Seranton Wochenblatt. Office: 321 Tpruee Gtraße. seltsam« Mär. desße gentschaftsrath« hat dem Kreis-Land wehrverein, der in Braunschweig und Umgegend besteht und zwischen sechzehn- und siebzehnhundert Mitglieder zählt, auf Grund eine« braunfchweigischen Lan deSgesctzeS au« dem Jahre 1853 die Cor porativnsrcchtc entzogen und den Verein für aufg «löst erklärt. Näh«r«Gründe di«s^ ferNgt letztere bestätigte diesen Entscheid mit 167 gegen 120 Stimmen. Darauf legt«» die Vor —"dtt^iegentschä^tsra^ Rechte einem socialdemokratischen Kan didaten gegeben. Dies ist Alles. Sie äußert, ist es ob sie so oder so gefärbt ist. Wollte man aber selbst diesen Einwand grundsätzlich zulassen, so wäre er doch nicht thatsäch lich zutreffend. Denn von konservativer oder Seite ist an men keineswegs von revolutionären' U mstürzlern, sondern von gutmüthigen, kreuzbraven, königstreuen Leuten abgege ben würde, welche sich nur durch gerechte Beschwerden zur Wahl falscher Heilmit tel verleiten ließen. Ueber das eigentliche Wesen der Krie gervereine wird durch die unliebsame Angelegenheit wenigstens erfreuliches Licht verbreitet. Mit den Redensarten „unpolitischen Zwecken", ihrer. hinsoN hoffentlich verschont. Sie gehö ren zu jenen zweischneidigen Waffen einer kurzsichtigen Reaktion, welche um vorübergehender Parteizwecke willen die Grundlagen des Staats zerstören. Im Uebrigen wird die Heeres den möchte. Volksztg.)" «in schmachvoller Versuch. In allen Theilen des Staate« Massa chusetts werden jetzt Gesuche an den Gou verneur in Umlauf gesetzt und mit zahl reichen Unterschriften bedeckt, den Mör der Stearn« Kendall Abbott zu begnadi gen und al« freien Mann aus dem Zucht- Hause wieder auf die Menschheit loszu lassen. Abbott hat mehreren Geistlichen —. die ihn häufig in der Strafanstalt be sucht haben, den Gefallen gethan, die Maske eines äußerst frommen Kirchen mitgliedes vorzunehmen, und diese sowie einige exaltirte Weiber sind es, die den Beanadigungsschwindel in Scene gesetzt haben. Die Geschichte merkwürdiger Rechtsfälle hat nur wenige Strafprocesse zu verzeichnen, von denen man sagen sann, der Schuldbewei« sei so erbracht leiseste» Zweifels aufgeschlossen sei. Ab Am >7, Jan, I 8»0 Abeni>S gegen ü noch in seinem Besitz/ hatte, ihn der Besitzerin des Kosthauses vor und diese erkannte in ihm ihren früheren Boarder Stearns Kendall Abbott, der an, IS. Januar ihr Haus verlassen hatte, wiederum unter Mitnahme der beiden Koffer und Zurücklassung de; Hutes und Gallerie, Vervielfältigungen derselben wurden nach Ayer geschickt und von Allen, die den Unbekannten gesehen und gesprochen, als getreue Abbildungen des felhen mit größter Bestimmtheit bezeich- Gefangenen in den Gefängnißhof ge bracht, durch welchen die Zeugen einer nach dem anderen geführt wurden. für denjenigen, den sie am 17. Januar in der Nähe des Crue'fchen Hauses gese hen, resp, mit dem sie gesprochen hätten. Abbott leugnete anfänglich, jemals in fein, räumte dies ein, erklärte aber, daß er das mehrerwähnte Haus nie betreten habe. In Betreff seines Auf enthaltes am Nachmittage und bis zum Abend des 17. Jan. versuchten der An geklagte und dessen Vertheidiger einen Alibibeweis, der vollständig mißlang. Seinem Anwalt blieb nichts übrig, als eine Verdächtigung der ermordeten Frau, die mit einem Nachbar in einem ehebre cherischen Verhältniß gelebt und von ih rem Gatten wiederholt gemißhandelt worden sein sollte. Nicht das Geringste wurde für diese Behauptungen beige bracht, Crue wies seine Abwesenheit von seiner Wohnung von Nachm. I Uhr bis Abends gegen Uhr zur Evidenz nach. Abbott wurde von den Geschworenen nach kurzer Berathung schuldig befunden, von dem Gerichte zum Tode verurtheilt; als April Ikttl^angcsctzt.^ Der bekannte Menschenfreund Wen del! Phillips prüfte den Prozeß auf's Sorgfältigste, Er erklärte, daß an der Schuld Abbott'S nicht gezweifelt werden könne. Als Gegner der Todesstrafe wurde er bei dem Gouverneur gegen Vollstreckung derselben vorstellig und die ser begnadigte Abbott am Sl. April IWI zu lebenslänglichem Zuchthaus-. Schon dieser Schritt war nicht unbedenklich. So lange das Gesetz die Todesstrafe vor schreibt. sollten der Gouverneur und dessen Beiräthe in jedem Falle dem Rechte seinen Lauf lassen, in dem auch rein gar nichts für Ausübung des Begnadigungs rechtes spricht. Daß jetzt eine Bewegung im Gange ist und mehr und mehr an Ausdehnung gewinnt, einen so gefährli chen Verbrecher wie Abbott nach kaum vierjährigem Aufenthalte im Zuchthause in Freiheit zu setzen, ist eine Schande und Schamlosigkeit ohne Gleichen. Nnt«r den Kobltiizräbirn. Mehrfach ist unter den Arbeitern in unsern der Tiersuch ge auch nur vorübergehend Erfolg gehabt. Erst kürzlich ist ein im Bezirke von Wil kesbarre gegründeter Unlerstützungsver ein ausgelost worden. Dabei stehe» die Kohlengräber betreffs ihrer gegenseitigen Unterstützung den Genossen keines andern Berufe« auch nur im Entferntesten nach, sie kleiden nur ihre Zuwendungen in eine andere Form. Weit entfernt, den hoben Nutzen einer geordneten gegenseitigen Unterstützung zu verkennen, finden wir doch in dem Verfahren der Kohlengräber einen ebenso zarten, als menschlich schö- j nen Zug. In fast allen Bezirken, am auSgepräg-! testen in den Anthracildistricten Penn-! sylvaniens, werden alljährlich Comites gewählt, deren Mitglieder sich besonde- Ren Ansehens unter ihren Kameraden er freuen. Tritt an irgend eine Hütte der letzteren die Noth heran, so veranstaltet das Comite eine Verloosung, Der Ge genstand, der ausgespielt wird, stammt aus der Hütte, in welche die Noth einge zogen ist. Meist ist es der Kochofen, oder ein Dutzend Krautbäupte, oder eine Ziege. Das Comite verkauft 100 Loose zu je 60 Cents. Sind dieselben abge setzt, so findet am Abend nach dem näch sten Zahltage die Verloosung statt. Die Loosinhaber finden sich mit ihren Fami- Verfügung sind. 'Ein Fiedle? und ein Harmonikaspieler machen Musik. 100 zusammengefaltete Papierzettel werden in eine Schüssel gethan und tüchtig ge schüttelt. 9g sind unbeschrieben, auf ei nem steht der Name des zu verloosenden Gegenstandes. Der Vorsitzende des Co mites fliest die Namen der Loosbesitzer au« der Schüsse?; bei dessen Namen der beschriebene Zettel gezogen wird, ist der glückliche Gewinner. Fro her tönt ihm entgegen, als^ober trägt ihn in das Haus zurück, in welches Hilfe und Freude einziehen soll. Ihm solaen die Mitglieder des Comites und liefern, ebenfalls freudig erregt, die «50 Dann wird bis gelun gen aufgebracht. Für Heizung wird da durch gesorgt, daß die von der Arbeit heimkehrenden Arbeiter Stücke der Hiermit hängt die eigenthümliche Art der Versorgung der Wittwen und Wai sen zusammen, die aus der Ferne schon vielfach falsch aufgefaßt und beurtheilt worden ist. Es gilt für die unverheira theten Kohlengräber für eine Art Ehren pflicht, bei ihrer Verheirathung die Witt wen verunglückter Kameraden in erster Linie in'S Auge zu fassen. Irgend wel cher Zwang wird hierbei nicht geübt; doch ist jener Brauch unter den Kohlen gräbern zu einer Sitte geworden, der ihre gesellschaftlichen Verhältnisse nicht unwesentlich bestimmt. Nach der furcht baren Katastrophe in der Avondale- Grube bei PittSton, Pa.< waren über 100 Wittwen und über dreimal so viele Waisen zunächst auf die Unterstützung der Kameraden ihrer Gatten und Väter angewiesen. Diese darbten, um schnell helfen zu können, und legten es in den abgehaltenen Versammlungen den Un verhe«ratheten unter ihnen an's Herz, die Zahl der zu Unterstützenden durch Ver heirathungen möglichst zu vermindern. Gar manche vom frischen Schmerze ge beugte Wittwe nahm doch die Hand, die ihr in ehrlichem, hilfsbereiten Sinne geboten wurde, dankbar an, oft nament lich aus Rücksicht auf ihre Kinder. Die furchtbare Größe des Unglücks hatt« im ganzen Lande das Mitgefühl wach geru fen. Das amerikanische Volk vergaß jener Opfer nicht. Als jedoch berichtet wurde, daß viele Wittwen schon bald nach der Katastrophe sich wieder verhei ratheten, wurde ihnen dies vielfach als Herzlosigkeit und Leichtsinn ausgelegt. Das Verfahren jener Frauen war keins von beiden, es war bei den Anschauun gen und Gewohnheiten jener Leute völlig naturgemäß. LandwirthfchastlicheS. Schlachtvieh. I. H. Fullenwi der, Mitglied der Rational-Viebehörde, berichtet über die Kosten der Zucht Jon Hornvieh verschiedener Gattung, unter Anderem folgende« an die Eommissäre der Bunde«-Ackerbaubehörde: Die Un kosten der Zucht von Schlachtvieh stellen sich für den Ranger de« Westens auf 82 per IVO Pfund, für den Farmer westlich vom Mississippi, aus 84. dagegen für den Besitzer einer östlich vom Mississippi ge legenen Farm mit werthvollen Ländereien noch weit höher. Sodann, heißt es in aus demselben Lande mit keinen höheren Unkosten verknüpft sein würde, wie die jenige de« texanischen Vieh«, während das erstere in jedem Alter mehr Gelvicht repräsentire und einen weit böheren Marktwerth besitze, sowie leichter ver- Viehjüchtern hätten sich 67 zu Gunsten der ShorthornS und 34 zu Gunsten der Herefords ausgesprochen. Dieser Um stand indessen sei wohl hauptsächlich die Folge davon, daß die Herefords erst spä ter und noch nicht in solch ausgedehnter Weise wie die ShorthornS eingeführt worden. Die durch die Zucht dreijäbri gen Schlachtviehs verursachten Kosten werden in obigem Bericht für jenen Di strict G Ivo Pfund folgendermaßen an gegeben i In Kansas, Range Stier, 50c. bis 82; Range-Stier, gemästet. 84; Farm-Stier, gemästet, 84. Nebraska, Range-Stier, 82 bis 82,87; Range- Stier, gemästet, 83; Farm-Stier, ge mästet, 84. Minnesota, Range-Stier, 8l bis 82 90 gemästet, 83. an Korn gemästeter Stier, 83. Mon tana, gan» an Korn gemästet, 50c. bis 81. an Gras und Korn ge mästet, 81.2 K bis 83.50. Texas, an Gras gemästet, 65c, bis 66c. Idaho, an Gra« gemästet 81.50. Unsere Farmländereien. Der Bericht des Äckerbaucommissärs für 1884 bespricht das Verhältniß deS in nerhalb der Ver. Staaten für landwirth schastliche Zwecke benutzten Landes zu dem ganzen Gebiete. Letzteres beträgt unter Ausschluß de« Indianer. Territo riums und von Alaska 1,865,108,800 Acker und von ihm werden 536,081.833 Acker für landwirthschaftliche Zwecke be nutzt. Von dem Reste sind natürlich große Strecken wegen Unfruchtbarkeit, Regcninangcl und dergl. für den Acker bau sowohl als die Viehzucht nicht oder doch jetzt noch nicht zu verwenden, ist auch das Gebiet abzurechnen, welches von den Städten und Städtchen, Eisen j bahnen. Landstraßen, Wegen, industriel , len Etablissements, Parts, ErbolungS plätzen u.s.w. bedeckt ist, trotzdem bleibt ' aber anbaufähiges Land genug übrig, daß in dieser Beziehung wenigstens ein dringendes Bedürfniß nach Eröffnung des Indianer - Territoriums noch nicht ten dient in Ohio das meiste Land land wirthschastlichen Zwecken, und zwar volle !>4 Procent. Ihm schließen sich an! Indiana mit 88,!', Illinois mit 88.4, Delaware mit 86.9, Kentucky mit 84, Vermont mit 83.5, Maryland mit 81.1, Connecticut mit 70.1 und New Jork mit 78 Procent. Im Allgemeinen sind in allen Staate» und Territorien die bei- den angeführten ausgenommen, 28.!» > Procent de« Lande« dem Feldbau und der Viehzucht gewidmet, und zwar in den östlichen Staaten 54.1, in den 4 Mittel- staaten 72.», in dey südlichen Staaten ' »on Maryland bis Kentucky 43,3, in den westlichen Staaten und Gebieten bis ! an die Felsengebirge 54.4, in den pacifi-! schen Staaten 7.6, Territorien 1.4 Pro cent. Barrls». Der General Justo Rufino Barrio«, den militärischen Oberb^ebl^übernom- Laufbahu zurück. Er wurde am I7.Juli 1835 in dem Dorf« San Lorenz» im Departement San Marco« in d«r Repu einen höchst mangelhaften Schulunter richt. In seinem 18. Lebensjahre bezog er da« College in d«r Hauptstadt Guate mala, ergänzte dort in Folge seiner Be gabung die Lücken seines Wissen« rasch und wandte sich dem Studium derßechts -1862 bestand er die juristische Ab gangsprüfung mit Auszeichnung und unternahm eine Reise durch Mittelame rika und Mexico. iBK7 trat er, nach dem er sich bis dahin eine große Anzahl Freunde und Anhänger erworben, zum ersten Male in die Parteikäinpse ein, stürmte am 3. August an der Spitze ei ner Schaar „Unzufriedener" die Ba racken bei San Marco«, schlug die ganze Besatzung in die Flucht und machte sich zum Schrecken der Regierung, welche sei ne» Vater und seinen Bruder in « Ge fängniß werfen ließ, um BarrioS. den seine Anhänger schon damals ihren Ge neral nannten, von weiterem Vorgehen Im Jahre 1869 erklärte sich G-n. Serapis Cruz gegen die Regierung und Barrios schloß sich mit seinen Schaaren demselben an. In dem Treffen bei hu.hua;enango wurde er lebensgefähr lich verwundet und von Einige» seiner Getreuen in einem abgelegenen Verstecke auf's Beste gepflegt. Cruz erlitt mehrere Niederlagen, mehrere seiner Offiziere wurden tricasgerichtlich erschaffen, hin sichtlich des Barrio« wurde veröffentlicht, derselbe sei gefallen. Dieser hatte sich inzwischen wunderbar schnell erholt, seine Truppen wieder gesammelt und schloß sich dem General Garcia Granados an, der von Mexico aus in Guatemala ein fiel. Am 8. Mai 1871 betonte er in einer Proclamation die Nothwendigkeit des Sturzes der Regierung, vertrieb die Garnison von Tacana. eroberte schon am 10. Mai San Marcos, siegte am 15. bei Petalhula, am 29. bei Chiche, zog am 1. Juni zusammen mit Garcia Gra eine neue Constitution. Granados wurde als provisorischer Präsident proclamirt, und versprach die erforderlichen Refor men in der Regierung einzuführen. Am 28. Juni griff der wirkliche Präsident Cerna mit dem Rest seiner Truppen die Ausständischen bei Cochon an und Ivurde geschlagen. Am 28. gelang es Barrios, einen gro ßen Theil der sich nach der Hauptstadt zurückziehenden NegierungStruppen ab zuschneiden, und Präsident Cerna floh in Folge dessen mit seinem Stabe in die Nachbarrepublik Salvador. Der Nest der Rcgierungstruppen ging zu Barrios über, der am 30. Juni 1871 in der Hauptstadt Guatemala einzog. Wenige Tage später erließ er eine Erklärung, daß seine Ausgabe erfüllt sei und daß er sich in das Privatleben zurückziehe, gab jedoch den Vorstellungen des provisori schen Präsidenten nach und übernahm da« Commando der im westlichen De vartcinent stehenden Truppen. Zwei Monate später regte Barrios durch Ver treibung der Jesuiten aus Lunzaltenango einen großen Theil der Bevölkerung ge gen sich auf, setzte aber die gleiche Maß regel in der ganzen Republik durch, eine Revolution drohte auszubrechen und der prov. Präsident Granados berief Barrios in die Hauptstadt an seine Seite. An die Spitze der Truppen gestellt, schlug dieser die Gegner der neuen Regierung am 16. und 24. September so entschei dend, daß si« theils zu ihm übertraten, theils sich zerstreuten. BarrioS kehrte in das westliche Departement zurück, trat jedoch im Mai 1872 auf Ersuchen des Granados an die Spitze der Regierung und gleichzeitig der Armee. Eine Art Versammlung von Volksvertretern bestä tigte Barrios in diesen Stellungen und am 4. Juni 1873 wurde derselbe als Präsident der Republik förmlich inaugu rirt. Die neue Regierung hat seitdem höchst segensreiche Reformen eingeführt. Eine Kriegsschule, ein Seminar zur Ausbil dung von Lehrern, Volks-, Kunst- und Handelsschule» wurden errichtet, die Armee und die Milizen wurden neuor ganisirt, Straßen gebaut, die öffentlichen Ländereien der Ansiedlung eröffnet, neue Postverbindungen hergestellt, die Häfen verbessert und dem Verkehre der verschie denen Dampferlinien unentgeltlich zur Verfügung gestellt, endlich wurden der Eiscnbahnbau ermuntert, Telegraphen- Währung eingeführt. Auch Hospitäler und sonstige wohlthätige und gemein nützige Anstalten wurden gegründet. 1880 ertönte der erste Pfiff einer Loco motive in Esaumtia; am 4. Juli 1883 wurde die Bahn von der Hafenstadt Champerior nach Guatemala dem Ver lel're übergeben und am 10. Juli 1884 folgte ihr der Schienenweg zwischen der Hauptstadt und St. Jose. Zur Zeit ist Eisenbahn im Bau begriffen, giltig festgestellten Hafen an der atlanti schen Küste verbinden wird. Es ist ein? Thatsache, daß die Kriege seltener werden. Noch im vorigen Jahr hundert lagen die europäischen Groß während sie es jetzt vorziehen, sich aus wilde oder halbcivilisirte Nationen zu stürzen. Rußlind schlägt sich mit den Turkmenen und Afghanen Heruni, Eng- den Sudanesen, Frankreich mit und Deutschland sogar mit Negern. Alle diese Kämpfe beweisen, daß die Culturvölker keineswegs gerech ter, menschlicher und edler geworden sind, daß sie nicht aus Abscheu vor dem Blut vergießen sich des Krieges gegeneinander enthalten. Auch die Friedensslisterei Bismarck s und des alten deutschen Kai sers würde wenig Erfolg haben, wenn beispielsweise Rußland und England miteinander Krieg führen wollten. Die „Friedensliebe" der Europäer hat vielmehr einen praktischen Grund. Es sind in der Vervollkommnung der Mord maschinen so gewaltige Fortschritte ge macht worden, daß die Kriege in der Zeit entschieden werden Menschen und Geld fordern. Früher entschied selbst eine Reihe von Niederla gen noch gar nichts, denn der Geschlage ne konnte sich wieder aufraffen und in den folgenden Jahren siege», jetzt hinge gen ß der besiegte Theil wort, daß einen Krieg, sondern ihr ganzes Überge wicht, ihre ganze Machtstellung verlie ren, wie das z. B. mit Frankreich der Fall war. Die Kriege kosten also zu viel, werden zu rasch entschieden und gefähr den allzusehr die Stellung der kämpfen den Mächte. Wenn es den Amerikanern gelungen ist, aus Kanonen Bomben und Granaten zu schieß,«, die mit KmPfund Nitroglycerin -der Pelrolin gefüllt sind, so werden die große,/ Kriege noch viel seltener werd«». t Eine kürzlich inWhiteFern, Ten»., gefällte Pappel hat über 10.000 laufende Fuß Bretter ergeben. In A mst er d a m, N, A„wird eine Oelmühle gebaut, die jährlich 1,000.000 Bufhels Flachssamen in Oel verwandeln soll. Ein Kaufmann in Jackfon ville, Fla ,hat in den ersten drei Wochen desMärz Marmeln oder Schusser Nach Ansicht der Dampf schisf-GesellschaftS Agenten in New Kork wird die Zahl der Europa besuchenden Amerikaner Heuer ungewöhnlich gering sein. der 13,000 Acker Land unter dem Pfluge hat, verständigt sich mit seinen Aufsehern und Arbeitern lediglich durch das Tele phon. In Colleton Counth, South- Carolina, haben LS einer und derselben Frau gehörige und sehr sorgsam abge wartete Hühner in den letzten 10 Wochen t!>Dutzend Eier gelegt. DayCounty scheint der Mi t telpunkt der Kohl«nregion von Dakota werden zu sollen. In der Gegend von Britton wurden neuerdings wieder mäch tige Kohlenflötze entdeckt. In Baltimore ist eine elek trische Straßen-Eisenbahn im Bau be griffen, welche mittel« eiiser in der Mitte angebrachten dritten Schien« als Leiter betrieben und aus der die Wagen durch schnittlich zehn Meilen in der Stund« zu rücklegen sollen. Ihrer Abstammung nachwa ren von unseren 21 Präsidentin 5 schot tisch-irländischer Abkunft: Jackson, Polk, Buchanan, Johnson und Arthur, 2 schot tischer : Grant und HayeS, I Waliser: Jefferson, 1 holländischer : Van Buren, Al« kürzlich Sonnenthal in New Jork al« „Othello" auftrat, war in den Zeitungen angekündigt: Othello oder der Mohr von Venedig. „Das ist wieder einmal dumm," sagte ein Jrlän der, „man will doch wissen, welches von beiden Stücken gespielt wird." Smyrna, Del., besitzt ein öffentliche« Schulhau«, das tzIN.WN ge kostet hat und so erbärmlich gebaut und mit Heizvorrichtungen versehen ist, daß der Unterricht fast den ganzen Winter hindurch ausgesetzt werden mußte. E« war einfach unmöglich, die Klaffen so zu Die Wiege des Temperenz schwindels ist nicht Saratoga Co., N. ?)., sondern Litchsield, Con». Dort wurde Ende des vorigen Jahrhunderts der erste Temperenzverein gegründet, nicht ein Mäßigkeitsverein, wie solche in Deutschland segensreich Wirten, sondern ein puritanischer, von Fremdenhaß durch setzter Enthaltsamkeitsverein. Vor dem DistriktSgerichte von Douglas Co.. Or., ist seit dem 17. März 1884 keine Ucbertretnng. kein Ver gehen, kein Verbrechen zur Anzeige ge bracht, kein einziger Fall verhandelt worden. Das Gefängniß ist leer und die Beamten würden gute Zeiten haben, wenn sie nicht nebenbei, da sie lediglich welche die dortigen Kunstschulen besuchen, in äußerst dürstigen Verhältnissen befin den. Es wird vor den Berichten aus Billigkeit des Leben« in München ge schildert wird; mit weniger als S5OO jährlich könne auch ein anspruchsloser junger Mann einigermaßen anständig nicht leben. In den Jahren 1867 bis 1684 sind aus Delaware 58,094 Waggonla dungen Pfirsiche verschifft worden, die meisten, nämlich 9,072, in 1875, und die wenigsten, nämlich 78 Waggonladungen, in 1881. Eine Carladung besteht aus 550 Körben. Der größte Theil der Früchte geht zu Schiffe nach Baltimore. In Delaware und Maryland rechnet man Heuer auf eine gute Ernte, während die Aussichten im Hudsonthale vernichtet Die Indianer auf der Re servation am Pyramiden-See in Idaho haben KM Acker Land urbar gemacht, von denen sie im vorigen Jahre 20,000 Pfund Ärtreide und außerdem Kartoffeln, Kohl, Zwiebeln und andere Gemüse ge erntet haben. Viele von ihnen besitzen außerdem Frachtfuhrwerke, sind vorzüg liche Fuhrleute und befördern die ge famnite Fracht, welche die Bundesregie rung nach der dortig-n Gegend zu ver senden hat i sie erhalten an Fubrlöhnen 810.00 für die Tonne. Als das älteste und glück lichste Ehepaar in Kentucky bezeichnen sich selbst Herr und Frau I. G. Chinn, von denen er 94, sie !>8 .Jahre alt ist. Di- Leutchen haben erst vor sechs Jahren ge heirathet. Dr. Chinn hat noch bei der letzten Versammlung von Veteranen aus dem Kriege mit Mexico l Stunde und 40 Min. mit voller, weithin tönender Stim me gesprochen und der Inhalt seiner Rede hat so außerordentlich angesprochen, daß die Versammlung beschloß, dieselbe durch den Druck zu vervielfältigen. Hattie, das sjährige Kind des Farmers Ketchum bei Syracufe, N. A-. ist bereits seit zwei Jahren dem To bakrauchen so leidenschaftlich ergeben, daß sie in Krämpfe verfällt, wenn man sie daran verhindert. Um diese Zeit litt das heftigen Kolikschmerzen und sen. Das Mittel hat angeblich gehol fen. wurde bei Rückfällen wiederholt, das Kind begehrte bald, selbst zu rau chen, die Mutter willfahrte ihm im An s?ng und fttzt ist Hattie eine leidenfchaft- Eine sehr große Anzahl von Damen und Herren in Baltimore berei tet em vor, welches zum Be geführt werden soll. Name "des Festes ist wahrscheinlich auf den Vor schlag von Deutschen und mit Rücksicht darauf gewählt worden, daß auch bei unsern Kirmesen oder Kirchweihfeslen Tanzbelustigungen den Haupttheil des Festes bilden. Letzteres wird in Balti more lediglich in Nalionaltänzen beste hen, die in den Nationaltrachten ausge führt werden und zwar tyrolischen, hol ländischen, ungarischen, französische», (Zeit Louis spanischen und schwedischen. Dr. Hughes, Specialarzt für Nervenkrankheiten, bespricht den Einfluß des Willens und nervöser Aufregungen auf Epidemien. Er erinnert daran, daß in St. Louis die Verheerungen der Cbo lera mit dem großen Brande des JahreS l»4!» aufhörten. Man könnte weiter ge hen und behaupten, daß die Erdbeben in eine äußerst aniinirte Campagne gehabt hätten, und damit schließlich beweisen, daß sich der asiatische Gast nie hier zu längerem Aufenthalte niederlassen könn te, wenn wir alle Jahr« ein«» möglichst belebten Wahlkampf hätten. Der größte Apfelbaum in Ver. Staaten befindet deii^ eine Länge von IVO Fuß vom erreichen. Fünf derselben tragen in dem einen, die anderen drei in dem darauf folgenden Jahre. Von ersteren hat Hotch kiß vorige« Jahr «5, sein Vorbesitzcr hat aber einmal 110 Bushels Aepsel geern- Boden 13 Ast hat l> Fuß A Zoll im Umfange, Der Baum ist mindestens 140 Jahr alt. Das ersteßowiemesser, d. h. das große Jagdmesser, welches von Col. James Bowie, einem der bekanntesten amerikanischen Jäzer und Fechter, seine gegenwärtige Form erhalten hat, ist jetzt ,n New Orleans ausgestellt. Es ist eine zweischneidige Waffe mit Horngriff, und einer 15 Zoll langen, am Griffe I j Zoll breiten und nach vorn hippensörmig ge bogenen Klinge. Sehnlich wie Dr. Guillain hat Col. Bowie sich oft und eifrig dagegen verwahrt, daß das von ihm hergestellte Messer nach ihm benannt werde, es hat ihm aber nichts geholfen. Das Bowiemesser ist und bleibt das Bowiemesser und namentlich in unserm Südwesten außerordentlich häufig in Ge brauch. wo es auch noch nach alter Weise in einer Scheide auf der Brust getragen wird. In der Bai von Havr« de Grace, Md., kann man jetzt häusig ganz nahe an der Küste dicht bei einander bleibende Rudel bis H Zoll großer Cat> fische oder Seewülse snurrliicas Gewässern heruntergeschwommen sind. Im tieferen Waffer, aber nicht weit von denselben entfernt wird man nach kurzem erblicken, welche dieselben im Auge hat. Bei dem leisesten Geräusche stößt die Alte einen eigenthümlichen Ton aus, worauf sich die jungen „Cats" in ganz ähnlicher Weise in den Rachen der Alten flüchten, wie Küchlein unter die Flügel der Glucke. Ein amerikanischer Süß wasserfisch wird auch oatlisl» genannt. Die Autoritäten, welche den Versuch der Telegrahen- und Telephon- Gesellschaften in New Jork und Brook lyn, die unterirdische Legung der Lei tungsdrähte zu hintertreiben, al« grund losen Schwindel bezeichne», mehren sich. So äußerte dieser Tage auch Professor Chas, F. Chandler von der Bergwerks schule des Columbia-College: „Ich habe lachen müssen.als ich von dem Einwände hörte. Die Cholera kommt nicht aus der Erde. Alle nothwendigen Ausgra bungen können die öffentliche Gesundheit nicht im Geringsten gefährden. Wenn diese Ausgrabungen I», 12 oder 15 Fuß tief sein müßten, vermöchten sie Malaria zu erzeugen, eine solche Tief« ist indessen durchaus nicht erforderlich und auch das Entstehen von Malaria braucht sonach nicht befürchtet zu werden." Der Toboggan scheint seine Verehrer noch fester an sich zu fesseln, die Nollschuhbahn ihrigen. Kürz noch nichts davon gehört hatte, daß das Toboaganig auch in Saratoga blüht, nach Boston und nahm in einem dortigen Aus Absicht oder zufällig stürzte er in dem offenen Elevatorschafte vier Stock werke hinab. Er wurde bewußtlos in das nächste Zimmer gebracht und auf ein Sopha gelegt. Während ein Arzt daran ging, seine Verletzungen zu unter suchen, kam er zu sich und sagte - „Laßt mich, keinen Schmerz war dem Toboggan den Berg hinabführe." —Gleich darauf war er todt. In Sedali a> Mo., ist ein in Mount Ayr.Jowa, gesuchter Grabräuber, Dr. Eli Ouingley, dem dortige» Gefängnisse ausgebrochen war, ausfindig gemacht worden. Er war vor einigen Tagen in Sedalia angekommen und wurde bald darauf wegen Trunkenbeit eingesperrt. Da ein« Bleischling- bei ihm gefunden wurde, so wurde er zu 880 Strafe verurtheilt und,- da er diese nicht bezahlen konnte, »ach dem Arbeitshause erkannt« in seinem den Ge suchten. Ouingley gab auch zu, daß er am 15. Juli 1884 dieLeiche desFarmers Lynch aus dem Grabe gestohlen habe und daß er aus dem Gefängnisse in Mount A>)r ausgebrochen sei. Die Be- Ein Statistiker hat berech net, daß 80 Procent der Bevölkerung un seres Landes pro Kopf und Tag durch schnittlich 45> bis 50 Cents zu ihrem im weitesten Sinne des zahlreichen Fabrikarbeiter, die wöchentlich 85—87. der landwirthschastlichen Arbei terinnern, dere»Lohn 820 bis 830 mo- Unterhalt von denselben abhängt. Daß der Durchschnitt der Kosten des Lebens unterhalts für 80 Proeent unserer Be ten, lausend und mehr Menschen normal zu unterhalten. Die sich fortwährend steigernden Extreme in der Lebenshal tung der Bewohner unseres Landes sind ein schlechte« Zeichen für unsere gesell schaftlichen Verhältnisse. In New York giebt es am East- und am North River IS Plätze, auf abgeladen werden. Auf IS derselben hat die Polizei 54 Italiener entdeckt, die sich in den Schmutz wie Kaninchen in ih ren Bau hineingewühlt halten und in diesen grauenhaften Höhlen schliefen. Das Unheil, welches durch eine Epidemie während der heißen Jahreszeit durch diese Höhlenbewohner herausbeschworen werden kann, ist nicht zu ermesien. Die Italiener sind aus ihren Drecklöchern vertrieben worden. Aus einem der Ab ladeplätz« befanden sich außerdem zwei In einer derselben wohnten und schliefen !> Italiener. Der Fußboden war I! Zoll hoch mit Schmutz und stinkenden Pfützen bedeckt. Als Lagerstätte dienten den Be wohnern angefaulte Matratzen, die auf einer I Fuß hohen Bank lagen. Eine alte Milchkanne diente als Ofen; ein Ofenrohr gab es nicht, sondern der Rauch entwich durch die Spalten der Wände. In 30 alten Fässern waren stinkende Knochen und Lumpen aufgespeichert. In ähnlicher Weise hausten S Italiener in einem anderen Gelasse. Die Verhee rungen der Cholera in Neapel und Tou lon werden dem dort herrschenden bei spiellosen Schmutze zugeschrieben; die ge schilderten Zustände m New ?)ork sind n wening mit drei Gesellen au« Schaaks vitte; ferner d«r Polizeisecretär WaSner in Jnstcrburg. Durch Feuerebrünste wurden eingeäschert: Zu Seeburg sieben Häuser, in Wielitzken zwei Besitzungen. Von der Strafkammer zu Könitz ist der Elementarlebrer Grabowski au« Kro janke wegen Pornahme unzüchtiger Hand lungen mit Schülerinnen zu 2j Jahren Zuchthaus venirtheilt worden. 112 auf GutNeuhofbei Pelplin Rentier Karl v. d, Marwitz, 83 I. a. Im Dorfe Faulwieße ist die frühere Wirthin Ma rie Pvplau, geb. Bock, wegen Brandstif tung verhaftet worden. —ln Tuchel hat die Ehefrau dek-Lamen Homiecz ih rem Mann bis jetzt SV Kinder geboren, von denen noch 17 am Leben sind. Durch Unfälle umgekommen : Geh. Post- O.Nürnberg, aus Zoppot; in —ln Ealdowe bei Marienburg ist das große Panknin'fche FabriketabUssemenl niedergebrannt. Anläßlich eines Rencontres zwischen Forstbeamtcn und Holzdieben kam es im Hohenleeser Forst bei Stettin zu einem förmlichen Gefecht, wobei der Förster Hasselmann von einem der Holzdiebe, Namens Glodd, erschlagen, letzterer je doch von einem Forstgehilfen dafür nie dergeschossen wurde. In Danigarten feierten die Arbeiter Melms'schen Ehe leute ihre diamantene Hochzeit. Der Obersecundaner Sperling in Drainburg ist von einem betrunkenen Fischerknecht erstochen worden. 112 zu Stralsund Leo pold v. Seekt. Eine Unmasse von Selbstmorden und Unfällen aller Art ivird wieder aus allen Theile» der Pro vinz gemeldet. s zu Schleswig Hauptmann a. D. Schneider, 77 I. a.; zu Altona der Rabbiner Kaspar Joelsohn, »7 I. a,; zu Ratzeburg der Postdirektor Drechsler. In Altona ist ein Lehrerseminar er richtet worden.—Durch Unfälle sind um gekommen : in Lauenburg der 70 Jahre alte Bahnwärter Baumann (ertrunken), in Ottensen der Klempnergeselle Jen«. In Breslau ist der Handlungslehrling Felir Nickel mit «>,245> M. flüchtig ge worden. Marie Wandelt in Glogau, die sog. „schlesische Spibeder", ist zu ei ner längeren Zuchthausstrafe verurtheilt worden. —In die Wirthschaft des Hof besitzers Sacher zu Kerben drangen drei Strolche, spalteten der 20 Jahre alten Schwester des Besitzers den Schädel und raubten das Haus aus. Die Mordbuben sind verhaftet. Zum Direktor der Rit lerakademie in Liegnitz ist Gvmnasialdi rektor Kirchner in Düsseldorf gewählt worden. Ohlau ist die Frau des der Beryolder Bertraml°"in StttÄb" Harsdorf die verh. Klara Hcubaum. 112 zu Posen Kommerzienrath August Hermann. —ln Rajewo bei Bentschen wurde b« einem Streit der Eigenthümer stochen. — In Gnesen ist die 20jährige Tochter des Photographen Pirrß inFolge Einathmens von Kohlendunsl im Bette erstick». Die Familie des Privatsecre tärs Graeffer in Wreschen ist an der- Trichinosis erkrankt; die Ehefrau ist be reits gestorben. —Der von Znin ver schwundene Postbote Sporny ist in Li verpool verhaftet worden. In Lissa hat der Regierungsbaumcister Bauer durch In dem Dorfe Oebles stürzte das Haus der Lehrerwittwe Tornuß ein, wo durch 7 Personen verschüttet wurden. Der beim Tuchhändler Thieme in Nord hausen angestellte Geschäftsreisende Be litz ist mit Itivv M, verschwunden, Der Feldhüter Albert Müller in Giebi chenstein hat durch zlvei Revolverschusse seinem Leben ein End« gemacht, die Arau des Mehlhändlers F. in Kalbe a. Auszüglers Franke in Stumsdorf hat sich erhängt und die Frau de» Re staurateurs Jsleib auf der Schna belsburg hat sich von der Felsen klippe des Kohnsteins herabgestürzt und den Tod gefunden. Auf der Deffau- Grube Luise der in Klein-Mochlau be dienslete Kutscher Eduard Möbius als Leiche unter seinem Wagen hervorgezo gen, in Lochau verunglückte die 15 Jahr alte Magd Henriette Lischke und in Alt jeßnitz siel in der Trunkenheit der Huf schmied Heinrich Muncke auf der Dorf ftraße todt nieder. —In Eisleben brannte das vor dem Freistraßenihor gelegene Wohnhaus des Ziegeleibesitzers Dietzel ab und in Burg wurde die Wellerkainp 'sche Lelfabrik total eingeäschert. Konkurs eröffnet worden; Schlachter mußte daher sein Amt niederlegen. In Lamspringe ist der Arbeitsmann Petge wegen versuchen Mords verhaftet worden. Für die im vorigen Monat verstorbene Aebtifsin Charlotte von D»h ring ist die Chanoinesie M. v. Harling als Aebtissin des Klossers Isenhagen ge wählt worden. Selbstmord haben ver der Arbeiter Krohm aus Höckelheim; in Hörden der Gastwirth Karl Timm. Durch Unfälle kamen ums Leben - in Hannover der Oberförster Briettmann au« Bredenbeck;in Heidhos der Häusler Koch;in der Zündholzfabrii zu Hannover der Arbeiter Paulsen. Kassirer Pawlowski der Berg.-Märk- Bahn, der voriges Jahr in Dortmund Selbstmord beging, war, wie sich jetzt herausgestellt hat, völlig schuldlos an dem ihm zur Last gelegten Verbrechen. — Dr. Hundhausen au« Hamm hat nach langen vergeblichen Versuchen auf seinem Grundstücke in einer Tiefe von 7000 in. gute Kohlen erbohrt.—Bäckermeister F/. Fischer zu Kahlenbeck ist, weil er umer falschem Namen da« Wahlrecht ausübte, zu einer Woche Gefängniß verurtheilt Worden.-Der Geh. Justizrath Fuisting in Münster ist im Alter von 74 Jahren einem Herzschlag erlegen und in Ha«pe fand der Sensenfabrikant Rud.K. seinen Tod durch Ertrinken.—Aus der Fahrt von Berlin nach Warschau starb der 30 Jahre alte Geschäftsreisende Bunsen au« Schwelm kurz vor der Station Bromberg im Eisenbahncoupe in Folge eines Herz schlag«. Der 3V Jahre alte Zimmer meister Wilh. Schmähger aus Eving, Vater von fünf Kindern, wurde vom Dortmunder Schwurgericht mehrfacher Verbrechen gegen die Sittlichkeit schuldig befunden und dafür mit acht Jahre» Zuchthaus bestraft und der Wjährige Tagelöhner Theod. Letzner au« Frönden berg mußte ein Sittlichteit«verbrechen mit 4 Jahren Zuchthau« büßen. Der in Bonn verstorbene General bevollmächtigte des Freiherrn v. Dier gardt, Hauptmann a. D. Hermann, hatte ein Gehalt von 50,000 M. pro Jahr. Seine Wittwe bezieht dieses Gehalt noch aus 3 weitere Jahre. Die Frau des Maschinenbauers Lohmann aus Düssel dorf ist nach Amerika durchgebrannt. In St. Goar feierte die Frau Anna Ma ria Caspary bei völliger geistiger und körperlicher Frische ihren 100. Geburts tag.—W. Thienes aus Münstereifel ist verhaftet worden, weil er seine betrun kene Frau nicht in'« HauS ließ und da durch indirect ihren Tod veranlaßte. Das Stadttheater in Trier ist für die nächste Saison an Herrn Hirschfeld aus Bromberg vergeben. In Folge einer Blutvergiftung starb zu Rheydt derPost fecretär Hermann« und in Elberfeld ver lor der mit Errichtung einer Futtermauer in der Königstraße beschäftigte Arbeiter Emil Frohni durch Einsturz des Erd reichs sein Leben. In Loburg wurde das Grundstück des Ackerbürgers Hörner ein Raub der' Flammen und in Bruck hausen das HauS de« Tagelöhners Wüb- Der ehemalige kurhessische Oberge richtsrath Ferd. v. Ende ist im Aller von 82 Jahren zu Burlington in Amerika gestorben. In Hanau ist der Telegra phist Joh. Gutherlet wegen fahrlässiger Tödtung zu 3 Jahren Gefängniß verur theilt worden. In Limburg soll ein neues Postgebäude aufgeführt »Verden.— Die Wittwe des in Schwalbach verstor bene» Generaldirektors Lang hat zur von 200,000 Mark mord begingen: in Wiesbaden der Maurer Dimbach; in Allendorf der Weißbinder Rebbig. 112 zu Dresden Kriminalrath Weller, 58 I. a.—ln Colmnitz feiert- unlängst der Veteran Fischer seine» !»8. Geburts tag. Aus Freiberg wird geschrieben: Eine entsetzliche Katastrophe hat sich aus de», nahegelegenen Rillergute Wegefahrt zugetragen. Es sind daselbst sämmtliche Wirtschaftsgebäude, sowie die Brauerei und das Äiihlwerk durch eine gewaltige Menschen um'S Leben kamen. Dieselben Pferde zu retten, als das Gebäude über ihnen zusammenbrach und alle fünf unter feinen Trümmern begrub. Erst nach langer Anstrengung konnten die Unglück lichen hervorgeholt werden. E« sind der Gutsbesitzer Börner, Bater von 5 Kindern, der Wegewärter Fleischer, 3 Kinder, der 50jährige Tagelöhner Dietze und die 17- resp. 15jährigen Knechte Rü ger und Böhnisch. Als der Brandstif tung verdächtig wurde der Dienstknecht Theodor Max Müller verhaftet, jedoch wieder entlassen, da er sein Alibi nach weisen konnte. Der Staatsanwalt hat jetzt einen Steckbrief gegen einen anderen Knecht Müller, genannt Kalbskopf, er lassen. Der Besitzer des abgebrannten Gutes, Rittergutsbesitzer Müller, erleidet außerdem noch großen Schaden, da er nur sehr gering versichert war. Am Tage nach dem Brande stürzte in Folge von Uebermüdung, hervorgerufen durch die Anstrengung bei den Löscharbeiten, der Wirthschaftsvogt Günzel von der zu seiner Kammer führenden Treppe und Aus Thüringen wanderten im vorigen Jahre 2221 Personen aus.—112 Oberbau rath KarlScheppig in Sondershausen. — Das Anwesen des Gutsbesitzers Kelz in Oettersdors wurde durch Feuer zerstört. Der Fleischer Heinrich Reinhold in Saalburg hat sich erhängt. In Darmstadt hat sich ein Temperenz verein gebildet.—Die Garnison von Ba benhausen und Butzbach wird nach Darm stadt verlegt werden. Der verstorbene Kaufmann Heinrich Schindel zu Maibach hat der Stadt Rauheit» 20,000 M. ver macht.—f Der Direktor der Erziehungs anstalt in Pfungstadt, Dr. Joel. Die 13 größten bayerischen Städte haben l München 244,000 Einwoh ner, Nürnberg 107, «XX», Augsburg «14,400, Würzburg 515,50 V, Regensburg 37,000, Fürth 34,500, Bamberg 32,000, Bayreuth 24,720, Hof. 22.700. Erlan gen lU.OOO, Landshut «>,400, Ingol stadt 10,000, Passau lti,ooo. 112 Ne gierungsdirektor a. D. Heinrich v. Kai senberg in München. Der Agent Zischkl von Ebersberg wurde wegen einer Bagatelle vor Gericht geladen. In sei ner Berzweiflung schoß sich derselbe ein« ! Kugel durch den Kops. 112 Rechtsan- 5 »valt Frauenknecht in Erlangen. Der Mühlbesiber Thoma in Hos erschlug in > einem Anfall von tlelinuin tn-me»» . seine Frau. Ein Blutsauger, Ramens Hermann Kahn wurde in Kempten zu 3 Jahren !> Monaten Zuchthaus verur theilt. 112 Gastwirth Hauselt in Nürn berg- In Passau wurde der Bäcker gehilse Hensel wegen anarchistischer Umtriebe verhaftet. Viehhändler A. Kölbl in Tittlingist verschwunden. Pfarrer Wintersberger von Treidlkofen wurde wegen Sittlichteitsverbrechen ver haftet. Zu Radlkofen wurde der W>rthssohn Marti» Köstler von dem Jagdpächter Zollner, der ihn beim Wil dern betraf, erschossen. Der Schnei dergeselle Georg Schwab von Pollingen wuide in Weilheim bei einer Rauserei erstochen. In Kempten hat sich der Schneider Uhlemaier erhängt, desgl. in Bayreuth der 72jäb>!,>c Straßenreiniger Jakob Böhner. HtWßeiding bei Lim bach stürzte der OekoSm Jakob Weidin gestörte Besitzer Eckl, aus dem Fenster seines Schlafzim mers, fiel in die Vils und ertrank. Zu Niedersontheim brach der Schweizer Maul in Folge Sturzes über dieWeitnauersche Wirthshaustreppe da« Genick. I» Müllerssobn Josef Schaudl in das G< triebe und wurde zerquetscht.—Ln Weichs bei Regensburg spielte ein junger Mensch mit einem Revolver; derselbe entlud sich, die Kugel drang der Frau des Zim mermanus Schmidt in den Kops und Mete sie augenblicklich; in Gambach bei Reg-nstauf erstickten in Folge Zim merbrands im Hause des TaglöhnerS gizelsberger dessen ,'I im Zimmer ringe« ichloffene Kinder. —I» Bnrgg.n ist das Änwesen de? Söldners Josif Enzensber »er niedergebrannt, in Waalbaupten dass ienige des Oekonomen Ludwig Fleschütz, ! genannt Straub. 112 Prof. a. D. Heinrich Kern in Stutt- gort. In O.lnsenhausen fand man m der Christ schen Brauerei drei Brau« knechte erstickt vor. Der Schmied Ho henstein von Winterstettenstadt wurde von einem Eisenbahnzug getödtet. —. 112 Hoflieferant Heinrich Koch ,n Cann stadt. Die von ihrem Manne getrennt lebende Ehefrau Albig g.b. Hönig in Goldbach wurde in ihren, Bette ermordet aufgesunden. Ale muthmaßlicher Thä ter wurde der Wirth G. Albig daselbst verhaftet. Der frühere Aack.-r Anton Fl-ug m Gmünd feiert- am 7. Mär» sei. nen Ivo. Geburtstag. Der aus der Irrenanstalt entlassene Goldarbeiter Deb ber erschlug sein üjjärige« Töchterch-n. Das Anwesen des Landwirths Joh. Braun in Hornberg ist niedergebrannt, 112 Hirschwirth Häring in Magstadt. Der in Karlsruhe verschwundene Mu- H sikdirektor Sommerlattist als Leiche im V Allrhein gefunden worden. s Ober- I anitsrichter Ludwig Kiefer in Achern. I Als Dirigent für das nächste öadW-M Sängcrsest ist der Direktor des gesangsverein „Concordia" in FreiburäZW Bergmann, erwählt worden. 112 MajoW Löffler in Konstanz. Paul Sinz in Offenburg ist spurlos schwunden. In Heidelberg hat sich dnW Kaufmann Karl Maurer erschossen, i>W Eulersbach bei Schiltach der Pslugwirtb I. M. Bühler. In Freiburg wurde der Bahnhofvorarbeiter August Gaerlin ger Georgen überfahren und ge-t tödtet, in Mülbe» bei Eberbach die IL jährige Tochter des Waldhüters Gugen- / han durch ihren mit des Vaters Gewehr » spielenden Bruder erschossen, bei Lauda » ertrank in der Tauber der Spitalpsründ- H ner Joh. Will, in Tauberbischossbeim 1 wurde durch einen einstürzenden Schup pen der Sohn der Wittwe Werr in der Armgaffe erschlagen; in SteinSfurtb stürzte das Kind des Bäckers Laber in einen Kessel siedenden Wassers und erlitt tödtliche Brühwunden. In Gaien hofen in der HSri ist das Haus des Mül, lers Kaspar Engesser niedergebrannt, in Auggen bei Müllheim das Anwesen des Webers Wilh. Heß, in Gernsbach das Hosmannsche Haus auf der Hosstätte, in Münzesheim bei Bretten die Käufer der Landwirthe Jakob Kaiser und Daniel Mannherz, sowie die Oekonomiegebäude der Landwirthe Friedrich Kern und Peter Hermann. Bei den Bränden in Mün zesheim und Gernsbach nimmt man Brandstistnng an. In Hagsseld bei Karlsruhe wurde der Nalhschreiber Oeß zum Bürgermeister gewählt, in Wiechs bei Schopfheim E. Räuber, in Selbach Kaufmann Franz Joh. Späth 11., in Sulz. Amt Lahr, Johann Wacker. In Mörsch grassiren die Masern in bösartiger Form. Den, meister Habersberger starben in vier chen 3 Kinder.—Die in Landau gebür tige und kürzlich verstorbene Aau Jea nette Braun geb. Köhler, hat dem pfäl zischen Gustav Adolf-Verein und den Rettung-Häusern zu Haßloch und Nocken hausen je !>IXX> Mark vermacht. In Frankenthal wurde beim Bau der Zucker fabrik der Arbeiter Engel erschlagen, zu Wollmesheim stürzte der Schreiner Jak. Müßli vom Scheunengebälk und blieb todt.—ln Lachen ist das Anwesen des Ackerers Jakob Scher« niedergebrannt.^ 112 Abbe Ignatz Wernert inMaienlhal. Die Ehefrau des Johann Böglin aus Rixheim wurde als Leiche aus dem Was ser gezogen. In Kingersheim wurde die Fabrik von Weiß-Fries eingeäschert. Der Ackerer G. Wirtz in Rindisheini erhängte sich. Die Verhaftung dreier Mädchen aus den „besseren" Familien in Meisengott bei Schlettstadt erregt dort großes Ausseben. Die Mädchen haben I>ch des Meineids schuldig gemacht. Beim Holzfahren wurde der Zimmer mann Ignatz Mäder in Thann erschla gen. Pastor A. Schwarz, einer der Hanpt- ' agitatoren der Cumberland - Partei, hat eine Einladung zu einer Konferenz er lassen, aus der über die Frage debattirt werden soll, welche Stellung die Geist lichkeit „zu der gegenwärtigen Krisis d-S Landes" einnehmen solle. —112 in Braun schweig der hochgeachte Bankier Meyers- seid im Alter von 81 Jahren. —ln Rieder bei Gernrode hat ein Arbeiter sei nen College», Namens Teller, im Streite erschlagen. Seine Mitarbeiter prügelten ihn tüchtig durch und lieferten ihn dann der Behörde aus.—Die Ministerkrisi« in Detmold dauert fort. Die StaatSma schine geht indessen ruhig weiter und . nicht« deutet darauf hin, daß der leitende Staatsmann fehlt. Am Sl. März er folgt in Kothen die Enthüllung deS Bach - Denkmals. Die erbprinzliche Familie von Anhalt hat durch eine Prin» ceffin den ersten Zuwachs erhalten. 5 in Neubrandenburg Kommerzien rath Löper im Alter von SS Jahren. In Parchiin beging Thi-rarzt M. Cohn sein üdjähriges Amtsjubiläum. —ln Dassow erhängte sich der Kutscher torf. In Mollbergen brannte Haus des Eigner« Gerd LübbMD Wahrscheinlich Arbeitereolonie bei Dauclsburg hatWW Ende Januar 45 Kolonisten. —lm - Jahre 1884 sind aus dem Herzogthum IB Personen nach überseeischen Län dern ausgewandert. —lm ganzen Lande giebt sich lebhaftes Interesse für die hier stattfindende Gew-rb-auSstellung kund. An Stelle des verstorbenen Senators Cropp ist in Hamburg der Rechtsanwalt Dr. jur. Burchard zum Senator gewählt worden. Die erst seit einem Jahre be stehende Hamburger Firma Lagemann LührS hat ihre Zahlungen eingestellt. ««»»«it. 112 Lithograph Ferdinand Lips in Bern.—Das Schloßgut Horben auf der Höhe des Lindenbergs lausten der Be- in Murr und August Majeur in —Die NX) Meter lange Holzbrücke die Thür bei Oberbüren ist durch zerstört worden. Der Faktor H»b>r hat seiner Gemeinde geschenkt. Ein Wolswyl zu S 0 Jahren Zuchthaus urtheilt worden war, saß I I Jahr unschuldig darin; denn nicht er, ein gewisser Wyß in Amerika hat lauW> Bekenntniß auf dem Todtenbett Brand gestiftet. Er wurde jetzt alt und W krank aus dem Zuchthaus« entlassen. M )n Holderbank (Solothurn) hat ein ge- I wiffer Bernhardt Probst seine dem Suffe W ergebene Frau erschlagen, wofür er 4 W Jahre Zuchthaus erhielt. - In Zürich W starb der Stadtrath Nabholz-S ttbsn- !