Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 19, 1885, Page 4, Image 4

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    Aus der Glückswoge.
Im Münchener Rathskeller.
ru ' > u
beständig von gelben Gas
tet.
Ecke,
zen und «S sich eine Weile Wohl sein
zu lassen,
j dars^^
Ich schlecht»
Schön gesprochen, Kelter! Aber wer
mach! den Ansang? Tu selbst viel
leicht ?
Mal" den Teufel nicht an die Wand!
Der .Kleine
,wäre doch im Leben kein annähernder
Ersatz für Nazis allerliebste Häuslichkeit!
(Hestern aussein Bahnhof, wie Nazi ab
daS Menfchealind wieder benommen!
Mit heißt doch gleich sein neuestes Schlag
wort ?
Abgethan, Liebster! Längst zu demUcb
rigen gelegt! Wartet, Hab's positiv!
Jetzt ist alle? „positiv" an ihm, vom
zur Zehe Heute
mer »w'stler g"
Im übrigen diente er als aller
guten Witze, sodaß mau
fehlte, zumal er nicht empfindlich und mit
seiner gefüllten Börse slelS bei der Hand
war.
s Flieg auf, Truthakn, sagte Angelus
gemüthlich und schob ihm einen Ztuhl
tiv schwer!
s Zwei! zählte Angelus lind stieß mit
Silase an das seines Nachbars.
!h«l» .',ch wiedeibole^nie
scheu, der gemächlich seinen Wein nippte,
wir sind von unserm ursprünglichen The
ma abgekommen ! Einer unter u»S ist
dazu auserkoren, Nazis häusliches Idyll
durch eine Heirath schl«unigst zu ersetzen,
und Sie, Haveland, stnd durch Aeclama
tion gewählt ! Was haben Sie daraus
Verchrtestcr—nichts, nicht ein Wort!
Sie sehen mich eonsternirt! Heirathen
ich? Schon jetzt? Und meine Freibeit—
mein Mvd ich weiß positiv nicht,
was ich rede! Geht nicht, Freundchen,
Fünf sechs! Längsanier, Truthahn,
ich komme nicht nach!
Sprachst du zu mir, Angelus? Ja, WaS
wollte, warum ich ? Denkt
eine schnöde Geldheirath für eine freie
Aber ich >eh es positiv nicht, wes
halb niemand von euch an Palmer
dcnkt!
strich, große Zukunft, guter Kamerad!
Deine Psote, Truthahn! Dusollst leben
'.unter KUlerS
schow!
Palmer —wahrhaftig, Palmer! Da ist
er ja! riefs durcheinander. Der neu An-
lus begeistert und bob ihm sein Glas ent-
nd 112 d' cl.f
»lachen und uns Nazis Häuslichkeit
.Häuslichkeit! Als ob ich keine hätte !
Seit und Tag lebt ineine Mutter
nicht!
Wollte nicht? fragte er Truthahn.
Dann wette ich, daß cr wieder ei» Jeu
Psui, Haveland! 's ist ein Jammer um
de» famosen daß cr solche starke
selten gescheiter Mensch und das Ta
lent, das Talent! Wer hat sein letztes
Bild gesehen ?
Ich ...cht! Auch ich nicht! Hat er'S
schon fertig?
Beinahe! Moliv aus dem bairifchen
Hochgebirge nennt cr es,—aber wie das
angelegt und ausgeführt ist, nicht zu
Ja, ja! nickte Polmer zustimmend, und
dies einfache „ja, ja" aus sei.iem Munde
bedeutete ...ehr, als manche wortreiche
Kunstkritik.
Hast du keinen Einfluß auf Beaulieu ?
fragte der Bildhauer ihn in vertraulich
leise.» To», und es war hübsch zu sehe»,
wie Mann den jünger» begab
ihm z.isainmen und er schien sich wärmer
Das schon ! gab Paln.er ernsthast zu
rück. Aber wie sollte ich aus den Fal
ter Einfluß habe» ? Ich will morgen hin
und versuche», ihn ...ehr zu uns zu zie-
Hahn Über den Tisch berübcr! Dann en
avsllt, ans Geschäft! Ich habe mich
Nun also?
Herr Haveland sah zu den Gurlenge
wölben empor, als lese er von da alles
Kunsthändler,—Gesl^isl^blühend—gün
stig sür die Malerei, Tochter, zwanzigjäh
rige—dir bekannt, Palnier?
Zu kokett !
Schön! Also weiter! Annette
Gelsing, einziges Kind, Pater Ban
quier, sehr hübsch, begehrte Partie, be
kannt ?
Bekannt!
Nu», das gesteh ich! Ist das auch ei»
Gewiß, —sie darf nichl reicher fein, als
ich, —man bekäme eS vielleicht doch eines
Geld lässig bei der Arbeit bequem
Nun denn—Fräulein
Gerda Zvillbaay'ii!''"- bis sünsundzwa»-
zig Jahre alt, und
reifend, positiv "°arzkops.
Bekannt?
Bekannt!
Zu selbstständig!
Soll sie eine Attrape sei» ? subr Ange
lus dazwischen.
Jahre wird nicht gegangen. Was darüber
ist, das ist vom Uebel, Ersahrung hat's
gelehrt. Die Damen bringen zuviel Nach-
unbeugsame Grundsätze und gefc-
Mann hat nichts mehr zu bilden, zu for
men, zu entwickeln, er kann »ur i»
Ehrfurcht schweige»!
sch hätte positiv nick't gedack't, Pal
nier, daß du so schwierig wärest !
Ja, siehst du ! Schwerfällig, wie ein
echter Norddeutscher, sogar bei Witzen !
Gib die Sache auf, Haveland!
Halt! Ein Einsall—glorioser Einsall I
Die Baronin Chance bekannt?
Nein! Wittwe? Ich muß danken!
Nonsens! Wer denlt an die Alte? War
ibrer Zeit nicht übel aber jetzt passirt!
Ist grade 'mal wieder hier, logirt in den
vier Jahreszeiten. Wer kennt die Toch
ter?
Ich lernte sie flüchtig vor vier bis fiinf
Jahre» te»»cn. Saale tieller. Damals!
dauerte mich das Madcken, das, obwohl!
blutjung, jedenfalls schon ein Fräulein !
Ivar—, die arme, hochaufgeschossene Klei
ne mußte, damit die Ataxia junger er
schien, i» kurze» «leidchen mit iünder j
schärpen u »d hängend:« Kopsen umherlau-
fen, WaS ihr unsagbar peinlich zu sein
schien—sie spielte eine traurige Rolle, im
mer scheu, gedrückt.schweigsani! Die Mut
ter trat mit großem Pomp auf, als hätte
Chance?
Ihr Mann stammte aus Schlveden,
Baron Wismar, von sehr gutem Adel,
all«^
seine Wittwe in den glänzendsten Ver
hältnißen zurücklassend. Ihren Beina
imn trägt sie durch die Thatsache, daß sie
- die erste Staffel zur Lie
hige Kammerzöschen sein! Aber dieS
Mädchen! Da ist Grazie, Vornehmheit,
Nasse mit einem Wort, Vollblut, po-
Bijou!
gen'--
GU?ck
nicht —so apart sie ist, aber in der Men
schenmenge! Palmer, ich parire nein!
Wer hält?
Diesmal kam die Wette wirklich zu
stande, und nachdem die Bedingungen
zu allseitiger Zufriedenheit festgestellt
waren, leerte allgemach die Glä
schästigte heimliche Zusa.mnenlu.lst
verfolgter Christen in Rom zur Zeit Do
mitianj heute um ein gutes Stück
setzte er noch nie geseheni
» besuchte ... e...er
Privat,vohn.mg. o-K
am häufigsten .rase» -.»ander
an. dritten Ort. Der K-uW"d.-»-r war
noch jung, wohl frisirt, sehr A."
von gewandten,
gen und einer äußersten
seiner Ausdrucksweise, nicht I
war zuviel, es machte
keit.
Play,
Da« heißt, daß Sein- MaieM de
Konig aller Gurgelabschneidcr in kd,,^
nein dichten und fragte
i
chen Ti liebster Palmer? ein Kmd
ist I
DaS eb«. liebster Moralist! Ich
mich förmlich an, sage ich Jhne»?
sehst Stetigkeit, nichts für
heit!
halte nicht Schritt mit dem Genius unse
rer Kunst? Ist nicht vielmehr die leise
uns jedes Mal be
schritt^^
de^^bli^umS^!
Doch, eS lohnt sich, es lohnt sich ! Nicht
entworfen, Beaulieu, Sie haben mir die
/l.ulitz geflissentlich verhüllt, das Antlitz
den!! Sie, der ist
-
mit diesen Ä?sch?uunfl«» malen können,
wie Sie malen,."' ">>r uns-vbar und be
weist mir aus» das große Talen.
das sich gewissennaH-n w.der Ihre» W.l
-le» Bahn bricht und Erloschen
ich thäte es gern, wahrhaftig, ich thäte es
gern!
Sie guter Kerl, Sie! Aber mir ist
dem wiener: Er^ soll zum Teufel ge
verlasse», e/wird'schon eine
Eine wahre Sphinx, dieser Mensch!
Nicht wahr? Ich bin stolz auf seine
Dreffur! Der Kerl ist Franzose und als
Herr Selig sah sich den hübschen jun
ge. Herr», wie er so freundlich lächelnd
schroff : ' " eer
Ich Willeme Dienste vo» Ihnen, ich
Ihr Geld? Ach so, ja, ganz recht!
Liebster Herr Selig, ich wäre selig, wenn
ich H Ihnen geben könnte, aber ich kabe
eS nicht! ---
haben e^iucht? Gut! So werde
würde Ihnen nichts Helsen ! AuS meiner
Personal sichren. Gcl^rauSs^mie^
heutt!^
So will ich eS darauf antommen las
sen! Ich bin überzeugt, Sie haben Geld
imHinterhalt.Siehaben reiche Verwand
te, die sür qie bezahlen .verde».
Herr Selig, ich will nicht selig werde»,
wenn—
her und lasse» Sie mit sich reden, wie
zwei Aeschästsleylr es sollen, Sie sind
ja ei» vernünftiger Mann! Seben Li«,
! . >.I
sehr groß! 'Was «S einbndgt, gehört
schon Blick zu.
WaS Habens Da wäre viel z»
seresgleichen berettwillig Geld bor
gen?
Dies ist mein letztes Mal, so wahr
Herr Selig, bei Ihrer Seligkeit, psr
Freunde! ? S
Herr Selig prallte zurück.
' Abschlagszahlung? Mit keinem Wort
ist ja davon die Rede gewesen. »
Nicht ? Ich glaubte, ich hätte es ge
than; entschuldigen Sie diese kleine Ver
geßlichkeit !
Noch mehr Geld hergeben? Das Wer
sch "^ch will ich nicht, das kann
getrost zurück, Herr Selig kann noch ganz
andere Dinge ! Und Sie werden und
wollen auch, ich sehe es Ihnen an den Au
gen an.
So werde ich den Wechsel prolon
gire», de» ich von Ihnen in Händen
habe.
wollen, Alterchen ! Schlecht fahren Sie
nicht, ich bin doch einer Ihrer besten Kun
de» ! >° —^
Der Herr Bqron machen sich wohl einen
Witz »>it mir!
Und ivarum nicht? Wohl dem Men
sche», der «s »och zu einem Witz bringt,
und in dem meinen steckt überdies Wahr
heit! Also heute Abend um sechs Uhr muß
ich sechstausend Mark baben!
Sechstausend Mari? Sechstausend
Mark? -
Habe ich nicht deutlich genug gespro
DaS ist zuviel, viel zuviel!
da» müssen Sie
wirklich mir überlassen, ich weiß da»
Keffer! ES ist gerade genug! Also aus
Wiedersehen, Herr Selig, Sie werde»
Ich werde komme», Herr Baron
Werden der Herr Baron zu Bett blei
Ich glaube nicht, Alterchen. Die Un
terredung mit Ihnen hat mich wahrhaft
gestärkt, Sie haben in Jbrem Wesen et
was merkwürdig Erfrischendes für mich,
daS echte LebenSelirir!
Empfehle mich, Herr Baron!
Beschütze Sie der Himmel, Herr Se
lig ! 'Nun, Palmer, was sagen Sie ?
Das hat Mühe gekostet, he? Wenn der
alte Schuft nicht so genau wüßte, daß
ihm das Einsperrt» nicht« Hilst er ist
auf« best« unterrichtet—, so säße ich jetzt
fest Menschenfreundlichkeit ist nicht
fein Fehler. Ich möchte wissen, was
diese« alte Rechenexempel an der Stelle
trägt, wo andere Leute ihr Gewisse» sit
zen haben! Jerome, legen Sie einen A»
zug zurecht—
Adieu, Beaulieu! sagte Paliner und
drückte ihm kräftig die Hand. Si« unver
befscrlicher Sünder! Sind Si« heutcAbend
auch bei Heinsdorsf?
Gewiß ! Sie haben dort Gelegenheit,
mich von einer andern >ite zu studire»,
als Tänzer!
Ach so. Glück zu! Nun denn auf Wie
derseht» !
Von dtni schweigsame» Jerome ge
leitet, erreichte Palmer die Hausthür.
Draußen hatte der Regen nachgelassen,
aber »och war der Himmel scbwer be
wölkt.
Wie schade! sagte Palmer halblaut vor
sich hin, al« er gedankenvoll auf das statt.
Uche, schone Hau«, in Marcel
Bei Herrn von Heinsdorsf.
Die Fr iseuse für Frau Baronin von
Wismar!—Willibald, führen Sie sie zu
den Zimmern der Damen ! -
»> Der reichgalonirte Portier de« Gast
hofs „Zu den vier Jahreszeiten" fprachs,
und der gewandte junge Mann imschwax
zen Frack schlüpfte geräuschlos die im
posante Treppe hinauf und bezeichnete
dem eleganten Dämchen mit dein tadel
los frifirlen Lockcnkopf eine dunkle Thür
mit reichem Schnitzwerk . hier ist
es! ----
Ein schüchternes Pochen, dann ein«
durchdringende Stimme von drinnen.
Inmitten des mit allem Comfort eines
Gasthofs ersten Ranges eingerichteten
Gemachs Baronin von Wis
die sie anfangs sür die
Tochter hielt. Allein diese Täuschung
dauerte nicht lange, das geübte Auge der
kleinen^ tue anrufend Toilet
zartgcinalten Schatten uiiter den Augen?
die rosige Haut der Ohrmuscheln.
Dennoch
zurückfallenden Aermeln des kostbar
stickte» Frisirmantels hervorsahen, waren
weiß und voll, die Augen groß und dum
jetzt mit freundlicher Herablassung. Ich
hoffe, Sie.»erden IbreSache gutmache,
—dort aus im Hinter
ner Stimme ins Nebenzimmer hinein,di«
Friseuse ist da! Wünsck>est du sie zuerst»
benutze»?
- Ich trinke, Mama, ich werde mich selbst
dessen Thür sie hinter sich
(Fortsetzung folgt,)
—Zu ängstlich. Advokat:
mein Lieber, ich muß Euch leider sagen l
„Den Prozeß haben wir mit Paulen und
Trompeten verloren!" Bauer: „Ja,
wa« S' net sag n. da darf i' a»Nd>
>' Musikanten auch noch zahl'« l*
Si» »rotestaiitischer Mönch.
Ein Mönch, d. h. ein Mann, welcher
asketischen Uebungen obliegt und den von
ihm abgelegt«» Gelübden der Armuth,
der Ehelosigkeit und der unbedingten
Unterordnuxyuntcr die Bekenntnißschrif
ten seiner Kirche gemäß lebt, ist inner
halb der protestantisch bischöflichen oder
Episcopal-Kirche «ine vollkommen neue
Erscheinung. Ein« solch« «rregt m der
P«rson d«S Rev. James O. S. Hunting
ton namentlich unter d«n weiblichen
in New UoÄ leb
haftes Interesse. Kommt es aus die
Geistlichen und die Würdenträger dieser l
Kirchengemeinschasten an, so ist Hunt
ington der erste und letzt« Mönch unt«r
d«n EpiScopalen, sollten dagegen die D
amen ihre «öpschen aufsetzen, so wird d«r
Mönch Nachfolger finden.
Herr Huntington bewohnt ein kleines,
verfallenes Haut an der 4. Straße, das
Ichon von außen aussieht, als sei es vor
her seitMenschenaltern von Miethsleuten
bewohnt gewesen, die in den dürstigsten
Verhältnissen zu leben gezwungen waren
Nur eine Silberplatt« an der Hausthüre >
entspricht diesem Eindrucke nicht; aus ihr
ist ein und der Name des Bewoh
ners eingravirt. Von dem engen, dun
keln, dumpfigen Hausflur führt eine
morsche Treppe mit wackeligem Geländer
an eine Thür, welche «m ähnliches
Schild wie die HauSthür, nur etwas klei
ner,trägt. Aus das Anklopfen des Be
suchers öffnet ein hoher, stattlicher, unge
wöhnlich kräftig gebauter Mann und
ladet mit vornehmer Verbeugung zum
Eintreten ein. Von den Schultern zu
d«n Füßen wallt ein schwarzes, faltige«,
härenes Gewand, das über den Hüften
von einem dreifach um den Leib ge
schlungenen Stricke festgehalten wird.
Das kurzgefchnitlene braune Haupthaar
bedeckt «m niederes Barett aus schwar
zem Sanchirt. Unter demselben wölbt
sich die hohe und breite Stirn, blicken
zwei unergründliche, tief-blaue Augen
den Besucher in milder Freundlichkeit an,
die Farbe des Gesichts ist jugendfrisch,
die Form edel, im Verhältnisse zu dem
kleinen, vornehm geschnittenen Munde ist
das Willenskraft verrathende Kinn bei-
Beim Sprechen zeigt der Mönch zwei
Reihen Zähne von tadelloser Weiße und
Form. DaS Gemach ist geräumig, aber
niedrig. Der Boden ist sauber gescheu
ert, die Wände sind weiß getüncht, wer
den aber meist von Büchergestellen ver
deckt, über dem Kami» ist ein großes
Kreuz aus Elfenbein, daneben ein Bet
schemel mit einem Crucifix darüber an
gebracht. Die Fenster, die nach einem
trostlosen, schmutzige» Gäßche» führen,
sind sauber und von ganz einfachen Vor
hängen aus grauer, ordinärer Leinwand
eingefaßt. Ein großer Arbeitstisch ist
mit verschiedenen Bücher» und Schreib-
Material« bedeckt, auf einem kleineren
liegt blos eine aufgeschlagene Bibel.
Alle Möbeln bestehen blos auS Holz und
entbehren jeden Schmuckes. So erinnert
das Gemach an eine Klosterzelle, doch
sind in einer solchen immer nur so viele
Bücher vorbanden, als der Bewohner
gerade braucht, da derselbe ja zum Nach
schlagen die Bibliothek des Kloster« in
der Nähe hat.
Rev. Huntington versichert, er habe
sich der von ihm erwählte» Lebensweise
zugewandt, weil dieselbe ihm nach man
nichsache» Kämpfen und einem ziemlich
ungestümen Leben den Frieden der Seele
verbürge. Der Nest seines Vermögens
wirft ihm ein jährliche« Einkommen von
?Z<Zt> ab und die« genügt nicht nur sür
seine Bedürfnisse vollständig, sondern er
möglicht ihm auch, bei seinen Besuchen
der Armen und Kranken da hilfreich ein
zugreifen, wo augenblickliche Hilfe noth
thut. Diese Besuche nehmen den größten
Theil seiner Zeit in Anspruch, den Nest
widmet er belehrenden Vorträgen, seis.cn
Studien und dem Gebete. Ueber seine
Stellung al« protestantischer Mönch sagt
der Reverend, die bischöfliche Kirche kenne
zwar Mönchsorden nicht, aber sie verbiete
da« Leben als Mönch und die Befolgung
der Gelübde nicht, ihre Lehre enthalte
auch nicht ein einzige« Wort, aus dem
man auch nur auf di« Mißbilligung
einer Lebensweise, wie er sie führe,
schließen könne. An Stelle de« unbe
dingten Gehorsam« gegen die Oberen
sei natürlich bei ihm die unbedingte Un
terordnung unter die Lehn seiner Kirch»
getreten. Herr Huntington weiß, daß
die gesammte Geistlichkeit der verschiede
nen bischöflichen Kirchen sein Mönchthum
verurtheilt, doch st,ht ihm. seiner Ver
sicherung nach, die Stimme seine« Ge
wissen« höher, al« die Zustimmung der
Geistlichkeit.
Bor dem Billig?eitSgerichte
Im Jahre 1877 starb der in weiten
Kreisen bekannte Arzt Dr. Worrell in
Lewisto», Pa., und hinterließ seinem
einzigen Sohne Clarence Grundbesitz im
Werthe von Bv»,<ltX> und seiner Haus
hälterin Mamie Baylev, die ihn in lan
ger Krankheit treu gepflegt hatte, ein Le
gat von 85,(XX>. Clarence litt an einem
organischei, Herzfehler, war Hypochonder
im höchsten Gx.de, zog sich von jeder Ge
selligkeit zurück und führte ein Leben, als
ob er in der That fortwährend sterben«
krank sei. Mamie Baylev pflegte auch
ihn und ließ kein Lüftchen an ihn kom
men. So war er A4 Jahre alt geworden
und als er wieder einmal ein bischen
Herzklopfen gehabt und Mamie ihm wie
derholt versichert hatte, sie werde bis an
sein Ende treu bei ihm ausharren, ließ
er derselben sein gesammtes Permögen
überschreiben und händigte ihr die Ur
kunde gegen das Versprechen ein, die
Haushälterin werde nur im Falle seines
Tode« von solcher Gebrauch machen.
Da traf ein« Cousine des Clarence,
Fräulein Leonora Montague au« Phila
delphia, zu Besuch in Lewiston ew. ein
reizendes, hochgebildetes und lebenslusti
ges Mädchen. Sie machte einen tiefen
Eindruck auf den Bitter, neckte ihn wegen
seiner Zurückgezogenheit und fortwährend
wehmüthigen Stimmung und brachte es
so weit, daß Elarenee einen Spaziergang
mit ihr riskirte, später mit ihr ausfuhr
und sie sogar in Gesellschaft begleitele.
Diese veränderte Lebensweise hatte einen
wunderbaren Einfluß auf ihn. er lernte
sich Wohl, gesund und kräftig fühlen, er
sah mit froher Hoffnung in « Leben, sein
Gesicht gewann ein blühende« Anseben,
nahm einen jugendlichen Ausdruck an,
und al« er die Cousin« fragte, ob sie
glaube, mit ihm al« Gatten glücklich
werden zu können, sagte sie mit Freuden
ja. Da« junge Paar schob die Hochzeit
nicht auf die lange Bank, ließ sich in
Philadelphia trauen und dort nieder.
Clarence, dessen Grundbesitz ihm über
t4<XX) jährlich abwarf, fühlte gleichwohl
da« Bedürfniß nach Thätigtcis und Er
werb und bildete sich für die Kunst der
Malerei au«, sür welche er entschiedene
Begabung hat. Am l. Oktober v. I.
gewohnt« Geldsendung au«, und
in L«wi«ton schri«b, erhielt er von diesem
die Antwort, er habe >a seinen gesamm
ten Besitz auf Fräulein Mamie Bayley >
übertragen, diese hab« d«n Eigenthums
Übergang im Grundbuche eintragen las
sen und zieh« die Mieth- und Pachtgel
der persönlich ein.
Clären» erfuhr von den Advokaten, j
an die er sich wandte, daß er sein Recht >
am zweckmHigste» vor der ovurt o 5 ,
in Mifflin Coiuili», zu dem
Lewiftpn gehört, geltend zu machen habe,
aber fein Schwiegervater mußte ihm erst
mit einer bedeutenden Geldsumme unter
die Arme greifen, ehe er einen tüchtigen
Anwalt fand, der die Führung des Pro
cefseS übernahm. Dieser Tag- hat die
Schlußverhandlung in dem Processe statt
gefunden, der Nichter hat sich fein Urtheil!
vorbehalten. Mamie Bayley stellt in
Abrede, daß sie Clarence versprochen
habe, von der ihr übergebenen Urkunde
nur im Falle f«inrs Tode« Gebrauch zu
machen. Zeugen waren bei jener Un
terredung nicht zugegen. Trotzdem ist
all- Welt überzeugt, daß die Sache zum
Vortheile des Clarence entschieden wer
den müsse, denn sagen die Leute und
gewiß mit Recht: Wozu haben wir ein
BilligkeitSgericht, wenn es in einem so
einfachen Falle nicht nach der gefunden
Vernunft, statt nach strenger Rechtsregel
entscheiden soll?
VerschiedeneS.
—lm letzten Sommer wurde
ein lippescher Pastor vom Detmolder
Consistorium nach Holland gesendet, um
die lippeschen Hollandsgänger auszusu
chen und ihnen zu predigen. Von Sei
ten der betreffenden holländischen Predi
ger waren ihm bereilwilliq deren Kan
zeln zur Verfügung gestellt. Nicht nur
Lipper, sondern auch Holländer fanden
sich in den Gotteshäusern ein. Aber
letztere rauchten ganz ungenirt in der
Kirche während der Predigt. Ganz be
troffen kam der Prediger von der Kanzel
(nach beendigter Predigt), ging in die
Sacriftei und drückte dem dort anwesen
den holländischen Prediger sein Befrem
den über die eben gesehene Unsitte aus.
Der holländische Prediger erklärte ihm,
es sei dort ,u Lande altes Herkommen,
woran man nicht rütteln dürfe. Der
lippische Prediger bemerkte inzwischen,
daß der Holländer seine'recht« Hand auf
den Rücken hielt. Er erlaubt« sich, nach
der Ursacht zu spähen, und was sah er?
Der holländische Prediger verbarg seine
noch glimmende Pfeife hinter seinem
Daß ein Hund voll« drei
Big Tage ohne jegliche Nahrung—auch
ohne jeden Trunk—leben kann, Wirt
wohl Manchem noch nicht bekannt sein.
Vor etwa einem Vierteljahre besuchte ein
Bürger aus Goslar seinen Schwieger
vater, welcher im Dorfe Wehre wobnt.
Der Hund, ein treues Thier, machte dil
Vergnügungsreise ebenfalls mit.
Hause des Schwiegervaters wurde, wi>
es Brauch und Sitte ist, dieser oder jenei
neue Gegenstand in den verschiedener
Kammern besehen. Bei der Abreise ver
verschwunden. Nach vier Wochen ent
stand in Wehre Feuer, und bei diese«
Gelegenheit wurde im gedachten Haust
eine Kammer geöffnet, die seit der Zeil
jenes Besuches nicht weiter betreten war.
Hier entdeckte man in einer Ecke den ver
mißten Hund. Das Thier war völlig
zum Skelett abgemagert und ohnmächtig
Es wurde ihm sofort ein Löffel voll
Milch eingeflößt, worauf er bald zu sich
kam. In einigen Tagen hatte sich der
Hund, welcher volle dreißig Tage gehun
gert und gedurstet, bei dieser Milchiost
wieder erholt.
Ein seltsamer Brand
stiftungsverfuch wurde dieser Tage in
Warschau gemacht, aber noch rechtzeitig
vereitelt. Im Salon des dortigen
Kunstvereins, in welchem gegenwärtig
Matejko's beste Bilder, nämlich Die
Schlacht bei Grunewald" und „Skar
ga's Predigt," serner viele werthvolle
Gemälde von Brandt, Löffler und ande
ren Malern ausgestellt sind, wurden drei
Universitäts Hörer, welche die Ausfiel
lung besuchten, auf einen Brandgeruch
im Saale aufmerksam. Man unterzog
alle Räumlichkeiten einer genauen Un
tersuchung, wobei gerade hinter dem
Kolossal-Gemälde „Schlacht bei Grune
wald" mehrere mit Petroleum reichlich
getränkte Fetzen, ein großer Vorrath von
Zündhölzchen und «ine glimmende Lunte
vorgefunden wurden. Zehn Minute»
später hätte der Schluß der Ausstellung
erfolgen sollen, und die theuren Ge
mälde, die nur gegen geringe Prämien
bei einer Affecuranz-Gesellschaft versichert
sind, wären dann sicherlich ein Raub der
Flammen geworden. Zwei Damen,
die sich vor den Matejko schen Gemälden
auffallend viel zu schaffen gemacht kal
ten, stehen im Verdachte, das Feuer ge
legt zu haben.
Wiener Blätter erzählen
Über ein Opfer der „Tournure". An
einem der jüngsten Abende, während der
Aufführung der „Aida", spielte sich, ohne
daß das übrige Publikum es merkte, die
folgende Tragödie ab: Fräulein H., die
liebreizende Tochter eines bekannten Ren
tiers, lauschte entzückt den Klängen der
Musik; doch schon während des ersten
Aetes zeigte sie ein« wachsend« Unruhe,
die, nachdem d«r zw«it« Act btgann, sich
zu einer wahren Angst steigerte. Sie
bat den Papa, mit herauszutreten, da
sich in ihre Tournure ein lebendes
Wesen eingeschlichen haben müsse, das
ihr die größten Unbequemlichkeiten be
reite. Der Papa suchte dagegen das
Töchterchen zu beruhigen, da eine solche
Annahme geradezu undenkbar sei. Nach
kurzer Zeit erklärte jedoch das Fräulein,
diesen Zustand nicht länger ertragen zu
können, in Folge dessen Vater und Toch
ter den Thcaterfaal verlassen mußten.
Eine sofort in der Garderobe vorgenom
mene Inspektion ergab die vollständige
Begründung der ausgesprochenen Ver
muthung, denn Hans, ein zahmer Star,
der Liebling der Familie, der dieTour
nen Vogelbauer gehalten hatte, kam zum
Vorschein. Allerdings war ihm Übel
mitgespielt, denn schon am folgenden
Tage mußte er diese Extravaganz inil
dem Leben bezahlen, beweint und be
trauert von seiner hübschen Herrin, die
sowohl die unzeitige Neugierde des Star
matzes, das Opernhaus sehen zu wollen,
wie die unglückselige Mode der Tournure
Vor d«m Paris«» Schwur
gerichte kam vor einigen Tagen ein
Änarchistenprozeß zur Verhandlung. Un
ter d«r Anklage, zum Mord.zur Plündc
rung tmd zur Brandstiftung aufgefor
dert zu haben, erschienen vor den Ge
schworenen acht Theilnehmer an der
Versammlung der beschäftigungslosen
Arbeiter, Ivelche am 2,1. November im
Saale Levis stattfand und bei wel-ber
Gelegenheit es zu blutigen Scenen kam
Im Verhör traten die Angeklagten fast
alle sehr herausfordernd auf, und leug
neten nicht, daß sie „Es leb« di- Kom
mune, nieder mit den Bourgeois!" und
dergleichen mehr gerufen hätten. Im
Berhörder Z«ug«n weigerten sich alle
Journalisten, die als solche geladen wa
ren.den Eid zu leisten und auszusagen.da
i- 100 Frc«. Gcl°dstra?e"'?eÄ«heil"
Hiner der Angeklagten wurde wegen
Mordversuchs gegen einen Polizeiagen
len zu 5 lahren Zuchthaus, 5 andere
Angeklagte wegen Aufreizung zum Mor
de und zur Plünderung zu Ä Monaten
Gefängniß verurtbeilt. Zwei der Ange
klagten wurden freigesprochen.
--Ein Wohlthätiger. „Mein
Zreund Fuchser schick« keinen Armen von
le ner schwelle fort!" „Jawohl, er
laßt ihn eben so lange steh«n,bis er selber
zeht."
Germanisch«« Minorli«».
.Di« VSgekein grüßen di« Morgensonn«.
Die leuchtend über die Berg« geht.
O was gleicht der lieblichen Wonne,
! Wenn m Thau «ine Rose steht!
l Nur der Jungfrau knospend« Blüthe,
. Von der Keuschheit Dust umweht.
! Morgenroth der süßen Trieb«
Strahlt durch die Augen in's Herz Hin-
So spricht heimlich Liebe zu Liebe:
Lieb, wann kann ich bei dir sein Z
Diese» Lied das hat gesungen
In dem Wald ein Vögelein.
Der arm« Lieiitrnant.
Mein Chef lebt herrlich in der Welt,
Es fehlt ihm nie wie mir an Geld;
Auch trinkt er täglich seinen Wein,
Ich mochte auch wohl Hauptmann sein!
Doch nein, er ist ein armer Mann,
Die Olle hat die Hosen an,
D'rum trinkt er keinen Tropfen Wein,
Ich möchte doch nicht Hauptmann sein!
Drum, Mädchen, reich'mir Dein« Hand,
Bin ich auch nur ein Lieutenant;
Denn bis ich Hauptmann werden kann,
Bin ich ein altersgrauer Mann!
Se»sations-Nachricht.
Eine Gesellschaft, deren ganzes Bestreben >
auf den Umstur, gerichtet ist, tritt dem- '
nächst zusammen. Sie haben es in erster
Reihe auf den König abgesehen. Daß
dieser fallen möge, ist stets ihr sehnlich
ster Wunsch gewesen. Allein nicht nur
der König, sondern auch dessen ganze Um
gebung soll von der mörderischen Kugel
dahingerafft werden. Und trotz alledem
scheint es gewiß, daß die Polizei sie ruhig
gewähren lassen wird, die Theilneb
mer des im Juni zu Dresden stattfinden
den Keglertages.
Einjunger Irl an der rich.
Tete an eine Schöne, der er bereits einige
verblümte Aufmerksamleiten erwiesen
hatte, einen Brief, in welchem er ihrsrine
Liebe bekannte und anfragte, ob dieselbe
Erwiderung finde. „Lieben Sie mich
nicht, so schloß der vorsichtig« Jüngling,
„so schicken Sie diese Zeilen uneröffnet
an mich zurück."
Auch ei» Maßstab. Arzt:
„Ich würde Ihne» zum Landaufenthalt
den Ächenfee anrathen, dort ist es wun
derschön!" —Dame: „So? Liegt «ine
Garnison dort?" «
Aus dem Gerichtssaal.
(Angeklagt sind Mann und Frau wegen
gemeinschaftlich ausgeführten schüre»
Diebstahl«. Der Einbruch ist in der
Weise verübt, daß von d«m Bod«nvcr
schlage ein Brett losgebrochen und so ei
ne O«ffnung entstanden ist.) Richter:
~3euge, Sie haben also die Oeffnung
gesehen? War dieselbe so groß, daß ein
Mensch durchkriechen konnte, oder konnte
auch ein ganzes Ehepaar durchkriechen?"
Selbsterkenntniß. „He.r
gott! Bin ich doch ein Knallprotz und
hab' erst zweimalhunderttausend Mark;
ich möcht' mich erst seh'n, wenn ich
eine Million hätt'!"
Für alle Fälle. Gast:
„...Sie sehen ja, ich habe alle« einge
kauft, Iva« ich brauche!" Hau'irer:
~E' feines Rasirmeffer!" Gast: Ich
rasire mich nie selbst!" „Hausirer:
„Nu, vielleicht brauchen Se's, wenn Se
emol e' Selbstmördche versuchen wol
len !"
Der älteste Droschkenkut
scher Berlins, Hr. Fr. Plunsch, feiert in
diesem Jahr« das Jubiläum einer -töjäh
rigen ununterbrochene» Dienstzeit als
Droschkenkutscher. Wenn er dem Zug
der Zeil gefolgt und unter die Tenoristen
b"t?s's' lange er
Ei» Klap S. Gast: „Ich muß
mich über die Bedienung bitter beklage»;
Ihre Kellner sind geradezu' nachlässig ge
gen mich." Wirth: „Da sind me.ne
übrigen verehrten Gäste d'ran schuld—
die geben Trinkgelder."
Die classische Zofe. Tän
zerin : „Ist der Baron Goldstein heule
noch nicht dagewesen?"— Zofe: „Alles
ist schon dagewesen, sagt Lessing, aber
d«r Baron Goldstiin ist »och nicht da
gewesen !"
Nachgeholt. Kind (beider
Nachbarin) : „Einen schönen Gruß von
meiner Mutter und sie läßt Mn's Tag
blättle bitten! Gestern im Kränzte ha
ben die Damen so eine arg' grausige
Mordgeschichte erzählt, daß sich die Mut
ter, die so was nicht hören kann, die Oh
ren zugehalten hat und da möcht' sie'S
halt heut' gern im Blättle nachlesen."
Deutlich. Schwiegervater:
„Also, Herr Schwiegersohn, sagen Sie
nur einmal aufrichtig, wie sind Sie mit
meiner Tochler zufrieden?" Schwie
gersohn: „Lieber Schwiegervater, ich
kann mich über nichts beklagen, als da
rüber, daß Sie mich nicht hinausgewor
fen haben, als ich um ihre Hand ange
halten."
BilligeF orderung. „Also
deshalb sind Sie so verstimmt, liebe
Hausdorf, weil Sie nach Wiesbaden
wollen—aber nach Ems sollen !" „Neh
men Sie mir's nicht übel, wenn ich aber
einmal einen Hausarzt das ganze Jahr
honorire, dann muß er mir, wenn ich in
-in bestimmte« Bad will, doch auch da«
dafür paffende Leiden anrathen können!"
Aus der.«linder st übe. Der
fünfjährige Moritz und sein dreijähriger
Bruder Arthur haben sich soeben an den
Kindertisch zum Mittagessen niedergesetzt.
Moritz bemerkt, daß sich nur eine Apfel
sine auf dem Tische befindet und stimmt
sofort ein furchtbare» Geheul an. „Aber
Moritz, mein lieber Zunge, warum weinst
Duden» so schrecklich?" fragt die be
sorgte Mutter.—„Weil für Arthur keine
Äpselsine da ist," schluchzte der fUrsorg-
Gutes Beispiel. Anden
Fenstern eines Pensionats reitet ein
Lieutenant vorüber, Fräulein v. Spit
zender- springt auf und eilt mit dem
Ausruf: „Mein Bruder!" an'S Fenster.
Nachdem sie sich wieder gesetzt, sagt die
Pensionatslehrerin: „Fräulein v, Spit
zenberg, ich will Ihr ungebührliches Be
tragen während des Unterrichts damit
entschuldigen, daß Sie sich von Ihrer
schwesterlichen Liebe augenblicklich hin
reißen ließen sonst hätte ich Sie em
pfindlich strafen muffen." Als der
Herr Lieutenant am nächsten Tag' wie
derum, an den Fenstern des Pensionats
vorbeireitet, springt die ganze Klaffe auf
und eilt mit dem Ausruf: „Mein Bru
der !" an'« Fenster.
> Ein doppelter WohlthS
ter. Das Testament des verstorbenen
Klichenvorstcher« zu enthalt folgende
stelle: ~Zch vermache dem Schulmei
ster IiXI M.— unter der Bedingung, daß
er bei meinem Begräbnisse—nicht singt."
—Zu gewissenhaft. Doktor:
> Schachtel
- schickt hab«?"—Bau?r:^Jä.^r"'D°^
r tor, aber de» Viereckig»«« ,ft gar so
schw« »bigange."