Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 12, 1872, Page 1, Image 1

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    Scranton Wochenblatt.
8. la!>lM»i>
Dr. F. Bobemm?,!
Vindrn Straße,
zwischen trr Penn und Franklin Avenue. j
»"fnrr-Zlu.idrn, Morgens von 8—?
„ B—3
"In A!>«rsenheit wird gebeten! Nachricht zu biii
laisrn. 7mz7
vr Ur.
deutscklcr Arzt,
Deutsche Apotheke,
5 18 Lac? awaniia Avenue.
et-.i Händlers MerchanlS «. Mechanlc» Bank.
oapS H. F. Lobcck. lj
(ü. ü. Oliittevllen,
Deutsche Apotheke.
SIK Lcicklvauna Avenue.
Dr. C .H. Fischer,
Arzt und Wundarzt,
Nuqeii» und Ohren - Kralikkeiteii
wird svezie-t <Aufmerksamkeit gewidmet. Eon
-jltir!d?u!>ch und englisch. Ossiee über Ma
b-!»-» Apotheke, Lacka. Avenue. 29572
1)1'.
A j narzt,
rrrfrrligl künstliche ahne, wclä, k l» natürlichen
?n Schonheil und Dauerhaftigct. ibertreffen.
ist sich von und
' ' /e oberhalb MathelvS Apotheke. Ilc9
Dr. S. W» Nnch,
tüclco von
Kann in deutscher und englischer Sprache kon-
Lsxicestunden: 8 bis 9 Vormittags.
12 „ 2 NachmittggS.
7 „ 8 Abends.
. Arckitekt,
ligung von Plänin und Spezisikationni, besorgt
Lssice - Zeitler'S Block, Noom No. tj,
2ag7l Scranton, Pa.
Etablirt in 1355.
G. A. S 5 I. F. FnUer Lt i?o..
Grore r i e S,
Thee, Kaffee, Reis, Zucker, MolassrS, Mehl,
Chas. Dnpont Areck,
Advok^t^u^
Hetnr. Kraus,
Deutsche Bäckerei,
Ma^i ns> rabe, HydcP a r k,
Brod, einfache und verzierte iiuchen^e/werden
prompt besorgt. 9n7l
Fischer « Assion,
Grocerien und Prvvittouen,
Inda u. Assion.
tvjrLö «lhristian Völker,
Venn Ave., nahe Günster'S Möbelstorr.
Ha«er H» Wanke,
Groceriecn und Provlstonen»
wie Preise der Waaren nichts zu wünschen übrig
lassen. 3NapB
Jakob Hauer, i Friedrich Wanke.
Orchcstrion.
I o !»r. -
ZumFrühlmg!
F. G. Goodmal!!!,
221 Lackawanna?lve«ue,
Kleiderstoffen,
Seide,
Shawls
Dnmeu-H>itcu,
Bänder und
billigsten Preisen.
Oese«! Oefen!
Billigsten greifen.
Ar». Preist eben so billig als anderswo und die
Waare gut. Aagvba
N ckf
Joseph O^-ee,
Bech.-, Änpfrr- ck Eiseuwaaren,
Lesen, sowie alle bei» Haushalt nöthigen (ijigcn
stunde, als Messer, Gabeln, Löffel Bügeleisen
icd^Art"^'
Uenstouc tjotel,
trapse, n»? k.i'ie Speisen,u jeder Tageszeit.
lichstein
Ivb» Werthii.ncr,
plumbcr und Gas Flttcr,
Collcktions -Gtkce.
Einem langst gefühlten Bedürfniß entsprechend,
eröffne ichinii heutigen Datum eine CollektionS-
Lfsiee und empfehle mich der Gunst solcher Ge
schafMule, die nicht Zeit haben, ihre Außen
stände selbst einzukassiie»,
ferner besorge ich schriftliche Arbeiten, wie z.
B. die Ausfertigung von Mirtbs-Conlrakten.
Nonn ». 112 w. und werde stets die sichersten
Formulare imd Steurrstemrel «orrathig hallen
Referenzen stehen zu Diensten.
E. Schleifer, Wyoming Avenue,
31ag7l neben der Trust llompanie Bank.
g!
>>e^
Geschäft der Geneigiem Zuspruch sieht
entgegen. (7d71) Aakod Schimpfs.
Luther ss Blatter,
Deutsche Wirthschaft,
Cigarren Äefchnft
im Großen und Kleinen verkauft Ebenso
Ziauch-, Kau- und Schnupftaback, Pfeifen
u. s.«. 27ap7l
Ml; K sechst,
Eurcka Scisc md Lichtcr F^bnk,
Fliitz, Acriinton,
Unschlilt und gell werde» in
Marktpreise baar bezahlt. Beste
wird fortwährend daselbst fabrizirt. 22f
Peter Creter,
N esta n,
Kalte und warme Speisen zu seder Tageszeit,
nebst anderen Erfrischungen 2Ss7v
Scranto», Luzcrne County, Pa.. Donncrstag dcu 12. September 1872.
<BlL <ÜO.)
Tapeten H Wandpapier,
Aeiistcr-Vorhänge,
Schul-, vlank- und Zchreibbücher,
Schreibmaterialien.
Lein w a n orhä n g e werden Z^stel-
Sprecht bei uns vor.
Die Deutschen «erden finden, daß unser Ge
schäft gerade der Ort ist, wo sie prompt und reell
behandelt werde». (2loS)
K.D. Neuster,
?< Koppriifabrikant
teutschen Publikum
V die L»z^
Güttstcr St Hüll,
Großes Mobilien-Lager,
LackaWanna Avenuc, Scranto». Pa.
Alle Zeit in großer Auswahl vorräthig t Bu
reaus, t!oinmoden, Nachttische, gewöhnliche und
AuSzieh-Tische, Bettstätten jeder 'Art, Ma^razzen
kel- und andere Stuhle, Kinderstiidlchen, Mar
mor-Tische, Ruhbetten, «opha'S, Spiegel jeder
Größe; kur,, alle in unser gack einschlagende Ar-
Seranton, 111. Jan. 18KL. da
Möbeln! Möbeln!
(Vriefier St Eo.,
gebr. 1866.
I. Ä. A. Vnrschcl.
KlkklUtil k«.
Dunmore, t. Juli 1871. da
George Saum,
Vtencs
Etablissement.
Kleider-Geschäft,
in I» Zeidler's Gebäude,
Sedveliler,
Zeidler's Block.
Serantcn, 29. April IBL9.
22ag " der Alte.
Franklin Hotel,
Tedarsteaße 11. Ward.
TnseS rülijplichst bekannte Hotel hat Unter
bcn se n, durch gute Sveisen und Getränke un?
freund ich Bedienung Allen den Aufenthalt an-
«s» GefchäftS'Karten. "E»
t>c?cl. I.
Architekt. Baumeister «Ingenieur.
(Stadlifcher Vermeffer,l
Office, s<ll Lack.,. Avenue, nahe Washington,
3lmz Scranton, Pa. 71),1f
5. ». eampdell,
RechtS-Anwalt»
thum »um Verkauf oder zur Micthe. Collektionen
pünktlich besorgt. 7jl7t)
E« Earman, Hantier in
PineßrookKshlen
2jlB Scranton? Pa. N
Peter Creter,
HanS», Schild-,
Kreseo- 8t
Dr. ?. ?. SrMSI'LR.
Deutscher Arzt,
Straße. Lffcestuaden! Morgen« von lv bi« 12
Uhr, Nachmittag« von 4 bi« ö und Abend« von
7 bi« 9. . Kl»n 72
K. W. Günster,
Advokat und RechtS-Auwalt,'
Office i« Jakob Schlager« Gebäude,
Ecke von Lackawanna und Washington Avenue.
2908 Scranton, Pa. ba
Gustav H a
Advokat und Nrcht»-A»»a!t,
Offi.emit Stinlev Hri'ns'i»
Straße, Wilkcsbarre, Luzerne Eo., >a. tjrl
?l. S. Hottensteln,
deutscher Advokat,
Office: No. st>2 Lackatvanna Avenue, Scran
ton, Pa. ftiidrt RechtSpro»esse, besorgt Tollek
lionen >e. Ist Abend« von 7—li> Uhr zu spre
chen. Neben Ald. Watre«. 11jr72
Alexander Hay,
»nd
W. Gtbf o >» Iv » eS,
RechtS-Anwalt.
in der Trust To.,
LtoHKL,
A. Konarfon,
deutscher Uhrmacher Li Juwelier,
Scranton, lv. Jan. lB6k da
E. M-rrifield,
Advokat und Tachwalter,
vr 8 I» KM»,
„Eagle Hotel",
11ap72 Penn Avenue,
Fritz Teufel, Eigenthümer.
Betrug am Staatsschatz.
HartranN's Verbindung mit Evans.
2. Kapitel.
Die „nicht genehmigten und fuspentir-
Gcorge !?. Evan« hatt: da« Glück, Inden
Beilß von ein hundert und drei und acht
zig tausend Thaler der Volk«gelder zu ge
langen. Ein armer Clerk, mit einem Be
lauf von w.-nigkN Monaten der Bestßcr
eines glänzenden Vermögen«. Allein un
sir Abenteurer war nicht damit zufrieden,
stch mit sein.m erschwindelten Nkichthuuie
in da« Privatlebin zurückzuzucken. Es
befanden flch noch In rek Geneial Audi
tor« Osstce eine Anzahl Anfoiderungen
für Kciegsau«gaben de« Staate« Penn
shlvanien, die seit 1362 ausgelaaisen und
von der Ver. St. Regierung zahlbar wa
ren und die sich auf über eine M llion
Thäler teliefen, und tiefe in feine Hände
zu bekommen, war da« nächste Bestreben
de« Evan«. Diese Forderung«scheine wa
ren niema!« in Washington eingereicht
worden und war.« deshalb auch nicht
„fu«pendirl und nicht genehmigt" worden.
Der gemeinschaftliche Beschluß vom 22.
März 13V7, unter welchem Evan« feine
Anstellung hatte, hatte teshalh keine»
Bezug aus diese. Gtneral Hartranft hatte
deshalb auch keine Ermächtigung unter
diesem Beschluß oder unter irgend einem
anderen Gesetze, diese Geldangelegenheit
in die Hände eine« unverantwortlichen
Agenten zu geben.
Evan« greift nach diesen For
derung«schetnen.
Gen. Hakteanft bezeugt« vor der E»m-
Jahr« 18»8 mehrere Mal« in s In« Oifice
v?rh«r «ingestinde-, hatt«, „daß er nicht
glaube, ter Beschluß bezieh« sich auf ditf«
Er tlesert« jedoch ti« Forder.
ung«scheine an Eoin« an«.
Er macht «in Privat-Arran
g«m«nl mit Evans.
Eb« er ti' P ausliefirte, ging «r
jetoch ten folgenden V«rtr.g mit Evan«
«in sür die Tbei'ung dc« Plund«rS:
„Hairisburg, 39. März IB7V. Es
wird hi«rmit -«rständigt, daß die Vergüt
ung zahlbar an George O. Eoan« aus
trr Commission von zehn Prozent erlaubt
wurte durch einen g«m« nschasilich«» Be«
schluß ter Gesetzgebung von Pennfy'va
nien, pzsflrt am 22. Mär, 1865, für da«
Collektlren gewisser Ansprüche t«S Tkiia
le« an di« Ver. Staaten (laut Congreß
akt, vom 27. Juli 1861), In der Summ«
festgestellt werd«« soll, wi« e« dem I F.
Hartranft recht und billig erscheinen mag
lür die Di«! ste, die Evan« g«l«ist«t
Eallrk.lren von Ansprüchen, welch« d«n
iLalum de« S>rchnung«abschlusse« durch
die S'aat«beamt«li von und nach Decem
b«r 3. 1862 tragen.
„Es wird ferner ve>jNndig«, daß die
nothwentlgkn Ausgabin, w«lch« Georg«
O. Evans zu mach«» hat,sür Truckarb«!t,
schr«ibmal«rial, Reisekosten und Schrei
bergehalt, um ersagl« Anford«rung«n durch
die Ver. Staat«» abschließen zu lassen,
dem «rsagltn Georg« O. E?an« zurücker
stallet werden sollen n«ben der hierin «r
- Es wird ferner ver
«lnbait und v«rständizt, daß w«nn nicht«
colltltlrl wir», «Ich!« zu b«z->h'«n Ist.
I F Harlranf t."
Es war die« «In Privat Einveiständ
niß, welche« der General-Auditor in sei
ner osfizltllkn Eigenschaft nicht zu machen
bkrtchligl war. E« würd« nur al« ei« Pri
val-Einverständniß betrachtet und gehal
ten, und «s kam nicht a>,'« Licht, bi« der
Schwind«! aufg«deckt würd«. Gtniral.
Autilor Hartranft hatt« kiin Recht, ti«
V«rfügung«n t«S Btschluss-« von 1867
auf ti«s« t«m Evan« ütergebenen Schult
forterungen a?zuw«nt«n, indem litselbtn
gar kein«« Bezug auf di«s« Fort«rung«n
hatten. Jen«r Beschluß hatt« B«zug aus
~suSp«ndlrt« und nicht genehmigt«" An
sprüch«. Dl«s«r „Bargain" würd« In B«>
treff von Anforderungen gemacht, dl« nl«-
mals zur Zahlung «lng»r«icht worden wa
ren, sondern di« mit Staub bklaten in
t«n G.sächern ter O fic« te« G.n«ral«
Auditors lagen. Allein man wird hier
s«h«n, daß di«s«r „Bargain" di« dem Evans
Prozent beschränkt«. Weit entfernt da
von, dlc Commission herabzusetzen, «rlaubt
Hartransl noch ti« Au«.
gak«n für Druckaib«it, Schreibmaterial,
Reiflkost-n und Schreibergehalt" ««b««
d«n Proz«nt«n. D«r G«n«ral-Audilor
war lib«ral«r al« di« G«setzgebung. D«r
B«trag der Entschädigung sollt« «rhöht
w«rd«n, allein ter Antheil t»« Evan«
sollt« vön Hartranst bestimmt wert««.
Evan«, w«lch«r ti« Eigenthümlichkeit dt«
V«rtrag«S völlig verstand, verwarf Ihn,
sobald «S fich jür Ihn schkZl«.
Wenn da« nicht «In Einverstäiitniß
war zwischtn Hartranft und Evan« sür
Theilung trr B«ut«, sür was war»«
sonst? E« war nicht d«m G«s«tz g«mäß
grmacht, t«nn tl«se Anfort«rungen stnt
nicht In d«m Btschluß von 1867 «Inb«-
griffr« gewesen, wie G.-o. Hartraaft selbst
zugestand««. Da« Einvtrständniß war
auch nicht zur BcschüAunz dt« Volke«
ttilgcgingen «ort.n, trn« Hartranst wil
ligle ti«. mehr zu zahlt« al« ti« I« t«m
Beschluß ttr Gesitzgebung angeführt««
zehn Prvjtut. Es war auch nicht von
Hailranst und Eoan« In Ihr«r osfizitlltn
Eigenschasl gemacht wordrn, sond«rn als
Privatplrsonrn sür Privatzweck«, wi« «S
sich röllig «ntwickelt in dem vrrsolg« d«r
Vkihantlung««. Hailranst hatt« ganz
«insach «In«« Contrakt für «in««
Thrll d«r Bt«tr, und damit ste so groß
wi« möglich Wirte« möcht«, Halle er In
f«hr liberol«r Wils« tie Vergütung der
nothwendigen Ausgaben auch sür Druck
arb«lt, Rrisekosten und Schreib«rgehalt «r
-höht, n«b«n drn zehn Proz«nt, welch« dl»
Btsrtzgebung für «in« and«r« Klaff« von
Ansprüchkn «rlaubt«. I« m«hr «rlaubt
würd», t«sto m«hr konnt« «r natürlich f«lbst
„zusammrnrtchtn."
Wenn diese« Einv.'rstäntniß nicht mit
un hrlich-r Adstcht gemacht w rtrn, so
war «« jetensalls ungtsetzllch. Gtneral
Hartranst halt« k«In« gesetzlich« Erwächtl-
gung. .es al zuschließen. Dr Beschluß
von 1866 bezog sich nickt aus di«j« Klasse
von Anforderungen. Die Empfangs
scheine, welche er an Evans ausliefert/,
waren durch den Wortlaut des Beschlus
se« ganz entschieden auS.zeschlossen. Aus
«inmal glug aler dem General Auditor
ein Licht auf, und er h-gann einzusehen,
daß d rsi brstiub.'en Paplrrr in seiner Of
fice verircrthet w.-rden kö nien; dann
wachte seine Habsucht auf und er gab den
Contralt für Theilung der Biule auf.
tas Eiiiverständniß hat nicht den min-
Nachdini er seine Anforderung» Sä eine
grstch rt und seinen „Bargain" mtl Gene
?al Auditor Hartrenfi abgeschlossen hatt»,
elltr Evans nach Washington, um sich die
Entscheidung und Auszahlung zu verg».
wissern. Die Summ» tilief sich aus tl,-
053 798 86 und waren in dr«i Fr stzahl
ZZ.737 77
P1,053,7988k
Allein di« alte Anst-llung unter dem
Beschluß von 1867 entsprach dem
nicht. Man befürchtet», daß es In trd>
Schatzamt« zu Washington nicht an»r
-kanr.l werdtll würde, und am 13. April
1879 stellt« Gouveri'ör Geary ein« Schrift
au«, welche den Esan« zu feinem Agen
len für Ueb«rreichung und Colleklirung
derselben machte. Auf d«n gemelnschafl
lichen Beschluß von IBK7 wurde kein B«-
daß dies« Ansprüch« nicht In da« B«r«ich
jtlit« Beschluss:« «inschlagrn.
Am 26. August 1879 wurde dt« erst«
P«rgütung 'ür di« vom General Auditor
tmpfangtNtii Anfoidtrungtt, gtmacht und
Evan« «rhielt eine Anweisung sür ß 136,.
99, die «r in sein« Tauche schob. Er
hatte nunmehr In runder Summe dr«l
hundtrt und «In und zwanzig taus«nd
Ibaler d«r Vol «gelder für sich g«l>om
mehr al« «r zu beanspruchen berechtigt
war, unter feliur unverschämlen Ansor
derung von zehn Prozent Commission sül
einen R'chnung«abschluß, der in Wirklich
keit fünf lahn vor feinrr Anstlllung schon
gemacht woit«n war. Ander« groß« W«ch
s«l solll.'N noch kommen und unser Finanz
mann hi«lt «S für zw-ckmäßig, d«r«n B«-
Zahlung vorzutreiben.
Sie »rschr»ckin.
' Am 15. April 187 l war noch nicht »in
rother Cent von ditsen Ansord«rungrn in
t«n Staatsschatz einbezahlt worden. Osfi
z'ell hatt« da« Publikum nicht« g«hört in
Bizag aus d«r«n Adll«f«rung an Evan«.
Da« Volk von Pennsylvanien wußte gar
nicht« von der Ex steoz diese« Finanzag:»-
ten, ter Ihre Gelder coll?ktirle und beim
hundert Taufend In sein« Taschtn steckt».
Allein die Sicherheit, mit welcher »r sein»
r»pledationen verfolgt halte, fingen jetzi
an ernstlich gestört zu w«rd«n. Heißhung
rig« Schr«l«r sür «Intn Thtil d«r Beut«,
dl» ihr Aug» auf ihn g«rlcht«t hall«n von
d«m Tag« seiner Anstellung, folgl«n ihm
dicht auf d«n Ftrftn nach. Am 15. April
1871 «rhi«lt Eoan« 5137,822,59. Di«s«
Summ« war in zw«i bequrm» Wtchsel ge
lheilt worden in der Adstchs, tl» ganz»
Summe od«r «inin Th«il ters«lb«n für
Privatzwlcke zu verw«nd«n. All«in am
Ende hielt man «« toch sür am klügsten,
da« Ganz« in t«n Staatsschatz zu zahl«»,
wa« von Gouv. G«ar? gtlhan würd« am
25. April 1871, z«hn Tag« nachdem
Evan« den Wechsel in Washington erhal
t«n hatt». Am 15. Mal 1871 «rhitlt
Evan« ab«rmal« «in«n Wichst! ron 8243,«
167.57, d«r am IN. In dl« Staat«-Schatz
kammer gelangt«. B«i ditser Gelegenheit
heulten die Wölfe abermal« sür «In:n
Thtil d«r Beut« und der sichelst« Plan
war. e« In di« Schatzkamm«r zu zahl««,
um «« aus Ihi«m B«r«ich« zu halt««.
Endlich doch bloSg'stellt.
Spät im Frühjahr 1871 verlautete Im
Publikum, daß große Schivindklkitn In
Bezug auf die Anforderung«,! d«s Staat,«
an dl« General-Regierung vorgekommen
s«len. Schwer« Anschuldigungen gegen
hohe Beamten wurde« gemacht. Wäh
rend tiefe Anspielungen vom Publikum
Im Allgemeinen kaum beachtet wurden,
verursachlen sie groß«« Aussehe« bei D«-
ncn, sür welche sie bestli, mt waren. Am
23. Juni 1871 wurde «I« W-chs-l sür
«298,753 08 an Evan« au«g«stellt, wel
ch«» G«arp am 28. Juni in die Staat«-
Schatzkammer zahlte. Die Zahlung di«-
112«« Wkchsel« würd« str?ng brivacht und
b«i Gouv. Geary lirf Btschw«rd« «in, daß
Eoan« nicht g«hörlg v»rth«Il«. Am 24.
Juli macht« «in Wechsel d«« Evan« an di«
Nummer 37.
Zehnt« Nationalbank ron New Jork sür
L 29967.43 tie Schlußzahlung. Das
war was übrig blieb, nachdem er seintn
uuvtrschämten Anspruch von zehn Pro
,'nt abgezogt« hatt».
Der Gatte zweier Schwestern.
Ungefähr vor einem Monate wurden
die sashionahltn Ctrkel Berlin« durch die
Nachricht in Ausregung versetzt, daß die
beiden Töchter eines wohlhabtnden und
in geschäftlicher Zirückgezogtnhrlt leben»
de« Banq i!ers, eines Herrn Stauffeuberg,
mit einem Primier Lieutenaat des preu
ßischen Garde k'r»natl»r Regiment«, Hrn.
Bernhard von"Haffiea, verschwunden seien;
daß !» eine große Summe Gelde« au»
der Kaff: ihies Vater« entwendet und,
baß sie mit einem seltenen Cynismus deu
Lttztcrrn von ihrer beiderseitigen Liebe zu
dem galanten Lieutenant, deff.ntwillru
sie auf dem Wege nach der Salzsttstad»
wären, in Kenntniß gesetzt hätten.
Diese außerordentliche Affaire rlef zvr
Zeit in «er Hauptstadt de« deutschen Rei
che« eine bedenkende Sensation hervor,
und der unglückliche Vater wurde im Lauf»
der nächsten Tage von den Z»ltung«cor.
respondenten besucht, denen er ohne Rück
halt die folgenden curiosen Angaben
machte
„lch bin Mittlrer und nun 62 Jahre
alt. IH war früher Chef eine« Bank,
hau es in der Leipziger Straße und zog
mich im Jahre 1867, im Besitze eine« be
deutenden Vermögen.', in« Privatleben
zurück. Meine Frau starb im Jahre
1869. Wir hatten zwei Kinder, betde
loch er, —Adele und Ida. Sie waren
jung und von angenehmem Aeußeren, und
ich sparte keine Kosten für ihr» Erziehung.
Sie gingen zuerst in da« Institut der
FrSul.ln Bergheim in der Hauptstadt und
voll-ndtlen ihr» Ausbildung in der höhe
ren Töchlerschule in Dresden. Die Zeug,
niss-, welche ihnen von ihren Lehrerinnen
ausgestellt wurten, waren im höchsten
Grate schmeichelhaft, und a!« ich »od
meine selige grau die beiden Mädchen i«
Jahr» 1867 in di» Gesellschaft einsührttn,
wurden sie allgemein wegen ihrer Schön
heit, ihrer Grazie und ihre« feinen, takt
vollen Auktltltliz bewundert.
Im Jahre 1868 machte Adele die »«-
'anntschast de« jungen Herrn von Haff,
len, ter damals als Seeonde-Lieutcnant
in dem königlichen Heere dirnte und von
dieser Zeit datirt alle« Mißgeschick, da«
kürzlich meinen jetzt verödeten Hau«hal»
befallen hat.
war ein hübscher, ge
ivandter junger Mann; er war sehr ge
bildet und besaß etwa« vertrakte Ansichten
im Punkie der Weiberrechte. Wenn ter
stramme Offizier auch mich nicht durch
seine Argumeniallonen zu besseren An sich,
len über die Frauenemanzipation bekth
'«n konnte, so machte er doch einen tiefen
Eindruck auf di« Anschauungsweise meiner
beiden Töchter.
Adele faßte eine feurige Liebe zu ihm,
und ich glaube, daß ihn auch Ida gerne
sah. Er war ein tWticher Brsucher in
unserem Hause, und die Mädchen konnten
kein größere« Vergnügen finden, al« an
seiner Seite im Parlor zu sitz«« und m t
ihm zu converstren. O, die Thörinnen!
A!« ter Krieg im Jahre 1870 au«brach,
mußte der Lieutenant mit feine« Regi
mente nach Frankreich ziehen, und sein
Abschied schien fast die Herzen meiner ar
men Mädchen zu brechen. Ich iP,B sagen,
tax er tapfer gefochten hat. Bet Grave
lolte wurde er schwer verwundet, und al«
er im Juni 187 l nach Berlin zurückkehrte,
wurde ihm da« eiserne Kreuz verliehen.
O, mit welcher Wärme ihn meine Töch.
ter empfingen! Beide umhalsten und küß
,en ihn und stießen einen Freudenschret
»ach dem anderen au«. Der frühere ver
traute V-ikehr wurde erneuert, und täg
lich ging es vom Argen zum Schlimmeren.
Zuletzt hatte ich mit meiner Tochter Adele
eine ernstliche Besprechung der Sachlage
und fragte sie, ob sie den Lieutenant hei
raten wolle. Sie errölhete, schlug ihr»
Augen ni»der und bekannt» dann, daß
re« Herzens sei. Ich sah alsdann ten
mein« älteste Tochter heirathen wolle, er
mir al« Schwiegersohn willkommen sei.
Ich hatte Geld genug für nn« Alle, und
da die Leute über die besremtliche Ver
trautheit zwischen ihm und meinen Töch
lern zu sprechen begannen, wollte ich die
sem Zyefcn einen Halt entgegensetzen.
Der Lieutenant empfing meine Mit
«Heilung anscheinend voller Entzücken und
eilte untrr dem Au«rus» au« dem Zimmer,
daß er sein Liebchen an seine Brust drük
ken woll», »r bli»b lang» mit Adel» in dem
Parlor, und am Abende machte er mit ihr
und Ida «ine Promenade. Wohin >ie
gingen, wußt« ich zn jener Zeit noch nicht,
' ' t. Seil«.l