Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 16, 1874, Page 3, Image 3

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    Die Diamanten der Großmutter.
der Bank setzte.
da» Vermögen, welches diese Frau ihn
„Möglich ! so hat er den Erlös au« den
Max. HH l
„Sein Erschrecken? Sind Sie Ihrer
Beobachtung so sicher?" Um eine Hand
„Welche Beweise?"
Uder Nacht aus meinem Quartier in Void
der Sklave Ihre» Urlaub»?" fragte Ga-
„Ich habe Ihr Wort, daß'
werde mit meiner Mutter über die Her
kunft deS Herrn d'Avelon reden, ohne Ihr
Geheimniß irgend zu berühren. Ich
werde die alten Papicrschastcn hcrvorsu
chcn und aus meinem Wege nach Neus
rücksenden. Sind Sie einverstanden?"
Max glaubte unter diesen Umständen
den Verstoß gegen die Dienstgesetze aus
Burschen mit einer Meldung an Sont
heim allein nach Void zurücksenden, um
dort keine Unruhe wegen seine» AuSblei
über Nacht, die von Herrn d'Avelon aus
gehen mußte, zu veranlassen. Herr
d'Avelon war ein leidenschaftlicher Schach
erer Partie mit Max zu verleiten; es
war sicher vorauszusehen, daß er altdann
seine» Gast so lange festhalten würde, bis
IV.
Die beiden jungen Männer kehrten zur
Fernie zurück. Herr d'Avelon kam jetzt,
von den Ställen her, ihnen entgegen.
Er schien in ihren Mienen lesen zu wol
len, und Max sagte deshalb, um ihn zu
„Wir haben un» vollständig darüber
Dinge nicht der Mühe werth sind, ihret
wegen einen beschwerlichen Gäng zu ma
che», dessen Ende man nicht kennt; und
da auch wohl die Höhle der lungsrau zu
diesen Dingen gehört, ziehen wir e« vor,
friedlich heimzukehren."
«Ah, das ist sehr weise und sehr löblich
gehandelt," rief Herr d'Avelon offenbar
von einer Sorge befreit und fröhlich au«.
„Zudem wird die Zeit zum Diner nicht
ser» sein, und wir thun gut, in'« Hau«
Warten aus Ihre Rückkehr!"
Al« sie auf die Terrasse zurückkamen,
begegneten sie den beiden Damen, die
nehmen," rief ihnen Herr d'Avelon lä
chelnd entgegen, „daß e« Keffer ist, ihren
Au«flug zusammen auszugeben."
„In der That," fiel Gaston ein, ,e«
herrscht darüber nicht die geringste Mei-
Valentine blickte forschend in die Züge
der beiden jungen Männer; sie nahm
allerdings nicht» von zorniger Erregung
wahr; nur mochte ihr da», wa« sie in den
Augen und Stirnfalten Gaston'« la»,
nicht viel beruhigender vorkommen; sie
war offenbar nicht s- leicht beschwichtigt,
wie ihr Vater, und sehr zerstreut. Wäh
rend man nun aus der Terrasse aus und
,b ging und Gaston sich mit Miß ENen
unterhielt, begann Herr d'Avelon mit
Max Über dessen Pferd, da« er eben in
Herr d'Avelon begann die Art und
Weise, wie die Deutschen ihre Pferde be
handelten, zu rühmen und im Gegensatz
dazu Anekdoten über französische militä»
rische Pserdebehandlung zu erzählen
damit war ein unerschöpfliche» Thema
al» bi» ein Knecht kam, um sich von
ihm in irgend einer Angelegenheit Ver
haltungsmaßregeln zu holen! während er
Ihrer Stirn, Fräulein Valentine! Ich
Höflichkeit erlaubt durch Rede und Blick
ich da», da« Alle« ist ja so natürlich...."
betroffen, „man sagt, er stehe Ihnen
Sie schüttelte den Kopf.
„Wa» sagt man nicht Alle» ! Aber da«
Mutter ist die Wohlthäterin meines Va-
„Die ihm die» Gut zubrachte?" lag eS
aus Maxen» Lippen, aber er unterdrückte
die Frage, als zu indiscret. Valentine
„Ich verstehe Sie vollständig, Fräu-
Geständnisse da» Herz schlug. .Ihre
sprechen zu müssen, wenn ich nicht in der
Friedfertigkeit das Aenßerstc leiste! Sic
würden mich sofort von hier vertreiben!
Landsleuten strenge untersagen; in der
That, ich werde Gaston gegenüber, wa»
auch immer kommen möge, nie vergessen,
daß wir im Kriege sind, so gründlich und
vollständig ich da» vergesse Ihnen gegen
über. Ich weiß nicht, woran e» liegt,
aber e» ist mir ganz unmöglich zu denken,
daß ich aus der Fenne de» Auge» in
einem seindlichen Lande bin e» ist mir,
al» herrsche in diesem schönen, von de,
Welt geschiedenen Erdwinkel ein goldenes
Zeitalter ewigen Frieden», eine heimath
liche Lust, nur eine mildere, wärmere noch
al« meine heimathliche, denn ich wüßte
keine Stelle der Heimalh, wo mir so alle
Knospen de» Gemüth» plötzlich und über
Nacht aufgeblüht sind —"
Valentine errvthete ein wenig, al» er
die» so lebhast sprach, sie antwortete lä
chelnd :
„Wenn in diesem stillen Thale auch
nicht ganz so die ewige Sorglosigkeit und
der Friede de» goldenen Zeitalter» herrscht,
wie e» Ihnen scheint, so haben Sie doch
Recht, wenn Sie gerade hier daS berühmte
deutsche .Gemüth' sich ausblühen lassen,
wir ja glauben, e» ebenso gut zu besitzen,
und e» eben so hoch halten, wie die Deut
schen e» thun. Wir nennen «» nur an
der»."
„Ist e» dasselbe? E« käme daranf
da« nicht? Gäbe e» nicht ein vortreff
liche» Mittel dazu? Sie müßten mir
verstatten, Ihnen mein Gemüth zu zei
gen, und zeigten dagegen wieder ein klein
ba1d...."
„O," unterbrach sie ihn lächelnd, „ein
solcher Austausch würde doch nicht« ent
scheiden —höchsten« für Sie und mich ."
„Und wäre da» nicht genug ist e»
nöthig, daß e» für die übrige Welt eine
Bedeutung hätte? Ich kann Sie ver
sichern, daß ich die übrige Welt sehr bald
seilen. ' Z h i S
jenem beschäftigt, von Zeit zu Zeit mit
Gaston einen Bäck de» Einverständnisses
zu wechseln schien. Endlich trat Miß
wa» er ihr verbarg? Freilich, Gaston
und Ellen hatten sich stetS vortrefflich
verstanden daß sie verbrüdert waren
cher sie die sehr gegründete Hoffnung
tine!
„Sie haben Recht, die Nacht bricht be>
Max. versetze
„Nicht mit so ruhigem Gewissen," ver
setzte Max, „ich darf nicht ohne Meldung
vei meinem gestrengen Compagnieches
bis wir gründlich unsere K äste geuicssen
(Fortsetzung folgt.)
Des Meeres Wellen.
Duft mit der alle Pulse weckenden Seedrise
sich mischt, in die liihlere Breile der Flnth
hiuauSjuschwimmen, zwischen Armen
der kleinen denlnden Hirnkammer drinnen
muthwillig die Woge wirft da» ist Hoch
genuß!
Ueber deinem Hauple stattett ein Schnitt»
Illing, der sich vom Strande verirrte. Zwi-
Sonnsernen in solchem Moment'« mch,'«
dieser Falter, leichter als ein Liliendlatt,
flüchtiger al» die Seele eine» Traume» I
unier de» Füsjen die ewig stillen Meerettäm!
nicht hinabgreisen kann unter dir lies da»
letzte «eil ungezählter Todten an solchem le
be»«voUen Maimorgen! Da« sind dieselben
furchtbaren «listen, welche seit jener Hkit,
wo phobische Kiele zuerst diese damal«'nur
von fabelhaften Ungeheuern bewohnten Was
ser durchsurchten, von unermeßlich vielen
Äugen von Schiffbrüchigen vergeben» ersehnt
gemalten Blutstrom. E» sind rothe Punkte,
so dicht gesäet, wie Tochenille-Jnsilten sich
serhald an dem dickdlutigen Heizen de« eng
lischen Publikum» gerüttelt. E« geschieht
die« mit Enthüllungen über da» Schicksal »er-
Tausendsältig zerstörte» Leben«glück!
N. N. in» Wasser gerathen „darüber fehlt e»
täglichen Gtschästithumull» sehr bald die
Verbiet.
Wiege der Menschheit, gewaltige» Meer,
liebreich und »errätherilch, greifbare Unend
»chleit I Deine sal,bitteren Tropsen, die der
Verdurstende im Delirium zu den Lippen
führt, find Gleichnis dir Erdenhofftinngen I
Wa» sagen die wilden Wogen? E« ist immer
Man ha« dem Sprosser
lein Ohr. Nur drei Sylben woll? Einer er
lannt haben, ein britischer Poe, »rei ele
mentare Töne: Wuhm roohrrrr ach l
Wuhm roohrrrr ach > Zuerst die
Säiwärmer, und er sagte: „Da« Meer spricht
Deutsch!" Wie der Wald und die Thier
stimmen, sei auch da» Meer Sprachmeister
Meersahrt in der rauschenden Jacht hat wuu-
Alle«, wa» sich da« Meer erzählt. Mit der
Wandelvollc«, nnvergcbliche» Meer! Tha
latta !
Der Uenusdurchgang.
Hasen an» nach der Kapstadt Von
da segelt er nach den Er»,et Inseln fünfzehn
hundert englische Meilen südlich von Mada-
Jn,wischen kam Edm, Hallet, au« London
um 17A) aus den hübschen Gedanken, den
Durchgang der Venu» durch die Sonnenscheibe
zu genauerer Berechnung der Entsernung der
und seie« de» Franzosen De-
ihr endlich, endlich feststellt ob SS Millionen
sind.
Gelehrten - Elend in Deutschland.
Der Prei» für da« metaphnsische Essay
Wildenstein" eingesandt hatte. Al« Dr.
nndee, Mich., 7. Juli. Die grobe
gestern Nieder?" Verlust bräunte
Eine achtfache Kindsmörderin.
Petersburg, Ende Mai.
Unsere juristischen Kreise waren vor Kur-
Da» Gericht sprach ein strenge» Verbiet über
Festunsltstrase.
Derdeu sch j » Leben»
dämm hinweg, al« der Bahnwärter hinter
demselben hie Varrieie schloß, ohne zu sehen,
l daß der Wagen, in welchem der Kronprio,
sah, folgte. So stand nun der Wagen bei
Kronprinzen auf dem Bahnkörper vor der ge-
Gastwirlh»t.ig, der vom 19. bi» 21. v. M.
Polnisch-Preußen.
Die Darmftädter Hofbühne und
der Großherzog.
Von einer süddeutschen Hofbühne, deren
die'Äeschichte!"