Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 26, 1885, Image 3

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    Ans der Gluckstvogr.
Partie i» kleinen L.'ckchcn geordnet
wird!
e^
Hals!
»ach der Mnlter zurückgewandt, der
hatte Recht, lnibsch"
des wechen? anzie^e^v
zigc»! lN > >d' "U ck s
n > a>i be
tesl! ' "
danke, Zliama !
Tics stereotype „ich danke!" Nun ja,
ich sollte am >tnde daran gewöhnt sein !
th«! D fii
Und d I > rst v dt
beitc^hat!
B' ' '
Frappant! Guter Vergleich, Betty '
!
Baromn ÄUsmar mit och
die Tochter jadoch! Alle Wetter, was
den? fragte ei» eleganter Gesandt-
tretend^
sei» Köpfchen neigt!
lachte Paliner belustigt. Der Duck
inäujer ! Büch wollte er vorstellen und
Auge» iinmer
cel.
l , 'ch s d' lck
i .r einzige, der schit,h,iuji„„ und Eni
pfänglrchieit für reine Harmonie i» alle»
befaß - kan, kaum eine»
men, zur Ruh- «»d mußte ihren Tänzer
°>t warten lass«"- Aiarc«! Beaulieu hatte
! s'ch eine zeitlai'g ihrer Mutter gewidmet.
d>« ih>, sehr huldreich empfange»
n»n stand er dicht »eben «atbarine, hielt
>hrcn Fächer, ihr« Tanzkartc. plauderte
zwischendurch wit ihr und lockte immer
wieder di« frohe Jugend zurück i» >l?re
Augen.
Paliner war i» eins derkleine»Neben
gemacher gegangen "»d gedankenvoll
>n eine schsn« Pa>»>engruppe bii>-in. in
deren Mitte eine schlanke, klein« zo»tä»e
emporstieg, als er eine Hand aus fei»er
Schulter fühlt«, uiw, un,wendend, in
Marcels Antlitz sah.
, So allein, „nd auch nicht
eine Dame zur Begleitung >< Sie »eh "en
es wenig ernst mit Pflicht, zu tan
zen!
Hch kenne die Daine,, hier nicht!
Sie schwerfälliger )io»od«utsit>er - So
lernt n,,.n sie k-n»->>! Und Ztatbi Wis
mar habe ich >/lbst zugeführt, «»d
das ist «bl« Bekanntschaft !
Erzähle» St« >"> r etwas näheres von
Aha ! Si- wäre» Wohl auch ger» mit
u»S i» Beatenberg gewesen s Nu», da
l«r>»e ich sie vor -'»ergänze» Reih-von
sichren kennen, ne, kleines D»n
Lolchen von en ,nit zwei stntlll
che» Blondzöpf«».- 'ch -i» grüner Junge
v°" sechzelm. -7 '"anchen Dinge" sehr
vorgeschritten, '" andern das rein« K'nd.
Ich sol„c einig« ->»nni„ hindurch <'»-
b'rgsluft genieße», da rasch gewach
sen «!id schivachnervig war, sie brachte
»»t der Mama ebenfalls jede« Jahr ein
paar Wochen dort zu, dazu kam, daß »>e»i
Lheim, der Ma»» der kulnic» Speeula
tlou, dein lch heute Hjornnt
tag erzählte, Knthchens Vormund ist und
auch eine» The" leiner Somincrfrilche
'» Beatenberg verlebte,—so kam es, daß
wir in Verbindung träte». A»fa»g«
war mit der Kleine» nichts anzusengen,
scheu, linkisch. s'° ich mochte sa
ge». ei» srühr-tics- wißtrau.sches K>»d.
vcrliebt- ich „,jch über Hals
und Kopf in >l)r« "iutier, woraus
ersehe» lön»«». welch frühreifer Jüng.
l'ng ich war >? bitte Sie mit fech
-°h» Jahre»! Indessen hindert« n»ch
d'ese unglücklich« Leidenschaft, die 'ch"'>r
schöne Romane angelesen
'"cht. der Klei"«'' °'"e Schaukel zu sabri
»'rcn. mit ihr Blumen z» gebe».
Möbel sür ihr« P»ppe sch„jßen. kurz,
»"ch mit ihr '» tausend Bindereien zu
vertiefe» W'r gründete» auf einer ab
gelegenen Ma»« Alm. der ich
«>»c sehr prim't've Sennhütte errichtete,
Katbi logirte fa'n'nt cinxx -jiege und ein
paar hölzerne» Eimern «„d Schale» als
Sennerin da ob-". <ch „,ähie GraS. jo
delte ans L-ibeskrastc» «»d wir tranken
'"'s"- Zieg-n»"lch in schönster Eintracht.
gina es, allmcchllch
rem Stil, durch mehrere Sonnner, ich las
vor, wir gi»!>en spazieren. —es war
e>» vollko>nine»cs Hdu». ha»« >ch
lange »>c>»« kleine Sennerin ans
de» Auge» verloren sie ,n ihrer
ga"? dieselbe geblieben, und
Gottlob sanden wir beide sosort de» al.
te» To» Si« habe» „,ir sebr eoncen
trirt zugehört. Verehr,es,er. woraus ich
bm ziebe, das; das
Thcnia Jbnen 'tlcht unintcrenant und der
Wähler nicht derschlech,,siewar! Wenn
Aie sich aber '»cht bald Ihrer Souper
Dame versichern, w sisch, sie Ihne»
»och vor der Nas« ist die Hochs!«
Zeit!
, Als Paliner Z-h» Minuten darauf ne
be» seiner Nachbarn, P,.,.,
sah er i» daS ernste Gesicht - für >h»
hatte sie »icht die frohe» Auge», das ju
gendliche Lächel". was konnte ihr auch
der fremd« Man» sein, mit dem sie bis
her keine Silb« gewechselt 5 Und doch
hätte er ger». gleich Marcel, die Macht
gehabt, dies Antlitz zu verwandeln '
Wir baben «in-»gc>neinsamc» Freund,
gnädiges Fräul-i», begann er jetzt. >h>
sorgfalt'g vollgießend. Marcel
Beaulieu!
Ach.— er >st Hr Freund? Tas ist
mir lieb ' Bitt«, spreche» Sie mir viel
von ibm. ich habe ihn so lange Zeit ganz
aus de» Aug«» verloren ! Daß er Maler
'Verden wollte, wußte ich, er zeichnete
schon damals wunderhübsch, jch habe »och
ei» Kinder Albuin inj, S,j„en von fei
»er Hand. Was mal, er. gjl, er für ei
»en tüchtige» Künstler, prophezeit »iai,
'hm eine gut« Zukunft ?
. Das war scho» Anfang ! Wenig
stens belebte» M Mund und Auge", die
«limine klang lebhast i„,d der malte
Teint färbte I'chle'se. fodaß Palmer den
ke» niußte - welch wundervolles Eolorit
si- hat! Wie die Blätter der Nofe mal.
bliisli!
Gerhard Palmer war nicht das, was
>»nn einen schöne» Man» nennt- Er
hatte eine höh«, stattliche Gestalt, hielt
s'ch a»-r etwas nachlässig - die Stirn
war ziemlich '"«drig ~»d das braune
-Vaar kräuselt« keineswegs in ambro
s'lche» locken, «s bauin,e sich vielmehr ei
genwillig empor. G», n»d llug blickte»
d'e Augen »uschjgen Braue» her
vor, und bei"'sprechen geivan" «r sehr,
»icht nur, w«'l das, was er sagte, gescheit
und verständig war, sonder» auch, weil
er ei» schönes »nd alles.
!°»S er sagt«, s«'" Gesicht gleichsa'» vo»
""'en heraus erleuchtete, so daß «s wie
-in lebendiger ?p'egcl erschien.
Heute »un se'erte» all diese guten Ei
genschasten e"'«» bewußten Trinmph.—
beivnßt, denn patmer wollte liebenswür
dig sei»! Er wünschte jkatharinasAuge»
lächeln zu s«h«"> Nicht nur s»r s«"'cn
Freund, nein, auch sich selbst, cr
wünschte, sie gut Zu unterhalten und
zerstreuen, d«'"> «s Na»g jieblich. wen»
l'e lachte. u»d was si- sagt«, g-siel
>h'». Er ha»« «s soso« herausgefunden,
daß dies« Tochter in„ dieser Mutter un
möglich zusamnienftiinnien könne, ">it
seinem Tact -rso'lchte er. als Ätareel
beaulieu als palende Einleitung seine
Dienste getban hatte „nd abfuloirt war.
»ach iliren Vieigmige», Beschastiguugen.
Äünschcn. »». der Vorliebe sur die
sik »rasen si- Zusaniiiie». srejlich »>it den,
lliiterschied, daß -palmer, der u»r ei»
iicmljch guter 't-'anist, dagegen «i" sehr
tüchtiger Sänger war. si« „>ebr als Di.
l-ltant betrieb, wnyrend Katharine ei»
ernstes Studium daraus gemacht hatte.
Ls sle,„e sich y-ra«z. daß beide die glei
' che» Eempi»">te», sowohl classische" wie
l Modernen Äe»" - die ,»nge
Baronesse hatt« durch fortwährendes
Rciselebe» v>el »>ehr gu,e Musik und b,--
deutende Eon'poniste» sie besaß
eine» geläut-rt«". vielseitige» Geschmack.
>»>d Palmer erkannte il,»c Ueberlegenhcj,
'1 aus diesem Gebier, we»» auch »icht di
recl. so doch durchaus s„r sie verständlich
' an. Nun wandle sich das Blatt, das
" junac Äiäd-Hcn sragie ib» nach s«>»en
' Schicksale», seinem Lebe» und Ber»f, er
' schilderte ihr >" kurze» Umrisse» sein«
Kinder- und Jugendjahre i» Lstvr.usie»,
dann seine U«ber>iedlu»g »ach Mü'ichen,
wo ihm ein« ganz »eue Welt ausgegan
' ge» sei, ei»« lange Zicise durch Italien.
' endlich di« Ankuiist seiner Mutter ,n
München. di- b'S zur Perheiraihung der
einzigen Tochter 1» Rorddeutschlaud ge
blieben sei und jetzt Hahe sei-
»em Haushalt vorstehe. Mit beredte»,
! Humor schildert« er das Entsetzen der al
ten Frau über die neue» Gebräuche- Sit
' !«". Bezeichnungen, die si«
>» der Isarstadt vorgesu„den habe—,d..s
' alles zusamiuengenonimen wirkt« so b,le
t bend und «rsriichend auf »ai^riu-^all
! ihr Gesicht wieder und loie-
Palnier sich s» sehr gewünscht. ....
Als n>an von der Tafel ausstand,
schüttelten sich die beiden die Hanke wie
alt« Freunde, nnd als »" Taiizsaal ver
lockend die Klänge eines Straußschen
Walzers den >na» zwanglos,
»ach augenblicklicher Wahl, ,Mtan,en
gewillt war, u»d Palmer die junge Da
me. die »och a» seine», Arm bi»g, darum
bat, da erhielt er eine so sichtlich ersreiite
Znsage. daß sei» Her, scho» vor dem
Tanz ganz eige» rasch -» schlagen be
ga»n. ,
Der Walzer war beendet und das H>aar
stand i» einige», Gespräch beieinander,
als eine schwere Schleppe hinter ihnen
rauscht« u»d ci»Arm sich schmeichelnd um
Kathari»cnsNacke» legte.
Du boies Kind! schnwllte die Baronin
und schüttelte vorwursouolleni Lä
cheln den Kopf, un> »iich belüm
inerst du d'ch gzx „icht, nun slatt're
»nr, d» lieber, junger Schmetleilmg,
ich gön»« es dir von Herzen! Möchtest
du mich ""t deinen« Tänzer bekannt
mache» ? . , -
Kathanue „anntc Palmers Namen, er
vor der schöne-l
Ans de«' Antlitz der Tochter war «,'ic mit
einem Schlage alle Fröhlichkeit gewichen,
über die strahlend» Auge» und lächeln
den Lipp-" kai» cswieti"FrostzurFriih
lingszei»- >ve>,„ ej»e spröde jknospe sich
erschließe» will!
Ich l'i» >U)nen warme» Dank schuldig,
mein Herr, sagte dießaroni» mit verbin».
licher >Me»e, daß Sie mein stilles Käth.
»en so sch°» i" unterhalten wußten.
ich bab- »c nicht ans de» Auge» verlo
ren, während das einzige Kind keinen
Blick s>>r «"ch hatte. Aber was könnte
eine Alu"" "'cht verzeihe»! Man ist ja
auch jung gewesen,- daS tanzt und lanzt
u»d v«rg>»t alles über seinem Vergnü
ge„>—Aus Art des Walzens, mein
' tierr, sah >». daß Si« Norddeutscher
sind, ' aus welcher Provinz stamme»
Aus Ostpreußen, gnädigste Frau!
Es ist e>» braver, tüchtiger Men
schenschlag dort, jch verlebte eine Z«it in
»ionigsberg, das ist eine wundeilich
häßliche Stadt, diese alte Festung; über
haupt ist du- ganze Provinz kahl und reiz-
Sie verzeihe», wen» 'ch Ihnen wider
spreche, Gnädigste, ich kann es nicht fin
de» Freilich liege» die Schönheiten
mei'nes Heunaihlandes nicht an der of
fenen H«rstraße, und wer mit dem K»>
rierzug hwdurck.saust. wie Sie ver
muthlich gethan, der wird das stach«
Land allerdings weder malerisch
»och interessant finden, seine Vor
züge liege» tiefer ' Wenn man unsern
Strand »um Beispiel kennt mit seinen
prachtvoll«» Schlucht«»- !"»«» überra
schend schönrn Partiee». wenn man
Masuren mit seinem Reichthum an dun
keln Forsten, an sch>"»nernden See»
' sieht, die sich äi das ernste Land hinein
schmicgeu- wie blitzende Diamanten in
ein dunkle» dann kann
man unser nicht tadeln, man
Nuß eS ichayr, und liebgewinnen von
ganzem Herzen Wem uiisere rau-
Ichende, blaue Ostsee daS Wiegenlied zu
gesunge» der kann sie nie vergessen,
' wie i»a" ien«r Butter Augen nie ver
' hatt« »ehr zu Katharine als zu der
Bar«»"', gesprochen, allein sie hatte die
Auge» n'enrgeschiagen und aus ihrenr
»»bewegten Gesicht ft-rach weder Zustim
m»»g »och Abwehr. -'»S sie jetzt zum
Tanz geho» wurde, sah Palmer ihr un
ruhig »ach: «s »hat ihm leid, daß die letz
te Frist i>/res Beisan'Uienseins denn
das Fest '«igte sich, dem End« entgegen—
durch «ine getrübt
werde» sollte. hatte sich so redliche
Mülie gegeben, dw- reizende junge Ge
sicht, über den, ej,x so trüber Schatten ge
lagert, aufzubcUcv. es war ihn, gelungen
—und »u» schien wie»« all sein Bestre
ben umsonst. ''
Di« gesprächige Z)arom»ließ ihni »icht
laiige 6eit- diese» Gedanken nachzuhän
gen, sie sprach eifrig z» 'hm und er tonnte'
nickt umhin, Hilsts, u»d mit allem An
schein von Thsji„ahu>e -i» antworte»,
obgleich s""« Auge» Kathariue verfolge
te» und er sich j„,Stillen über ihren <!a
valier ärgerte, der nr.'t einer solchenTän
zerin im Ar», »ichi b» ser zu walze» ver
siebe. ..
Mein v"»niel, her«'« zwei Uhr! rief
di« Baroui» a>, Seite. Es ist die
l'öchste daß ma» st-i) «nipsichlt
ich muh '»eine Züchter ait'suche». Lebe»
Sie wohl- Herr Polmer darf ich,
wie im schien Italien, ?r ri vor(l>;rui
werde ,„jr inoogen die Ehre
geben, Damen meine AujwaNuug
wie lym'diglte. und Ihren,
bebte es einen w,l» niuhfam
verhaltener Trimapb, da»» eiir höfliches
Eompliment hier rind dort und die gelbe
Moireeschleppe rauschte quer durch den
Saal, wahre»ddje plaudernden Gruppen
zu beiden weisen ehrerbietig aitseiiiander.
wichen-
Was sei" soll!
. Störc)ch dich. Gerhard? Wolltest du
Eigentlich liebe Mutter ! Wünschest
du etwas vo,l.„jrj
Mü»sche»-..nein, aber !>, lnst mir sast
noch nichts tw» gestern erzählt»—nur daß
> du dich ö"t ainkurt hast!
> Ist das'„cht genüg - ,
Herrgott, d» nicht inehr sage»
> willst, dann ist guti Aberfür- mich alte
> Frau, die ich r>on Gott und der Welt
I verlassen, den lange»'.ilbend in
dieser w,ldfre,nden Stadt alleiy gesesse«
> Gerhard Pal,„er schob niitei«», leisew
l Seufzer >eme Arbeit «in», Vaitrag zu
' einem artistischen Journal, drffen Mitar
beiter cr beiseite und streckte lächelnd
. die Rechte aus.
ZioittM »»r. Aiütterchen. und setz dich,
i ich w>u nachhole», was >,ch versäumt
i hab«. ..
r Fra» 4>aln,er «>» zieijiiches altes
' Frauche» »>>t einem hübschen zarten Ge
i sicht unter leicht ergrauten, Ha ar. Sie
. schlüpste leich,en Fußes über den dicken
- persische" des »berev>s ant)ei
! inelnd ausgeplätteten Zininzrrs, das mit
- seine» >u türkischen Muster» gel/altenen
- Vorhänge», und tiefen Sesseln so
recht ent JnbegrijsbehaglichenWohlsta»i
-i des war
ziein,. bewahr mich Gott ! wehrte i>^.
t jetzt eifrig ab, „eben den, Schreib
- lisch ei»e„ Sessel sinken laufend.
? Wen» du «rveitcii willst, mein Sohn,
jso tverde in) dich nicht stören! Ich setze!
t mich nur !>,jt „einer hier
r nebe» dich „nd bin ganz still —du
e sollst es erlebe» ! Mein Gott, ich kann
, ja schwere» lein Wort rede ich
, mehr, te») Wort! Du bist darin ganz
so wie scu, seliger Baier, der liebte es
, Schreibereien unterbrach aber wozu
r hätte der Mensch gelernt, sich zu lxcherr-
M>t Gerhards Zasswig war «Z vorb ei,
, er brach >» ei» lautes, herzliches Gel.ich
!ter.'U--
! Kind, ich glaube gar, du »iahst dich
- über deiue nl,e Mu»er lustig! Via.
s . lach nur weiter, ich hör« es ja so gern!
! Aber du mußt dick doch besimien. wie!
ii niaiiche» lange» ich hier ne-
wenn du an dein Ding schriebst was
le»? »>>d s>« Würde sich sreuen, tvenn d»
sie einmal besuchtest. -
Ich muß sehr danken. Ich soll mir
Wohl all meinen Staat hervorsuche» und
den weiten Weg mache» für so ein Visit
chen für fünf Minuten, oder soll mich
m'!
sind iiichtS sür mich! Wer mich besucht,
der soll hübsch zun, Kaffee und Abendbrot
kommen, dah in«» doch ein vemüiiftigcs
che»!
Aber, Mutter, was habt ihr euch denn
immer so viel zu erzählen? ,
»ehinen kann ich «s dir nicht, es wäre
deiner Malerei erzählen! Siehst du
Gerhardchen, ich bin gewiß eine dumme,
alte Frau, aber dein großes neues Bild
finde ich greulich! Die Mensche» sehen alle
so verhungerten, i<j, kein einziges Hubsihes
tröpfelt, und di, rauchige Kienfackel dazu
mit ihrem grellrvthcn Licht!
Ja, in einen Salon mit Polstermöbeln
und Petroleumlampen konnte ich meine
„verfolgten Ekristc»" nicht setzen !
Das habe ich nicht gesagt, so dumm
bin nicht s Aber welcher Ate>>^
malst du Greuelscenen! Wenn ich dei
nen Freund Angelus bedenke,—was war
sein Tanz auf der Alm für ein reizendes
Bildchen, und dann „uiitcr dem Mai
bauni," —ja, das lob ich mir! Ich wun-
Bilder so bald vertausst und für so »»-
' menschlich viel Geld ! Neulich waren ein
paar von deinen Freunden hier, ich mußte
ihnen das Atelier aufschließen, die ka
men ganz aus deni Hnuschen vor Entzük
' ken über die „verfolgten Christen" und
fragten mich, ob ich eS nicht auch herrlich
fände! Na,—ich war still! Blamiren will
man sich doch grade auch nicht mit seinem
Geschmack!
Vhr auf dem KaniinjimS halb zwölf und
Erhard erhob sich.
Du willst schon fort? Wohin?
Ich habe «tuen Besuch zu machen und
muß mich dazu »«kleiden.
.»opsschüttelnd sah die Mutter dem ei-
lig Ausbrechenden «<-ch, sorgsältig räui'ite
sie Heste und und
llapperte» ihre Stricknadel» wieder ein
tönig sort.
Wie sei» du dich gemacht hast > be
.stiißte sie eine Viertelsttinde später den
reines Vorhemde nein, »ein, ich sage
ja nichts, cs muß so sei»! Deine schö
iie Wäsche ist reibt mein Stolz—wie sah
das alles aus, als ich hier ankam ! Na
türlich, hier versteht ja kein Mensch eine
tüchtige Lauge zu kochen mit Bür
sten bearbeiten sie die Wäsche; ich kann
«.z gar nicht mit anseht»! Also du willst
wirklich schon fort, noch dazu in einer
Droschke, wie ich seh- wo soll's
den» hingehen? Ich kenne die Leute
nicht, saglt du? Das schadet nichts,
deshalb hätte ich doch gern ihren Name»
ersahre» ! Bleib nicht zu lange aus, Ger
hard, eS gibt etivas Feines zu Mittag
rathe!
! Das sechs Fuß lange „Söhnchen"
neigte sich Z» der kleinen Frau, die sich
i ans die Fußspitzen
> nrS.
Indessen machte die Baronin Wis
' Jabreszeilen" sorgfältig Toilette. Tann
' und wann warf sie einen hastigen Blick
' ans die ruhige Prosillinie ihrer Toch
' ,er, die mit einem Buch am Fenster
' cht's d 'ck. d ' ''l -d ck
Mutter endlich. Du siehst wieder über
die Maßen eintönig aus!
' . ztaltiarine sah aus. Erwartest du Be-
Mama?
Da»» gilt er sicher dir ich brau
ch« ja »ich» zu», Vorschein zu kom
inen!
, Dieses System des Unsichtbarwerdens
! verbitte ich mir ein- sür allemal. Ueber»
dies ist der Besuch für dich
! von gestern? "
' R>i»a,d ' ei» Wo tdvo i e
sagt "
Dagegen mir, wa-Z >a Wohl auch ge
nügt !
Und wer
Dieser lange Mensch, dieser Nord
deutsche K»n t wii, wie hieß er
gleicht ES war ein Maler, Mareel
stellte ihn dir vor nun hab ich'S, Pal
mer !
jtalharine stand rasch auf.
, such zu machen
keS!^
Und er versprach zu kommen«
(Fortsetzung folgt.)
Land wird aus Riga jetzt Näheres be
richtet. In dem Flecken Döhlen bei
liegt Städtchen I/ko b
stadt mit etwa AMD Einlvohnern (Let-
Russen und Juden). Dies
die Heil igegeistlirche,
dicht an der Düna, unweit des Markt
Platzes bergen. Diese aus Holz im 1^
einzige, aber im ganzen russischen
Reiche des Or-
Januar, Z?achmit
war gewaltige, daß nnielne
Theile des Daches, sowie der fünf Kirch
thürme auf große Entfernungen hin iit
im sogenannten polnische» Livland
< Gouv. Witepsk) liegende» Flecke»
Kirche, Schule und e?n Kram
laden für Alles bilden den Mittelpunkt
Die Bewohner sind thätige
Prediger Namens seit Wochen
S?n m verrat. d^ut
ohne Aufhören : ! be
sei geprieftn früh 4 Uhr darrte
Prediger Jacob Meiser die Tollheit der
Am siebte es sich
drohte er die Frau Meiser, die sich m der
ten habe. Mit
bin der Christi der Tag
Das Wort Kainerun st
marao, welches Krabbe bedeutet. Somit
wäre der lü, IM) Fuß hohe vulkanische
und der wahrscheinlich
Verschiedenes.
Der französische Dichter
Daudet, der das Ueb«rsetz»»gSrccht eines
Romans dem spanischen Cortesmitgliede
j Olias verkaust hatte, jedoch kein Geld
erhielt, schrieb nach mehreren unb^an^-
° 'Patts? ° anges.l.emi »i
, —Aus Wien, I. Februa r wird
r langen.
S Die Pariser Geschwore
»en haben ain 14. Jan. eine
r Eine nctte Gegend schei»t
r das Dorf WeStrupp im Kreise Lübbecke
sMestsiilen) zu sein. Dort erhalt der
° daS Wohnzimnier dcmo-
sultat. Der Thäter scheint noch nicht
ermittelt zu sein. sieht
' die Rheinprov."
. —DieEinwohnerschast der
Stadt Bürbach wurde^aii^^
Inristische« Ho»zeit«lied.
Hat Herr Mü3«r, ckactor iuris.
Oft stndirt mit vielem Geist,
that plötzlich, o E^t^cken.
Und da er nicht, wie's oft Mode,
Lang nach dem Gesetze fragt,
Daß der Römer nennt „>!u ilote".
Wählt er just, wie's ihm behagt.
! So fand er gar bald Elise,
Ein- Elfe jeder Zoll,
Und ihr „Ja", das himmlisch süße.
Nahm er gleich „zu Protokoll".
>!
>! Doch damit sie sicher wüßte»,
Ob Papa sagt ja, ob nein,
er (so sind Juristen)
Und der Pater war voll Rührung
> War's gleich „Diebstahl mit Entführung
. Kein«» Kompetenzkonflitt.
Auch die Zeugen sagten
Brachten Segenswünsche mit.
, Das man nunmehr guten
, Zu der Hauptverhandlung sAw I
, Der Pertheid'ger wollt' sie retten,
t Die Geschwornen sagten: nein,
r Soll an ihn mit Liebesketten
- Immerdar gefesselt sein.
. Und das Urtheil, sehn wir Alle,
- Ward vollstreckt mit vielem Glanz,
Denn es giebt in diesem Falle
Keine höhere Instanz.
Richtige Diagnose. Kom
- merzienräthin sderen Sohn unlängst
e Universitäts - Student geworden, zum
- Hausarzt) : „Sag,» Sie mir, bester
i Doktor, was unserm Fritz nur fehlt ! ?
i Der arme Junge hat heute weder Kaffee
r getrunken, noch gefrühstückt, und dabei
r klagt er über heftige Kopfschmerzen. Se
hen Sie ihn nur an. Er sieht ganz
d elend aus. Es ist ein Jammer!"
r Hausarzt: „Dafür halte ich es auch!"
Vor dem Examen. Schluß
d eines ü-tudentenbriefcs, Mit be
- stein Gruß verbleibe ich Euer auf die
, nächsten drei Wockien gespannter Sohn
Carl.
h —Euphemismus. A.: „Ja,
n inein lieber Freund, wie Du aussiehst!
d Dein ganzes Gesicht ist ja voll von»,
s blauen Flecken B,: „Ach, ich hallst
- stoßen!"
g —Aus dem Gerichtssaale.
' Präsident: „Sie werden beschuldigt, eine
' Hand voll Kleingeld, etwa fünf Mark,
° aus der Kasse eines Schenkwirths ent
« wendet zu haben." Angekl.: „Ach,
» Herr Präsident, wenn man seit zwei Ta
e gen nichts gegessen hat! " Präs.:
" es ist doch festgestellt worden, daß
r Sie bei Begehung des Diebstahls einen
g Zwanzigmarkschein in Ihrer Börse hat-
Herr Präsident, aber ich wollte denselben
Lieschens Logik. „Mama,
ich doch nicht, daß Salomo reich
n se,n -.genes B-tt ge-
— Väterliche Lehren. „Ehr-
liöh wähn am Ängsten. Merke Dir das,
send statt viertausend
und was thatest Du?" „Ich ging so
" sein unverhofften Gewinne meinem Ge-
schäftstheilhaber."
Dame?" Verehrer di er
— Drohende Gefahr. „Ich
n furchte ich fürchte, Jhrc^ase^und^hr
> Macht der Gewohnheit. —
t seppl alleweil Flieg'» ?" „Ja, weißt,
e der is a' Wilderer, und kann halt 's Ja
r gern net lassen!"
- ken." „So, welches Jahr dsnn?"
Tiefe Trauer. „Nun, Du
trauerst Wohl sehr über den Tod Deines
t reichen Onkels— „Freilich ich hab'
t nur gleich eine schwarze Banknotentasche
' herauf, „aber ich bin, glaub'
Sebastian Bach ,og b«>
, festliche Schüler ; mit
e »Megenden
—Geliebter: -.Aber Pepi, wa
lassen ? Ich meine doch. Deine Gnädige
legt Dir "Nichts in den Weg!"— Diens
tmädchen : „Im Gegentheil sie räumt
' Ein Schlaukopf. „Zehn
, Flaschen Champagner Dem, der di«
> schast lustiger Brüder.
schweigt. Lautlose Nach fünf
'(ein