Die Diamanten der Großmutter. vsorlitlln,,» Er sah sie ja auch nicht einmal! er sah stand sest; nur daß e« zwei Wege gab» diesen Entschluß auszuführen, war eS, was ihn stille stehen, was ihn grübeln »nd war bald Überfallen und ausgehoben von einer Rotte wüster Gesellen, und was dann mit ihm geschah, wo er blieb, wii Stunden vergehen, bis e» gelungen war, «inen Trupp der flch dort bildenden Franc tireur« herbeizuschaffen; aber eS war eine halb« Organisation, »in Ansah zu Sub »rdination »nt«r di«s«n Leuten z Gastor hatt» eine Osficierstelle unter ihnen; er würde die Sacht lenken und leiten können, «r hielt seine Hände reiner, sein Gewissen sr«i»r, wenn der Mann, de» er al« Gast in sein Hau« geführt, als Kriegsgefange ner behandelt und dann von Schloß Giv res möglichst weit in den Süden, nach Algier, nach irgend einem Ort«, von wo> her er nicht zurückkehrte, tranSportirt wurde. ES ist nun einmal ein großer Unterschied, ob ein Verbrechen, dessen Schuld wir tragen, vor unsern Augen t«gangen wird, oder weitab, jenseits von Bergen und Strömen. Gaston war kein Mensch, der vor Mitteln zurückbebte, wenn er leide,schaftlich wollte... .Dieser Deutsche, das stand in ihm fest, mußte verschwinden... .aber wenn ein direkter Mord, «ine zum Tode führend« Miß' Handlung v«rmitd«n werden konnte, so war e« besser; e« war, wie die Dinge j«tzt standen, ja besser auch, daß der An schlag auf die Fernie d«S Aug«S mißglück! war. Dieser Anschlag hatte freilich einen Vorzug gehabt. Wäre er geglückt, so hatte man später den preußischen Unter suchungen der Sache gegenüber keine Ver antwortlichkeit gehabt. WaS konnte d'Ave loa dafür, wenn eine wild« Band« sein HauS überfiel... .Gaston selbst wollte ja die Rolle eine« Abmahnenden, Hin dernden, Beschützenden spielen .... die Eisenarbeiter hätten sich Verfolgungen leicht durch Unstchtbarwerden entziehen können. WaS aber von Franctirenr« aus Schloß GivreS verübt wurde, konnte da» nicht ihn, d«n Eigenthümer von Giv reS, der diesem Corps angehörte, bloß stellen ? Aber Gaston beruhigte sich. E« konnte ja alle» vollständig verhüllt und unbekannt bleiben. Niemand konnte ah nen, Niemand nur daran denken, daß dei dentfch« Officier in dieser Nacht sich nach Schloß GivreS begeben ! er war vor dem Ueberfall der Fenne durch die Arbeiter «utfiohen, hatt« stch verirrt, war »er- Awunden, und nicht heimgekehrt zu feiner Trupp«, wie 112« viele Andere auch in die mörderischen Kriege wer konnte verantwortlich für ihn gemacht werden? Gaston war bald entschlossen. Er eilt« weiter, eilt« zur Haupttreppe im mittlerer Theil des Gebäudes und aus dieser nach unten. Dann verlor er sich durch eine Thür, die au» der Eingangshalle in den hinter« Hof, zu d«n Stallungen führte. IX. Max Daviland war von seiner Ermü dung Überwältigt eingeschlafen. Der Kirper verlangt« Ruhe, aber seine innere Erregung war so groß, daß sein Schlaf nur ein« Art Taumel war, ein Gehetzt» werden von einer nicht abreißenden Folge «irrster, beängstigendster und widerwär tigster Traumbilder. Er befand sich in mitten wilder Aampfscenen, rang gegen Verfolger, verlor Valentine, die er vor d«m Sturz in grausig« Abgründe zu fchlltz«n hatt«, in «ndlosen dunklen Höh lengängen, au« d«n«n ihr Hülseschrei Bewußtsein, daß «r «in« B«ute der tollen und häßlichen Gesichte, die ihn bedrängten, war. Er fuhr endlich auf und beschloß, nnb d«r unerträglich werden kann, zu ent ziehen sich aufrecht setzend, gab er sich seine» Gedanken hin, die zu dem zurück rischer diese Sorge gewesen, desto mehr lag darin für Max Daveland ein Recht, sich Schluss« darauSzuzilhen, die ihn mit einem unendlichtn inneren Glück erfüllen müßten. Durch d«n bloßen Gedanken, den bloßen Verdacht, sein« Sicherheit könne einer ganz namenlosen Angst erfüllt ge zeigt; si« hatt« sich gar nicht gescheut, diese Sorge um ihn in ihrem ganzen Um fange zu verrathen ; sie halte rücksichtslos und ohne sich zu besinnen, sofort da« ent schiedenste Mittel ergriffen, um ihn in ihn hatte si« nicht« gefürchtet, weder die Nacht, noch den Regen, noch die weite Wanderung durch ein« wahre Bergwild niß! si« hatt« k«in« Scheu gekannt, kein anderer Gedanke war mehr in ihr gewesen, al» die Sorge um sein« Sicherheit; kein Gedanke an Da«, wa« sie that, indem sie mit dem fremden Manne, dem feindlichen Ofsicier, allein in die Nacht und dir Wild »iß hinau«eilte; die Urtheile der Ihrigen darüber, die Kritik der Welt, wenn e« be kannt würde, hatten sie nicht gekümmert >.. .sie hatte Niemand ander«, nicht ihr«m Vater «inmal, di« Sicherung Maxen« überlassen wollen, nur sich selber hatte sie dabei vertraut, und für nicht« Andere» «ehr Sinn gehabt, al« daß er in Gefahr schwebt l Max fühlt« s«in Herz höher schlagen, indem er zu diesen Gedanken zurückkehrte. Sr wäre ihm Hochgefühle feine« Glücks ln diesem Augenblick bereit gewesen, alle Diamanten aller Großmütter der Welt darum zu geben, wenn er die Thorheit nicht degangin. sich so »ssen gegen Gaston »»«zusprechen. Wa« ihn dazu angetrie ben, die Absicht, Gaston'« Berzicht aus Valentine zu erreichen, war ja jetzt auch yar lein Motiv sür ihn mehr! er hatt, Walentiueri« Neigung gewonnen, in einem Er hatte in Gaston'« Ha »de den Ruf, seine Behauptung zurücknehme, daß er sie als Irrthum eingesehen! Max sprang auf und warf sich in seine Kleider. Er hatte auf dem runden Tische mitten im Gemach Schreibzeug gesehen, er war ent schlossen, Gaston eine schriftliche Erklä rung, daß er sich geirrt, zu geben, sie zu rückzulassen, und dann im ersten Grauen der Dämmerung die« Schloß Givre« zu verlassen, in welchem er alsdann ja wei ter nichts zu thun hatte, in da» er sich doch am Ende sehr unvorsichtig hatte locken las sen —Beweise und Briefe Über d'Avelon'S Herkunft auS Belgien oder Frankreich konn ten ja nicht da fein, und wenn Gaston warum war ihm der Gedanke nicht eher gekommen? sie zu besitzen vorgab, lag dann nicht nahe, daß dieser Herr von Ribeaupierre ihn nur nach Schloß Giv reS zu locken, beabsichtigt habe? Wahr haftig, eS war besser, Max schlug den Rückweg ein so bald wie möglich ! Er hatte da» Licht angezündet und schrieb rasch die Erklärung nieder, die er Gaston zurilcklafseu wollte, Sie sollte gründlich alle Gefahr entfernen, in die er d'Avelon durch fein unvorsichtige« Ge siändniß gebracht. « Er schrieb: „Ich bin sehr betroffen, ja beschämt, durch eine Erinnernng, die mir eben gekommen ist. Mir ist einst von den Meinigen wiederholt erzählt worden, daß die Person, welche ich wiedergefunden zu haben glaubte, als junger Mensch durch ein unvorsichtiges Gebahren mit einer Jagdflinte die zwei unteren Glieder de» kleinen Finger« der linken Hand verlor. Der Herr, von dem wir sprachen, besitzt eine durchaus nnverstüminelte Hand. Ich bin gedemllthigt durch diese Ersahrung, wie weit sich die Phantasie, wenn sie ein mal eine falsche Richtung einschlug, zu verirren verinag. Da ich also auf die Vorlage Ihrer Documente völlig verzich ten kann, bleibt mir nicht« llbrig, al« für Ihre gastliche Aufnahme in dieser Nacht M, Daveland." Als Max diese Zeilen in französischer Sprache niederg-schrieben hatte, war e« tag geworden. Da« Morgenlicht be» >ann von einem sich aufhellenden Hori zont her so mächtig in das Gemach zu >ringen, daß er sein Licht auslöschen konnte. !r trat an'S Fenster und sah, wie ein rost >eS Licht aus die Wipfel der Bäume in em das Schloß GivreS auch von dieser Zeit« umgebenden Parte, auf die das Lhal weiterhin ausfüllenden Parke, auf >ie das Thal weiterhin ausfüllenden Acker luren und auf die bewaldeten Höhen fiel, velche eS einengten und an denen feuchte vunstwolken wie gigantische graue Woll locken hingen, die sich an den Wipfeln der gäume sestgenestelt. Hinter den Bergen « oben mußte Neufchateau, weiter Dom kenn la Pucelle liegen Max hatte einen Weg gerade in der entgegengeseh en Richtung nordwärts zu suchen er »raucht« um das Finden deS WegS nicht lesorgt zu fein, er hatte ja in der Nacht vahrgenommen, daß eine gut chaussirte Straße von Schloß GivreS nach der Fenne des AngeS führte, und über den Hof der Ferme laufend dann zu eben dem Weg wurde, aus den ihn Valentine an sang« weisen wollen, um nach Void zu< rückzukommen, bis ein Licht ihren Verdacht erweckt und sie bewogen hatte, ihn zur Höhle der Jungfrau zu bringen. Max besorgte jetzt rasch seine Morgen toilette und wollte dann ausbrechen. E> bekleidete sich mit seinem Ucberzieher, schnallte den Degen um, fühlte nach dem Revolver in der Brusttasche und trat av die Thür. Die Thür war verschlossen. Er drehte am Schloß, er zog und rüttelt« aber umsonst er war eingeschlossen. .Verdammt!" sagte er, leicht die Farbe wechselnd, „ich habe mich, fo viel ist klar, von diesem Gaston übertölpeln lassen! Ich bin sein Gefangener. Hoffentlich nicht für lange. Es wird doch einer Ausgang aus dieser Bärenfalle den» w!« ein dummer BSr bin ich hineingegan gen geb'n," Ein gewaltsames Sprengen der Thür, mit einem Revolverschuß etwa, brächt« das ganze HauS in Alarm und riefe all, seine Bewohner herbei. ES war keim Flucht möglich als durch das Fenster Dieses lag sreilich zwanzig Fuß hoch übe, dem Rasen, der unten die Grundmauer des Gebäudes umgab. Man konnte nich hinausspringen ohne Gefahr, alle Glieder zu brechen. Und doch blieb kein anderer Weg übrig. Max dachte an die Geschichten voi würdigen Rettungen an» solchen Lage, vermittelst zerschnittener Tücher. Abei so etwa« bedurfte langer Vorbereitn!,, und er fühlte, daß die Augenblicke kostba der Boden in diesem französische, Schlosse, in daS er sich so kopflo« hatt locken lassen, allein, weitab von den Sei nen und aller Hülfe, begann ihm unte den Füßen zu brennen. Sollte er de, Sprung hinunter wagen ? Langsam un! geräuschlos öffnete er da« Fenster un blickte hinab —e« war wahrhaftig eir verzweifelte» Unternehmen -- eS war eii schrecklicher Gedanke, mit zerschmetterte! Gliedern da unten zu liegen, bi» mm komme, ihn in die Gefangenschaft zurück zubringen, oder ihm den Rest zu ge ben I Er wandte sich geängstigt von die ser Vorstellung in da, Zimmer zurück und ließ sein Auge, suchen nach irgend ei nem Dinge, da« Hülfe gewähren könnt, ausspähend durch alle Ecken schweifen, d mit einem leisen Ausbruch der Befrie digung, eilte er aus sein verlassene» La rück, sprang darauf und löste mit rasche Hast ein« dickt, in einen Quast endend blaue Teidenschnur, die von dem Bell Himmel herabhing. Sie genügte voll ständig. Max zog sein Messer» schnil den Quast ab, nahm die doppelte Schnu einsach, besestigte sie an den untern Fer sterhaken und schwang sich hinaus; al ehemaliger Turner, hatte er nur noch ein Ausgabe, die sich wie ein Spiel löse ließ. Nach wenig Sekunden stand er ur ein, um nur zunächst möglichst weit auS dem Bereich de« gastlichen Schlosses von Givre« zu kommen. zu vermeiden, welche vor der Vorderfront« de« Schlosse« lag. und im Schutze der Baumpartien und Gebüsche den Weg »ach Loid zu erreichen. Dabei kreuzte er eine andere Straße, die, vom Schloste herkommend, sich nach recht« schwang und südwärt« in'« Thal hinein verlief.... in der Ferne glaubte er auf ihr Hufschläge zu vernehmen al« er stehen blieb, sah er, daß er sich nicht getäuscht; sie kamen näher; Max entfernte sich, seiner Rich tung folgend, etwa« mehr nach einer Weile wandte er. von einem Strauchwerk gedeckt, sich zurück und sah einen Reiter vorübersprengen auf Schloß Giver« zu — trotz de« flatternden Regenmantel«, der ihn umgab, glaubte er an der Figur Ga ston von Ribeaupierre zu erkennen. Hatte dieser die Nach« aus einem Ritte zuge bracht und wohin? Max wünschte sich doppelt Glück, daß er au» seinem Be ssern» zu erreichen. Er hatte die Chauffee, welche nach die ser führen mußte, bald gefunden. E« galt nur, einen schmalen Graben zu über springen, der den Parkbezirk von der Bö schung der Straße trennte. Dann schritt er rasch auf dieser weiter. Je mehr er sich der Fenne näherte, desto mehr ver tiefte die Straß« sich in einen schlucht ähnlichen Paß, einen bcrganfsührenden Hohlweg. Endlich kam Max an eine Stelle, wo sich nach recht« hin eine schmälere Schlucht abzweigte. Er glaubte diese Stell» wiederzuerkennen; wenn ihn nicht Alle« täuschte, mußte e« die sein, wo er in der Nacht an« der engen Berg schlucht von der Höhle der Jungfrau her bald auf Gaston zu stoßen. Max hielt seinen Schritt an. War e« nicht bester, diesen Weg wieder einzuschlagen? Va lentine hatte ihm versprochen, ihn dort au« der Höhle zu befreien, ihn abzuho len. War e« nicht möglich, daß er sie jetzt gerade der Tag war ja längst da dort antraf? Die Hoffnung, sie dort zu finden, sie dort allein und ungestört sprechen zu können, ihr Alle« rückhaltlos sagen zu können, was seine Brust erfüllt dann allein mit ihr den Rückweg ge hen zu können, war zu verlockend. Und e» war ja am Ende auch klüger, vorsich tiger, diesen Weg zu nehmen und, falls er Valentine auch nicht traf, dann über den Höhenrücken den einsamen Fußpfad durch da« Gehölz bi« zu der Ferme zu verfolgen, den sie ihn in der Nacht geführt hatte und den er jetzt bei Tageslicht leicht nußte wiederfinden können wenn es Naston am End« imfallen sallte, ihn mit einen Dienstleuten zu verfolgen, so vürde er ihn auf der geraden Chaussee uchen sie zu verlassen um deS srei ich weiteren Nebenwege« willen, war -äthlicher. So war MaxenS Entschluß bald ge atzt. Er vertiefte sich in das Seitenthal ind verfolgte e«, in eine immer engere Ichlucht gerathend und nun doch ein we ,ig unsicher, ob er den richtigen genom nen. Bei einer letzten Wendung um ei ,en Felsvorsprung jedoch gewahrte er zu keiner Beruhigung, nicht mehr fern von sch, da» Ende der Schlucht und die Ichmale Oeffnung in den Steinklippen, welche den Eingang zu feiner Höhle be. zeichnete.... du Jungfrau, die er zu er blicken gehofft, war freilich nicht da. Er mußte sich in die Thatsache finden, sie ward nicht ander» dadurch, daß Max, den letzten Hoffnungsschimmer festhaltend, >ur Höhle emporstieg. Auch von der steilen Höhe links kam sie nicht niederge. stiegen auf dem schwierigen Psade, den Max sehr bald ausfindig gemacht hatte; zie abgeschiedene düstere Bergschlncht blieb so öde und einsam, wie er sie gesunden, trotz seine» Harren» und Rasten» auf ei ner FelSkante am Ufer de« Bach«, der durch die Tiefe dahinrllfelte e« war ja iuch so thöricht, eS zu erwarten, daß sie »och einmal den beschwerlichen Gang Surch nasse« Gebüsch Über den steilen Bergrücken machen sollte! In ihrer Er regung, in ihrer Angst hatte sie in der Nacht sich dazu hinreißen lassen. Die Erregung aber war nun vorüber, und Me sie ihm jetzt hier allein entgegentre ten können mit dem sie ein wenig be schämenden Geständmß. daß ihre Angst um ihn eine ganz gegenstandslose gewesen -wie hätte sie einer S.'ene entgegengehen können, in der sie jetzt doch nur Worte und Erklärungen voraussehen konnte, de nen ein junges Mädchen doch nicht —ent- gegengeht ! Max gab seine Hoffnung auf und be schloß weiter zu schreite«, und doch be harrte er in seiner Ruhe nnd seinen Träu men auf dem Felsblocke, auf dem er saß und nicht Träumen allein e» gab doch auch so viel zu denken, zu überlegen ! E» war doch mit Valentinen» Neigung, wenn auch Alles gewonnen, nicht Alles glatt und friedlich geebnet. Welche Auf nahme würde seine Werbung bei d'Ave lon finden? Und wie würde er sich zu Gaston stellen, wenn dieser wieder in der Fenne erschien? Und würde e« aus die Dauer möglich sein, wenn er um Va lentine warb, zu verbergen, wie nahe er Vater und Tochter steh«, und Jenem eine so tiefe Demüthigung, wie darin für v'Avelon liegen mußte, nnd sich selbst die peinigende Rolle, di- er alsdann auf der Fenne spielt«, zu ersparen? Alle» Das waren Fragen bedrängen der Natur, nur zu sehr danach angethan, um ihn sinnen und grübeln zu lassen. Wie zu stillem, ungestörtem Träumen und Denken hatte ja die Natur selbst diesen Ort geschaffen, und nicht weniger dazu geschaffen war diese Stunde de» frühen Morgen« mit ihrer feuchten Lust, ihren leise au» den Gründen aussteigenden Nebel schleiern—e« schien einer jener Tage wer den zu wollen, die wie zum Träumen be< stimmt sind, wo man vergißt, ob e« Mor< gen, Mittag od«r Abrnd ist, und am m«ifieu da«, wa« an Thätigkeit, Pflicht ersüllung und Arbeit die Morgen- ode, Abendstunden von un« verlangen wc man da« Leben sühlt al« -in kämpf- unt mühelose« Gebilde innerer Gesichte. Eortsetzung folgt.) Züchtungen fremdländischer Thiere in der Gefangenschaft. Von vr. Karl Ruß Im Lause der letzten Jahre hat die Liebhabe rei sür fremdländische Thiere, insbesondere sür die glänzende Vogelwelt der Tropen, in sür die Stndenvögel ist neuerdings in ganz rend früher sast lediglich der Gesang eine« Vogel« maßgebend war, schätzt man jetzt da schasten, und zwar vor Allem die, daß die Vögel innerhalb der Häuslichkeit nisten und sich vermehren. Einerlei«« ist e« die Freude an der Entfaltung eine» lieblichen Familien für unbemittelte Familien sehr erwünschter Zuschuß zum Leben»erwerbe, welche hierbei zur Geltung kommen. Keineswegs dars nach allen Seiten hin hat e» bereit« di« steder Welt," Zeitschrift für Vogelliebhaber, Züchter mid Händler, gebracht, und die Ziich- Wechselwirkung statt, und gleichviel, in wel cher Weife dieselbe vor sich gehe, ob die Lieb haberei durch die Zoologischen Gärten weiter Aufschwung nach deideu Seilen hin statt findet. In München, Münster, Düsseldorf und an» den untersten Elasfen (sremdc Biene», Fische, welche gute S^ebmsse^ge. ganz vorzug»»>eise s«l,«ne und interessant« Züchtuna erz elt. z. B. von N>lpserd«n und Riuoccrosscn, und der klein« Garlcn von Dr. Bodinu» alle übrigen doch derkil» stau- NinSwerth überflügelt. n^e gen, welcheeinerseil» ihrerNalur entsprechend mit Umsicht und Sachkenntniß hergestellt find und die anderersei,» dadurch Interesse gewäh- Dieses Princip ist übrig«»», »ebrnbei be merkt, durch den ganzen Zoologischen Garten von Berlin sestgehalten und wiederspiegelt fich in allen den schönen und großariigen Bauten, so wei, dieselben dasür die Möglich schen Birginilchkn-, Axi»-, Schweine-, Sika-, Damhirsch uud R>h zur Well. Sin« seltene u>!? vorz»g«lv»is« interessant« »ria») und von der Nilgau- oder Pserde-S». «ilopr l'ict») glücklich aufgezogen. Der Acclima,isativn»gartcn von Pari» ha, zahl und Ergiebige Zucht jener wurden geboren Riesen-, rothe, Bären- und Feisenkänguruh«, Ferner in de»s«lben Ge hegen auch Goldhasen oder Azuti». seiner ägyptische oder Nil- und kanadische, Magellan-, Mittel» und japanische Gänse, australische Paradies-, Braut-, Mandarinen-, Reiher-, australische Wild- und deutsche Wild- oder Stockenten glücklich ihre Jungen. Die Fpsanengehege delebt von dem herrlichsten und seltensten Geflügel, zeugten Junge vom Armherst-, König«-, Gold-, Silber-, schwarz rückigen, gewöhnlichen Fasan und Dem Hollohuhn, da» Pampashnhn, indische Red- Huhn und die calisornische Wachtel. Von dem letzteren schönen und allbelieblen Hüh nervögel sind hier zahlreiche Junge gezüchtet worden. Ferner hatten Junge die Riesenralle xix»»), der Jnngfeinkranich (»ot Zu (luUle. auch Bitte lcl> Ergebenst, Nicht So Sclllaric Zu Zu Hau» »nb Milch Pstink vis deksenivZu Uebergeden, Indem Id> pfurch« Bettscher und Atcntödter. Blätter au» Bismarck s Notiz buch «tc «tc keinen Augend. Verl, haben. Muß also al ler!. Scher»« b. d. Hand haben, z. B. E>, ei, Bismarck dlutet im Bade. Ferner! Für Lederer wird »er Ort ein Bißin gen, sür ««llachini ein Grüßingen. Madai soll gleich die l°»h. «er. m B. Wenn nur Sti«». nicht dazw, kommt und mir den Kullmann vor der Ras« weg ein steckt! Der hat mir auch da» Wester wel le's che Attent. ruinirt. Die nächsten Gesetze geg. d.Ps. sollen Juli gesetze heißen. Freilich, wenn ich an d. Glllckwunschdep. denke, dann macht mir d. Attent. schon jetzt Sine lebhafte Uision des Herrn Kanjlti-Sekretiirs Milistecher. (Sitzt allein am Schreibtisch.) Ich möchte doch wissen, wie sich meine Frau ihrer reichen Tante in Berlin 100, WO Tha- Anmaßend wäre sie genug, um mich siihlen zu lassen, daß da« Vermögen von ihr her (Springt aus lehnt sich an ein Bureau.) Daß sie mit ihrem Vermögen thun könne, Kreuzdonncrwetter! gäbe e« da Kaffec-Bisi teil; da hätte ich alle Tage die ganze Frau basenschast der Stadt beisammen und dürfte (Rennt schneller.) Die saubere Berwandtschast wäre dann auch stet« aus Besuch da, und ich hätte da» (Rennt noch schneller.) An Hau»freunden, die der gnädigen Frau den Hos machten, würde e« dann gewiß auch (Tritt Stiihle um. Rasend.) Und da» müßte ich mir alle« gefallen las sen, sonst hieße e» : Geht e» Dich vielleicht etwa» an! lebst Du nicht von meinem Gelde, Du armseliger Schlucker? (Zerschmettert Spiegel, Lampen, Tische, Stühle, Ösen cte. Außer sich brüllend.) Himmeldonnerwetter, da soll ja doch gleich der Blitz dreinschlagen, solch' eine Behandlung muß ich erdulden? I Da Werse ich doch Alle» mit sammt den 100,000 Thalern zum Fenster (Die Thür geht aus. S-iue arm» Frau er- Mann: Wa»! muß man da nicht außer eine solche Frau zu haben? —Ja so! Nun gehe nur, e» ist schon wieder alle» gut, und ein Glück ist e», daß Du keine 100,000 Tha ler geerbt hast, sonst hätte ich Dir gezeigt, daß ich auch noch Wort im Hause zu spre- Geistesgegenwart «uf der Bühne Zu Ende de« vorigen Jahrhundert« wurden in Wien noch improvisirte Possen ausgeführt. Der Gegenstand einer solchen zu improvisi um dadurch den Anderen aus der Bühne in Verlegenheit zu setzen, da dieser am Ende nicht mehr wußte, wa» cr sprechen sollte, oder ging. In einer Scene also sitzt Weiilern am Schreibtilche und schreibt eine» Brief, den er durch seinen Bedienten aus'» Schnellste an die Adresse befördern lassen will. Wei«kern läu tet, nachdem der Brief geschrieben und zuge siegelt ist! allein anstatt daß Bernardon komm», hat sich dieser nahe bei Wei»lern in die Eouliffe gesetzt, schlendert mit den Beinen D» willst^haft'D» mich da» letzte M>l stecken lasten, so sollst Du'« jetzt dilhen.' Wtlökcrn kommt nun in eine wirkliche Ereiferung und lägt solche «rüstige Tiraden und Straspredig ten gegen da» jetzige Dieustdotcngesinvel lo«, da« seine Schuldigkeit nicht thnt und nie bei der Hand ist, wenn e« die Herrschast braucht, daß e« Bernardon nachgerade doch siir nöthig Hütt, ,u erscheinen. Weitkern fährt aus'» Heiligste aus ihn lo» und fragt, wo er gesteckt und ob er nicht läuten gehört habe? Bernar zu Habels „Wehe Dir," ruft da Wei«kern in der größten Wuth au«, „wenn Du mich belogen hast l Ich werde mich selbst llberze». gen I" Damit stürzt er an den Tisch hin, läutet noch einmal auf« Heftigste, setzt die Glocke wieder hin, eilt mit raschen Schritten hast Ich settist nicht» ge- Sin lturiosnm an» Weimar» vor Nasf ischer Zeit bringt da» neueste Hest der „Grenz, boten?" «».lautet: »Bon Gotte» Gnaden Ernst August, Herzog zu Sachsen, Jülich Eleve und verg auch Engern und Westpha len. Unsern gnädigsten Gruß zuvor, Wllr dig«, Beste Liebe, Andächtige nnd Getreue l Wir lassen Such hiermit ohnverhallen, wa» maßen in vorigen Zeiten ,ur GewShnheit ge gediehen, daß von den getreuen Gtändten bei jede«malige Berwilligung denen zeitigen Präfidenten, jkanzler und andern ohne Vor gen, daß Un» bei jetzigen Geldklemmen Zei gen : Also ist Unser gnädigste» Begehren: Ihr wollet sür» künftige Such dergleichen der rer anderer dieserhalb einige Proposttionen thun lassen, ein- kluge, wellersahrene Hof dame ist, so hegt fie doch prlndpl» Imporan da und mische, Sich in alle», welche, Wir ader bey Unserem Leben nicht dulden werden, »och daß die Frauenzimmer-Seuche nach Un serem Tode einwurzeln, welche» Wir einer »e,reuen Landschast ernstlich verbiethe», aller maßen bekannt ist, daß die Meisten HSfe durch die Reif- Röcke die größte» und geheim stell »fiairen dem Fürsten zum Schaden und I7SB. Ernst August Hz. S." Handels-Vractica au« der guten alt»» Zeit. zeigen uu« die in einer Schrist vom Jahr« I4SB enthaltenen Rathschläge sür Krämer und deren Lehrlinge und Gehilsen. E« heißt in derselben folgendermaßen: biß aus biß Jar von Eusebius Meinert, so man zält 1708 nach Christo, Frankfurt a. M. nige Himmel meßen tust, halte da« Mäßlein fein kruinb, als hettest du da» Reißen in dei ner Hant, mit der andern Hant fille ein, und ehe e» fol ist stirze e» der Kunde im Topf. Anderer Hantgrif. So du Honig aus die Wag gibst gebe Steine al« Gevicht so, daß dein Töpsleia tifser steht, sonst hast du Anderer Hantgrif. Wiegest du mit der Hantwage Pseffer über S Pfennige, so schnelle mit dem langen Finger der linken Anderer Hantgrif. So du «in« El« Handbendelein oder Wai«zeug meßen tust, so halte den Daum der rechten Hant mit der Flaischs-it- auf da» Bändelein, beim abschnei den aber überbieg dein Daumlein bi» zur Na gelwurzel so gewinnest du bei jeder Sie eine Nagellenge, bei Ainkaus thue da« verkehrte Andere«. So du Baumeel meßest tuhe da» Ziment lange abtrausen laßen, geuße aber schnell da» CHI in deiner Kunde Töpstein, und heiige dein Zimentlein im Stander, so wirst aus die Erde und «rette darauf, fie wird Dir danken fir den sreindschastlichen Dinst, den Du ihr getan,—pringt Dir Nutz. oder Gewicht abkaufen tut, oder gar nach Mäßlei», so laß alle Vortcilhastikaiten weg, diese gelarte Herren tun alle» nachwiegen und Hern-Äauen oder Wald, nim Naine Rad an Dein Wagen, und Hille Dich, daß Du kaine Srundruhr zahlen must, sonst ist Dem Ge- Regul 11. Hast Du deine Warr gu aus den Mark gepracht, Hille Dich vor s Jbeln, fir Markdibbe, und dei Nacht fir Megdelein, die Dir so vill pöse» antun, daß Du dein le belang »in «ridbl pleibst. Regul 111. Deine GrSscheln und Pfen nige trage fleißig in Dein Leibgurt und last Zlroschschenket. wurde» vergangcnc» Jahr über vierzig tau send Frösche an den New Uorker Markt g«. bracht. Heuer scheint di« Zusuhr zum min besten um zelin tausend Stück zunehmen zu wollen. Di« Sanadisch«» Frösche sind unge- dem Wege zur Schlachtbank, durch die That ,u beweisen daß sie zu singen gelernt hab«n. Trotz der großen Sorgfalt und Pfleg«, dir ans Ii« verwkndlt wird, krepir«n doch über süns Prozent in der Zeit von ihrer Gesänge», nahm« bi, zu ihrer Adlteserung an die He»- lersknccht« im Fulton Market. Hi-r w«rd«n fie in großen Bütten mit Wasser, welche» durch Si» kühl erhalten wird, verwahrt und endlich lebendig oder geschlachtet und für die «ilche vorbereitet, an die »unden abgegeben. Man dars annehmen, daß in New Kork »glich an die fünfhundert Psund Frofchfchen tel al» Leckerbissen vertilgt werden: Sa nonoque liefert also nur «inen »erhältmß. müßig kleinen Theilen der Gesammtzufuhr. selbst verlerne Ottawa River muß den Appe tit unserer Feinschmtcktr b«srikdig«n Hilfen. Die T«ich« und Seen in Lew,»-, St. Law weniger ben«iden»werth«a al» verhängniß. vollen Rufe, da» zarteste, leckerste Fleisch zu besitzen. Der Fr-schf-ng im St« bei S«»»a»q« wird erst seit etwa 2 Jahren jeschist»«iti> und im Großen betrieben; fricher hatte» dt« bekanntlich sprichwörtlich von Euro Pen» über» tilnchter Höflichkeit noch nicht beleckten I«»«- dier keine Ahnung davon daß e« vernlwsttj« Menschen geben könnte, welche bie essen möchten. Da kam ein Aanlee au» de» Städtchen Watertown, N. A., and stach de» in der Eultur weit zurÄckgedliebeae» Atscher» ganzen hüpfenden Geschlechtern der Krieg » Lautesnc» erklärt, und an die Spitze de« Bewegung stellte sich ein gewisser Patrick Bowman welcher den Fischhakea und di» >»« serte zuerst regelmäßig den Sommerhotel« bei den Thausend Island«, di« sei» Ruf» oder richtiger der Zius von der Güte sei»«» Hälste de» Mai, erreicht seinen Höhepunkt aber erst um die Mitte de« Augustmouat». Die Laichzeit sällt in den Juni; di« Thier« sie blo» die nackte Angel nach ihm au»: d«» Thier hält den Haken für ein Insekt, schnapp« ist. Die Ausbeute eine» Tagewerke» wird w große Behälter von Holz gethan-ihrer ffor» nach den bekannten Fischkasten ähnlich zum Theil unter Wasser stehen. S» ist übr> gen» eigenthümlich, daß der Frosch de, gung gegen da« nasse Element an de» T»> legt! er hält sich »eständig auf de» trocken» Brettern sein Gefängnisse« auf, indolent, wenig hüpfend, niemal« quakend, vermuthlich große Anzahl beisammen, daß ihre Versen dung sich lohnt, werden die Thiere in der b«- reit, geschilderten Weise per Eisenbahn ans den New Marler Markt geschafft. Bemerkt soll noch werden, daß alle Versuche, Frisch« Die ewig unjufritdenen Zei tungsleser. (Belauschte Wirthlhaut-Sefprlche.) Wenn SensationS-Nachriehte« t» den Zeitungen stehen. Erster Zeitunglleser. Selbstmord dreier Damen. Die S'schicht nimmt fcho» Zweiter Zeitungtleser. Z dt» überzeugt,'» i» die Hälfte davon erlogen. Erster Zettungileser. Undwann'« a wahr i«, da» ofte Wiederholen und da» Außizikg'n wie ein Strudelteig wird fad -- Zweiter Zeitunglleser. Uede» Haupt die ganzen schauerlichen G'schichte» Erster Zeitu ng»leser. Ri, -t» Mord und Raub und Selbstmord -- Zweiter Zeitung»leser. Soll'» Erster Zeitung»leser. Da» sag't halt a. Zweiter ZeitungSleser (nimmt da« soeben angekommene Abendblatt zu» der so a schreckliche G'schicht Erster Zeitungileser. Wa« i» den zrscheg'n? Lesen'« ma» g'schwind vor. Zweiter Zeltungsleser. Sinehat sen I Erster ZeitungSleser. Zessa»! Zessa»! Da strngen Sinem ja VHaar t« Berg'! Wann' Sie'» g'lesen habtN, den'» in»'« gl«i W>« i sag', ma kann »ar ka Zeitung mehr in d> Haud nehmen I WtN>idir3«itung«n?tin«Scha»«r« Rachrichten bringen. Erster Z-»tung»leser (wirst eine Zeitung »ach der Anderen weg). Fad'»Ze»»! ZweiterZei,ung»leser. Seit ach« Tagen sein di« Zeitung«» rein net zum Lese»! Erster Zc>tung«l«str. Noalsodte »beudblätt-r sein da, vielleicht sttht da «a« Zweiter Zeitungtleser (liest). Vierzehn Selbstmorde ... Erster Zettung »leser Zeitung»l«ser (weit« vorgekommen. I bitt' Ihnen, in drei Wochen! Erster Zeitung»leser. So a Fop perei, al» wann da» der Mühe werth wär-. Zweiter Zeitun g»leser (liest). Gräßlicher Vorfall. ErsterZeitungileser. No also, Z et tun g » lese r (weUe, lesend). Gestern stürzte da» Stubenmädchen Sleonora Weiß, al» e» e» eben mil Fenstir putzen beschäftigt war, vom dritten Stockwert n"n'» gräßlich, wa» alle^Tag vorkommt I Erster Z'"ung»l«s Wie t^fa. Lesen noch ganz abg'wöhnen wird l ZweiterZeitung»leser. «u« Uta». Jenen heiligen Mormonen, Die am Salzsee traulich wohne«, Rucken sie jetzt auf den Leib : Der Songreß will, ach! gestatte« Jeglichem Mormonengatte» Leider nur ei» einzig' Weib. Welch ein Zetern ohne Snde l Racheschnaubtnd ihre Hände Heben alle Mann empor; Polygamisch wie zuvor. Glückliche Naturen, welche. Nippend von der Lieb« Kelche, Sich «rsren'n »m Li«be»spt,l; Hier im Osten unterdessen Denkt manch' Satte höchst vermesse», Daß ein Weib schon oft—zu viel. Da» sranzöfisch- Schift .Marie.» welche» den Sarlisten Wassel, zuführe» woll», wurde in den marolkanischkn G