s-?«rlsthung »on dir ersten Seite, rend er den Schlüssel hinlegte, ungebeten einen Stuhl nahm und sich neben Mac burn setzte, „wollte ich auch in Erfahrung bringen, was aus Eurer Frau geworden ist. Es thut mir leid, daß Ihr noch im Unklaren seid. Ader Ihr müßt Euch die Grillen vertreiben. Habt Ihr keinen Schnapps im Hause?" „Nein," »ersetzte Macburn, „und ick will auch keinen mehr. Seiidem mich dies Unglück betroffen hat, habe ich den Ge schmack an Allein verloren." „Dummes Zeug," sagte Henriks unl suchte den Mann zu verleiten, aber ver> geblich er blieb standhaft; es war »im kernige Natur. Sie besprachen nun dil Sache noch von verschiedenen Seite», de> Jrländer sagte, er wolle bis morgen war ten und wenn seine Frau dann noch nich wieder gekommen sei, oder Nachricht vo> sich gegeben habe, wolle er geeignet! Schritte thun. Sie besprachen sich lange und es wa schon spät geworden; der Zeiger aus de Stubenuhr de» Irländcrs zeigte bereit, halbein Uhr und Henriks hielt e« für gera then, sich zu entfernen. Er verabschiedet sich daher und g'ng. Macburn wollte th« die Stiege hinableuchten, aber Henrik sagte: „Laßt nur sein, ich kenne den Weg, und ging. Auf der Trepfe begegnet«! ihm zwei Männer es waren Polizisten Henriks konnte sie zwar nicht erkennet aber sein böfeS Gewissen sagte es ihm Er ließ sich aber nichts merken. „Wohnt hier Jemand, Namens Mac burn?" frug der Eine. „ES ist abscheulich dunkel hier," sag! der Andere und .holic eine kleine Blend laternt hervor. „Ja, der Mecburn wohnt da oben, «wieder!« Henriko und that ganz unbe sangen, „dort auf dem Gange, die zweii Thür linker Hand. He! Macbur« öffnl da ist Besuch für Euch Ick werde aui gleich zurückkommen." Damit drückte er sich etwa« an di Seite, damit die Polizisten, die er dun seine Unbefangenheit wirklich geläufch hatte, an ihm vorbei konnten und währen diese hinangingen, ging er hinunter un als ex die HanSihüre, die leichtsinnige Weise in manchen Wirthshäusern ost di ganze Nacht offen steht, hinter sich zuge macht hatte, eilte er schleunigst von dan „tn. So hat die Gerechtigkeit de Verbrecher manchmal fast in der Han und doch kann er entschlüpfen. Aber nu Geduld die Nemesis bleibt nicht aus. 13. Aufklärungen. Ein anderer Austritt fand fast um di« selbe Zeit im Charite Saale jenes Medi cal College statt. Dort lag die kranl Frau Macburn sanft gebettet in reinlich Linnen eingehüllt und vor ihr auf eine« Stuhle saß jene Wärterin eine barm herzige Schwester die der Hauptarz dc« Krankenhause» für sie zur Aufwar iung bestellt'hatte. Die Wärterin hatt treu gewacht, kein Auge zum Schlaf zu gethan und war den Vorschriften de« Arz t-S pünktlich nachgekommen. Nach ihrem ersten Erwachen von de hatte ihre Augen einigt Augenblicke Hochs erstaunt auf dem Arzt ruhen und da», den Blick wirr durch den Saal schweifei lassen. Man halte ihr eine Medizin ein> geflößt, die sehr besänftigend und bernhi> g«nd aus ihr ganze» System wirkte unt bald war sie In Schlaf gefallen. Diese, Schlaf war ruhig, nur dann und wanr »on Tramen unterbrochen. Die Wärte rin, die sie aufmerksam bewachte, bemerkt« an ihren jezuweilen im Traum zuckende» (yesichtsmuskeln und dadurch veränderten Gebärden, daß die Träume angenehm waren. Endlich gegen Mitternacht erwachte sie noch einmal und zwar, wie die barmher zige Schwester sofort bemerkie, gänzlich verändert. Sie schlug ihre großen Herr« llchen Augen, die aber von der Erschütter ung des Schlages mit Blut unterlaufen waren, auf, sah erst ihre Pflegerin an und ließ dann ihr Auge nochmals durch den Saal schweifen, der durch eine Gasflamme mild erhellt war. Fragend sah fle dann wieder auf die vor ihr Sitzende. „Haben Sie sanft geschlafen?" frug »lese, höchlichst erfreut über das gute Re sultat der Handlungsweise de« Arztes. „Ja," entgegne«» die Kranke, „wo be finde ich mich?" „In meiner Pflege," erwiederte die kluge barmherzige Schwester ausweichend, damit stch die Kranke nicht neu aufrege und strich mit der Hand über ihre ziemlich heiße Stirn, darüber eine nasse Kompresse gelegt war. „Soll ich da« Tuch noch einmal nässen?" „Seid so gut.' Die Wärterin that nach Verlangen, „ahm die Kompresse von der Stirn der Kranke«, tunkte sie in kalte« Wasser und legte ste dann wieder auf. „O, da« thut wohl," flüsterte die Kranke, „wenn ich je im Stand» bin, will ich Jh nen d»n Liebe«di»nst vergilt»»." „Daran zweifle ich nicht, mein» Liebt; «ie h»iß»n Sit?" Dl« Kranke sah »»staunt empor. „Maria Macburn," antwortete sie. „Glnd Si« verheiraihet?" „Ja, und so eben hab« ich noch vo« m»tn»m Mann» gtträumt. Wo ist «r?" Ii« fand nun «in» länger», von der um. sichtigen barmherzig»» Schwtster vorsich tig g«l»lt»t» Unterredung statt und das Resultat derselben war für Beide ein auf klärend»«. „Aber nun ist es genug," mahnte end- > ich dt« Wärterin, „Sie müssen sich scho- > «u, grau Macburn und Morgen früh, ! renn der Arzt kommt, «ollen wir fortfah ren und ihm Alle» erzählen." „Sie haben recht, liebe Schwester," sagte »ie Krankt, „aber auch Sie müssen etwa» Ruhe haben." Sie legte stch nun auf die andere Seite und schlief bald wieder ein. Nachdem stch die Wärterin überzeugt hatte, daß die Kranke sest und ruhig schlief, stand ste auf, holte stch von einem der andern Betten ein Kissen und legte e« in ihren Armstuhl, einen Sessel. Da rauf nahm sie ein kleine« Kruzifix, da« an einem Bande um ihren Hal« hing, drückte e» inbrünstig an ihre Brust, betete leise und lehnte dann ihr müde« Haupt hin tenüber und schlief ebenfalls ein. Nun war im Krankensaal Alle« ruhig und still, hoch aber über dem Bett der Kranken und der frommen barmherzigen Schwester schwebte ein Cngelpaar und hielt treue Wacht. O edle, selbstverlcugnende Menschenliebe, wie thust Du dem Herzen so wohl! Am nächsten Morgen kam der Arzt schon frühe. Die Krank« und auch ihre Pflegerin waren bereit« munter und nun kam e« zu genaueren Erklärungen, denn Frau Macburn hatte sich fast ganz erholt. Sie glaubte bereit« stark genug zu sein, um da« Lager zu verlassen und nach Hause zu lhrei» Gatten zu gehen. Die» wollte der Arzt nicht zugebe», sondern sagte! „bleibt nur noch ruhig hier, liebe Frau, ich will Euern Mann benachrichti gen, er soll Such selbst von hier abholen." Daraus gab er noch einige Verordnungen und dann ging er, und zwar sofort zum Polizeichef. Dieser befand stch noch in seiner Woh nung und zwar noch tm Bttte, ttiin war trst spät zur Ruht gekommen. Er hatte aber Befehl gegebtn, daß man th« sofort wecken sollt, sobald der Arzt käme. Dies geschah und bald waren die Herren beieinander. „Jener Kanard und auch der Mann der Frau sind unschuldig; ein Andtrtr ist dtr Verübtr der böst« Tha»," sagit dtr Arzt. „Das habt ich b-reit« in Erfahrung gt bracht," antwortete der Polizeichef, „ein gewisser Henrika ist der Verbrecher. Ich habe auf ihn fahndtn lasst« und meint Ltutt hatten ihn fast in dtr Hand lit ßtn ihn abtr entschlüpft«. E» thut mir ltid um dt» Mann dtr Frau tr war fast wahnsinnig vor Schmtrztn, al« er di« , That «rfuhr. ich mußt« ihn ab«r vorsichts > halber über Nacht fest halten; aber nun s?!l »r sofort btsrtit w»rd»n." „W»nn Sie mich mit d»r Sache be trauen wolle», so will ich den Austrag per sönlich übernehmen," sagte dtr mrnschen frtundlich« Arzt, der dit Aufgabt dtS ärztlichen Berufes in der rechttn Wtift zu löst« «erstand, „ich habt ohnthin der armen Frau versprochen, ihr den Gatten wieder zuzuführen." „Mit Vergnügen," sagte der Polizei chef, ging an seinen Schreibtisch und schrieb einigt Ztiltn, „hier, Doctor, gtbt» Sit dit« dtm Schlitßtr." Dtr Arzt nahm das Papltr und ging. Eint Stunde später war Macburn bti sei ner Gattin. Der unter so höchst erschüt ternden Umständen herbeigeführten Tren nung folgte «in außergewöhnlich herz licheS Witdersrhtn und Mann und Frau lag«n stch in dtr stligstt« Wiedtrvtrtini gung in den Armen. Kanard wurde nachher auch freigelaf. sen. Wüthend, tm höchsten Grade erbost, kehrte er in seine Schänke zurück. P«l«- sler wollte ihn seines Leichtsinnes halber zur Rede fttzt und dadurch kam tS zum Strtit, indem sich auch die Alte de« Spe lunkenmaruie» hineinmischte, und der als Resultat «int Anzahl Beulen, blutunter laufene Augen und Polizeistrafgelder hatte. »4. Kegeuseitige Versprechungen. Während dort Gottlosigkeit und Ver brechen stch im Pfuhl d«r Schand« und des zeitigen und ewigen Verderbens wälz te, feierte« Rechtschäffenheit und Tugend glänzende Triumpfe an «inem and«r» Ort, nämlich im Hause d«S Ob«rst Tal miak. O, wie war das Vrrhältniß d«r wikd«rgefuttdent» und wiedervereinigten Verwandten tin sogar angenthme«, vom Glanz der höchsten Freude umstrahltes! E« war nicht de« Reichthum«, sondern der Liebt, der wahren Treue stillt« Glück, das Vater und Kinder, Gattt und Gattin so glücklich stimmte. Denn wenn Reich thum allein, da« heißt, pecuntärek Besitz, den Menschen glücklich machen können, warum waren Henrik», Kanard, Pelester und sein Weib nicht glücklich, sonder» leb ten fast ln beständiger Unruhe? ste wa ren ja auch nicht arm. „Kanard war also doch nicht der Schul d'ge," sagte der Oberst eines Morgen« zu Schauberg, da st« gerade Alle beim Früh, stück saßen, „sondern Henrike, dieser Böse, wicht. Ich war gestern im «ager aus State» Island und erfuhr vom Platzcom- Mandant, daß er entflohen sein muß. Die. ser Mann hat stch von ihm übertölpeln lassen ich hoff», «S wird ihm eiue gute Lehre sein." Schauberg übersetzte da« Gesagte seinem Verwandten Reinberg und dieser war nicht minder erstaunt. „Es soll mich nur wundern, ob er noch eingesangen wird," versetzte er, ~e« wäre schade, wenn er der wohlverdienten Strafe entging." „Ja," sagte der Oberst, „indessen ver gesse« wir den Bösewicht und denken an andere Ding«. Der Tag meiner Abreise rückt »un näher heran und bald müsse» wir un« trennen. Ich muß meiner Pflicht genügen und, wie Venera! McElellan schrieb, „da» Vaterland bedarf seiner Krieger." Erfüllt nun meinen ZWunsch und kehrt, nachdem Ihr Eure Verwand ! ten im Westen aufsucht, Alle nach hierzu rück. Wenn Einer von Euch Männern früher oder später den Drang in sich ver spürt, der Sache de« Nordens zu Helsen, unterdrückt diesen Drang nicht, sondern kommt zu mir in'» große Lager der Armee und wir wollen vereinj Alle für Einen und Einer für Alle, getreu der Devise in unserem Sternenbanner für ten Frieden, sür die Wiederherstellung der Wohlfahrt Amerika« kämpfen." „Vater," versepte Schauberg, einen zärtlichen Blick auf feine Gattin richtend, „wenn Hiatha nicht» dagegen hat, könnte e» sein, daß ich bald deinem Wunsch an spräche. „Würdest Du Adolph daran verhin dern, Hiatha?" Oberst diese. „Nein," entgegnete ste, „sein Wunsch und Deiner ist auch der Meinige ich „Hast Du die» gehört, Adolph," frug der Oberst. „Wohlan! vergiß Deinen Vaterland nicht." > „Top!" tagte Schauberg und schlug in > die dargebotene Rechte de» braven Oberst, „hier ist mein Versprechen, und wenn . Karl, mein im Westen, Lust , hat, so bringe ich ihn mit." > Einige Tage später befanden stck , Schauberg und die Andern auf der Reise , nach dem Westen und der Oberst mit sei nem Sohne Alka auf der Fahrt naid . Washington. Endt de« dritten Theile«. (Fortsetzung folgt.) Wie nian ssinstigc Hausfrauen er probt. Unter diestin Motto erzählt da« „P, A." eine Gtschichtt, dtrtn Schauplatz dit Stadt Prag gtwrsrn ist. Ein junger Mann hatte während des letzten Fasching« ein allerliebstes Mädchen, die Tochter aus einem guten Hause, ktnnrn gtltrnk und stch sttrblich in dttstlbe vrrlitbt. Da nun d»r Jüngling auch witdtr gelitbt wurde da ferner die gtstllfchafllicht Sttllung dtr btldt» Litbe«ltult tin» ziemlich gleiche war und überdie» da« so gewichtige Mo ment de« „Vermögens" durchaus ketn Hinderniß bot, so stand der Erfüllung der gegenstitigen Wünsche eigentlich nichts im Wege al« ei« alt»r Junggeselle von Onkel, und auch dieser nur tm Prinzip. Der gute Onkel hatte nämlich in seintr Jugend rinmal in der Llebe eln Haar gt fundtn, war deshalb aus Ueberzeugung Junggeselle geblieben und gertrte stch seit, dem als abgesagter Feind de« Heiratben«. Daß man der Meinung eine« nahen Ver wandte», welcher im Stande ist, seine Ansichten mit dreimalhunderttausent Grunde» zu belegen, Rechnung tragen muß. begrtift stch. Dtr hoffnungsreiche Ehestandscandidat tdeiltt also dtm Onktl willigung zu d'm ttilschtidtndt« Schritte. Nachdem dtr Onktl dit AuStinaudtrsetz ungen des Neffen mit Geduld angehört hatte, langte tr anstatt der Antwort nach tintm der Handschuhe des jungen Man nes, besah ihn genau und gab ihn dann dem Liebeselige» mit den Worten zurück: Für beute sage ich weder Ja noch Nein. Dagegen wirst Du mir auf Dein Ehren wort versprecht», ditsr« Handschuh hier bet Deinem nächste« Besuche im Hause Deiner Geliebten zu vergessen, und zwar derart zu vergessen, daß Deine Emma ihn nothwendig find«» muß. Wenn st« ihn Dir dann wieder zurückgegeben hat, bringst Du ihn und empfängst Bescheid. Der Neffe machte große Augen und wollte fragen, wie die« denn eigentlich zu verstehe« fei. Onkelchen ließ sich aber auf keine Auseinandersetzungen ein, sondern verlangte einfach strikten Gehorsam. Der Mann that wie ihm befohlen und kehrte drei Tagt später mir dem Handschuh zu rück. Der Onkel betrachtete aufmerksam da« evrpu» Äellltl und fragte: Hat Dir Dtine Gelitblt de» Handschuh selbst wieder zugestellt?— Allerdings, Onkel, und sie machte dabei die Bemerkung, ich würde wohl daran thun, meiner Hand chaussure eine größere Aufmerksamkeit zu zuwenden. Ein eleganter junger Mann dürfe ketne zerrissene« Handschuhe tragen. Sehr gut! versetzte der Obeim. Nun, mein lieber Eduard, meine Einwilligung zu Deiner Heirath bekommst Du nicht l Aber litbtr Onkel rief verdutzt der Neffe —so erklärt» Si« mir d0ch....! Di« Erklärung ist s«hr tinfach trwie dtrtt dtr Onkel, Du weißt, daß ich mir mein Vermögen im Laufe langer Jahre durch rastlosen Fleiß gtsammtlt habe und wirst e« btgrtiflich stndtn, wenn ich das» ftlbt einst nicht in schlecht«« Händ«« wis s«n will. Tin Mädchtn aber, m«in litbtr Eduard, da« dem Geliebten ein«« ztrris stntn Handschuh ung»näh« wi«d«r zurück strllt, wird «tnmal «her alles Andere als ein« tüchtig« Hausfrau. Darum g«b« tch mtin« Einwilligung zu der dtabslchtigttn Verbindung nicht und damit basta I Dtr Ntfft protestirte, entschuldigt», jammertt, abtr der Vocativu« von Oheim blieb odtr vitlmthr bleibt untrschütterlich in stintm Entschlusst. In ditstm Stadium stthl dit Angtlrgtnheit htut« noch, und «« ist wt nig Aussicht vorbanden, daß der kritisch« Onktl sich eine« Bessere« besinnt. Wenn Frankreich dem neuesten per Kabel gemeldeten Uebtrrlnkommen in Be ireff der Räumung de« französische« Ge bietes durch die dtutscht« Occupatio»«- truppen nachkommt, so kann e« stch, wa« dit Abbezahlung seiner Kriegsschuld an Deutschland betrifft, «ia«r Ltistung rüh men, die in d«r Grschtcht« tinzig in ihrer Art dastrht. E« hat nach tinem Kritgt, dtr alle s«in« Kräfte tu Anspruch nahm, die colossal» Summ» von 51.000M0,000 (»in» Milliarde Dollar«) inn-rhalb 31 Monattn abbtzahlt, also L 32,000.000 ptr Monat. Wtnn dit definitive Räu mung tn der zweiten Woche de« Monat- September erfolg«, dann hat dit frirdliche Occupatio» (von der Lapitulativn von Parl« an gtttchn«») im Ganztn 32 Mo «ate gedauert. Va« «pi«l,»ug der «inder. Nicht« ist reizend» und rührender, als die Leichtgläubigkeit, mit der die Kinder ein Spielzeug empfangen. In ihren Au gen ist e« ein Besitz für die Ewigkeit. Und wie begeistert sie an die Sache glauben! Behandelt da« kleine Mädchen nicht ihre Puppe, al« ob dieselbe lebe? Für Kinder ist nicht« todt, sogar Spielzeug nicht. Ich kannte einen Knaben, der einst sein höl zerne« Pserdchen i» eln entlegene« Zim mer trug, um es beten zu lehren. Ja es ist etwa« Geheimnißvolle« um da« Spielzeug! Die würfelförmigen Bau steine, mit welchen wir Häuser bauten, wie ste nirgend« auf Erden (ausgenommen von ähnliche» Baumeistern und ähnlichem Baumaterial) z» sehen stud, die Arche Noah'S mit den seltsam gestalteten Thie ren, über deren Namen sich stet« ein Streit entspann; die hölzernen Soldaten, die auf einer Scheibe stch drehten, die La ternenmagica mit ihren bnnteu Bildern, da« Theater, auf dem wir ausschließlich dem Ritterdrama huldigten all diese Dinge schwinden nie aus unserm Gedächt niß, ste waren ei» wesentlicher Theil der Romantik unserer Kindheit. Ja not mehr, ste blieben in unserm Herzen, als ein Stück unseres Leben«, unserer Erzieh ung. Spielsachen sind dit Werkzeugt der kind licht» Studien. Sit btsritdigtn da« Vt»< langen nach der Wirklichkeit dt« L»b»n« welches ln uns erwacht, sobald wir auf ir gend etwas Gewicht legen können, und lehren uu« in gewissem Gradt odtr bt fähigen un« zu lerne», wa« Wirklichkeit ist. Sie sind hauptsächlich die Nachahm ung von Dingen, welche Erwachsene ge brauchen Nachahmung ist ja unser Aller Lehrer. Der Sohn des Gärtners wünscht sich zuerst eine» Spaten, die Toch ter der Waschfrau eine Wanne, und die Kinder tiner rtinlichtn Hausfrau wascht« dit Rostn von den Gesichtern ihrer Pup- Pen. D«r Einfluß d«r Spirlsacht» auf dlt Entwickelung und Zukunft eint« Kindt« ist unberechenbar. In ihrer Wahl und Bthandlung vtrraihen stch dit natürli che« Anlagt». E« ist nicht gleichgültig wie ti» Mädchtn mit ihrtr Puppt umgtht, und ob tin Knabe litbtr mit Bausteint», odtr mit Htlm und Säbel spielt. Nicht immer ist e« nur Zerstöruug«sucht, wenn ein Ktud sein Spielzeug zerbricht, um stch ,u überzeuge», was im Innern stch b,fin det. Und wenn ein Knabe stch sei» Spitt ,tug stlbst erdenkt, was freilich selten ist. nen; gebt Euren Kindern nicht zuviel Spielzeug. Ie mehr das Kind hat, desto früher wird'eS desselben überdrüssig, wirst es bei Seite oder zerbricht »S, damit Platz für neues werd». Ein türkische« Sprich wort heißt: Nicht den Mann mit vielen Büchern, sondern dtn Man» mit tintm Bucht mußt dn fnrchtt». Auf da« Spitl ztug angtwtudtt, müßtt daß Sprüchwort umgekehrt lauten: Nicht vor dem Kind mit tintm Spitlztug, sondtrn vor dtm mit vitltm Spitlzeug sti dir bangt. Lthrt die Kleinen mit Wenigem stch begnügen und da« Wenige stch recht zu Nutze ma chen : e« ist «ine Lehre für da« ganze Lt brn! Viel Spielzeug ist wie ein Zucker werk, das dem Kinde den Magsn verdirbt; e« verweichlicht, verdirbt den geistig«» Appetit d«r Kinder. Wie interessant und nützlich würde es sein, wenn wir wüßte», wie vitlt Mt». sche», welche durch eigrne Kraft cmporgt kommen find, durch ihr Spielzeug erzogt» wurden. Denn daß im Spielzeug eine bedeutende pädagogische Kraft liegt, wird wohl vo» Niemand«» b«stritten. Die »ütz- lichen Spielsachen und welche, auseinan der genommen, irgend welche Merkwürdig ketten »der Schönheiten enthüllen, spor nen den Verstand an, und durch ste wird der Drang zum Fragen und da« Interesse für die Arbeit erwrckt. Gebt einem Kna> den Hammer und Meißel. Mit einem Mal fängt er an, in die Thür zu hauen und die Hacken der Fensterkreuze auszuhe diese Thätigkeit bleiben müsse. Oder gebt ihm ein Messer. Er wird so lange Buch staben und Earricaturen in den Schul tisch schnitzet», bl« er sich in den Finger schneidet und merkt, daß die« Vergnügen gefährlich ist. Gebt ihm »in» P»itsch», und »S wird ihn »ine gewisse Rücksichts losigkeit überkommen, er wird der Schrek ken aller harmlosen und schwächeren Sptelgenossen. Wenn die großen Genien ter Mensch heit je der Kindheit wahres Glück genos sen, so dankten sie e« ihrem Spielzeug; wenn die Geißeln der Menschheit jemals g»spielt haben, so hat ihr Spielzeug an dem Ruin ihrer unsprüngUchen Uaschuld mitgeholfen. Da« mögen Diejenigen be d»nkin, welche für ihre Kleinen das Spiel zeug zu wählen haben. Freilich ist »S selbst in diese« Jahrhundert der Regel» und Systeme unmöglich und wäre »« möglich, würd»»« ptdanlisch s»ia, für die Au«wahl von Spielzeug Regel« auf zustellen, aber schon die Ueberzeugung, daß dt» Au«wahl von Wichtigst ist, wird dir M«ist«n auf den rechten Weg bringen. Kaum glaublich! Tin deutfche« Blatt schreibt: Die groß artig»« Rüstung«« in Frankrtich, wtlch« wohl nicht m«hr al« Rttabliss«m«ot b«. jtichn«! «erd«» könn«», müsst» nachgtrah« di« Aufmtrkfamkett d«« Au«la»d«« in ho h«m Grade err»g«« und man ka«« stch «amtntlich t« d«n polttifcht« »te iniliti- rifchen Kreise» Deutschland« nicht dar über täuschen, daß die französischen Rüst- ! ungen keinen andern Zweck verfolgen, alz einen Revanche Ktieg in Scene zu scheu. Ein Mitarbeiter der „Militärischen Blät- > ter" »on Fach, der sich seit dritthalb lah ren ununterbrochen ln Frankreich aufhält und ein Urtheil über französische Ver- Hältnisse erlangt zu haben glaubt, erklärt es für unumstößliche Thatsache, daß mit allen Kräften an ter Jnsceinrung eine» Rachekrleges, an der Maschinerie gearbei tet werde, und daß das Personal schon die Rollen studire. In der Neumann'fchc» Brauerei in Lafapette, Ind., mißrieth seit einiger Zeit dem tüchtigen deutschen Braumeister Au gust Forn sein Gebräu auf unerkiäiliche Weise, viel von demselben mußte wegge schüttet werden und die ganze Berufsebre stand auf dem Spiele. Als man vor ei ntgen Tagen eine Partie Seife im Bot tich fand, war Forn nicht länger im Zwei fel, daß von mißgünstiger Hand das Bier absichtlich verunreinigt wurde und beschloß wachsam zu sein. Mit einem Navy Re volver bewaffnet, lag er mehrere Nachte auf der Lauer, bis er endlich um Mitter nacht einen Unbekannte» in die Brauerei schleichen hörte, den er sofort niederschoß. Bei näherer Besichtigung erkannte man in dem Erschossenen den entlassenen Vor gänger des Herrn Jörn, Anton Beck, unt in seiner Hand in ein Papier gewickelt, eine Partie j»s>s» foellttu. Auch Beck lienvater. Forn stellte sich freiwillig der Polizei und wurde unier eine Bürgschaft von gestellt. Recht heiter und für die jetzige» Zu stände bezeichnend ist der Beweis, den Bundessenator Caldwell dafür vorbringt, daß er gesetzmäßig erwählt sei. Er sagt, bei seiner Erwählung durch die Gesetzge bung von Kansas habe er eine Mehrheit von 25 gehabt; da aber nur da» Beste bleibe ihm immer noch eine nicht unbe deutende Majorität von 20; er fei daher „auf ehrliche Weife erwählt." Eine solche Logik kann nur in einer Zeit vorgebracht werden, in welcher die Corruption unter Beamten, und Volksvertretern eine gan, gewöhnliche, ja selbstverständliche Sache ist und eine ganze Nation angefressen hat. Sieben Zeilen ist Alles, was dem Kabel über die Eröffnung des deutschen Reichstags und die Thronrede des Kai serS mitgetheilt worden ist. Ueber unbe deutende Vorfälle in England, Spanien und Frankreich werden seitenlange Be richte gegeben. Die Vernachlässigung Deutschland» scheint eine absichtliche zu lein. Wo der Haken eigentlich sitzt, ob hier englischer Neid oder amerikani scher NativismuS im Spiele ist, muß erst noch ausgefunden werden. Sv klagt ein Eincinnatier Blatt. Ja, wo der Haken sitzt? Unserer Meinung nach darin, daß es an tüchtigen nnd gründlich gebildeten deutschen Agenten und Bedien stcten in de« englischen Telegraphen tmreaux fehlt und zum nicht geringe- Theil darin, daß die Deutschen den Aue, iändern nicht genug zu tmponiren wissen, so daß sich bet den letzteren die Ansicht festgesetzt zu haben scheint, die Deutschen würden sich sogar beleidig finden, wenn man viel Ausheben« von ihnen machen WtrthS- und KostbauS. Germania Hote?, ""zAs" Stalluilg für Chas. H. Schadt, Re stanration, Ecke Wyoming Ave. und Tommrr-ial Alle?, hält stets die besten Weine, Bier, Alc i-nd ander Fred Stentelkvbor Gönnern anzuzeigen, daß er di« Wirthschaft Jak. Schofield'S, No. Public Square. Südseite» t " ch B. Simon s iveiutz AquorHandlung, S 2« Lackawauna Avenue. zeichne!'» liberal» »erkauft und ist gegen DiSpepsia und zur Blutreirigung als vorzügli che« Bettank empfohlen. lBm>7l Der Unterzeichnete macht biermit dem deut schen Publikum belannt, daß er wieder sein Gr fchäft al« Uhrmacher und Juwelier an Penn Avenue, gegenüber dem „St. Shartes Hotel" eröffnet hat. Indem er sich für da« früher ibm geschenkte Zutrauen betankt, hofft er, daß solche« ihm auch wieder in seinem neuen Geschäft zu Theil wird und wird er alle« aufbieten, um alle sein» Kun den prompt und billig zu befriedigen. P«t«r Hatt ich, Uhrmacher. Juwelier und Bravem Zvf7S Penn «»enue. John Kobler, N e st a n ra n t, > Mainsiraße, Briistle s Gebäude, H?de Park, Philip Robinson, Bierbrauer, Empfiehlt sein ausgezeichnetes Fabrikat den ver ehrten Wirthe» bestens. lvjrt! sichere Kapital-Anlage- Lolchen Arbeitern und lyeschaslSleuttn, welche W »i. F. Kiesel, Notar. Grocerie - Geschäft Herm. Dcburkvlz, Das neue Ued. Merkl'S Euch wohl, es ist Nichts spanisch ' ' Reine Wahrheit nur sonst Nichts—fürwahr! N. («.Goodman ist soeben zurückgekehrt Mit Kleiderstoffen jeder An, Von jeder Farbe, gut, schwer und fein; ' Mit Flannel und Blautet beim Dutzend oder ll d s d M ' ten, Tuch für SackSfür grau und Älnd, S pr cadS und QuitlS zu betten, den! l Doch so scheint'S Jedem, der sie eines Blickes ehrt. . Ohn« Bar»um, ohne Hu mbu g und ohne ' Und Federn von Vögel, die nie gesehen die Welt; > edern für Betten, den Maiisen, ' zrun und I. Grieser u. Co.. Jackson Hans, Solid« Leute können Kost uud l.'og>« beim Tag» oder »er Woche erhalten. t7f7«l j Mortui Zetdler. GescbäftS-Ettipfehlung. steinen früher«« Kunden und «inrm ««rehrte i j daß mein« «ohld«kannlt - Cigarren-Fabrik gelagerten Zigarren bester Qualität zu versorgen, d BrieAiche Nufiräge wLiden pünktlich ausgeführt. » Fabrik an der Lunmore Straßen-Eisenbah», f> nahe Mulb«rr,straß«, Scranl»«. li t.>p7? G«o. Gramb«. 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