Aus der Glückswoge. Im Münchener Rathskeller. ru ' > u beständig von gelben Gas tet. Ecke, zen und «S sich eine Weile Wohl sein zu lassen, j dars^^ Ich schlecht» Schön gesprochen, Kelter! Aber wer mach! den Ansang? Tu selbst viel leicht ? Mal" den Teufel nicht an die Wand! Der .Kleine ,wäre doch im Leben kein annähernder Ersatz für Nazis allerliebste Häuslichkeit! (Hestern aussein Bahnhof, wie Nazi ab daS Menfchealind wieder benommen! Mit heißt doch gleich sein neuestes Schlag wort ? Abgethan, Liebster! Längst zu demUcb rigen gelegt! Wartet, Hab's positiv! Jetzt ist alle? „positiv" an ihm, vom zur Zehe Heute mer »w'stler g" Im übrigen diente er als aller guten Witze, sodaß mau fehlte, zumal er nicht empfindlich und mit seiner gefüllten Börse slelS bei der Hand war. s Flieg auf, Truthakn, sagte Angelus gemüthlich und schob ihm einen Ztuhl tiv schwer! s Zwei! zählte Angelus lind stieß mit Silase an das seines Nachbars. !h«l» .',ch wiedeibole^nie scheu, der gemächlich seinen Wein nippte, wir sind von unserm ursprünglichen The ma abgekommen ! Einer unter u»S ist dazu auserkoren, Nazis häusliches Idyll durch eine Heirath schl«unigst zu ersetzen, und Sie, Haveland, stnd durch Aeclama tion gewählt ! Was haben Sie daraus Verchrtestcr—nichts, nicht ein Wort! Sie sehen mich eonsternirt! Heirathen ich? Schon jetzt? Und meine Freibeit— mein Mvd ich weiß positiv nicht, was ich rede! Geht nicht, Freundchen, Fünf sechs! Längsanier, Truthahn, ich komme nicht nach! Sprachst du zu mir, Angelus? Ja, WaS wollte, warum ich ? Denkt eine schnöde Geldheirath für eine freie Aber ich >eh es positiv nicht, wes halb niemand von euch an Palmer dcnkt! strich, große Zukunft, guter Kamerad! Deine Psote, Truthahn! Dusollst leben '.unter KUlerS schow! Palmer —wahrhaftig, Palmer! Da ist er ja! riefs durcheinander. Der neu An- lus begeistert und bob ihm sein Glas ent- nd 112 d' cl.f »lachen und uns Nazis Häuslichkeit .Häuslichkeit! Als ob ich keine hätte ! Seit und Tag lebt ineine Mutter nicht! Wollte nicht? fragte er Truthahn. Dann wette ich, daß cr wieder ei» Jeu Psui, Haveland! 's ist ein Jammer um de» famosen daß cr solche starke selten gescheiter Mensch und das Ta lent, das Talent! Wer hat sein letztes Bild gesehen ? Ich ...cht! Auch ich nicht! Hat er'S schon fertig? Beinahe! Moliv aus dem bairifchen Hochgebirge nennt cr es,—aber wie das angelegt und ausgeführt ist, nicht zu Ja, ja! nickte Polmer zustimmend, und dies einfache „ja, ja" aus sei.iem Munde bedeutete ...ehr, als manche wortreiche Kunstkritik. Hast du keinen Einfluß auf Beaulieu ? fragte der Bildhauer ihn in vertraulich leise.» To», und es war hübsch zu sehe», wie Mann den jünger» begab ihm z.isainmen und er schien sich wärmer Das schon ! gab Paln.er ernsthast zu rück. Aber wie sollte ich aus den Fal ter Einfluß habe» ? Ich will morgen hin und versuche», ihn ...ehr zu uns zu zie- Hahn Über den Tisch berübcr! Dann en avsllt, ans Geschäft! Ich habe mich Nun also? Herr Haveland sah zu den Gurlenge wölben empor, als lese er von da alles Kunsthändler,—Gesl^isl^blühend—gün stig sür die Malerei, Tochter, zwanzigjäh rige—dir bekannt, Palnier? Zu kokett ! Schön! Also weiter! Annette Gelsing, einziges Kind, Pater Ban quier, sehr hübsch, begehrte Partie, be kannt ? Bekannt! Nu», das gesteh ich! Ist das auch ei» Gewiß, —sie darf nichl reicher fein, als ich, —man bekäme eS vielleicht doch eines Geld lässig bei der Arbeit bequem Nun denn—Fräulein Gerda Zvillbaay'ii!''"- bis sünsundzwa»- zig Jahre alt, und reifend, positiv "°arzkops. Bekannt? Bekannt! Zu selbstständig! Soll sie eine Attrape sei» ? subr Ange lus dazwischen. Jahre wird nicht gegangen. Was darüber ist, das ist vom Uebel, Ersahrung hat's gelehrt. Die Damen bringen zuviel Nach- unbeugsame Grundsätze und gefc- Mann hat nichts mehr zu bilden, zu for men, zu entwickeln, er kann »ur i» Ehrfurcht schweige»! sch hätte positiv nick't gedack't, Pal nier, daß du so schwierig wärest ! Ja, siehst du ! Schwerfällig, wie ein echter Norddeutscher, sogar bei Witzen ! Gib die Sache auf, Haveland! Halt! Ein Einsall—glorioser Einsall I Die Baronin Chance bekannt? Nein! Wittwe? Ich muß danken! Nonsens! Wer denlt an die Alte? War ibrer Zeit nicht übel aber jetzt passirt! Ist grade 'mal wieder hier, logirt in den vier Jahreszeiten. Wer kennt die Toch ter? Ich lernte sie flüchtig vor vier bis fiinf Jahre» te»»cn. Saale tieller. Damals! dauerte mich das Madcken, das, obwohl! blutjung, jedenfalls schon ein Fräulein ! Ivar—, die arme, hochaufgeschossene Klei ne mußte, damit die Ataxia junger er schien, i» kurze» «leidchen mit iünder j schärpen u »d hängend:« Kopsen umherlau- fen, WaS ihr unsagbar peinlich zu sein schien—sie spielte eine traurige Rolle, im mer scheu, gedrückt.schweigsani! Die Mut ter trat mit großem Pomp auf, als hätte Chance? Ihr Mann stammte aus Schlveden, Baron Wismar, von sehr gutem Adel, all«^ seine Wittwe in den glänzendsten Ver hältnißen zurücklassend. Ihren Beina imn trägt sie durch die Thatsache, daß sie - die erste Staffel zur Lie hige Kammerzöschen sein! Aber dieS Mädchen! Da ist Grazie, Vornehmheit, Nasse mit einem Wort, Vollblut, po- Bijou! gen'-- GU?ck nicht —so apart sie ist, aber in der Men schenmenge! Palmer, ich parire nein! Wer hält? Diesmal kam die Wette wirklich zu stande, und nachdem die Bedingungen zu allseitiger Zufriedenheit festgestellt waren, leerte allgemach die Glä schästigte heimliche Zusa.mnenlu.lst verfolgter Christen in Rom zur Zeit Do mitianj heute um ein gutes Stück setzte er noch nie geseheni » besuchte ... e...er Privat,vohn.mg. o-K am häufigsten .rase» -.»ander an. dritten Ort. Der K-uW"d.-»-r war noch jung, wohl frisirt, sehr A." von gewandten, gen und einer äußersten seiner Ausdrucksweise, nicht I war zuviel, es machte keit. Play, Da« heißt, daß Sein- MaieM de Konig aller Gurgelabschneidcr in kd,,^ nein dichten und fragte i chen Ti liebster Palmer? ein Kmd ist I DaS eb«. liebster Moralist! Ich mich förmlich an, sage ich Jhne»? sehst Stetigkeit, nichts für heit! halte nicht Schritt mit dem Genius unse rer Kunst? Ist nicht vielmehr die leise uns jedes Mal be schritt^^ de^^bli^umS^! Doch, eS lohnt sich, es lohnt sich ! Nicht entworfen, Beaulieu, Sie haben mir die /l.ulitz geflissentlich verhüllt, das Antlitz den!! Sie, der ist - mit diesen Ä?sch?uunfl«» malen können, wie Sie malen,."' ">>r uns-vbar und be weist mir aus» das große Talen. das sich gewissennaH-n w.der Ihre» W.l -le» Bahn bricht und Erloschen ich thäte es gern, wahrhaftig, ich thäte es gern! Sie guter Kerl, Sie! Aber mir ist dem wiener: Er^ soll zum Teufel ge verlasse», e/wird'schon eine Eine wahre Sphinx, dieser Mensch! Nicht wahr? Ich bin stolz auf seine Dreffur! Der Kerl ist Franzose und als Herr Selig sah sich den hübschen jun ge. Herr», wie er so freundlich lächelnd schroff : ' " eer Ich Willeme Dienste vo» Ihnen, ich Ihr Geld? Ach so, ja, ganz recht! Liebster Herr Selig, ich wäre selig, wenn ich H Ihnen geben könnte, aber ich kabe eS nicht! --- haben e^iucht? Gut! So werde würde Ihnen nichts Helsen ! AuS meiner Personal sichren. Gcl^rauSs^mie^ heutt!^ So will ich eS darauf antommen las sen! Ich bin überzeugt, Sie haben Geld imHinterhalt.Siehaben reiche Verwand te, die sür qie bezahlen .verde». Herr Selig, ich will nicht selig werde», wenn— her und lasse» Sie mit sich reden, wie zwei Aeschästsleylr es sollen, Sie sind ja ei» vernünftiger Mann! Seben Li«, ! . >.I sehr groß! 'Was «S einbndgt, gehört schon Blick zu. WaS Habens Da wäre viel z» seresgleichen berettwillig Geld bor gen? Dies ist mein letztes Mal, so wahr Herr Selig, bei Ihrer Seligkeit, psr Freunde! ? S Herr Selig prallte zurück. ' Abschlagszahlung? Mit keinem Wort ist ja davon die Rede gewesen. » Nicht ? Ich glaubte, ich hätte es ge than; entschuldigen Sie diese kleine Ver geßlichkeit ! Noch mehr Geld hergeben? Das Wer sch "^ch will ich nicht, das kann getrost zurück, Herr Selig kann noch ganz andere Dinge ! Und Sie werden und wollen auch, ich sehe es Ihnen an den Au gen an. So werde ich den Wechsel prolon gire», de» ich von Ihnen in Händen habe. wollen, Alterchen ! Schlecht fahren Sie nicht, ich bin doch einer Ihrer besten Kun de» ! >° —^ Der Herr Bqron machen sich wohl einen Witz »>it mir! Und ivarum nicht? Wohl dem Men sche», der «s »och zu einem Witz bringt, und in dem meinen steckt überdies Wahr heit! Also heute Abend um sechs Uhr muß ich sechstausend Mark baben! Sechstausend Mari? Sechstausend Mark? - Habe ich nicht deutlich genug gespro DaS ist zuviel, viel zuviel! da» müssen Sie wirklich mir überlassen, ich weiß da» Keffer! ES ist gerade genug! Also aus Wiedersehen, Herr Selig, Sie werde» Ich werde komme», Herr Baron Werden der Herr Baron zu Bett blei Ich glaube nicht, Alterchen. Die Un terredung mit Ihnen hat mich wahrhaft gestärkt, Sie haben in Jbrem Wesen et was merkwürdig Erfrischendes für mich, daS echte LebenSelirir! Empfehle mich, Herr Baron! Beschütze Sie der Himmel, Herr Se lig ! 'Nun, Palmer, was sagen Sie ? Das hat Mühe gekostet, he? Wenn der alte Schuft nicht so genau wüßte, daß ihm das Einsperrt» nicht« Hilst er ist auf« best« unterrichtet—, so säße ich jetzt fest Menschenfreundlichkeit ist nicht fein Fehler. Ich möchte wissen, was diese« alte Rechenexempel an der Stelle trägt, wo andere Leute ihr Gewisse» sit zen haben! Jerome, legen Sie einen A» zug zurecht— Adieu, Beaulieu! sagte Paliner und drückte ihm kräftig die Hand. Si« unver befscrlicher Sünder! Sind Si« heutcAbend auch bei Heinsdorsf? Gewiß ! Sie haben dort Gelegenheit, mich von einer andern >ite zu studire», als Tänzer! Ach so. Glück zu! Nun denn auf Wie derseht» ! Von dtni schweigsame» Jerome ge leitet, erreichte Palmer die Hausthür. Draußen hatte der Regen nachgelassen, aber »och war der Himmel scbwer be wölkt. Wie schade! sagte Palmer halblaut vor sich hin, al« er gedankenvoll auf das statt. Uche, schone Hau«, in Marcel Bei Herrn von Heinsdorsf. Die Fr iseuse für Frau Baronin von Wismar!—Willibald, führen Sie sie zu den Zimmern der Damen ! - »> Der reichgalonirte Portier de« Gast hofs „Zu den vier Jahreszeiten" fprachs, und der gewandte junge Mann imschwax zen Frack schlüpfte geräuschlos die im posante Treppe hinauf und bezeichnete dem eleganten Dämchen mit dein tadel los frifirlen Lockcnkopf eine dunkle Thür mit reichem Schnitzwerk . hier ist es! ---- Ein schüchternes Pochen, dann ein« durchdringende Stimme von drinnen. Inmitten des mit allem Comfort eines Gasthofs ersten Ranges eingerichteten Gemachs Baronin von Wis die sie anfangs sür die Tochter hielt. Allein diese Täuschung dauerte nicht lange, das geübte Auge der kleinen^ tue anrufend Toilet zartgcinalten Schatten uiiter den Augen? die rosige Haut der Ohrmuscheln. Dennoch zurückfallenden Aermeln des kostbar stickte» Frisirmantels hervorsahen, waren weiß und voll, die Augen groß und dum jetzt mit freundlicher Herablassung. Ich hoffe, Sie.»erden IbreSache gutmache, —dort aus im Hinter ner Stimme ins Nebenzimmer hinein,di« Friseuse ist da! Wünsck>est du sie zuerst» benutze»? - Ich trinke, Mama, ich werde mich selbst dessen Thür sie hinter sich (Fortsetzung folgt,) —Zu ängstlich. Advokat: mein Lieber, ich muß Euch leider sagen l „Den Prozeß haben wir mit Paulen und Trompeten verloren!" Bauer: „Ja, wa« S' net sag n. da darf i' a»Nd> >' Musikanten auch noch zahl'« l* Si» »rotestaiitischer Mönch. Ein Mönch, d. h. ein Mann, welcher asketischen Uebungen obliegt und den von ihm abgelegt«» Gelübden der Armuth, der Ehelosigkeit und der unbedingten Unterordnuxyuntcr die Bekenntnißschrif ten seiner Kirche gemäß lebt, ist inner halb der protestantisch bischöflichen oder Episcopal-Kirche «ine vollkommen neue Erscheinung. Ein« solch« «rregt m der P«rson d«S Rev. James O. S. Hunting ton namentlich unter d«n weiblichen in New UoÄ leb haftes Interesse. Kommt es aus die Geistlichen und die Würdenträger dieser l Kirchengemeinschasten an, so ist Hunt ington der erste und letzt« Mönch unt«r d«n EpiScopalen, sollten dagegen die D amen ihre «öpschen aufsetzen, so wird d«r Mönch Nachfolger finden. Herr Huntington bewohnt ein kleines, verfallenes Haut an der 4. Straße, das Ichon von außen aussieht, als sei es vor her seitMenschenaltern von Miethsleuten bewohnt gewesen, die in den dürstigsten Verhältnissen zu leben gezwungen waren Nur eine Silberplatt« an der Hausthüre > entspricht diesem Eindrucke nicht; aus ihr ist ein und der Name des Bewoh ners eingravirt. Von dem engen, dun keln, dumpfigen Hausflur führt eine morsche Treppe mit wackeligem Geländer an eine Thür, welche «m ähnliches Schild wie die HauSthür, nur etwas klei ner,trägt. Aus das Anklopfen des Be suchers öffnet ein hoher, stattlicher, unge wöhnlich kräftig gebauter Mann und ladet mit vornehmer Verbeugung zum Eintreten ein. Von den Schultern zu d«n Füßen wallt ein schwarzes, faltige«, härenes Gewand, das über den Hüften von einem dreifach um den Leib ge schlungenen Stricke festgehalten wird. Das kurzgefchnitlene braune Haupthaar bedeckt «m niederes Barett aus schwar zem Sanchirt. Unter demselben wölbt sich die hohe und breite Stirn, blicken zwei unergründliche, tief-blaue Augen den Besucher in milder Freundlichkeit an, die Farbe des Gesichts ist jugendfrisch, die Form edel, im Verhältnisse zu dem kleinen, vornehm geschnittenen Munde ist das Willenskraft verrathende Kinn bei- Beim Sprechen zeigt der Mönch zwei Reihen Zähne von tadelloser Weiße und Form. DaS Gemach ist geräumig, aber niedrig. Der Boden ist sauber gescheu ert, die Wände sind weiß getüncht, wer den aber meist von Büchergestellen ver deckt, über dem Kami» ist ein großes Kreuz aus Elfenbein, daneben ein Bet schemel mit einem Crucifix darüber an gebracht. Die Fenster, die nach einem trostlosen, schmutzige» Gäßche» führen, sind sauber und von ganz einfachen Vor hängen aus grauer, ordinärer Leinwand eingefaßt. Ein großer Arbeitstisch ist mit verschiedenen Bücher» und Schreib- Material« bedeckt, auf einem kleineren liegt blos eine aufgeschlagene Bibel. Alle Möbeln bestehen blos auS Holz und entbehren jeden Schmuckes. So erinnert das Gemach an eine Klosterzelle, doch sind in einer solchen immer nur so viele Bücher vorbanden, als der Bewohner gerade braucht, da derselbe ja zum Nach schlagen die Bibliothek des Kloster« in der Nähe hat. Rev. Huntington versichert, er habe sich der von ihm erwählte» Lebensweise zugewandt, weil dieselbe ihm nach man nichsache» Kämpfen und einem ziemlich ungestümen Leben den Frieden der Seele verbürge. Der Nest seines Vermögens wirft ihm ein jährliche« Einkommen von ?Z ab und die« genügt nicht nur sür seine Bedürfnisse vollständig, sondern er möglicht ihm auch, bei seinen Besuchen der Armen und Kranken da hilfreich ein zugreifen, wo augenblickliche Hilfe noth thut. Diese Besuche nehmen den größten Theil seiner Zeit in Anspruch, den Nest widmet er belehrenden Vorträgen, seis.cn Studien und dem Gebete. Ueber seine Stellung al« protestantischer Mönch sagt der Reverend, die bischöfliche Kirche kenne zwar Mönchsorden nicht, aber sie verbiete da« Leben als Mönch und die Befolgung der Gelübde nicht, ihre Lehre enthalte auch nicht ein einzige« Wort, aus dem man auch nur auf di« Mißbilligung einer Lebensweise, wie er sie führe, schließen könne. An Stelle de« unbe dingten Gehorsam« gegen die Oberen sei natürlich bei ihm die unbedingte Un terordnung unter die Lehn seiner Kirch» getreten. Herr Huntington weiß, daß die gesammte Geistlichkeit der verschiede nen bischöflichen Kirchen sein Mönchthum verurtheilt, doch st,ht ihm. seiner Ver sicherung nach, die Stimme seine« Ge wissen« höher, al« die Zustimmung der Geistlichkeit. Bor dem Billig?eitSgerichte Im Jahre 1877 starb der in weiten Kreisen bekannte Arzt Dr. Worrell in Lewisto», Pa., und hinterließ seinem einzigen Sohne Clarence Grundbesitz im Werthe von Bv», und seiner Haus hälterin Mamie Baylev, die ihn in lan ger Krankheit treu gepflegt hatte, ein Le gat von 85,(XX>. Clarence litt an einem organischei, Herzfehler, war Hypochonder im höchsten Gx.de, zog sich von jeder Ge selligkeit zurück und führte ein Leben, als ob er in der That fortwährend sterben« krank sei. Mamie Baylev pflegte auch ihn und ließ kein Lüftchen an ihn kom men. So war er A4 Jahre alt geworden und als er wieder einmal ein bischen Herzklopfen gehabt und Mamie ihm wie derholt versichert hatte, sie werde bis an sein Ende treu bei ihm ausharren, ließ er derselben sein gesammtes Permögen überschreiben und händigte ihr die Ur kunde gegen das Versprechen ein, die Haushälterin werde nur im Falle seines Tode« von solcher Gebrauch machen. Da traf ein« Cousine des Clarence, Fräulein Leonora Montague au« Phila delphia, zu Besuch in Lewiston ew. ein reizendes, hochgebildetes und lebenslusti ges Mädchen. Sie machte einen tiefen Eindruck auf den Bitter, neckte ihn wegen seiner Zurückgezogenheit und fortwährend wehmüthigen Stimmung und brachte es so weit, daß Elarenee einen Spaziergang mit ihr riskirte, später mit ihr ausfuhr und sie sogar in Gesellschaft begleitele. Diese veränderte Lebensweise hatte einen wunderbaren Einfluß auf ihn. er lernte sich Wohl, gesund und kräftig fühlen, er sah mit froher Hoffnung in « Leben, sein Gesicht gewann ein blühende« Anseben, nahm einen jugendlichen Ausdruck an, und al« er die Cousin« fragte, ob sie glaube, mit ihm al« Gatten glücklich werden zu können, sagte sie mit Freuden ja. Da« junge Paar schob die Hochzeit nicht auf die lange Bank, ließ sich in Philadelphia trauen und dort nieder. Clarence, dessen Grundbesitz ihm über t4a seinen gesamm ten Besitz auf Fräulein Mamie Bayley > übertragen, diese hab« d«n Eigenthums Übergang im Grundbuche eintragen las sen und zieh« die Mieth- und Pachtgel der persönlich ein. Clären» erfuhr von den Advokaten, j an die er sich wandte, daß er sein Recht > am zweckmHigste» vor der ovurt o 5 , in Mifflin Coiuili», zu dem Lewiftpn gehört, geltend zu machen habe, aber fein Schwiegervater mußte ihm erst mit einer bedeutenden Geldsumme unter die Arme greifen, ehe er einen tüchtigen Anwalt fand, der die Führung des Pro cefseS übernahm. Dieser Tag- hat die Schlußverhandlung in dem Processe statt gefunden, der Nichter hat sich fein Urtheil! vorbehalten. Mamie Bayley stellt in Abrede, daß sie Clarence versprochen habe, von der ihr übergebenen Urkunde nur im Falle f«inrs Tode« Gebrauch zu machen. Zeugen waren bei jener Un terredung nicht zugegen. Trotzdem ist all- Welt überzeugt, daß die Sache zum Vortheile des Clarence entschieden wer den müsse, denn sagen die Leute und gewiß mit Recht: Wozu haben wir ein BilligkeitSgericht, wenn es in einem so einfachen Falle nicht nach der gefunden Vernunft, statt nach strenger Rechtsregel entscheiden soll? VerschiedeneS. —lm letzten Sommer wurde ein lippescher Pastor vom Detmolder Consistorium nach Holland gesendet, um die lippeschen Hollandsgänger auszusu chen und ihnen zu predigen. Von Sei ten der betreffenden holländischen Predi ger waren ihm bereilwilliq deren Kan zeln zur Verfügung gestellt. Nicht nur Lipper, sondern auch Holländer fanden sich in den Gotteshäusern ein. Aber letztere rauchten ganz ungenirt in der Kirche während der Predigt. Ganz be troffen kam der Prediger von der Kanzel (nach beendigter Predigt), ging in die Sacriftei und drückte dem dort anwesen den holländischen Prediger sein Befrem den über die eben gesehene Unsitte aus. Der holländische Prediger erklärte ihm, es sei dort ,u Lande altes Herkommen, woran man nicht rütteln dürfe. Der lippische Prediger bemerkte inzwischen, daß der Holländer seine'recht« Hand auf den Rücken hielt. Er erlaubt« sich, nach der Ursacht zu spähen, und was sah er? Der holländische Prediger verbarg seine noch glimmende Pfeife hinter seinem Daß ein Hund voll« drei Big Tage ohne jegliche Nahrung—auch ohne jeden Trunk—leben kann, Wirt wohl Manchem noch nicht bekannt sein. Vor etwa einem Vierteljahre besuchte ein Bürger aus Goslar seinen Schwieger vater, welcher im Dorfe Wehre wobnt. Der Hund, ein treues Thier, machte dil Vergnügungsreise ebenfalls mit. Hause des Schwiegervaters wurde, wi> es Brauch und Sitte ist, dieser oder jenei neue Gegenstand in den verschiedener Kammern besehen. Bei der Abreise ver verschwunden. Nach vier Wochen ent stand in Wehre Feuer, und bei diese« Gelegenheit wurde im gedachten Haust eine Kammer geöffnet, die seit der Zeil jenes Besuches nicht weiter betreten war. Hier entdeckte man in einer Ecke den ver mißten Hund. Das Thier war völlig zum Skelett abgemagert und ohnmächtig Es wurde ihm sofort ein Löffel voll Milch eingeflößt, worauf er bald zu sich kam. In einigen Tagen hatte sich der Hund, welcher volle dreißig Tage gehun gert und gedurstet, bei dieser Milchiost wieder erholt. Ein seltsamer Brand stiftungsverfuch wurde dieser Tage in Warschau gemacht, aber noch rechtzeitig vereitelt. Im Salon des dortigen Kunstvereins, in welchem gegenwärtig Matejko's beste Bilder, nämlich Die Schlacht bei Grunewald" und „Skar ga's Predigt," serner viele werthvolle Gemälde von Brandt, Löffler und ande ren Malern ausgestellt sind, wurden drei Universitäts Hörer, welche die Ausfiel lung besuchten, auf einen Brandgeruch im Saale aufmerksam. Man unterzog alle Räumlichkeiten einer genauen Un tersuchung, wobei gerade hinter dem Kolossal-Gemälde „Schlacht bei Grune wald" mehrere mit Petroleum reichlich getränkte Fetzen, ein großer Vorrath von Zündhölzchen und «ine glimmende Lunte vorgefunden wurden. Zehn Minute» später hätte der Schluß der Ausstellung erfolgen sollen, und die theuren Ge mälde, die nur gegen geringe Prämien bei einer Affecuranz-Gesellschaft versichert sind, wären dann sicherlich ein Raub der Flammen geworden. Zwei Damen, die sich vor den Matejko schen Gemälden auffallend viel zu schaffen gemacht kal ten, stehen im Verdachte, das Feuer ge legt zu haben. Wiener Blätter erzählen Über ein Opfer der „Tournure". An einem der jüngsten Abende, während der Aufführung der „Aida", spielte sich, ohne daß das übrige Publikum es merkte, die folgende Tragödie ab: Fräulein H., die liebreizende Tochter eines bekannten Ren tiers, lauschte entzückt den Klängen der Musik; doch schon während des ersten Aetes zeigte sie ein« wachsend« Unruhe, die, nachdem d«r zw«it« Act btgann, sich zu einer wahren Angst steigerte. Sie bat den Papa, mit herauszutreten, da sich in ihre Tournure ein lebendes Wesen eingeschlichen haben müsse, das ihr die größten Unbequemlichkeiten be reite. Der Papa suchte dagegen das Töchterchen zu beruhigen, da eine solche Annahme geradezu undenkbar sei. Nach kurzer Zeit erklärte jedoch das Fräulein, diesen Zustand nicht länger ertragen zu können, in Folge dessen Vater und Toch ter den Thcaterfaal verlassen mußten. Eine sofort in der Garderobe vorgenom mene Inspektion ergab die vollständige Begründung der ausgesprochenen Ver muthung, denn Hans, ein zahmer Star, der Liebling der Familie, der dieTour nen Vogelbauer gehalten hatte, kam zum Vorschein. Allerdings war ihm Übel mitgespielt, denn schon am folgenden Tage mußte er diese Extravaganz inil dem Leben bezahlen, beweint und be trauert von seiner hübschen Herrin, die sowohl die unzeitige Neugierde des Star matzes, das Opernhaus sehen zu wollen, wie die unglückselige Mode der Tournure Vor d«m Paris«» Schwur gerichte kam vor einigen Tagen ein Änarchistenprozeß zur Verhandlung. Un ter d«r Anklage, zum Mord.zur Plündc rung tmd zur Brandstiftung aufgefor dert zu haben, erschienen vor den Ge schworenen acht Theilnehmer an der Versammlung der beschäftigungslosen Arbeiter, Ivelche am 2,1. November im Saale Levis stattfand und bei wel-ber Gelegenheit es zu blutigen Scenen kam Im Verhör traten die Angeklagten fast alle sehr herausfordernd auf, und leug neten nicht, daß sie „Es leb« di- Kom mune, nieder mit den Bourgeois!" und dergleichen mehr gerufen hätten. Im Berhörder Z«ug«n weigerten sich alle Journalisten, die als solche geladen wa ren.den Eid zu leisten und auszusagen.da i- 100 Frc«. Gcl°dstra?e"'?eÄ«heil" Hiner der Angeklagten wurde wegen Mordversuchs gegen einen Polizeiagen len zu 5 lahren Zuchthaus, 5 andere Angeklagte wegen Aufreizung zum Mor de und zur Plünderung zu Ä Monaten Gefängniß verurtbeilt. Zwei der Ange klagten wurden freigesprochen. --Ein Wohlthätiger. „Mein Zreund Fuchser schick« keinen Armen von le ner schwelle fort!" „Jawohl, er laßt ihn eben so lange steh«n,bis er selber zeht." Germanisch«« Minorli«». .Di« VSgekein grüßen di« Morgensonn«. Die leuchtend über die Berg« geht. O was gleicht der lieblichen Wonne, ! Wenn m Thau «ine Rose steht! l Nur der Jungfrau knospend« Blüthe, . Von der Keuschheit Dust umweht. ! Morgenroth der süßen Trieb« Strahlt durch die Augen in's Herz Hin- So spricht heimlich Liebe zu Liebe: Lieb, wann kann ich bei dir sein Z Diese» Lied das hat gesungen In dem Wald ein Vögelein. Der arm« Lieiitrnant. Mein Chef lebt herrlich in der Welt, Es fehlt ihm nie wie mir an Geld; Auch trinkt er täglich seinen Wein, Ich mochte auch wohl Hauptmann sein! Doch nein, er ist ein armer Mann, Die Olle hat die Hosen an, D'rum trinkt er keinen Tropfen Wein, Ich möchte doch nicht Hauptmann sein! Drum, Mädchen, reich'mir Dein« Hand, Bin ich auch nur ein Lieutenant; Denn bis ich Hauptmann werden kann, Bin ich ein altersgrauer Mann! Se»sations-Nachricht. Eine Gesellschaft, deren ganzes Bestreben > auf den Umstur, gerichtet ist, tritt dem- ' nächst zusammen. Sie haben es in erster Reihe auf den König abgesehen. Daß dieser fallen möge, ist stets ihr sehnlich ster Wunsch gewesen. Allein nicht nur der König, sondern auch dessen ganze Um gebung soll von der mörderischen Kugel dahingerafft werden. Und trotz alledem scheint es gewiß, daß die Polizei sie ruhig gewähren lassen wird, die Theilneb mer des im Juni zu Dresden stattfinden den Keglertages. Einjunger Irl an der rich. Tete an eine Schöne, der er bereits einige verblümte Aufmerksamleiten erwiesen hatte, einen Brief, in welchem er ihrsrine Liebe bekannte und anfragte, ob dieselbe Erwiderung finde. „Lieben Sie mich nicht, so schloß der vorsichtig« Jüngling, „so schicken Sie diese Zeilen uneröffnet an mich zurück." Auch ei» Maßstab. Arzt: „Ich würde Ihne» zum Landaufenthalt den Ächenfee anrathen, dort ist es wun derschön!" —Dame: „So? Liegt «ine Garnison dort?" « Aus dem Gerichtssaal. (Angeklagt sind Mann und Frau wegen gemeinschaftlich ausgeführten schüre» Diebstahl«. Der Einbruch ist in der Weise verübt, daß von d«m Bod«nvcr schlage ein Brett losgebrochen und so ei ne O«ffnung entstanden ist.) Richter: ~3euge, Sie haben also die Oeffnung gesehen? War dieselbe so groß, daß ein Mensch durchkriechen konnte, oder konnte auch ein ganzes Ehepaar durchkriechen?" Selbsterkenntniß. „He.r gott! Bin ich doch ein Knallprotz und hab' erst zweimalhunderttausend Mark; ich möcht' mich erst seh'n, wenn ich eine Million hätt'!" Für alle Fälle. Gast: „...Sie sehen ja, ich habe alle« einge kauft, Iva« ich brauche!" Hau'irer: ~E' feines Rasirmeffer!" Gast: Ich rasire mich nie selbst!" „Hausirer: „Nu, vielleicht brauchen Se's, wenn Se emol e' Selbstmördche versuchen wol len !" Der älteste Droschkenkut scher Berlins, Hr. Fr. Plunsch, feiert in diesem Jahr« das Jubiläum einer -töjäh rigen ununterbrochene» Dienstzeit als Droschkenkutscher. Wenn er dem Zug der Zeil gefolgt und unter die Tenoristen b"t?s's' lange er Ei» Klap S. Gast: „Ich muß mich über die Bedienung bitter beklage»; Ihre Kellner sind geradezu' nachlässig ge gen mich." Wirth: „Da sind me.ne übrigen verehrten Gäste d'ran schuld— die geben Trinkgelder." Die classische Zofe. Tän zerin : „Ist der Baron Goldstein heule noch nicht dagewesen?"— Zofe: „Alles ist schon dagewesen, sagt Lessing, aber d«r Baron Goldstiin ist »och nicht da gewesen !" Nachgeholt. Kind (beider Nachbarin) : „Einen schönen Gruß von meiner Mutter und sie läßt Mn's Tag blättle bitten! Gestern im Kränzte ha ben die Damen so eine arg' grausige Mordgeschichte erzählt, daß sich die Mut ter, die so was nicht hören kann, die Oh ren zugehalten hat und da möcht' sie'S halt heut' gern im Blättle nachlesen." Deutlich. Schwiegervater: „Also, Herr Schwiegersohn, sagen Sie nur einmal aufrichtig, wie sind Sie mit meiner Tochler zufrieden?" Schwie gersohn: „Lieber Schwiegervater, ich kann mich über nichts beklagen, als da rüber, daß Sie mich nicht hinausgewor fen haben, als ich um ihre Hand ange halten." BilligeF orderung. „Also deshalb sind Sie so verstimmt, liebe Hausdorf, weil Sie nach Wiesbaden wollen—aber nach Ems sollen !" „Neh men Sie mir's nicht übel, wenn ich aber einmal einen Hausarzt das ganze Jahr honorire, dann muß er mir, wenn ich in -in bestimmte« Bad will, doch auch da« dafür paffende Leiden anrathen können!" Aus der.«linder st übe. Der fünfjährige Moritz und sein dreijähriger Bruder Arthur haben sich soeben an den Kindertisch zum Mittagessen niedergesetzt. Moritz bemerkt, daß sich nur eine Apfel sine auf dem Tische befindet und stimmt sofort ein furchtbare» Geheul an. „Aber Moritz, mein lieber Zunge, warum weinst Duden» so schrecklich?" fragt die be sorgte Mutter.—„Weil für Arthur keine Äpselsine da ist," schluchzte der fUrsorg- Gutes Beispiel. Anden Fenstern eines Pensionats reitet ein Lieutenant vorüber, Fräulein v. Spit zender- springt auf und eilt mit dem Ausruf: „Mein Bruder!" an'S Fenster. Nachdem sie sich wieder gesetzt, sagt die Pensionatslehrerin: „Fräulein v, Spit zenberg, ich will Ihr ungebührliches Be tragen während des Unterrichts damit entschuldigen, daß Sie sich von Ihrer schwesterlichen Liebe augenblicklich hin reißen ließen sonst hätte ich Sie em pfindlich strafen muffen." Als der Herr Lieutenant am nächsten Tag' wie derum, an den Fenstern des Pensionats vorbeireitet, springt die ganze Klaffe auf und eilt mit dem Ausruf: „Mein Bru der !" an'« Fenster. > Ein doppelter WohlthS ter. Das Testament des verstorbenen Klichenvorstcher« zu enthalt folgende stelle: ~Zch vermache dem Schulmei ster IiXI M.— unter der Bedingung, daß er bei meinem Begräbnisse—nicht singt." —Zu gewissenhaft. Doktor: > Schachtel - schickt hab«?"—Bau?r:^Jä.^r"'D°^ r tor, aber de» Viereckig»«« ,ft gar so schw« »bigange."