Gesühnte Schuld. Er war mittelgroß, von militärischem AnSsehen, hall« ein blühendes Gesicht und ejne» spitzgedrehteii Schnurrbart. Seine kleinen Augen fnnkelten vor W»lh. „So, Madaiiie, so mein Herr/ schrie er anßer sich vor Zorn, „was können Sie znr Enljchnldigiing vorbringen, daß ich Sie nicht ans der Stelle Beide erschla- S-!" ,OH, mei» Gatte, verzeih' mir!" sagte Dtadanie Fonrnier, die tziäiide faltend lind vor dem Fremden aus die Knie sin kend. »Ich werde wissen, wai ich mit Ihnen zn thun habe, Madame/ snhr der mindere wüthend sorl. .Wer ist dieser Mensch was will er hier?" »Er ist ein jnnger Engländer, dem ich die Schönheiten von Paus zeigen wollte," begann sie in zögerndem Tone. «Die eigene mit eingeschlossen," unter brach er sie voll bitteren Hohnes. .Hüte» Sie sich, sonst bezahle» Sie es mit dem Verlust Ihrer persönlichen Freiheit." .Mein Herr," begann Ernst Rivers jetzt, der, sich wie ei» erbärmlicher Berrä »her vorkommend, bi-herzn besliirzt zcwe sc» war, um z» sprechen, .hler ist meine Karle." .Und hier die meine," war die Aniwort des anscheinenden Militärs, als er ihm das glalle Papier znsteckte. Ernst irinßte, daß er in diesem Angen blicke »ichlS Klügeres lhnn konnte, als sich rnlsernen. Er verneigte sich lies vor Madame Jolmiier »nd ging, ohne ei» Wort znsa tm Karle an, »nd die Morles «Oberst Gnstav Fonrnier." Ernst's Stimmung ivnrde immer ern strr. Er war plötzlich ganz erniichlcrl, und dachte, das, wenn der Franzose ihn sorderle, sein Lebeil in großer Gesahr sei. Er lies einen Wagen herbei und snhr nach seinen, iHasthose, Auf sei «em Zimmer duselbst »»gelangt, schneb «r einen lange» Brief an seine Schwester Edith. Seine Erklärnng war sehr einfach. Er w>n einer jnngen Französin, einer biid- Gallc, der ihn bei ihr sand, war snrchtbar «isersnchlig. Es ivar unansweichlich, daß cr sich mil ihm schlage» müsse. Er war oss.-n genng einz»gestehen, dasi er thöricht und »»vorsichtig gehaiidell Diesen Brief versiege»- nnd adressirle er, so daß cr abgeschickt werden konnte, falls ihm etwas Ernsthaftes zastosie» soll te. Dan» ging er zn Edward Tranler hinüber, der mittlerweil« nach Hanse ge lommc» war. Er war enlschlossen, ihm Alles z» sagen. Sein Gesicht war bleich »nd »ligewöhlilich cr»st, nnd Tranler sah sosorl, daß elwas Besonders mit >hn> vor „WaS ist geschehen, Ernstfragte er, erschrocken anjspringend n>ld ans ihn z». »Uli duelliren." ' „Du, ein halber Knabe »och!" Icuchle Tramer, noch viel bleicher werdend als „Knabe oder Mann z ich glanbe. ich habe einem Balten das Recht gegeben, mich zn fordern," erividerte Ernst Rivers, „nnd ich habe auch keine Wahl in der Sa che." „Dn!" rief Edward in sprachlosem Er staune» a»s. .Kaum zwei Tage i» Pa ris, u»d D» hast scho» ein solches Aben teuer. Wer ist das Weib? ' „Madame Fonrnier," antwortete der jnnge Mann, während brennendeScham röthe seine Wangen übergoß. „Ich dachte mir's," versehe Tränier bitter. „Ach beobachtete sie gestern Abends. D» bist das Opfer einer Ber- Ichwörung! dieser Man» wird Geld haben wollen." „Ich glaube nichl," versetzte Ernst tro cken; „aber wir werden bald seheu, wer Recht hat." In diesem Augenblicke führte der AnjwSrter einen Herrn herein, der sich Hauptmann Perrichs» »aiinle. Er er llärte, daß er ats Seknndant seines Freundes Oberst Fonrnier komme, und Ernst ersuche, seine» Selimdanlen zn nen ne». „Der bi» ich," warf Edward Tränier rnhig ein; „aber die ganze Sache bernhl »seinem Jrrlhmnc und kann aufgeklärt „Ich glaube nicht," versetzte der Fron zo>e höhnisch. „Die Ehre eines Gatten i°>che kann .Sechs >lhr Morgens," war die et was liöstichere Erwiderung. „Finden Sie sich beim Noudeau in den EhampS ElyseeS kiu und solgen Sie nnscreni Wage», bis er hält. W>r werde» vor Ihne» dort „Ga»z gnt," sagte Tränier. „Welche Massen wird der Herr wäh len «" sragte der Franzose mit anscheinen der Gteichgilligkeit. „Pistolen," erwiderte Tranler, welcher wns.te. das, Ernst ei» sehr gewandter Der Franzose lächelte sinster, verneigle sich nnd ging hinaus. „Das ist ein schönes Ende unserer Reise!" ries Tranler aus, sobald er sort war. „Ich habe wie ein Thor gehandelt," er widerte Ernst, nnd erzählte die ganze Ge schichte Mit großer Ossenheit. „Ich stand unter den, Einflüsse eines Zaubers," fügte er Hinz». .Hier ist ein Brief, den Dn sür den Fall meines Todes an seine Adresse besörder» mußt." ~T» wnst nicht sterbe»," sagte Edward Tränier in ciinnlhigcndem Tone; .eS dars nichl sein. Wir wollen die ganze Sache Einzelnheile» ruhig bespre- Die beide» Freunde bliebe» vo» dieser Slmide «il de» ga»ze» Tag beisammen nnd inchlen anch keinerlei G-jellschait oder VergnügnngSorti aiif. Eriist ' hatte kein Verlangen, den Grafen von Ealvani zn sehen. In seinem innersten Herzen brachie er ihil mit den, Tn-ll i» Berbin - Aber er konnte da? zu Edward nickt sa- S'"- , Er hätte dadnrch jeiii Geheimniß verrathen müssen nnd dns erschwerte seine Lage doppelt. Sie blieben bis eis Uhr Nachts beisammen und sollten >i»i 5 Übr Morgeiis g-weckt ioerden. Ein Wagen »nd ein Arzt, der sie begleiten sollte, waren bereits bestellt. Mi, liese,.. Ernste schütte,, ten sich d e Zrinnde die Hände, als sie sich für die wenigeu Sluiideil der Rächt Ire»», le». Wurden sie eZ am nächste» Abende wie» der thun löunen < SjZenige Stnnden koiinten eill- gewaltige Veräiideriing her vorbringen, Ernst Rivers schloß in dieser Rächt kem Ange, -eine G-danten schweis ten hiiiuler nach Engtand zii dini hotden Mädcheii. dein seine ivabre Li-be gehörte, »nd von brennenoer Scham ersnlll.dachlc er daran, wie cr der französischen Sircnc zum Opser gefallei, war. Wenn er doch feinem eisten Inipnlse gehorcht und sich dem Eiiisliissc Edward nöthig«« ihn,«»« Taste hei vi», stark?» Kassees zu Irinken und Eins! willsahrle seineni Wunsche. Dan» würd« das Pistolenkäslchen vo» emein der Thiene, sehr gut, was mit ihren Herren vorging. Nur wagten sie es nicht, irgend eine Be merkung zu uiacheu. Aus ihrem Wege nach dem Duellplatze Hollen sie deu Dottor ab und dann lrasen sie nach rascher Hahr! ans dem sür das Dnell bestimmten Platze ein. Es sollte in einer der verstecktesten Allee» im Bontogiier Wäldchen stalljindcn. Die Franzose» i'iit ihre», Arzte waren bereits auweseud. Kurze, aber höfliche Begrii ß»»gc» wurde» gewechselt, doch von kei ner Seite mehr ein Berjöhnungsversnch gemacht. Die Pistolen wurden geladen und die Gegner stellte» sich einander ge- Tie Enlsernnng betrug dreißig Schri«. Seltt»da»te» zöge» sich zniück niid das Zeichen wnrde gegeben. Beide traten aor. senerte» und stürzte» zu gleicher Zeit. Edward Trauter »ndder Doklor liefen -ins Ernst z» und begänne» ihn, den Rock luSznziehen. Er war ohnmächtig gewor .Eiue garstige Wunde," sagte der Dok >or, .aber nichts Gesährliche«. Er muß »til grosser Sorgsall nach dem Gasthose zebracht werden." Er flöhte ihm ein BelebungSmillel !in, verband die W»»de und lral dann j» dem leblos daliege»de» Oberste» hin. „Er ist sehr schwer verwunde!," sagle >er sranzösische Arzt, der ihn eben nnler ncht hallte. ,Zch zweifle an seinem Auf „Hosseiillich wird er doch genesen," ver etzte Edward Tranter ernst ; „es würde ins sehr leid «hu», seinen Tod verschul >el zu haben." Mit einer höfliche» Berbengung zog er ich zurück und half Ernst in de» Wagen -ringen. In weniger als einer Sliiiide !ag er in seinem Bette. Er war sehr ichwach und fieberte etwas, aber sei» Zustand war in leiner Weise gesahrdro- Edward war ungemein glücklich darü ber. Er nahm sich vor. seinen Freund in Znlunsl besser zu behüten. Gras Oscar detästigle sie sehr wenig, und er erkundigle sich nur sehr ost nach dem Befinden des Zungen Man»eS. ElwaS war in der ganze» Sache rälh sethasl. Der Glücklichste darüber, daß Ernst mit dem Lebe» bavon gekommen Ivar, war der Neisemarschall Lippmann z kr war wie sinnlos vor Angst gewesen, während die jungen Lenle ans dem Duell- Platze waren. Er war es gewöhnlich, der de.n Graseu Oscar Ealvani empfing nud ihm Berich« über Erust'S Befinden erstat tete. Er «hat dies in jehr Inrzer Weise, denn er haue eine unerklärliche Abneigniig gegen den Grasen. neu, wurde beschlossen, nach Rom zu ge hen uud aus Rücksicht sür Ernst die Reise sehr langsam zn »lachen. Es war nicht nach Gras Oscars Geschmack, so langsam zu reiseu, und so verabschiedele er sich oon den jungen Lenle», »ichis merken lassend, daß er die Absich« Halle, ihnen nach Rom zn solgeii. Ernst Rivers war sehr glücklich, als er sich von ihm besreit glaub !e. Er hicll diese» Mau» für seine» Tod scind, »nd in gewissem Sinuc war er es dorbcn," mnrm-llc er eines Zages sür sich, als er beschloß, nun anch nach Rom >" gehe», »in dort nnsziisiihre», was in Paris mißglück! war. „Läß« sich ei»c sol che Rieseiisnmme dezahleii-»nd ist da»» jo »»geschickt. E- wäre ihm nur Rech« geschehe», wen» er gclödle« worden wäre. hoss-»«lich iverden die Italiener aeschick ter sein." Zeit zn veiwcile» gedachte». Ebwaid Tränier, welcher schon wiederhol« in Rom gewesen ivar, war ein ansgezeichneler des alle Herrlichkeiten der zu geuießeu. Sie wäre» schon einige Tage in Rom und saßen eines Morgens beim Frühstü cke, als sich der Gras Ealvani bei ihnen Beide erschraken, als ob ihnen das höchst »»angenehm wäre, nahmen aber, als er eintrat, ihre gewöhnliche» Miene» Sein Erscheinen kam ihnen höchst un gelegen. Ernst Rivers hatte gegründete Ilrsa che^sii^j^ Ei'»satz""° HSl«nisji in Rom gena» genug, um zu wissen, daß sie in der Räch« nich« nnbe- S«ädte geherrscht hatte. Sie waren bis zum Kolosseum gelangt mid betrachtcli» seine Ruine» eine Weite Plötzlich wurde die nächtliche Stille von dem Knallen zweier Pistolenschüsse Ed Spitzbuben!" schrie volver in der von ihn« angedeuleien Rich „Tic Kerle gtaiibteii wabischeiiitich, daß wir sehr viel bei »»Z haben niid bal len die Absich«, uns zn berauben,' sagle Tränier sinsier. "Tas wäre möglich," versetzte Ernst, G d lgelit Seine Wunde war gunz »»bedeutend ; er lieb sie sich Verdiaden »nd gingz» Bet te, woselbst er in tiefes Rachde»ke» ver sank. glanble italienische Abenteurer gelingen unt> zwar von Lady Clären« selbst seine Vernichtung j» bewerkstelligeu. Wie sehnte sich Ernst nach der Zeit, wo er offen aus- Ireteu und sprechen, wo er seineu Feinde» Trotz bieten könnte. Aber er halte bis dahin noch ein Jahr zu Warle» und während diese, Zeit sollte er von Englaut, bleibt». Er beschloß jedoch, Lady Edilh die gauze lsache ausführlich zu schreibeu, »nd sie nm ihren Ralh zu befragen. Sie kouule ihm vielleicht Andentnngen «eben, wie er sich vor weitere» Beifol guugen z» schützen vermöchte. Diese» Entschluß konnle er jedoch »icht gleich in AuSsuhraug bri»gen, da siir den nächsten Tag ei» Ausflug projektirt war, de» die Freuude in Gesellschast mehrerer englischer Familie» mache» sollten. Zu z» Pferde begab sich die Ge ge berühint/n Ortei u»d Ernst. der seine» Arm in einer Schlange trage» niußte, be niitzte in Gesellschast »lehrerer Da»>en ei nen Wagen. Ter Tag war prachtvoll nnd die heißen Stunden sollten in einem Walde zuge bracht werden, wo sie Erfrischungen neh men »nd Zeit z»r Heimkehr Ter Wald war bald erreicht u»d sei»e schallig liihle» Lichtnnge» böte» die a»- „»»higsten Ruheplätze. Die Gesellschaft zerstreate sich i» Gruppen und wanderte nach verschiedenen Puukte». Ernst wa». Delle i» Begleiinng riner schö»e», junge» Euglä»deri» durch eine Allee. Er war aicher sich vor Entzücken »»d ko»»te die ihn nuigebeiide Schöuheit gar »ich! geuug Sich gezenseilig vou ihreu Reisen erzäh lend, halte» sie sich immer mehr von de» Andern entfernt n»d waren endlich zu ei nem reizenden Plätzchen gelangt, wo sie sich setzten. Die junge Dame nahm auf einem Baumstruukc Platz und Ernst setzle sich zu ihre« Füße». Plötzlich Hörle die übrige Gesellschaft lant gellendes Hilfegeschrei und Alle stürz ten in die Richtung, aus der es getoin- Als sie hinkamen, stürzte ih»en Mix Wal^h— die j»nge Engländerin entgegen „Die Räuber habe» ihu gesangen ge nommen schrie sie witd, aus die Hüget deutend, die den Wald unisäumteu.^ Dann erzählte sie. daß. während sie ge pln»dert halten, plötzlich <! Männer vor >h»e» erschie»e» wäre». Diese hatten eine große, schwere Decke über ihn geworse», um seine Rufe zu ersticke», uud hatteu ih» da»» fortgeschleppl. niehrere Herren nnd^sprenglen Sie sahen nur uoch iu einiger Entfer nnng, auf b"Spitze eines bewaldeten Hü ritteu darauf zu. aber der Hügel führte in eine Schlucht, die uupasjirbar z» sei» schien. „Ich will »ach Rom zurück nud Hilfe briugeu," schrie Edward Trauter, der halb wahnsinnig vor Aufregung war. „Ihr müßt aber Alle hier bleibe»! den» es wä re Wahusinn, sich oh»e Polizei oder Mi lilär i» diese Schluchten hinein z» wa gen." Dann sprengle er in gestrecklem Galopp davou aus die Straße hiuauS, die nach Er kam in unglaublich kurzer Zeit da hiu, begab sich sofort zu dem englische» «onjul nud, vou diesem begleitet, zur- Dort theille er mit. ivaS geschehen war, und in einer halben Stunde wareu fnuf zig beritteue Potizisten unter Auführuug eines Offiziers aus dem Wege. Sie hatten bald den Platz im Walde erreich«, wo die Gesellichast voll Äugst uud Ein Führer war mitgenommen worden und dieser zeigte ihnen de» Weg nach den zwischen dem Hügel gelegene» Höhle», in denen die Ränder wohnten. Als sie jedoch dahin gelangten, waren die Hütte» »nd Höhlen leer von den Räubern keine Spnr vorhanden. Sie hallen wohl vor ausgesetzt, daß sie versotgt werden wür den, uud hatteu sich in sichere Schlupfwin kel znrückgezozeu. „ES ist nutzlos, sie weiter zu verfolgen,' sagte der Polizei-Offizier, „denn sie sind mit den Baueru im Bunde, und diese ver ratheu sie »ich«. Sie müssen es mit der Bestechung versuchen." Edward sah ei», daß dies ein vernünf tiger Rath war, »»d beschloß, ih» zu be solgeu. Riedergeschlage» kehrte die ga»ze Ge selljchast »ach Rom znrück. Die Polizei ertheilte Edward Tranler da»» de» Rath, eine große Betoh»»»g öffentlich für lue Befremng seines Freundes a»Szu ei» BundeSgeuvsse der Räuber ser Sache hören nud uiil ihueu nnlerhan deln würde, nm tue Belohnung zu verdie- Edward Trauter besolgte dieseu Rath. was ich uicht verstehen kann," sagte der englische Konsul, als Trauter eines Ta ges Klage bei ihm sührte. „Hatte Ihr »«glücklicher, junger Freund eiwa Fein de tödltii. Ich sürchle das Letzlere!" „O, t^inimel!" rief Tranler einsetzt ans. gtsübrt, welcher ihn fragte, was er wolle. „Der Herr hat eine große Belohnung für die Befreiung seines FienudeS ver sprochen," sugle er. „Wird dieselbe anch richt ?" , / viel Müh« kost«», >h» zu finden ein« klei»e A»zahl«»g lön»!e »>cht schaden.' Edward gab ihm zwanzig Ps»nd, wo rüber die Augen de» Mannes vor Lust sunlelte». Er gab Edward dann eine schmutzige Karle, aus welcher der Ranie Paolo Zac roni nnd die Adresse einer Wemschänke stand, wohin ihm Edward Weisungen schreiben könne. Dann enlsernle er sich. Es vergingen Tage, ehe er wieder kam, nnd er schanle sehr lranrig nnd nie dergeschlagen d'rein, alz er wieder er- Er war in. Gebirg« gewesen nnd Halle in Ersahrnng gebracht, das der Gcfnn gen« in die allcrenlsernlesten nnd nnnah barsten GebirgShöhleii gkbrachl ivorden Er war genöthigt, in srinen Forsch»»- g«n sehr vorsichtig zn sein, da die Ränder Gründen ungemein zu- Er konnle ihr Verfahre» gar »ichl ver stehen es war so ganz anders als sonst. Die Zugänge zu dem Platze, wohin der Gesangene gebracht worden war und wo irgend möglich, die Belohnung zn verdie- Edward Tränier gab ihm abermals eine Geldsumme uud er ging danu wieder Am selben Abend erhielt der jnnge Mann ein Telegramm, daß Sir George lebenSgesährlich ertrankt sei nnd sein Sohn »"verzüglich »ach England znrückkehren müsse. Der sür die Befreinng Erust Ri ver'S bestimmte Betrag sei bereits an eine Bank abgegangeu, »in daselbst deponirl zu Edward eilte zu dem Kcnfnl, legle die ganze Angelegenheit in seine Hände und traf da»» sci»e Vorbereitungen z»r Ab- Er schickte erst nach Paolo Zacconi und gab ihm seiue Adresse, wohin er ihm nach England schreiben könne. Dann reiste er ab. Z» semer größten Ueberraschung war der Reisemarschall Mr. Lippma»» im letzten Augenblicke nir- EZ war keine Zeit, ihn zu suche»! weshalb das Reisegeld »ud der Auslrag uachzulommeu sür ih» z»rückgelassen war- I »i Schlosse. Wir besinde» »ns abermals in England und der Herbst war mit sellener Schön- Es war ein seilen fruchtbares Jahr ge wesen und in allen Farmhäusern, sowie in deu Schlösser» der reicher Begüterten herrschte darüber große Freude. Rur Elarence, Lady Highaui, schien gegen die Thaljache, daß ihr Reichlhnm sich wieder bedeulend vermehrt hatte, gteichgillig z» sei». Aeußerlich schien sie wohl heiler u»d zusrieden z» sein, aber ans ihrem Herzen lag eine schwere Last von Furcht »ud Ge wifse»sbissen. Hatte sie i» ihrer V-rmnlhnng. daß Ernst Rivers der Erbe sei, de» sie z» sürch. te» hatte. Recht gehab, ? So fragte sie sich Zuweile» kam ihr der Gedanke, daß sie sich vielleicht doch irre; dann erinneUe sie sich wieder seiner auffallenden Aehnlichleil mit ihrem verstorbenen Valer nnd der Mitlheil»».,, die er selbst in dem Garlen der Villa Marina Alice Harcourt gemacht Auch Lady Edith'S ausfallend- Freund- Uchkeit z» >hm,.war eine Bestätigung ihrer begangen hätte, diese Vermuth,mg war ihr zu euljetzlich, »n> ihre Folge» weiter »u?jndenten. Aber dennoch war sie Tag Dann erhielt sie eines Morgens einen Brief, den sie nur zu wohl verstand. Er „Sil haben von E. R. nichts mehr zn fürchten. Ich werde nach Hause komme», uni meine Bclohmmg zu fordern eine weit werlhvoller- als Sil ahnen können P. 8.- Die Gräfin schanderle, als sie diesen Brief las. Die furchtbare That war also vollbracht, »nd sie Halle keinen Rivale», der ihr ihren Rang streilig machen konttte, mehr zu fürchten. Dann schauderte sie wieder bei dem Ge danke», was sie die Erreichung dieses Ziel gekostet hatte. Aber»»» war sie doch srei frei, um ihren ehrgeizigen Bestrebnngen, Herzogin zu werde», »achhängen zu können. D-nn welche größere Beloh»«»g komile ihr Hel serShelser fordern. Was imnier er ver langen mochle, mit AnSnahme von Geld, wollte sie ihm Widerstand leisten. Rein, seine Galli» ivollle sie nie-niemals nier- Sie lieble ja Lord Vansiltart, und sie wollte ei»es Tages Herzogin werde». Sie kannte jedoch den Mann, mit dem sie es zn thun hatte und wußte, das, sie von seiner Seite das Schlimmste gewär grennden uud Bekannten zur Jagd in die anSgedehnten Wälder ihrer Besitzung Unter den geladenen Gästen befand sich anch die Lady Beatrice de Solza, welcher Kreisen begrgnel war nnd die ihr so gut gefiel, daß sie den Wnnsch enipsand, sie Elarence ahnte nicht, welche bedeutsa me Folgen diese Einladung für sie haben fällig, ohne eine Bemerkuug darüber zu Eines Morgens befa»d sich Lady Hig. rin siel der Gräfin mis. „Lady de Solza," sagte sie ansstehendl »fehlt Ihnen etwas? Sie scheinen ange grifsen." „Sie sind sehr gütig," sagte die Andere, den ihr dargebotenen Platz einnehmend „Ader warnm sollten Sie traurig sein?' fragte die Gräsin wieder theilnahmSvoll «Haben Sie Kummer «Meine liebe Gräfin," versetzte Zolzai „wer von u»s hätte de» »ich,! fügte fie Hinz», dem Gespräche nbsichtti'-k eiiie andern Wendung gebend. .Wie jchöi! es hier bei Ihne» ist! Sie residiere» hiei sasl Ivie eine Fürstin. Sind alle Ihr« widerle Lady Higham elwa^verwirrl. „Erwarle» Sie nnler diejei, Zreiindei! aiich den Grafen Osca, Ealvaiii?" fragli lichleil. .^bsichl »ichl eiilgiiig, schemt ihn z» fürchlen,' dachle si< de," erwidert« Lady Higham. .Mein Freund kam, er nie sei».' blicke auf und versperrte die Thüre. «Verzeihen Sie mir, Nebe Gräfin," sagte sie mit blitzenden Augen und erglü henden Wangen ; »aber mächten sie die sen Mann nicht gerne ganz in Ihrer Ge fall haben i" „Da wir ganz allein sind," vnjetzle Lady Clarence ruhig, „kann ich Ihnen schmi gestehen, dasj ich das sehr gcrue m Wirklichkeit gar kein Italiener ist?" »Nun will ich Ihne» aber ellvaS fa llen, was Sie nicht wissen, liebe Grä fin," jagte Beatrice in Icidenschasllichem Lady Higham senkte horchend deu Kops und lanschie mit angehalltnem Alhein den Eröffnungen, die ihr gemacht wnr- ES war die alte Geschichte vo» dem gläubig veiliauenden Frmeuherzcn uud eiueS MamieS. nahm: ' Beatrice de Solza, obwohl von Gebnrl und Herkilnft in Eng land erzogen worden. Sie war vollkom men berechtigt, deu Namen uud Tllet zu tragen, »nlcr den, sie auslrat. Ihr Baier war ein Graf aus allem, aber gänzlich verarmtem Geschlechte gewesen! ihre Mül ler stammle jedoch aus fürstlichem Blule uud war von ihrer Familie verstoßen worden, als sie blos dein Zuge ihres Her zens folgend, den veraruuen Grasen, der sich in sie verlieb! Halle, heiralhele. Tai jnnge Paar mußte aus Furcht vor den Verfolgungen der erzürnten fürstli cheu Faiuilte »ach England fliehen, wo sie sicher waren. Dort lebte» sie kümmerlich von einer kleine» Reute, die dem Grase» geblieben >md vo» GesangSlektionen, dl? n Beatrice war das eitrige Kind dieses Paares und sie genos; eine sorgfältige Er ziehung. Als sie sechzehn Jahr alt war, wurde sie zur Vollenduug ihrer Ausbildung in ein Pensionat gegeben, Ivo sie Philipp Berner, der daselbst Lehrer war, kennen BealricenS vornehme Herkuufl war ihm kein Geheimniß, uud er dachte, daß die reichen Verhandle» der Mutler gcwm ein mal «achgeben u»d fie in alle ihre üiechle einsetzen würde». Sofort faßte er daher den Plan, das Herz des juuge» MädcheaS z» gcwiune». Sie war jutig. eitel uud thöricht, wie sie selbst gestand, »ud ließ sich vo» ie.ue» falsche» Liebe-belheuerunge» ver blenden Sie willigte ein, ihn heimlich ,» heiralheu u»d aus der Schul- zu ent fliehen. Philip Verner war ein Schurke, uud wußte die Heirath so einzurichten, daß das junge, nuersahreue Mädchen nicht einmal Kennlniß davon Halle, in welcher Kirche fie getraut wordeu war. Sie war ganz fremd in dem Sladllhei le. in ivetchem das Pensionat sich befand, nnd er war eines Morgens mit ihr in ei nem Wage» zu einer ganz e»llegeueu Kir che gefahren, vo» der sie »ichl einmal den Namen wußte. Dort war die Trauung einmal geschehen war, machte» gute Miene znm böse» Spiel. Doch er klärle» sie, daß sie pekuniär nichts für das junge Paar thun löunte», uud meinten, daß Philipp Verlier, wen» er sich eine schöne, juuge Frau ge»omme» habe, für Das lag nnu gar nicht in der Ab ficht Philipp Verner'S, AIS er sich in seitie» Bercchminge» gelauscht sah, sing er an, seine jmige Frau zn veraachläs sigeti, und eitles Tages erklärte er ihr, daß ihre Heiralh »ngittig n»d »»gesetzlich daß sie kei»erlei Ansprüche an ihn Dann reiste er heimlich nach Italien ab »ud übertieß sie ihreit Eltern. Aber BealricenS Bater kannte das englische Gesetz, welche», znsolge jede icchtmäßig vollzogt»« Trannng dem ne Erknudignng«,?' «i» nnd ersnhr da rechlmäßige »tid für beide Theile billdende lti de»» Philipp Verlier war »nd l '"chni'en Danti ging sie nach Italien, wo eS ihr gelang, die Bcrwandle» ihrer Mul ler so weit z» versöhtien, daß sie ihr ge statteten, einen der Familie»titel zu tra u«d ihr eine reichliche lahreZrenli Gatten in Ilatie» z» sindeili kehrle sie nach einiger Zeit wieder nach England znrück, dasetbst zn sitzen. stücke, dies beweise» z» können, in Ihrem Lefitz fragte Lady Higham voll ängst „Alle," verjetzlc Lady Bealrice, vo» der Aiideri, höchlich über- Die Andere nannte den Zeitpnnkt. „Dem Himmel fei Dank !" schrie Ela- bm ich frei. O, Bealrice Beeden intime Freniidiniien, ja BnlideS „Sie hallen fest ,» >»ir," fagle lila rence, „>»id eS joll Ihne» Geiechligkeit Hinimel über u»S ist," aiitwortctc lliid sie schüttelte» sich die Hä»de zum Zeichet« dieser Vereiiibarnilg. le ihre B-felite für de? Gra se» Oscar Eatvaai Beseyle, die diese» Abenlenrer wohl lani» ersre»t Habel, dürfte», halte er clwaS von denselben gewnßt. Er ahiite nun freilich nicht, daß die beide» Frauen, deren lug«ld er einige Wolle des Dankes zum Abschied zu sage». Ganz der Ihrige Glühende Räthe übergoß Elarence Lei ccfter's Gesicht. Endlich schien sie ihr Ziel sittart bei ihr ein. «Ich bedauere lebhaft, dag Sie Nach richten erhallen haben, ivelche Sie zwiil ham, ihn zu einen, Sopha welchen, sie Beide Platz „ahmen. „Ich hoste, es ist keine Gefahr bei der Krankheit Ihres ValerS." „Das läßt sich leider nicht niitßestimmt heil sagen," war j«nc Antwort. „Mein Vater ist alt „nd diese» Anfallen unter worst». ledensallS ist'S meine Pst,cht, zu heit nicht von langer Dauer sein wird"; suhr er sort, die Hand der Gräsin ergrei send ! „aber ich werde mich »in so mehr beeilen, wieder hieher zu komme», we»» ich weis,, daß Ihnen ,nci»e Rückkehr an genehni ist. Lady Highaui Elarence, ich liebe Sie seit langer Zeit im Stil ne' L ,^ den wollen. Darf ich ei ihm sage» ? Oh, sprechen Sie, spreche» Sie, liebe Lady „Wahrlich, mein Lord/ verfehle sie et was verwirrt. „Sie habe» mich ganz verblüfft. Diese Ehre trifft mich ga,,z »n -„Aber Sie müssen doch geahnt ha ben. daß ich Tie liebe?" drängle er jetzt s»»s>. .Nnn," versetzte sie mit g»t gespielter Schüchternheit, „es dünkte mir zuweilen, als wäre ich Ihnen nicht gauz gleichgil t'g." „ES giebt keine Halbheit bei mir, theure „Wenii es wirklich Ihr Wnnfch ist ja,' versetzle sie festen Tones nnd reichte „Aber," fragte er Plötzlich, .lieben Sie mich anch — Ich könnle es nicht ertragen, nicht cdenso wieder geliebt zu werden, als ich «sie liebe.' „Beruhigen Sie sich, mein Lord," ent gegnete sie, die Augen senkend. „Ich lieble Sie schon lange im Stillen, und Henry, mit meiner Hand empfangen Sie anch mein Herz, mein ganzes Herz, das nie zuvor für einen anderen Mann ge schlagen." I» einem Ausbruche leideufchaftlichen Entzückens prcs»c sie Lord Bausittart bei diese» Worte» stürmisch an seine Brust nnd bedcckle ihr Gesicht mit glühenden Küssen. Eine Weile später, als er sich verab schiede» mußte, sagte er: .Jetzt muh ich zu meinem Vater eile». Di« Mittheilung, das; wir verlobt sind, wird ihn unsäglich glücklich machen." Dann küßle er Elarence nochmals znm Abschiede und ging, ein stolzer, glücklicher Aber Elarence, die »im das höchste Ziel ihres Ehrgeizes u»d ihrer Liebe erreicht haue, war noch weit stolzer nnd glücklicher Sie eilte zu ihrer Schwester Mabel, die sammt ihrcmGalteu auch »uier den Gästen anweicnd war, um ihr die frohe Nachricht „Nu», Mabel," rief sie fröhlich a»S. „N>>nfittart hat endlich gesprochen nnd ich .Ich freue mich sehr, das zn hören," versetzte Mabel in lustigem Toue. „Aber wie steht es mit dem Sohne nnferes BaterZ? Kann er nicht jeden Augenblick austrelen und seine Nechie geltend ina che» ?" Einen Augenblick laug wurde Elarence bleich und zitterte. Dann ermannte sie I'ch. „Hätten seine Ansprüche irgendwelche Giltigkiit," sagte sie, „so wäre er längst gekommen, nm sie gellend zu machen." „Aber wir habeu ihn ja unter einem fal schen Namen in jene Schule gegeben." meinte Mabel. „Das hätte nichts zu jagen. Aber ich snichlc ihn nicht." entgegnete Lady El» rence kall. „Er wird eS nicht wagen, das zu behaupte», was gänzlich falsch „Nu», ich glaube das Gegenlheil," versetzte Mabel. Uud wenn er kommt nnd sich seine Ansprüche als irgendwie be gründet heranSstellen, werde ich ihn sofort als meinen Bruder anerkennen." „Dn bist gerade so schlecht, wie Edith," sagte Elarence ; „aber ich bitte Dich we nigstnis, mein Muck nickit zu stören, i». Ken. Aber," mnrmelie sie kaum v'rnehm lieh für sich selbst, „er wird nicht kom- Und dmm gab sie dem Gespräche eine Pünktlich um vier Uhr an diesem Nach mittag fuhr in Fairleigh Hall eiu Wagen welchem Graf Oscar Ealvani aEm «dienler trat .ins ihn z» und „Graf Ealvani.meine Lady befahl mir, Zhne» zn sagen, das; sie Sie in der Bi -liothel erwartet." Graf LScar Ealvani verneigte sich >»»,,». Es lag etwas in dieser Art des tnipsanges, das ihn unangcue!»» berühr e. aber er sagte selbstverständlich kein !l!ort, sondeii, folgte dem Diener, der ihn lach der Bibliothek führte^ »ebracht waren, in drei Gemacher «mge- In der Nähe eines solche» heiab- (>>„r,ucc Ulben (Soiljetziiiig folgt.) Licbe«s,ich». Vor dem Polizeichef einer norddeut scheu Residenz stand ein kleiner, ältlicher, sehr red»,in aussehender Man», Sein, dicht aiieinauder liegenden, lebhaften uengelein zwinkerten fröhlich, als sei ihm so recht zufrieden um s Herz, und sein« lange, etwas wiudschiefe Nase schnup perte mit einem gewisse» Wohlbehagen, die den meisten beuten nicht angenehine Lust des Pvlizeisaales aus; vergnügl rieb er sich die Hände, und räusperte sich dazu mit einer Wurde, die es deutlich zeigte, daß er mit sich und der Welt aus dein besten Fuße steke, und daß er von seineni als Mensch und Bürger „Ihr gebt also zu, Angeklagter," nä selte der Polizeichef, „das, Ihr am 15.v. Mts., gegen 2 Uhr Nachmittags, auf der Promenade Ihre Ereellenz Gräfin Aure li» LatinSka angeredet, derselben Eure» Arm angeboten babt, und als sie vor Euch zurückioich, auf sie eingedrungen seid und sie geküßt habt, bis der begleitende Lakai Ruth ; es ist daher kein Wunder, daß ich wuufchte sind doch wirklich schöne Erem pwre dieser Nasse Hierzulande sehr selten." Ja öder Nein;" dann suhr er sorN „Leider wurdet Ihr auch damals nicht verhaftet, da Eure Frechheit eine» Auf lauf veranlaßte, der Euch das Entwische» wähnte» seid Ihr «och i» acht a»dere» als Derjenige erkannt worden, der junge Damen auf der Straße molc stirt hat, auch das werdet Ihr nicht leug nen." „Nein," sagte stolz der Ange klagte, „einem schönen Gesichte beweise ich stets meine Hochachtung." „Gut," antwortete der Polizeichef, „den letzten Fall könnt Ihr nicht leugnen; „Ihr seid tigen Vöiloande in die Wohnung des Konsistorialraths Degener eingedrungen und habt dort der Frau jionsistorialrath, in Abwesenheit ihres Gatten, den Vor schlag gemacht, init Euch nach A»ierika zu cntilichen '; zum Glück war männlicher Beistand zur Stelle, und Ihr fandet de» Loh», der Euch gebührte und wurdet ver gastet." „Gewiß, das hat Alles seine Richtigkeit," ließ sich der Angeklagte ver nehmen, „und die Zache ist leicht erklär lich. Die Frau Konsistorialrath ist zwar schon betagt und auch nicht gerade an muthsvoll. da sie ungefähr 251» Pfund wiegt; aber sie wird sonnig umstrahlt von > "e>^ zu hören; Ihr habt Eure Schuld u> sämnitlichen Fällen ancrkannt, und das genügt." Tann wandte er sich an einen ist bis auf Weiteres in Hast zu halten." „Was!" schrie der Ge nannte, „sind Sie plötzlich überge schnappt, Herr Polizeichef 5" Ich in Hast? Ich habe nichts gethan, als was der größte deutsche Dichter gutbeißt, wen» er vom Ewig-Weibliche» spricht, das an habe das Ewig-Weibliche angebetet, ihm meiiie Hoil>acknung en und da soll zeigte ihm den Weg mid ini Nu war er so gern eine Rede gehalten hätte. Bald vor de», Polizeichef befaiid er sich früh Morgens im Kellergelaß der Anstalt und öalf eiilcr schon recht bejahrte» Wasch sortire». Plötzlich hielt er jedoch mit der Arbeit inne, strich sich sein spärliches Haar glatt, .zupfte sich die Halsbinde zn recht, warf eine» schmachtenden Blick aus sein Gegenüber und sagte dann mit feier licher Stimme: „Wittwe Johanna Schnurr, ich habe mit Ihnen zu sprechen. Schon seit gestern, als ich Ihre Bekannt Bei Ihnen ist es weniger die Anmutb der Gestalt, wodurch das Ewig Weibliche sich kund giebt, als die Zartheit des Ge- Heiligenschein Ihr ganzeSWescn »mslicßt. ilh Ti^ lich seine Anne »m den Hals leiner An gebetet«,, und suchte ihre» Äopf zu sii herabzuziehen. aber beschö btfi.gelle sn, Die verlebte Ehrbarkeit und die zer knitterte Haube thaten ihre Schuldigte! llber erhob sie ihre Ztinime, und gellen! »klang ibrcm Ntunde der Nus: „Hilfe Mord, Hilfe, Hilfe!" Ivobei sie jedoch ii iveiser sorlsnbr, .'topf undGesich arbeiten. Ihr Hilferuf ivurde alsball in den oberen Äaunilichkeiten gebort, unt verschiedene Angestellte eilten den, Nuf> nasse» Friseur aus den Händen der vo> und Zorn fast unzurechnungssähi ge» Niatronc befreien, die, als man ihi da« Opfer ihrer Ehrbarkeit entrisse, halte, sofort in Ohnmacht fiel. Herr Schönthau war sehr kleinlaut,«!« er um die Ursache des «rawalls befrag Ivurde i »m so redseliger aber ivar Frar Johanna, als sie es für angemessen hielt aus ihrer Ohnmacht Wiedel zu erwachen und in Folge ihrer Enthüllungen hatte, der Herr Stadtphvsikus und der Gesang nis>ar',t noch am selben Tage eine längen dann wurde dieser am nächsten Morge, Er hat dieselbe nickst wieder verlassen. cinmal in Baden-Baden die Kaiser» Üugenie srisirt habe, und das; sie, als c, Sas Zimmer verliest, zu der Gräfin Po lignae sagte: „Wahrlick>, eine ritterlich, ein Äuge u,,t »abe mit ihrem goldenen Haarpseil er dvlchte; daß Ladh Harriet Maud Ali« Piggy ihn von Spa aus als ihrer lind »nr durch die brutale Eisersucht ih res Gatten, des Lord Fitz-Piggy, daran verhindert wurde, ?c. Spricht man abei oor ihm ivie zufällig den Namen Johan na Zchnurr aus, so ballt er die Hände. der Eisbildung in den Meeren beschäf tigten jungen russischen Gelehrten, der des werthvollen Rathes Nordenskjöld's bedurfte. Dieser setzte es durch, das, da« hatte der Gelehrte noch mit der Familie -lnna'o z» bestehen, el>e es ilnn gelang diesem Nomon durch eine Heirath einen würdige» Abschluß zu geben. Aus dcr Nolle gefallen. Gendarm : Nun, Ivo walzt er denn bin? er sieht mir gar verdächtig aus, bat er auch Lcgitimationspapicrc? strolch (macht Gesten und schweig!). —Gen darm (schüttelt ihn) : Will der Kerl wohl antworten, der Teufel soll ihm in de» Leib fahren! Strolch i Au, Donner wetter, lassen Sc mir los, .Herr Wacht meester, merken Sc denn »ich, dat ick or ist chcns i „Gnädige Frau läßt fragen, wann die Suppe servirt werden soll ? »Ja, wann? ivann?" erwiedert der Pro nige Ziffern, dann plötzlich September l!»>.'>,Morgens 7 Uhr NlMi< Sokratische »atechetik in der «a» ferne. pichler?" P rz Grenadier Purzpichler: Der Offizie» <!u jour! Sergeant: Falsch! Dann tritt ge wöhnlich eine allgemeine Conversation ein. Was tritt hierbei zuweilen ein, Grenadier Muckenich ? Grenadier Muckenich: Der Offizier Sergeant: Falsch! Es tritt hierbei zuweilen der Fall daß die Soldaten handgemein werden. Was könnte mög licherweise in diesem Falle eintreten, Gr enadier Gorenflo? Grenadier Gorenflo: In diesem Fall« Sergea.it Fall« Lindenblüthe? Grenadier Lindenblüthe: Dann tritt der Offizier mit dem Doctor zusammen ein! Sergeant: Falsch! Dann tritt ein Kriegsgericht zusammen. M — chd^"' ? s Junger „Wie finden Sie Gelang <" Musiker: „Wenn Sie vor zwei guten Freunden fingen, rufen dieselben „Bravo"; wenn Sie aber für Geld sin gen, und es kostet nur zehn Pfennig', ruft Alles: „Pfui Teufel!" Aus der Bauernstube „Barth!: „Schau' doch, Sepp, der Vater frißt wie a' Bär!" Sepp: „Er arbeit' aber auch wie a' Ochs'!" Vertheidiger-Logik. „Meine Herren Geschworenen! ES ist erwiesen, daß mein Client in der einen Pistole gehabt hat. Nun frage ich Sie° wie ist es unter diesen Umständen mög lich, daß mein Client zugeschlagen haben soll, da er noch keine Hand hierzu frei hatte ?!" DeruneigennützipeArzt. Arzt - Ich kann mich rühmen, m den sel tensten Fällen von meinen Patienten Be zahlung genommen zu haben. Herr: Dann haben Sie dieselben Wohl von den Erben erhoben ? Amerikanische Kritik.— Ueber das Gastspiel von Henry Irving lind Miß Terry in Chicago bringt die dortige Zeitung einen Bericht, dem wir folgende übcrschwängliche Stellen ent nehmen : „Aus jedem Zucken seiner Augenbrauen spricht ein Genius; wenn er den kleinen Finger erhebt, so liegt da rin eine gotlähnliche Kraft." Von Miß Terry heißt es : „Ihre plastische Seele läßt jedes Gefühl gleich einer Acolsharfe irtönen; ihr vom Zephyr bewegtes Haar kein Zeichen eines moralischem Stil. Cicerone sin Nürnberg): den alten Rathbaussaal müssen «je leh'n.dcr ist gar schön!— Fremder: Was iür Stil?— Cicerone (verblüfft) : Rohr stühl' glaub' ich! in ann. Die Statuten der DingSkirch lier Jagdgesellschaft bestimmen, daß für seden Fehlschuß 5» Pf. Strafe erlegt Verden müssen. Wer aber überhaupt siicht schießt, wo er dem Urtheile der Ge> ellscbaft nach hätte schießen müssen, wird lim eine Mark gebüßt. Eine« Tage» zeht vor dem Herrn Rentier Pulenkamp. der schon mit verschiedenen Fünfziger«» notirt ist, eine Kette Hühner auf und Hr. Pulenkamp legt an und schießt wieder einmal vorbei. „Nochmal!" ruft man ibm zu, denn die Hühner sind noch in Schußweite. „Jawoll", entgegnet Herr Pulenkamp höhnisch, „wenn ich ne Mark bezahlen wollte, dann hätt' ich über haupt garnicht zu schießen brauchen!" Nahrungssorge. Bauern junge (aus einen alten Fiakergaul wei send): „Da schau her, Vater, das Gäule »ort ischt g'wiß krank, weil'» den Kopf woiß, ob's net über sei' Zukunft nach »cnkt, jetzt', wo fe elektrische Eisebahne and Gott woiß noch Alles erfind'», kann aus Schwaben.) Aus Ungarn. „Ich danke für vlche Kavalierdienste!" sagte die Gesetz gebung da wurden ihr bei der Bera — Der Uebereifrige. Wald- Verein ! d' hergehst !—Weiß der Volk« l Kr e i seir Zu frü Doktor (der bei einer gewöhnlich um ungefähr 12 Uhr des ihn empfängt!: Ach Gott, Herr Doktor, ?a müssen wie schon etwa« später noch Der wegen Majestätsbe- scchSmonaUicher Haft ver >eht es den Denunzianten diefts Herrn, >ie vor wie »ach von der öffentlichen Meinung ohne Gnade verurthcilt blei — Eine Stelle aus einem rnfrankirten Briefe. „ Du mußt, lieber Vater, wirklich ntschuldiaen, daß ich diesen Brief nicht rankirt babe, ich hatte gerade keine Sriefmarke. Aber wenn Du so gut värest und schicktest mir SO—6Y Mark, o könntest Du ja die 20 Pfennig abzie- Dein Otto/ Schweinerne«. „Sie wün chen frisches Schweinerne«, mein Herr? ?!anz recht ein Ohr? einen Fuß? eine Nippe? welches Stück darf ich
Significant historical Pennsylvania newspapers