Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 26, 1885, Page 2, Image 2

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    Stranto» Wochenblatt.
Office:
3SI Tpruce Straß«.
«oldat»» al« Tr«t»»r.
Eine für di« deutsche Militärverwal
tung höchst unangenehme Debatte fand
kürzlich im deutschen Reichstage statt,
trotz seiner Echneidigkeit Wohl an, daß
ihm unbehaglich zu Muthe war. Beim
Etat der Heeresverwaltung bemerkte näm
lich der Abg. Bebel: Zu Ende Januar
d. I. berichteten die Zeitungen, daß bei
emer Hofjagd in Kassel SSV Soldaten
der Kasseler Garnison al« Treiber ver
wendet worden seien; bei dieser Gele
genheit sollen 4 von ihnen angeschossen
worden sein, darunter ein Unterossieier
so schwer, daß er in das Garnisons
laiareth geschafft werden mußte. Ich
sehe in dieser Art der Verwendung unse
rer Truppen eine grobe Ungehörigkeit,
die nur durch den unbedingten Gehorsam
erklärlich wird, mit dem sich die Solda
ten den Befehlen wie den Wünschen der
Vorgesetzten in jeder Richtung zu unter-
Wersen haben, einerlei ob es sich um
dienstliche oder außerdienstliche Zwecke
handelt. Ich erwarte, daß der Kriegs
minister heute positiv erklärt, ob die Ofsi
eiere berechtiat sind, Soldaten zu derar
tigen Dienstleistungen für ihre privaten
Vergnügungszwecke heranzuziehen, und
daß «r andernfalls die Wiederkehr solcher
unmöglich macht.
Kriegsminister Bronfart v. Schellen
dorff: Die Verwendung von Soldaten
als Treiber bei den Jagden erfolgt nicht
auf dem Weg« des Kommandos. Wenn
Mannschaften, welche ihreraktivenDienst
vslicht genügen, bei den Treibjagden
Verwendung finden, so wird unter keinen
zwungen i es ist das eine freiwillige Lei
stung, ein Befehl wird nicht erlassen.
Die Leute werden dafür honorirt und
thun es, wie ich Ihnen nebenbei versi
chern kann, sehr aern. Der Soldat bat
im Allgemeinen schon eine Neigung, sich
an der Jagd zu betheiligen. Es ist das
ein männliches und anständiges Vergnü
gen. (Lachen link«.) Ich höre dort
lachen ; ich bedauere wirklich, daß auf
jener Seite so wenig Jäger sitzen.
Abg. Richter: Es ist mir sehr wohl
bekannt, daß die Soldaten al» Treiber
nicht commandirt werden; indessen bei
den großen diseretionären Befugnissen,
welche die Vorgesetzten im Militärdienste
über ihre Untergebenen haben, ist der
Begriff der Freiwilligkeit sehr oft sehr
zweifelhaft, zumal nach der Theorie vom
unbedingten Gehorsam. Aber auch die
volle Freiwilligkeit vorausgesetzt, ent-
steht die Frage! Wobleibtder
Dienst? Mir ist vielfach versichert
den Dienst Haben di« Uebrigen
zu thun und zwar um so mehr Dienst,
um ihre Kameraden für die Treibjagden
freizumachen. Mir scheint auch diese
männliche, anständige Beschäftigung, von
der der Kriegsminister sprach not«
Ken? an der Jagd nehmen die Solda
ten nicht Theil, sondern nur am Treiben
(Heiterkeit link«)—für die Schonung der
Uniform nicht besonders zuträglich. Ver
schiedene Male haben wir es im In
teresse der Finanzen verlangt, wie früher
die Soldaten nicht schon mit dem S. No
vember einzustellen, sondern zu einem
späteren Termin, zumal im November und
December der Dienst keine besonderen
Anforderungen erheischt. Dies« Forde
rung ist von der Regierung auf's ent
schiedenste zurückgewiesen worden; sie
hat sich auf das Septennat berufen und
erklärt, sie könne auch nicht einen einzi
gen Tag von der Dienstzeit missen, ohne
die Nahrhaftigkeit in Krage zu stellen.
Wenn man nun sieht, daß die nationale
Wehrkraft nicht durch solche Dinge, wie
die Verwendung von Soldaten als Trei
ber in Frage gestellt wird, so ist das ein
»euer Beweis dafür, daß die gegen
, wältige Dienstzeit in ihrem
Umfange nicht gerechtfertigt
Verl der
zu sie bestimmt sind, auf die Ausbildung
slir den Kriegsdienst, auch mit kürzerer
Dienstzeit auskommen kann. (Lärm
rechts.) Wenn dem Soldaten die Wahl
gestellt wird, so zweifle ich nicht, daß er
gern auf die sogenannte männliche und
anständige Verwendung als Treiber ver
zichten und lieber etwas früher zu seinem
bürgerlichen Beruf zurückkehren wird. .
Kriegsminister Bronfart v. Schellen
dorf : Herr Richter hat gesagt. daßeS eine
eigenthümliche Sache mit der Freiwil
ligkeit in der Armee sei; aber Niemand
wird leugnen können, daß Soldaten auch
freiwillig ihren Officieren etwas zu Liebe
thun. (Lachen links.) Wer das be
lacht. der weiß einfach nicht, daß. wie der
Lssicier jeden Augenblick bereit ist, für
den Soldaten einzutreten, so auch der
Soldat. Wenn di« H«rren das nicht
wissen, so sollten sie sich noch nachträglich
zum Freiwilligendienst melden. (Heiter
keit) Ernster ist die Frage des Abge
ordneten Richter, wo dann der Dienst
bleib«. Auf dies« Frage aber haben
die Osfie,ere nur ihren Vor
gesetzten in der Armee e,ne
Auskunft zu ertheil««. (Un
ruh« links.) Di« heutigen Angriffe aus
die Armeeverwaltung Wundern mich
nicht; wenn irgendwo der Armee etwas
am Zeuge zu flicken ist, wenn das Wild
aufgespürt ist. kann ich heute ja wobl sa<
gen, wird die ganze Meute laut. Sie
Wundern mich vor allen bei dein Herrn
Vorredner nicht, der sich ja zum Vertreter
aller Angriffe auf die Armee geniacht
hat. (Große Unruhe links.) Herr
Richter hat weiter gemeint, man solle,
anstatt den Soldaten für Treibjagden zu
verwenden, lieber eine Verkürzung der
Dienstzeit eintret«» lasten. Aber sein«
Argumente ziehen nicht! Ich würde es
nicht billigen, wenn Rekruten auch nur
>n vereinzelten Fällen zu Treibjagden
verwendet würden. Wenn aber die
Tage, die zur Treibjagd verwendet wer
den, wirklich zu einer Verkürzung der
Dienstzeit verwendet werden sollten, so
würde di- Verkürzung nur «ine gering«
sein.
Abg. Bebel. Ich bin mit Herrn Rich
ter einverstanden, daß von einer Frei
willizkeit bei den Soldaten nicht viel di<
Rede sei« kann. Natürlich! Ich möcht«
den Soldaten sehen, der es wagte, einem
Wunsche seines Vorgesetzten nicht nachzu
kommen. Der Herr Kriegsminister bal
gemeint, daß eine wesentliche Verkürzung
der Dienstzeit nicht herbeigeführt werden
könne, wenn man aufhöre, die Soldaten
zu Treibjagden zu verwenden; aber di
niißbräuchliche Verwendung von Solda
ten ist doch auch bei anderen Dienstlei
stungen bemerkt worden. Ist «s doch
allbekannt, daß jeder Unterosficiersfrau
«in männlicher Dienstbote zur Verfügung
steht. (Widerspruch rechts.) Allerdings
nicht aus Grund der bestehenden gesetz
lichen Bestimmungen, sondern auf Grund
der Gewalt, welche der Herr Unterossi
cier ausübt. (Erneuter Widerspruch
rechts.) Gehen Sie doch in einer Gar
nilonsstadt auf den Markt. Sie können
dort stet« UnterofsicierSsrauen in Beglei
, tung von Soldaten mit Henkelkörben
' sehen.
Hieraus macht« WindtHorst noch einig«
bissige Bemerkungen. Er s«gte u. A,
es freu« ihn immer, die jungen Soldaten
in? Begleitung der Untcrofsicier«frauen
auf dem Markte zu sehen. denn dadurch
werde auch ihr Gemuih gebildet. Der
Kriegsininister schwieg.
<?ntel «am « <k-»-llert».
Die Bundesregierung läßt zur Zeit die
Pferde anlausen, deren sie zum Ersatz«
für die ausgemusterten und sonst abgän-
giß gewordenen Cavalleriepferde bedarf.
Die meisle» der Pferde, deren Gefammt
zahl sich ungefähr auf «00 belauft, wer
den für die Departements Texas, Mis
souri» Dakota und Platte gebraucht,
mithin für ein Gebiet, da« sich von den
j Felsengebirgen bis an den Mississippi
und von dem Golfe von Mexico bis an
die britischen Besitzungen ausdehnt und
! auf welchem sich drei Viertel der Bun
! Desarmee befinden. Diese Pferdeankäufe
finden alljährlich statt und meist im
Frühjahre; ii» anderen Jahreszeiten
wird nur ausnahmsweise, natürlich z.
B. im Kriegsfalle, reniontirt. Die
Dauer derßrauchbarkeit einesCavallerie-
Pferdes hängt von den verschiedensten
Umständen ab, eine viel größere Anzahl
verliert ihren Gebranchswerih oder das
Leben in Folge der Strapazen, als in
Folge von Verwundungen. Daß ein
Pferd unserer Armee 12 Jahre dienst
tauglich bleibt, gehört schon zu den Aus
nahme». Am verderblichsten ist den
Pferden der Dienst auf den ungeheuren
Prairien, Dort werden an ihre Aus
dauer die größten Anforderungen gestellt.
Es kommt vor. daß Cavallerie-Abthei
lungen eine Woche oder noch länger hin
tereinander 30 bis K 0 Meilen täglich bei
spärlichem Futter zurückzulegen haben.
untauglich gewordenen Pftrde werden
die verhältnißniäßig besten noch so lange,
als es im einzelne» Falle angemessen er
scheint, zurückbehalten, um eventuell als
Ersatz, außerdem aber bei den Uebungen
der Rekruten im Reiten verwendet zu
werden. Die übrigen ausrangirten
Pferde werden im Wege öffentlicher Ver
steigerung durch Beamte des General-
Quartiermeister-Anites verkauft.
Die in den letzten Wochen angekauften
Pferde sind für das 10. Cavallerie-Regi
ment. zur Zeit im Departement Texas
stationirt, bestimmt, welches demnächst
seine Station mit derjenigen des 3. Ca
vallerie-Regiments, jetzt in Dakota, ver
tauschen wird. Die Pferde, welche von
der aus Offizieren und Thierärzten be
stehenden Commission für tauglich er
klärt worden sind, werden mit 5135.40
Pro Stück bezahlt. Bei der großen An
zahl Pferde, die jährlich gebraucht wer
den, ist dies ein Hoher Preis, aber trotz
valleriepferdezu erhalte>i!"un"e're Pferde
züchter b-vonugen einseitig die Zucht
werthvoller Renn- und Auggvpserde,
oder schwerer Zugthiere, namentlich der
Percherons und Nonnannen.
Die Gemeinen und Unteroffizier unse
rer Cavallerie erhalten ihre Pferde gelie
fert, die Offiziere müssen sich dieselben
selbst anschaffen. Den Unteroffizieren
steht bei der Vertheilung neuer Pferde
die erste Auswahl zu. Auf die Farbe
der Pferd« wird kein Werth gelegt, nur
Schecken sind verpönt. Die sonstigen
Erfordernisse an die Pferde sind, daß
dieselben IL Hand hoch sind, —eine Hand
ist gleich 4 Zoll hoch,—mindestens 9SO
Pfund wiegen, kurz oder gedrungen—
kurzrückig-gebaut. kurz gefesselt sind,
vollkommen gesunde Hufe und einen
niedrigen Widerriß haben. Ein hoher
Widerriß befördert das Wundwerden
durch den Satteldruck. Nur Wallachen,
keine Hengste und keine Stuten werden
gekauft. Im Uebiigen wird noch auf
möglichste Proportion der Glieder und
selbstverständlich auf Gesundheit der
Athmungswerkze«ge und Lungen gesehen.
D,e Pferde, welche von der Commis
sion für tauglich erklärt worden sind,
werden sofort an der linken Schulter mit
den Buchstaben: l.'. 8. gebrannt.
Unter d?« «ise.
Mit bewundernswerther Geistesgegen
wart hat sich kürzlich «in I4jähr,ger
Knabe, während er von einem reißenden
Strome unter dem Eise fortgeführt
wurde, am Leben erhalten. Vorigen
Soniitag fuhren zahlreiche Knaben aus
dem Städtchen Saxton, Pa., auf dem
As« des Flusses Juniata Schlittschuhe.
Charles Enyeart brach ein. Weiter un
ten im Flusse befanden sich mehrere Lö
cher im Eise. Beim ersten derselben kam
der Knabe zum Vorschein und suchte sich
am Eisefestzuhalten. Seine Kameraden
Frank Williams und Fred Dolfon eilten
ihm zu Hilfe, brache» ein und wurden
fortgerissen. Gleich darauf brach das
Eis, an dem sich Enyeart hielt. Bei ei
nem zweiten Loche tauchte der Knabe
wieder auf, aber nur für einen Augen
blick. Mehrere hundert Schritte flußab
wärts befindet sich eine Sägemühle, dort
war der größte Theil des Flusses eisfrei.
Die Knaben hatten eine Kette gebildet
und es gelang, Enyeart aus dem Wasser
zu fischen. Sein Gesicht war mit Blut
bedeckt, er selbst war leblos. Unter der
Behandlung des Arztes kehrte schnell das
aber erst am anderen Morgen das
Bewußtsein zurück. Der Knabe hatte
sich auf dem Rücken liegend und die Au
gen offen vom Waffer dabin tragen las
sen. Die Löcher im Eise hatte er an der
grünen Färbung im Waffer erkannt und
dort hatte er sich in die Höhe geschnellt.
Das rauhe Eis hatte ihm die Haut
von dem Gesichte gescheuert, aber das
selbe lag nicht überall unmittelbar auf
dem Eise aus. und der Schwimmer batte
von Zeit zu Zeit etwas Luft schöpfen
können. Endlich hatte er versucht, da
durch, daß er siM mit dem Kopse gegen
die Eisdecke schnellte, letztere zu durch
brechen. Hierauf, nicht aus den langen
Aufenthalt im Wasser, fübrte der Arzt
die lange andauernde Bewußtlosigkeit
Die erste Frage des Knaben galt
dem Schicksale seiner beiden Freunde, die
vor seinen Augen vom Wasser fortgerif
w"ren°rde" sind. Die Leichen derselben
dm worden. ausgefun
Eine Mordverschivörung.
In dem Städtchen Wichita Falls in
Texas sind im Laufe des Jahres bereits
drei angesehene Männer in 'geheimniß
voller Weise ermordet worden: W. B
Morrison, Hillis Jones und Heck Garri
son. So oft die Leiche eines Ermorde
ten aufgefunden worden, erschien an dem
Courthaus-ein Anschlag: „Wer Nach
forschungen nach den Vollstreckern des
über einen Schurken gefällten Todes
urtheil« anstellt, ist ein todter Mann.
Bürger." Aus Anordnung des Gouver
neur Jreland in Austin durchforschte eine
Compagnie Rangers eine Art außer
ordentlich bewährter Staatsgensdarmen
unter Führung deS Capt. Schmidt die
Umgebung und ihr hatten sich zahlreiche
bewaffnete Freiwillige angeschlossen.
Die ganze Einwohnerschaft sah Sicher
heit und Leben bedroht. Ein Freund des
ermordeten Heck Garrison stellte auf ei
gene Hand Nachforschungen »ach den
Mördern an und ermittelte, daß diese
in Vernon ihr geheimes Hauptquartier
hatten. Er erfuhr, daß sich ein Geheim
bund von in der Nachbarschaft wohnen
den Strolchen gebildet habe, welcher die
Aufgabe verfolge, alle ihm anstößigen
Perionen aus dem Wege zu schaffen.
Ferner gelang es ihm, das Vertrauen
einiger Mitglieder des Bundes zu gewin
nen. er wurde den übrigen Verschworenen
vorgestellt und schließlich selbst in die
AtstUchaft aufgenommen. Am 17.
d«. Mts war cr in der Lage die Ab
schriften folgender Urkunden dem Capt,
Schmidt einzuhändigen
, "Wir, die Mitglieder dieser Gesell
schaft der Rächer, haben uns eidlich ver
pflichtet, alle schlechten Personen zu tod
ten, welche eine« der Mitglieder namhaft
machen wird. Giebt dasselbe Gründe
für ftin «erlangen an, so hat e« hierbei
sein Bewenden. Werden keine Gründe
angegeben, so entscheidet die Abstimmung
und einfache Mehrheit, ob dem Antrage
entsprochen werden soll oder nicht. Wir
verpflichten un« ferner zu gegenseitiger
Untttstützimg allen Unternehmungen
der und setzen hierfür ui.fere
ben ein. Wir verpflichten un« endlich,
jeden Verräther mit dem Tod- zu strafen
T.P.Wilson"
und 33 Ivette« NamenSunterschriften.
Liste d«r bi» jetzt zum Tode Verur
theilten: G. M. Byarns, G. Mill«,
Dr. Johnson. Richter Doan, Tom Clav,
R. C. Spencer, H. B. Bavs, Bob Sau
man, Holli« Jones (bereits ermorde«),
Ray Morrison (bereit« ermordet), Heck
Garrison (bereits ermordet,.
An demselben >7. März wurden alle
24 Mitglieder de« Bundes bis auf de»
Freund de« Heck Garrison verhaftet,
j Letzterer wird als Staatszeuge auftreten,
hat aber au« Furcht vor den Freunden
der Verschworenen die Gegend einstweilen
verlassen. Sechs der Verhafteten wer
den der Ausführung der drei berichteten
Mordthaten, die Uebrigen der Antheil
nahme und der Begünstigung, sowie des
Complotes angeklagt. Unter de
finden sich der Sberiff von Willbarger
County, dessen sieben vilfsfheriff« und
der Herausgeber und Redakteur der in
Vernon erscheinenden Zeitung „Guard".
Diese« Blatt hatte noch Samstag, den
14. dS. MtS., einen Artikel veröffentlicht,
in dem es die Grangers unter Schmidt
auf's Gehässigste angriff und dieselben
beschuldigte, sie seien gekauft« und besto
chene Werkzeuge in den Händen einer
verbrecherischen Klaffe von Menschen,
welche die guten Bürger zu unterdrücken
und die Pferdediebe, Räuber und Brand
stifter vor dem ihnen gebührenden Schick
sale der Ausrottung zu bewahren ver
suche, Das Gefängniß mit den 23 Ge
fangenen wird streng bewacht, aber die
Aufregung in der Umgegend ist unge
heuer, da man fürchtet, die Freunde der
Gefangenen würden versuchen, dieselben
mit Gewalt zu befreien. Auch hier sol
len der Verschwörung politische Motive
wenigstens mit zu Grunde liegen.
«andwirthfchaftliche«.
Dörrobst. Zu denjenigenErzeug
niffen unsere« Lande«, deren hervor,
ragende Qualität von der ganzen Welt
anerkannt wird, gehört unser Dörrobst.
Die Vorzüge desselben wurden ursprüng
lich namentlich auch unsere zweckmäßi
gen Apparate zum Dörren der Früchte,
besonders der Aepsel, zurückgeführt,
doch können diese Anspruch auf das
Hauptverdienst nicht machen. Die ame
rikanischen Apparate, die zum Theile wie
z. B. der Reynold'sche, von Deutschland
ausgegangen, zum Theile, wie z. B. der
Alden'sche hier zuerst hergestellt worden
sind, wurden langst ,n Europa einge
führt, aber unser Dörrobst ist - einzelne
hochfein- französisch. Fruchtsorten und
Zwetschen oder Pflaumen auSgenom
iiien heute noch unübertroffen. Der
hauptsächlichste Grund für dies- Erschei
nung ist in dem Umstände zu suchen, daß
unsere Obstzüchter nur die bewährtesten
Sorten, namentlich Aepsel, anbauen und
zwar jede einzelne in solchem Umfange,
daß große Mengen Dörrobst von einer
FruchtgattnnA hergestellt werden können.
Aepsel verschiedener Sorten liefern, selbst
wenn jede einzelne derselbe» bester sein
sollte, al« die hier verwendete, nie eine
so ansehnliche und begehrte Waare, als
die au« gleichmäßigen Früchten gewon
nene. Unsere Obstzüchter sollen den An
bau verschiedener und verbesserter Obst
sorten natürlich nicht vernachlässigen,
aber für du Herstellung von Dörrobst an
den, bewahrten Grundsätze festhalten, daß
Fruchte —in der Hauptsache ist hier im
mer vonAepfeln und in zweiter Linie
von Pfirsichen die Rede-derselben Art
die beste Waare liefern. Die Besckaf
jung emer ausreichend großen Menge
Lbst ,n wenigen durchaus geeigneten
Sorten ist die Hauptsache und als die
besten Aepfelforten sind der gelbe Pep-
Pmg. der Grünling von Rhode Island,
der Northern Spy und Stürmers Pep
pmg für dl« Herstellung von Dörrobst
am meisten zu empfehlen. Während
unsere Aepsel- und Pfirsichbäume Früchte
von unübertrefflicher Güte liefe»-», wer
den bei uns die Kirschen und Zwetschen
Kalifornien ausgenomnien nur
wässrig und unschmackhaft. Es würde
daher ein Fehler sein, diese« Obst zum
Dörren zu verwenden. Unsere Obfküch
ter werden nicht aufhören, auf Verbesse
rung dieser Früchte Bedacht zu nehmen,
aber die gedörrten oder ..gebacken«»"
Kirschen und Zwetschen wollen wir fort
gesetzt au« Europa und Asien, milder
Zeit aus Californien beziehen. Di-
Ausfuhr von Zwetschen hierher ist au-
Zunahme begriffen.
Au« Böhmen wird berichtet, daß dort die
Nachfrage nach jenem Artikel fürAine
rika so groß sei, daß man nicht genug
Fuhrwerke aufbringen könne, die Waare
nach denE.fenbahnstationen zu befördern.
Die Preise sind zur Zeit gut.
Sorghum. Dr. Collier in New
«°5 durch eme lange Reihe von
Versuchen festgestellt, daß die Sorghum-
Pflanze eine ebenso große Quantität
Zucker ergiebt, wie da» Zuckerrohr in
Louisiana. Die Herstellungskosten von
Sorghum-Zucker beziffern sich, mit Be
rechnung de« Anlagecapital« ?c., bei Fa
briken. welche 100, 300 und 500 Ton
nen Rohr per Tag verarbeiten können,
auf refpectiv- SI.VS, »1,01 und 89 Ct«.
Per Tonne verarbeiteten Rohrs. Pro
fessor Henry von Wisconsin hat viele
Proben ausgezeichneten Sorgbum Zul
k-rs Versand», dessen Herstellungskosten
sich aus nicht mehr al« 44 Cent« per
Pfund bezifferten, und dabei ist die Ver
werthung de« Samen« noch nicht mit
einbegriffen, welcher allein die Kosten der
Anpflanzung deckt. Den bizherjgen Ex
perimenten zufolge schwanken die Herstel
lungskosten einer Gallone Syrup, welche
"Pfund Zucker und eine halbe Gallone
„Melasse ergiebt, zwischen 5 und II
Cents. ES werden jetzt bereits bedeu
tende Quantitäten Zucker aus der Sora
Hum-Pflanze producirt. So z. B. sind
in Rio Grande. N. ?),. in den letzten
drei Jahren mehr al« 1.000,000 Pfund
Zucker und viele Tausend Gallonen Sv
rup hergestellt worden. In 1882 wur
den dort ,II».!I44 Pfund Zucker und
etwa 50,000 Gallonen Melasse, in >BB3
Pfd. Zucker und 55,000 Gallo
nen Melasse und in 1884 375.8W Pfd.
Zucker und 87,050 Gallonen vorzüg-
Ucher Syrup fabricirt. In Hutchinson.
Kansas, sind letztes Jahr 250,000 Pfund
Zucker und 50,000 Gallonen Syrup und
MelMc. in Stirling, Kansas, LO-.-.KOO
Zucker. m Champaign. Illinois.
150,000 Pfund, in Ottawa, Kansas.
180,000 Pfund fabricirt worden. In
Japan dagegen wurden, wie aus einem
Bericht de« Generalkonsul« Van Bure»
an das Staatsdepartement hervorgeht,
in einem Jahre «4.297,580 Pfund Sorg
hum-Zucker fabricirt. Die Ueberbleibfel
der Sorghumpflanze, nachdem der Zucker
„ehalt ausgepreßt ist. eignen sich zur Ver
wendung bei der Fabrikation von Papier
und zur Herstellung von Essig, In de.
zehn lahren von I«7,I bis 1882 wurde,
«n den Ver. Staaten 15,932,7!>«,V1.
Pfund miportirter und 1,V75.V31,13,
hier erzielter Zucker und 3,i7,<>35.8N
Gallonen impottirte und L78.U98.57i
Gallonen hier erzielte Melasse verbraucht
Der Werth de« impottirte» Zucker,
betrug »1,158.572.»kg.
gerettet« Lebe».
Vor Kurzem ha, der Capt. Jack Hussei
in New Bork den 37. Menschen unter e.
gener Lebensgefahr lebend aus dem Was
ser gezogen. Bei dieser Gelegenheit ha
der sonst ziemlich wortkarge, außerordent
l'ch zuverlässige Thorhüter von Castle
Garden nicht vermeiden können, einzeln,
Züge aus seinem Leben zu erzählen
Hussey. dem ein Paar große blaue Auge,
m dem wettergebräunten, mit grauen
und Kinnbarte geschmückter
Gesichte förmlich lachen, wurde i» den
Städtchen Castlemurtha in der Grafschaf
Cork in Irland am 24. Juni 1828 ge
boren. Schon als kleiner Knabe war e>
ein trefflicher Schwimmer. Er hat da
mals bereits mehreren Kameraden, mii
denen er badete, das Leben gerettet, dock
sind diese Fälle unter den Nettungen, di,
seinen Namen im ganzen Lande bekanni
gemacht haben, nicht mitgezählt. In
seinem 23. Lebensjahre kam er nach New
?)ork und verdiente seinen Lebensunter
halt als Kärrner. Dann arbeitete er in
Illinois an, Bau der Rock Island Eise»,
bahn,kehrte nach Vollendung der letzteren
na??' Ne'v ?)ork zurück und war von da
ab bei den Pier« 45, 46 und 47 ainEast
River bei dem Ein- und Ausladen der
Schiffe als „Longshoreman" thätig.
Die Frau, mit der Hussey beinahe 32
Jahre verheirathet ist, war die erste Per
son, welche derselbe in Amerika vom
Tode durch Ertrinken gerettet hat. Er
befand sich während einer Reise von
Chicago nach New York auf einem klei
nen Dampfer, der den Erie-See befuhr.
Am 17. April !BS3 wurde das Schiff in
Folge «ineS ganz unerwartet losgebro
chenen Sturmes leck und sank zwei Mei
len von Dunkirk. Passagiere und Mann
schaft wurden glücklich in die Boote ge
rettet, während der Fahrt nach dem User
aber siel aus demselben Boote, in dem
sich Hussey befand, eine junge Dame in
Aolge des hohen Wogenganges in's
Waffer. Hussey sprang ihr nach und
schwamm mit ihr durch die erregten Wel
len, bis beide von einem der Boote aus
genommen wurden. Hüffe?, der wedei
lesen noch schreiben gelernt hat und da
mals „von den Frauenzimmern nichts
wissen wollte", sagt, als er das Mädchen
>n seinem Arine gehalten, sei es ihm klar
geworden, di« müsse er Heirathen oder
»eme. In Dunkln hatten beide Leute
natürlich die Kleider gewechselt und den
Zug nach New York bestiegen. Hussey
>as! nebe» der jungen Dame, die ihm
wieder und wieder ihre Dankbarkeit aus
sprach, brachte aber kein Wort über die
Lippen. I» Jersey City gingen beide
nach dem Fährboote und dort unternahm
Hussey „das größte Wagniß seines Le
bens." Er drückte die Augen zu und
fragte seine Nachbarin: „Wollen Sie
mich Heirathen?" Diese sagte nach kur
zem Zogern: Ja, und theilte dem Bräu
tigam, der hierauf gar keinen Werth legte,
mit, sie se, eine arme Waise, heiße Eliza
beth Dooney und sei auf der Reise nach
Hoston begriffen, um dort eine» Dienst
anzutreten. Aus der Reise würd« nichts,
das Paar ließ sich sofort bei seiner Än
kunft in New Kork trauen, und die Ehe,
aus der drei Töchter und ein Sohn her
vergegangen sind, ist äußerst glücklich ge-
Der erste Mensch, den Hussey in New
;>ork aus dem Waffer rettete, war ein
chinesischer Matrose, der von einem mit
Thee beladenen Schiffe in den Fluß ge
fallen war. Die meisten Leute, die der
Alann später den Wellen entrissen hat,
waren Ausländer, vorwiegend Dänen
und Schweden. Er kann sich nur bei
einzelnen wenigen ihrer Namen erin
nern. Klingende Belohnungen sind ihm
von einzelnen Geretteten angeboten wor
den, er hat nie eine» Cent angenommen.
Die meisten Menschen, di« er aus dem
Wasser holte, waren arme Teufel.
Einige Leute, die Hussey dem Leben zu
rückgab, hatten Selbstmord beabsichtigt
und überschatteten den Mann, der sein
Leben für sie gewagt hatte, mit Vorwür
fen. ,a er mußte sich sogar gegen Miß
handlungen derselben vertheidigen. So
ging es ihm auch iin letzten Falle, wo ein
wahnsinniger Schwede, kaum auf den,
Lande angelangt, sich auf den Capitän
stürzte und nur mit Hilfe von fünf kräf
tigen Männern überwältigt und gebun
den iverden konnte.
Hussey besitzt zahlreiche goldene und
silberne Lebensrettungsmedaillen, von
knen ihm zwei durch besondere Acte des
Eongre>ses verliehen worden sind. Eine
der letzteren zeigt die Inschrift: „Dem
Eapitan John Hussey für zwei unter
großer Gefahr für sein eigenes Leben am
15. und 10. Juni 1877 aus dem East
River gerettete Menschenleben." Eben
alls m.t Lebensgefahr hat Hussey am
September 187 l sieben Pferde bei
i>ier 47 aus dein Wasser gezogen und
hierfür von dem Präsidenten de« Thier
chutz-Ber-.neS Henry Bergh eine groß
silberne Medaille erhalten.
Sein gegenwärtige» Amt verwaltet
Hussey in einer Weise, die den Ein
wanderern zum Segen gereicht. Er
halt das Gesindel, welches sich an den
Immigranten zu bereichern versucht,
höchst erfolgreich von denselben fern und
ist hierzu vermöge seiner Kenntniß einer
Unzahl verdächtiger Persönlichkeiten wie
Wenige befähigt. Er heißt und ist der
..«schrecken aller Gauner und Bummler,
die bei Castle Garden sich herumtreiben."
125 KorntrSger Da nzigs
hatten in Folge der dem Parlamentsbe
richt der „Post" entstammenden Angabe,
daß Fürst Bismarck im Reichstage am
l«>. Februar gesagt habe, er glaube, die
kraftigen Arbeiter in Dan,ig, die Korn
trager, würden auch Bofke's" genannt,
ein ironisches Schreiben an den Herrn
Reichskanzler gerichtet, in welchem sie
demselben die Ehrenmitgliedschaft der
Danziger Kornträaer-Vereinigung anbo
Schreiben kam zunächst als
unbestellbar zurück init dem Bemerken
„Annahme unstatthaft, weil Absender un
bekannt.» Nachdem der Absender aber
den fehlenden Vermerk auf der Adresse
nachgetragen, wurde -S befördert. Fürst
Bismarck hat dieses Mal die Sache von
der harmlosesten Seite aufgefaßt und den
„kräftigen Arbeitern in Danzig" eine
Genugthuung gegeben, gegen welche
nichts einzuwenden ist. In einem von
ihm selbst unterzeichneten Antwortschrei
ben vom 28. Februar, das der Absender
der Adresse, Herr F. Aler. in der „Dan,.
Ztg. mittheilt, sagt Fürst Bismarck:
„Zwar habe ich die Ehre, Ivelcke die
Herren mir erzeigen wollen, nicht in der
Weise verdient, wie Sie eS voraussetzen"
als Beweis dafür ist der stenograpbi
i-i'e Bericht über die Reichstagssitzung
!>!, Februar dem Antwortschreiben
o-igcfügt, dieser Irrthum ist aber
jür nnch kein Anlaß, auf die mir zuae
dachte Ehr« zu verrichten, und ich bin er
srcut, mich als Ehrenmitglied der Dan
jiger Kornträger betrachten zu dürfen."
Unter H«rrn Brewster war
>as Rauchen in allen Theilen deSJusti,-
>eparteinents verboten, unter Hrn. Gar
a»d ist es wieder gestattet.
3n Britisch Columbia gieb
es >!3,M l Indianer.
Abkömm
schätzt «)0 Personen g-
Gummischuh.Yabrika»
k?. . überein gekommen
Fabriken für einen Monat zu schlie
dem Präsidenten sin!
mrzlich an einem einzigen Tage l.oNi
um Postmcisterstellen ein
Als Howell Cobb Schatz
amts.Secretär war. umfaßte sein De
Partem-nt Angestelltc. jetzt betrag
die Zahl derselben Z.SBV.
die kürzlich i,
~daho stattgefunden, haben die Jndiane
m große Aufregung versetzt. viele der
leiden sind nach Nevada unterwegs.
„Der neue Sheriff in War
Co., tta„ rühmt sich, der längste Sheris
«m ganzen Lande zu fein! das Männche,
Zoll ° Strümpfen » Fuß !
Die Legislatur von Ten
ncssee hat ,ährlich ,500 zur Beschaffung
belehrenden und unterhaltenden Lese
stoffes für die Gefangenhäuser des Staa
tes bewilligt.
in Cap
klagen in Folge der anhal
tenden Kälte über schlechte Geschäfte
viele derselben haben das Geschäft bii
auf Weiteres aufgegeben.
York werden jetz
große Masten verdorbenen Kaffee's, di
lU Schiffe ankommen, an die Kaffeehänd
ler zu 1 Cent das Pfund verkauft un!
unter den guten Kaffee ge
Columbia >o e r
den die Miliun jetzt an zwei Nachmitta
Ben wöchentlich exercirt; dieselben solle,
in den Stand gesetzt werden, als Frei
leistet Mutterlande Kriegsdienste z>
Die erste republikanisch
-taatSconvention in diesem Jahre ha
dies. Mon, in Rhode Jslan!
stattgefunden. Am l. April werden de!
Gouverneur und sonstige Staatsbeam
ten gewählt.
s°' Vicepräfident besitz
das Recht, einen Telegraphisten für de,
Senat, einen Privat - Secretär und de,
Inhaber des Senats - Restaurants anm
stellen und den Präsidenten um PUk
für seine anderen Freunde zu quälen.
Ein Hutfabrikant in R-a
ding, Pa.. versichert, in Pennsylvaniei
betrage der durchschnittliche Kopfumfanj
der Manner «Z. in New ;>lork 7, in de,
Reu England Staaten 7j bis 7js Ein
Helten des bekannten Hutmacher-Maßes
In Council Bluffs. lowa
scheint man große Baulust zu liaben
So sagt der „Nonpareil" i In diesen
Frühjahre werden mehr Gebäude ii
Eouncil Bluffs errichtet werden, denn i>
den letzten vier Jahren zusammengenom
men. °
Der erste Dampfer, der i>
das Stille Meer befahren hat, ist de
„B-aver", der IBSS bei Victoria, Brit
Co!,, von Stapel lief. Das Schiff is
bei der kürzlich abgehaltenen Jnfpectio,
word"° seetüchtig erklär
In der Legislatur von Ari
zona ist dieser Tage di- achte solenn
Kellere» lm Sitzungssaale in Scene ge
ganaen. Diesmal waren nicht yve
Volksvertreter, sondern ein Abgeordne
und ein Berichterstatter die Käm
Pser. Die Preffe hat gesiegt.
Holzfäller bei Winne
Peg. Mantt., hat dieser Tage einen Kna
den vom Stamme der Sioux im Wald
gefunden, der ohne Arme geboren u»>
trotzdem mit Fallenstellen beschäftig
, Die Eltern desselben haben ein
gewilligt, das Kind an ein Museum u
vermiethen.
. DL-'D°l'ieiches inCharles
ton, S, (! , hat die strcnaeUeberwachun,
der fliegenden Buchhändler und aller sol
cher Verkaufsstellen angeordnet, an wel
chen Unterhaltungslectüre feil geböte,
>°"d. Anstößige illustrirte Zeitschristel
und Zehncents - Novellen werden ob»
Weiteres consiScirt.
In Union Co., N. C., ist ei,
««jähriger Schweinezüchter von eine»
ftmer Eber g-tödt-t worden. Der alt
Mann hat sich seit Jahren nie ohne ein-,
starken Knittel in die den Schweine,
angewiesene Umzäunung begeben ; als e
diese Vorsichtsmaßregel zum ersten Mal
unterließ, fand er seinen Tod.
In Des Maines, Ja., wol
le" die Mucker den Hauptkampf geae,
die Wirthschaften und zwar für den gan
zeii Staat kämpfen. Den dortigen Tem
perenzlern ist in einer Sendung von aus
wärts die Summe von «l.voo mit de
zugegangen, gegen fäniml
hÄn I°s°rt Anklagen zu er
Frau in Georgetown
e-. C., die eine ausgedehnte Handels
gärtnere, b-tr-ibt, hat Heuer sehr früh
zeitig Senfsamen gesät und wunde»
sich schon lange, daß der Samen »ich
au aeb-n w'll. Jetzt hat es sich Heraue
gestellt, daß die Frau sich vergriffen un
Sch.eßpulver. das ihrem Schwiegersohn
geHorte, gesät hat.
I" Tallahassee.Fla,.wurd
Tage ein junges Paar getrau!
nachdem es sich fünf Minuten vorhe
zum ersten Male in seinem Leben gesehe!
hatte. Der Bräutigam ist ein Wittwe
u-s w der Nähe der genannte» Stad
ansässig, die Frau kam aus Texas, ein
in Tallahassee verheirathete Freundin
der letzteren hat alles vorher in Lrdnun
gebracht.
. A"/" .eigenthümliche» To
wählte sich dieser Tage ein iungerMan
Samens George Jones in Laconia, Hai
nson County, Ind. Er liebte ein Mäd
chen, das seine Neigung nicht erwidert-
und faßte in Folge dessen den Entschluß
stch auf neue Manier um's Leben z
bringen. Er nahm ein« Heugabel
Pflanzte dieselbe mit den Zinlen nac
oben auf und ließ sich in di- Gabel fa>
len, so daß sein Hals durchbohrt würd
und s-in Tod fast augenblicklich -intrai
In Boston ist nach dem Voi
gange der englischen Gesellschaft zu
Förderung der Seelenkunde soeben ei>
„Amerikanischer Verein zur Untersuch»»
übersinnlicher Vorgänge" gegründet wor
den, welcher bereits 8" wirkliche und s>>
correspondirende Mitglieder zählt. Ge
1-nwärtig bild-t das bekannte „Gedan
enlesen" und die Möglichkeit, ander-,
Personen die eigenen Gedanken zuzufüh
ren, ohne daß irgend ein materirll-r Per
kehr stattfindet, den Hauptgegenstand de
Ermittelungen und Versuche.
AusGlyndon. C layC 0., Mich
mrd mitgetheilt: Richter Stalle« i,
hat all- Hände voll zu thun
»m Buffalo River entlang ist näinliÄ
ehr viel Holz aus Regierungsland, als,
viderrechtlich, geschlagen worden un!
etzt werden di- ermittelten Miffethätei
gezogen. Da die Mehr
ahl der Ansiedler in jener Gegend sich
m diesem Holzraub beiheiligt haben, s<
ind dort unparteiische Juries nicht zu
ammtnzubrinxen und dir Pro,-ff- müs
en deshalb nach Moorbcad und anders
vohin verlegt werden.
Selchchen Zeichen und
Wunder Das ist bekannt,
uch das A und O unserer Schulmeister
In mehreren Siidstaalen wird beabsich.
tigt, in den Schulen für Farbige nicht
mehr m Gemäßheit der Schriftsprache,
sondern die Worte so buchstabiren zu las
sen, wie sie gesprochen werden. Somit
wird in Zukunft der farbige Goldsohn
des Lehrers das Wort knnvlscj««
„spellen" u. f. w. Das ist un
gefähr, wie wenn in Mitteldeutschland
die Baücrnjungen „Gehe hinweg" buch
stabiren würden: „Gieh wack,"
Der soeben erschienene Be
richt der Wohlthätigkeitsbehörde des
N-w Uork für 1884 verlangt
Abstellung des Uebelstandes. daß in den
Irrenanstalten des große
Anzahl von Angehörigen anderer Län
der untergebracht ist. Die meisten der
selben wurden bereits daheim geisteskrank
und aus diesem Grunde hierher gebracht.
Der Bericht versichert, daß, wenn die
sem Unwesen in Zukunft nicht viel
nachdrücklicher gesteuert werde, sich die
Anstalten des Staates vor 1890 als
um die Hälfte zu klein erweisen werden.
Aus mehreren Theilen Ca
nada s sind Beschwerden bei dem Par
lamente darüber eingegangen, daß die
aus Canada nach den Ber. Staaten über
siedelnden Einwohner bei den Census
aufnahmen in den Districten, in denen
sie vorher wohnten, andauernd mitge
zahlt werden. Durch diese Fälle, die
sehr haukg vorkämen, ergebe sich eine
falsche Vertretung der ganzen Bevölke
rung im Parlamente. Diese Ueberfie
delnden sollen ausschließlich französische
Canadier sein und es kommen daher
durch das Verfahren namentlich die eng
lischen Canadier zu kurz.
Der Farmerssohn Harrv
Evans von West York, Jlls., geleitete
dieser Tage seinen jüngeren Bruder Wil
liam auf der Fahrt nach der 20 Meilen
entfernten Stadt Marshall. William
hatte wiederholt Spuren eines harmlosen
Irrsinns gezeigt und sich bereit erklärt,
sich von einem Arzte untersuchen zu lassen
und sich der Behandlung desselben zu un
terziehen. Er verhielt sich während der
Fahrt ganz ruhig, wollte aber keinen Sitz
einnehmen, sondern schritt im Waggon
auf und ab. Drei Meilen vor Marskall
trat der Conducteur in die Car, William
stürzte an ihni vorüber auf die Platform
und sprang zwischen die Waggons. Als
der Zug zum Halten gebracht war, hing
der Oberkörper, der zwischen Schultern
und Hüften fast m zwei Theile getrennt
anemem Rade, Die Beine lagen
Bahn schritte Weiler zurück auf der
Der verstorbene Geo. Brin
ley in Hartsvr'o, Conn., übergab vor 30
einer dortigen Bank eine große
Kiste mit Silbcrwaaren zur Aufbewah
rung. Weder er noch seine Erben dach
ten wieder an die Kiste, deren Inhalt
einen sehr bedeutenden Werth repräseii-
Nrt. Vor einem Jahre fiel einem Sohne
seinem Vater ausgestellte
Hinterlegungsschein in die Hände und er
beantragte die Herausgabe der Kiste, die
aber trotzder sorgfältigsten Nachforschun
gen im Bankgewölbe nicht gefunden wer
den konnte. Dieser Tage suchte der An
walt der Bank nach alten Urkunden, die
ebenfalls im Gewölbe derselben aufbe
wahrt sind. Hierbei hat er in einem
großen Schranke unter alten Geschäfts
buchern und Papieren die Kiste mit den
Silbersachen aufgefunden. Der Kunst-
und antiquarische Wertb derselben über
steigt den Metallwerth noch bedeutend.
Der an ei nein Dock in Brook
lyn vor Anker liegende, mit Kaffee bela
oene Dichter „John Cafe" wurde in einer
der letzten Nächte ans unaufgeklärte
We> e leck. Der Schiffer Chr.stopher
Bryld, ein ,!5 Jahre alter Däne, der mit
einer Frau und zwei Kindern, einem 22
Monate alten Mädchen, Namens Lizzie,
und einem zwei Wochen alten Säugling
allein an Bord war, wurde durch da?
Geräusch des eindringenden Waffers ge.
weckt und es gelang ihm. nebst seiner
Familie das des schnell sinkenden
Sahrzeuges zu erreichen. Durch Bryld's
Hilferufe herbeigelockte Leute retteten ihn
und den Säugling und schafften Beide
nach dem Hospital, aber die Frau und die
kl-lne Lizzie waren, als Hilf« anlangte,
bereits vor Schreck und Erschöpfung ge
storben und wurden als Leichen an s
Land gebracht. Das Fahrzeug war Ei
genthum der Pennsylvania Lighterage
Company. Das Cargo ist gänzlich ver-
Der BZjährige Gordon W.
Burnhain von Waterbury, Conn.. ein
mehrfacher Millionär und als langjähri
ger Präsident der Waterbury Walch Co
im ganzen Land- bekannt, Katte sich be
kanntlich mit der Schriftstellerin und
Vorleserin Frl. Kate Sanborn in Brook-
alt, einer Groß
nichte Daniel Websters, verlobt und in
den nächsten Tagen sollte die Hochzeit mit
großem Prunke gefeiert werden. Vorige
Woche wollte er seine Braut besuchen,
mußte aber >n seinem Wagen über ein
stünde auf die Ankunft des Fährbootes
am Fuße der Libertystr. in New Hork
warten und erkältete sich bei dieser Gele
genheit so, daß er von einer Lungenent
zündung befallen wurde. Er wurde in
seine New Yorker Wobnung an der 5.
Avenue gebracht und liegt dort ohne Be
sinnung darnieder. Stur einmal und für
ganz kurze Zeit ist er wieder zu sich «e
kommen und hat dies- lichten Augen
blicke zur Errichtung eines Codicills zu
seinem Testament- benutzt, in dem er
seiner Braut ein Legat von SIW.OW
ausgesetzt hat.
, JnCalais.Me.isteinhvchst
interessanter Proceß anhäng. Vor Job
renstavb dort das letzte männliche Mit
der eisten französischen Familie, die
sich in Maine niedergelassen hat. Er
hinterließ ein Vermögen von S4!»2,000
keiner einzigen 17jährigen Tochter und
bestellte zum Vormund derselben einen
gewissen Louis Roche, einem aalglatten
Franzosen, dem-r von jeher sein ganzes
Vertrauen g-sch-nlt hat. Roche hei?a
thete feine Mündel und das Paar ,o>,
nach Lyons in Frankreich. ES wurde!,
ihm siebcn Kinder geboren, die sämmt
lich im Lauf- d-r Jahr« verstorben sind.
Bloche war seiner Frau überdrüssig ge
worden. überredete dieselbe, ihmihrgan
zcs.,um großen Theile noch in Grund
besitz in Maine angelegtes Vermögen zu
überschreiben, ichnitt ihr auf eine? R-is
den Hals ab und warf die vermeintliche
Leiche in's Wasser. Er kehrte na»
Maine zurück. Die Frau wurde von
einem Bauer in der Mh- von Maison
in Frankreich aus der Seine gezogen, in
dessen Hause Monate hindurch verpflegt
genas vollständig, hatte aber die Erinne
rung an ihre Vergangenheit v-rlor-n und
sogar ihren Namen vergessen. Sie hei
rathete ihren Retter. Im vorigen Som
me? erkrankte die Frau an der Cholera,
wurde wieder hergestellt und halte auch
die Erinnerung an ihre Vergangenheit
wieder erlangt. Sie ist nach Calais.
Ä-.. g-reist und hat gegen Louis Roche,
der unter Bürgschaft gestellt wurde. An
klage erhoben. Er wird der verdienten
Strafe nicht entgehen ; außerdem han
b?" sich um Annullirung der Ehe und
Rucküberweisung des Vermögens an die
,nau, welche alsdann ilir-Ehcmil ihrem
lassen
Deutsche «oral. Stachricht-n.
Der Prokurist der Berliner Confec
tionifirma Benjamin S- CaSpari. ein
g-w.ffer A Löwenheim. ist nach Beae
hung colossaler Unterschlagungen entfla
mm Thiel
m Berlin, >n dessen Verlag „Der Schalk"
5 I.»» Frankfurt
? - Stadtratb a. D. Nowka. - Als
des Gatten-, resp. BatermordeS verdäch.
Ng sind in Soldm Wittwe, Tochter und
de« "" Novör. v. I. ermordeten
Handelsmanns Frädrich verhaftet wor
« 'l7 Rittergut Simonshöhe bei
Lagow ist um S7V.WO M. in den Besitz
des Kaufmanns Benno Eber« in Berlin
übergegangen. Durch Unglücksfälle
verloren ihr Leben: In Schwedt die
Wlähriae Mathilde Lehrbach, in Groß-
Gl.en.ck der Maurer Puchen sowie eine
Kleine. «randfäll-:
In Bischofssee ist die Amtsschäferei nie
dergebrannt.
Auf dem sog. Herwgsacker in Königs
berg soll eine neue Jnfantcriekasern- er
w-rd-n.-Jn der Familie des Guts
besitzers Wehland in Rottau ist die Tri
chinose ausgebrochen.-Jn Pustlaukenlist
der Kathner Lange von seinem INjähri
gen Sohne im Walde nach einem Streit
erschlagen worden. Unweit Kamstigall
fanden bei einem Unglücksfall der Wirth
,'iarl Oltersdorff aus Pevfe sammt Frau
und 3 Söhnen ihren Tod.—Selbstmord
begingen: in Gibitten der Arbeiter
Krause; in Wierzbau die Wittwe Ka
ininski. Unfälle aller Art werden aus
allen Theilen der Provinz gemeldet.
In Danzia brach in einem von IZ Fa
milien bewohnten Hause desNachtsFeuer
aus, bei dem 3 Personen mit verbrann-
lnfolge Genusses trichinenhaltigen
Schweinefleisches sind in der Familie des
Aschers Aug. Schmidt in Niederzehren
w Personen -rkrankt.-Anläßlich eines
Wortstreites wurde der Hofbesitzer und
Bürgermeister Hartwig in Heinrichs
walde von seinen Knechten derartig miß
handelt, daß er wenige Stunden darauf
c' 7" Selbstmord haben begangen in
V.eufahrwasser der Schlossermeist-r No
bel, in Marienwerder die Frau des
Kaufmanns Gilke.
Wege» Wechselsälschung, resp. Beihilfe
dazu, wurden von der Stettiner Straf
kammer verurtheilt Joh. Dörstling zu N
Jahren Zuchthaus und IokX> Marl
Abbüße. K. Schultz Monate und M.
Kühl 4 Monate Gefängniß.- In Labes
hat der Arbeiter Ebel seine Frau nieder
geschossen. Triebsees feierte unlängst
sein vorjähriges Bestehen als Stadt.
Durch Unglücksfälle kamen ums Leben
in Cvslin die Brüder A. und F. Pagel
der Schniiedelehrling
Im vorigen Jahr sind aus Kiel ohn-
Entlassungsurkunde !»!» Personen ausge
wandert, darunter 25 im inilitärpflichti
gen Alter. —Die beiden großen Kanals
brücken oe, Süd-Waggeard und Monks
brück werden neugebaut werden. Durck
Unfälle kamen um's Leben in Tarbeö
der Rentier Steen, in Burg der Gast
Wirth Höppner.
»»»»«».
Der Zimmermann Gaide aus Bern
stadt ist im Walde von einem Forslbe
amten durck> zwei Stiche mit dem Hirsch
fanger m Brust und Unterleib getödte
ivorden. In Brieg wurde das neuer
baute Schlachthaus eingeweiht.—ln El
guty ist der Nachtwächter Damczvk vor
lungen Burschen zu Tod« geprügelt wor
den. Unweit Kolzig wurde kürzlich di,
Deiche des seit l! Wochen vermißten Müh
lenbauers Hennig aus Unruhstadt mi
einer Stichwunde in der linken Luna.
aufg-fund-n -Gestorben zu Pleß Land
rath Winterf-Id.-Zu Ratibor starb de
Kleinhändler Ed. Goldstein. —ln Neu
mar7t starb der Maler Walker jr. an ei
»er Phosphorvergiftung.
Fürst Zdzislaw Czartorvzki auf Siele
ist wegen einer öffentlichen politisch«
mede zu «> Monaten Gefängniß verur
theilt worden.—lm Postamte zu Zuin is
-in großartiger Einbruch verübt worden
Selbstmord begingen: in Bromben
der Kaufmann W. Schn.idt; in Frau
jladt die Arbeiterfrau Auguste Stasi
"°>vski.—Durch Unglücke sind umgekom
>nen : der Mühlenbauer Hennig aus Un
labaezyns«" der Arbeite
Magdeburg wird ein zwe,te<
Aeichswaisenhaus errichtet werden.-
Der Brauer Gustav Freitag aus Mols
ovrf und die ledige Dorothea Schmid
aus Langenwiesen, welche den Holzfuhr
mann Brömel aus Geschwenda ermorde
und beraubt hatten, wurden vom Mei
liinger Schwurgericht ersterer zum Tod
und zu 5 Jahren Zuchthaus, die Schmid
iuw Tod- und zu 2 Jahren Zuchthau.
verurtheilt.-Halle hat den 200jähri
des Tonmeisters Hände
festlich begangen. Bei Aker wurde de
vergmann Bauermeister in der Grub
„Wilhelm" erschlagen.-Der Schmie
demeister Arend aus Uder brach das Ge
"ick; die Lehrerswittwe Wlokke vo,
Ermsleben ertrank und die Frau de,
>» Wittenberg ver
Wegen großartiger Betrügereien ist il
Hannover der Schreiber Theodor Nack
>u -ijähriger Zuchthausstrafe verurtheil
'vorden. 112 zu Hermannsburg der be
Pastor Theodor Harms. I,
Duderstadt hat sich der Büchsenmachc
saßmann aus verschmähter Liebe er
Schossen. Selbstmord haben sonst noö
--gangen: in Hechthauscn der Stellen
bescher Bernhard, in Wilhelmshasen de
Nachtwächter Rädisch. Durch Unfäll
amen um's Leben : in Altenwalde de
«ltentheiler Koch i in Dock die Arbeite
»°op und Bahlman» i in Lödingsen de
Knecht Bühre. - Abgebrannt sind i,
oorft das Haus des Müllers Stüben
m Linden das von vier Familien be
Essig. Fabrikanten
Der Mörder des Gensdarmen Menze
>u« Steele ist noch nicht entdeckt Wörde,
md verschiedene Verhaftete mußten wie
'-r auf freien Fuß gesetzt werden.-Nac!
>ie erste Kohlenförderung statt. Au
>«r Zeche „Germania" bei Märten wurde,
wei Heuer Namens Nobi« und Witzen
,erger verschüttet. - Auf der Zeche i,
"ne neuerbaute Kohlen
oasche in Betrieb gesetzt worden, die täa
ich Scheffel wäscht.—Auf Ze»>
-Shamrock bei Herne kamen durch eine,
i'rand sieben Bergleute ums Leben.
Die städtischen Fastnachtsbälle in Kol.
aben diese« Mal die geringsten Einnah
"""geben, die noch je erzielt wurden
- Kaufmann Carl Nogge aus Köln, de,
en Hauptmann Hirsch im Duell erschoß
» freigesprochen worden. - s in Ben
aih Rcntmeister Klein, ein «.!jährige,
eteran der Freiheitsbewegung von I»-i«
t-nn junger Mann aus Kreuznack
rächte dem Postwagenmeister Mülle,
me lebensgefährliche Schußwunde bei
'"Hast. - In Elber
-ld erstach ein Kerl Namens ». Moria,
>ie Ehefrau Puttmann im Verlaufe eines
Dinslaken Ä-d'-in
udisches Provinz.alwaisenhau« erbau!
r luvten au« Wesel
>»d seine fast erblindete Gattin
vs-rd-n durchgegangenen
Pferden Übergerannte Frau Luyken
G--- -..cht verleg
!iwi chen Koblenz und Neuwied fiel de,
Jahren im Dienst- der Fir
AS Becker,n Mühlheim a. d. R stVbend.
auSßrosch
sion einer Petroleumlampe schwere V-r
w-niaen"' in
wenigen Minuten erlaa. ein^
°n der Hochstraße zu Barmen ent
wobei ein vier
ahnges Kind in den Flammen umkam
wunU Brandl
heim als Leiche aufgefunden worden.
gegenwärtig eine neu.
katholische Kirche gebaut. - Im Kohl
haase schen Steinbruch bei Guxhagen kair
k ein Aufseher ums L
bcn. Arbe.tcr wurden schwer verletzt
sHsrs«
spurlos verschwunden. Stadt
Chr. Roos in Limburg ist zun
Blsch«f der Diözese ernannt worden. -
Selbstmord beging in Frankfurt a. M
die 19 Jahre alte Kleidermacherin Su
anne Stein! durch Unfälle verloren ib.
>n Hattendorf der Handelsmann
d-r Holzfäller Birken
W''d-nhausen der Gerber Wein
traut.—ln Rasdorf be» Hünseld wurder
z-rstött" "°"n Gebäud.
in?ü- ihr Leber
>n der Schneider Karl Gold
Krumhermsdorf der I Zjährig.
Hillemann un>
in Pulsnitz der Knecht Hllbler. Dur-t
Unglücksfäll« verschiedener Art büßtet
ihr Leben ein in Löbau der früh-r-Of-n
k-hr-r Hauptmann aus Lewaide und ir
d-t S°hn de« Bergarbeiter!
In Eibau wurde der Jung
geselle s.uist ermordet aufgefunden.
, iibersiel der Strumpfwir
er E.Eichler >n Oschatz die Wittwe Chri
ff??"U-r und versetzte ihr mehrer.
Ä-ss-rstich«. Der Techniker Arthur v
Pafletzku au« Breslau, welcher den Stu
diosus Lübbecke au« Selau im Duell er
schoflen hat, wurde in Leipzig zu 4 lah
ren Festungshaft verurtheilt.—Der Ho
mvopath und Volksanwalt Albrecht au«
Waldh-i», .rh,«lt wegen Diebstahls l-
Jahr Gefängniß. Gestorben Hofliefe'
rant F. Schmidt in Adorf.—Die, Dres
d«n-r Immobilien-Gesellschaft" bat ihr«
Zahlungen eingestellt.
Der im vorigen Jahre verstorben.
Korbmacher Karl Schaffner in Apoldc
hat die Schule und Kirche zu Buttstädt
zum Erben seines 7000 M. betragende'
Vermögens eingesetzt.-Das Sängersef
'-Thüringer Sängerbundes" wir>
im Juli in Elsenach stattfinden. I,
Langenbach starb der Pfarrer Schwenke
Jahre lang hat ununterbrochen dai
Pfarramt in den Händen von Vater
Sohn und Enkel Schwenke gelegen. -
Weiser in Lindenkreu
hatte die Tagelöhnerin Pätzold vergiftet,
weil dies-lbe von der Mißhandlung de<
Oekonomen gegen sein- Ivjährige Toch
ter Anzeige machte. Weiser fitzt. —We
gen des Mordes an dem Fuhrmann Brö
mel aus Gschwends wurde das Itaub
mörderpaar Gustav Freitag und Doro
thea Schmidt und wegen gleichen Ver
brechens, begangen an seinem Schwie
gervater der Zimmermann Christiai
Grimm von Dillstädt zum T-d- verur
theilt.—Der ISjährige Sohn des Lehren
Stephan aus Schkölen wurde von einen
Eisenbahnzuge zermalmt.—Als die Toch
!" des Landwirths August Albert ebe,
m Weißbach bei Ziegenrück von ibre
Trauung nach Hause kam, fand dai
lunge Ehepaar die Mutter todt vor. -
Der vermißte Weber Johann Gottlie,
Barth au« Greiz wurde ertrunk-n au.
der Elster gezogen.
112 Stadtverordnete Dr. H. Momberg
""d Justizrath H. Groß in Darmstadt
B-i einer Tanzbelustigung erlag de
Mubl.nbau-r Heinrich Schneider einen
Schlaganfall - 112 Postmeister Danie
Lender in Butzbach. Die Kleider
macherin Susanna Stein aus Frankfur
Kelsterbach ertrunke.
aus dem Wafler gezogen.
«»>,»,<»
. der Kämmerer und Oberappella
tionsgeri-btsrath a. D. Karl v. Täusfen
dach, der Kriegscommiflär Peter Inder
wies und die Wildpreth-nl-rin Crescen
Lindner, genannt die Hirzenkreschl. i,
München. - 112 Landtagsabg. Augus
Daßler zu Herzogenaurach. Wege,
MU")v"br-ch-ns erhielt de. Gärtne
Gotthard Prinz von Kilchberg ö Jahr
Zuchthaus. Der Verwalter des städti
schen Leihhauses in Kempten, Eimer, i
wegen Unterschlagung verhaftet worden
« Araber « Stein Ich-,
Buchhandlung, Adolf Köllner in Nürn
ln Peterskirchen wurde de
Schneider Franz Stadler b-i einen
Maskenball erschlagen.— 112 der Oeko
nom Joh. Zellhuber. Mitglied des Land
tags von lU4g, in Simbach a. I.
Rammelberg find I«, in Hochstädt U
und in Farnach 10 Personen an de
Diphtherie erlegen. - Die Eh-srau de.
Zinngi-ß-rs Stacher in Waflertrüdinge,
wurde dieser Tage innerhalb zwei lah
ren zum dritten Mal« von Zwillinge,
entbunden. Zu Weiden hat sich de
wegen Nothzucht in Untersuchungshas
befindliche Schulverweser Praßler er
Ä>°U' »u ffchweinfurt erhängt, sich di.
-caglöhnerSfrau R Upper« von Siegesdorf
»u A.chmg erdolchte sich der Austrags
bauer Michael Bauer von Echolsina, »
Altdorf erhängte sich der Schmiedmeiste!
Gundel aus Hersbruck. Durch Ein
athmen von Kohlenaas erstickten dil
Atroblbauernsöhne Martin und Georc
Stein zu Unterwöflen. zu Mühldor
Ivurde der Stationsmeister Heidacker ier
quetscht. sind zu Wass-rtrü
ding-n dn Taglöhner Fri-drich Dom
m d-r Weber Äilheln
Wieke aus Babenbgjzsen i. Pr.
SLegen fahrlässiger Tödtung würd,
der Apotheker Eugen Hölile von Feuer
bach zu sechs Monaten Gefängniß verur
b"lt, Der IN Jahre alte Ernst Wel
ter von Bissingen wurde wegen Brand
Itiftung verhaftet. - 112 Oberamtsar,!
Dr. Ehemann in Brackenstein. Dei
Stembruchbesitzer Lorenz Frei in Eni»
gen wurde von «n.r herabstürzenden
Steinschicht erschlagen. Der Polizei
diene. Schädle von Hütten wurde wegen
Brandstiftung verhastet. Der Samen
handler Reiher von Gönningen ist er
trunken. Der junge Kaufmann Finkh
in Tübingen hat die ihm von der Firma
G. L. Gaifer in Hamburg, welche in
Laaos an der Westküste von Afrika eine
angebotene
kürzlich dahin abgereist. In' Sten
nenberg find die großen Wohn- und
Oekonomiegebäude de« Bauern Wagner
niedergebrannt. Das Fabrikgebäude
f-/und '
cinalralh W. Schubert
-Der Astronom Professor Dr, Patfchne
in Karlsruhe wurde wegen ÄerbreAni
gegen die Sittlichkeit verhaftete De
Äccisor Franz in Blankenloch ist weg«,
A-'n-'d« verhaftet worden. - K
Schmled Ludwig Ditterke in Forbaä
wurde todt auf der Strake aewni»«»
Werges j,
H''de-b-rg.-In Mannen. wu?de d"
R-quWn^^tst^Tu.^?."
der Rb » au«g.lie
s'"d «'s
In Langenau bei Schopf
?elm wurde Johann Wagner zum Bür
112 Pfarrerßeifel in KandeV Der Re
u! Pri-st-rsemina
Mklsenheimer. -
In Esfingen fiel die 22 Jahre alte Ka
tharina Dopplerßbeim Tabakabhängen s
ungla-tl.ch vom Scheueraebälk herai
si- an Folgen starb. —ln glei
cher Weise fand in Breitfurt der Ackere
Daniel Kneer feinen Tod, in Ludwig«
Hafen wurde der Lokomotivführer Dago
S'mon von einer Maschine tödtliä
k 2n Hambach wurde der Gut«
>um Bürgermeister ge
Die Wiederinbetriebfetzung der Silber
Arbeiter Mathiai
m einen Abgrund und starb -
112 Domherr Schmitt in Metz—ln Saar
L-ich-n des vermiß
ten Joh. Bratt au« Sil»
h-lm und des Ackerers Michael Krame,
aus Greningen im Waffer.
«e-»n5»».1,.-»n»a,
ln Uefingen ist der Mettelche Gaslbo
niedergebrannt. Der Bahnhof Kreien
'"d.Uch->n den Bedürfnissen de
I Jetztzeit entsprechendes Stationsgebäude
Th-rmann m Kos
w.y will eine Drahtsp.nn-rei anlegen.-
Be» Pyrmont wurde die Äiche der 40iäh
ngen Frau desMaurers K. aus dem Was
N.-tZ H.We/B^'.^.u^w°^d.n
Da« Gehöf des Erbpächter« Güftrok
von Ganskow verbrannte mit sämmtli
weit und breit hochge
achtete Ervosthalter Brockmüller vor
feiere sein diamantene-
Hochz-itssest - Gestorben in Rhena d«.
belebte Kirchenrath Bauer. Großher
»ogm die einzige noch le
bende Schwester des deutschen Kaisers
feierte am 23. Febr. ihren «3. Geburt»
mg. Am selben Tage feierte Baron vor
I Stenglin, ihr Oberhofmeister, sein 50
lahiiges Dienstjubiläum.-Fischerknech
au» Damerow ertrank bein
>?,?. Karl Dreher, der letzt
A Heere Napoleon I, -
Das diesiährige Oldenburger Bunde«
im Juli in Nordenham,,
statt. Gle.chzeUig ist daselbst Bezirks
!b'"kHau. In Delmenhorst soll ei,
lnstttut gegründet werden. -
Ebendaselbst brannte die Kistenfabri
deutend ab. Schaden sehr be
.. Han'burg scheint es jetzt endli-i
eines Ziathhaufes kommen »>
wollen.— fzu Hamburg Senator Dr
jur- Karl Wilhelm Cropp. Auf de
Insel Neuhof soll eine grvßeSchiffswerf
WA 112 zu Hamburg de
Zwstor I. G Endelmann zu St. Jacobi
alt - f'rner John
der General-Agent der Londoner Ver
sicherungs-Geseltschaft „Eagle". Bau
mspector Rippe in Bremen entlaffen.
:)N ihrem Wohnhaus- in der Hulsilter
straße in Bremen ist die SS Jahre alt,
Wittwe Müller die Kellertreppe hinabge
fallen und augenblicklich gestorben.
Das OrganisationS-Comite für da«
e>dg Schützenfest in Bem hat die An
schaffung von Uhren im Werthe von IM
zur Verabfolguna nebei
dem Festbecher beschloffen. Die Regie
rung von Bern Übermächte eine Ehren
gäbe von 6000 Fr. - Bei dem Armen
hausbrande in Wohle» kamen von 8t
Insassen S in den Flammen um. —Mai
Lberaericht von Luzern hat eine Fra>
Kneubühlcr von Hergiswil wegen Stra
Benr-übes zu 3t lahren Zuchthaus ver
urtheilt. Schalenfabriiant Hug i,
(Kt. Neuenbürg) wurde unter dei
Anklage, feine Uhrenschalen aus star
mit Gold Plattirtem Kupfer kabricirt unt
dieselben als au« reinem Gold berge
stellt ausgegeben,u haben, verhaftet. -
-Oer Oberkommandant de« italienisch«
Expeditionskorps in Ost-Afrika, Gen
Pagnamento, ist ein aus Tessin gebürti
ger Schweizer.
Art wi
d,e Esel die Alpen hinabsteigen, ist Hochs
häufig an dereinen Seit,
U- Wände, an der anderen furchtbao
Abgründe, und der Pfad führt manchma
mehrere hundert Ellen tief jäh hinab
kann man fich der Esel nur zun
vteiten bedienen, und an der Vorsicht, mi
welcher sie auftreten, erkennt man, dai
die Thiere selbst die Gefabr kennen, i,
welcher sie schweben. Wenn sie an de»
Rand emeS dieser Abgründe kommen,
halten sie von selbst an, ohne von dm
Reiter zurückgehalten zu werden, und ver
sucht er unvorsichtiger Weise sie anzuspor
nen, so bewegen sie sich dennoch nichl
vom Fleck. Sie scheinen die Gefahr de,
Stelle ,u erwägen, und sich auf deren
Ueberwindung vorzubereiten, denn si,
sehen sich den Weg nicht nur aufmerksam
an, sondern der Gedanke an das zu be
stehende Wagstück macht sie auch zittern.
Nachdem sie fich auch endlich dazu ent
schlossen haben, bringen fie ihre Vorder
süße in eine Stellung, als wollten si,
sich im Laufe aufhakten. Alsdann setz,
ten sie auch die Hinterfüße zusammen,
aber etwas mehr nach vom, als wollten
sie sich niederlegen, und in dieser Stel
lung rutschen sie mi, Blitzesschnelle den
Weg hinab. Der Reiter hat dabei nichts
zu thun, als sich fest im Sattel zu balten.
ohne den Zügel anzuziehen; denn die
geringste Bewegung ist hinreichend, den
Esel au« dem Gleichgewicht zu bringe»
und ihn sammt dem Reiter in den Ab
gründ zu stürzen. Die Geschicklichkeit.
Mit welcher sie herabrutschea, ist höchst
.bewundernswürdig; denn während der
schnellsten Bewegung, wo sie sich garnicht
regieren zu können scheinen, folgen sie
den verschiedenen Windungen des Weges
als »b sie schon ftüher überlext, wie sie
sich am geschicktesten aus der Sache zu