Trübe unk» lichle C<M. <2. Forljepnng.) Mama," rief Johannes und fuhr »ch mit der Gebende komischer Verzwels lung durch das volle Haar, „glaubst Du, daß ich in diese» ra»scheuden Assembleen, von denen ich ja sch,u bei meiner legten Anmesenheil in L. einen Begriss bclom- Üabe, nnler dieseii allsgepntzleii. lo wogenden Meere eines zweisell,allen Ge nusses sich mil Vergnügen unihirbcwegen sehe, verlicit jede A,i,iehuiigslrasl 'sür Mich. Ich will, wenn ich einmal heiralhe, '«einen hänsiichen lelle die Hauptsache, ja ojt das einzig Werlhvolle ist." „Alte, da hat der Johannes ganz Hecht," lies der Pastor, seiner ,uan zu nickend. „Der Sohn soll leine Geringere zum Weibe nehmen, alz seine Miller ist." „Und eine meiner Mutter an Züerlh Gleiche zu jiudcn. ist schwer." siigte Jo hannes hinzu nnd beugte sich ersnichlsvoll über die Hand der Malione, die ihn eben fürsorglich bediente. Die Pastorin schle sich ans ihren Plab. und ein ,o sreudigeS Eirollien slog über die alten, li'be» Züge, das> sie sast etwas Jnngsrauliches erhielten. „Du hast nns übrigens iu einem wich tige» Tbema »ulerbrochen, lieber Pa ter," nahm Johannes jeljl das Wort, »in das Gespräch ans ein anderes The ma zu lenken. »Wir sprachen eben von der Eonjinc Hnlda, die ich bei nie!- ner lehten Abioesenheit in L. verfehlte weil sie verreist war. Es imei-isi.! mich naliniich. Sa ich sie noch gar nicht kenne, etwas Näheres über sie zn ersud ren." »Ja, ja," meinte der Pastor und rüttle cm wenig verlegcii aii jeineiii jiäppche». ~Ta ist Manches z» sage». Fama spricht ihr »>ehr Ungimstiges als Günstiges nach. Jedenfalls ist sie cm schönes nnd versnli rerischcs Weib, von der Du immerhin, bei aller lierwandlschafllichen Nuckel,, gut thu» wirst. Dich e!u wcnig sei» zu hallen! Sie ka»», wie ihr verstorbener Gälte, der arme Ferdinand Mosch, be wiesen, gar leicht znr Sirene werden, die in'S Verderben lo.lt. Ein leichllebiger Palro» war Ferdinand Mosch sreilich auch, solch rechtes jiüiiillerblnt, der mor gen schon mit vollen Handen aucstrenle was er heule dnrch seine ,ttn»stlcistung ein geuoiulne» Halle. Den Geigenlönig »aiinlen sie ihn, liiid ivie eili König de liandellc er sein Jnstrmneut, da- alle Empsiudungeii. alle ZSonnen und Qna lei, des Menschenlierzens Iviedergeben ivie er es verlangle. Sa mit sei »eni hnbscheii, bicicheii/vo» blonden eken umwallieii deii Loglii in der Haiid.aiis dem Podiiiin sleheiid iiiid alle Zuhörer dnrch sein Spiel berückend, ge wann er auch das Herz Huldas, tie »» eiiieii iingelleblen Mann dnrch valerlichc Gewalt nnd väterliche Gewissenlosigkeit lhre Mntter, nieine Schwester, war damals schon lanze lodl Verleiraile, von der «eidenschasl sich und Galle» nnd Linder im Sliche lies! uoi ihm zu solgen. Das Gesih löste sie vo» dem Gallen, lreunle sie sür immer von ihlen die nichts von ihr wissen und vo» de»e» sie uichls weiss, inid ,>e wnrde n»l Ferdinand Mosch ehelich „er znrnle ihr damals sehr, aber imiWNün lonnlc ich mich nicht von ihr Iveiideii, veuu ihr Galle Halle sie mchl allem .i-g l crnachlajjigt. sondern anch das reizende, jasl als jtind ihin angelraule üijeib inclsichislos in seii e von ihm schoii als JnnggeseUe beooi!i>a ten frivolen «reise gesührl, deieii .»loral zum Miudesteu eiue sedr leichle war. Ja, däite sie nnii iinr wirklich de» Geliebte» ch"S Herzens in der Ehe ganz glücklich ihrer Jugend wohl verzeihen. Aber ich fürchte, anch diese Ehe war eine recht we »ig friedliche und harmonische. Aor ei nigen Jahren wcnigstens, als ich aiis ihre B»lc sie ciniiial anssiichle, um ihien Lohn unter meine Obhnt zu nehinen.wcil sie nui Nechl deii niigiiiisligen Einstich ihres Han >es a»s die Enlwickelnng des ziiiabcii fürchlele, gewann ich duichauS deii l i>i ! driilk eine- ganz zersahrenen hän-lichen Lebciis, iiiid ich begriss bald, das! n:.!,i die Sorge sür des .'iindes Woi,ls.i-"i alleiii Hiilda zu den, Wniische, ihn iort zugeben, verainasil Halle, sondern uici.r noch die Sehnsucht nach Pesreiung vo» jedem heiniiieiideil Ä.inde, das sie elwa >n dem Geuuklcbeii, das ihr als der Zweck Daseins oder doch ihres Dasein» er „Zagle man nicht," siu Johaiiiies ei». Mosch sei nichl ans naiuiliche Weise aus dtiii Lebe» gegangen, sondern habe eigener Hand deii zögernden „Man sagle es, ja," nahüi der Pastor wieder das Wort, „ob mit Nechi, i! i!!> ich ni»hl. viel aber ist gewil!. da>> Mosch höchst unglücklich !»,»', das: seine Erisien-, eii! zlck»it»d.r das er ein Leben des Nans.beS über eineni Abgrunde nn v „ rin den Ga>,c» erieat. .ist diese I'vuda ja dock! ei» .>»>, «Ii.;,«« pirvAp». ziisiich-ii iiiid liiil ihr iii ire teii " Ter Puslor abermals sciii ji,ip;> wenii er iiler irgei:S eiioas iiichl ./aiiz klar n-ar und noch mi Zweisel st.h be .Ta»ift eineeia«,!- Fran. - SSer gilbt lnis deuu das zu richien? wir emein Höueieii eiitfernl.-ine 'zu sei»! iiiid i'.'are si i . . »Iliiier eiii -5!il!„i!» -u Julian».-» : Hjile ?!ch ooi > >eser Teiisel ii ! Aber sie >'' l s Uüvi, siliit allein in der von ihrem alicn Oiilel, vor deni imiiier Aeipcll bewahr! Hai. Ter Vöse mag sich vor dem Guten scheue», nicht aber de. Gnle vor de,., Bösen, K-genlheil, dieser soll, wie der he>i'i ic Georg, den <?a»ips mit de», Drachen »Tu ein rechler, echter Seel »eu LebeiiSioege». liiiiiier voll christlich« »»d Liebe aiich siir die Irreitde» V. Iran >)?o!ch l"nol>nte »I n. die erste ('tage -uns sehr »»sehnlichen, j» ele ganle» Hauses. Obwohl nur» bei dem Machen, die ganze i»»silalische Well in Betrübnis! vcrschenden Tode des beiühm len Geigers sich allgemei» zugeslüsterl hül le, der arme Viau» sei seinen Verhüll nassen zum Lpfer gefallen, das »»»achslch tige Träugeii seiner Gläubiger habe ilin in den Tod geiiueben, widersprach doch das Verhallen der Willloe durchans die sein Gerüchte. Gullen liiiiegchabl hatte, sondern öjfucle anch nach Ablauf de? Traiierjahres ihr gastfreies Haus von Neuem den zahlrei che» Freunden, die sie vordem n», sich zu vcrjammel» gei'flegl halte. Woher g«. waun sie die Miuel zii dieser LebeuSfilh ruug? Niemand Ivusitc etwas Genaues losen Verlehr in ihre», Hanse g/wöhat, iienselbe» ireiter geiiies,eii ivollie». Unter diese» Freunden aber war der nä l ste uud bcgiittsligstc der lautier Altcuburg. ei ner der reichsten Manuer der Stadl, der zwar selbst im Besitze eiuer jungen, rei nen Schönheiten L.s zähleudeu Tochttr aus erster Ehe, dennoch ganz in de» Bande» der verführerischen Frau lieaeu sollte. Wie deut aber auch sein mochte, Soire/ii »v» Frau Htilda Mosch zahlten zu.de» besuchteste» »»d beliebteste» der sive zlreise hielte» sich, wie o»ch srul", schon bei Lebzeiten ihres Mannes, denjel- An einem dieser Abende wurde auch Johannes ersten Atale als Gast er ipro.! ,i>e junge Prosessor. deu luau als cinei! »iis.erlich angcuehuieu, aber rech! Neugierde dieser an eine ae wisse leichte Ar, des Verkehrs gewöhitie Gejelijchast. Hulda selbst Halle, »m deii Vetlcr, i er ihr selir wol'lgesiel. »ichl gleich durchschrill sie eiue Slnnde vor der tkji,. moderner Etegaliz eitigerichleleu Geina- I>» Zalon, dir iu duulle» Farbe» ge haüeii voi> eine», prächtigeti »ronlenchler ans ve»tii.i»>jcheni Glaje erleuchlet w»r de. blieb ,ie vor eiuem der großeii Pseiler ipiege! stehe», iich a»si»irlj.!m detraihleiid. viii Laehelii der Befriedigung iral dabei Üir ci>.eii Mouieut aus ihre Lipp.'». Sie war schö»,—ja—selbst iii dieser dutikle» iiialroiicuhasie» Tracht, die sie beute auch um des Vetters, res sro'wuic» Prediger i»i tileise ihrer sich au gelegt Halle. Uiid war.eS »ichl auch eiue nulerlial teiide Abw-chieluug, iii der Geselljchasl emuial die Malroiie, die Wittwe, die ucS herauszulehreii? Mil eiueiii über iiiiilhigeii ')lust>nn?, der deu Kaliber ihrer weicheii Zii.-.e elwas slllile, wais sie dcii >!opf ziiiii i, aiis dem das hochgclamililc. liiil.iiiic. ! ranne Haar »ur vo» eiiie»! goj i -iiiii, iiiit „iiibiiien beseite» jiamme ge baileii.vci.l- einer »icoii« tu:,,.. Sie selbst biii.lUte u s. it, d.iü ihr dieser Ueb«rii»ii.> iii > hoii bezwange» Halle. Warum ii'lu es ,!>r n..iil gelingen, auch teil ernste» Vucr sur sich zu geiviiinen, iiiii mi- oeii llngen, durch Sluiideuno ,e. >'h»rallcrz zu verlehre» eiii uhiilich.s oj.s.ihl halb der Sche»"ha.b »er Veiouuiiru>i.> rmp'niiden Halle, wie gerade vor >'em Äetter Vom Spiegel schrill sie ,um Feigster, die >a«. '.!,ea!>e des duiillcii, hoch am (xs c.n iiuber Novemberlag, Z!e lieii »ill Schnee ge.aischl peilschle an die Hutlm lvaitdte jichHill dnsieier Stirne ravon ab ! ei» bitterer ig wiirde um den i. .1 /)iiiii> --'ar. An einem gejiinde» lzalle. emem an sie ziiriiik ..Tic Last de-? Lebens wird mir z» - - i .eS l" - lezahlen !.i ,i. de:» Tu e.nsl l!eb:ejl, emeu l .:ieii -lwelseii. > j>. e die »,r, i: eines Todes sch>o>! Ne A»gen. der Fächer Wo.l. jede >::« dieses v«!tä!iK!!»'.»»l« >»I Briese? st.ivd w-t i-.it glariiil-»!.: r.sl iiiivcrioichlich in i! rer Seele geschrieben. (sin Schaner criakte sie, aussendend sa>ik glocke aiischlng. wie ein erster Gast i»'S Limmer lral, ei» slallücher !>>!ai,i> im Ausaug der Fniiszig iiiit ivohlgebildelc», !.r>e sich mit der Frciheil enieS Vertrau te» »ad bclrachletc Vintes gestalt. - > Fiaiiui ~Ziiperbe, schöiiste der Fraiieu!" rief die erichreeli sich '.'luirichtcude auf ihre» was bedeuteii diese lruben "das blnchelAiiSjehe» ? Was sehll iiieiiier Aii- »Nur heute nicht diese» To», ?Ilte»- b»rg! Sic wnjcu. ich erwarte Geselljchnst es lonnle irgend leinand eintreten, Rei», lasse» Sie »lich aiisste- Si« erhob sich trotz seiner Gegenwehr. „>so, dort setze» Sie sich a»f eine» .stuhl niir gcgeliüber, wie es zwei chrba ren Jrennde» geziemt, und dun» eizähte» su>d Sie allem. ohne Altcllbnrg gehorch!« seufzend. „Gransame,- slüstcrlcer, ihre Hund an ,cine Kippen ziehe»d. .Doch Sie sehe», Ihr sttave gehört wie immer. Meine -tvchler koniint in Begleit»»,, ihrer Freun din, des Aräulein Williner, die »lit dem Papa Medizillatrath >» ihrem Wagen sie herführe» wird. Ich hatte Geschäsle hier in der Rahe und konnte daher dem Wunsche meines Herzens nachgeben, mei ne alz Erster z» begrii- Cr lachte dabei überlaut, vielleicht um zu verberge». Hulda „lind Ihre grau?' wiederholte sie Icharf. > „Meine Fran innsz ich leider wieder ent schuldigen. Tie alte Migräne, Sie wis- Ei» bittere-! Lächeln trat auf ihre Lip „Ja. ich weis;" sagte sie. „Merkwürdig nur, da» die Migräne Ihrer Frau stets Nch;n ineinen Gesellschastsabeuoe» ein stellt. —Doch genng davon !" l r hob bittend die Hände gegen sie „Lassen lsie mich nicht diese Frauen lanlie entgelten, schöne Hulda! Liegt uiirllich daran, dak meine Frau i» Ihren Gesellschaften erscheint, so soll es geschehen, ich sage Ihnen gnt da »ir. Doch glanl'tc ich bisher bei de» cympalhien zwischen Ihne» Bei „l,.iisseie lai-so-elonv!" »nlerbrach >h» v"lda hijtlg, währe»d heiüe Glulh ihr bis zur Stirne stieg. „Richt um die Per lo» Ihrer Frau ist es mir zn thun, son dern nm die Ehre, die mir die Gattin des Gauklers Altenbnrg, meines Wohlthä ters. durch den Besuch meiner Zoireen er weist, erweisen mux, sollen diese Wohl ,Haiku mich liicht orückeu.« d-ie staud aus, machte eiiiige Schritte m s .'jiinm-r hineiii niid fächelte sich erregt in das erhitzte Aiitlit! „Hulda!" " Er sas,te ihre Hand und bedeute sie nrit l!>dcnschasitichen «iissen. '.Siesoll sie liicht mehr kiSliken, gewisj !>icht. selbst dieser passive Widerstand M gcbrocheii werden, lliid thue ich uicht -llles, nm vor der Siiell mein Ver tianen, meine Hochathtung eriveise» ? liicht Äkelaiile Ihre schiileriu geioor den S Besucht meine Tochter «ich, Ihr so ha.isig lvie säst k..il anderes nnd ha!i>il ilt iuchi mit wirtlicher Znncigung freilich!" entgegnete ynlda iqvit e u wenig beruhigter. „Jin .et doch Meianie's lebellüiger Geist, ihr warmes Gemüth wohler bei mir als l» der siosligen Atillosphäre Ihres Hau- Alicnbnrg nnlworlele liicht. er beugte na, iüi! >'iis's Reue über ihre Hand, seine ppcii Uiranf zn ! resseilz sie eiilzog sie „Jetzt v.iiuinstig!" sagte sie. zu ei cin tchcrzhajlcii Tone überzugehen fu w'-rie" leider! Ten philofophifchel! netter, oer schoii »ieiiie Eifersiicht er regt. ehe ich ch» »och leiine, weil Sie iii Ihrem Innern ihn so ielir bevor,»- ist der >«ohn des Mannes," ent . sie, ihm voll Uiid criist in'S Ange eiid, .der für nieiueu Sohn Etwas iuie spott lagerte um die - iciiies Mundes, als er mit der lhni eigeneO leichten erwi „Allerdings. Pfarrer ha, das .'elv.cnst, Sohii eiiier gnlen Pen !'.o!i zu haben, d.'ren nicht ge ringe kosten tragen müssen!" <.ie bliclte den unter dem flammenden ilzrcr Augen siä) beugende» Per .hier strenge an. „Pekuniäre Opfer für mich zu bringe», dazu reichen nieincS ' kilii ..' freilich nicht; aber er wacht u!>cr die moralische und inlellelluelle (Ziil iviikeliiiig iiieinez vZohiieS, und das ist das geistige Leben a» Werth „Tenlen iiicht gar so gering über i'-ii Werth des Mater.elleii," warf der .üi ui-iiig gereizt ein. „?as Gold ilt eiiie Macht, Ive l man es gevranchl, nnd '.'iieinand kann des blinkenden Me in lleS weniger entbehre» als gerade >2ie zuclie zusammen liiid leise bebend laiii es tibcr iXc bleiche» Liiwe» gleich ei iier l iiler» bas >st das Unglück ',üe» Ue I.ilie Ai>is,eruug seiner Freuu > lii iü.l ! gchvrt ',u habeii, oder wollte sie Nicht hören, er doch schon a» die i ii der i-uminnngen der schöiien inaii, an dieien lledergaiig voii liesster '...eianchou.' znr aiiigelassensteii Lustiglcit itt, und gerade dieser Wea»et, die i-S iinuier Rene aii ihr zog ihn so mäch tig an, daü er—iiicht ohne Schre-ke» ge- Ilaiid er.^üi-gänzlich in ihren. Banne, unter H.iis.hast ihrer Angei, slaiid u ihr sich leiten tiesj wie «in itind Teii L.uikier Allenbiirg allein bei d«r .!el>e:.?i!,«rotgr!i Fran Mosch z» finden, lvtU .titUinnd t'tl Lelzeiten voii Mosch verkehr liii i». tien Altliiburg nnd Molch aiis v ikngste znsaiiimeii iind nach dessen war. wie man wnsite. dttrch die that hercite uicnndschast des BaiilierS dieser Bcrlei r noch verlranter geworden. Nie- die '.'tri des BelhältiiisseS, Ür'iüu e Mail amnsirle sich il, den Hnlda'.z, wurde gut bewiri, >t, das ivar die Hauptsache; wo die ~I v>!e ,v>an die Mitiet zn ihrer G«. ' ging ja im Grunde AIS Johannes eintrat, waren die mei ne» tcr gclaüeneii Kaste scholl anwesend, empsiüg ihn iiiit einem bezanber»- de.i nnd stell!« ihn sogleich ihre,, ilitiinsteii ,>r-nnd-n und Wohl,hä,er», dem Ä!-dijiilalralh Willmer. Professor kliert Uiid Bankl-r?ll,e»l>urg, vor. Di« beidcii 'istgeiiaiiiiten Hrrien kalllltc lo balliic.i t ereilZ, Altenburg sah er zuu, er ste» Mate. Tieier, im Bestrebe» die vorherige kleine Differenz mit Hulda wieder gut in illachen, kam dem ihm scholl seinem Uuse n.ich als ernster Manu und Gelehr ter nicht j hr sympathische» Vetter derset l'lN deliiicch iliit großer Liivorkonliiienheit entgegen, »r hoffe, ei» so naher Ber w.illdter jeilier hochverehrte» Freundin werde auch sein Haus nicht verschmähen, er de» Herrn Professor sogleich sei ner Toaster Ziisnhren zn diirfe». Seine iic.nS wegen, ihn heule nicht be sieilkll lönuen. Damit ergriff er den Arm von > ii.s nnd zog ihn »ach dll» Kenner . Nlelchem eilie Grup. Pc voii . i ji ilid. Professor trieben-meine Tochter Melanie", stellte Eine schlanke, sehr hübsche jnnge Da me grüßte de» Vorgestellten mit leichlcr >l I fünften Augen halle. Der Bankier, der immer nur dem einen Sterne folgte und Hulda im Ne benzimmer eben de» Flügel öffnen sal>, um eiu Lied zn singen, zog sich eiligst dorthin wieder znrück, de» jungen Profes sor Johannes srcilich hielt sich bei fei» ut» nicht iuehr für aus den gelehrten Herrn werjend, der änßerlich so stattlich iind hübsch und gar sich ihn wohl vorgestellt halben Hulda war eine Meisterin des Gesa». GeS. Von ihrem Manne ausgebildet, sang sie, obwohl mit einer nicht mehr fri schen Stimme, so doch mit dem feinsten V>rftändniß »nd edelster Vollendung des Vortrages. Melanie hörte leuchleu den Auges z»: „Ihre Frau Cousine," wandte sie sich an Johannes, als der Ge sang beendet war, „ist die hervorragendste musilatijchc Kraft in unserer Stadt, der wir viel genußreich« Stunden verdan ken." „Neben Deiner Mama, Melanie," warf eine der um sie stehenden, juugen Dame» Klavier," meüile Melanie dara»f/„doch ziehe ich siir meine Person die mensch liche Stimme jeder Jnstrninenlalmusik Tie jnngen Mädchen hallen sich in ei nen HalblreiZ zusninmeiigesekt, Johan nes mitte» unter ihnen. Melanie iii teressirle ihn; es lag etwas Fesselndes in dem Blicke ihrer Angen, Angen, in denen er mehr zu lesen glaubte, als mau sonst in Jrauenangen zu lesen pflegt, was den Wunsch in ihm erregle, sie nä her lcunen zn lernen, tiefer in das Ge heimnis! dieser jungfräuliche» Seele ei». Die Konversalion machle sich leicht und anregend genug, die redegewandten Fräu leins boten ihre ganze Liebenswürdig leil auf, um diesen neu ausgehende» Stern der Gesellschaft als Kavalier in ihren Kreis zn bannen. Erst die Auf forderung zn», Souper löste denselben Johannes war von Hulda die Ehre zueriheill worden, eine der ältere» Da me» z» Tische zu führen. Die für sehr gelehrt geltende Fran, angelegentlich be müht, ihr geschultes Teulen dem »e»e» Prostssor darzulegeli.und denselben in ein philosophisches Gespräch zu ziehe», fand zu ihrem Verdrnsse nur einen merklich zerslreulcn Zuhörer an ihm. Johannes Angen wie feine Gedauke» weille» noch immer bei der reizenden Melanie, die trotz der Füll- von Jugend uud Schön heil, die hier versammelt war, doch all- Andern durch die Frische und natürliche Aninnlh ihrer Erscheinung überstrahlte. Und zu dem Interesse ge,ellte sich bald noch Mitleid, als er ihre» Vater nebe» H>Uda beobachtend, dieclwaS fader sich abspielte ' A«gen Tie Nachbarin, der Richtung von Jo hannes Blicke» folgend, bemerkte nicht Anflug von Spolt: „Nicht wahr, eiu sehr schönes Mädche», Jrini lein Melanie Allenburg? Schade, daß macht immer Vergnügen, Viese lonlrastir-nden Schönheilen neben einan der zii sehen. Manche ziehen die Mutter vor. Sie hat mehr Haltung, ist eleganter nnd obwohl man sagt, daß sie aus ziem lich beschränkten Aerhällnisjen hervorge gangen sei. versteht sie doch meisterlich die Fran des Millionärs hervorzukeliren. Kühl biS an'S Heiz hinan.—Vielleicht auch ist es «Inghilt, die sie diese Maske des Stol zes und der Uunahbarkeit vornehmen läßt. Einer von de» beiden Ehegatten muß doch Würde des Hansesrcpräsentiren, Johannes kounle es nicht verhindern, daß ihn, bei dieser lchlen Aeußerung das Blnt iii s Gesicht stieg. Er schämte sich in der Seclchnlda's, die eine in solcher Weise nehme» mnßle, weil, wie man sag/e, ihre ganze Existenz vo» der Beihilfe des Mit livnärs abhänge. „Doch Sie lennen Fran Allenburg ge wiß schou, Herr Professor ' fuhr die über d,e Wirlung ihrer Worte sehr besriedigte „Ich habe bis jeht noch uicht die Ehre," enigegnele JohaiineS etwas abweisend liihl. Die Malice der gelehrteii gran ver droß ihn noch mehr, als vorhin ihr- phi losophische Gelehrsamkeit. Nach ausgehobeuer Tafel lrat der Ban kier wieder au ihn herau uiid fragte, ob er es wohl wagen dürfe, dem Herrn Professor eine Einladung zu einem iu den nächsten Tagen bei ihm ftallsiiidendeii kleinen Diner zu senden. Nebiii ihrem Vater stand Melanie, mit einem sansten Blick ihrer Angen die Bitte desselben un tersticheud. Johannes hatte das dunkle Gefühl, als wäre es besser abzulehnen und sich von dem Verkehr in dem reichen Hauie sei» z» chatten. Aber scho» hat te» diese Angen Macht geuug über ih» neigte sich zustimmend uud nahm des Mt lioiiärs arliges Entgegenkomme« dankend Am Tage nach dem Diner bei ''!llei>- biirg'S machte Johauues sich gegeu Abend auf deii Sgeg. emeu früheren Schiilsrennd nnd Soh» eines seinem Vater benach barte» Pfarrers zu besnche». der, i» Z. an einer der HaupMrcheii als Prediger an gestellt, seit viele» Jahre» bereil-z verhei rathet und Familienvater war. Predi ger Raimund war Johannes i» jeder Be ziehung werlh, sowohl als Eharakl-r, wie als hochgebildeler uud strebe»der M-usch. Heule aber empfand er ein bejoudeieZ Bedürfniß, sich iu desse» stiller, a»mu llieuder Häuslichkeit, die ihn stets an das eigene, geliebte Ellernhans, an seine glückliche Jugend erinnerte, zu erholen vo» den Erlebnissen des gestrigen Ta ges.— was er selbst im Traum nie nchglich gchalteii, daß er als Gast an einer Tasel gcsessen.woTora. die ungetreue, verräthe rische Dorn als Wirthiu präsidirte. Wie aber er ahnen köiinen, daß er ili der nen. clegaiil-n Wclldame. der Sttesinul l-r M-laiiie'S, die einstige Getieble wie d-ifindeu würde ? Mit gut gespielter Gelasseuheit hatte sie ihn empfangen und er hätte sich sagen dürfen: War das denn Tora? Welche Wandlung war mit dem lebhaften, etwas koketten, viel leicht ein wenig zn ansgeregle» Kinde vorgegangen, in das er lehrend, ei» noch mächer, zu der schwerfälligen Pracht des Speisesaales, dessen Büffel und Tafel von der Fülle des Silbers und Krystal- soft erdrückt zu werden schien. Und den noch sagte ihm der eiste Blick in diese« bleiche, kühle Antlitz, in die große», inil eigenthümlichem Ausdruck zu ihm aus iwch Frieden gesunden habe, das! sie in mitten dieses Glauzes leer nnd öde ge- Er Halle seine Bewegung, sein Erschre cken bei dieser so nttverhosslen BewcgiiNg »ich! »nbemerlt war! Noch lchwanlte er, ob es nichl besser sei, die fremde Maske abzuwerseii, und Tora als ein früherer Bekannter.,» begrüßen, '.'lber ein bittender Blick ans Dora's melancho lischen Augen sagte ihm : Schweige über die Vergangenheil, berühre nichl die Wnnde meines Herzens, die noch immer blutet. Seltsam, wie dieser Blick ihn ver ber desselben ans sich wirken siihlte, denselben Zander, der ihn einmal schon bethört Halle. Nein, sort, sort ans der Macht der Sirenenblicke ! Glück war eS, daß mau sogleich zn Tische ging und er Me lanie zur Seile hatte, Ihre reine, er quickende Nähe brachle ihm die Besin nung, die ihn überfliithenden Eriunerun geu zurückzudrängen,l.nkte er daSÄespräch aus ernstere Gegenstände, als man soust in G-jellschaN zn pflegt. Er sand des junge» Mädchens, so weil'desst» Verständniß reichte. Melanie war in der Lnst der Salons gros, geworden nnd lroli der angeborenen Anmnlh ihrer Seele konnte sie deu Einfliiß dieser Luft doch nicht ganz verleugnen. Johannes er kannte dies mit Bedauern. Ihr Geist war beweglich, über nicht tief, ohne Em pfindung leicht erregt, doch eben so leicht sich verflüchtigend und durch Gewohnheit an den herrschenden Ton ihrer Kreise ge- Doch, lrug sie die Schuld daran, dasj ihr Innenleben nicht sorgsamer enlwickell war, siel das nicht viel mehr den Eltern, besonders der Slicsmutlcr zur Last, de ren Sorge, wie ihm erzählt worden, die Tochler gerade in dem Ucbergangsaller vom Kinde zur Jungfrau übergeben wor den war ? Ilm so mehr reizte es ihn, den Versuch zu machen, den Mangel in dieser schöueu Natur auszugleichen, Er sragle nach den Beschäsliguuqen Mela stttnden ansgejüllt wären, so sehr, das; sie osl kaum zur Besinnung käme; sie rcile, male, höre wissenschastliche Vorträge, mujizirc, Gesaiigunterricht ertheile ihr Frau Mosch, u a t ü r l i ch nnr aus Ge sälligkeit, da sie sonst keine Schülerinnen annehme. Warum ualürlich ? sragle Jo hauues sich in seinem Innern. AIS ob es nicht viel natürlicher, besonders aber viel ehrenvoller sür die Cousine Hulda wäre, sie ließe sich ihre Ilnterrichlsstunden be zahlen, stall von den Almosen wenn auch sehr glänzenden ihrer Freunde in leben. „Jedenfalls sind Sie auch eiue Virtuo sin aus dein Klavierwarf Johannes ein wenig spöttisch ein. Sie schüllelle ohne Empsindlichkeil harmlos lachend den s"»> Mama eine so auSgezeichnele Spielerin ist nnd ich weder ihr Talenl besitze, noch die Hoffnung habe, je ihre Ferligleil erreichen zn können, knllivirc ich lieber den Gesang, um so mehr, da Frau Mosch meine Stim me nicht übel findet." „In diesem Falle würde ich die andern I Studien sür einige Zeit bei Seile legen nnd mich allein dein Sludiiun des Ge «Meinen Sie das im Ernst „Gewiß! Ich wenigsteus sür meine Person bin lein Freund Vau diescm !)!ie lerlei des Lernens. Man könnle den be kannten Spruch unseres Goe the: In der Beschränkung zeigl jia»crsl der Kleister, in Be-ug daraus so ausdehnen das! anch der Schüler sich zu beschränken verstehen müsse, wolle er in Wahrheil et was lernen." Melanie erröthete ei» wenig. ... "?!? wohl Recht habe», Lierr Prose„or, aber der Schüler ist gewöhn lich liichl unabhängig und muß sich dem I>l«cn, was Andere über ihn bestim »So lange der Scküler ein Kind ist. >,e w>u ! Erwachsenc Schüler j doch pflegen Ichon eine gewisse Selbstbestiininniig zn haben, uiid ich glaube mit Sicherheit an nehmen zu dürsen, daß Fränlein AlKiibnrg lein-in despotischen Zwange bei der Wahl ihrer <nndien unlerivorsen Noch dunkler särbten sich des jungen Mädchens Wangen. »Ich habe indessen Niemand," sagte sie leise, „der mir eine beslimnile Leitnng da rin giebt, der mir räth: das ergreise, das j"ll" k"?! " " Pstichlen der Ge- Ansprnch, dasj diese inirfür Studien fehlt." „Das darf aber nicht sein," eiserte er dagegen. Das Leben ist zu ernst, mein,,räulcin, um es in den Pstichlen der Geselligkeit anfgehen zu lassen, lln nnshörlicher Geiinß hat in seineni Ge solge unabwelslich Ileberiätlignng und Blusirtheit, diese l'eiden Tümoiicii, die schoii so vieles Menschenglnck veriiichlet habeii und denen Sie, Fiänlein Melanie, nicht znm Lpser salleu solleii li»' düisen." Melanie sah ih» üiit grosien, erschreck ten Augen an. „Wie einst Sie das sage» !" „ES ist mir auch Erlist damit." Sie sens.te. „vsch verstelle wohl! Vermag aber ich. das alleinstehende Mädchen. Ve'rb.jll- Nisse durchbrechen, die mit eisernen Ban den mich gefangen hallen „Dem crnslen Willen gelingt Manches' Haben Sie den Mnlh zu wollen. Fräu lein Melanie, nnd—" er neigte sich näher an ihr Ohr—„wenn Sie eines Ber.tther bedürfen, der Ihnen gef-hlt, wie Sie sa gen. ,o nehmen Sie mich als solchen an. slm » " zu Dien- Sie wandle ihm inil einem strahlen den Ansdrack des Glückes ihr Aullitz zu. daiile Jlineii. danke tanjci>din,il, yerr Proscj>or. Uiid werde Sie. ich ver- " freundliche Nach Tisch, ali der Kasse im Salon genommen wnrde, winkle Hulda Johan ne» an ihre Seile. .Erkläre mir Eins," flüft-rle sie ihm in ihrer siegeSgewohuten, von jedem Man ne Gehorsam fordernden Weise zu: „Für welche der beiden Damen Allenbura gluh,t Du cigcullich?—M'l Iran Tora D"h " Glück sür und M-lame nalimst Di'/ wä"r">d d!s Sssens,o g-faiigeu, daß sie snr Nichts als für Dich noch Angen iiiid Obrei, hatte. O, bilte, vertheidige Dich nichi! -!l!.iZ lhäte es anch, wenn Dil ihr k'eiz gewännest! Melanie ist, so viel' ich weiß, lloch frei nnd eine Parthie, wie es keine zweite in der Stadt giebt, die Toch. ter eines MiUloliarS und zugleich unab hängige Erbin einer vermögenden Mul «lch bitte Dich," nnlerbrach Johan nes ,ie »umulhig „lasse diesen Scherz! Ich dachte Fräulein Melanie ist litbenz. würdig ginng, um die Aufmerksamkeit auf „ch zn ziehen, anch ohne begehrliche «licke auf die in AnSsicht stehende Mi »'st." Kindts, mchi aber die lockenden Sterne jener kallherzige» Frau »»gell,»» zu ha beii scheine», die in seltsame» Glnthe» j» Er schüttelte verdrossen das Hanpt. .Deine wunderlichen Einfälle könnten mich in den, Borwnrs leicht bestärke», den ich selbst mir schon zu machen »»fange, der Einladung Deines Freundes »Ulenburg gefolgt zu sein. Auch im Scherz sollte man Maß hallen, Hulda!" ! Sic blickle dem Fortgehenden mit ei- nein Lächeln innerer Befriedigung nach, l Glaubte sie doch jetzl ihrer Sache gewiß " zu sein, und den Grund »on Johannes l Erschrecken bei seiner Begegnung mit I Dora zu kennen. Ihr in letzter Zeit durch > die stolze Frau des Hauses oft mit Rück- ' sichlslosigtcil verletzter Stolz empfand es > wie einen Triumph, nun auch an der > Stelle eiitceckt zn haben. Johannes aber war von dem scheinbar so harmlosen Spott der Eousine tiesergetroffen worden, al-Z sie selbst es wollte. Ähnle sie doch nicht, da« wirklich ein ernstes Gefühl für Melanie sich in des BelterS Seele zu re- Ileber dieses Gefühl aber Ware» die herzenden Worte Hnlda's wie ein Ei seShaiich gesahre». Er ein Bewerber um die Geldsäcke des Millionär- ! Freilich, wie konnte man in dieser Gesellschaft, der dir Schein, der Glan, des Lebens Alles war, denn auch anders denken? Durste er aber nach dem Allem noch weiter dem Zuge feine« Herzens folge», da dies- Neigung ihn mit sich selbst, mit sei ner ganze» Bergangiiiheil in unlösbare Konflikt- zu stürzen droht,, da das holde Mädchen, in dessen Angen er für feine Seelenruhe vielleicht schon z» spät geschaut hatte, die Stieftochter Dora'S, die Tochter des Millionärs war, zu dem er in Lebensführung und Lebeiis ncignngen in, entschiedenste» Geg-nsabe stand < Bon solchen aufregenden Gedanken be stürmt, hatte Johannes an diefemAbende sei» Haus verlasfeu. Beim Prediger Raimund fand er Be such, zwei Damen von schlichtem Aeuße ren, Mutter und Tochter, die GerichtSrä tdin Franzin-j und Fräulc!» Adelaide FrauzinS, -ine junge Dame in der Mille der Zwanzig vielleicht, mit nicht gerade hübschen, aber sehr angenehmen KenchtS- Zügen. Letztere leilete, wie die liebens würdige Pastorin ihm mit mütterlichem Klaviernnlerrichl ihrer ältesten, jetzt acht Jahre alten Tochter. Fräulein FranzinS je, eine vorzügliche Lehrerin, und dabei mit einer so fiMpalhischcn, ivohlgebildcteu Stimme begabt, daß sie, die Predigerin, k-inen höheren Genich kenne, als sie sin- Mil bereilwilliger Gefälligkeit fetzte sich die junge Dame denn auch au'S Klavier, uud trug rinige Schuberl'jche Lieder mit so tiefer Enipsindung uud so edler Ge s.uigsw-is- vor. daß alle Anwesenden ihr in vollerAndacht lanschlcn. Ja, Johannes kviitile es sich nicht versagen, ihr besonders seine» Tank aiiSznsprechen. Fühlt- er doch, wie hier in diesem Frieden, bei dcn»!läiigeu dieser erusten und edlenMn sit, die DiSharnionie» s-in-s Innern sich zn lösen begannen, und er allmählich sei ne frühere Ruhe wiederfand. Der Abend verging in solcher Weise sehr a»gen-hm. Die GcrichlSräthin wie ihre Tochter wa ren hochgebildele Franeu und die Unter- Haltung konnte sich daher Verliesen, ohne irgendwie Anstoß oder Langeweil z» erre gen. Der Prediaer, als er nach eingenom menem Thee sich mit Johannes für knrze Zeit in jeiii Ranchziniiner zurückzog, äu- I " Aiierkeiiuuiig über die „Sie wissen bei einem geringen Ein kommen doch so anständig sich dnr.chz». bringen/' sagte er. „Die GerichtSräthin hat recht schwere Schicksale erlebt, und noch heule wandelt sie nicht ans Rosen iittd Hut mniichcnKamps zu bestehen. Aber welche Harmoiiie in ihrem Wesen, welche Ergebung, welch Gottverlraue»! Denke nur, daß sie die Schwester des reicht» Al tenburg ist, mit dem Du auch bekannt ge worden. Beides sind Kinder eines »»-! bemittelten Bcaiich». Der Banquier schcinl aber ein besonders kunsmännisch-Z Genie zn sein; dabei liat er daS Glück ge habt, diirch eine reiche Heirath, die der Tod bald wicoer löste, eine feste Grund lage für sein Geichäst zn gewinneii und »> »un Millionär. Aber weich und mild thätig icheint ihn das viele Geld nicht ge macht zu habe». Di- Räthin hat nur eine sehr geringe Pension ! aber trotz sei lies Reichthums ist der Zuschuß, den er ihr und ihreu Kindern giebt einschließ tich des Sohnes, der unbesoldeter Refe r-udariuS ist, -j» so geringer, daß die Maurn nicht bestehe» könnten, wenn Fiäiil-inAdcüad- durchZtuud-ngebeu sich Nicht eine ganz beträchtliche Snmine dazu erwürbe. —Nun, daß sie aibeite» muß, ist weiter lein Unglück, im Gegentheil" aber ich glaube, die beide» Fraue» haben sonst noch manch- Kränkung von d-iu reichen Manne hinznnehinen, 'Mai, läßt sie wohl recht oft ihre Armnlli biller empfinden. Mährend der reiche Binder Zaniend- zn t'iastinahleu verschwendet, seine Fran und Tochler in > l,i z.'nderKarosse fahren, oder ans schönen Pferden von galonnirleu Die nern gefolgt dnrch den Park reiten, d-n -lcn sie Niit leinem Atheinzuge daran, ihre» nahen Angehörigen auch nur eine beschei dene Freude zn bereiten j.i, nie kommt es vor, daß Frau oder Fräulein Atten bnrg d-r «chwägerin und Eonsine -inen Platz in ihrem Wagen anbieten, oder sie in ihrem Haufe init verwandtschaftlicher Herzlichkeit empfangen. Nur hier und da zu großen Gefellschasle» geladen, wo die schlichten Fraueii sich j» der Menge verlieren, suhlen diese sich nirgends unbe haglicher als bei dem reichen Bruder und Oheim, der seinerseits die größte Ans merkfamkeit verlangt, uud den sie zu er zürne» fürchteu müssen, da sie immerhin noch von seiner Unlerstiitznng abhängig sind. So etwas schmerzt aber u»d ich und halb mit doppelter Fr-uudlichk-it -»lge gen, um sie iiber die traurig-u Verhält nisse ein wkii g hinauSzuhebtn." , Wic srtnndlich von Euch!" rief Jo hannes. dnrch dies- Mittheilung lebhast erregt. Wicder richteten sich seine Ge danken voll Beschämung aus die Cousine Hnlda, die wie er wußle, Tausende von dem Bängui-r -mpfiiig und v-rg-ud-te, wahrend dessen Schwester und Nichte in Durstigkeit lebteu. und der Eiitschluß reiste iii ihin, eiiimal iiiit Hulda über diele ihr-r L-benSführnng ein ern stes Wort zn sprechen. Wollte sie ihn als nahen Berwandten betrachten, so sollte sie ihm auch das Recht des Ber wandten zngestehen, sich um ihre intimen Brihaltnisie kümmern zu dürsen. Uud Dora ? Wie hartherzig mußte sie ge worren sein, wenn sie so ganz ihre srii here Arniuih vergesse» und deu Stolz dcS Empoilvwmimgs gegeii weiiigervom viliicr Begünstigte l/iranskehren konnt- ? Jo, selbst Älelanie! auch a» ihr siiig er zu ziveis-ln an, an der von ihm vorausgesetzte» seelischcii Tiefe ihrer Na- Beim Nachhliusegehtii bot -r d-r Rä thiii und ihrer Tochter seine Begl-ilung a>>, niid es gewährte ihm eine gewisse «enngihuung. den beiden Frauen-in- Ehr-rbietung nnd Achtung zn beweisen, wie er sie weder Hulda »och Dora, ia nicht einmal Melanie entgegengebracht Halle. lZortsetzuug folgt.) Di« »vergiade«. Ueber die Resultate der von dem „Time» - Demokrat" in New Orleans zur Erforschung der Everglades in Flo rida abgesandten Expedition ist bis jetzt nur ein kurzer und vorläufiger Bericht an die genannte Zeitung gelangt, „Von dem See Okeechobee brachen wir am 1, November aus und erreichten Punla mn lv. December, brauch glades zu dringen. Wir haben die Reise ohne ernsten Unfall und ohne Menschen Verlust zurückgelegt, aber dieselbe-mar außerordentlich beschwerlich und anstren gend, sowie durch die langsamen Fort schritte, die wir machen konnten, ermü dend. Der schwierigste Theil unseres Borrückens begann natürlich, nachdem wir die eigentlichen Moräste erreicht hat ten. Von allen den kleinen Flüssen, aus denen wir einzudringen versuchten, bot uns nur einer, dem wir den Namen TimeS-Democrat-Fluß beigelegt haben, die Gelegenheit, die Boote eine Strecke m das Innere der Sümpse zu befördern. Als wir ihn verlassen mußten, hatten wir uns jeden Fuß breit Weges mit den Akxten und Sägen durch das nuf undere Weise undurchdringliche Gebüsch zu bah nen, welches sich über den Morästen und die wenigen Zoll Wasser, welche diese,, den bedecken, erhebt. Dieses Gebüsch besteht meist aus Weiden und niedrigen Sumpssöhren, und wir konnten bei har ter Arbeit nicht mehr als ein paar hun dert Harbs täglich vordringen. Am 14, Nov. hatten wir diese Strecke zurückgelegt und nun lag eine unend liche, von Binsen überwachsene Fläche, die sich bis an den Horizont ausdehnte, vor uns. Hier machten wir im Ansänge noch langsamere Fortschritte, wir muß. Pen zu können. Ein die Bin sen abzubrennen, gelang vollständig, und von nun an bahnte uns das Feuer in schnellerer Weise den Weg; dasselbe legte immer nur eine kurzeStrecke zurück, und wir mußten daher das Anzünden der Binsen häufig wiederholen. Diese Brände haben zu dem Gerüchte Veran lassung gegeben, daß die ganze Expedi tion m einem Waldbrande umgekom- Das Wasser stand in dieser Binsen- Region durchschnittlich vier Zoll hoch über dem Moraste. Am 2». Nov. er reichten wir das Gebiet, welch-s als die eigentlich,» Everglades bezeichnet wird, und landeten an einer Insel, die sich mehrere Fuß hoch über ihre Umgebung erhebt. Hier rasteten wir, um die an unsern Booten nöthig gewordenen Re paraturen vorzunehmen. Die Reise bot von da ab weniger Schwierigkeiten dar, hunderte kleiner Eilande haben wir ent deckt und kamen am Z. Dec, an dem süd lichsten Punkte der Everglades an, jenem aus einer ununterbrochene» felsigen Erhöhung bestehenden Rand-, welcher eS verhindert, dieEeergladeS durch Drai niren zu entwässern. Aus dem Flusse Shark gelangten wir ohne jeden Zwi schenfall in den Golf und nach Punla Rossa, wo wir die Expedition als vol lendet ansehen lönnen. Der in der Ausarbeitung begriffene auSsührliche Bericht wild die pialiischen Resultate unsrer Forschungen enthallen und sich namentlich mit der Frgge beschästigen, ob es nicht denn doch als möglich und ausführbar erscheint, jene Moräste zu entwässern und hierdurch ein ungeheures Areal alsdann voraussichtlich höchst sruchlbaien Landes sür die Cultur zu »tue «er«»««scene. Der schmachvolle Vorgang vor dem Oberlichter Feench in PreSco», Ar., über welchen der Telegraph eine kurze Notiz gebracht hat, scheint nach den jetzt berichteten Einzelheiten durch die an den Tag gelegte Rohheil und Gewaltthätig keit der Belheiliglen sogar im fernen Westen, in dem Messer und Revolver nicht selten eine hervorragende Rolle spielen, ungewöhnliches Aussehen zu er regen. Der Termin, welcher zu dem Vor gange Veranlassung gab. stand an in Sachen der Wittwe K-Isey, einer wohl habenden und angesehenen Grundbesitze, rin, gegen den Farmer McAteer. Erstere beansprucht das Siecht, ihr Land, welches im Kirkland-Thale an den GrundbesiH des McAleer grenzt, aui dem an beiden Besitzungen vorüberstießenden Bache be wässern zu düisen, während der Be klagte ihr solches abspricht und allein zur Verfügung über das Wasser des Baches berechtigt zu sein behauptet. Die Verhandlung drehte sich gerade um die Zulässigkeit mehrerer von der Klägerin ernannter Zeugen, eine Frage, die mit leidenschastlicher Hesiigkeit diS culirt wurde. Generalanwalt Churchill Anwalts Lüge, und in dem steren und beide Jünger der Tbemis balgten und rausten sich wie die Gaffen jungen. I. C. Herndon, der Compag non des Rush, ergriff ein großes und bis an de» Rand gesülltes Tintenfaß und warf solches dem Churchill in'S Ge iicht. Während dieser Scene wurde der Beklagte, P. McAteer, vor Aufregung und Jähzorn rasend, zog ei» langes Messer aus seinem Stiesel und stürzte sich, dasselbe schwingend, aus den An- Klägerin. Ehe er denselben gepackt, schleuderte dieselbe» jetwch Seile, sprang aus de» 70jährigenJanics More zu und versetzt- ihm einen furcht »aren Stich in die linke S-il-. „Mac, rief der Veiwundele und sank zusam wen. McAleer riß das Messer aus der sich gegen den Zeugen Messer in unmittelbarer Nähe der liiks seitigen Kopsschlagader in den Nacken. Ein Reporter de» „PreScott Mine," wunde über die ganze linke Hand, gleich daraus aber zog C, W, Brach, dem es gelungen war, sich wieder auszurichten, einen Revolver und schoß McAleer, wäh rend dieser sich aus O'Neill stürzte, eine wohlgezielte Kugel unter dem linken Schulterblatt in den Rücken. Die Bestie stürzte zu Boden und O'Neill entriß ihr dai blutige Messer. Der Knall schien die ganze rasende Gesellschaft zur Besin nung zu bringen, di- gerichtliche Ver- Verwundeten suchten ärztlich/hilfe^ so gefährlich verletzt, daß, wie ein Cor eespondenl sich ausdrückt, wenig Gefahr »orhanden ist, derselbe werde mit dem iieden davonkommen. Die Kugel hat sich nach unten gewendet und scheint das verletzt zu haben, daß kurz -enlähmung eintrat. McAleer kau/van Slbuquerque in' New Mexico nach Ari >ona und war vrn jeher durch seine zahl reichen Gewallthäligkeiten berüchtigt, bei »ren Verübung der bis zur Raserei jäh zornige Mensch sich nie einer anderen Sasse als seines großen Messers be »ienle. Ganz PieScott wird erleichlert iusothmin, wenn die Kucel ihre Schul digkeit gelhan hat. »«rs»ie»eme«. Ein w e r t h v o l l e « V e r mächtniß ist dir Stadt Luxemburg zu g-w-nd-t worden. Der jüngst daselbst verstorbene Herr Leo Lippmann hat ihr nämlich seine b>di»lende Gemäldesamm lung hinterlassen unter der Bedingung, daß Frau Wittwe Lippmann, während ihrer Lebenszeit die Nutznießung davon habe. Die Gemälde werden auf 4 bis SVVMO Fr. geschätzt. Ferner erhält die Stadt ein Legat von 70W nieder!. Gulden m t der Ausgabe, das Geld zur St stmig einer Studienbörse am Athi- ,u verwenden, so daß sich wenig ergebe. Der Rest soll"°der' Stadt WohllhätigkeitSzwecken verbleiben. Ein peinlicher Conflict Wischen dem LandeSroinmandnenden Edelsheim Gyulai in Ungarn und de-n budapester StrasgerichtShose erregt Auf lehen. Zwei Reitknechte des Baron Edelsheiin, Stephan Horvath und Franz BiragoS, waren wegen Gewaltthätigkeit gegen die Behörde zu je sechs Monaten Gefängniß verurlhiill. Die königliche laset zweiter Instanz bestätigt- das Ur theil, woraus die Hast der V-rurlheilten anzutreten war. General Ebeisheim aber verbot seinen Dienern, vor Gericht zu erscheinen. Der Staatsanwalt be antragte eine neue Tagsahri, z» welcher sie gestellig zu machen wären. Da» Ge richt lehnte diesen Antrag ab und be ichlob, die Anzeige an den Zustiimini ster zu mache». Der Staatsanwalt ap pellirte. Das Pariser „Petit Journal" veröffentlicht einen Brief eines sranzösischen Osficieis auZ konkin, der die Besürchtung äußert, daß andere Na gröbten Profil von der Eiöffnung dieser finde, k?mme jetzt schon oen rnglischen Niiderlagen von Hong kong ! de» schlechten deutschen und eng lischen Eßwaaren und Getränken mit sranzösischen Eiiquetten begegne man Überall ! Die Franzosen hätten, seitdem er der Osficier in Tonkin ist. schon ,iir mehr als Z» Millionen Franken (?) kaust. „Wenn der sich nur die Müh- geben wollte", so würde das Mutterland glänzende Gc schäste machen. Dieser Wunsch läßt indirekt die Befürchtung erkennen, daß die französische» Geschäftsleute sich nicht die nöthige Mühe geben werden, um die leidigen Engländer und Deutschen aus zustechen. Berichte aus London melden, daß Stöckels Austreten im dor tigen St. StephanS-Klub nicht ohne Nachspiele innerhalb des letzteren geblie den sei. Zunächst habe das Parlaments mitglied Baron de Worms seinen Aus tritt aus dem Klub erklärt, und ferner habe eine AuSschuiiversammlung unter Lord Folkestone'S Vorsitz, gedrängt durch eine Reihe von Beschwerden seitens miß. vergnügter Mitglieder, solgende Be schlüsse gefaßt: Erstens, zu erklären, daß Herrn Stöcker's Vortrag ohne Wissen und Zustimmung des Ausschusses abge- sei! zweitens zu erklären, daß Dr. Badenoch.ein protestantischer Geist licher, welcher den Vortrag veranlaßte, seine Entlassung eingereicht; und drit tens, daß künftighin ohne Milwtsseii des Ausschusses keine Zusammenkunst im Klub mehr gehalten werden dürse. Da« „Journal des De batS" enthält einen längeren Aussatz über die Versuche, welche in Frankreich aus den unterirdische» Telegr»phenliniei, gemacht worden sind. Aus der Dax stellung gebt hervor, daß die unteriHj. scheu Kabel sich auch in Frankreich, «je dies in Deutschland bereits seit Jahren festgestellt ist, durchaus gut belehren und daß alle Befürchtungen durch Jnductron -c.). welche »««glich dieser Anlagen früher gehegt wurden, sich auch in Frankreich als i.nbegründet erwiesen haben. Bekannt!«, ha, man in Deutichland zuerst mit der Herstellung »unterirdischen Telegraphennetzes Die Preußischen Off i ciere lernen eifrig Russisch, und die vom Eiienbahn - Regiment müssen es sogar leinen. Man kann nicht wissen, wie bald man das braucht. Dab sie meist gut Französisch verstanden, da« kam den deutschen Offneren 1870 und 7l in Frankreich sehr zum Vortheile. Die ruf sische Sprache ist zwo: schwer zu lernen; aber -S wird ja Zeit genug bleiben, da vor dem Z>se d-S Kaisers ein Krieg mit Rußland uniuihrschiinlich ist. WitnianauSWien mel det, sprach sich der akademische Senat siir die Vornahm- der Neuwahl eines HcctorS und Einberufung der Wahlcol legi-n aus. Der Senat beschloß auch die Emsehunq eincS Subcomites wegen der Lorenz-Angelegenheit. Pros. Loren, ist erkrankt. Dem Fremdenblat, ent nehmen wir über dieSenatSsitzung selbst Folgendes.- ES gab erregte Verhand lungen. da der Antrag aus einen Se natSbeschluß eingebracht ward, Prof Lorenz aus,»fordern, an den Senat eine schriftliche Rcchisertigung wegen seines ganze» Benehmens und insbesondere seiner Aeußerungen an d-n akademischen Senat gelangen zu lassen. Dagegen wurde eingewandt, daß es bekannt, und zwar durch Pi os. Lorenz selbst von frü her her bekannt sei. daß er bei großen G-müthSerregungen seiner selbst nicht mächtig sei und sich nicht beherrschen liwie. Es sei dies ein ererbter Fami liin>ug. Vor allem aber würde Hie I,'taßregelung eines Professor« wegen besten, wa« er in seinem Hörsaal sage nnen gesährlichen BerusungSsall schaf dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft bei Aeußerungen iiber religiöse oder politische Dinge die übel st-n Nachwirkungen siir die Freiheit der Wisi-nschafi nach sich ziehen könnte. Auch Maaßen stimmt- sür die N-Uwahl -ine« Rectors, obwohl bei geordneten Vkrhätliliflin die Berufung des Prorec torZ Mac.ß-n zum Rectorat wohl nicht zu uinaeh-n gewesen wäre. . Dle R - ichziags .Ab g e ordn-t-n Blos, Di-tz und G-is-r pro t-stir-n in einer öffentlichen Erklärung gegen die Aussage de? wegen deSStutt garter Raubmordes verhasteten Ku iniisch, er s-i Sozial-Demokrat und habe die That zu sozialistischen Zwecken be gangen.—Dcm Stuttgarter „Staats- wird von sachv-rftändioer «e,te mitgetheilt, daß Banq«-r Heil bronn-r und Oettinger jetzt als gerettet betrachtet werden können. Ob freilich bei Oettinger unter Heilung auch die vollständige Wiederherstellung der leib lichen und geistigen Functionen verstau bleib?" b<chingestelll Eine bittere Bedin p°l-"sch" Gutsbesitzer in Russisch Paten ließ, wie man uns aus schreibt, dem Lemberger pblni ichen BollsausktärungSverein „Maci-rz Potika" eine Summe von 12V0 Rubel mit dem Bemerken zukomme», daß der betreffende Verein sür dieses Geld eine populäre Geschichte PolrnS sür das Volt herausgebe, daß jedoch in dieser Geschich te lischt russische Volt oder die Bestrafter «ei,. V > Der Privatier Knicker war ein H ichastlicher Jäger, aber seinem NaS< I Bei Trinkgeldern und ähnlichen ligen Leistungen wußte er sich in der ZW gel um die Ecke zu drücken, und wenn galt, den ihn tressenden Antheil für eine auf gemeinschaftliche Kosten arrangirte » Partie zu bezahlen, legte Herr Knicker regelmäßig ei» außerordentlich schwaches Gedächtniß an den Tag. Das ward nun endlich seinen Freund»» und Jagd genossen zu bunt, und sie beschlossen, eine gebührende Lection zu geben. !- Eine« schönen Tages sitzt die ganze Jagdgesellschaft, bestehend aus vier flot ten Waidmännern und Herrn Knicker, in einem Eisenbahncoupe dritter Classe. Einer von ihnen, das Haupt der Ver schwörung/ hatte wie gewöhnlich die Fahrkarten besorgt. Das Zeichen zur Abfahrt war schon gegeben und der Zug setzte sich in Bewegung. «Darf ich die Herren bitten, die Bil let« gleich zu bezahlen!" begann der Veranstalter der Partie, und alle, auch Herr Knicker, zogen die Geldbörsen her vor, dieser letztere nicht ohne nach dem ohnehin längst bekannlen Betrage der Fahrkarte zu fragen. .Für Sie. Herr Knicker, habe ich kein Billet gelöst, Sie stnd m,r »och Was?" rief Herr Knicker, .kein Billet?! Da muß ich ja Strafe bezahlen!" „Thut mir leid aber ich habe nur vier Karlen !" Aussteigen war nicht mehr möglich. Die reglementmäßige Straf« zu zahlen, hätte Herr Knicker nicht über'« Herz brin gen können. Aber was beginnen ? Je den Augenblick mußte der Kondukteur kommen, um die Fahrkarten zu control liren es bleibt nichts übrig, als dem Rathe eine« der Genossen zu folgen und Nch unter da« Sitzbrett zu verstecken. Herr Knicker war nicht mager und der Raum unter der Sitzbank nicht weit, doch es ging. Die Luft da unten war freilich entsetzlich aber was blieb übrig? Herr Knicker streckt wenigstens den Kops so wei: a!i möglich in die Höh«, um nicht den Athem zu verlie „Der Kondukteur!" ruft jetzt einer der Genossen und versetzt dabei Herrn Kni cker mit dem Stiefelabsatz einen Stoß, daß dieser hätte laut ausschreien mögen. Knicker zieht den Kops zurück und rührt sich nicht. „Es war nichts!" beginnt »ah "Niger Zeit tröstend ein Anderer, „strecken Sie den Kops nur wieder her aus, Herr Knicker!" Der Kopf Knicker'S kommt wieder zum Vorschein. Er ringt nach Lust. Heller lschweiß rinnt vou seiner Stirne Da tönt wieder der Rus: „Der «Kols. " dulleur!" Und wieder mahnen kräf- Ug" Fußtritt zur Vorsicht, ulnd so wie derholt sich dieselbe Procedur, bis endlich nach einer guten Halden Spunde kurz vor der Station, wo die auSsteiaen wollen, wirklich der Condykteur erscheint und um die Fahrkarte» titlet »Jetzt gilt es," flitstrr, Einer. Herr Knicker, unter der Nank. traut sich kaum zu athmen. „Hg« komml's, meine Herren.» so wird jetzt die laute stimme de« EondukteurS vernehmbar 17 "A' Bi erl und geben mir sünfßilletö?" .Der fünfte Herr hat Hill uktter der Bank Platz ge. nomine»." antwortet das Haupt der Verschwörung. „Kommen Sie nur her- Knicker, e« ist Alle« in Wenige Minuten später hält der Zug. Die Jagdgefellschast steigt au«, Herr Knicker auch. Mit wüthenden Blicken v-rläßl er sofort die Jagdgenossen auf Nimmerwiedersehen aber den Betrag sur die Fahrkarte hat er heute noch nicht bezahlt. Der Wetn ,m An Wein, al« wie im Schlößle, Hat'S weit und broit »et gea. Und SchlößleSwirlhS sei' Rösle Des ist der Mundschenk g'wea. Bei'« SchlößleSwirtds sei'm Rösle Bl' täglichstagS i' g'sleckt, D'rum hat mir halt im Schlößle Der Wein ga», b'sonder« g'jchmeckt. 'S ist oige, wia im Lebe Sich älles ändre ka'. In'« Schlößle bringt ma ebe ' M>' »et um alle« na'. As RöSle des ist g'storbe. An Andere schenkt ein, Ihr Vater ist verdorbe'. Und sauer ist der Wein ! Karl der Einfältige sagte einst zu feinem Hofnarren : „Du hast so viel Macht, daß man Dich bei nahe für den König und mich sür den Marrenihält. «Was nilinst Du. Han». sich der Narr bei dieser dri.ßlich und ungeberdig stellte, ihn der König, ob er sich etwa schäme W e,n König zu sein. „Nein, das nicht" W erwiderte der Narr, „aber ich schäme » mich eine« solchen Narren." I Vorsichtig. Im „Golde »en Engel" war noch nach 11 Uhr ein srischei Fäßcheu angezapst worden, da her geht Meister Lämmlein natürlich erst »ach Mitternacht mit etwa« schwerem Kopse heim. Aus dem Marktplatz- pas „rt er di.jenige Seite de« Peterdrun mns. nach welcher der heftige Wind den Sprühregen der herabfallenden Wasser strahlen lreibt. In der Meinung, van einem argen Unwetter plötzlich überfallen ,u sein, spannt Herr Lämmlein feinen Regenschirm aus und drückt sich unter den Brunnenrand. geduldig da« Aushören des Regens erwartend. Al« der Sladt nachtwächter nach zweimaligem Rund- gang den Mann noch immer aus d-rsel. ben Stelle bemerkt, sragt er ihn verum». ß dert: „Herr, wa« machen Sie hier? W Wollen Sie nicht bald nach Hause ge- M hen . In durchaus nicht mehr rostaer Laune führt Herr Lämmlein den Wach. W ter an: ..Sie grober Mensch, hören Sie denn nicht, wie'« regnet? Ich werde mich hüten, in dem Welter über die Straße ,u gehen?" Sprach'S und blieb ,'tzen. In «inerkleinen Stadt wurde Weber'« Freischütz ausgeführt. Da der Regisseur keinen Raubvogel aus treiben konnte, den bekanntlich Max mit der Freikugel im ersten Akt ans der Lust herabschießt, so ließ er einen Hasen aus der Höhe purzeln. Alles lachte, und »a« Lachen ging in ein dröhnende« To» hebend, rief.- „Glaubst Du, dieser Adler sei Dir geschenkt?" Metall. Arge Enttäuschung. Herr und läßt sich 17 Pfund Ochsensteisch ab» wiegen. Der Metzger, hocherfreut über diese» Geschäft, beeilt sich dem Wunsche »es Herrn Wamperl nachzukommen Dieser aber belrachlet mit sichtlichem Wohlgefallen und Behagen da, ansehn «ich« Quanlum und »erläßt dann den Laden mit den Worten : „So, ich danke Ihnen hab' nur sehen wollen.
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