Beilage zum „Scranton Wochenblatt.« Die Wah^n.— Rathschlage siir teo^Gefiren a<>s-" Perfiditü,.— Wah ° kampf.—Tempere»,ler-Ohnmacht, Meuterei unter den Wirthen. Bierpreise, «ier.— Lunch. —Der Erfinder de« i!unchs«stem« Wer? Ska^de^B,l«^nnng.— segnete Der einzige Trost, womit nach statt, gefundener Mayorswahl unsere gute Stadt sich zur gewohnten Philisterruhe begeben kann, besteht in der ziemlich kläglichen Thatsache, daß ihr von einem halben Dutzend angedrohter Uebel nur das kleinste beschieden worden ist. Da« ist freilich nicht viel der Consolation, Es war eine etwas verdächtig bunt ' gewtirselte Allianz, welche dem ncuer wählten Bürgermeister, Herrn Thomas Brodrick, zu einem zweiten Termin an den städtischen Fleischtöpfen verhalf, eine Allianz der Blaublul-Äristotiatie mit professionellen „Jobber»" und alten Weibern, Letztere lieferten de» Gefühlsdufcl und »i der That glaube ich Andern, daß auf tugendfaine Eigenschaften besitze»/ er hat keine einzige, die ihn speziell fiir das Mayorsamt befähigt. Alle», man wollte ein«, alten invaliden Mitbürger, Viele und selbst Solche/die von °di»> Alt-Weiber-Regiment des guten Alten nie sonderlich erbaut waren. Hoffen wir, daß Herr Brodrick das an ihm ge übte Beispiel seiner hochherzigen Mit bürger gelegentlich, d. h. in seinem Verkehr mit armen Te^ f^ln^v^n^ Del sie Herrn Brodrick nur zur gelegentlichen Lektüre in^s einen Mußestunden, deren ksten" desto zahlreicher vertreten Man denk« nur: Unter zwanzig Mit gliedern nicht weniger als elf Deutsche, und unter diesen wieder drei »„mittel, bare Vertreter d«» Bierkultur-Mission! Germanenthums hat selbst Seranton noch nicht zu verzeichnen gehabt und wir sind der Metropole am Lackawanna wieder 'mal „einen" über. Aber trotz alledem hat die sogenannte deutsche Solidarität auch bei Gelegenheit die« häßliche gezeigt. So hatte man in der 151, Ward tMiehm's d><xxlx in's Ohr geraunt, daß Stadlrath George M> Ernst beide Der Gedanke zündete. Sofort wurde die Hochreuter'sche Wahlmaschine in Requisition gebracht (beiläufig bemerkt schleiferkarrcn zu einer Lokomotive ver hält), und besagte 13. Ward erlebte die Schmach, das, eine nicht unbeträchtliche Pfui! diese« nichts weniger als aussprechen zu »ilissen. Herr Stadtrath Miehm virantwortlich gedacht. Wi^ An"er« verhält es sich mit dem wußte, daß sein Freund Ernst Alles aufgeboten hatte, um s. Z. seine (Joe'«) Wahl zum Negistrator zu unterstützen und so weit gegangen war, für diesen Zweck Geld a»S der eigenen Tasche zu de« Herrn Ernst protegiren, wäre selbstverständlich gegen alle Hendler'sche Tradition de« Charakter« gewesen, und Mit Deutschen al« Mitglieder de« ständlich vorläufig keine Gefahr vorhan den, daß Einem die Brunnenkresss zum Lersahren eingeschlagen, welches zwi- Mitte hält. Dem Publikum kann thee schmeckt. Da« ist mehr als man Ja, wa« wahr ist, das ist wahr: Trotz Augenblick, da Einem der Faden von der ! Haspel zu yleiten droht, über ein frisches ! Thema, wie der Tcinpercnzpsasfe über , eine neue Auslegung der Weinpatfcherei I auf der Hochzeit zu Canaan. Lunch! Wer mag eigentlich der Original erfinder dieser spezifisch ainerikanischen Einrichtung gewesen sein? Wer das Uebel hier eingcschleppthat, weiß man, d. h. vermuthet man auf Grund gravi ! render Indizien, Aber, wer mag zuerst ! auf den Gedanken gekommen sei», durch Gratis»Verabreichung von sauren Kal fleischreslen, gelochtem Wurstinumie» :ie Trinlluft der Gaste zu Seranton, Pa., den 15. Marz 1883. den Unglücklichen kreuzigen oder vier theilen, oder nur auf einer Kuhhaut zum Thore hinau« schleifen und hängen würde, wo die Bäume am höchsten sind? Bei der Unberechenbarkeit des ameri kanischen Publikums wäre es übrigens auch nicht unmöglich, daß man ihn mit noch nicht dagewesenen Ehrenbezeugun. ! gen überhäufen, ja, wie einen westlichen Raubmörder oder Exprchräuber feiern! und durch Verleihung eine« Titels, wie Cäp'n, Major oder Collnell, ohne Wci. teres in den amerikanischen Kriegsadel erheben würde, i!» käme aber ganz und gar darauf an, wo er zuerst einkehrt« und wie grob die Banknote wäre, die er wechseln ließe. Mag man übrigens, was man will, mag das Loos des Einfall, wie ihn kein hätte glücklicher treffen können. Der „Trick" veraltet nie, er hat nach malische Orgel, Würfelbecher und Do minosteine, Tanzfiedler und weibliche Bedienung erfolgreich ausgehalten, und wo im Stillen Jedermann hofft, irgend e^was^ Werthvolles für Nichts, d. h, als schwächter Frische. Es ist etwas Eigenthümliches um die Natur des Durchschnittsmenschen, ich auferlegt, welche Demüthigungen e/zu schlucken vermag, welcher Schamlosigkeit »reisten Humbugs er Komplimente ma chen kann, wenn sich ihm dabei nur die Aussicht eröffnet. Etwas fiir ehntel aller Schwindelsysteme, von >em mit hoher Kaiserl. Königl. Geneb »igung gestifteten Dombau und anderen Zotterieen herunter bis zum Kümmel »lättchenspiel, sind auf diese rein mensch iche Schwäche berechnet und es.ist ge adez« erstaunlich, welche Unmasse von Vimpel, trotz aller Warnungen, noch mmer in's Garn gehen. Auch die Lunch-Spekulation, so ,armlos, so bieder, gastfreundlich und ineigennützig sie auch aussieht, ist im !>runde genommen ebenfalls nur aus enen eigenthümlichen Eharakterzug des Renschen, den „Pottsdamerismus", mgelegt. Unter dem Mantel der er !abensten aller deutsch-amerikanischen lugenden, der Gastfreundschaft, bietet nan dem Publikum tätlich unentgeltlich inen gedeckten Tisch, eine Art Stehban. ett, um da befinde ich mick chon wieder in höchst unheimlicher Nähe >er und Pulvermagazine: sie eine ausfpieben. illlerdings steht der orthodoxe Samstag lbend-Lunch: Sauerkraut mit Speck- Gipfeln oder Frankfurter Gummifchläu aus allen Schichten der Gesellschaft Fast jede Gewerkschaft der Industrie, nivellirende vinsluß ihrer ungeschriebe nen, auf stilllchweizendes Uebereinkom ine» und das sublime Recht der Unver schämtheit, nicht zu sagen Gefräßig st, bringt Appetit läßt sich kaun/als Maßstab füi dern Lunchbruders benutzen i sie essen eben Alle, wie Schiffbrüchige, die wochenlang auf hoher See verschlagen waren. Zu den gefährlichsten und für den Wirth unprofitabelsten Lunchvertil schreiber, und mit aller Hochachtung für den Herrn Redakteur des,, Wochenblatt" ich, was Klaffe betrifft, fast immer sehr viel Zest zum Effen und nur sehr wenig Geld zum Trinken. sind weniger^auf's Thatsache, die den Repräsentanten der verläffig ist die Mannschaft de/ Gro ceriestores, denn in der Regel hat sie „Bottle" versteckt. Ueberdics pflegt Die «gentliche „Bonanza" aber ist dat für das politische Er ißt Allem und lobt Alles in der über- Complott, aber nichts verrathen will. Einen Augenblick stutzt das Opfer, — es sind ihm, noch ehe er zu», zweiten Male geklopft hat, zwanzig weitere 1 Delegaten zugesichert worden, läßt der künftige Staatsbeamte sicki ohne verdächtigten Kleeblatt der Intelligenz mit Beschlag belegen. Es ist der Triumph l Hubes, weit, aber bis zur michsten Wirthschaft ist ebenso schlimm, i das Wort ergrifft» und für die nächsten zwei Stunden ist keine Gefahr Vorhan. den, daß es ihm wieder entrissen wird. Der Wardpolitiker hingegen hat nicht viel zu sagen, er sekundirt nur die manchmal etwas wackligen Behauptun gen seines freundes mittelst neuer Origi nal Maledlktionen und gräßlichen Eides formeln. Der Musiker, der Dritte im Bunde, ist der Schweigsamste, aber was er nicht sagt. trinkt er i von Politik versteht er überhaupt nicht viel, es ist nicht seine Sphäre, allein desto werth voller wird er, wenn es gilt, zu Ehren des Gefeierten unter allerlei trügerischen Versprechungen ein Serenaden-Orche ster zusammen zu lügen. Die ganze Strategie der Alliirten läuft zunächst darauf hinaus, daß ihr Schützling den Zug verpaßt. Das ge. Lungen, haben sie gewonnen Spiel und würden an diesem Tag nicht mit dem angesehensten Todsüffer des New Yorker Brauviertels tauschen. Und der Herr Wirth? der lächelt und läßt Fünf grade sein, er bringt sogar das ge wohnte Mittagsschläfchen zum Opfer, was AnSere für ihn dem verblendeten Patrioten entrupfen, und es ruht sich so sanft daraus, so sanft, wie auf einem frischgcbeichteten Gewissen. Füchrn). Delikatessen Händler. Ro, Sl Sonlh Mainstraße. Wilketbarre. Pa, Fritz Dürr s E. Robinjon's Blerbrauerei, Seranton Pa. sein soll. Friedrich Schräder, Mineral Wasser E. Robinson's Bier G° 7. DVKScL. Waffer- und Gas-Ciiirichter, Bier Brauerei, Wilkrsbarre, Pa. Velberts Central Park Hotel. Gaste. ,?u zahln<chem Seuche Arank Tt-tt«r'< Hotel und Backerei, Maiastraße, Hyde Par», Pa. Warme und kalt, Speisen find zu jeder la> ge«zeu zu haben. Arische« Lager stet« an Zapf, sowie Weme, Liquor« und Cigarren ?>e mit meinem Hotel «erdundene Bäckerei alle Bestell "b^s "an k'e",e'/°?r. aroso« xiisL^ox'» Restauration. ° Mann kann versichert sein, nur die besten Getränke und gute warme und kalte Speisen Zigarren werden I. 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