerdem zwei
In einer derselben wohnten und schliefen
!> Italiener. Der Fußboden war I! Zoll
hoch mit Schmutz und stinkenden Pfützen
bedeckt. Als Lagerstätte dienten den Be
wohnern angefaulte Matratzen, die auf
einer I Fuß hohen Bank lagen. Eine
alte Milchkanne diente als Ofen; ein
Ofenrohr gab es nicht, sondern der Rauch
entwich durch die Spalten der Wände.
In 30 alten Fässern waren stinkende
Knochen und Lumpen aufgespeichert. In
ähnlicher Weise hausten S Italiener in
einem anderen Gelasse. Die Verhee
rungen der Cholera in Neapel und Tou
lon werden dem dort herrschenden bei
spiellosen Schmutze zugeschrieben; die ge
schilderten Zustände m New ?)ork sind
n<xt schlimmer.
Dentsche «oeal. Machrichten
112 zu Berlin - Justizrath Wilberg, 79
I. a.; Ltadtrath A. Stodd, Hauptmann
a. D. Grothe, Redacteur des antisemiti
schen „Deutsches Tagblatt". In Ber
lin hat ein gewisser Arndt sein« Frau
erstochen. Der Seiler Jobann Karl
in Berlin hat seine treulose Geliebte die
Probiermamsell Olga Tischer durch ei
nen Revolverschuß verwundet. s zu
Potsdam Oberhofbaurath Gottgetreu,
72 I. a. Im Krankenhause zu
Spreinberg ist der Wirthschaf,«insektor
Ernst Vogel im Alter von 85 Jahren ge
storben. Selbstmord haben began
gen : in Altenteich bei Weihwasser der
Förster Weigel, zu Cottbus der Kessel
schmied Kotbach, zu Sternberg die ledi
ge Amalie Johannsen. Durch Unfäl
le umgekommen im Kohlenwerk „Borus
sia" zu Drossen der Bergmann Krü
ger.
Di« Zahl d«r im vorigen Jahre von
Königsberger Handelsgeschäften ange
meldeten Concurse beträgt 47 gegen 3 t
im vorhergehenden Jahre. Im Dorfe
Ebersbach bei Mühlhausen starb kürzlich
die Altsitzerwittwe Böhm im Alter von
102 Jahren und 84 Tagen. Der Kut
scher Weinert in Saalseld hat seine Frau
zu Tode gevrügelt. —Durch Unfälle ver
loren da« Leben : Der Fischerwirth Kie>
wening mit drei Gesellen au« Schaaks
vitte; ferner d«r Polizeisecretär WaSner
in Jnstcrburg. Durch Feuerebrünste
wurden eingeäschert: Zu Seeburg sieben
Häuser, in Wielitzken zwei Besitzungen.
Von der Strafkammer zu Könitz ist der
Elementarlebrer Grabowski au« Kro
janke wegen Pornahme unzüchtiger Hand
lungen mit Schülerinnen zu 2j Jahren
Zuchthaus venirtheilt worden. 112 auf
GutNeuhofbei Pelplin Rentier Karl
v. d, Marwitz, 83 I. a. Im Dorfe
Faulwieße ist die frühere Wirthin Ma
rie Pvplau, geb. Bock, wegen Brandstif
tung verhaftet worden. —ln Tuchel
hat die Ehefrau dek-Lamen Homiecz ih
rem Mann bis jetzt SV Kinder geboren,
von denen noch 17 am Leben sind.
Durch Unfälle umgekommen : Geh. Post-
O.Nürnberg, aus Zoppot; in
—ln Ealdowe bei Marienburg ist das
große Panknin'fche FabriketabUssemenl
niedergebrannt.
Anläßlich eines Rencontres zwischen
Forstbeamtcn und Holzdieben kam es im
Hohenleeser Forst bei Stettin zu einem
förmlichen Gefecht, wobei der Förster
Hasselmann von einem der Holzdiebe,
Namens Glodd, erschlagen, letzterer je
doch von einem Forstgehilfen dafür nie
dergeschossen wurde. In Danigarten
feierten die Arbeiter Melms'schen Ehe
leute ihre diamantene Hochzeit. Der
Obersecundaner Sperling in Drainburg
ist von einem betrunkenen Fischerknecht
erstochen worden. 112 zu Stralsund Leo
pold v. Seekt. Eine Unmasse von
Selbstmorden und Unfällen aller Art
ivird wieder aus allen Theile» der Pro
vinz gemeldet.
s zu Schleswig Hauptmann a. D.
Schneider, 77 I. a.; zu Altona der
Rabbiner Kaspar Joelsohn, »7 I. a,;
zu Ratzeburg der Postdirektor Drechsler.
In Altona ist ein Lehrerseminar er
richtet worden.—Durch Unfälle sind um
gekommen : in Lauenburg der 70 Jahre
alte Bahnwärter Baumann (ertrunken),
in Ottensen der Klempnergeselle Jen«.
In Breslau ist der Handlungslehrling
Felir Nickel mit «>,245> M. flüchtig ge
worden. Marie Wandelt in Glogau,
die sog. „schlesische Spibeder", ist zu ei
ner längeren Zuchthausstrafe verurtheilt
worden. —In die Wirthschaft des Hof
besitzers Sacher zu Kerben drangen drei
Strolche, spalteten der 20 Jahre alten
Schwester des Besitzers den Schädel und
raubten das Haus aus. Die Mordbuben
sind verhaftet. Zum Direktor der Rit
lerakademie in Liegnitz ist Gvmnasialdi
rektor Kirchner in Düsseldorf gewählt
worden. Ohlau ist die Frau des
der Beryolder Bertraml°"in StttÄb"
Harsdorf die verh. Klara Hcubaum.
112 zu Posen Kommerzienrath August
Hermann. —ln Rajewo bei Bentschen
wurde b« einem Streit der Eigenthümer
stochen. — In Gnesen ist die 20jährige
Tochter des Photographen Pirrß inFolge
Einathmens von Kohlendunsl im Bette
erstick». Die Familie des Privatsecre
tärs Graeffer in Wreschen ist an der-
Trichinosis erkrankt; die Ehefrau ist be
reits gestorben. —Der von Znin ver
schwundene Postbote Sporny ist in Li
verpool verhaftet worden. In Lissa hat
der Regierungsbaumcister Bauer durch
In dem Dorfe Oebles stürzte das
Haus der Lehrerwittwe Tornuß ein, wo
durch 7 Personen verschüttet wurden.
Der beim Tuchhändler Thieme in Nord
hausen angestellte Geschäftsreisende Be
litz ist mit Itivv M, verschwunden,
Der Feldhüter Albert Müller in Giebi
chenstein hat durch zlvei Revolverschusse
seinem Leben ein End« gemacht, die
Arau des Mehlhändlers F. in Kalbe a.
Auszüglers Franke in Stumsdorf hat
sich erhängt und die Frau de» Re
staurateurs Jsleib auf der Schna
belsburg hat sich von der Felsen
klippe des Kohnsteins herabgestürzt und
den Tod gefunden. Auf der Deffau-
Grube Luise der in Klein-Mochlau be
dienslete Kutscher Eduard Möbius als
Leiche unter seinem Wagen hervorgezo
gen, in Lochau verunglückte die 15 Jahr
alte Magd Henriette Lischke und in Alt
jeßnitz siel in der Trunkenheit der Huf
schmied Heinrich Muncke auf der Dorf
ftraße todt nieder. —In Eisleben brannte
das vor dem Freistraßenihor gelegene
Wohnhaus des Ziegeleibesitzers Dietzel
ab und in Burg wurde die Wellerkainp
'sche Lelfabrik total eingeäschert.
Konkurs eröffnet worden; Schlachter
mußte daher sein Amt niederlegen.
In Lamspringe ist der Arbeitsmann
Petge wegen versuchen Mords verhaftet
worden. Für die im vorigen Monat
verstorbene Aebtifsin Charlotte von D»h
ring ist die Chanoinesie M. v. Harling
als Aebtissin des Klossers Isenhagen ge
wählt worden. Selbstmord haben
ver der Arbeiter Krohm aus Höckelheim;
in Hörden der Gastwirth Karl Timm.
Durch Unfälle kamen ums Leben -
in Hannover der Oberförster Briettmann
au« Bredenbeck;in Heidhos der Häusler
Koch;in der Zündholzfabrii zu Hannover
der Arbeiter Paulsen.
Kassirer Pawlowski der Berg.-Märk-
Bahn, der voriges Jahr in Dortmund
Selbstmord beging, war, wie sich jetzt
herausgestellt hat, völlig schuldlos an
dem ihm zur Last gelegten Verbrechen. —
Dr. Hundhausen au« Hamm hat nach
langen vergeblichen Versuchen auf seinem
Grundstücke in einer Tiefe von 7000 in.
gute Kohlen erbohrt.—Bäckermeister F/.
Fischer zu Kahlenbeck ist, weil er umer
falschem Namen da« Wahlrecht ausübte,
zu einer Woche Gefängniß verurtheilt
Worden.-Der Geh. Justizrath Fuisting
in Münster ist im Alter von 74 Jahren
einem Herzschlag erlegen und in Ha«pe
fand der Sensenfabrikant Rud.K. seinen
Tod durch Ertrinken.—Aus der Fahrt
von Berlin nach Warschau starb der 30
Jahre alte Geschäftsreisende Bunsen au«
Schwelm kurz vor der Station Bromberg
im Eisenbahncoupe in Folge eines Herz
schlag«. Der 3V Jahre alte Zimmer
meister Wilh. Schmähger aus Eving,
Vater von fünf Kindern, wurde vom
Dortmunder Schwurgericht mehrfacher
Verbrechen gegen die Sittlichkeit schuldig
befunden und dafür mit acht Jahre»
Zuchthaus bestraft und der Wjährige
Tagelöhner Theod. Letzner au« Frönden
berg mußte ein Sittlichteit«verbrechen
mit 4 Jahren Zuchthau« büßen.
Der in Bonn verstorbene General
bevollmächtigte des Freiherrn v. Dier
gardt, Hauptmann a. D. Hermann, hatte
ein Gehalt von 50,000 M. pro Jahr.
Seine Wittwe bezieht dieses Gehalt noch
aus 3 weitere Jahre. Die Frau des
Maschinenbauers Lohmann aus Düssel
dorf ist nach Amerika durchgebrannt.
In St. Goar feierte die Frau Anna Ma
ria Caspary bei völliger geistiger und
körperlicher Frische ihren 100. Geburts
tag.—W. Thienes aus Münstereifel ist
verhaftet worden, weil er seine betrun
kene Frau nicht in'« HauS ließ und da
durch indirect ihren Tod veranlaßte.
Das Stadttheater in Trier ist für die
nächste Saison an Herrn Hirschfeld aus
Bromberg vergeben. In Folge einer
Blutvergiftung starb zu Rheydt derPost
fecretär Hermann« und in Elberfeld ver
lor der mit Errichtung einer Futtermauer
in der Königstraße beschäftigte Arbeiter
Emil Frohni durch Einsturz des Erd
reichs sein Leben. In Loburg wurde
das Grundstück des Ackerbürgers Hörner
ein Raub der' Flammen und in Bruck
hausen das HauS de« Tagelöhners Wüb-
Der ehemalige kurhessische Oberge
richtsrath Ferd. v. Ende ist im Aller von
82 Jahren zu Burlington in Amerika
gestorben. In Hanau ist der Telegra
phist Joh. Gutherlet wegen fahrlässiger
Tödtung zu 3 Jahren Gefängniß verur
theilt worden. In Limburg soll ein
neues Postgebäude aufgeführt »Verden.—
Die Wittwe des in Schwalbach verstor
bene» Generaldirektors Lang hat zur
von 200,000 Mark
mord begingen: in Wiesbaden der
Maurer Dimbach; in Allendorf der
Weißbinder Rebbig.
112 zu Dresden Kriminalrath Weller,
58 I. a.—ln Colmnitz feiert- unlängst
der Veteran Fischer seine» !»8. Geburts
tag. Aus Freiberg wird geschrieben:
Eine entsetzliche Katastrophe hat sich aus
de», nahegelegenen Rillergute Wegefahrt
zugetragen. Es sind daselbst sämmtliche
Wirtschaftsgebäude, sowie die Brauerei
und das Äiihlwerk durch eine gewaltige
Menschen um'S Leben kamen. Dieselben
Pferde zu retten, als das Gebäude über
ihnen zusammenbrach und alle fünf unter
feinen Trümmern begrub. Erst nach
langer Anstrengung konnten die Unglück
lichen hervorgeholt werden. E« sind
der Gutsbesitzer Börner, Bater von 5
Kindern, der Wegewärter Fleischer, 3
Kinder, der 50jährige Tagelöhner Dietze
und die 17- resp. 15jährigen Knechte Rü
ger und Böhnisch. Als der Brandstif
tung verdächtig wurde der Dienstknecht
Theodor Max Müller verhaftet, jedoch
wieder entlassen, da er sein Alibi nach
weisen konnte. Der Staatsanwalt hat
jetzt einen Steckbrief gegen einen anderen
Knecht Müller, genannt Kalbskopf, er
lassen. Der Besitzer des abgebrannten
Gutes, Rittergutsbesitzer Müller, erleidet
außerdem noch großen Schaden, da er
nur sehr gering versichert war. Am
Tage nach dem Brande stürzte in Folge
von Uebermüdung, hervorgerufen durch
die Anstrengung bei den Löscharbeiten,
der Wirthschaftsvogt Günzel von der zu
seiner Kammer führenden Treppe und
Aus Thüringen wanderten im vorigen
Jahre 2221 Personen aus.—112 Oberbau
rath KarlScheppig in Sondershausen. —
Das Anwesen des Gutsbesitzers Kelz in
Oettersdors wurde durch Feuer zerstört.
Der Fleischer Heinrich Reinhold in
Saalburg hat sich erhängt.
In Darmstadt hat sich ein Temperenz
verein gebildet.—Die Garnison von Ba
benhausen und Butzbach wird nach Darm
stadt verlegt werden. Der verstorbene
Kaufmann Heinrich Schindel zu Maibach
hat der Stadt Rauheit» 20,000 M. ver
macht.—f Der Direktor der Erziehungs
anstalt in Pfungstadt, Dr. Joel.
Die 13 größten bayerischen Städte
haben l München 244,000 Einwoh
ner, Nürnberg 107, «XX», Augsburg
«14,400, Würzburg 515,50 V, Regensburg
37,000, Fürth 34,500, Bamberg 32,000,
Bayreuth 24,720, Hof. 22.700. Erlan
gen lU.OOO, Landshut «>,400, Ingol
stadt 10,000, Passau lti,ooo. 112 Ne
gierungsdirektor a. D. Heinrich v. Kai
senberg in München. Der Agent
Zischkl von Ebersberg wurde wegen einer
Bagatelle vor Gericht geladen. In sei
ner Berzweiflung schoß sich derselbe ein« !
Kugel durch den Kops. 112 Rechtsan- 5
»valt Frauenknecht in Erlangen. Der
Mühlbesiber Thoma in Hos erschlug in >
einem Anfall von tlelinuin tn-me»» .
seine Frau. Ein Blutsauger, Ramens
Hermann Kahn wurde in Kempten zu 3
Jahren !> Monaten Zuchthaus verur
theilt. 112 Gastwirth Hauselt in Nürn
berg- In Passau wurde der Bäcker
gehilse Hensel wegen anarchistischer
Umtriebe verhaftet. Viehhändler A.
Kölbl in Tittlingist verschwunden.
Pfarrer Wintersberger von Treidlkofen
wurde wegen Sittlichteitsverbrechen ver
haftet. Zu Radlkofen wurde der
W>rthssohn Marti» Köstler von dem
Jagdpächter Zollner, der ihn beim Wil
dern betraf, erschossen. Der Schnei
dergeselle Georg Schwab von Pollingen
wuide in Weilheim bei einer Rauserei
erstochen. In Kempten hat sich der
Schneider Uhlemaier erhängt, desgl. in
Bayreuth der 72jäb>!,>c Straßenreiniger
Jakob Böhner. HtWßeiding bei Lim
bach stürzte der OekoSm Jakob Weidin
gestörte Besitzer
Eckl, aus dem Fenster seines Schlafzim
mers, fiel in die Vils und ertrank. Zu
Niedersontheim brach der Schweizer Maul
in Folge Sturzes über dieWeitnauersche
Wirthshaustreppe da« Genick. I»
Müllerssobn Josef Schaudl in das G<
triebe und wurde zerquetscht.—Ln Weichs
bei Regensburg spielte ein junger Mensch
mit einem Revolver; derselbe entlud
sich, die Kugel drang der Frau des Zim
mermanus Schmidt in den Kops und
Mete sie augenblicklich; in Gambach
bei Reg-nstauf erstickten in Folge Zim
merbrands im Hause des TaglöhnerS
gizelsberger dessen ,'I im Zimmer ringe«
ichloffene Kinder. —I» Bnrgg.n ist das
Änwesen de? Söldners Josif Enzensber
»er niedergebrannt, in Waalbaupten dass
ienige des Oekonomen Ludwig Fleschütz, !
genannt Straub.
112 Prof. a. D. Heinrich Kern in Stutt-
gort. In O.lnsenhausen fand man m
der Christ schen Brauerei drei Brau«
knechte erstickt vor. Der Schmied Ho
henstein von Winterstettenstadt wurde
von einem Eisenbahnzug getödtet. —.
112 Hoflieferant Heinrich Koch ,n Cann
stadt. Die von ihrem Manne getrennt
lebende Ehefrau Albig g.b. Hönig in
Goldbach wurde in ihren, Bette ermordet
aufgesunden. Ale muthmaßlicher Thä
ter wurde der Wirth G. Albig daselbst
verhaftet. Der frühere Aack.-r Anton
Fl-ug m Gmünd feiert- am 7. Mär» sei.
nen Ivo. Geburtstag. Der aus der
Irrenanstalt entlassene Goldarbeiter Deb
ber erschlug sein üjjärige« Töchterch-n.
Das Anwesen des Landwirths Joh.
Braun in Hornberg ist niedergebrannt,
112 Hirschwirth Häring in Magstadt.
Der in Karlsruhe verschwundene Mu- H
sikdirektor Sommerlattist als Leiche im V
Allrhein gefunden worden. s Ober- I
anitsrichter Ludwig Kiefer in Achern. I
Als Dirigent für das nächste öadW-M
Sängcrsest ist der Direktor des
gesangsverein „Concordia" in FreiburäZW
Bergmann, erwählt worden. 112 MajoW
Löffler in Konstanz.
Paul Sinz in Offenburg ist spurlos
schwunden. In Heidelberg hat sich dnW
Kaufmann Karl Maurer erschossen, i>W
Eulersbach bei Schiltach der Pslugwirtb
I. M. Bühler. In Freiburg wurde
der Bahnhofvorarbeiter August Gaerlin
ger Georgen überfahren und ge-t
tödtet, in Mülbe» bei Eberbach die IL
jährige Tochter des Waldhüters Gugen- /
han durch ihren mit des Vaters Gewehr »
spielenden Bruder erschossen, bei Lauda »
ertrank in der Tauber der Spitalpsründ- H
ner Joh. Will, in Tauberbischossbeim 1
wurde durch einen einstürzenden Schup
pen der Sohn der Wittwe Werr in der
Armgaffe erschlagen; in SteinSfurtb
stürzte das Kind des Bäckers Laber in
einen Kessel siedenden Wassers und erlitt
tödtliche Brühwunden. In Gaien
hofen in der HSri ist das Haus des Mül,
lers Kaspar Engesser niedergebrannt, in
Auggen bei Müllheim das Anwesen des
Webers Wilh. Heß, in Gernsbach das
Hosmannsche Haus auf der Hosstätte, in
Münzesheim bei Bretten die Käufer der
Landwirthe Jakob Kaiser und Daniel
Mannherz, sowie die Oekonomiegebäude
der Landwirthe Friedrich Kern und Peter
Hermann. Bei den Bränden in Mün
zesheim und Gernsbach nimmt man
Brandstistnng an. In Hagsseld bei
Karlsruhe wurde der Nalhschreiber Oeß
zum Bürgermeister gewählt, in Wiechs
bei Schopfheim E. Räuber, in Selbach
Kaufmann Franz Joh. Späth 11., in
Sulz. Amt Lahr, Johann Wacker.
In Mörsch grassiren die Masern in
bösartiger Form. Den,
meister Habersberger starben in vier
chen 3 Kinder.—Die in Landau gebür
tige und kürzlich verstorbene Aau Jea
nette Braun geb. Köhler, hat dem pfäl
zischen Gustav Adolf-Verein und den
Rettung-Häusern zu Haßloch und Nocken
hausen je !>IXX> Mark vermacht. In
Frankenthal wurde beim Bau der Zucker
fabrik der Arbeiter Engel erschlagen, zu
Wollmesheim stürzte der Schreiner Jak.
Müßli vom Scheunengebälk und blieb
todt.—ln Lachen ist das Anwesen des
Ackerers Jakob Scher« niedergebrannt.^
112 Abbe Ignatz Wernert inMaienlhal.
Die Ehefrau des Johann Böglin aus
Rixheim wurde als Leiche aus dem Was
ser gezogen. In Kingersheim wurde
die Fabrik von Weiß-Fries eingeäschert.
Der Ackerer G. Wirtz in Rindisheini
erhängte sich. Die Verhaftung dreier
Mädchen aus den „besseren" Familien
in Meisengott bei Schlettstadt erregt dort
großes Ausseben. Die Mädchen haben
I>ch des Meineids schuldig gemacht.
Beim Holzfahren wurde der Zimmer
mann Ignatz Mäder in Thann erschla
gen.
Pastor A. Schwarz, einer der Hanpt- '
agitatoren der Cumberland - Partei, hat
eine Einladung zu einer Konferenz er
lassen, aus der über die Frage debattirt
werden soll, welche Stellung die Geist
lichkeit „zu der gegenwärtigen Krisis d-S
Landes" einnehmen solle. —112 in Braun
schweig der hochgeachte Bankier Meyers-
seid im Alter von 81 Jahren. —ln
Rieder bei Gernrode hat ein Arbeiter sei
nen College», Namens Teller, im Streite
erschlagen. Seine Mitarbeiter prügelten
ihn tüchtig durch und lieferten ihn dann
der Behörde aus.—Die Ministerkrisi« in
Detmold dauert fort. Die StaatSma
schine geht indessen ruhig weiter und .
nicht« deutet darauf hin, daß der leitende
Staatsmann fehlt. Am Sl. März er
folgt in Kothen die Enthüllung deS
Bach - Denkmals. Die erbprinzliche
Familie von Anhalt hat durch eine Prin»
ceffin den ersten Zuwachs erhalten.
5 in Neubrandenburg Kommerzien
rath Löper im Alter von SS Jahren.
In Parchiin beging Thi-rarzt M. Cohn
sein üdjähriges Amtsjubiläum. —ln
Dassow erhängte sich der Kutscher
torf.
In Mollbergen brannte
Haus des Eigner« Gerd LübbMD
Wahrscheinlich
Arbeitereolonie bei Dauclsburg hatWW
Ende Januar 45 Kolonisten. —lm -
Jahre 1884 sind aus dem Herzogthum
IB<X> Personen nach überseeischen Län
dern ausgewandert. —lm ganzen Lande
giebt sich lebhaftes Interesse für die hier
stattfindende Gew-rb-auSstellung kund.
An Stelle des verstorbenen Senators
Cropp ist in Hamburg der Rechtsanwalt
Dr. jur. Burchard zum Senator gewählt
worden. Die erst seit einem Jahre be
stehende Hamburger Firma Lagemann
LührS hat ihre Zahlungen eingestellt.
««»»«it.
112 Lithograph Ferdinand Lips in
Bern.—Das Schloßgut Horben auf der
Höhe des Lindenbergs lausten der Be-
in Murr und
August Majeur in
—Die NX) Meter lange Holzbrücke
die Thür bei Oberbüren ist durch
zerstört worden. Der Faktor
H»b>r hat seiner Gemeinde
geschenkt. Ein
Wolswyl zu S 0 Jahren Zuchthaus
urtheilt worden war, saß I I Jahr
unschuldig darin; denn nicht er,
ein gewisser Wyß in Amerika hat lauW>
Bekenntniß auf dem Todtenbett
Brand gestiftet. Er wurde jetzt alt und W
krank aus dem Zuchthaus« entlassen. M
)n Holderbank (Solothurn) hat ein ge- I
wiffer Bernhardt Probst seine dem Suffe W
ergebene Frau erschlagen, wofür er 4 W
Jahre Zuchthaus erhielt. - In Zürich W
starb der Stadtrath Nabholz-S ttbsn- !