Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 30, 1873, Page 1, Image 1

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    Scranton Wochenblatt.
9. Jahrgang,
Dr. Bodeman
Ofßct-Tw.iden, Morgens von B—v
Nachmittag» „ ü—k
Abends ~ B—9
Nr Kr Nirj>lili<>>,l
deutscher Arzt,
Dr. ZatobDötsch,
Wundarzt oad Gedurtshelser.
Office: an Eedarstrahe, zweites Hau« von
William Ziegler's G schäfislokal. 11. Ward,
i2s Scranto», Pa. 7?
Deutsche Apotheke,
LIB Lackalvanna Avenue.
eben Handlet'S Merchant« u. Mechanles Bank.
!lapB H. F. Lobcck. tj
L. Otiittenäen,
Deutsche Apotheke.
31 <i Lackwanna Avenue.
Dr. <5. H». Mischer,
Arzt und Wundarzt»
ird soeziei Aufmerksamkeit gewidmet. Eon
sltirt >"uifch und englisch. Office über Ma
b'l»i Äpoth-ke, t!acka. Pvenue. ?Sf72
A
»erfertigt künstliche ahne, we>4 k ie natürlichen
und Dauerbaftigee. iliertreffen.
Eleganz dieser Zähne zu überzeuge«.
Deuisch wird in der Oifice gesprochen nnd un-
können sich vertrauensvoll an idn
' .-e «bcrhalb Mathew» Apotheke. lioS
Dr. S. W. Rueh,
klclik vou 6c
K'NN in deutscher uud exglischer Sprache ton-
Officestunden! 8 HIS 9 Vormittags.
12 „ 2 Nachmittags.
7 ~ 8 Abends.
A r cb i t e k t.
Empfiehlt sich dem bauenden Publikum, sowie
den Baumeistern und zur Anfer
tigung von Plänen und «oezifikationen, besorgt
Uderhaupt alle in sein Zach einschlagende Arbeiten.
Offne- Zeidler's Room No. Ij.
Etablirt in 1855.
G. A. St I. F. Füller S 5 Vo.,
EngroS- und EommissionS-Händler in
Groce r i e s,
Thee, Kaffee, Reis, Zucker. MolaffeS. Mehl,
Tabak, gis-den, «Hinken, Rase, Butter und Eier,
und Avenue, Ecke der
kjl W»oming Avenue. Scranto». Pa. 7l
Chas. Dnpout Brrck,
Advokat und Sachwalter,
Käufer nnd Verkäufer von Grundeigenthum und
Agent für den Verkauf von Votten des alten
..Slocum-Eigenthums."
Ferner Agent für die Vvcoming Tountv Mutual
Lcrsichciu,' lto., inkorporirtlBl». Kapital über
lese Gesellschaft fährt fort, zu
maßigen Prencnversichern und ist pünktlich ,n
Bezahlung aller ehrlichen Ansprüche.
Office in Sanderson u. So.s Gebäude, gegen
»brr dem Wyoming Haus. Scranton. lKjrB
2llex. yav,
Haus.Zehild.öcDekliratioiis.Malcr.
Empfiehlt sich in allcn in scin Fach einschlagen
rttlt^r pünktlicher und
Auch empfehle ich dem verehrten Publikum von
Scranton und Umgegend meinen Paint-
Srore. welcher a»c Sorten von i?elfarbcii
sowie Z 'perci, und «orten entdali. z» den
billigsten Pre»c». 7„,72
<sl, Fiseber
Grocericn nnd Provisionen,
»alten immer vorräthig die beste Auswahl von
»rocerten, Mehl und gutter, deutsche strüchie
Zucker, Kaffee, Thee u. s. w. Das deutsche Pu
lik..u: ist eingeladen, uns mit seiner Kundschaft
" b"ble» und sich zu überzeugen, daß wir die
este Waare zu dem billigste» Pre.le verkaut-n
. S«s»-' u. «ssion.
Hauer « Wanke,
Grocerteen nnd Provisionen,
Mainßraße, H,de Park.
Einem verehrten deutschen Publikum die erge
benste Anzeige, daß wir fortwährend einen auSae.
«ählten Vorratb von Proviant und
teln, sowie Ellenwaaren seder Art an Hand dal
den'virkiufen' unsere Kun-
Indem wir um zahlreichen Zuspruch bitte»,
gehen wir die Verfichernnq. daß sowohl Qualitä
lassen Waaren nicht« zu wünschen übrig
Jak» Haun. > Friedrich Wanket
Deutsche
Real Estate Agentur.
Alle, die Grundeigenthum kaufen oder vertäu
fen wolle», werden gut thun, sich an Unterieich
«ete zu wenden. Unser Katalog steht für Jede»
zur Einstch, offen. >vrundeigenthnm, so
wie Farmen i» TuSquebanna, Wavne und
W»»«>ng Tountie« zu verkante».
»- »tust. k.cka.
o»n Zha«.
In Owen « Atelier wird de«tsch
gesprochen l
Owen s Gallerie
„M»rl»l Block,"
221 Lackawanoa Aveuue.
Scranto«, H
Zu ebener Erde. Eingang i» ereereau'S Ju
«elcngeschäft, nächste Thüre zu»
Steue» zweite» Natibualßank.
Die beste Gallerie
im nördlichen Pennsylvanien.
Die beften Bilder
on jeder Größe. Sorte und Beschreibung, die
»eutzutage gemacht werden. Polograpbien wer
ben gewöhnlich in drei ausgefertigt und leine un
rngcnrhme Vcrsäumniß erlaubt.
Bildern von Kindern
wird
Spezielle Aufmerksamkeit
zeschenkt und b>» ich stets erfolgreich.
Zum Copiren gebrauche ich die berühmte
.«lobe Linse," beim«, in der Ver. St. Küsten-
Vermessung, da sie mathematisch genau »ergrS-
Zert.
Photographien «on Lebenden, oder kopirt und
»ergiößert »on alten Bildern, werden in Oel,
Wasser oder indianischer garbe durch tüchtige
Künstler kolorirt.
2f70 I. G. O w tn, Photographift.
Oese«! Oesen!
Billigsten Preisen
Halt immer Vorratbig ein gute Auswahl von
sieuen Koch- und Heizofen, Zu jedem Kochofen
vird einer von Leonards patentirten ungelötheteii
Waschkesseln beigegeben. Ferner Schlosser, Ban
»er und ähnliche Artikel, sowie Blechwaarcn jeder
»rt. Preise eben so billig als auderswo und di»
Waare gut. ZZagkha
Hcnr, Z. Zteqler,
Nachfolger von Grs. Pfeffer, Eedarstraße.
Joseph Ober,
3.l Penn Avenue,-Fabrikant ro»
Nech-, Knpfer- ä- Eisenwaaren,
>ä» stets eine gute Auswahl von Koch und Heiz,
liefen, sowie alle dem Haushalt nöthigen Gegen
lande, als Messer, Gabeln, Löffel Bügeleisen
ester Qualität.
Besonder« empfiehl er seine anfs dauerhafteste
emachte B lechdächer und Dachrinnen.
HpdrantS, Bleirohreii und Wasserleitungen
eder Art. 2«mzg
lienstoue tjotcl,
» der H»de Park Seite von Lackawanoa Avenue.
Das beste Robinson sche Bier und andere Ge
ränke, nno kalte-Speisen zu jeder Tageszeit.
Bedienung pünktlich und reell.
ES ladet zu recht zahlreichem Zuspruch freund
ichstei» 9mi72 Phillip Schnell.
Jobn Wertbamer,
plumlier und Gas Fitter,
KOK Lackawanna Avenue, frühere Lockup.
mpfiehlt sich dem deutschen Publikum zu allen in
ein Fach einschlagenden Arbeiten »nd garantirt
>ie beste Arbeit. Röhren, Hahnen und Zubehör
tetS vorräthig. 2n71
Collektions
Einem längst gefühlten Bedürfniß entsvrechend,
rröftne ich mit heutigen Datum eine SollektionS-
Ofsiee und empfehle mich der Gunst solcher ö!e
schaftSleute, die nicht Zeit haben, ihre Aus
stände selbst einjukassiren.
Ferner besorge ich schriftliche Arbeiten, wie,.
B. die Ansferligunj, von Mieths-Eontrakten,
Noten ». s, w. und «erde stets die sichersten
Zormulare und Steuerstemrel vorräthig halten
und jede Auskiinft bereitwillig ertheilen.
Referenzen stehen zu Diensten.
... Sü reifer, Wvoming Avenue.
«agU neben der Trust Sompanie Ban».
Fußbekleidung!
Der Unterzeichnete hat seit einigen Wochen in
einem Gebäude an Ecdarstraße, Ute Ward, ein
Stiefel- und Schuh-Veschäst
eröffnet, worauf er die Aufmerksamkeit des ver
thrten Publikums lenkt, gertige Waaren jeder
Zlrt siir Männer, grauen und Kinder balie ich
?et« in großer Auswahl vorräthig und verkaufe
jii so billigen Preisen, als irgend ein ähnliches
«eschaft der >wtadt. Geneigtem Zuspruch siebt
mtgegcn.(7d7i) J-kob Schimpff.
Lnther Sk Blatter,
Deutsche Wirthschaft,
Laikawanna Avenue, aegeniider de« M»belg«.
schäfl von Griescr u. Co.
N,x.'"""
Cigarre« Geschüst
machen sie besonber» Liebhaber de» edlen Kraute»
aufmerksam, da ihr Fabrikat vorzüglich ist und
im Großen und Kleinen »erkauf, wird. Ebenso
Rauch., Aa«. und Gchnupftabai«, Pfeifen
'' 27ap7l
veiiirich Hechst,
Eiiill» Scisr »i>d Lichlcr ZMik,
Slociim'z Flat,. Scranton. La.
ibre Seife und Lichter, vom besten
Material fabrizirt und zu den billiasten t reisen
b.st»Qua"u.ä.'-".'. uÄlein."'^
' und Fett werden in
angenommen »der auch zum höchsten
Marktpreise haar bezahlt. Beste Nolin.K.is.
wird fortwährend las.tbst fabrl.irt.
Peter Ereter,
R eftanrntion.
»23 P»»n A»«n»t. «rrani,«
Scranton, Luzerne County, Pa.. Donnerstag den 30. Januar >873.
0. «8c (^O..
»alten Vorrätbig und verkauft» zu den niedrigster
besten Sorten von verzierten und ge>
Tapeten «K Wandpapier,
Senstcr-Vorhäiige.
Schul-, Dlaoll- osd Schreidbücher,
Schreibmaterialien.
Leinwand- « rhänge «erden auf Bestel
e l'n "nd Placirt. Ta s-
SOI Lailawanna Avenue (Ecke von Laciawanna
und Washington Avenue).
Sprecht bei uns vor.
Die Deutschen werde« finden, daß unser Ge
lbaft gerade der Ort ist, wo sie prompt und reell
ehandelt werden. (2lo9)
D Nt»^.
>l l e Arten Wollenwaaren,
vucher, Spielwaaren u. s w.
tBap7 2t« Thüre vo« Tourthause.
Mrs. C Sehreifer,
Putzmacherin,
»at ihr Geschäft nach der Wyoming Avenue,
weites Haus von der Office des „Wochenblatt/'
erlegt und ladet ihre srüheren Kunden und das
rutsche Publikum überhauptzu zahlreichem Zu
pruch ein. Ave Waaren sind neu und modern.
iük72 Mr». <l. Schreiser.
Die <lollektionS»Office des Unterzeich
leten ist ebenfalls nach demselben Gebäude ver
rgtund werde ich, wie biohrr, so auch in Zukunft
»ich Beehrende prompt bedienen.
E. Schreifer.
Möbeln! Möbeln!
Grießer « Co.,
Soti Lackawanna Ave., nahe Washington Ave.,
eigen hiermit dem deutschen Publikum an, daß
e ibr Geschäft nach ihrem eignen neuen Gebäude
Än' früheren Platze verlegt
Dem geehrten Publikum für bisherigen Zu
pruch dankend, geben wie zugleich die Berstcher
mg, daß wir unsere Kunden auch in Zukunft
eell und billig bedienen »erden.
Reparaturen prompt ausgeführt.
Ebenso empfehlen wir uns als
Seranton, W. gebr. ISßii.
I. Ä. Ä. Vnrschcl.
«IL »Kit 4 II «It.
Empfiehlt sein als vorzüglich bekanntes Bier
-wem verehrten deutschen Publikum,
Dunmore, l. Juli 1871. da
George Saum,
Cnkpüitcr und Äiiü-Üütclücsimcr,
-iiipsithlt sich zur Herstellung von Neubauten und
besorg! Reparaturen icder Art gut und pünktlich.
Aufträge nebmen entgegen C. Brinkerboff. Ar
chitekt, im Erchange Block und George Wahl,
Barbier, i» I. Zeidler S Basement. l lap7^
9te«eS
Etablissement.
Die Unterzeichneten machen die deutschen Tin
wrhner von Seranton und Umgegend aufmerk
sam auf ihr neue»
Kleider-Geschäft.
t» I. Zetdler's Gebäude,
und garantirtN die beste und billigste Bedienung
und den eraktesten Schnitt in der Stadt.
Ihr Deutsche, überzeugt euch und sprecht vor. !
so werdet ihr befriedigt werden.
Zahlreichem Zuspruch sehen achtungsvoll en». '
gkgt» !
«»nxelkolr»Bclme!«!cr.
Lackawanna Avenue. Z»7
Zeidler'« Block.
Geranton, 29. April 1889.
M
Malereien
und beste Brbiennng, ZuUus
22-g »er Alte.
Menzels Hotel,'
»S «owerv, Gcke Bavard St.,
Re».Zlork.
Diese« wohlbekannte im Srntrum der Stadt
gelegene Hotel ist allen Vieisenden «nd grrundm
«!">«. Menzel.
! früh», ,Unl»n Reftanr«nt," Gcr«»t»n, pa.
?? Geschäfts-Karten.
?recl. Einsäen,
Architekt, Baumeister Sllngenieur
(Städtischer Vermesst r,)
Office, s«>l Lack.i. Avenue, nah« Washington,
Zlmz Scranton, Pa. 71>,1j
H.
RecbtS-Älnwalt.
?i«. Lackawanna Avenue,--Brundeig,»
t>»im ,um Verkauf oder zur Miethe, Collcktonei
pünktlich besorgt. 7j17i1
C. Q. Carman, Händlerin
PineßrookKohlen
Office in No. 109 Penn Avenue,
Scranton, Pa. !t
Peter C reter,
HanS-, Schild-,
FreSco-S5 Ornamental-Maler,
vr. ?. ?.
Deutscher Arzt,
7 biS g. ' «bend^von
Günster, K» Melles,
Advokaten und RcchtS-Anwälte,
Office in Jakob Schlager« Gebäude,
Ecke von La Havanna und Washington Avenue,
2SoB Scranton, Pa. ba
Gustav Hahn,
deutscher
Advokat «ud Commisfioner
der Vereinigt«» Staaten,
lW granklinstraße, WilkeS-Barre, Pa. lirl
?l. T. Hottenstetn,
deutscher Advokat,
ton, Pa. ftiibrt RechtSprozesse, besorgt Eollek
licnen >c. Ist Abends von 7—IN Uhr zu spre
che». Neben A!d. WatreS. 11jr72
Alexander Hay,
/rezco-, Ha:,!-- und Schild-Malrr,
Wyoming Avenue, nade der neuen Postofsice,
besorgt alle in sein Zach einschlagenden Arbeiten
und Tapezieren bestens. !jap7t)
W. Gtbso» Jones,
RechtS-Anwalt.
Office: in dem Bankgebäude der Trust To.,
Wyoming Avenue, Scranton, Pa
Emvficblt sich für alle in sei« Jach einschlagen
»e Geschäfte und berechnet mäßig. 21d7l
gegenüber dem Eisenbahn-Depot, Scranton, Pa.
Victor Koch. Eigenthümer,
Wird nach europäischem Plane geführt,
A. Konarson,
deutscher Uhrmacher Li Juwelier,
MyommgAve. gegenüber dem Wyoming Hau«.
Scranton, lii. Zan. IBLK ba
Merrtfleld,
Advokat und Sachwalter,
Scranton, Pa.
Office in Paxli's Block, Lackawanna Ave
lue. l9mzB
I»r X p «HKI»
Office im Wyoming Hauie, Eingang an Lacka
«anna Avenue.
2n7l Scranton, Pa.
Gngle Hotel",
' <lap72 Penn Avenue, !
Fritz Teufel, Eigenthümer.
Solide Leute können Kost und Logis erhallen.
(Für das „Wochenblatt.)"
Die Ginwanderer.
Bon Dr. Fr. Wilh. Dahlmann.
Zrster T b eil. Unter den Wilden.
Mortsetzung.)
>2.
Ein »euer Ankömmling.
Austen früheren Zeltlagern der In
v aner war also ein prächtige« regeliecht
angelegte« Dorf mit Gass-n und Stra
ßen entstanden. Auch in mancher andern
Beziehung war die Cultur tüchtig voran
geschritten. Manches wilde Gebüsch und
Gestrüpp hatte schönen Gartenanlagen
Platz machen müssen und tn eiaiger Tnt
fernung vom Dorf, wo früher himmelhohe
uralte Bäume standen, da blühte jetzt der
Weizen.
So wie das Land stch bedeutend ver
ändert hatte, so sehr hatten sich auch die
Bewohner geändert. Wer die Indianer
ehemals gekannt hatte und fie setzt wie
dersah, konnte sie kaum wieder erkennen,
so merklich hatten sie sich verändert. Ihre
Mienen trugen et» ganz andere« we
präge, als ehemals; man erblickte manche
wahrhaft noble Phvflognomlen, und ihrer
früheren nachlässigen Kleidung, die aus
gleichgültig übergeworfenen Shawl« und
Mänteln bestanden halte, war eine hübsche!
kleidsame Tracht gefolgt. Wie man die
Männer im Häuserbauen und Landbe
arteiten unterrichtet hatte, so waren die
Frauen im Nähen und Stricke» angelei
tet worden und Jim, der Neger, hatte seine
Mußestunden dazu verwandt, den Leuten
da« regelrechte Kochen zu lehren, «orln
er »in Meister war. Jim war überhaupt
eine hrave schwarze Haut, stet« guten Hu
mor« und wenn seinen Herrn zuweilen
die Sehnsucht nach seinen verwandt»»,
die er nie ganz irnlerdrücken konnte, trübe
stimmte, so erheiterte er ihn durch irgend
eine« jener lustigen Volkslieder, wie sie
unter den Negern keine Seltenheit stud,
zum Beispiel:
V!»s ll>o vtnllz klev !
dUn^in^
und sein Herr mußte unwillkürlich lachen.
«so standen die Sachen, da wurde
Schauberg eines Tage» plötzlich von ei
nem fremde» B.sucker überrascht, der nach
kaum hörbaren Anklopfen eintrat. Schau
berg war gerade wieder mit Hiatha
und Alka In ein'« jener Gespräche über
nützliche Gegenstände verlieft, deshalb
war das Pochen an dle Thüre nicht ver
nommen worden. Hiatha sah sich auch
gegen früher durchaus nicht mehr gleich,
sie war so schön g-worden, daß die benach
barten FarmerStöchter ste Alle beneideten.
Um tie Schönheit ihrer Körperf-rm
noch mehr,u hebe«, hatte Schauberg ihr
-lne neue kltidsame Tracht machen lassen
und das von Jim In aller Eile verfertigte
Wollenk.'eid war längst vernicht!». Frei,
lich war ihr jetziger Anzug immer noch
kein moderner, aber den Verhältnissen an
gemessen, und für eine einsame fern von
bim Geräusch der eivilistrten Welt gele
gene Kolonie hübsch genug. Sie trug
i'nen zart melirten Flanellrock mit en > d r
iiber anschließendem Mieder nach Art der
lirolerlnnen. Ihr Haar war zierlich ge
-lochten und hinten in einem sogenann
ten Krönchen zusammengelegt, deß?« En
sen von einem silbernen Pscil zusammen
zehalten waren, den ihr »ine Ansiedler,
s'rau, die au« der Rheingegend war, zum
Neschens gemacht hatte.
Der eingetretene Fremde entschuldigte
lich, daß er unangemeldet störe, „allein
ch fand Niemand draußen," sagte er,
,uud da mein Anklopfen nicht vernom
men wurde, öffnete ich. Ich bin ein
Missionär, Herr Schauberg, und von
?er Regierung en Sie empfohlen. Hie,
esen Sie gütigst" und damit überreicht!
r d.m Hausherrn «in Schreiben. Dle>
er begrüßte den Eingetretenen, nahm
,'en Brief und bot ihm einen Stuhl zum
itzen an, während Hialha und Alka sich
ntsernten. Der Fremde warf »inen Blick
ruf die Weggehenden und setzte sich.
Zchaubrrg öffnete den Brief und las des.
en Inhalt und der Mission» nahm ein
liottzbttch aus seiner Tasche und notirte
Ziniges mit Bleistift hinein. Während
deide also beschäftigt sind, will ich den Le
er mit der Persönlichkeit des Angekom
r.enen bekannt mache».
Er war ein hochgewachsener Mann mit
-rnsten aber freundlichen Gesichtszügen
knd stand lm mittleren Lebensalter. Sei
»en Beruf hatte «r mit Hintenansctzung
iller irdischen Bequemlichkeit und andern
veltltchen Rücksichten erwählt. Er war
zrundsätzlich grade und bieder und ein
Zeind salbungsvoller Heuchelei. Er wae
kin wirklicher Theologe und nicht ein sol-
Her Springinsfeld, wie man sie zu hun
gerten auf den Kanzeln Amerikas triff,,
Männer, die früher Handwerke aller
Art getrieben haben, ehe sie den Prediger
jtand ergriffe», um bequemer leben zu
können, und daher auch der diesem Be
rufe so äußerst nothwendigen Kenntnisse
ermangeln. Well es davon so Viele giebt.
teSbalb braucht man sich auch nicht zu
verwundern, daß die Kirchen dieses San
teS so wenig vom gebildeten Publikum
besucht werden, davon Manche als Un
gläubig« verschrieen werden, und doch
keine sind. Also nicht aus Faulheit, son
dern au« regem Eifer für die Sache des
Christenthums hatte er seinen Beruf er.
griffen. Er hatte schon auf andern Po>
sten mit reichem Segen gew'rkt nnd war
ein gründlicher Kenner der Indianischen
Sprach«. Auch war «r «In Manu von
unabhängig«! Denkart, d«r sich als im
Dirnste Gölte« stehend niemals zu elen
den Kriechereien um de» täglichen Bro
de« wegen herunter lleß. Dadurch hatte
er In seinem früher«» Amlsleben im
Di«nst an theils geregelten, theil« unge
regelten Gemeinden mancherlei nnange
sucht. Die« hatte «r sich aber nicht gesal
verleumdet und verklatscht. Endlich ward
«r de« Treibens niüd», ließ tle „Syno
dalen" >?vnodal« stin und sucht« sich s«i.
nen wirhing«krei« unter den Heiden, den
er auch fand.
„Ich stehe Ihnen In jeder Beziehung
zu Dienste«. Herr Missionär", sagte
Schauberg, nachdem er das Schreiben ge
lesen hatte, „auch will Ich Ihnen gern
zu« Ausbau »ine« Kirchlein« und Pfarr-
Hanfe« behülslich sein und so lange da«
k«tzt»rr noch «Ich» rtlg ist. steht Ihnen
mitne Wohnung zur Verfügung. Sie tp
zwar keine elegant», aber für genügsam«
Leute komfortabel genug."
»Ich bin Ihnen für Ihr freundliche«
Anerbieten sehr verpflichtet, Herr Schau
terg," »utgegnete der Missionär, „und
werde dasselbe annehmen."
„Aber Sie find gewiß müde und er
schöpf, von der Reife, ich will einige Er
frischungen kommen lassen", sagte Schau
berg „haben Sie den ganzen Weg z»
guß gemacht?"
„Nein," war die Antwort, „ich dank«
herzlich. Ich habe bereits bei einem der
Ansiedler etwa« genossen. Ich fuhr mit
tem Soldaten, der das Postfelletsen zwi
schen dem Fort und der nächsten Eisen
bahnstation befördert. Vom gort aus
bis nach hier bin ich allerding« zu Fuß
gewandert, aber das hat mich nicht müde
gemacht, ich that e« gern, um das Feld
meiner nächsten Thätigkeit in Augen,»ein
,u nehmen. Denke« Sie, daß die Zu
diamr für die sanften Lehren de« Chri
stenthums werden empfänglich fein?"
..Daran zweifle ich durchaus nicht; ich
habe wenigsten« Zwei hier im Hause, die
gewiß gern getaust sein mochten."
„Wer sind sie?" frug der Missi«-?är.
„Jene« Mädchen und der Knabe, die
Sie bei IhremEintrtt, hinaufgehen sahen.''
..Wirklich!" versetzte der Missionär er.
staunt, „ich halte st. für Weiße angesehen
und dachte die junge Dame sei Ihre Gat
tin."
„Noch ist sie es nicht," entgegnete Schau
berg, „aber sie wird e« bald werden ich
habe mich bereit« mit ihr verlobt und ich
wünsche, daß Sie un«. nachdem Hiatha
zetauft ist, priesterlich mit einander verei
neu."
„Herr Schauberg, ich gratulire herzlich,"
sagte der Missionär, „ich glaube wirklich,
sie haben eine gute Wahl getroffen."
Schauberg dankte dem Missionär, ver
nahm noch dessen Vorschläge in Bezug
-us den Kirchbau und versicherte Ihn wie
oerbolentlich. daß er tüchtig mit Hand
in'« Werke legen wollte. Darüber freute
sich der Geistliche. „In unserer vom Ma
terialismiis arg heimgesuchten Zeit kann
nan solche Männer, wie Sie, gebrauchen,"
sagte er, „wir wollen die Herzen und Ge
müther der Indianer mehr und «ehr zu
»eredeln suchen und Gott wird un« bei
jiehen."
Sie sprachen noch lange mit einander
lind wurden bald gute Freunde.
13.
«rant und Bräutigam.
Nachdem sich der Missionär einige läge
ZuSgeruht und die Gegend noch genauer
»ntersucht hatte, wurde da« verabredete
lveik in Angriff genommen. Man traf
jirar auch einige Schwierigkeiten, aber es
zing doch rüst g von Statten, denn Schau
>erg und der Missionär waren energische
Nänner. Der Oberst des Forts war setz,
vieder so freundlich und sandte Militär
jur Hülse, Die Soldaten sreuten sich
»vd sagten, da« sei »ine besser» Beschäf
ligung. Ai« Leute todt zu schi.ßen, worü
>er Alle lachten. Noch ehe dret Monate
»ergangen waren, war Kirche und Psarr
daus fertig, und nun fehlt» dem Dorf»
Während de« Lauen« war der Missto
»tr aber seelsorgerisch nicht müßig gewe
sen, hatte fleißig Han«b»such» gehalten
and Unter,icht in «inem leerstehenden
Zntlanerh-us» gehalten. Tin herrlicher
Geist herrschte seht la der Eoloni». Flu
che» und Schwören wurde nicht mehr
oernommen und auch der Umgang beide»,
lei Geschlechter wurde mehr geregelt, kurz
und gut, wa« Schauberg nicht Alle« allein
halte seitig bringen können, hals der
Misfionär vollenden und am nächsten
Sonntag» sollte da« Kirchlein eingeweiht
Schauberg berichtete die« Alle« an die
Regierung, auch der Oberst saßt» seine
Rapporte in ähnlicher Weise ab und da
nun diese e« nicht mehr nöthig fand, dort
,lnen Agenten und Militärposten länger
,u halten, so wurden Beide, der Oberst
mit seinen Scldaten und Schauberg mit
seinem Jim, abberufen. In vierzehn la
gen sollte der Abzug stattfinden, vorher
aber wollte man der Einweihung de«
Kirchleins, der Zaus» zahlrticher Indla«
ner beiwohnen und Schauberg stch auch
mit Hiatha in der Kirche vor tem Altar
ehelich verbinden lassen. Bereit« waren
sie auf dem Fort tüchtig am Einpacken
und auch aus der Station bereit»!»
man die Packlisten Obwohl nun
Schauberg stch eine, Iheil« auf die Ab
reis» »on der Etaiio« freute, indem stch
jetzt Gelegenheit bot, seine Verwandten
bald wieder zu sehen, so that ihm doch
ander« lbeil« der Abschied leid und so
bald er daran dacht», verdunkelten sich
sein» Gesicht«,üg», denn »r war »ln voll
ständiger Gemüth«mensch. Hiatha, di»
stin» ian»r» Denkweif» ganz g»«au >n
k»nn»n glaubt», beobachtet» di»» nnd legt»
Nummer 3.
seiner trüben Gemüibstimmung besondern
Ursachen zum Grunde. Aber diesmal
täuschte sie sich.
Einet Tages war Schauberg, eine
Pfeife rauchend, allein in seinem Zimmer.
Er war mit dem Abschluß seiner G«.
schästsbücher beschäftigt und saß vor sei.
nem Schreibtisch und halte den Rücken
»er Thüre zugewandt, als Hiatha unbe
merkt auf ihn zutrat. S-e Irgle ihre
Hand auf feine Schulter und sagle !a
h7«m welchen eigenthümlich klingenden,
aber wohllautenden Dialect:
„Der weiße Mann ist wieder tief be
schäftig! und wohl noch immer traurig."
Schauberg wände sich unwillkürlich
um, blickte die hinter ihm Slehekde an
und richtig sein- Mienen drück.en eine ge
wisse Unzufriedenheit au«.
„Ich bin wirklich mißmuihig gestimmt,
Hiatha," sagteer; ..und weiß eigentlich
selbst nicht warum. Nimm »inen Stuhl
und setze dich zu mir."
Sie nahm einen Siuhl und fehle sich
>» ihm.
~Ei, Adolph, Du hast doch keinen ei
gentlichen Grund mißstimmt zu sein,"
sagte fle.
„Alleidlng« habe ich da, nicht, indessen
der Abschied von hier geht mir nach."
„Und ist das die einzige Ursache?"
Schauberg sal» sie überrascht an und
schwieg.
„Ah," sagte Hiatha, „hat denn deine
braune Frau deln Zutraue» verloren, daß
Ou mir nicht all dein Leid mittheilst?'
Es war die» da« erste Mal. daß sie sich
seine Frau nannte. Schauberg that et«
»aar gewaltige Züge aus seiner lange«
Pfeife und seine Mienen erheiterten sich
merklich.
„Du nennst Dich meine Frau, Hiatha,
bist Du es denn schon?"
„Freilich," war die Antwort,
„Und wer hat Dir denn das gesagt?"
Sie lächelte.
„Du selbst." sagte sie.
„Und bei welch r Gelegenheit?"
„Ei, Dn loser weißer Mann, b st Du
so schwach von Gedächtniß. E« sind
kaum einige Tage her, da bemerknst Du.
Bezug nehmend aus unsre Verlobung, daß
tiefer Ring" sie teutete auf «inen
schmalen Goldring amZ.ig.fl,g„ ihrer
linken Hand. „Dein Schicksal und ta»
Meinige besiegle. Daß wir uns nan
oor Gott, dem Allwissenden, auf ewig mit
einander verbunden hätten und al, Mann
und VZeib zu betrachten feien."
„Du hast aber ein vortreffliche, Ge
dächtniß, Hiatha." versetzte Schauberg,
mehr und mehr merkend, daß seine Braut
irgend etwa« auf dem Herzen habe. E>n
schärferer Blick, den er aus ihre Züge
warf, bestätigte ihn in dieser Annadme.
und schelmisch mit dem Finger drohend,
suhr er fort- „ich glaube Du haft in Be
lüg auf den Ehestand noch einen andern
tehrer gehabt, als mich."
„Da, habe ich auch."
„Wer ist e« ?"
„Der Missionär," war die Antwort,
,Du weißt, daß ich nächsten Sonntag mit
vielen Andern getauft werden soll, und
ba sagte er mir gestern nach der Ex imina
lion, nachdem er mich über manche mei
ner früheren Verhältnisse al, Heidin, ehe
ich hierher kam, befragt hatte, daß meiae
Verlobung mit Die »Sllig eine« Ehe
bündniß gleich sei."
„Und was frug er Dich d.an Alle»
über unser Verlöb^iß?"
„O, sehr viel, sage ich Dir."
„Und Du hast ihm Alle« erzählt»"
„Ich hatle ja keine Ursache irgend et
wa« zu verheimlichen."
„Das war brav, Hiatha, und was er
wiederle er darauf?"
„Er sagte unsere Verlobung sei gleich
sam al« ei- Ehebündniß zu betrachten,
weil damals al« ste stattfand noch kein«
Kirche hier gestanden habe und kein Seel
sorger dagewesen sei, um unser gegensei
tige« Versprechen durch einen Eld vor dem
Altare de« Ewige» zu beilegeln. Trotz
dem sei aber unser» verlobnng al« ett»
Verebelichung lant bürgerlichen Vertrag«
gesetzlich gültig z» betrachte«, weil Da
ein Regierung«bevollmächiig,»r sei»st und
Dir da« Recht in käme Ehebündnissr ab
zuschließen, folglich auch Dein Eigene«.
Diese« Alle« habe ich nun reiflich »„H
allen Seiten überdacht und wie gerne ich
auch durch Priesterhand für'« ganze Le
ben mit Dir verbünde» sei» möchte, Glück
und Leid bi« an meine» Tod mit Dir
theilen mächte siehe weißer Man»
ich kann entsagen. Ich «»iß Du wirft
jetzt bald wilder zu Dei»en weiße» Vrü
dern sehen und vielleicht möchtest D»
Hiatha, weil fle eine Indianer!» ist. nicht
gern» m!tn»bm»a und sollt» dt»« »i» Ur
sache deiner Verstimmung sein. A»»l»b.
so «eh e« mir «hu, tch g«b» Dir d»i»
Wort, d»!n hilligr« versprechen zniückl"
Da« war beinahe z» ~«l für Schau
berg.
t«ietz» »w«