Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 19, 1872, Page 1, Image 1

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    KcrAnton Wochenblatt
8. Zahrganft
Dr. F. Bodeman,
Linden Straß»,
zwischen der Penn und Franklin Avenue.
?ffee-Stu,iden, Morgens von B—S
Nachmittags „ 3—k
Abends „ B—9
71! Abwesenheit wird gebeten, Nachricht zu hin-
I offen. 7mz?
ftr. !i>. l>l»litlel«>.
deUtsckcr Arzt,
Deutsche Apotheke,
iiB Lacknwanna Avenue,
« eb,n Handle«'» MerchantS u. Mechanik» Bank.
'.>a,'B H. F. Lobcck. lj
lü. Otiittooäen,
Deutsche Apotheke,
31V Lackwanna Nvenne.
Dr. C. .H.
Arzt «nd Wundarzt,
Austen« und Dhron - Krankheiten
wir» ssejit t -Aufmerksamkeit gewiomet. Con-
und englisch. Office iiber Ma
t>'i»> Apotheke, Lacka. Avenue. 23f72
,
' 2 "xrzt.
,-c oi>crbalb Ma!he»S Apotheke. NcS
Dr. S. W»
von 6c
Onlcestii»den! 8 bis!> Vormittags.
12 „ 2 Nachmittags.
7 „ 8 Abends.
« ir»-t Q» ,
" u'
Office: Zcidicr'S it'lock, Nooni No. tj,
G. 21. I. F. Füller L» (?v.,
Gro eeries,
Tht». S, Zucker, Melasse», Mehl,
ChaS. Tnpout Breck,
Advokat und Sach;va!ter,
Käufer und Verkäufer von Grundeigentbum und
Agent für den Verkauf ven Volten des alten
„Slocuin-Ägenlhums."
ferner Agent fiir die Lvcoming Countv Mutual
ersilteru inkorporir, IVA». Kapital über
'esc ttjcsellschaft sädrt fort,
.Heinr. Kra » ö,
Deutsche Bäckerei,
Ma i nslra sie , e Park,
F i sch e r Li A ssion,
und Provislouen,
Inda gischer u. Assion.
Völker.
Penn A»e„ nahe Äünkcr'S Möbclftore,
Haner S» Wanke,
Grocerieen und Provtttonen,
shh l il i d ich W
Orchcstrion.
!er.
ZumFnchling!
R. G. Goodmann,
22 Lacktttvanna Avenue,
Kleiderstoffen,
Seide,
Shawls
und ändert in sein Fach einschlagend« Waare»
erhalten hat.
Besonder» aufmerksam macht er auf eine Spe
zialität seine« Geschäftes, nemlich seinen hübschen,
modernen Lorrath von
Dameu-Hüten,
Bänder und Blnine»,
wie man ihn nirgends sonst hier antrifft.
Bestellungen auf Hüte, beseht und verziert
nach Wunsch, finden prompte Berücksichtigung zu
billigsten Preise».
Frauen und Mädchen, sprecht >sor, ehe ihr sonst
wo zu Eurem Schaden einkauft. tlap
Oefen! Oefen!
Bittigsten Preisen
Hält immer vorrätbig ein gute Auswahl von
neuen Koch- und Heizöfen, Zu jedem Kochofen
wird einer von Leonards patentirten ungelöthetea
Waschkeffcln beigegeben, gerner Schlösser, Bän
der und ähnliche Artikel, sowie Blechwaaren jeder
Art. Preise rbrn'so billig als anderswo und die
Waare gut. 23->gkda
Henr» I. Ziegler,
Nachfolger von Geo. Pfeffer, lleds rstraße.
Joseph Ober,
.t l Penn Avenue, —Fabrikant von
Bcch-, Kupfer- ä? Eisenwaareu,
stets eine gute Auswahl von Koch- ünd Heiz
ofen, sowie alle dem Haushalt nöthigen E cgen
-sände, als Messer, Gabeln, Löffel Biigi leisen
bester Qualität.
Besonders empfiehl er seine aufs dauert» fteste
zemachte B lechdächer und Dachrinnen.
Hvdrauis, Bleiröhrcn und Wasserleitungen
leder Ar». 2S«, 8
Uenstoue tjotc!.
an der Hvde Park Seite von Lackawanna Av nive.
Das beste Robinson'sche Bier und andere Ge
tränke, uno kalte Speisen zu jeder Tageszeit.
Bedienung pünktlich und reell.
Es ladet zu recht zahlreichem Zuspruch freund
lichst ein !>mi72 Phillip Schnell.
Jvh» TSertbamcr,
Mnnber und Gas Filter,
sein Fach einschlagenden Arbeiten und
Arbeit. Röhren, Hahnen und Zubehör
Callektions -"(Olkce.
Einem längst gefühlten Bedürfniß entsprechend,
eröffne ich mit bentigen Datu.n eine Sollektion».
Lffice und empfehle mich der Gunst solcher <»e
schäftsleute, die nicht Zeit haben, ihre Außen- >
stände selbst einiukassiren.
Ferner besorge ich schriftliche Arbeiten, wie z.
B- die Ausfertigung von Mields-Eontrakten,
Noten u. 112 w. und werde stets die sichersten
Formulare und Steuerstemvel vorräthig halten
und jede Auskunft bereitwillig ertheilen. >
Referenzen stehen zu Diensten.
E. Sch reifer, Wyoming Avenue.
31az7l neben der Trust Kompanie Bank.
Fnstbekleidnng!
Der Unterzeichnete bat seit einigen Wochen in
seinem Gebäude an Eedarstraße, tlte Ward, ein
Aticskl- und Schnh-Geschäft
eröffnet, worauf er die Aufmerksamkeit des «er- !
ehrten Publikums lenkt. Fertige Waaren jeder
Art für Männer, Frauen und Kinder Halle ich
stets in großer Auswahl vorräthig und verkaufe !
zu so billigen Preisen, als irgend »in ähnliches
Geschäft der Stadt. Geneigtem Zuspruch sieht
entgegen. 17d71) Jakob Schimpfs.
Luther S 5 Blatter,
' Deutsche Wirthschaft,
schält von Greiser u. <!o!"
Getvnke und die besten kalten
Speisen stets vorräthig. Auf ihr .
Cigarren Geschäft
machen sie besonders Liebhaber des edlen Krautes
aufmerksam, da ibr Fabrikat vorzüglich ist und
im Großen und Kleinen verkauft wird, Ebenso
Rauch-, Kau- und Schnupfiab.vt, Pfeife»
u. s- ». 27ap7l
Hil, «^Sechst.
Eurcka Säsl und Llchttr Fadlik,
Tausch angenommen zum höchsten
Marktpreise baar bezahl». Beste Rosin-Geife
wird fortwährend daselbst fabrizirt. 2Ä
Peter Creeer,
Restauration,
323 Penn Avenue, Seranlo».
«alte und «arme Speisen zu jeder TageSzei»,
netft andere» Srftischunge« ZSs7t)
Seranton, Luzerne County, Pa.. Donnerstag den w. September 1872.
äL (^O.,
Tapeten ä: Wandpapier,
Fenster-Vorhänge,
Achol-, Plank- und Achreibbücher,
Schreibmaterialien.
Leinwand- o rhänge werden auf Bestel-
Sprecht bei uns vor.
Die Deutschen werden finden, daß unser Ge
schäft gerade der Ort ist, wo sie prompt und reell
behandelt «erden. l2t »9)
K.D. Neuster.
Pudliwm
Meli»» »ohkeGo»-
tirten Lager von Hüten und Kappen «llee
Art auch Wo ll lvaaren, Spieka che^^B ü -
Neuffee,
Günster St
Großes Mobilien-Lager.
Lackawanna Avenue, Scrantv», Pa.
Alle Zeit in großer Auswahl vorräthig, Bu
reau«, Commoden, Nachttische, gewöhnliche und
Bettstätten jeder Art,
Scranton, 10. Jan. IBii<>. da
Möbeln! Möbeln!
Grießer « Eo.,
Keranton, M. Febr. IBKK.
z. N. Ä. Lurschcl,
Dunmore, 1. Juli 1871. da
George Saum,
MMtcr an» Biiu-UiMliiclMl,
im Srchanqe B?ock und George Wahl,
Barbier, in Z. Zridler'S Basement. 1 lap?2
Neues
Etablissement.
Kleider-Geschäst.
tn I. Zeidler'S Gebäude.
Z sp chsd ch «B»
vsnxelva? 6 Scdveiaer,
Zeidlei« Block.
Scranton, 23. April 13K9.
und beste Bedicnung. Wellner?
22ag der Alte.
Franklin Hotel,
Tedarsteaße 11. Ward.
rühmlichst dclannte Hotel bat Unter
-<s- Gefchäfts-Karten. '«i
?re6.
Architekt, BaumeisterSilngenieur.
(Städtischer Vermesset.)
Office, svl Lacka. Avenue, nahe Washington,
3lmz Seranton, Pa. 70,ti
kl. l^ampdell,
RechtS-A u w a l t,
oünktlich besorgt. 7jl7N
. E« Händler in
PineßrookKohlen
2jlB Seranton, Po. tj
Peter Erster,
Hans-, Schild-,
KreSco- Sk Oruameutal-Maler,
vr. ?. ?. SVI?3I'LR.
Deutscher Arzt.
Straße. Offieestunden: Morgen» »on ll> bis t 2
Uhr, Nachmittags »on 4 bis S und Abends von
7 bis S. Kian72
F. W. Güuster,
Advokat und RechtS-Anwalt,
Lffiee in Jakob Schlagers Gebäude,
Ecke von Lackawanna und Washington Avenue.
2908 Scranton, Pa. ba
G ustav Ha hn,
Advokat und Rechts-Anwilt,
Office mit Stanley Woodward, ESq., Franklin
Straße, WilkeSbarre, Luzerne Co., Pa. Ijrl
?l . S. Hotte u stet«»
deutscher. Advokat,
Office- No. 502 Lackawanna Avenue, Scran
ton, Pa. iliibrt RechtSprviesse, besorgt Tollrk
tionen ic. Ist AbeotS von 7—ti> Uhr zu spre
chen. Neben A!d. WatreS. Njr72
Alexander Hay,
W. (ytb son IVucV,
HoiiKr:,
Ä. E. Kouarson,
deutscher Uhrmacher i« Juwelier.
Wyoming Ave. gegenüber dem Wyoming Haus,
Seranton, 10. Jan. t 866 ba
« G. Merrifield,
Advokat und Sachwalter,
vr 8 ? »Mö.
»Eagle votrl",
Fritz Teufel, Eigen,hiimer.
Solide Leute können Kofi und Logis erhal'en.
E i n
Abenteuer in Missouri.
bubrn galt. Dt« Personen, zu denen er
sprach, meist Fremd», b»r»il»len ihm so
da« seltene Vergnügen, seine Geschichten
an den Mann zu bringen, seinen Ruf da
durch zu verbreiten und sich in einem
neuen Lager zum Helden zu machen.
Die Etnziladttten seine« Wtzlen Duell«
oder Morde« mit einem Schwur fließend,
sagte er in kühner Eltmax hinzu: „Ich
gehöre zu denen, dt» sich nie gefürchtet
weder vor Weiß, noch Schwarz, noch Roth
und iä?möcht« den sehen (dabei zog er
den Schaft seine« Bowiemesser« hervor),
der e« wagte, die« zu bestreiten." Wäh
rend er die« sagte, richtete er sich hoch auf,
streckte seinen Slltrhalz vorwärt« und
ließ seine kleinen, schwarzen, blutunter
laufenen Augen unter den Anwesenden
"umhergehen, indem er noch einmal wieder
holte: „Wer wagt e«, mir zu widerspre-
Niemand gab eine Antwort, und
jede« Auge senkte sich vor dem verächtli
chen Blick de« Bcaggadocio. „Ja," wie»
tet, und Euch die« zu beweisen, will Ick
Euch meinen Kampf mit Dester, Rath
das Wirthshaus trat. Indem er on dt<
Bar trat, an d«r Wirth, ter mit zu,
der Gesellschaft gehörte, augenblicklich er
schie-', fragte dtr 'remde in weichem Zone
«b er sür die Nacht ein Quartier Haber
könne? „Nen'iß Sie," versetzte Bonllcc
mit sreuntlicher Miene. „Tin Pferd, nich«
dlgt» und fein» Reisekleidtr mit Hilst dt»
ztn Ditntr und btsahl Ihm, sür das lhi»t'
t»s Herrn zu sorg»». „Ein Nachitffrn,
Sil?" fuhr der Wirth mit geschäftig»,
Mi«n« fort. D»r R»is»nde nicki» wi»t»r,
und da »r gewahrte, daß da» Feuer be
geb.» war und sichtlich nicht wünschte,
sich unter Fr»md» zu misch»«, nahm er
seinen Platz In der Stille an einem Tische
an ler Wand. Inzwischen war er den
Blicken d»r Aniresenden nicht entgangen;
aber während tie Meisten -ihn versteh en
belrachltten, hielt Kelser, Gr ego stischi
Held seiner eigenen blutigen Geschichte,
ärgerlich über d e Unterbrechung, in seine,
Erzählung inne und sah ihn mit einem
wilden Blick an. „Wieder ein I»nkee, icd
wollte MeS wetten!" sagte er in einem
fenbar um den Sielsenden zu reizen und
zu beleidigen. Der Letzter» schi»n jedoch
von d»r Bemerkung keine Notiz zu neh
men, sondern setzte fich an den Tisch, aus
welchem zufällig »ine alte Zeitung lag,
nahm sie mechanisch in d,e Hand u»d
sch.tn bald in ihren Inhalt veriitst.
Diise ruhig», gltichgültige Haltung schien
ren Raufbold noch » ihr zu rtizen; aber
sich für den Aug«nbl>ck mit dtn halblaut
hingiivorsenrn Worltn, dit Aankie's seit»
Itig» Burscht, btgnügend, wandt» »r sich
an dl» Andern und fuhr iu s»>nrr Äe
schlchtt fort, ind»m »r laut»? als g»wöhn>
lich sprach, namentlich al« »r zu den heu
tigen Einzelnheitkn seiner Geichichie kam,
um die Aufmeiksamkeit de« Fremden aus
sich zu lernen und einen unang»n»hm»n
Eindruck auf ihn h»roorzubr!ngen. Als »r
jedoch fand, daß der Letzter» sich durchaus
nicht aus s»in»r Ruh» ausstörtn li»ß, schloß
Kelser mit tintm wilden Flucht, und dann
> ch an den Wirth wendend, d»r wieder zu
der Gesellschaft getreten war, fragte er in
leisem Ton»! ob »r glaub», laß «in Diib
unicr ihnen sei ? „Tcht!" sagt»d»r Wirih
,n leistm, rolsichiigem Tone, „macht doch
ktinen Spektakel hier, ich bitt» Euch—l»nn
das ruinirt eines »hrllch»n Mann»»
Hau»!" „Wi'llt Ihr »lwadle Partei dieses
Eisenfresser an, indem er seine schwarzen,
stieren Augen auf d«i> Wlrth mit «in«m
Ausdruck h«fl«t«, daß der Letztere zurück
trat. „O. nein, Kelser,—ich will gar kei
ne» Menschen Partei ergreifen; aber Ich
bitte Euch, daß nichts zu ihm sagt.—
Andere mit heiserem Lachen, „aber wir
wollen Alle daran Thtil nehmen." Mit
diestn Worten stand «r auf, ging zu d«m
stillt» Rtistndtn HI» und fragt» ihn, iu
d»m »r Ihm »twas barsch auf die Schulter
schlug: „Was machen Sie, Fremder?''
Der Mann sah etwa« verblüfft auf und
zeigt» Züg», di» mit d«n»n d»S Fragrndtn
in zitwiich starktm Zonlrastt standen. Er
schit» ungksähr fünfundzwanzig lah»
all zu stin, haltt tlnt glatt«, dr»it», hohe
Stirn», «In weiches, eher weibliches, und
barlloses Gesicht und sanfte, angenehme,
blaue Augen. Da« ganz« Aeußere »eutite
auf«i>e von Hause au« schüchtern», be
ein««, d»r die Ursache, warum »r roh g»>
stört werde, nicht begreift, als eine« durch
die barsche Unterbrechung Gereizltn
schitn tr «in» Erklärung di»s»« unhöflich»»
B»n»hm»n« «on d«m Btg»nüb«rstehent«n
zu »rwartkN. „Ich fragt», wa« Sie machen,
m«inHerr?" wi«d»rholt» Kelser, „aber Sle
scheinen diese höfliche Anrede nicht zu vee
steh»»." B»i tl»s»n Worten stanten tie
Andern in Erwartung eine« Streite«,
plötzlich auf und bildeten In d«r Still»
»Int« Krri« Renommisten und
den Fremd««. Dit» schitn d«n Letzlern
«twa« an« s»in«r Ruh« auszurütt«>n und
easch im Kr» se umherblickend, antwortet«
«es-„lch bin sehr wohl, w«nn «« da» ist,
wa« Si» zu wissen wünschen; ab«r ich
w«iß «ahrhastig nicht, »««halb Sie so
«ustand erpicht find."
„Es gibt eine Menge Ding», die ih>
Aankee's nicht begreift!' versetzte Kelser
mit lautem Lachen. „Was meint dieser
Nensch,'meine Wirren?" fragte der Rei.
ende? indem er etwa» blaß wurde, und
vohntem Teuer, während er ausstand und
ni Kreise umherblickie, bi» sein Blick au>
?em verlegene» Gesichte de» Wirthes haf
ten blieb. „Wa» habe ich gethan, daß
gend Jemand h er fich veranlaßt sehe,
>ollte, mich ,u brleidlgen? Erlauben Sie
ose? ' fügte er hinzu, sich an den Wirtb
oentend. „Er tan» sich nicht selbst hel
en, ' wa,s der Rüiommist »in. ~Wen>
irgend Jemand Sie hier beleidigt, so bin
ich e». Und Bill Kelser thut immer, wa»
er Lust hat—überall und mit Jedermann."
.Und weshalb suchen Sie Streit mit Je
mand, der Sie nit gesehen od.r ein Wori
nit Ihnen gew»chs»lt?" fragte der Fremde
cuhig, während seine Lippen zitierten
>ei e» au« Furcht oder unteidrücktem Aer
ger und eine sanfte Nöthe fich über sein
ganzes Gcficht ergoß. Die Pupillen sei
ner Augen schienen sich zu erweitern und
seltsamer zu glänzen, denn je.—„Weil ich
euch All», Ihr verwünschen Janker'»,
hasse; und iro ich ein»« von Eur»m
stamme sehe, ist e« mir immer al« müßte
ch ihm da« Herz aus dem Leibe schneiden,
denn ich habe mich in meinem ganzen Le
ben weder vor einem Menschen noch vor
einem Teufel gefürchtet." „Kommt!"
warf der Wirth ein, indem er den Prahler
am Arme nahm, „wir wollen ein» trinken."
„Ja, ja, das will ich auch," sagte Kelser,
„ich bin Immer dabei, wo e» etwa» zu
trinken und au»zuf»cht»n giebt. Si» hö>
rrn es?" fuhr er fort, indem er den Arm
de» Fremden etwas ungestüm packle, „Sie
hören es, nicht wahr? Wir wollen mit
dem Wirthe ein» trinken und wenn Sle
beweist» können, daß fie ein anständiger
weißer Mann sind, so werden wir Ihnen
di» Ehr» anihun, ein zweites Glas mii
Ihnen z- trinken." „Ich habe nichl» da
gegen, di- Herren zu traktiren, wenn fie
Lust haben," versetzte der Reisende, indem
er sich mit würdiger Enlschirdtiihtit auf
richtete und in festerem Ton« al« bisher
sprach; „aber ich trink» nicht." —Nicht.'
hätt» den, Renommist/ in diesem Augen
blicke gelegener kommen können, al« das
Trinken aufschlagen zu hören, denn er
hatte sich schcn lange zu einem Streiie
mit ihm entschlossen, da er hoff«», dab»,
seine Fechtereigenschasien mit wenig oder
keiner Gefahr in'« glänzendste Licht stellen
zu können—ein» s»hr wichtig» Rücksicht,
wtnn wir bedtnken, daß all» Cha
raki»r» im Hirzen loch Feigling» sind.
„So wollen Sie also nicht trinken?" sagte
er zu dem Fremden.. „Haben Sie e« ge
hört, meine Herren, nun hat jeder in der
Gesellschaft die Wahl, ob er trinken oder
sich schlagen will. Und Si», m»iu H»rr,
Sie mir jetzt, wa« Sie wollen?"
„Ich will keines von Beiden," lautete die
Antwort, „jedenfalls nicht trinken."
„Dann müssen Sie sich mit mir schlagen,'
rief d»r And»r», indem er den Au«>pru<t
mit einem Fluche schloß und zu gleiche,
Zeit die Hand auf den Griff seine« Bowle
messer» legt» und »« halb au« s»in»i
Schktd» zog. „Haben Si» di» Absicht
mich zu mviten?" fragte der Fremde mit
einer Kälte, welche bei einem Blick aul
seine seinen, zarten Zöge erwarten ließ, er
werde vor Schrecken und Furcht scheu zu
rück weichen. „Sie können sich ja weh
r,n!" versetzte der Eisrnsresser in etwa»
wenigsr zuversichtlichem Tone, denn aut
er halte erwartet, den Andern sogleich
nachgelen zu sehen. „Fordern Sie mich
zu einem ehrlichen Zweikampf herau«?"
fragte der Andere. „Natürlich," polterte
Kelser, „wir kennen in unserm Lande kei>
nen andern Kampf, al« einen ehrlichen."
Die Lache begann j«tz> ernst zu werten.
„Meine Herren," sagte ter N»is»nd» mit
»in»r höflichrn B»rb»ugnng vor d»n An
w»s»nden, „Sit wissen, wie ruhig ich hier
eintrat und wie wenig Herau«fordernde«
mein spätere« Benehmen hatte. Sie ha
ben gesehen, wie dieser Mann gegen Ge
fetzt guter Erziehung handelte und «ich
zu einem Streite reizte. Und nun, da ich
ein Fremder bin—obgleich ich viel v»n
südlicher Ritterlichkeit gehört habe—wün-
All», All»!» laut»!» di» b»i«ah» gl»lchz»i
tlg» Antwort, „»« soll »hrüch und rrdllch
zug«h»n." D»r Elsensr»ss»r w«rd» et«a«
blaß und schien sich nicht ganz behaglich
zu suhlen. „Ich tanke Ihnen, meine
Herren, taß Si» mich turch Ihr Antrhie
ten üb»rz»ugt hab»», taß G»rechttgk»t«
und Ehre Jhnrn etwa« gilt!" fuhr ter
Frtmdt fort, „und nun will ich Ihnen he
weisen, daß tieser Mann ein feiger Prah
ler ist, sonst würle Keiner von un« lebend
diestn Ort vtrlossen. Ich bin zu« Ein
zeikampf herausgefordert, nicht «ahr?"
Die Aniwort war eine allgemel» bestätt-
Nummer 38.
qende. „Die herau«gesorderte Partei Hai,
glaube ich, die Wahl der Waffen, der Zeit
und de» Orte»?" Abermals erfolgte eine
bestätigende Antwort. Der Eisenfresser
wurde immer blasser und unruhiger.
„Wohlan denn, meine Herren, da Ich
nlt dem Bowtemisser nicht gewandt bin
und wünsche, daß die Edanee gleich sei, so
lchlage ich vor, den Erfolg dem Schicksal
>u überlassen und den Muth meine» Geg
ner» dadurch in« beste Licht zu stellen.
Zeder kann sich zu ein>m Kampfe bereit
erklären, wenn er seiner Waffe sicher ist
aber nur wahrer Muth kan» der Unge»
vißheit kalt In« Gesicht sehen —und mein
Sele'diger rühmt sich, daß er nicht« sürch
iet. Metn Vorschlag ist de«halb- e« sollen
iwei P stolen gewählt werden —wovo.a
da« eine geladen—und beide unter ein
luch auf diesen Tisch rersteckt werden.
Oann mag Jeder von un« sein Loo« zie»
den. Der Gezogene zielt auf das Herz
seine« Feinde« und drückt lo», während
der Unbewaffnete fest steht und die La
dung empfängt oder nicht empfängt, wie
der Himmel will; ist da« nicht ebrlichi"
„Bolllommen ehrlich!" fielen Alle ein,
außer Kelser, welcher ernst vor fich hin»
sah und schwur, nur ein Jankee könne je
auf solchen heidnischen Gedanken kom
men. „Sagte ich Ihnen nicht, er ist ein
Feigling, dieser Bursche—der vor weni
gen Minuten weder Menschen noch Teu»
'el fürchtete?" sagte der Fremde, da« Ge
lächter der Menge hervorlockend, welcfe
nun ganz auf seiner Seite war.
Der Wirth machte Einwendungen, daß
die Sache nicht in seinem Hause stattfin
den dürfe—al« ihn jedoch Einer von der
Gesellschaft aus die Seite zog und ihm
etwa« in da» Ohr flüsterte, sagte er nicht«
willigte mit Widerstreben ein
und e« wurde einer von der Geselll'chast
gewählt, der die Pistolen laden sollte,
welche augenblicklich herbeigebracht wu>«
den; In weniger al« zehn Minuten la.
gen sie unter dem Tuche auf dem Tische.
»Ich verzichte auf da« Recht der erste»
Wahl," s,gte der Fremde, al» er und
Kelser einander gegenübergestellt wurden.
Der Eisenfresser, welcher wirtlich sehr
unruhig war, was an dem blassen Gesicht,
den zitternden Gliedern und zuckende»
Muskeln zu «kennen war, schien plötzlich
bei diesem Zugeständniß wieder aufzulebep,
und seine Hand unter da» Tuch steckend,
,og er eine der Waffen hervor, hielt si«
vor die Brust de» Andern und drückte lo».
Aber sie gab lein Feuer.
Der Fremde, der nicht wußte, daß ste
ungeladen war, wurde weder blaß, »och
änderte sich der Ausdruck seine« Gesichte«.
Li« Umstehenden applaudirten und der Ei
senfresser wurde todtenbleich. —„Nun ist
k« an mir!" sagte der Reisende in ruhi
zem, srst-m Tone. Da« war mehr al«
sselsor zu ertragen vermochte. „Nein, »«
st an mir!" rief er, und im nächsten Au
genblick h-»tte er da« andere Pistol hervor-
Aber mit gleichem Erfolg-den» leine«
von den beiden Pistolen war geladen—da
oie Gesellschaft insgeheim beschloss n hatt»,
ven Muth Beider ohne Blutvergießen zu
Mit wildem Fluch da« Pistol weg«»»-
fend, während Alle: „Pfui I Psut i" rie
,en, zog Kelser sein Mksser herau« und
stürzte auf feinen Gegner l,«. Der Letz
tere aber, wrlcher rasch um den Tisch bog,
rief laut!
„Dreimal hast Du mir nach dem Leben
getrachtet—nun gilt e« da« Deine!" U»d
mit diesen ominösen Worten erhob er rasch
seinen Arm; im nächsten Augenblicke blitzt»,
krachte e« und der Eisenfresser stürzte durch
da« Hirn getroffen zu Boden.
Der Ausspruch de« Schiedsgericht«,
da« über dtese Sache saß, erklärt» sie für
gerechtfertigte Selbsthilfe und der blau
äugige Fremde nahm seine Reis» wieder
auf, al« wenn nichi« geschehen wir».
Ein Deutscher in New Jork hat sich «i»
Patent auf eine von ihm construtrte Kom
mod» geben lassen, welche ein vollständi
ge« Schlafzimmer-Mobiliar enthält. E«
befiuden sich dar!»: »in Waschtisch, Toilet
lrntisch, Spiegtl, Tisch, Ki»id»rschra»k,
Muskitonetzgestell, Spucknapf, Stieftl
knichl, Schreibpult und Büchergestell.
Da« am kostspieligst»» r»digirt» Blatt
Otutschland« soll di» „«öln. Ztg." s»i«,
st» „v»rbraucht" Alle« in Allem durch
schaittlich »30.000 per Jahr. Ja Am»-
rika gi»bt'« Blätt-r, dt» da« Dr»i- u»d
Birrfach» und m»h- au«g»b»n.
Di» deutsche Kronprtazesst» Victoria
hat »inen Pr»i« von 10,000 Thalern sür
di» bist« Abhandlung über Verbesserung
d»r «at»ritll»a Lag; d»r >rb«it»rin»»»
»»«schreibe» lasse».