Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 03, 1873, Page 4, Image 4

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    Beide Höfe. Allein daran kehrten sich die
jungen Leute nicht; ste gingen zwar nicht
mit LtebeSgedanktn um, waren aber
nichtsdestoweniger sehr gute Freunde.
Auch dieses bemerkten die Alten und konn
ten sich da« Räthsel nicht erklären.
Da der Secondelleulenant durchau«
nicht auf den Wunsch des Oheim« einge
hen zu wollen schien, so ergrimmte dieser
auf« Aeußerste, nicht minder der alte
Brauer, ver setne Tochter ebenfalls nicht
seinem Willen in diesem Punkte Unter
than machen konnte. Beim Herrn von
Eberstein brachen tie alten, kaum ver
aarbten Wunden «teder aus und der
Neffe sollte nun stcherlich büßen, was des
sen Eltern an dem Oheim »erbrochen
hatten.
Eine« Tages »ahm tr Ken Neffen vor
und sagt»: „Theodor. Du h»irath»st di«
Maria."
Dikser sagt«! „nein, das thu ich nicht."
. Warum nicht?"
„Weil ich keine Lust habe."
~E»ist aber mein Wunsch."
„Ihr Wunsch ist mir stet« Gebot
Oheim," antwortete der Neffe, „aber dies
mal kann ich ihn nicht rrsüllen. Mari»
hat sich b«r»iis verlobt und es wäre un
recht vo» mir, wenn ich st« ihr«m Verlob
t»n abwendig zu machen versuchte."
„Und wer ist denn ihr Verlobter?"
„Ich hab» k»in Rtch», Gthtimniss« zu
verrathen. Si« wird es vielleicht bald
selbst mittheilen."
„Was?" platzt« von Eberstein heraus,
„Theoder, Du wagst mir so gegenüber
auszutreten. Ha! ich mer?« Deiner treu
losen Mutter Blut rollt in Deinen Adern
und nun v«rsich«re ich Dir, daß kein Cent
meines Vermögens an Dich gelangen soll.
Ich habe Dir bis dahin beigestanden und
Du hast eine gut« Carriär« vor Dir. Wir
find von jetzt an quitt, und Du kannst
Dir nun selbst weiter Helsen. Ich hoff»,
daß Du nun bald zu Deinem Regiment
abgehen wirst. Da« müßige Umherlau
fen hier schickt sich überhaupt nicht für
einen jungen Osficier. Also Du packst »in
und ich will nicht minder müßig s«in, son
d»rn schon in d«n nächst«« Tagen mein
T«stam«nt b«stimme«, damit ick nicht
durch «in«n alltnfallstgtn plötzlichen Tod
daran verhindtrt werdt."
Diese Mittheilung machte aus den jun
gen heißblütig«« Officitr «inen gar «igen
thümlichea Eindruck. Kalt hörte er dem
Oheim zu und ohne ein Wort der Ent
gegnung verließ er den Ort, wo die Un
terhaltung stattfand. Er besaß zwar aus
der Welt nichl», als sein Oificierspaten»,
«in«» ehrlichtn Namen und ein offenes
freie« Gemüth, aber damit glaubt« er,
auch ohne des Oheim» Geld, durch,ukom-
Einig» Tag» spät»r verließ »r den
Oheim, um sich dem Regiment, dem er zu
getheilt war, anzuschließen. Wir wollen
dem Leser im nächsten Kapitel das Räth,
sel der Halsstarrigkeit der betten jungen
Leute auflösen.
Zwei Liebende.
Von Eberstein hatte unter jeiner Die
nerschaft Einen, den »r vor allen Andern
ganz besonders liebt». Er hieß Jan van
Achternbusch, war am Ni»l»rrhein geboren
und erst feit einigen Jahren i» Amerika.
Eberstein hatte ihn iii! Hot»l kenn»» ge
l»rnt »« war d»rs»lbe Diener, der ihn
zuerst zu feintm Neffen geführt hatte. Er
hatte d»n Ja« lieb gewonnen und ihn
üb«rredet sein Leibdiener und Kutscher zu
werden, und Jan hatt» »ingkwilligt. Eb»r
sttin hitlt groß» Stücke auf ihn und dir
Di»n»r v»rdi»nt» di» Gunst s»ine« Herrn.
Er war ihm getreu und wäre für ihn
durch« F»u»r g»laus»n. Di»s» Tr»u» hatt»
er gelegentlich bewiesen; einmal hatte Jan
seinen H-rrn sog« mit G»fahr dIS »ig»,
nen Leben« au« de» Welle» P.'S Forriver
errettet. Der alt« Herr hall» nämlich »i
-«»« Ab«nds stintn Freund Dick in der
Brauilkt per petita »pvntuüvruw b».
sucht und Vorsicht halb»r s»tn»n L»ibdien»r
mit »tn»r Lattrn» verseht» miigenomme»,
w«il an d»m Ab»nd weder Mond noch
Stern» fchitntn. Als sie sich nun aus
«em Heimwege befanden, hatte der Wind
plötzlich, gerad» als sie auf der Milte des
tletnen St«ges, d«r über den Fluß führt«,
«ar»n, das Licht in der Laterne ausge
löscht, und Herr von Eberstein hatte einen
falschen Tritt gemacht und war in die
Wellen des Flusses gestürzt. Nun war
Holland in Noth, aber Jan besann sich
nicht lange, sprang seinem Herrn nach
und rettete ihn.
Dieser war zwar naß bi« ausdteHaut
aber seine an Strapazzen aller Art ge
wöhnte Konstitution litt keinen Schaden
dadurch. Er schüttelt» sich wie ein Pudel
and war froh, daß er mit dem Leben da
von gekommen war. Für diese glänzende
That der Selbstverleugnung und Wagniß
de« eigenen Leben«, um ihn zu retten, gab
er seinem Diener den höchsten Credit und
da« Versprechen, daß er ihn dereinstmal
im Testament reichlich bedenken wolle.
Nun war Jan von Achlenbusch aber
nicht nur ein guter und get.euer Diener,
sondern auch ein jovialer Bursche, dem l«
nicht an Mutterwitz fehlte. Auch war er
ei« hübscher geradgewachsener Junge, den
«lle Mädchen gerne sahen, iiberstein
kleidete ihn sein, und die Tracht, die ihm
der alte Herr gab, stand ihm gut. .Er
hatte ein offene« gerat»« Gesicht, freund
llch blicktnte Augen und sein hübscher
Schnurrbart, i« lii Napoleon machte auf
alle Jungfrau»» seiner Btkanntschast d»n
besten Eindruck.
Eine dieser Jungfrauen liebt« ihn gan, d
»tjonder« und zog ihn allen andern jlin- >
zen Männern Ihrer Bekanntsckaft vor, 9
rotzdem zar manche unter denselben viel r
mehr Gelv besaßen, als er. Diese Eine «
dieß Maria und war die Tochter des
örauer» Dick, mit dem der alte Eberstein 1
so gut befreundet war. Niemand wußte >
von diesem Verhältniß, als nur der junge I
Tberstein, dem e« der Diener seines j
Oheims verrathen halte, und nun ist dem l
Leser da« Räthsel der Halsstarrigkeit de« >
jungen Osficier« seinem Oheim gegenüber
gelöst. Jan und Maria hatten ihre in
timere Bekanntschaft an demselben Abend
gemacht, als der alte Eberstein in den
Forfluß gestürzt war. Der Weg nach der
Ouartier zurück zu kehren, daraus man
erst eben gegangen war.
Diaria Dick hatte an jenem Abend zum
ersten Mal Gelegenheit, die aufopfernde
Treue und wahre Ergebenheit Jan'« fei
nem Herrn gegenüber zu bewundern und
auch zum erst?« Mal Gelegenheit mit ihm
ganz allein zu fein. Sie hatte schon lange
ein gute« Auge auf ihn gehabt, aber jetzt
erst bot sich die Gelegenheit dar, durch die
That zu beweisen, was sie heimlich suhlte.
Sie half ihm nämlich den alten Herrn
umkleiden und in da« Gemach ihre« Va
ter« führen, der, einer leichten Eikältung
wegen, schon zu Bett gegangen war. Nach
vieser Verrichtung bot sich nun Beiden
die beste Gelegenheit näher mit einander
bekannt >» werden. Dem Jan war das
Mädchen ebenfalls nicht gleichgültig und
im Dunkel der Nacht als ste sich gerade
aus dem Zimmer der beiden Alten begeben
hatten und auf einem dunklen Gange be
fanden, erlaubte er sich eine Freiheit, dazu
er am Tage sicherlich nicht den Muth ge
habt hätte. Er schlang nämlich seinen
Arm um de« Mädchen« schlanke Taille,
drückte ihren vollen Busen fest an feine
Brust, küßte ste und sagt«: „Maria, ick
liebe Dich so s«hr. E« ist nicht bö« ge-
Mitnt, ««rzeihe mir die Unart."
Anstatt daß nun Maria bSse war, drück
te sie de» Jan noch fester an sich, erwie
derte feinen Kuß und sagie! „Jan, da«
ist mir gerade recht auch ich llebe Dich"
und nun war da« Bündniß bald fest ge
schloffen. So bringt manchmal de«
Einen Leid, dem Andern Freud; denn
wäre der alte Tberstein nicht in den Fluß
gefallen, wer weiß, ob Jan in Anbetracht
seiner Stellung der reichen
Braurrstochter gegenüber je den Muth ge
hubt hätte, das so eben Berichtete zu wa
gen. Die jungen Leute schwuren sich in
derf«lbig«n Nacht ewige Liebe und Treue
und da Maria fürchtete, daß ihr Vater
nicht so leicht seine Einwilligung zu einer
ehelichen Verbindung geben werde, so
rieth sie Jan, vorläufig sich nichts merke»
zu lasse», was dieser auch that. Aber er
benützte von der Zeit an jede Gelegenbeit
in die Brauerei z» gehen und wo auch
sonst immer Jan und Maria sich begeg
neten, da betheuerten ste sich gegenseitig
stets auf neue ihre wahre tiefgefühlte
Llebe und es gab wohl aus dein ganzen
Erdenrund kein Paar, da« sich mehr liebte,
als Zau von Achternbusch nnd Maria,
des Bierbrauers Lochte.', Wellie Gelegen
heit wurde versäumt, zusainmenzuloinme«
und >ede Gelegenheit, die sie zu traulichen
Zusammenkünften erhaschen konnte, wuide
benutzt und zum Austausche der herzlich,
sien Empfindungen und Gefühle ver-
und an Beiden bewahrheitete sia> das Lied
Emanuel Geibel«:
„Es giebt wohl Manche«, was entzücket,
Es giebt »ohl Vieles, was gefällt:
Der Mai, der sick mit Blumen sckmücket,
Die gülvne Sonn' im blasen Zelt.
Doch weiß ich Eins, das sck-fft mehr
Wonne
AI» jeder Glanz der Morgensonne,
Al« Rolenblüth' und Liltenreis.
Das ist, getreu im tiefsten Sinne,
Zu tragen ein« sromn e Minne,
Davon nur Bott im Himmel weiß.
Wem er ein solche« Gut befchieden,
Der freue sich und fei getrost;
Jbm weid ein wunderbarer Frieden,
Me wild de« Lebens Brandung tos't.
Mag alle« Leiten auf ihn schlagen,
Sie lehrt ihn nimmermehr «erzagen,
Sie ist ihm Hort und sichrer Thurm;
Ste bleibt im Labyrinth der Schmerzen
Die Fackelträger!» dem Herzen,
Bleibt Lenz im Winter, Ruh' im Sturm."
Und in der That jenen Hort wahrer
Liebe, jenen Lenz im Winter und die Ruhe
im Sturm hatten die Li»b«nd»n bald nö
thig; denn an dem reinen Himmel ihrer
Liebe zog bald ein drohende« Uugewitter
aus, da« ihr stille« Glück zu zerstören
droht».
4.
LiebeSlust und Leid.
Dem Brauer war die Liebschaft seiner
Tochter mit dem Diener seine« jjreunde«
Tberstein kein Geheimniß gebliebes. Sie
gefiel ihm durchaus nicht. Er beschloß
aber seinen Innern Groll seinem
Freunde Eb»rst»in geheim zu halten, denn
er wußte, daß dieser große Stücke auf fei
nen Diener hielt. Daher sagte er ihm
auch nicht« von den Beobachtungen, die
er gemacht hatte. E« geschah die« gerade
um die Zeit, als Schaubtrg und seine
Verwandten damal« von Deutschland in
New Aork angekommen waren und der
junge Ebrrstein seinem Oheim unumwun
den erklärt hatte, daß er de« Brauer«
Tochter nicht heirathen wollte.
Wa« war nun eigentlich die Ursache,/
daß der Brauer dem Jan sein» Tochttr
nicht gönntt? Er wollt« tintn Schwie
gersohn mit Geld haben- um die Braue
rei zu vergrößern Geld aber, wir schon
angedeutet, besaß Jan vorläufig nicht,
so langt di» L.tbrleien seiner Tochter
mit Ja» noch nicht sehr »rnstrr Natur
und in die Aug«n sallknd »rschi»»»», li»ß
der Brau«r fünf grav« f«in. Nachdtm ,
sich abrr dit Sacht allmälig trnstrr gtstal
t«t», „»tdtsch» junge Männer all»rl»t üb»r
das Verhältniß der Liebend»« zu »iaander
munkelten, stichelt»« und verschied»»» Br
intrkungen sogar in sriner G»g»»warl
machtrn, schwoll ihm d»r Kamm. Er fing
an vornthmr Gestchttr zu schneiden, legt»
sich in Positur, wrnn Jan In di» Brau»-
r«i kam, da» htißt, »r stellte sich, die Dau
men gravitätisch in di» Wesienärmel g»-
steckt. d»m Jan stolz gtgenübrr »nd blickt»
ihn mit tiiitr Miene dtr Herablassung an,
und al« dies AllrS nicht wirkt», »rgrimmt»
»r im innerstrn seiner Seele und gebot
d»>» arme» Ja», thm nicht mehr in'S Ge
hege, das heißt, in die Brauerei zu kom
men, ausgenommen, wenn sein Herr ihn
hrrschicke.
Da« war ein hartes Veto sür Jan und
von der Zeit an ging»» sein» L»id»u an.
Er begriff gar nicht, was dr» Brau»r br
wrgt», ihm g»g»nüb»r so grob zu s»in, da
er doch mit seinen Absichten noch nicht
herausgerückt war. Er sing jetzt erst an
über sti« Vtrhältniß zur Marta ernsttr
nachzudenken. „Der Brauer ist im Grunde
gtnommtn kein vornehmtrrr Mann als
ich," dachte er. „AlltrdingS hat tr mthr
Gtld; abtr kann ich nicht auch v«rdit«tn?
Außtrdem, wozu braucht «r «tne« reichen
Kind." Aber alle diese Reslectionen hal
sen d«m Jan nicht». Der Brauer hatt»
ihm sein Haus verboten, und ditsen Bt
sehl mußie er respectiren. Anstatt sich
mit solchen Gedanken abzugeben, sollte »r
lieber di» Einsicht gehabt haben, seinem
Herrn sein Leid mitzutheilen, und ttr alte
Eberstein würd» ihm gewiß g»hvlf»n ha
bt«. Aber dtr muntert Burscht, dtr tn
war tn diestm Punkte gar heimlich, und
wenn es wahr ist, vaß wahre Liebe sich
gerne verborgen hält und heimlich, so war
es hier der Fall. Jan vrrheimlichte sei
nein Herrn sti««« Kummer und bertitttr
sich und seiner Geliebt«» viell«icht manch«
schw«r« Siund», was nicht nöthig gtwtsen
wäre.
Er kam von der Zeit an nur selten und
nur d«»n in die Brauerei, wenn Herr
von Eberstetn selbst keine Lust kalt« hin
zugehen, aber doch Verlangen nach einem
frischen Glas Bier fühlte, wa« er übrigen«
stet« auf Flaschrn abgezapft im Keller fei
ne« Hauses vorräthig hielt. Jan war in
Verzweiflung, fein Herr schickie ihn selten
nach der Brauerei und dei Besitzer dersel
«in Knall !oSg»ht. Maria war nicht min
der betrübt. Hje nahm sich vor, des Va
ters Befehl« nicht zu übertreten, gleichzei
tig aber entschloß si« sich hoch und h«ilig,
k.'in«n Andern, al« Jan, zum Liebhaber zu
nehmen.
Eines Tages trafen sie sich in der
Stadt. Jan war zur Post gewesen und
hatte ten feinsten Taint und ihre Körper
sormen waren aufs Regelmäßigste gebil.
d«t. Ihr Benehmen war höchst liebens
würdig dem Aermsten gegenüber unv ihr
Hcrz war rein von nieder» Lust, aber zu
gleich a»ch »oller Anhänglichkeit an den,
den sie einmal binetngeschloften hatte, und
da« war Jan.
„y Jan, was sind wir unglücklich!"
sagte das Mädchen, nachdem sie ihren
Liebhab»! begrüßt hatt».
„Ja, Maria," erwiederte di»s»r, „und
daran ist Nirmand, als Dein Vat»r
schuld. Du gesällst mir und ich gefalle
Dir warum will er uns nicht glücklich
sein lassen?"
„Er ist launisch. Jan, aber ich hoffe,
„Niemals, Maria, da« glaub» mir.
D»in Vater ist gegen mich, weil ich arm
bin und ich weiß wirtlich nicht, ob ich j».
mal« r»ich werden kann,"
„Du machst mich traurig, Jan," sagte
da« Märchen,-„weil Du recht hast. Mein
Vat-r ist wirklich gegen unsere Verbin
da« v»rstch»r» ich Dir ich bl»ib» Dir
treu. Sobald ich Dich sah, liebte ich Dich
Du mußt mein Mann werd«« und ich
Deine Frau; ach, der Gedanke daean ist
gar zu herrlich."
„Jawohl," entgegnete Jan und sah die
Gelieble mit verklärtem Auge an, „Maria,
mein Herzenflieb, ich wollt' Du wärrst
schon ganz m»i« »ig»»."
dau»r», und mögen die Wolken auch noch
so sehr sich verhüllen. Jan e« wird ge
schihn," xntzeanete Maria.
„Dann will ich den Muth nicht v»rlte
ren, Maria," sagte Jan, „ab»r wir dür
fen un« nun nicht länLer m»hr hi»r un-
Itrhaltrn," st» hatten sich gerade an
der Postosfice getroffen „denn flthst
Du, Aller Augen sind aus un« gerichtet.
Ich glaube, man kennt unser Verhältniß
in per ganzen Stadt ich bin nur froh,
daß mein Herr nicht« davon weiß, sooft
schickt er mich am Ende fort und ich könnte
Dich dann gar nicht mehr so oft sehen."
„Laß ihm nicht« merken, Jan," flüsterte
Maria und sah verlegen nach der Seite,
wo «tn Mann stond, d«r Beide bereit« be
obachtet hatte, „er geht mit dem Plan«
um, daß ich seinen Neffen heiratbe» soll,
aber—"
„Da sei nur nicht bange," unterbrach
ist ja der rothe Wirth" «r hatt« jetzt
Jan", sagte Marta, nickt« leicht
mit dtm Kopf, machte tint Mitne, als ob
nichts Besondere« vorgefallen sei und ent
fernte sich und Jan that dasselbe.
5.
Nebenbuhlers Bösheit.
Von der Zeit an hallen die Litbenden
nur seilen Gelegenheit, sich zu sehen ; denn
ver Brauer hüttte die Schritte seiner Toch
ter sehr und neidische Nebenbuhler waren
auch nicht müßig. Jan hatte deren viele.
Theodor von Eberstein, der sich in Folge
seines NichteingeheiiS auf des Oheims
Wünsche mit diesem «nlzweit hatte, war
abg«r«tßt und da der Brauer nunmehr
iah, daß alle Hoffnung v«rlore» set, dit
s«n je zum Eidam zu bekomme», so richtete
er sein Augenmerk auf Andre; denn Jan
tvll!« skine Tochttr nicht haben, das stand
s-st.
Er sucht« lange unter d«n Nebenbuh
lern Jan'S, endlich wählte er einen davon
'ür seine Tochter au«, «in«n rotbhaarigen
Burschen mit frechem Gesicht und düsterem
Äuge. Es war «den Jener, der die Lte
benden damals so stark ander Post beob
achtet hatte.
Dieser halt« «s schon lange auf dle
hübsche Brauerstochter abgesehen, die ihn
aber durchaus nicht leiden konnte. Trotz
oem sie dies ihrem Bewerber deutlich mer
ken ließ, ließ er nicht nach, unv sobald er
in Erfahrung gebracht hatte, daß Theo
vor von Eberstetn abgereist sei, trat ei
mit setner Bewerbung mehr offen hervor.
Oer Brauer willigte sofort ein, denn de>
ö«w«rber war reich, aber Maria gab ihm
sofort einen Korb, darüber würd« er «r
-oost. Er dacht« lange htn und her, we>
bei dem Mädchen Hahn im Korbe fein
möge; sein Verdacht war schon damals
an der Postoifice rege geworden und bei
einer ander«» Gelegenheit überzeugte ei
sich vollkommen, daß van Achlenbusch
Marias Herz besaß. Zähnkknirschrnt
macht« «r di«s« Beobachtung und sann
auf Räch«.
Er war ein Wirth und hielt einen Sa
loon in der unteren Stadt und versuchte
von hier aus dem Jan so viel Schaden,
vi« möglich zu zuiügen, indem er ihn
heimlich auf allerlei Meise verleumdete.
Früher, als sein Argus Auge noch nlchi
aus des Brauers hübsch« schlankgewach
i'«n« Tochttr gefallen war, hatte er seinen
Bedarf an Bier aus einer anderen
Brauerei bezogen, seitdem aber vo» dem
Vater Marta«, tn der Hoffnung, sich den
selben recht gewogen zn machen. Äu»
hatte er, um sich de» Besitz der Tochter zn
sichern, dem Brauer allerlei Versprechun
gen gemacht und ihm erklärt, daß er im
Falle einer Verheirathung m,t testen
Tochttr, gleich nach der Hochzeit einige
tausend Dollars in di« Braurrei schie
ihn «>ng«ttoi!iinen halte.
In diesem, seinem löblichen Vorhaben
trat ihm nun Jan van Achtenbusch ganz
besonders hindernd in ten Weg. „Dieses
Hinderniß muß beseitigt werden," dachte
er, und nun sann er Tag unv Nacht out
Tücke, gewillt, tie erste teste Gelegenheit
gebrachte große Veränderung im Steuer
fysteme d«r Ver. Staat«» Halle auch, wie
allgemein bekannt, die höhere Besteuerung
»es Biers verursacht. Jeder Brauer hatte
von nun an einen Dollar-Stamp auf je
der! wurde. Es war dies ungefähr lim
die Zeit, als Schauberg mit den Seinen
vie Indianer Colonie verließ und Theo
men war, um ein Voluntär Eavallerte
Regiment zu errichten—der Brauer stand
gerade Jan am allerschroffsien gegenüber
Arttgiett, die er vormals dem Jan gegen
über Anstand« halber noch beobachtet
hatte, beschloß er gänzlich an die Seit« zu
« T s k d b its h t
Stadt in dt« Brau«r«i. Er kam in einem
seintr Buggys und hatt« sich höchst «l«-
gant Der Brauer, der ihn
derte der Besucher den Gruß, dann setzt«
er sofort eine bedenkliche Mien« auf.
„Ich komme tn «tn«r höchst wichtigen
„aber Ihr wißt, Euer Wohl liegt mir sehr
„Was!" rirfder Brauer, „Kalnbock, wer
sagt da«?"
„Pst!" tuscht« Kalnback, „Pst! Papa
Dick! damit un« die Brauknechte nicht
der ganze» Stadt'i und »zun neigte er
sich ganz dicht an da« Öhr de« Brauers
und flüsterte- „Ihr habt alte Stamps!
auf neue Zäjfer geklebt, an den alten
„Da« ist eine^schändliche Lüg», >a noch j
wehr al«da«I" blitzte der alte Brauer
auf, „Hole der Henker den Jan! Hopfen
und Malz ist an ihm verloren!' Aber,
wahrhaftig! für so schlecht hätte ich den j
Kerl nicht gehalten! Ich die Ver. >?taa- !
ten betrügen? Ich! der »« so gut mit
deq, Norden m«ia». Hölle und Todl Jan,
dafür sollst Du mis büßen!"
Der alte Brauer gebildete sich wie
wild und dem »irleumdertschen Kalnbock,
der da« Ganze nur ersonnen hatte, um
Jan total in den Augen de« Brauer« za
ruiairen und lhm gleichfall« dadurch et««
Schlappe im Herzt« d»r Tochter zu btiri
t«n, wiirdr es fast stlber bangt. Er
haltt sein Möglichste» zu thu», de»
leiimdeis gehört haben wollte, Ebeislein
ebenfalls dt: Parlhie seines Dieners er
griff, der, wie er sagte, zu einer solchen
Nltverträchtigleit nichl sahig sei, so konnte
der Brauer dem Ja» nlchls anhaben,
tintn um so größtren „Pick" auf ihn.
Nicht mindtr aber verlor Kalnbvck dadurch
eine Grube gräbt, fallt selbst hinein."
(Sortsexung folgt.)
Letzten Freitag würd« tn New Kork
Willtain Fostor, welch«r den Produklen-
Händler Aoery D. Putnam mit dem Ha
ken eines Eisenbahn-Karrens erschlagen
halte, gehenkt.
Zwei Staalsschatzmeister von Min
nesota, Münch und Seeger leider bewe
schlagung einer SlitiZMil übersteigenden
Der Senat der New-Jersiy-Gesetz
gtbuiig hat die General-Eisenbahn BiU I
einstimmig angenommen.
Ei» Statistik« hat ausgerechnet, daß
der tägliche Bedarf an Getreide für die
1300 Millionen Menschen, welche die Erde
bewohnen, 130,090 Eisenbahnwaggon«
iür seinen Transport erfordert. Der
lahresbedarf jedoch erfordert nicht werii
qer als 475 Millionen Waggons, welche
hinter einander gehangen, eine» achtmal!-
qen Umfang der Erde repräfentiren; des
gleichen würden sämmtliche Bahnen 130
Tage nöthig haben, um den Jahresbedars
der M«nschbeit überhaupt von den Pro
oukttonsorten nach den ConsumationS
stätten z» bewegen. Die jährliche Pro
duktion von Kohlen und Roheisen, deren
Versendung so viele Bahnen vorzugsweise
deschäsiigt, ist verschwindend klein gegen
über der Gelr«td«prsduklion. Die erste
beträgt nur 4266 Millionen Centner im
Werthe von 400 Millionen Thaler», die
zweite beläuft sich auf 240 Millionen
Eeninern im Werth« von 260 Thalern.
Unwillkürllch erinnert uns d efer Vergleich
an die Worte Liebig'S, in feinem Natur
qefetze des Feldbaues- „Wie unbedeutend
und kiein erscheint doch Alles was wir
schaffen und entdecken, gegen das geh»!-
ten, wa« der Landwirth erzielen kann.
ver Fortschiitt des LanVwirlhS lindert die
macht sie empfänglich für das Gute und
Schöne, was Kunst und Wissenschast er
werben; er giebt unseren anderen Fort
schritt:« erst den Boden und den rechten
Segen!"
WirthS- und Äostbntt».
Germonia Hotek,
Auch macht derselbe dara/f aufmerktam, daß ci
mit guter Stallung für Pferde »ersehen ist.
ZZjIS Louis Minnich.
<?haS. H. Schade,
N est auration,
halt stets die besten Weine, Bier, Ale > nd ander
Betränke, sowie Sigarren.
Auf seine Restauration erlaubt er sich besän-
Gesellschaften und gamilien »er
den »n Privatzimmern bedient. 2td?
Renteldnber
wünscht hiermit seinen zahlreichen ».runden und
GSmi.-rn
No. SU Public Square, Südseite.
übernommen Halamid vchiebi sti», nach
teil. ,
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28ap70 E. ä, Vatten t>»ra.
Friedrich lveichc!
t e l C o ss a,
6573 AuftavEossa.
Josepk Becker,
Mvbelbä n d l e r,
punktlich besorgt.
Neues Möbel - Geschäft
Peter^Kaiist
! Model-Lager und ladet alle'diejenigen? we'che
j ein gutes, dauerhaftes Stück Möbel brauche»
i zum Bei«»« ei».
Begräbnisse werden pünktlich, acwilsenhaft und
jzu den niedrigsten Preisen üder.iommen. Iw
Peter Kühler,
Weinen nnd Liquören.
freundlichst einladen. Me Aufträgt werd?» pünkt
lich ausgeführt,
Ptter SÜN