Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 16, 1874, Page 3, Image 3

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    U»t-rP«lizei'Aussicht.
»o»
cschlub.)
Manne einen Einblick in meine Verhält-
Der Polizeiralh schüttelte ärgerlich den
„Dann wird der Wechsel protestirt,"
antwortete Sir Wellesley lakonisch.
kiuzucassiren suche, so kaun mir da» Nie-
DaS Gesicht deS Baron» von Poßnitz
»Soll da» eine Entschuldigung sein?"
fragte der Baronet spöttisch. , Mich kann
untreu zu werde», keine Bitte, keine
sucht verleitete Sie, nicht ich. Es ist
„Weshalb nicht? Ich sage e» Ihnen,
wcil Sie mir Vorwürfe machen, die jeder
tonnng, „ich mnß Sie bitten, mir darüber
Ausschluß zu- gebe», e» ist mir nicht be
kannt, daß Sie eine solche Anweisung von
„Aber Schmidt behauptet es!"
„Herr Baron, ich wiederhole Ihnen'
daß ich davon nichts weiß," sagte Sir
nins; ihm glauben," erwiderte der Polizei
lich ! „wenn eS wahr ist, daß jene An.
Weisung nieine» Namen trägt, dann ist sie
zesälscht!"
Sir WcllcSley blieb auch jetzt noch
ruhig, kein Zug in seinem Antlitz verrieth,
was in seiner Seele vorging.
„Da» müssen Sie natürlich am besten
wissen," sagte er, „ich kann es nicht beur
theilen. Jedenfalls habe ich diese Anwei
sen auch nicht wissen, ob Sie der einzige
Baron von Pähnitz in Deutschland sind."
„Ich weiß da» sogar sehr genau."
wen» Sie Ihrer Sache sicher sind, dürfen
Sir Arthur WcllcSley fuhr bei dem
letzten Worte erschreckt zusammen, sein
Blick war starr auf die Thüre gerichtet, in
deren Rahmen ei» GenSd'arm stand.
Er sah nicht, daß der Polizeirath ihn
scharf beobachtete, sein Blick hing wie ge
bannt an dem GeuSd'armen, der jetzt auf
seinen Vorgesetzten zu schritt.
„Was bringen Sie mir?" fragte der
Baron in deutscher Sprache, indeß sein
lauernder Blick verstohlen den Engländer
streifte.
„Einen Steckbrief," erwiderte der Gens
»'arm, der ebenfalls den Baronet beobach
tete, ohne indeß ausfällig zu erscheinen.
»Wir sind dem Burschen ans der Spur."
„Einen Steckbrief, gegen wen?"
„Gegen Albert Rader, der erst vor eini
gen Monate» au« dem Zuchthaus- ent
lassen wurde und sich bald daraus heimlich
anS dem Staube machte."
Der Baronet erhob sich und trat an»
Fenster.
„Nun?" fragte der Rath.
»Er hat in London sich bedeutender
Fälschungen schuldig gemacht und wird
von dort auS verfolgt.-
»Er soll sich hierher gewandt haben?
»Ja. Ich war bei seiner Schwester,
sie will ihn nicht gesehen haben, aber es
fleht fest, daß er sich in unserer Stadt be
findet.
»Allerdings.-
»Ja sreilich, und der Herr Cominisfar
meint, e» werde rathsam sein, nach Lon
don zu telegraphiren, damit von dort aus
«in Beamter hieher geschickt werd«.'
hung bitte» wolle, und ohne ein Wort
Der Baronet stampfte heftig mit dem
Fuß auf den Boden, in feinen Augen
scheS Gesicht.
ES wurdt abermals die Thür geöffnet,
und Therese erschien auf der Schwelle.
sorgt.
„Ich muß?" spottete Albert. „Oho,
Albert lachte, er setzte sich aus den Di-
reden ! Da» ist e» ja eben, daß ich Alle
Wild, ein au» der Gesellschaft AiiSge-
Thüreii."
„Und wodurch hast Dn das erreicht?"
sichren sollte. Wie hätte ich die Be-
Gesetz bestraft."
Hant fahren, wenn sie erkennen, wie voll
ständig mein Rache ist. Der Polizeimth
von Poßnitz ist mit seiner Fra» zerfallen
und ruinirt. Schmidt besitzt einen Schuld
schein von ihm im Betrage von über
dreitausend Thalern; er wird diese For
derung einziehen, und der Polizeirath
darf sich nicht dagegen beschweren, denn
es sind Spielschulden. Auch der Fälsch
ung wird er beschuldigt werden, eS kann
nicht ausbleiben, daß er seinen Abschied
nehmen muh. Die Ehescheidung wird
auch binnen Kurzem erfolgen, dann sind
Beide arm, elend und unglücklich, sie ha
ben e« um mich verdient. Der Kauf,
mann Schmidt, der damals mich angen
blicklich entlieb. >°cil ich im Zuchlhausc
gewesen war, ist bankerott, die Wechsel,
welche er für mich vertauscht hat, wer
den insgesammt aus ihn zurückkommen,
und er hat nicht die Mittel, sie zu decken."
„Albert, das ist —"
„ES ist gerecht, Therese! Wie Dn
ten. Heilte ist sie die Brant dieses Sträf.
e» eine gerechte Rache, eine Vergeltung,
welche diese Personen sich selbst zugezogen
haben."
„Du bist zu weit gegangen!"
„Ist es vielleicht ihre Schuld, daß ich
„Nein. Albert, Du würdest drüben eine
ungeduldig de» Kopf.
»Mit Dir ist nicht zu strciten über die
sem Punkt," sagte sie, »ich mnß mich da
lassen wir das," fiel Albert ihr in'»
Wort, Du verstehst daS nicht, und eS
Sterling zur Beschaffung dcr Aussteuer
„Und glaubst Dn, daß wir diese» Geld
waren. ~E»ist nicht Dein Geld, Albert,
„Therese!"
würse, die ich Dir mache, sind gerecht.
Ich habe Dich tief beklagt, damal», al»
die Bosheit Dich »erfolgte und Du nicht
solltest, aber so tief diese Bosheit Dich
„Nicht doch, Albert, Du würdest die
»Mein Borsatz ist ausgeführt," entgeg
net hast?"
„Nein!"
„Du willst als Betrüger —"
„Wer ist da?" fragte er.
Zug zu öffnen."
Therese blickte bestürzt den Bruder an.
„Fliehe!" flüsterte sie. „Wenn Du in
lest —"
»Albert!" rief Therese entsetzt.
„Es ist zu spät. Albert!"
Ei» Schrei de» Entsetzen» entrang sich
de» Lippen Therese'«, sie bedeckte die Au
ge» mit der Hand, daS Blut stockte in ihren
Ader».
Pflaster des Hose» lag eine leblose I^e-
daß Sir Arthur Wcllcslcy und Albert
licher, weil seine Fra» ihm nie verzieh,
> daß er im Spiel sein Vermöge» verlorca
Nachlaß deS Fälschers bedeutende Geld-
Von Künstler. Zwergen »ud
Künstler Größe».
war unschön, er betam früh Runzeln und
gebratene» Apsel; Preyer hatte eiuen schönen
bei Kindern, Preyer hatte ein tiefe», sonore«
Letzten! äußere Erscheinung hat sein
Buscnsreund, der leider schon seit 20 Jahren
ver in einem schauen Gemälde dargestellt,
da« die Ravene sche Kunstsammlung in Be»
lin ziert: Preyer steht lebensgroß und in gan
zer Figur in seuier Werkstatt. Dort haben
wir oft die Mysterien seiner Kunst stndirt.
In Einschränken prangten die Muster-
Exemplare solcher Obstsorten, die sich zur Ans
bewahrnng Eignen und die dem Maler zuin
Daraus sei» Bildlich strahlt
Glänzend aus Weine« Flnlh
selei.
Lcllbnisst in einer kleine» deut
sche» Stadt.
Daler frei Bahnhof. Sie, e« is zu doli! Wie
Ein Tisch mit Majörcn und Oberst-kieite-
Die Steinkohle.
seine unlcreil Schichte» durch Bitunirn
gra» gesärbt erscheinen, geht er nach oben in
schlaminungcn und Bersandnngen durch die
Flüsse und Einbrüche de» benachbarteil Mee
res gestalteten nur seilen und an wenige»
Orlen die Bildung von mächtigen Flöven (Ii
sordshirc) uud bildclcn jene charakteristische
Form de» jtohlellsyslem« au», welche uns
zahlreiche, aber weniger niächlige Kohlenflötze
in regelmäßigem Wechsel mit Schichten von
Sandstein, Sphärosiderit und Schicserlhonc»
i"g».
sche», die Sigilarie» (Sigelbäuniei, die ost
ganz allein die besten Flötze bilden, mit sechs,
seiligen Blattnarben. Dazu kommen die
zunächst stehend, welche jedoch, wo Flö
tul'd^'. 'h'reiche'^
von St. Elienne, ragen Stämme dieser banni.
artige» Pflanzen vertikal durch mehrere Schich
te» hindurch, ein Bewei«, da» sich die Flora
an Ort und Stelle, wo sie jetzt begraben ist,
entwickelt hat und »ichi etwa durch Fluthe»
nißmäßig großem Schädel, der oft ein Drittel
besetzt waren. Die geringe Zahl ihnr^Ueber-
seilen Kohlcnvorrälhe al» Maaß seiner Lei-
Mroßbriltanic» (1872) Il7,viX),ovo
Nordamerika (1872) 27,524,<XX>
Preuße» (1872) !4,IXX>.(XX)
Bayer» (l 872) 117,705
Ägr. Sachse» (1872) 1,475,1!j0
Oesterreich (1872) «,söv.<XXi
Frankreich (1872) 15,000,000
Belgien! (1872) !4,000,000
Spanien (I8SS) !M>,IXX>
Rußland (I 8«0) I,>M),iXXI
> Eine Prinzessin in »er Dint«.
zessin
daraus wieder in seine Limmer. D» Prin!
zessm schreibt darüber selbst Folgende«: »Die
Dinte war mir dl» auf die Haut durchge.
druugen, ab.r als die Sesahr vorüber war,
machte Uli» der Porsall herzlich lache«,'