Die Visitenkarte. (Schluß.) VI. E» war am Nachmittag die Sonne neigte sich schon dem westlichen Himmel zu, al« derselbe junge Mann, den wir vor acht Tagen sich in die Schatten von Basterhof verirren sahen, diesem Landgnte wieder zuschritt, nur dießmal von einer andern Seite, von der Stadt her. Er war auf dem Heimwege nach seiner Ge richt»stadt M. begriffen. Er schritt lang sam, da« Haupt «in wenig vorgebeugt, nicht wie damal« mit freien Blicken um sich schauend; Max Stein war offenbar in tiefe Gedanken verloren und so zer streut, daß, als er das Drehkreuz ani Ein gange in den Park erreicht hatte, er stehen blieb und darauf niederstarrte, als habe er in seinem ganzen Leben noch nicht eine so seltsame Einrichtung wahrgenommen. Plötzlich schien er sich zu besinnen, ging mit verdoppeltem Schritt vorwärts, mur melte Worte vor sich hin und schlug dabei mit seinen, eleganten Rohrstock allerlei Lufthiebe, al» ob die« ein vorzügliches Mittel sei, sich von hemmenden und zu- So kam er an einen Punkt de« Par ke«, den er mit lautem Herzklopfen wie dersah den er seit einer Woche im Spiegel seine» Gemüth» nur allzu oft ge sehen. E« war da» kleine Schweizerhaus neben den dunkelschattige» Tannen. Er schritt nun doch wieder langsamer, die Lufthiebe hörten auf dasür flogen seine Augen scheu, wie suchend umher. Aber e« war still in der Nähe de» Landhauses, Wesen, al« Max Stein zum ersten Male in der heißen Mittagszeit sich hieher ver irrte. Gerade da« schien Max erwartet oder gewünscht zu haben. Er schritt nun ra scher auf den kleineren Bau zu, doch mit leisen, behutsamen Schritten. Die Thüre de« SchweizerhäuSchen stand he»te nicht offen wie damals der junge Mann näherte sich deßhalb dem ersten Fenster zur Seite, um durch dieses einen Blick hinein erschreckt Sie sind eS?" denn?« ' Al« ich Sie nun aber gestern kennen womit sie da» leichte Blättlein hielt. soll ich Ihnen nicht, da Sie mir da« Tnch so demüthig zurückbringen, verzeihen?" ,AH ,md Sie hegen wirklich nicht» zeigten?" Gestern? Zeigt' ich Ihnen Zorn? Nun i«, Sie mußten e« so auffasse»...." als ahnten Sie nicht, wer ich sei, und von mir erzählten, ich sei bei ihrem Vater gewesen.... da dies nicht der Fall war, ganz andern Herrn als Herrn Max Stein vorgestellt hatte!" „Ah Ihr Herr Vater? Da« ist ja spielung auf mein Examenunglück ein gen zu können, sich gestellt, «ls hielten lich eS ist, daß Ihr Herr Vater so etwas brechen." „Ach Sie »vollen sich wohl gar mit dem unglücklichen Jüngling schlagen?" .Ah Sie mußten?" „Aber bennrnhigen Sie sich deshalb nicht! Mein Vater wird Ihnen deshalb nicht ungünstig gestimmt sein, er wird Ihren Akten." rief Sidonie wie spöttisch und doch verwirrt anS. ~Wa» Sie haben?" fuhr Max fort, — nicht« in der Welt schien mir noch irgend eine« Interesse», irgend einer Theilnahme werth ich sah nur Sie ich hatte nur den Linen Gedanken, wie ich Sie Ihnen danken für den glücklichsten Au genblick meine» Leben»." „Ich sollte bei solchen stürmischen Wor« sein »nd lieber davon lausen und Sie mit Ihrem wilden Reden da stehen lassen, aber... „Aber..,, aber....? O ich flehe Sie an, Sidonie, reden Sie weiter! Wenn Sie da« thäten, wenn Sie davon liefen und mir zornig jede Hoffnung raub ten ich weiß nicht, wa« ich in meiner Verzweiflung begänne!" „Würden Sie in den Wald gehen und sich da um'« Leben bringen?" versetzte sie mit einem Versuch eine« spöttischen To ne», der nur schwach gelang. »Aber ich entfliehe ja nicht. Und damit Sie e» nicht mißverstehen, weßhalb ich Sie an höre, so, 50.... glauben Sie ja nicht, daß ich Alle«, «a» Sie sagen, für Ernst nehme.... daß ich mich dadurch rühren 1ieße.... ich habe e« einzig und allein so geduldig angehört, weil ich gerne sähe, daß Sie zu meinem Vater gingen uud ihm Alle« da» sagten, wa» Sie mir da eben gesagt e» würde den Vater so freuen, wenn «r e» hörte, »nd mir solch' eine Last von der Brust nehmen, solch' eine Last!" , Ah.... e« würde Ihren Vater freuen ? Freuen, freue» Sie ? Unmöglich daß ist ja ganz unmöglich! Er würde halb schelmisches Gesicht. „Ja, sehen Sie," sagte sie, „ob er em pört sein wird oder nicht, dasür steh ich Ihnen nicht! Es ist sogar sehr möglich, daß Sie sich einen sehr entschiedenen Korb h01en.... ja ja, da« ist sogar sehr wahr scheinlich.. .." ihm?" siel Mar betroffen ein. würde ihn freuen, wenn er mir empört einen Korb geben könnte ?" rief Max er schrocken dazwischen. »Ist ihm da» denn chen jungen Mann, der vertrauensvoll von seiner Tochter selbst gesendet, zu ihm kommt, demüthigen zu können?" „Ah, wie Sie das aussasscn!" legt, was ich sagte ? sehr, sehr kindisch? Nicht mehr daran denken, daß ich der un glücklichste Mensch aus Erden bin, wenn ich so von hier scheiden ninß »nglück- heftige« Schütteln de« Kopfe«. „Später?" sagte sie leise „nein, spä ter wäre e» nicht so gut, wie heute. Ge rade heute, wenn Sie hente zu ihm gin gen, würden Sie ihm eine solche Freude, eine solche Beruhigung—aber mein Gott, und deßhalb...." „Nun wahrhastig, so will ich'» ohne Ihre Erklärung darauf wagen, Sidonie, rnm wissen.... e» mir nicht verboten haben.... darf ich da»?" Sidonie nickte leise »in Paar Mal mit Sie überschütten mich mit Glück... wissen Sie dann schon, wa» ich sagen werde?" Gesicht, nach einer Weile ließ sie sie nie gen, auch schwindelte ihm viel zu sehr dazu, sein plötzliche« Glück war etwa», da» ihm fast de» Aähem raubte und all' Der Präsident hatte anfang» in der That Mühe, ihn zu verstehen und vielleicht hätte er noch länger gezweifelt, wenn nicht Sidonie sich an ihren Pater geschmiegt, mit ihren Händen seinen Oberarm unisaßt »nd hocherröthet mit Blicken zu ihm aufgeschaut hätte, in wel chen ei» sehr ausdrucksvoller Kommen tar zu dem lag, wa« der junge Mann sprach. ausgesagt der Präsident, »l« er be griff, um wa« e« sich handle, zeigte wirk lich eine Miene wie Jemand, dem nian etwa» ganz überraschen» Angenehmes verkündigt. E« flog ein wunderbarer aus; seine Brust hob sich mehrmal« wie frei und glücklich, während »r Mas Stein „Aber Dein Votum mußt Du früher „Weßhalb?" fragte der Präsident mit einer sich verdüsternden Miene. „Weil, wenn Du mit ihr sprichst, sofort an den Tag kommt, wie wenig sie Herrn Tücke steckt in diesem kleinen Kopfe? Leute allein. Er selbst fuhr in die Stadt. ihr eine Kränkung zuzufügen." „Ich? eine Kränkung, Papa?" lest Dich, fern von nn»> „einen Stein' am Halse in da» Meer einer ungewissen Zukunft stürzen...." lich aus, „gehören denn die Fische nicht in'» Meer Papachen, sag' ihr, ich würde ihr dennoch immer eine gute Toch ter sein willst Du?" pariser Tageszeiten. (Schluß.) Zehn Uhr. Eine An zahl Soldaten mit Elf u h°r. Frühstück»zeit. «o>? der Frühstück ruft, sehe ich den Studenten nach der nächsten Garküche eilen. Auch wir lassen e« un« wohl schmecken, um durch Pseise» an. Aus dem Rücken trägt er Kasten. todtzuschlagen oder lodtzuschwatzen. Wer Um hier Stil oder «eickmcck daiall. tülll» man oft Hunderte von Le.dtr-gend-n^u Aie Decorationsskinen ;u Richard Wagner's Uibe tungentrilogie. tiöseste erst dann kann sich die Malkunst an ihr Werl mache«. Und dabei welche gijlle haben ebensall» ihr Parthenon wo nimmt der deutsche seine Walhalla her? Soll er seine .Götter etwa nach dem Keltischen Druiden seinen Daten über da« alte Germanien der historischen Zeit? Die freie Phantasie mußte da mit Zuhilseuahme de« Wissen» etwa« sein Können zu erweisen. Joses Hossmann hat sich in der glänzendsten Weise bewährt, er hat eine unübertreffliche Lösung sür seine Walhalla gesunden. in der Tiese fließt da« Wasser, läuft der Rhein. Der Eindruck, den diese« Kunstwerk aus den so findet sich bei Hossmann die Tradition eine« Koch, Preller, Rahl e« ist ein fertiger Styl, der bewußt und organisch sich weiter Beim Bezirksgericht in Wien. stanzen klagt, daß Ihr Hund sie in die Waden Der Fleischhauer: Aber ich bitt', schaun » Ihn« nur die an, die hat ja gar kein Zähne ausgebrochen, so harte Baner hat « g'habt Bezirk» richte r: S» wäre da» Beste, Milte de» Unterbaue» ist mit einem großen Relief geziert, die Wacht am Rhein darstel lend. Kaum ist da« Lied erschollen, dessen ganzer Test in Granit eingegraben ist, so iWimew Bch W d-sMvl Stäipme Führer um König Wilhelm. Ueber diesem Relief breitet der Reichsadler seine schirmen geschlossen, darstellend, wie Bater Rhein die deutsche Wacht an die Mosel abgibt. Der ganze Ausbau ist etwa 81 Fuß, die Germania Sultan Sotiman. In dem Zelt, umringt von stolzen Sitzt der Feldherr der Chinesen, In der einen Hand da« blanke Mit de« Sieger» kühlem Lächeln Tritt vor'» Zelt der Feldherr China». Sieh, da tragen schon vier Sklaven Und e» schlägt den Sänstenvorhang Schläft er? Blast Ihr Sicgilrompeten Er schläft weiter! Nicht ein Zwinkern Fest verknssnen Lippen. Schläft er? Ja ! Er schläft den Schlaf de» Tode«, Ans zu Roß, daß wir sie finden." Und zu Rohe sitzen Alle, Sitzt der Feldherr, sitzen seine In da» Lager de» besiegten Grünen Prachtgezelt de« Sultan». Freudig in der goldnen Sonne Schwingt sein blitzend Beil der Henker, Lacht und spiegelt sein Gelächter Höhnisch in dem blanken Stahle. Ist e» Nacht, ist'« Zeit de« Schlafen« ? Eure« Strasgericht» lachen All die Schläser, die Gestorbnen. Eine Sonntag«plander«i bei« »st«rreichischen Minister präsidenten» (Al» den Wiener Figaro) Ministerpräsident « uer » perz. Ich ließ Minister Glaser. Wa» ist denn heute ltt Abg. Baron Tinii. Ich glaube, „Da» Glöckchen de« Eremiten." Minister Lass er. Darin soll ja die Ministerpräsident. Ich kann Jh. Austizminister doch interpeUiren, we»halb di« Minister Glaser. Aha! Sie möchten setze * Ministerpräsident. «h, lasten wir schöpft —e«ch ein wundervoller Tag, wol- Abg. Baron Tintl. Bravo I wenn wir hier debatliren würden, so käme ohnehin mor » wirsind Ministerpräsident. Ich d«n<e Jh. »en, meine Herren! ftlr ihr «ertrauen I «, ist doch ein erhebende» Schauspiel, wenn ,»>. schen Regierung und B°lk»veNretun, eine s, schön, Uebereinfiiiymusg herrscht. (Sehen .M
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