Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 26, 1883, Page 3, Image 3

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    Am Hochlmt.
<s. Forlsetzung.)
Sie zeigte ihm den Brief, den jie er
hallen Halle.
Gregor las ihn und zuckle leichthin mit
der Achsel. dIH k
wahrscheinlich nie erreichen, weil es ihm an
Klugheit fehlt." ig h l
daß ich in Petersburg ge
»chtet !"
seu.
gen!"
Tiefstand da.
den ohne Mittel und auch ohne Aussicht
für n s
ich nicht großen Theil
gen."
.Hall! Gregor! Die Verpflichtung habe
«Vilich zwingen !" rief Orla und lächle
geringschätzend auf. .Gregor, glauben
Sie auch, daß ich durch eine Gefahr mich
einschüchlern lasse? Ich müßte d»S Leben
höher schätzen, um besorgt zu sein! Die
Freiheitliche ich mir vorbehalten habe.
Man soll eS versuchen, sie mir zu rau
ben ! Aber es sieht schlimm mit unserer
ganzen Bestrebung, wenn Neid und Miß
trauen bereits so lief Wnrzelu geschlagen
haben. Ist es Ihnen mögluh. das,
was ich Ihnen gesagt habe, nach Peters
burg berichlen, so erweisen de mir
»lch ch ) , g
.Weshalb nichts?" .
Blick aus ihn ruhen, dann brach sie diesen
Gegenstand selbst ab.
.Sie werden doch hier bleiben ?" fragte
„Unter welcher Farm?"
„A>S stiller Gelehrter, und es ist mein
Wunsch, dies nicht nur des Scheines we
gen zu thun. Ich sehne mich nach Ruhe.
recht. Bon Ihnen darf ich Nolles Vertrauen
zu Ihnen hege. '
»Ich hätt« es Ihnen gesagt," versicherte
Gregor.
„Aber wann?"
Orla trat an ihren Schreibtisch, nahm
'onS demselben ein Päckchen mit Kassen-
gab dasselbe Gregor, der ihr
r e fi'teO l>'S H id sein blas
d ch k Jh 1
ab.^
Rechts und Gerechtigkeit so öffentlich, so
.Ich wei«, was Sit meinen,' snhr Or
daS Buschwerk der Wind sähit? Ss
bald mehr. Gefahr droht dem Walde
wer ist dies?" sragte Gregor.
„Der Gras Leo Warberg," sprach sie,
leichte, fluchtige Rothe hinglitt. „Ich ha
sei'. i h! S
D' P > ' sich r ich be
Me?"
„Nein."
Spnr hilsen. Was enthielt der Brief,
den Sie an den Lieutenant von Oehringe»
stabSarzt von Arlt macht der Gräfin den
Hof, er sieht den Grasen als feinen Ne
benbuhler die Gräfin wirk
den deshalb ist er erbittert aus
Sie."
„Auf mich?" warf Herr Kurt erstaunt
noch immer die Freiheit ihrer RechlSan^
„Woher wissen Sie dies Alles?" sragte
Hagendors erstaunt.
„Halt. Freund, das sind meine Redak-
tionsgcheimnisje. Sie sind mit dem Zei
unter ihnen ist keine geringe,^si/dürfen
ihre Gesinnung jedoch nicht offen zu Ta
Stellung verlieren sollten, kann ich Ihnen
> ten. die sür Ihre Bedürfnisse vollständig
Albans Worte fuhren Kurt doch durch
den Kopf hin, als er sich heimbegab. Es
an die er dachte, in feinem Inner» stieg ew
ganz anderes Bild auf. Er dachte an Sel
ohne sie auf sei» Glück hoffe» könne. Sie
war schon mit all seine» Träunien fest
Wie eine Gewitterwolke am fernen Ho
rizonte stieg ein Bedenken in ihm ans.
Selma war in einem Kreise aufgewachsen,
der seiner ganzen geistigen Richtung srenid
gegenüber stand. Er haltte mit ihr nie
sondern harmlos sich dem Sonnenlichte
zukehrt; aber er wußte, da» ihre Mutter
an ldtt» ihres
> Als er in dieselbe eintreten wollte, kam
l ihm Selmas Mutler mit deni Lieute
nant von Oehringe» entgegen. Unwill
kürlich stuhle er. Mil flüchtigem Grube
! eilte er an ihnen vorüber u. bemerkte nicht
! ringschätzenden Achselzucken feinen Grnß
i Erregt wollte er in sein Zimmer eilen.als
! ihm Selma entgegentrat mid ihn bal, in
" „Herr Doktor, ich möchte Sie »in
> Ihr Urtheil bitten," sprach Selma in
d Z^e i^f e
! eineii Fächer von seinen Elsenbeinblät
lern mit einer fast vollendeten Malerei.
' „Ali!' rang es sich unwillkürlich über
cinsachi Straub gefalle» wirdsragte
das Mädchen schüchtern. „Meine Mut
ter meint, es seien zu wenig Farben da
rin, das Ganze solle z» wenig in die Au
gen."
»Die Gräfin wird wie
Blick
ein. In dem Gesichle derselben lag etwas
so Ernstes und Kaltes.
Kurt seine Bewunderung über
„Ich finde ihn entzückend," rief Kurt,
ter."
„Meine Tochter ist der Gräfin z»
„Weshalb nicht? Die Gräfin hat das
lebhafteste Interesse sür die Kunst und
Lieutenant von Oehringe» zu vernehmen,
er hätte das Urtheil mit leichter Mühe in
das stellen können, wenn er
Geldes.
HnuS. ö 3
ten!
sich doch nnS nii," sprach die Gräfin und
fuhr, ohne Kurls Antwort abzuwarten,
fort : „Die Herren kennen sich wohl be
reits ?"
Kurt lüftete dem Arzt gegenüber den Hut,
sit. Ich stelle die Malerei höher, der Herr
Doktor von Arlt die Musik, wie ist Ihre
Ansaht?'
! „Sehen Sie. Herr Oberstabsarzt!" lies
Orla.
Herr Arlt zuckte leicht mit de» Schul
fort. B ! ' s ch
„lch stelle die als de^s
„Marsch! fori!" rief Arlt ärgerlich,
ler.
.Man unterstützt die Bettelei,wenn man
den Beltlern giebt/ suhr Arlt fort. ist
f»n," ' /. .
Betteln/ iOrla. uferstu^l
' ' »gluckl» vcrsichette
stützend
sch tudert irerd-n sein. Es wnrde ihm nach
Militärdienste in Aussicht gestellt. Der
! mit der Tochter eines Tischlermeisters. bel
dem er gearbeitet, im Stillen versprochen,
> denn als ein Krüppel war er nich? im
> Stande, eine Iran z» ernähren. Ich
habe den Armen oft still dasitzen »nd wei
! nen sehen nnd es hat mir jedesmal ei
nen Stich in'S Herz versetzt. Was er
mir erzähll.halle er auch dem Arzlemitge
l theilt, derselbe blieb indessen bei dem Ver-
I langen, daß er den Revers unterzeichnen
- solle.
Wieder bat der Unglückliche eines Tage»
! um seine Entlassung. „Unterzeichnen Sie
doch den ZieverS, dann können Sie morgen
schon hmgeheu wohin Sie wollen," ent
„Jch kaun auf die Unterstützung nicht
° verzichten!" rief der Arme weinend.
' „WaS soll beginnen, da ich mit
fehlte/!' s !> h
k „Sie haben ja früher schon gebettelt,
r wie in Ihrem Wanderbuche bemerkt ist.
„Psni! welche Rohheit!" rief die Grä
„lch mich noch wenige Worte zur Er
- läuterung beifügen," fuhr Kurt fort. .Der
> Arzt zog des Tischlers
zuvor wegen Bettelei emeii, Tage
k Hast bestraft. Als Handwerlsbursche
- war er mit einigen Kameraden durch ein
> Dorf gezogen, im Uebermuthe und weil
H
Gendsarm dabei betroffen und mit einem
l Tage Hast bestraft. Das war sei» Ver
gehen, deshalb wnrde ihm von dem Arzte
zugerufen, dasj er ja weiter betteln könne."
„ES ist nnerhölt roh! In Rußland wür-
in Deutschland!" rief Lrla. ..Und wie
aestaltete sich daS Geschick des Unglückli-
„lch schied zwei Tage später aus dem
Lazareth und wurde wegen dWernder
' Dienstnntauglichkeit aus dem Dienst ent
..Sie sehen sehr blich an-Z," bemerkte
Orla.
„lch fühle mich nichl ganz wohl," gab
„Als Arzt dürfen Sie eigentlich »ichl
krank werden !" rief Orla scherzend.
„Herr Doktor, ich möchte nur die Fra
jiu die Geschichie erzählt haben?" rief Arlt,
sich mit sichtbarer Mühe beherrschend.
schwer werden, den Beweis der Wahrheit
z»
liuchlcle die ganze Größe seiner ErbiNe-
II s dl ch b
fort.
zu fürchten, weit er sich keines Unrechts be
(Forlsetzuug folgt.)
Auch e i » R e ch t i 112 a l I.
»«rmtsa,«»».
Lebzeiten des
Deutschensresier». des General Skobe
lesf, verlautete, daß er in seinem Testa
ment einen Theil seines über zwei Mit
lionen Rubel betragenden Vermögen»
Wohlthätigkeitizwecken zuwenden werbe;
namentlich sollten Volksschulen und ein
JnvolidenhauS aus dem Gute Spasijoke
gegründet «erden. Nunmehr bezeugt
ein Herr R. in einer Auschrist an die
!
durch wessen Hand« es sehr
viele —e» gegangen. Indessen hätten
sich die Erben Skobeleff», seine Geschwi-
Formalitäten niedergeschriebm worden
war, soll jedoch noch keiner Behörde
vorgestellt worden sein und zu den an
gegebenen WohlthätigkeitSzwecken wäre
Der Präsident des Ge
richtshöfe» zu Kurratschi in Indien bat
am vergang-nen 24. Mai,dem Geburts
tage seiner Souveränin, der Königin
Viktoria, auss Geradewohl irgend einen
Delinquenten henken lassen. Die indi
schen Blätter sind wüthend über daSße
nebmen des Präsidenten und fordern
dessen Absetzung.
ES ist vorgeschlagen, den
Tornister des deutschen Soldaten aus
dem Marsche um Z bis l Psund Gepäck
zu erleichtern. Aber nicht etwa, um sei
ne Anstrengungen im Felde zu erleich,
lern, sondern um ihm zu den 80 Patro
vermeiden, daß man jedem BataMon
zwei, statt eines PatrouenwagenS folgen
läßt.
A US Natal im Zululan
de bringe» englische Blätter folgende
Nachricht: „Die Weiber eines Häupt'
lings erhielten die Meldung, daß derselbe
in einem Gefechte sei. Sie er-
Augenbrauen scheereiNieß. Wie weiter
gemeldet wird, kehrte der Todtgesagte
wohlbehalten zurück, und sein Erstes
scheußlich aussah, aus dem Hause jagte."
Ams. Julisand in Karls
bad die Feier der Enthüllung deSGöthe
denkmals in weihevoller Weise statt.
Heinrich Laube hielt die Festrede. Ad
geordneter Dr. Ruß legte am Monu
mente im Namen von Ulrike v.Levetzow,
Goethe'S letzter Liebe, die er inKarlsbad
nieder. Noch sprachen Professorseegen
und Bürgermeister Knoll. Die Stadt
war mit österreichischen und deutschen
Fahnen sestlich geschmückt, die Häuser.in
denen Goethe gewohnt, bekränzt. Die
Büste Goethe'S von Sonndorser ist
Republikanische Rich
ter haben sich in Frankreich erlaubt, er-
Gras de la Roche-Saint-Andre, der sich
gönnt hatte, in seinem eigenen Garten
eine Bombe zu legen, um seine
ger durch das Dynamitgespenst zu er
schrecken, ist zu 200 FrcS. Strase v rur-
Dagegen ergriff er t«i
ser bestätigte die Geldbuße und legte noch
sünszehn Tage Gesängniß zu. Der
war mit einem gan
penausgäng- in das gegen die Bühne zu >
absallend gebaute 23 Meter lange Par- 5
terre des Zuschauerraumes, der ca. ZOO j
Personen sassen dürste. Hinter den Sit- j
reihen erhebt sich eine erhöhte Platform >
Bitdmikroslop und ähnlichen optischen t
ein verliesleS Orchester sür 25 Musiker 7
trennt. Die Bühneneinrichtung besorgt k
die Gesellschaft „Asphaleia" nach dem l
System Gwinner; Versenkung und De 4
Hauptkennzeichen sür di? Veränderung l
Shstem bedingt, bildet der Wegfall der Z
üblichen Sossilen, Prospekte uud 5
nitiv beschlossen, daß die Enthüllung«- i
seier am 28 September, Mittags 12 l
Uhr, stattfindet. Der Kaiser und die
derwald fahren. Da« Festdiner findet t
nachher im Palais zu Wiesbaden statt. 11
Eine der größten Se
hen« und hörenSivürdigkeiten in Lon
don ist das Orchester der Lady Folte-
M"dch grauen und
Vice-Gräfinnen und eine Markgräfin
sind. Sie führen ihre Concerts nur in
adligen Häusern und vor reiiben Leuten
?us und nur sür schweres Geld; aber
die Musil soll es werth sein, und daS
Geld wird nur z» wohlthütigen Zwecken
verwendet.
Eine Demonstratio»?,
reise ungarischer Schriftsteller und
Schriftstellerinnen nach Paris macht dort
einiges Aussehen. Obschon die Regie
rung, bezw. Herr Feriy, dem ihn von
dem Bevorstehen der Reise in Kenntniß
letzenden Comite bemerkte, da» die Re
gierung von dem Vorhaben ossiciell lein«
Notiz nehmen könne, hat er dennoch die
Zusage gegeben, daß man den Fremden
Artigkeit begegnen werde. Dies
einen offenkundig tendenziösen Cdaracter
erkennen läßt, denn bereits sind den Un
garn Ehttnsitze bei der Truppenparade
selbst von größerer Auszeichnung nicht
gegeben werden. Ferner sollen Jestvor
stillungen in der Over und in der Co
medie Jrancaise staltsinden, in d-nendie
Ungarn als .geehrte Gäste" figuriren
werden. „Beide Theater sind Staats
instituti" bemerkt hierzu die „Köln.
Ztg."— „und wenn Herr Ferry behaup
ten wird, daß es sich nur um eine Höf
lichk-it der betreffenden Directoren han
dele. so kann er un« unmöglich sür so
dumm halten, daß wir solchen Versiche
rungen Glauben schenken. Allerdings
wird kein Ministerialdecret erlassen wor
eine private Empfehlung eines Ministers
bat, namentlich wenn ihm als Minister
der schönen Künste die Theater direct
unterstellt sind."
In Petersburg betrat
vor einigen Tagen der Tbierbändiger
Batty Hempel mit gewohnter Sicherheit
den Zwinger im Alexandriagarten und
ließ die wilden Bestien ihre Stücke d-m
Publikum vormachen. Als man ihm
den brennenden Reisen in den Käfig
hineinreichte, hatte Hempel das Unglück,
einem Löwen das Fell zu versengen.
Zwar gelang es ihm, die Ruhe einiger
maßen wieder herzustellen, doch blieben
die Thiere offenbar in großer Erregung.
Als sie nun durch das Feuerwerk sprin
gen sollten, konnte Batty Hempel nur
drei von ihnen zum Sprung bewegen.
Der hatte sich an das Git
die Barriere, sondern aus
Beine, der Löwe stürzte jetzt auch aus ihn
IoS. Es entspinnt sich ein Kamps, der
ThierbSndiger versucht sein Bein zu be
freien, die erbosten Thiere wollen ihm
aber nicht gehorchen, doch endlich scheuch!
er sie durch einen Rivolverschuß zurück
und flüchtet aus dem Käfig. Er hatte
furchtbare Schmerzin auszustehen, da
die Thiere seinen Fuß zerbissen halten,
und konnte ein paar Tage nicht geden.
Am Donnerstag wagte er es jedoch wie
drr. in den Zwinger zu gehen. Er war
sichtlich aufgeregt und trat den Thieren
nicht so furchtlos wie sonst entgegen.
Die Katzen zeigten sich von Ansang an
sehr störrisch, doch ging Allrs gut, bis
zum Sprung durch das Feuer. Drei
Thiere thaten den Sprung, wieder blieb
aber dir Leopard zurück. Batty rührte
ihn diesmal glücklicherweise nicht an.
Nun sollten die Thiere zurückspringen;
der Löwe setzt an und springt gerade
ihn mit seinen svrchlbaren Tatzen. Ein
verzweiselter Kamps entbrennt; Hem
pel'S G-bilfen gelingt es endlich, ihn aus
seiner gefährlichen Lage zu befreien und
ihm bei seiner Flucht aus dem Käfig den
Rücken zu dicken, so daß Hempel diesmal
mit dem bloßen Schrecken davonkam.
—ln Deutschland spricht
ffch die Mehrheit der Presse sür Schank
licenzen und möglichst hohe Licenzen aus,
und zwar weil man dort die Erfahrung
gemacht haben will, daß hohe Licenzen
wirklich zur Ausrottung der schlechten
Kneipen beitragen. Das „Berl. Kl.
Journal sagt: „Wie in Holland die
Schankstältenlicenz mit gutem Erfolg,
durchgesührt worden, so ist in Elsaß-
Lothringen, nach hestigem Widerspruch,
aus der Bevölkerung und dem LandeS
auischusse, am ö. Mai 1880 ein ähnli
ches Gesetz erlassen, welchem zunächst ein
von Adressen und Petitionen, in
solgte. Schon jetzt kann man aber die
günstige Wirkung des Gesetzes constati
ren. Am I. April 1880 betrug die Zahl
der Klcinverkäufer von Spirituosen 13,-
483. 1881 10,781. 1882 10,463,
1883—10,239. DuS ergiebt also ein«
Gesainmtadnahln« d«r Schankstäiten um
3244 oder 24 Procent! dieselbe trat in
der Hauptsache sofirt mit der höheren
Besteuerung ein, hat jedoch anhaltend
Fortschritte gemacht. Am bedeutendsten
w.ir
verlausten ; am 1 April 188» bestanden
solcher 2471. duselten sind b>S dahin
1888 aus 8!IZ, also um K 4 Procent zu
rückgegangen. Daß ncbenbii die sisca
lür den Klünverkuus von Spirituosen
von 15V,447 Mark im EtatSjahre 1870
705 -
MrllionenMark Mehreinnahme."
Das „Journal ossiciell"
veröffentlicht den Berich» des Siegelbe.
wahrcrS. Marlin Fenille, über die Tbä
-1881. Wir h ben au« dem Arsten! aus
Frankreich, ausschließlich Algeriens, be
züglichen Theil solgende Dalen hervor,
indem wir zur Vergleichung. in Klam
mern die Zahlen au» dem Jahre 1871
beizufügen: die Zahl der Valermord«
belief sich aus (10). Giftmorde gab es
7 (10). Todlschlag 217 (I»3), Kinds
morde 174 (204), Morde 182 (132), ge
gen Erwachsene verüble Nothzucht 03
(108), gegen Kinder 113 (804). Von
4320 Angeklagten konnten 1132 weder
lesen noch schreiben. 3007 konnten lesen
und schreiben und 181 halten höheren
Unterricht genoffen. Weiter waren von
L 741 Selbstmorde Ü2Bl> durch Männer
Fritzgärtner aus Reutlingen, seil mehre
ren Jahren LandiSgeologe der Republik
Honduras, und Ernst Körner vonStutt
gärtner geprüsle und als überaus
Hallig gesundeneGoldmine Monte Christo
in der Näh- von San Pedro, im Di
stricte Santa Barbara, in Angriff ge
nommrn. Zur Zeit ständen beide Her
ren mit dem Präsitenten von Honduras
Land zur Gründung einer deutschen Co-
Ber n, 28. Juni. Die Regierung
von Uri hat das Gesuch der Regierung
von Schwyj um Uebernahme eines Bei
trages zu den Kosten der Ausbesserung
de» SchillerdenkmalS am Mylhenstein
abschlägig beschieden.
Wie der jung« Maientag.
Einen Atzt, der sie an Süße
Fast noch überragen mag.
Von dem andern lief entzückt
Einer, gleich mir, so beglückt?
Hat wohl werbe« seinen Bresten
Weniger, wie ich. gezuckt?
Ei.-er seine» Helsers TrSnklein
Gieriger hinabgeschluckt?
Hätt' wohl wer, wie ich, so gerne,
Jn's Unendliche gedehnt
Seine Leiden und so häufig
Seinen Arzt herbeigesehnt?
Geht. Ihr meint, ich sei von Sinnen ?!
Nein, sag' ich, und zehnmal nein!
Meine Krankheit ist die Liebe
Und mein Arzt das ist der Wein.
G. W.
veteantnik.
Daß ich ein Herz, das mir ergeben.
Je kränken will in diesem Leben,
steht mir sern;
Es häufig schmerzen mag und'kränken.
Gesteh' ich gern.
Der Fäden, die die Herzen binden
An Herzen, sind so viel zu finden.
So zart und licht.
Daß uns bei stärkerem Bewegen,
Wenn sich die Herzen schneller regen.
So mancher bricht. G. W.
—Einem sehr bekannten
Künstler, sagen wir einem Pianisten,
war seine Frau mit einem Anderen
durchgegangen. Der verlassene Gälte
tröstete sich. Unlängst spielt «r in einem
Concert, selbstverständlich mit großarli
gem Erfolge, alles auswendig. Zum
Schluß tritt ein Verehrer aus ihn zu mit
den Worten: „Hochverehrter Herr X.
So herrlich auch Ihre Auffassung und
brillant Ihre Technik, am meinsten be
wundere ich doch Ihr Gedächtniß. Wird
Ihnen denn das nie untreu?" „O nein",
lächelte boshaft der Künstler, „mein Ge
dächtniß ist ja nicht meine Frau."
Ein Dialog. Zwei Schiffe
begegnendem der Nordsee aus Hör
de/?" „Von Hüll."'—°W°tt'hest Du
loden?„ „Wull!" „Wie is de
Fracht?" „Bull?" „Wie heil dat
Schipp?" »John Bull." „Und de
Kaptein?" „K-ull." Da schreit der
Fragesteller wüthend zurück: „Minsch,
Du bist wul dull!"
Meister: „Du Lausbub', Du
verflixter, was malst Du wieder da für
Fratzen an die Wand; ist das auch eine
Art, so die Zeit zu verlrempeln? —Hät
test doch lieber gleich eine» Eselskops hin
gemalt und darunter geschrieben das
bin ich!"
Fritz Reuters letzte Verse
waren, wie neuerdings bekannt wild, der
Festgruß, den er im April 187 A der Les
e Redehalle der deulsche» Studenten
in Prag sandle: „Kein Preis, Ohn'
Fleiß, Ohn' Kamps kein Sieg,
Kein Fried' ohn' Krieg! —D'rum käm
pfet wacker, Ihr deutschen Böhmen,
Kein Teufel soll den Sieg Euch neh
— „Der Rock sitzt schlecht, er
schlottert sörmlich um meine Glieder
Sie haben ihn zuwenig gesüttert."
»Ich bitte um Entschuldigung, ich glaube
eher, Heir Ass-ssor, Sie haben sich zu
wenig gefüttert."
EinAmtSgeheiinniß.
„Wozu braucht denn mein Mann seine
neuen Hosen, AmtSdiener?"
„Was aus dem RathhauS passirt,
Frau Schultheiß, ist eigentlich AmtSge
heimniß, aber unter uns gesagt, hat der
Herr Schultheiß das Tintensaß über die
Hosen herunlergijchültet !"
Heute ist Metzelsuppe mit extrafeiner
Abend zum Jackel vom wilden Mann
und vergesse daS Papier zum Einwickeln
Logik.
Bummler (der die Zeit wissen will,
fragt einen Eckensteher): Lieber Freund,
haben Sie eine Uhr?
Eckensteher: Ja, Herr.
Bummler: Was ist die Uhr?
Eckenstheer: Ein Kunstwerk.
Bummler: Können Sie mir nicht sa
gen, wie spät es ist?
Eckensteher; Ja, Herr.
Bummler: Zum Donnerwetter.wollen
Sie mir nicht sagen, wie spät es ist.
Eckensteher: Nein, Herr.
An di« falsche Adresse.
Baronin X. (wird einem jungen Ma
ler aus dem Balle vorgestellt): Vor
tresslich, mein Lieber, Sie kennen zu ler
nen ! Ich habe eine Ueberraschung sür
meinen Gemahl vor, Sie müssen mich
malen
B?d "d " meine Gnädige,daS
Baronin: Und warum nicht ?
Maler: Ich bin nur Thiermaler!
Reisender: „Kann man die Alterthü
mer dieses Schlosses ansehen?" Ver
walter: „Bedauere, die Frau Gräfin
und ihre Töchter sind in die Stadt ge-
Noble Rache.
Kommer,ienräthi«: „Hast De gelesen,
Moritz, daß de beriemte Sängerin Gur
gelini Trilleritzli am nämlichen Abend,
wo se hat gewollt singen bei uns zur
großen Soiree, gibt e' Concert in der
Singball' Was wirst De nu ma»
lassen holen de sämmtlich'n Billet« zu
de numerirt'n Plätz' und werd se Wersen
in' Ofen —daß se muß singen vor'ner
Der «leine Pessimist.
denn gar nicht über die vielen
Du zum Geburtstag bekom-
Junge: „Weil ich an die vielen
Schläge den!', die ich krieg', bis Alles
zerschlagen ist."
Lied.
Iber dei Gebirges Joch
Mikado.
Vor derßesichtigung.
Sergeant: „Wenn der Herr Oberst
kommt und fragt, wie's Euch geh», so
sagt Ihr: „Sehr gut, Herr Oberst!"
! Denn sowill'S der Herr Oberst."