Die Visitenkarte. sagte: wo er in huldreichst entließ. Der Präsident kehrte zn seiner Tochter zurück. „Nicht übel, Papachen ich hätte ihn mir wirklich nicht so hübsch gedacht! de»!" „Ah" rief der Präsident lachend „Dn sprichst jetzt von Keckheit?" Das thatest Du gestern nicht; als» jetzt scheint Dir sein Streich keck?" „Freilich," lachte der Präsident, „si wir Juristen das scheint auch Dein Grundsatz!" „Ach, geh' mir mit Deinem Latein und Deinen Juristen!" AergerS aus ihrer jungen weißen Stirn, hastig ab, um sich zu ihrem Ausgange fertig zu machen. Der Präsident ging, still in sich hin- reu L?fsicierS. Sie war eine sehr an ziehende Erscheinung, von schlanker Ge stalt, von ruhigen, anmuthigen Bewegun gen, dabei intelligent und gebildet, aber dennoch unvcrmählt geblieben sie war ein wenig wählerisch bei den stattgefundc iien Bewerbungen um ihre Hand gewe sen ! jetzt sagte die böse Welt ihr nach, sie gehe daraus aus, die Eroberung des Präsi denten zu machen der, ein Wittwer in sei nen besten lahren, noch als eine glän war daS jedoch eine vollständige Verleum dung, denn Fränlein Johanna hatte, »»d zwar ganz ohne ihr Zuthun, diese Erobe riing längst gemacht sie durste ihm mir ei» wenig mehr Ermiithignng, ein wenig Zuvorkomme» zeigen, nin die Erklärmng des wegen seiner Jahre natürlich ein wenig zaghafte» Mannes erwarten zn können. Aber Fränlein Johanna war, obwohl sie diese Erklärung nicht fürchtete, ja vielleicht sogar wünschte, gar zu wenig kokett 5 sie that nichts, um sie hervorzu locken und der Präsident hatte, wie ge sagt, ihr gegenüber etwas von einer ju gendlichen Schüchternheit, die er zuweilen wohl bei sich selber lächerlich unmännlich nannte, und doch bisher nicht überwun den hatte. Sidonie saud ihre ältere Freundin in dein geräumigen Garten mit kleinen Park anlagen hinter deren Wohnung. Nur ein ältliches junges Fräulein und eine Tante SidonienS, ein gutes, schwatzhaftes Mütterchen, waren bei ihr. Sidonie setzte sich, herzlich bewillkomm«, zu ihnen an den runden Gartentisch vor einer Ari stolochienwand, und das Geplauder des kleinen DamcnkrciseS wurde nun mit er höhter Lebendigkeit fortgesetzt. Die Unterhaltung drehte sich nm höchst anziehcnde Gegenstände i man sprach vom Theater, von der besten Anstalt, um alte Stosse neu färben zu lassen, von der Ver wendung nicht ganz reif gewordener Wein trauben zum Einmachen, von der lächer lichen »eilen Hutmode a I» Pferdekopf und der zu hoffenden Gehaltserhöhung der Jnstizbeamten Sidonie jedoch blieb während alles dessen mehr als gewöhnlich schweigsam. Sie sah mit einer merkwür digen Aufmerksamkeit den Schwalben nach, die vor ihr dicht über den Rasen hin. nnd herschaffen. So war eine halbe Stunde veritnchen und der Abend begann nieder zusinken, als am obern Ende des Gartens vom Hause her ein junger Mann auf tauchte eine ziemlich große und elegant gekleidete Gestalt, die sich rasch der Gesell schaft nahte und dann plötzlich wie betrof fen stehen blieb und zaudernd sich wieder Fräulein Johanna, die ihn zuerst be merkte, war aber schon ausgestanden und dem fremden entgegen gegangen; eS war zn spät für ihn, sich wieder zurückzuziehen, denn schon hatte sie ihn erkannt, und sagte sehr lebhast: --Ah Sie sind es Sie, Herr Stein.. .. Sie haben nnS nicht vergessen nnd wollen uuS den versprochenen Besuch machen daS ist liebenswürdig von Ih nen wie sehr bedanre ich, daß mein Vater nicht zu Hause ist so müssen Sie „Mein gnädiges Fräulein," versetzte der junge Mann mit osscnbarcr Verwirrung „ich wollte allerdings da» Versprechen lösen, welches Ihr Herr Vater die Güte hatte, mir auf unserer gemeinschaftlichen sehen?" „Wenn Sie erlaubt?», daß ich morgen—- „Ach, Sie zeigten sich ja aus unserer ge mcinschastlichen Fahrt nicht s» b1öd,.... Ihne» sogar die Bekanntschaft der Toch ter Ihres Chefs, des Fräuleins Sidonie Röder, vermitteln, lvaS Ihne» gewiß an- Flucht?" che» Zuwachs unserer Gesellschaft doch nicht entschlüpfe». Wenn Sie eine solche Angst haben, nun als der freche Räuber schadet es?" „Freilich," rief Max Stein lebhaft auS, „wenn Sie das wollte», gnädiges „O ganz wie eS Ihnen beliebt—Weiß oder Schwarz, 0der...." „Gut, gut, ich will Sie Herr Weiß Sie wandte sich zu der kleinen Gesell schaft zurück, Max folgte ihr in bedeuten der Gemüthsbewegung nnd wurde von ihr auf einer Rheinreise mit ihrem Vater Herrn Weiß an Bord des DampfschissS kennen gelernt, und wie er ihren Führer Anknüpfungspunkte ergaben, wurde daS Gespräch bald sehr lebhaft mir Sidonie »ahm wenig Theil daran, sie ließ schwei gend ihr Auge auf dem jungen Manne ruhe»... .vielleicht stellte sie im Stillen Vergleiche zwischen ihrem Herr» „Max Auge» unter breiten seiner hohe» und schmalen Stirn nnd dem feingeschnit tenen M»»de, der so gewählt und geistreich TucheS auSgeinalt hatte. Er selbst, dieser Herr Weiß, ließ immer sicherer und unbefangener seine Blicke zu mit einem merkwürdigen Zauber seine Gedanken festhielt, seit jener Stunde, Ivo er sie wie ein verführerisches Bild in war-nnr zu natürlich, daß er ein wenig erröthete so oft ihre Blicke sich begegne ten.... Sidonie warf dann, wenn sie es bemerkte, hastig und unmotivirt eine Be merkung in'« Gespräch jnst wie um eine kleine Verlegenheit z» niaSkircn. So verging der Abend sehr heiter und erregt den übrigen Thcilnchmern der Gesellschaft; besonders ging der Unter haltnngsstoss zwischen dem jungen Manne Rheinreise « Erinnerungen zu schwelgen schien' nicht ans. Max Stein mußte endlich scheiden er hatte erzählt, daß er vou einer Fnßreise zn seinen Eltern, die „Gehört zu diesem Freunden auch Herr Max Stein?" fragte jetzt Sidonie, indem sie halb spöttisch, halb schelmisch zum er sten Male den jungen Mann anredete. "Max Stein?' fragte dunkelroth wer dend Herr Weiß zurück „wcßhalb fragen Sie mich das, gnädiges Fräulein?" „O nur deßhalb, weil ich ihn heute kennen lernte —er besucht meinen Va ter." „Max Stein Ihren Herrn Vater?" „So isteS.... was setzt Sie dabei so in Verwttndernng? Er ist ja Referen dar nnd hatte wohl eine GeschästSgelegen heit mit meinem Vater zu besprechen. Vielleicht/ setzte sie ein wenig boshaft hinzu, „hat er sich anch nur die Gunst meiinS Vaters zu sichern gesucht »venu ma», wie er, so „schwer geprüft" ist, muß man schönem llebrigeS thu»,um sich...." „Ach, gnädiges Fräulein," unterbrach sie der junge Mann in größter Verlegen heit „Sie sind grausam durch's Examen fallen ist keine Schuld, sondern nur ein Unglück.... ich bin allerdings durch'S Examen gefallen.... ich gestehe daS gerne ein..,. die beste Tänzerin, das werden Sie mir zugeben, kaun auf einem Balle falle», wenn sie auf Etwas, das ihr in den Weg geworfen wird, eine Orangenschale »der tritt.... warfen wurde, darüber gefalle».... ob wohl freilich ein solches Examen kein Ball ist, wahrhastig nicht...." Manu sich selbst als Max Stein enthüllt seln. „Das.... daS ist Max Stein l" sagte und dunkelroth wurde er dabei —und diese „Emphyteusis...." das Wort vergesse ich jetze nie wieder!...." —o eS ist Theil genommen, sein Töchlerchen heim ' folgt.) Die Entstchnng der deutschen Jeitungs-Presse in Amerika. Non O. Teidensticker. (Au» einer handschristlichen biographischen Welllans zu hallen ist. Da sind die Ber- und daß dasselbe bei vielen A«,eigen der Fall Nrbeit, die nöthig ist, um de» Lesern jeden Morgen ein vollgepsropste« Füllhorn de« Neuen und Neuesten zu ln wunder- Germantomn (jetzige 2L. Ward von Phila delphia) zur Welt. E« war ein halbe« Blatt 1Z Zoll lang und Der Hoch-deutsch Pensqlvanischc Gesa icht Erste« Stück August 20. 17M ' Presse. yz ch ch^ Anzeigen gedeckt würden und ein redlicher Mann sich nicht müsse doppelt bezahlen lasten. Wieje« mit den Anzeigen gehalten wurde, sagl un« eine Benachrichtigung an» Publicum ')Sin Exemplar, wohl da» ein,ige da« exi deutsch- Gesellschaft ,u hat?in gut gelungene« photographirte« Fae-Simile Saur« Zeitung wurde überall gelesen, wo e« Deutsche gab. Im Jahre 17St zählte sie bereit« 4000 Abonennte» und eirculirte nicht allein in Pcnnsplvanicu, sondern auch in B>» Die Zeitung bestand bi» zum Jahr 1778 wo die Zeitung unterdrückt wnrde weil die Saur« Partei sür England nahmen. Sie bestand also fast 39 Jahre. Paul Schöppe in Vertin. Der große Prozeß gegen Vater und Sob» im Jahre tSüij. v. Dezember ISW. Falsche« liegt. SchSppe stammt au« Pulver krug bei Reitzig, ist seit 1839 Prediger derGe- ter Nahrung sind nicht im Stände gewesen. Der Student Paul Schöppe hatte bi» IBKV da» Gymnasium zu Züllichau besucht, trat Am 21. Februar 'SS vermißte Gras Blan- Stnbe stand, 5000 Thaler Aachen-Düffeldor ser Eisenbahn-Actien, 2000 Thaler Bergisch. Märkische Bahn-Actien, SS.OOO Gulden Ob. leihe, 28,500 Thaler Thüringische Eiscndah». Diebstahl zu erklären. Die Polizei stellte die diese in den ersten Tagen de« März IBS2. scher wurden sie daraus ausmertsam gemacht, daß der Angeklagte sich in auffälliger Weise schon längere Zeit aus dem Bahnhose aufhalte. . zelle am so. März aus die Post gegeben Brief Zeilen von ihm an ein öffentliche« Blatt und seine Bitte erfülle, so solle kein Wort über Ein spanisches MastlMlirchen Iniei Anerkennnngsschreilien Aber ich kenne den jungen Schauspieler gar nicht, er hat sich mir noch nicht vorgestellt."— drängend da« Fräulein, „einen emporstre benden Kunstjünger für die Kunst zu retten, schreiben Sie, Durchlaucht, seine letzte Roll« hätte Ihr volle« Wohlgefallen erregt. Sie glücklich." Recension und von derselben zum Theile über klebt. grinsenden Neide konnte diese Hand geführt Vertheidiger: Aber Ihr Gegner hatte Richter: Geben Sie sich zufrieden mit mit dem Widerrns? E. M. von Weber'S letzte Tage. Jahre 1844 ihre letzte Ruhestätte in heimischer Erde. Im Jahre >BOO wurde Weber'» Standbild hinter dem Dresdener Theater nnd Baudeville« daselbst zur Aufführung ge bracht.-Her Majesty', Theatr« im Ha». Zweck«
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