slündtsche Nachrichten. Vrovw, «randendur«. verlln. Am 2?. Januar sollte in l „Retch»hallen" eine Versammlung Berliner Arberter abgehalten werden, in Tagesordnung lautete: „Da» rgehen de» Dr. Henrici in der Juden >ge und da» Veihalten der Arbeiter demselben." Di-Versamm g ist jedoch von dem Polizeipräsidium doten worden. Das Verbot ist er st auf Grund de» Paragraphen S des Misten-Gesetze». Zu der Verfamm g sollten auch die Herren Stöcker, ppel und Henrici eingeladen werden, ihr Verfahren vor Ardeitern zu recht ig«n. »ärwald «. Am 23. Januar waren so Jahre, daß ht«r in dem damaligen hhausc zwischen dem Schwedenkönig iao Adolf und dem franzöfischen Be mächtigten der Substdienvertrag ab jlossen wurde, der den sojährtgen g, resp, die schwedisch« Beteiligung tn zur Folg« hatte. harlottenburg. Di« in d«r loßstraße wohn«nde Wittwe Konczak g seit länger als 10 Jahren eine lifche Armenunierstützung von 3 M. atltch; durch Zufall Wellie sich jetzt , sondern verhältntßmäßig wohlha > ist. Außer Werthpapieren 'and in ihrem Besitz 12,000 M. baar. Stadtkaffe verlangt jetzt die gezahl- Unterstützungen nebst Zinsen zurück. vrovin, tv»mm«ru. St«tttn. Auf der Werste des ,Vul ' ist gegenwärtig das hundertste >iff, eine Panzer-Cvrvette für die esische Regierun >, im Bau begriffen, ist die« da» erste größere Kriegsfahr g, welche« tn Deutschland f>ir eine ere Negieiiing gebaut wird. sschint, einer der Officiere, welche von Regierung de« „himmlischen Reiche«" hickt find, um hier Schiffe abzuneh i, wuide wegen Diebstahls verhaftkt, fanden sich bei ihm Geldsachen und che die Goldarbeiter Schütte und iland al« ihnen gestohlen erkannt ha- Zyritz. Die Krau de» Gottfried !eel - Stadtrecht wurde ihrem 5«. OK-Vr«u»«n königSberg. Der jüngst ver bene Paitikulier Driefen hier hat pital« und von Fretwohnungen -er > illau. Das »ach Boston bestimmt -sine deutsche Schiff „Die Hebe" litän Kühn von hier, tst aus der LiepS snsierburg. Die Gebäude de« teS Eckartshos wurden von Provinz WeNprtub««. ) anzig. Die Pferdebahn Danzig lsahrwasser, deren Herstellung dem Stroußberg um 1,450,VV0 M. über- gesichert. ? rauden Die ! Eisdecke der Nogat ist so festsaß v»se« Vollste in. Der Eigenthüm« Schneide mühl. Am 27. Sept. loswurde die Wendtland zu > einem Punkte der Breilau - Miltel- Oberschlestschen Eif«i>bahngefellschaft !l«in SO.OOO Eier de» Ostfee-Schni- esellschaft siir feuerfeste Produkte ist W«Nfa»«n und «deinprovia» Düsseldorf. hi«r auige i« Zierde der Düsseldorfer Rheinsron« hrt. Köln. Der »erst. Theilhaber der lilnischenZtg.', Wilh. Ferd. Schultz«, it 45 Albeilern d«r Firma Vermächt ffe von 500 bi» lvov M. zugewendet. ««»««««g.H-llletn nunmehr in der Gesammtheit seiner Ar. chit-ktur al« Dom zur Voll-ndung gelan gen und allgemein wiid d-r Hoffnung Raum gkgeben, daß der Bau ein«» Dop pelthür«», wie vor Jahrhunderten g«< Kiel. Die hiesige Werft zum Bau eiserner Schiff- von G. Howaldt, an d-r Schwintinemllndung, hat tm Laufe de« letzte» Jahie« einen bedeutenden Auf schwung genommen. Ei sind jetzt noch, obgleich sa« Arbeiten im Freien durch die st-, ke Kälte wesentlich beeinträchtigt wird, gegen 800 Arbeiter dort belchästigt. Au genblicklich sind zwei größere Schiffe für Hamburger Rechnung im Bau begrifftn, einer der beiden Studenten, welche am 2S. Juli v. I. beim Kentern eine» Boo te» aus dem Hafen während de» furcht- Ansirengungen gegen da» Toben der Ele mente ihr Leben retteten, indessen zwei ihrer Kameiaden den Tod in den Wellen fanden, wurde in voriger Woche aus d-m Eise in der f. g. Hörn liegend, in fast erstarrt-m Zustande gefunden. B^ide Festgestellt ist jetzt nur, daß Lange am Montag Nachmittag mit zwei Studen- Carl Cappel, hat dem hiesigen Magi strate Ivo.voo M. zu wohlthätigen Peine « zielen, haben zu weiteren ähn as«tgr«ich »achsea. Chemnitz. Drei Direcloren linfe fabrik. Der frühere Besitzer de« lc tge bene Schlossermeister FUedrich Jäckel hat eingesetzt d d^e le», 240,000 Mark wovon die Zinsen Gute kommen sollen, und 750,000 Mk. der Universität Jena. Gera. I» hiesiger Residenzstadt fthrt jetzt die Fortschrittspartei Sie- Rechtsanwalt A. Träger fallen. Hefsen-Rafsau. Fr a n kfu r t a. M. Die Thatsache, sten Falle 12 M. per Woche. Löhne, wöchentlich 23 M. Bei Sattlern, Rie lern stellt sich der DurchschnittSverdienst auf wöcheiltlich 17j M,, alle übrigen Maler verdiene» IS M.; der Durch irr» beträgt l? M.; die Handfchuhma sich durchschnittlich aus nur Nich itzret« Städt«. We'rft« wird jetzt für die Hamb. - fü?- 255 Fuß Länge und 3Sj Fuß Breite ge< Br«men. Senator Albert Grö stSrkung und Regulirung d?r Blocklän der Deiche, ohne den auf 120,000 M. veranschlagten Veifchluß de» Deichbruchi, aus etwa 7—Soo,i»oo M. Di« sämmt beschafft sein. Mee»l««durg. Schwerin. Mecklenburgische Zei- Cousine, der Prinzessin Marie Windifch alückliche» Resultat herbeisühren dürften. Abzeich-n für alle Mitglieder der dem Friedrich Hoff au» Sieoer»dorf, welcher beim Förster Brandt zu Wüstenfeld« im Dirnst stand, und «ur», s«in B««schwin den mit «inem U«b«rf»ll seit«»» Wilddieb« Dissau. Mi» Ostern d. I. wird auch in den anhaltifchen Schulen di« ueue preußische Grthographte -ing-führt. Bernburg. D«r Herzog ha» nun da» hiesige Theater-Gebäude der Stadt geschenkt. Der LandeS-Rabbine Dr. Herrheimer hier feierte seinen SO. Geburtstag. Köthen. Der hiesig« G«m«inbe rath hat bifchlossen, ein« Wasserleitung »rokheriogtyu« Hesse». Mainz. Da» alte Schmer,cntkind Rheinh«ssen», d«r Weinstock, hat wieder gehörig Noth gelitten. Jene Stöck«, welche im letzten .Herbst' umgerissen oder in Folge geringer Befestigung nebst Pfahl vom Winde umgejagt wurden,^stnd ist also erfroren. Es bangt deshalb den Winzern für den ISSIerl Bei dem früheren Führer der hiesigen Sozial - Demokraten, Schneidermeister Haussuchunq stattgefunden, doch konnte dte schlaue Polizei außer Privatbrtefen nichts von Belang finden. München. Da« Wuchergefetz^hat D«r lojihrige I. Güllich schoß aus «detupfa»,. Die bis jetzt in Germers^ H. Im Etablissement hier wurde der Müller M. Ehrhardt von läßt eine Wittwe mit mehreren Kindern. !warl«tm»erg. Ul m. Unser Stadttheater wurde sür die Samson ISS I—B9 aus Antrag der Der Ankuppler Wiitwer Jos. Schlicht über den Hals ging. Der Tod erfolgte alsbald. Wetterbericht. Seit dem 22. temberg bittere Kälte. Nach Berichten Lage der Häuser und gan,er Orte IS 22 Gr. K> unter dem Die vorgezaubert. Al« seltene« Schauspiel alle mit Insasse» au« der .Gesellschaft'. Freilich, die berühmte» Prachtschlitte» Ludwig waren dabei nicht vertrete». Bruchsal. Etwa Ivo OrlSange höriqe», die durchs die it-^ lich b'is'l Ä «0 Pfg. Baden-Bade». Der Stadtrath Anlage,^ sowrl »u «lsak,»Lot»rtn»«n. Kembs. Bei Hombug im Hardt tenter Wilddieb erschossen, der sich später unkenntlich ,u machen ge. Indeß find bereit» 32 Telepdonanlag-n sich einen sehr lebhasten Verkehr. Da durch, daß zu gleicher Zeit tn dte Verzögerung der Ausstellung der Apva stadt durch frühere Eröffnung den tung in Maßstabe zuerst einge- Bergstädtche» Münster etne Einrichtung ««wet,. und Einri^tung tion«artik«l organtfir-n?ann.' Der Große Rath entschitd fich mit 132 glgrn S 7 Stimmen sür »bligattirisch« Da» Kirchen f-WprojcN (Anlegung ei ne» neuen Staditheile» tn Bern) ist g«- sichert und der V«rtrag mit d«r «nglisch«n vaugesellschast darüber 112» gut wt« per ! fekt. Gin Doppelleben. (Fortsetzung.) Vögeln vorgesungen hatte, eine traurige volksthümliche Ballade. Sie hi«lt ihr Pferd an und horcht«. .Mein Lieb' hat Glanz und Schätze. Und reicher Freunde Schwärm, Mein Lieb' hat Gold und Silber, Die Schleife hier, der Locken Zier, Dieweil allein im Weiden-Hain Ich finde hier mein Grab.' auf der Schwelle der nur mangelhas? «r« I«uchtet«n Hütte. Der Verfolgte faß aus seiner Malte; JSmael! rief Emtly. Er kehrte sich um und starrte dt- fchöne Mtlly I Milly I mein Gott I rief er, Emily ergriff seine Hand. Still, fas sen Si- stch! rief st- in höchst-r Aufre aung; ich bin Mrs. Avery, Ihr- F-indl find Ihnen dicht auf der Ferse und werden t» wenigen Minuten ,ur Stelle !ein; fliehen Sie unverzüglich, eS ist keine Sekunde zu verlieren; ich habe Ihnen mein Pferd mitgebracht; sind Si« stark genug, um «in«» kurzen Ritt zu wagen? ES wird nicht« nützen, —sagte er hoff nungSlo«, e« mußte so kommen, e« isi Gölte« Hand, ich bin des Kampfe« Noch können Sie stch retten, Muth I Muth! Steigen Sie aus, um Jro'» wil len, um meinetwillen! Er sah sie starr, sehnsüchtig an. O Gott, wie steht fie Milly ähnlich I stam melte er halblaut; bei diesem Gedonke» Alle», selbst die ihm drohend« Hier ist Ihr Hut, JSmael, rüttelt« Emil, ihn auf; jetzt kommen Siel schall, stützen Sie stch aus mich. ihre Kraft, ihr Muth siegt-n über feine Schwäche, feine Verzweiflung Während er aufstieg hielt si- ihm die Zügel. Leben Sie wohl, Jsma-l I Leben Sie wohl, und Gott sei mit Ihnen! Ries Emily. Er drückte ihre Hand und sprach mit »itternder Stimme: Sie haben mich be> Er gab dem Pferde die Peitsche und sprengte durch die Schatten der Nacht da- Erschöpft sank Emily jetzt aus den ein »iqen in der Hütte befindlichen Stuhl; sie lauschte dem Schall der fich entfernen den Huffchläge; erst al« derselbe erstarb, dachte sie daran, heimzukehren, der Tag mußte ja anbrechen, bevor si- ihr Haus erreichte; wie sollte sie ihre Abwesenheit entschuldigen, wie der Entrüstung, dem Verdacht ihres Gatten begegnen? Wie lange sie so, da« Gesicht mit ihren Hän den bedeckt, schluchzend dagesessen, wußte fie in der That nicht. Plötzlich erhob sie den Kopf; der schnellt Tritt eine« Pferde« ließ sich vernehmen; sie horchte in ängst licher Spannung. Die Hufschläge kamen näher und näher. Was hatte das zu be deuten?— Kam Jsmael zurück? Da wurden die dunklen moosbehäng- Pferd führend, trat in den schwach er hellten Raum. Ein einziger Blick ge nügte Emilv, Alle« zu erfassen, was sich zugetragen haben mußte, denn der Mann, R-Ilpfttd!' -r am Zaum- hielt, ihr Oberst? fragte Mr«. Aver,, nachdem sie sich von ihrem Schreck erholt hatte, und wo ist der Reiter, wo ist Ismael? Wenn Sie Neil Griffin, den Mörder, meinen, so kann ich Ihnen berichten, daß derselbe verhaftet ist; er befindet fich be reits aus dem Wege nach dem Gefängniß. Zu spät! o Gott! wieder zu fpätl stöhnte Emily. Wieder zu spät? Was wollen Sie da mit sogen, Mr» Aveiy? was haben Sie jenem Manne zu schaffen ? abwesend in die dunkle Nacht hinaus. Eine» Moment sah der Oberst sie in Ich sagte Ihnen die Wahrheit, hinter »u beschleunigen, und der Erfolg zeigt, wie Recht ich hatte. Beinahe hätte» Sie mir die Beute entrissen, und Sie spreche» trieben haben? Ich ahnte Ihre"zweideu- Verrätherei, bis ein Weib eS mir heute Abend zuflüsterte. Die Frauenzimmer tinen Wink hinsichtlich Ihre» Interesses sür Griffin; ich beobachtete Sie daher dem Ball die Mittheilung lch rief Emily. Da» hätte Ihnen nicht» genützt; e» wa» Oberst ihr«« Benibmeä für Schlüsse zi«h«n mußt« j »n fich siltst dachte ste in ihrer GemiUhiv-rsassung gar nicht. sprechen und handeln, wenn jener Mann Ihr Liebhaber wäre, sagte der Oberst in gereiztem Ton, indem er näher auf ste AI» ob ste da« Zischen etner.Schlange vernommen hätte, fuhr Emily au» ihrer stand vor ihm, ein Bil^stolzer Frauen ste ihm kalt den Rücken. Ich hätte e« Ste denn erwarten, MrS. Aoeiy. Daß ich Herz und Verstand b«sttz«, daß mich Mitleid, Sympahie, Pflicht bewe glaubt, doch nicht an eine Schuld. Aber Oberst Archer? Uns«« Pfade, die der Zufall eine Strecke neben einander hat mer: ich gehe jetzt den meinigen und loünfche Ihnen Gut« Nacht. Komm, HanS! Das Pferd wandte sich aus diesen Ruf Bleiben Sie! Ries Oberst Archer ge bieterisch, und die besseren Gefühle, die bisher in ihm geschummert hatten, er wachten. Hör«n Ste mich an, Ich bitte Si- darum. Ich zw-ifl- nicht an Jhn-n, das kann überhaupt Niemand, der in Ihr Antlitz schaut, ich glaube an Sie trotz des nicht in die Räthsel Ihrer Beweggründe Seite soll Ihr Unglück vermehren. Ver halten al« für ein«» rachsüchtigen Mann. Wollen Si« mich al« Jhr«n Freund ansehen? Emily hatte sich berett« in den Sattel geschwungen. E« ist spät, sagte fie; Wegen; ich nehme den Fußpfad am Ufer de« Flusse«. Sie neigte fivl, den Kopf, gab ihrem ist zur Für»«, geboren. Welch' den Mörder empfinden mag, hat stch beute Nacht wie eine Heldin benommen. O-sfentlicher Spandalist für eine Frau schlimmer, al» «i» doppelschneidig-S Schwert; und fie hat einem solchen ge trotzt und Aver,'» eifersüchtigem Zorn dazu. Wenn diese» mitternächtliche Ab«nt-»er an das Tageslicht kommt, so werdeu die Wölfe der Klatschsuch, ihr auf dem Fuß folgen. wa« auch geschehen m , tch setze mein Leben für ihre Ehre ein; bisher hat die Eitelkeit mich oeblendet, aber heute Nacht sah ich durch ihre Augen bis aus den Grund ihrer Seele. Es steckt Geheimniß dahinter, das ich nicht zv ergründen vermag; ihre Liebe kann Willen. Ich will thr lei ken, den ich soeben dingfest gemacht habe, lasse ich nicht frei; ich würde ihm feine Strafe nicht schenken, selbst nicht, wenn meine» Vater» Geist mich darum bäte. Während solche Gedanke» den Ober sien beschäftigte», war er in Neil Grif fin'« Hütte getreten und musterte das vorhandene Inventar. Der Spottvogel sein Morgenlied, da» in seinem Kasten kaueriide Eichhörnchen lugte au» seinem Mooilager heroor, neben der Strohmatte lag die Violine, ein roh gearbeitete« Kruziiir hing über dem Fenster und dar unter blühte ein kleiner Beilchengarten. Da« ist ja ein ganz meik-oürdiqe« Mobi liar für eine Mörtcrhöhle l dachte Archer, al« er die Thür zumachte, di« nicht ein mal ein Schloß befaß; dann bestieg er sein Pferd und ritt rasch davon. Der silberne Mond erbleichte schon ihr Ohr. Wie seltsam das tönte, wie lassen. Diese der Freude gewidmeten Töne Emily'« Hirn. Da» nächtliche Aben teuer—war e» nicht etwa ein schrecklicher menseln mit Neil fein Blick, der Ton längst verklunqenen Name» ries, sein« Flucht, seine Verhaft»»», war da» Alle« eine entsetzliche Vision? plötzlich stillstand; da« kluge Thier hat!e Thür seine« Stalles. Mechanisch stieg Emily ab und l«gt« thr« Arm« auf de» Thier«» Nacken, in dem ste ihr Haupt daraus stützt« und fich ten. Gieb mir da» Pferd, sagte Mr. Aoeiy, Spannung ken. G«h'in'« Haas I befahl löste hestig »urück. Begieb Dich sofort aus willen I besprachen, während st« sich entkleidet««, die Ereignisse de« Abends. Nicht so laut, Hirte fi« «ine» d«rs«lben sagen, ali sie an der Thür de» Gastzim- EmiH sühlte fich wi« «in« Schuldig:, al» fi« sich aus ihr Boudoir stahl, um Nachttotlet« zu mach«». Da klopft« e» l«tf« -n dt« Thür. Si« Emily schien e«, al» mustere da« Mäd - chen fie mit argwöhnischem Blick. Ich brauchte Dich nicht, und auch jetzt bedarf ich Deiner nicht; mir fehlt weiter nicht» al» Ruhe, Du kannst zu Bett gehen, Als die Zofe ste allein gelassen hatte, waltete Emily aus da« Erschein«» ihre« Gatten. Minute auf Minut« verstrich, jede« Geräuch im Hause erstarb in tiefem. Endlich hörte st« draußin Schritt«; sie öffnete die Thür und sah, wie Mr. Avery Er blieb stehen und zögerte, endlich trat er ein; er stand vor ihr, die Hand auf die Thürklinke gelegt. Wa« wün schen Sie von mir. Madame? lautete feine eisigkalte Frage. Daß Du nicht« Schlechtes von mir mich Er schüttelte ihre Hand ab, welche ste auf die seinige gelegt hatte, trat zurück und kreuzte die Arme auf der Brust. io« an ihrer Seite »iederglitt. Ich kann schuldig. Wenn Du Alle« wüßtest, wür aber ich besäße wenigsten« Dein Mitleid. sollte Dir glauben? Dir vertrauen? dieser Nacht? Willst Du mir sagen, wa weiß, wo Du gewesen? Willst Du mir verhülltest? Einen Moment schwieg Emily. Da« Vale>« Wohlfahrt tn irqend welcher Weise mit jenem Geheimniß zusammen- Geduld mit mir, dann sollst Du Alles Das find erbärmliche Ausflüchte! grollte er; diese Heuchelei, Madame, läßt sprechen! aus die Kniee sinkend. Ich will eS be der mir bleibt. Ein seltsames düsteres Detn Wtilleid und Deine Achtung nicht schuldig, gesehen noch gesprochen hast, seit Du heute Nacht den Ballsaal »erließest, daß Du keine Zusammenkunft mit ihm hat fortrittest I <»»« -nzeih- Er schloß die Thür und überließ dt« voller und Gefühle. In danke feste Gestalt an: Ich muß sort, habe kein Recht, hier zu bleiben, kein s«in« Au»ficht für die Zukunft ju v«rnicht«n, sein Herz zu pitnigen und ihm sagen: Ich kann zwar nicht Deine Gattin sein, aber Deinen Namen habe Plötzlich überlief e« Emtly siedend heiß. Sie mußte an Neil denken, an den gefangenen, kranken und verzwei felnden Mann. Wa« konnte ste jetzt thun, um ihm zu helfen? Sie dachte an ihren Varer ; würde der nicht im Stande sein, ihm beizustehen? Er war fo willeni stark, so mächtig in feinem Einfluß auf Andere, und dann vermochte er Manche« zu Neil« Gunsten zu bezeugen, wenn man ihn nur veranlassen konnte, die Ver wandtschaft mit dem Verhasteten anzuer kennen und dadurch da« Geheimniß zu enthüllen, welche« der Rnhe ihr«» G«ist«» so gefahrbringend war, daß fie glaubte irrsinnig werd«« zu müssen. Sie erhob sich von drn Kni««», strich die nichen W«ll«n ihre» Haare» zurück und kühlte sich die Stirn mit frischem Wasser. At» ste ruhiger geworden war, setzte sie stch an den Tisch und schrieb ihrem Vater alle» B-rg-fallene, Alle», wa» sie gethan hatte. Zum ersten Mal lheilte sie ihm die Thatsache mit, daß Neil Grisfin noch am Leben war, daß er stch in Hast befände, um abermal» pro zesstrt zu werden, und daß sie fich in Folge ihrer Bemühungen, ihn zu retten, da» Mißtrauen ihn» Galten zugezogen hätte. Sie beschwor Ihre» Vater, Neil durch Geldmittel oder durch seinen Ein fliiß zu helfen oder ihm wenigsten» die Dienste eine» guten Anwalle» zu sichern; zugleich bat fie ihn, fie de» Versprechen» zu entheben, Mr. «»er, dl« G«schicht« thr«r listen Ehe verschweigen zu müssen. Wean ich ihm Alle» offenbaren könnte, schrieb ste, so würde Ich mir wenigsten» feine Achtung erhalten; bei dem gänz lichen Schifsbruch meine» Leben» wäre da» die einzig« Plank«, an dl« Ich mich klammtrn kann. Schreib« mir umgehend, doch noch besser, telegraphire mir mit we nigen Worten, daß ich da» Geheimniß offenbaren darf, welche» wie ein- Schuld auf mir lastet. AIS fie mit dem Schreiben fertig war, schien der helle Tag in ihr Simmer hinein und aus ihr verstörte» Gesicht. Der Schlaf floh ihre brennenden Lugen und ein seltsamer Wirrwarr be ängstigender Bilder wogte vor ihrer Phantasie. E» war ihr. al, ob fie fich am Rande eine» furchtbaren, aihnenden Abgrundes tm wirbelndste» Tanze be wege; plötzlich verlor ste den Boden unter ihren Füßen und eine tiefe Schlucht öffnete stch dicht neben ihr; sie sank lang sam hinab, langsam aber unaufhaltsam, und auf dem Boden de« Abgiundes winkte ihr Neil; sie verlor die Besinnung und die Nacht der Bewußtlosigkeit um hüllte ihren Geist. So fand Flora nach einigen Stunden ihre Herrin am Boden liegen, al, st- di- Thür öffn-te, um st- zum Lunch abzuru fen. Al« Emtly wieder zu sich kam, lag fie aus einem Bett in einem dunkel gehalte nen Zimmer, leise« Stimmengesiüster traf ihr Ohr. Bei der Rückkehr de« er wachende» Bewußtsein» hatte fie ein dumpfe« Gefühl im Kopf, e« wurde ihr schwer, die Glieder zu regen. Ich bin wohl krank gewesen, dachte fie, und tm nächsten Moment kam ihr die Erinnerung an die furchtbaren Scenen, die st« vor Kurzem durchlebt hatte; fie schloß die Augen wieder und lag still, um neuen Muth sür dasjenige zu sammeln, wa« ihr Al« sie so in halber Betäubung dalag, erholte ste fich allmählich und vermochte endlich das gedämpfte Murmeln zu »er stehen; ste erkannte da« scharf« Organ der Mr« Biadwell, die den glänzenden Ball gegeben. Sie meinen also, der Major wisse nicht einmal, daß seine Frau krank ist, und sei an jenem Morgen auf und gegangen, ohne fie^über stätigen wird? Ich habe e» au» dem Mumde ihre» eigenen nehört, sagte Wa» kann diese Ohnmacht verursacht Duell gehört. Die Zofe theilte mir mit, keine Men über Land gegangen, erzählte der Stall- Oberst, wie heißt er doch gleich? in einen Stritt über Politik gerathen Ueber Politik! lächelte die ehrenwerthe Dame uud zuckt« die Achseln. Meinen Sie, daß «» etwa» Andere» gewesen ist? fragte die Wittwe, indem fie ihren mageren Hal« ihrem Gegenüber Politik war e» nicht, worüber fie In Streit gerlethen? Da» ist ja nicht» al» ein leerer Bor- d«n Gatten und sogar «hn« di« Stanley schen Mädchen, von ihrem Ritt in de» Wald und Gott weiß wa» Alle» noch. nicht die Hälft« von dem? «a» die Spatzen aus den Dächern zwischen,, man Du Lieber Gott! rief die Witt»« In ind«m fi« dt« knochigen Hände erho?. da hat fich ja da« arm« Ding vollständig zu Grunde gerichtet, nachdem sie eb«n noch so stolz und hosfirtig g«w«s«n. Hochmuth kommt vor d-m Fall l St« hat nicht nur fich, sondern auch ihren Mann ruinirt. Der G«a«r»l glaubt, daß dt- Gtfchicht« mit Oberst Arch«r Mr. Aver, s-int Wahl g«kofi«t hat; J«der mann w«iß, daß «r d«n Str-it t«i d«n Haaren herbeigezogen. Er soll d«n Oberst s« »«l«tdt,l haben, d«» dt«s«r d«. rauf etwa» thun mußt«; dann rief «very ihm zu, er solle sich bewaffnen, riß dann seinen Revolver hervor und zielte nach Arche,'« Brust; hätte diefer nicht seinen Operngucker tn der Tasche gehabt, so wäre eS wohl aus mit ihm gewesen, aber I» empfing er nur einen Schuß in den Ruhe in die Luft. Mr. Aoery hat nicht gut daran gethan, daß er stch eist selbst den Gerichten meldete, bann Bürgschaft stellte, und darauf dte Stadt verließ, denn eS hat seiner Popularität geschadet. junger Mann, wte der Mayor^war. Ja, gewiß I und Geld hat er dabei wie^Heu; hätte er wentgsten» Tochter will ich gar nicht reden, ja jetzt ein große« Glück, daß er ste nicht bekommen hat, giebt e« doch genug an dere Mädchen hter, da mein« Arabella Ja, ja, stimmle zu,«» ist dir Straf« dafür, daß «r sich nicht in unserem ihnen Keine au» der Heiinath gut genug, da muß e» Eine au» der Fremd« sein, die man gar nicht k«nnt und di« ihn hint«r» h«r betrügt. Dte ehrenwerthe Mr». Bradwell fah nach ihrer goldenen Uhr und erhob sich denrobe glättend. Sie schläft lange, sagte fie und blickte nach tein Bett, wo Emily mit geschlissenen Augen lag; der Arzt sag«, da» Lieber habe allmählich nachgeladen und sie werde bei vollem Ja, Jemand muß e» ihr wär« «» nicht besser, wenn Sie selbst e» ibr eröffn«« wollten, Mr». Bradwell? E« wird ihr mehr zu Herzen gehen, wenn ste e« von eine, Dame Ihre« Stande« er fährt. die alle Dame überlegend und mit einem sanften Aufschlag der Augen. Ich bin daran gewöht, derartige delikate Angele genheiten zu ordnen; so bald al» möglich bin ich wieder zurück,.währenddessen wird Al» sich die Thür hinter der so rück sichtsvollen Dam« geschlossen hatte, wandte Emily den Kopf; sie öffnete die großen Augen und deckte fest in da» habichtartige Gesicht der Pfairertwittwe. Wie? Sie find wach? Wie geht e» Ihnen denn, meine Theure? Besser, da» lehrt ja der Augensch-in, Dank der gütigen Vorsehung! sagte die heuchle rische MrS. Simpjon, indem sie der Kranken die Hand entgegenstreckte. Emtly schob sie mit einer Geberde de» Widerwillen» zurück. Wie lange bin ich krank gewesen? fragte sie. O, nicht lange, sagte die Wittwe, e» war nur ein gelinder Fieberansall. (Fortsetzung folgt.) Bermischtts. Loui«ville Selbstmord, indem er ein Brett legte und fich erfrieren ließ. In Häusern der New Uor» In New Uork hat da» Geschäft der diese dieser Tage bei Uticr im Staate Missouri Werthsachin zu stehlen. Der Gatte hatte die Räuber mit Pistolenschüssen »erjagt und jetzt wi>d Ah Jim wahr- G. A, Körner in Belleville be> in den öffentlichen Schulen Belle- Bekanntlich wollten Unterricht». Namen» Mckinzie, cer in Hil^ im Gesicht. Die Stricke hattiu alle nur mözltch« Pflege zu Theil. E« Ist wenig Auificht vorhanden, sie am Leben zu erhalten. Einer der Eommissäre de» Stra- in Philadelphia, und Element» wurden am S. Feb. vor Gericht das«lbst d«» v«rbr«chtrischtn Eom plott» g«gen die Stadtkass« schuldig be fundin. Aus diese» Verbreche» jetzt da! Gesetz eine Zjährig« Zuchthausstrafe und eine Geldbuße von t»00. E« wurde rilugen zu stellen, daß dem Mi«key der Eontraet zu «inem sehr hohen Preise zu gesprochen wurde. Ein neuer Prozeß ist von ihrem Anwalt beantragt word«n. Dt« Angeschuldigten find vorläufig unter »«X? Dollar» Bürgschaft giftellt. — Aus Staaten trogen habe und sich noch am Leben be» finde. Die Entrüstung ist so groß, daß die Leute davon sprechen, da» Grab auf- t«t. Au» New Kork wird gemeldet: .Da» ängstliche Pl«p«n unn Flattern ein«» Kanaritnoogel» w«ckt« den Predi- Charle» Borromoee» Kirche zu Brooklyn thätig ist. E» war geg«n zwei Uhr d-» Morg«n». Der Pfarrer konnte nicht be- Lichtschein durch'S Fenster und B-and geruch. Das St. Philomene Institut Schüler sich befanden. Alarmzeichen wurden eiligst gegeben und die Flammen bald erstickt. Laut Nachrichten von Hermofillo im M-rico, Güsten sich welche ste al« ihr Eigenthum beanspru chen, und dt- ein- Fläche von 2SO Qua dratmetlen de« fruchtbarsten und mine ralreichsten Bodens im Staate bedecken. Ste berauben alle Reisenden, die ihr Land berühren, ohne Rücklicht auf die Nationalität. Die mericanischc Regie rung beabsichtigt 4000 Mann Truppen dorthin zu senden und eine» Militär- Ansiedler, dte zurückkehre», schützen soll. befinden fich bereit« auf leoo Man» sollen in Hermosillo r-kru tirt w-id-n. Die Zahl der Y-iqai« be läuft sich aus IS,WO. Sie können 3000 bis 4000 Krieger ins Feld stellen, find theilweife civilistrt und treiben Ackerbau, Viehzucht und Minenbau. Sie erklären, daß fie ihr Territorium nte aufgeben und nur ihren Leuten dte Ansiedlung aus diesen Ländereien gestatten werden. Nicht genug damit, daß der berüch tigte Ober-Richter-Mörder Be fällt, mit Mord und Einer höchst flegelhafter Weise. Der dortige Correfpondent de» LouiSviller .Courier- Journal' ließ, um die Handlungsweise Heniy Buford'S theilweifc zu beschöni nigen, die Andeutung fallen, daß er zur Zeit betrunken gewesen sei. Da schrieb Henry Buford einen Brief an da« .Courier-Journal", worin er droht, au« dem Korrespondenten Wurst-Fleisch ma chen zu wollen, falls er seiner habhaft werden sollte. Das letztere Blatt meint dazu u. A.: .Wenn Henry Buford be absichtigt, auf alle Zeitungsschreiber und senden Wahrspruche« au«gesp,ochen ba ben, so hat er ein ziemliche« Stück Arbeit vor sich.' Der .Louis». Anzeiger" aber .Wenn die in dieser Jan,.' Ist er wahnsinning? Der Polizist Eoyle vom l. Precinkt in New Dork ge- Garden einen Mann in Hemdsärmeln, der sich in höchst auffälliger Weise betrug. Als er den Mann anredete, sprang der selbe aus eine Eisscholle im North Riocr AIS die Polizisten sich anschickte», ein kritifchem Zustande darniederlag. Züchter Wandels im Tombi-Polizeige- Der Prospekt über die für da» Jahr sentlicht worden. prophezeit, daß die Stadt New Dork während der Weltausstellung im Jahr« ISSS von iluistcht stthln. Diese^s Millionen Be- Weltautstellung tn Philadelphia erfreute sonen pro Nach dlefim Maßstab soll sich auch der Besuch der New Uorker Ausstellung tm aus täglich Gebäude in Philadelphia. Die Erspar- Million berechnet. Philadelphia ver eine Million ist. übrigen btlauf«» stch ungefähr aus »547.V00. Murrhardt. I» Wald« b«l S«ch f«lb«rg würd« die Leiche des Siebmacher« Bat hier, der seit Neujahr von Haus« »bwefend war, ausgefunden. Derselbe fich. »t««» scheint, au» L«ben»über-
Significant historical Pennsylvania newspapers