Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 03, 1874, Page 3, Image 3

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    Die Diamanten der Großmutter.
vsorlitlln,,»
Er sah sie ja auch nicht einmal! er sah
stand sest; nur daß e« zwei Wege gab»
diesen Entschluß auszuführen, war eS,
was ihn stille stehen, was ihn grübeln »nd
war bald Überfallen und ausgehoben von
einer Rotte wüster Gesellen, und was
dann mit ihm geschah, wo er blieb, wii
Stunden vergehen, bis e» gelungen war,
«inen Trupp der flch dort bildenden Franc
tireur« herbeizuschaffen; aber eS war eine
halb« Organisation, »in Ansah zu Sub
»rdination »nt«r di«s«n Leuten z Gastor
hatt» eine Osficierstelle unter ihnen; er
würde die Sacht lenken und leiten können,
«r hielt seine Hände reiner, sein Gewissen
sr«i»r, wenn der Mann, de» er al« Gast
in sein Hau« geführt, als Kriegsgefange
ner behandelt und dann von Schloß Giv
res möglichst weit in den Süden, nach
Algier, nach irgend einem Ort«, von wo>
her er nicht zurückkehrte, tranSportirt
wurde. ES ist nun einmal ein großer
Unterschied, ob ein Verbrechen, dessen
Schuld wir tragen, vor unsern Augen
t«gangen wird, oder weitab, jenseits von
Bergen und Strömen. Gaston war kein
Mensch, der vor Mitteln zurückbebte,
wenn er leide,schaftlich wollte... .Dieser
Deutsche, das stand in ihm fest, mußte
verschwinden... .aber wenn ein direkter
Mord, «ine zum Tode führend« Miß'
Handlung v«rmitd«n werden konnte, so
war e« besser; e« war, wie die Dinge
j«tzt standen, ja besser auch, daß der An
schlag auf die Fernie d«S Aug«S mißglück!
war. Dieser Anschlag hatte freilich einen
Vorzug gehabt. Wäre er geglückt, so
hatte man später den preußischen Unter
suchungen der Sache gegenüber keine Ver
antwortlichkeit gehabt. WaS konnte d'Ave
loa dafür, wenn eine wild« Band« sein
HauS überfiel... .Gaston selbst wollte
ja die Rolle eine« Abmahnenden, Hin
dernden, Beschützenden spielen .... die
Eisenarbeiter hätten sich Verfolgungen
leicht durch Unstchtbarwerden entziehen
können. WaS aber von Franctirenr«
aus Schloß GivreS verübt wurde, konnte
da» nicht ihn, d«n Eigenthümer von Giv
reS, der diesem Corps angehörte, bloß
stellen ? Aber Gaston beruhigte sich. E«
konnte ja alle» vollständig verhüllt und
unbekannt bleiben. Niemand konnte ah
nen, Niemand nur daran denken, daß dei
dentfch« Officier in dieser Nacht sich nach
Schloß GivreS begeben ! er war vor dem
Ueberfall der Fenne durch die Arbeiter
«utfiohen, hatt« stch verirrt, war »er-
Awunden, und nicht heimgekehrt zu feiner
Trupp«, wie 112« viele Andere auch in die
mörderischen Kriege wer konnte
verantwortlich für ihn gemacht werden?
Gaston war bald entschlossen. Er eilt«
weiter, eilt« zur Haupttreppe im mittlerer
Theil des Gebäudes und aus dieser nach
unten. Dann verlor er sich durch eine
Thür, die au» der Eingangshalle in den
hinter« Hof, zu d«n Stallungen führte.
IX.
Max Daviland war von seiner Ermü
dung Überwältigt eingeschlafen. Der
Kirper verlangt« Ruhe, aber seine innere
Erregung war so groß, daß sein Schlaf
nur ein« Art Taumel war, ein Gehetzt»
werden von einer nicht abreißenden Folge
«irrster, beängstigendster und widerwär
tigster Traumbilder. Er befand sich in
mitten wilder Aampfscenen, rang gegen
Verfolger, verlor Valentine, die er vor
d«m Sturz in grausig« Abgründe zu
fchlltz«n hatt«, in «ndlosen dunklen Höh
lengängen, au« d«n«n ihr Hülseschrei
Bewußtsein, daß «r «in« B«ute der tollen
und häßlichen Gesichte, die ihn bedrängten,
war. Er fuhr endlich auf und beschloß,
nnb d«r unerträglich werden kann, zu ent
ziehen sich aufrecht setzend, gab er sich
seine» Gedanken hin, die zu dem zurück
rischer diese Sorge gewesen, desto mehr
lag darin für Max Daveland ein Recht,
sich Schluss« darauSzuzilhen, die ihn mit
einem unendlichtn inneren Glück erfüllen
müßten. Durch d«n bloßen Gedanken,
den bloßen Verdacht, sein« Sicherheit könne
einer ganz namenlosen Angst erfüllt ge
zeigt; si« hatt« sich gar nicht gescheut,
diese Sorge um ihn in ihrem ganzen Um
fange zu verrathen ; sie halte rücksichtslos
und ohne sich zu besinnen, sofort da« ent
schiedenste Mittel ergriffen, um ihn in
ihn hatte si« nicht« gefürchtet, weder die
Nacht, noch den Regen, noch die weite
Wanderung durch ein« wahre Bergwild
niß! si« hatt« k«in« Scheu gekannt, kein
anderer Gedanke war mehr in ihr gewesen,
al» die Sorge um sein« Sicherheit; kein
Gedanke an Da«, wa« sie that, indem sie
mit dem fremden Manne, dem feindlichen
Ofsicier, allein in die Nacht und dir Wild
»iß hinau«eilte; die Urtheile der Ihrigen
darüber, die Kritik der Welt, wenn e« be
kannt würde, hatten sie nicht gekümmert
>.. .sie hatte Niemand ander«, nicht ihr«m
Vater «inmal, di« Sicherung Maxen«
überlassen wollen, nur sich selber hatte sie
dabei vertraut, und für nicht« Andere»
«ehr Sinn gehabt, al« daß er in Gefahr
schwebt l
Max fühlt« s«in Herz höher schlagen,
indem er zu diesen Gedanken zurückkehrte.
Sr wäre ihm Hochgefühle feine« Glücks
ln diesem Augenblick bereit gewesen, alle
Diamanten aller Großmütter der Welt
darum zu geben, wenn er die Thorheit
nicht degangin. sich so »ssen gegen Gaston
»»«zusprechen. Wa« ihn dazu angetrie
ben, die Absicht, Gaston'« Berzicht aus
Valentine zu erreichen, war ja jetzt auch
yar lein Motiv sür ihn mehr! er hatt,
Walentiueri« Neigung gewonnen, in einem
Er hatte in Gaston'« Ha »de den Ruf,
seine Behauptung zurücknehme, daß er
sie als Irrthum eingesehen! Max sprang
auf und warf sich in seine Kleider. Er
hatte auf dem runden Tische mitten im
Gemach Schreibzeug gesehen, er war ent
schlossen, Gaston eine schriftliche Erklä
rung, daß er sich geirrt, zu geben, sie zu
rückzulassen, und dann im ersten Grauen
der Dämmerung die« Schloß Givre« zu
verlassen, in welchem er alsdann ja wei
ter nichts zu thun hatte, in da» er sich doch
am Ende sehr unvorsichtig hatte locken las
sen —Beweise und Briefe Über d'Avelon'S
Herkunft auS Belgien oder Frankreich konn
ten ja nicht da fein, und wenn Gaston
warum war ihm der Gedanke nicht eher
gekommen? sie zu besitzen vorgab, lag
dann nicht nahe, daß dieser Herr von
Ribeaupierre ihn nur nach Schloß Giv
reS zu locken, beabsichtigt habe? Wahr
haftig, eS war besser, Max schlug den
Rückweg ein so bald wie möglich !
Er hatte da» Licht angezündet und
schrieb rasch die Erklärung nieder, die er
Gaston zurilcklafseu wollte, Sie sollte
gründlich alle Gefahr entfernen, in die er
d'Avelon durch fein unvorsichtige« Ge
siändniß gebracht. «
Er schrieb: „Ich bin sehr betroffen, ja
beschämt, durch eine Erinnernng, die mir
eben gekommen ist. Mir ist einst von den
Meinigen wiederholt erzählt worden, daß
die Person, welche ich wiedergefunden zu
haben glaubte, als junger Mensch durch
ein unvorsichtiges Gebahren mit einer
Jagdflinte die zwei unteren Glieder de»
kleinen Finger« der linken Hand verlor.
Der Herr, von dem wir sprachen, besitzt
eine durchaus nnverstüminelte Hand. Ich
bin gedemllthigt durch diese Ersahrung,
wie weit sich die Phantasie, wenn sie ein
mal eine falsche Richtung einschlug, zu
verirren verinag. Da ich also auf die
Vorlage Ihrer Documente völlig verzich
ten kann, bleibt mir nicht« llbrig, al« für
Ihre gastliche Aufnahme in dieser Nacht
M, Daveland."
Als Max diese Zeilen in französischer
Sprache niederg-schrieben hatte, war e«
tag geworden. Da« Morgenlicht be»
>ann von einem sich aufhellenden Hori
zont her so mächtig in das Gemach zu
>ringen, daß er sein Licht auslöschen konnte.
!r trat an'S Fenster und sah, wie ein rost
>eS Licht aus die Wipfel der Bäume in
em das Schloß GivreS auch von dieser
Zeit« umgebenden Parte, auf die das
Lhal weiterhin ausfüllenden Parke, auf
>ie das Thal weiterhin ausfüllenden Acker
luren und auf die bewaldeten Höhen fiel,
velche eS einengten und an denen feuchte
vunstwolken wie gigantische graue Woll
locken hingen, die sich an den Wipfeln der
gäume sestgenestelt. Hinter den Bergen
« oben mußte Neufchateau, weiter Dom
kenn la Pucelle liegen Max hatte
einen Weg gerade in der entgegengeseh
en Richtung nordwärts zu suchen er
»raucht« um das Finden deS WegS nicht
lesorgt zu fein, er hatte ja in der Nacht
vahrgenommen, daß eine gut chaussirte
Straße von Schloß GivreS nach der
Fenne des AngeS führte, und über den
Hof der Ferme laufend dann zu eben dem
Weg wurde, aus den ihn Valentine an
sang« weisen wollen, um nach Void zu<
rückzukommen, bis ein Licht ihren Verdacht
erweckt und sie bewogen hatte, ihn zur
Höhle der Jungfrau zu bringen.
Max besorgte jetzt rasch seine Morgen
toilette und wollte dann ausbrechen. E>
bekleidete sich mit seinem Ucberzieher,
schnallte den Degen um, fühlte nach dem
Revolver in der Brusttasche und trat av
die Thür. Die Thür war verschlossen.
Er drehte am Schloß, er zog und rüttelt«
aber umsonst er war eingeschlossen.
.Verdammt!" sagte er, leicht die Farbe
wechselnd, „ich habe mich, fo viel ist klar,
von diesem Gaston übertölpeln lassen!
Ich bin sein Gefangener. Hoffentlich
nicht für lange. Es wird doch einer
Ausgang aus dieser Bärenfalle den»
w!« ein dummer BSr bin ich hineingegan
gen geb'n,"
Ein gewaltsames Sprengen der Thür,
mit einem Revolverschuß etwa, brächt«
das ganze HauS in Alarm und riefe all,
seine Bewohner herbei. ES war keim
Flucht möglich als durch das Fenster
Dieses lag sreilich zwanzig Fuß hoch übe,
dem Rasen, der unten die Grundmauer
des Gebäudes umgab. Man konnte nich
hinausspringen ohne Gefahr, alle Glieder
zu brechen. Und doch blieb kein anderer
Weg übrig.
Max dachte an die Geschichten voi
würdigen Rettungen an» solchen Lage,
vermittelst zerschnittener Tücher. Abei
so etwa« bedurfte langer Vorbereitn!,,
und er fühlte, daß die Augenblicke kostba
der Boden in diesem französische,
Schlosse, in daS er sich so kopflo« hatt
locken lassen, allein, weitab von den Sei
nen und aller Hülfe, begann ihm unte
den Füßen zu brennen. Sollte er de,
Sprung hinunter wagen ? Langsam un!
geräuschlos öffnete er da« Fenster un
blickte hinab —e« war wahrhaftig eir
verzweifelte» Unternehmen -- eS war eii
schrecklicher Gedanke, mit zerschmetterte!
Gliedern da unten zu liegen, bi» mm
komme, ihn in die Gefangenschaft zurück
zubringen, oder ihm den Rest zu ge
ben I Er wandte sich geängstigt von die
ser Vorstellung in da, Zimmer zurück
und ließ sein Auge, suchen nach irgend ei
nem Dinge, da« Hülfe gewähren könnt,
ausspähend durch alle Ecken schweifen, d
mit einem leisen Ausbruch der Befrie
digung, eilte er aus sein verlassene» La
rück, sprang darauf und löste mit rasche
Hast ein« dickt, in einen Quast endend
blaue Teidenschnur, die von dem Bell
Himmel herabhing. Sie genügte voll
ständig. Max zog sein Messer» schnil
den Quast ab, nahm die doppelte Schnu
einsach, besestigte sie an den untern Fer
sterhaken und schwang sich hinaus; al
ehemaliger Turner, hatte er nur noch ein
Ausgabe, die sich wie ein Spiel löse
ließ. Nach wenig Sekunden stand er ur
ein, um nur zunächst möglichst weit auS
dem Bereich de« gastlichen Schlosses von
Givre« zu kommen.
zu vermeiden, welche vor der Vorderfront«
de« Schlosse« lag. und im Schutze der
Baumpartien und Gebüsche den Weg
»ach Loid zu erreichen. Dabei kreuzte
er eine andere Straße, die, vom Schloste
herkommend, sich nach recht« schwang und
südwärt« in'« Thal hinein verlief.... in
der Ferne glaubte er auf ihr Hufschläge
zu vernehmen al« er stehen blieb, sah
er, daß er sich nicht getäuscht; sie kamen
näher; Max entfernte sich, seiner Rich
tung folgend, etwa« mehr nach einer
Weile wandte er. von einem Strauchwerk
gedeckt, sich zurück und sah einen Reiter
vorübersprengen auf Schloß Giver« zu —
trotz de« flatternden Regenmantel«, der
ihn umgab, glaubte er an der Figur Ga
ston von Ribeaupierre zu erkennen. Hatte
dieser die Nach« aus einem Ritte zuge
bracht und wohin? Max wünschte
sich doppelt Glück, daß er au» seinem Be
ssern» zu erreichen.
Er hatte die Chauffee, welche nach die
ser führen mußte, bald gefunden. E«
galt nur, einen schmalen Graben zu über
springen, der den Parkbezirk von der Bö
schung der Straße trennte. Dann schritt
er rasch auf dieser weiter. Je mehr er
sich der Fenne näherte, desto mehr ver
tiefte die Straß« sich in einen schlucht
ähnlichen Paß, einen bcrganfsührenden
Hohlweg. Endlich kam Max an eine
Stelle, wo sich nach recht« hin eine
schmälere Schlucht abzweigte. Er glaubte
diese Stell» wiederzuerkennen; wenn ihn
nicht Alle« täuschte, mußte e« die sein,
wo er in der Nacht an« der engen Berg
schlucht von der Höhle der Jungfrau her
bald auf Gaston zu stoßen. Max hielt
seinen Schritt an. War e« nicht bester,
diesen Weg wieder einzuschlagen? Va
lentine hatte ihm versprochen, ihn dort
au« der Höhle zu befreien, ihn abzuho
len. War e« nicht möglich, daß er sie
jetzt gerade der Tag war ja längst da
dort antraf? Die Hoffnung, sie dort
zu finden, sie dort allein und ungestört
sprechen zu können, ihr Alle« rückhaltlos
sagen zu können, was seine Brust erfüllt
dann allein mit ihr den Rückweg ge
hen zu können, war zu verlockend. Und
e» war ja am Ende auch klüger, vorsich
tiger, diesen Weg zu nehmen und, falls
er Valentine auch nicht traf, dann über
den Höhenrücken den einsamen Fußpfad
durch da« Gehölz bi« zu der Ferme zu
verfolgen, den sie ihn in der Nacht geführt
hatte und den er jetzt bei Tageslicht leicht
nußte wiederfinden können wenn es
Naston am End« imfallen sallte, ihn mit
einen Dienstleuten zu verfolgen, so
vürde er ihn auf der geraden Chaussee
uchen sie zu verlassen um deS srei
ich weiteren Nebenwege« willen, war
-äthlicher.
So war MaxenS Entschluß bald ge
atzt. Er vertiefte sich in das Seitenthal
ind verfolgte e«, in eine immer engere
Ichlucht gerathend und nun doch ein we
,ig unsicher, ob er den richtigen genom
nen. Bei einer letzten Wendung um ei
,en Felsvorsprung jedoch gewahrte er zu
keiner Beruhigung, nicht mehr fern von
sch, da» Ende der Schlucht und die
Ichmale Oeffnung in den Steinklippen,
welche den Eingang zu feiner Höhle be.
zeichnete.... du Jungfrau, die er zu er
blicken gehofft, war freilich nicht da. Er
mußte sich in die Thatsache finden, sie
ward nicht ander» dadurch, daß Max, den
letzten Hoffnungsschimmer festhaltend,
>ur Höhle emporstieg. Auch von der
steilen Höhe links kam sie nicht niederge.
stiegen auf dem schwierigen Psade, den
Max sehr bald ausfindig gemacht hatte;
zie abgeschiedene düstere Bergschlncht blieb
so öde und einsam, wie er sie gesunden,
trotz seine» Harren» und Rasten» auf ei
ner FelSkante am Ufer de« Bach«, der
durch die Tiefe dahinrllfelte e« war ja
iuch so thöricht, eS zu erwarten, daß sie
»och einmal den beschwerlichen Gang
Surch nasse« Gebüsch Über den steilen
Bergrücken machen sollte! In ihrer Er
regung, in ihrer Angst hatte sie in der
Nacht sich dazu hinreißen lassen. Die
Erregung aber war nun vorüber, und
Me sie ihm jetzt hier allein entgegentre
ten können mit dem sie ein wenig be
schämenden Geständmß. daß ihre Angst
um ihn eine ganz gegenstandslose gewesen
-wie hätte sie einer S.'ene entgegengehen
können, in der sie jetzt doch nur Worte
und Erklärungen voraussehen konnte, de
nen ein junges Mädchen doch nicht —ent-
gegengeht !
Max gab seine Hoffnung auf und be
schloß weiter zu schreite«, und doch be
harrte er in seiner Ruhe nnd seinen Träu
men auf dem Felsblocke, auf dem er saß
und nicht Träumen allein e» gab
doch auch so viel zu denken, zu überlegen !
E» war doch mit Valentinen» Neigung,
wenn auch Alles gewonnen, nicht Alles
glatt und friedlich geebnet. Welche Auf
nahme würde seine Werbung bei d'Ave
lon finden? Und wie würde er sich zu
Gaston stellen, wenn dieser wieder in der
Fenne erschien? Und würde e« aus
die Dauer möglich sein, wenn er um Va
lentine warb, zu verbergen, wie nahe er
Vater und Tochter steh«, und Jenem eine
so tiefe Demüthigung, wie darin für
v'Avelon liegen mußte, nnd sich selbst die
peinigende Rolle, di- er alsdann auf der
Fenne spielt«, zu ersparen?
Alle» Das waren Fragen bedrängen
der Natur, nur zu sehr danach angethan,
um ihn sinnen und grübeln zu lassen.
Wie zu stillem, ungestörtem Träumen und
Denken hatte ja die Natur selbst diesen
Ort geschaffen, und nicht weniger dazu
geschaffen war diese Stunde de» frühen
Morgen« mit ihrer feuchten Lust, ihren
leise au» den Gründen aussteigenden Nebel
schleiern—e« schien einer jener Tage wer
den zu wollen, die wie zum Träumen be<
stimmt sind, wo man vergißt, ob e« Mor<
gen, Mittag od«r Abrnd ist, und am
m«ifieu da«, wa« an Thätigkeit, Pflicht
ersüllung und Arbeit die Morgen- ode,
Abendstunden von un« verlangen wc
man da« Leben sühlt al« -in kämpf- unt
mühelose« Gebilde innerer Gesichte.
Eortsetzung folgt.)
Züchtungen fremdländischer
Thiere in der Gefangenschaft.
Von vr. Karl Ruß
Im Lause der letzten Jahre hat die Liebhabe
rei sür fremdländische Thiere, insbesondere
sür die glänzende Vogelwelt der Tropen, in
sür die Stndenvögel ist neuerdings in ganz
rend früher sast lediglich der Gesang eine«
Vogel« maßgebend war, schätzt man jetzt da
schasten, und zwar vor Allem die, daß die
Vögel innerhalb der Häuslichkeit nisten und
sich vermehren. Einerlei«« ist e« die Freude
an der Entfaltung eine» lieblichen Familien
für unbemittelte Familien sehr erwünschter
Zuschuß zum Leben»erwerbe, welche hierbei
zur Geltung kommen. Keineswegs dars
nach allen Seiten hin hat e» bereit« di«
steder Welt," Zeitschrift für Vogelliebhaber,
Züchter mid Händler, gebracht, und die Ziich-
Wechselwirkung statt, und gleichviel, in wel
cher Weife dieselbe vor sich gehe, ob die Lieb
haberei durch die Zoologischen Gärten weiter
Aufschwung nach deideu Seilen hin statt
findet.
In München, Münster, Düsseldorf und
an» den untersten Elasfen (sremdc Biene»,
Fische, welche gute S^ebmsse^ge.
ganz vorzug»»>eise s«l,«ne und interessant«
Züchtuna erz elt. z. B. von N>lpserd«n und
Riuoccrosscn, und der klein« Garlcn von
Dr. Bodinu» alle übrigen doch derkil» stau-
NinSwerth überflügelt.
n^e
gen, welcheeinerseil» ihrerNalur entsprechend
mit Umsicht und Sachkenntniß hergestellt find
und die anderersei,» dadurch Interesse gewäh-
Dieses Princip ist übrig«»», »ebrnbei be
merkt, durch den ganzen Zoologischen Garten
von Berlin sestgehalten und wiederspiegelt
fich in allen den schönen und großariigen
Bauten, so wei, dieselben dasür die Möglich
schen Birginilchkn-, Axi»-, Schweine-,
Sika-, Damhirsch uud R>h zur Well.
Sin« seltene u>!? vorz»g«lv»is« interessant«
»ria») und von der Nilgau- oder Pserde-S».
«ilopr l'ict») glücklich aufgezogen.
Der Acclima,isativn»gartcn von Pari» ha,
zahl und Ergiebige Zucht jener
wurden geboren Riesen-, rothe, Bären- und
Feisenkänguruh«, Ferner in de»s«lben Ge
hegen auch Goldhasen oder Azuti».
seiner ägyptische oder Nil- und kanadische,
Magellan-, Mittel» und japanische Gänse,
australische Paradies-, Braut-, Mandarinen-,
Reiher-, australische Wild- und deutsche Wild-
oder Stockenten glücklich ihre Jungen. Die
Fpsanengehege delebt von dem herrlichsten
und seltensten Geflügel, zeugten Junge vom
Armherst-, König«-, Gold-, Silber-, schwarz
rückigen, gewöhnlichen Fasan und Dem
Hollohuhn, da» Pampashnhn, indische Red-
Huhn und die calisornische Wachtel. Von
dem letzteren schönen und allbelieblen Hüh
nervögel sind hier zahlreiche Junge gezüchtet
worden. Ferner hatten Junge die Riesenralle
xix»»), der Jnngfeinkranich (<Zrus
vli-xo), der kleine Silberreiher (Xrllo» k»r-
und eine beträchtliche Anzahl von Mö
llen, wie die Silber-, Sturm-, Lach- und Po
larinöve. Vorzugsweise interessant waren die
Bauten der sonderbaren JbiSvögel, von denen
der heilige und der prachtvolle rothe Ibis ge-
Wenden wir »n« schließlich zu den Vögeln,
deren sich die mehrfach erwähnte Stnbenvogel-
Liebhaberei bemächtigt, so hat anch mit ihrer
überaus selten nistenden ParadieS-Wittwe,
richtiger Paradies-Widahflnk genannt, flügge
geworden. Dann haben ferner rothe virgi-
Nische Eardinäle, Dominicaner- und graue
hieher gehörenden Vögeln mit Glück genistet.
Nicht allein der begeisterte Liebhaber, sondern
Denn in ihnen liegen ja hochwichtige Inte
ressen der Wissenschaft, der Naturgeschichte,
der VolkSwirthschast und des materiellen Woh-
Wie Bismarck selbst das Atten
tat ;u Kissingen präparirt hat.
da« «Seid nicht serner an« dem Fenster Wer
sen. Schieße Dich also sorgfältig
ein! In Madai'« Garten findest Du
den S t roh bi«in a r ck, nach welchem Du
Wenn Du katholische Geistliche stehst, so
indem Du sie um ihre» Segen oder um ein
Almosen bittest. Den Grund hiersllr ersiihrst
Du später.
Deine« Freunde« kann ich nicht entziffern.
S Lothar Bucher an Brllachini.
Verehrter Meister I IM) Künstler wie Sie
wird mich ohne lange Einleitung verstehen.
Porlogroschkn.
Lothar Bucher.
S. Telegramm an Herrn <Seh.
Leq R Bucher
lederer. Und Er Soll Mich Meine drieplis
War. also fie Sind k«, Der Mir Lacken
Soll Und Den 11-tl Dana In Der I>»ot Zu
(luUle. auch Bitte lcl> Ergebenst, Nicht So
Sclllaric Zu Zu Hau» »nb Milch Pstink vis
deksenivZu Uebergeden, Indem Id> pfurch«
Bettscher und Atcntödter.
Blätter au» Bismarck s Notiz
buch «tc «tc
keinen Augend. Verl, haben. Muß also al
ler!. Scher»« b. d. Hand haben, z. B. E>, ei,
Bismarck dlutet im Bade. Ferner!
Für Lederer wird »er Ort ein Bißin
gen, sür ««llachini ein Grüßingen.
Madai soll gleich die l°»h. «er. m B.
Wenn nur Sti«». nicht dazw, kommt und
mir den Kullmann vor der Ras« weg ein
steckt! Der hat mir auch da» Wester wel
le's che Attent. ruinirt.
Die nächsten Gesetze geg. d.Ps. sollen Juli
gesetze heißen.
Freilich, wenn ich an d. Glllckwunschdep.
denke, dann macht mir d. Attent. schon jetzt
Sine lebhafte Uision des Herrn
Kanjlti-Sekretiirs Milistecher.
(Sitzt allein am Schreibtisch.)
Ich möchte doch wissen, wie sich meine Frau
ihrer reichen Tante in Berlin 100, WO Tha-
Anmaßend wäre sie genug, um mich siihlen
zu lassen, daß da« Vermögen von ihr her
(Springt aus lehnt sich an ein Bureau.)
Daß sie mit ihrem Vermögen thun könne,
Kreuzdonncrwetter! gäbe e« da Kaffec-Bisi
teil; da hätte ich alle Tage die ganze Frau
basenschast der Stadt beisammen und dürfte
(Rennt schneller.)
Die saubere Berwandtschast wäre dann
auch stet« aus Besuch da, und ich hätte da»
(Rennt noch schneller.)
An Hau»freunden, die der gnädigen Frau
den Hos machten, würde e« dann gewiß auch
(Tritt Stiihle um. Rasend.)
Und da» müßte ich mir alle« gefallen las
sen, sonst hieße e» : Geht e» Dich vielleicht
etwa» an! lebst Du nicht von meinem Gelde,
Du armseliger Schlucker?
(Zerschmettert Spiegel, Lampen, Tische,
Stühle, Ösen cte. Außer sich brüllend.)
Himmeldonnerwetter, da soll ja doch gleich
der Blitz dreinschlagen, solch' eine Behandlung
muß ich erdulden? I Da Werse ich doch Alle»
mit sammt den 100,000 Thalern zum Fenster
(Die Thür geht aus. S-iue arm» Frau er-
Mann: Wa»! muß man da nicht außer
eine solche Frau zu haben? —Ja so! Nun
gehe nur, e» ist schon wieder alle» gut, und
ein Glück ist e», daß Du keine 100,000 Tha
ler geerbt hast, sonst hätte ich Dir gezeigt,
daß ich auch noch Wort im Hause zu spre-
Geistesgegenwart «uf der Bühne
Zu Ende de« vorigen Jahrhundert« wurden
in Wien noch improvisirte Possen ausgeführt.
Der Gegenstand einer solchen zu improvisi
um dadurch den Anderen aus der Bühne in
Verlegenheit zu setzen, da dieser am Ende
nicht mehr wußte, wa» cr sprechen sollte, oder
ging. In einer Scene also sitzt Weiilern am
Schreibtilche und schreibt eine» Brief, den er
durch seinen Bedienten aus'» Schnellste an die
Adresse befördern lassen will. Wei«kern läu
tet, nachdem der Brief geschrieben und zuge
siegelt ist! allein anstatt daß Bernardon
komm», hat sich dieser nahe bei Wei»lern in
die Eouliffe gesetzt, schlendert mit den Beinen
D» willst^haft'D» mich da» letzte M>l stecken
lasten, so sollst Du'« jetzt dilhen.' Wtlökcrn
kommt nun in eine wirkliche Ereiferung und
lägt solche «rüstige Tiraden und Straspredig
ten gegen da» jetzige Dieustdotcngesinvel lo«,
da« seine Schuldigkeit nicht thnt und nie bei
der Hand ist, wenn e« die Herrschast braucht,
daß e« Bernardon nachgerade doch siir nöthig
Hütt, ,u erscheinen. Weitkern fährt aus'»
Heiligste aus ihn lo» und fragt, wo er gesteckt
und ob er nicht läuten gehört habe? Bernar
zu Habels „Wehe Dir," ruft da Wei«kern
in der größten Wuth au«, „wenn Du mich
belogen hast l Ich werde mich selbst llberze».
gen I" Damit stürzt er an den Tisch hin,
läutet noch einmal auf« Heftigste, setzt die
Glocke wieder hin, eilt mit raschen Schritten
hast Ich settist nicht» ge-
Sin lturiosnm an» Weimar» vor Nasf
ischer Zeit bringt da» neueste Hest der „Grenz,
boten?" «».lautet: »Bon Gotte» Gnaden
Ernst August, Herzog zu Sachsen, Jülich
Eleve und verg auch Engern und Westpha
len. Unsern gnädigsten Gruß zuvor, Wllr
dig«, Beste Liebe, Andächtige nnd Getreue l
Wir lassen Such hiermit ohnverhallen, wa»
maßen in vorigen Zeiten ,ur GewShnheit ge
gediehen, daß von den getreuen Gtändten bei
jede«malige Berwilligung denen zeitigen
Präfidenten, jkanzler und andern ohne Vor
gen, daß Un» bei jetzigen Geldklemmen Zei
gen : Also ist Unser gnädigste» Begehren:
Ihr wollet sür» künftige Such dergleichen der
rer anderer dieserhalb einige Proposttionen
thun lassen, ein- kluge, wellersahrene Hof
dame ist, so hegt fie doch prlndpl» Imporan
da und mische, Sich in alle», welche, Wir
ader bey Unserem Leben nicht dulden werden,
»och daß die Frauenzimmer-Seuche nach Un
serem Tode einwurzeln, welche» Wir einer
»e,reuen Landschast ernstlich verbiethe», aller
maßen bekannt ist, daß die Meisten HSfe
durch die Reif- Röcke die größte» und geheim
stell »fiairen dem Fürsten zum Schaden und
I7SB. Ernst August Hz. S."
Handels-Vractica au« der guten
alt»» Zeit.
zeigen uu« die in einer Schrist vom Jahr«
I4SB enthaltenen Rathschläge sür Krämer und
deren Lehrlinge und Gehilsen. E« heißt in
derselben folgendermaßen:
biß aus biß Jar von Eusebius Meinert, so
man zält 1708 nach Christo, Frankfurt
a. M.
nige Himmel meßen tust, halte da« Mäßlein
fein kruinb, als hettest du da» Reißen in dei
ner Hant, mit der andern Hant fille ein, und
ehe e» fol ist stirze e» der Kunde im Topf.
Anderer Hantgrif. So du Honig
aus die Wag gibst gebe Steine al« Gevicht so,
daß dein Töpsleia tifser steht, sonst hast du
Anderer Hantgrif. Wiegest du mit
der Hantwage Pseffer über S Pfennige, so
schnelle mit dem langen Finger der linken
Anderer Hantgrif. So du «in« El«
Handbendelein oder Wai«zeug meßen tust,
so halte den Daum der rechten Hant mit der
Flaischs-it- auf da» Bändelein, beim abschnei
den aber überbieg dein Daumlein bi» zur Na
gelwurzel so gewinnest du bei jeder Sie eine
Nagellenge, bei Ainkaus thue da« verkehrte
Andere«. So du Baumeel meßest tuhe
da» Ziment lange abtrausen laßen, geuße aber
schnell da» CHI in deiner Kunde Töpstein, und
heiige dein Zimentlein im Stander, so wirst
aus die Erde und «rette darauf, fie wird Dir
danken fir den sreindschastlichen Dinst, den Du
ihr getan,—pringt Dir Nutz.
oder Gewicht abkaufen tut, oder gar nach
Mäßlei», so laß alle Vortcilhastikaiten weg,
diese gelarte Herren tun alle» nachwiegen und
Hern-Äauen oder Wald, nim Naine Rad an
Dein Wagen, und Hille Dich, daß Du kaine
Srundruhr zahlen must, sonst ist Dem Ge-
Regul 11. Hast Du deine Warr gu aus
den Mark gepracht, Hille Dich vor s Jbeln,
fir Markdibbe, und dei Nacht fir Megdelein,
die Dir so vill pöse» antun, daß Du dein le
belang »in «ridbl pleibst.
Regul 111. Deine GrSscheln und Pfen
nige trage fleißig in Dein Leibgurt und last
Zlroschschenket.
wurde» vergangcnc» Jahr über vierzig tau
send Frösche an den New Uorker Markt g«.
bracht. Heuer scheint di« Zusuhr zum min
besten um zelin tausend Stück zunehmen zu
wollen. Di« Sanadisch«» Frösche sind unge-
dem Wege zur Schlachtbank, durch die That
,u beweisen daß sie zu singen gelernt hab«n.
Trotz der großen Sorgfalt und Pfleg«, dir
ans Ii« verwkndlt wird, krepir«n doch über
süns Prozent in der Zeit von ihrer Gesänge»,
nahm« bi, zu ihrer Adlteserung an die He»-
lersknccht« im Fulton Market. Hi-r w«rd«n
fie in großen Bütten mit Wasser, welche»
durch Si» kühl erhalten wird, verwahrt und
endlich lebendig oder geschlachtet und für die
«ilche vorbereitet, an die »unden abgegeben.
Man dars annehmen, daß in New Kork
»glich an die fünfhundert Psund Frofchfchen
tel al» Leckerbissen vertilgt werden: Sa
nonoque liefert also nur «inen »erhältmß.
müßig kleinen Theilen der Gesammtzufuhr.
selbst verlerne Ottawa River muß den Appe
tit unserer Feinschmtcktr b«srikdig«n Hilfen.
Die T«ich« und Seen in Lew,»-, St. Law
weniger ben«iden»werth«a al» verhängniß.
vollen Rufe, da» zarteste, leckerste Fleisch zu
besitzen.
Der Fr-schf-ng im St« bei S«»»a»q«
wird erst seit etwa 2 Jahren jeschist»«iti>
und im Großen betrieben; fricher hatte» dt«
bekanntlich sprichwörtlich von Euro Pen» über»
tilnchter Höflichkeit noch nicht beleckten I«»«-
dier keine Ahnung davon daß e« vernlwsttj«
Menschen geben könnte, welche bie
essen möchten. Da kam ein Aanlee au» de»
Städtchen Watertown, N. A., and stach de»
in der Eultur weit zurÄckgedliebeae» Atscher»
ganzen hüpfenden Geschlechtern der Krieg »
Lautesnc» erklärt, und an die Spitze de«
Bewegung stellte sich ein gewisser Patrick
Bowman welcher den Fischhakea und di» >»«
serte zuerst regelmäßig den Sommerhotel«
bei den Thausend Island«, di« sei» Ruf»
oder richtiger der Zius von der Güte sei»«»
Hälste de» Mai, erreicht seinen Höhepunkt
aber erst um die Mitte de« Augustmouat».
Die Laichzeit sällt in den Juni; di« Thier«
sie blo» die nackte Angel nach ihm au»: d«»
Thier hält den Haken für ein Insekt, schnapp«
ist. Die Ausbeute eine» Tagewerke» wird w
große Behälter von Holz gethan-ihrer ffor»
nach den bekannten Fischkasten ähnlich
zum Theil unter Wasser stehen. S» ist übr>
gen» eigenthümlich, daß der Frosch de,
gung gegen da« nasse Element an de» T»>
legt! er hält sich »eständig auf de» trocken»
Brettern sein Gefängnisse« auf, indolent,
wenig hüpfend, niemal« quakend, vermuthlich
große Anzahl beisammen, daß ihre Versen
dung sich lohnt, werden die Thiere in der b«-
reit, geschilderten Weise per Eisenbahn ans
den New Marler Markt geschafft. Bemerkt
soll noch werden, daß alle Versuche, Frisch«
Die ewig unjufritdenen Zei
tungsleser.
(Belauschte Wirthlhaut-Sefprlche.)
Wenn SensationS-Nachriehte« t»
den Zeitungen stehen.
Erster Zeitunglleser. Selbstmord
dreier Damen. Die S'schicht nimmt fcho»
Zweiter Zeitungtleser. Z dt»
überzeugt,'» i» die Hälfte davon erlogen.
Erster Zettungileser. Undwann'«
a wahr i«, da» ofte Wiederholen und da»
Außizikg'n wie ein Strudelteig wird fad --
Zweiter Zeitunglleser. Uede»
Haupt die ganzen schauerlichen G'schichte»
Erster Zeitu ng»leser. Ri, -t»
Mord und Raub und Selbstmord --
Zweiter Zeitung»leser. Soll'»
Erster Zeitung»leser. Da» sag't
halt a.
Zweiter ZeitungSleser (nimmt
da« soeben angekommene Abendblatt zu»
der so a schreckliche G'schicht
Erster Zeitungileser. Wa« i» den
zrscheg'n? Lesen'« ma» g'schwind vor.
Zweiter Zeltungsleser. Sinehat
sen I
Erster ZeitungSleser. Zessa»!
Zessa»! Da strngen Sinem ja VHaar t«
Berg'! Wann' Sie'» g'lesen habtN,
den'» in»'« gl«i W>« i sag', ma kann »ar
ka Zeitung mehr in d> Haud nehmen I
WtN>idir3«itung«n?tin«Scha»«r«
Rachrichten bringen.
Erster Z-»tung»leser (wirst eine
Zeitung »ach der Anderen weg). Fad'»Ze»»!
ZweiterZei,ung»leser. Seit ach«
Tagen sein di« Zeitung«» rein net zum Lese»!
Erster Zc>tung«l«str. Noalsodte
»beudblätt-r sein da, vielleicht sttht da «a«
Zweiter Zeitungtleser (liest).
Vierzehn Selbstmorde ...
Erster Zettung »leser
Zeitung»l«ser (weit«
vorgekommen. I bitt' Ihnen, in drei Wochen!
Erster Zeitung»leser. So a Fop
perei, al» wann da» der Mühe werth wär-.
Zweiter Zeitun g»leser (liest).
Gräßlicher Vorfall.
ErsterZeitungileser. No also,
Z et tun g » lese r (weUe,
lesend). Gestern stürzte da» Stubenmädchen
Sleonora Weiß, al» e» e» eben mil Fenstir
putzen beschäftigt war, vom dritten Stockwert
n"n'» gräßlich, wa» alle^Tag vorkommt I
Erster Z'"ung»l«s Wie t^fa.
Lesen noch ganz abg'wöhnen wird l
ZweiterZeitung»leser.
«u« Uta».
Jenen heiligen Mormonen,
Die am Salzsee traulich wohne«,
Rucken sie jetzt auf den Leib :
Der Songreß will, ach! gestatte«
Jeglichem Mormonengatte»
Leider nur ei» einzig' Weib.
Welch ein Zetern ohne Snde l
Racheschnaubtnd ihre Hände
Heben alle Mann empor;
Polygamisch wie zuvor.
Glückliche Naturen, welche.
Nippend von der Lieb« Kelche,
Sich «rsren'n »m Li«be»spt,l;
Hier im Osten unterdessen
Denkt manch' Satte höchst vermesse»,
Daß ein Weib schon oft—zu viel.
Da» sranzöfisch- Schift .Marie.»
welche» den Sarlisten Wassel, zuführe» woll»,
wurde in den marolkanischkn G<wäss«r» weg
genommen; der »fromme" Prätendent Tar
lo » soll in Folg« d«ss«n d«n gottlos«« Ma
r°lkan«rn auch schon w«g«n «eschwips»».