Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 04, 1872, Page 1, Image 1

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    Scr.inton MockenviM.
8. Jahlganq.
Dr. F. VoZeman,
. Lindln Straße,
'jwischen und Avenue.
M-racÜZvoa B—s
Nach/niüagS
„ B—9
In Abwesenheit wird gebeten, Nachricht zu bln
lass«». .
vr i>r
dcutscdcr Arzt,
2« Lqck.,«anna Ä»ea«e. «sc ran ton.
zwcite TbSrc von de? neuen 2. National Va»k.
Deutsche Apotheke.
Lackarvannn Nvenne,
,di» Handiey>!i>!ekchaiüs u, Mcchaili,«
9avB fi. H. N'
' A k. (-'lüM'ltcleu,
Deutsche Apothckc,
gl« Lalkw<,!iua Ar-i-üe.
verfertigt künstliche ahne. rV
in Schönheit und »linksten.
Jedermann ist eingeladen. V>U> von ! nnd
Eleganz dieser Zähne zu übeizeu^eii.
Denisch wird in der i7>>ice gestrichen nnd un
sere LandSleule löimcn sich »ir!rauen.'m>!l an ihn
wenden. . „
Lsßce oberhalb Mathews Apotheke. Itoy
Dr. S. W. Ruch,
, hat seine Ofäee verlöt nach der
ücllk von .^vo.
Ofsteestu»den! 8 l>i« !> NorinillagS.
/7 «Äirntv'.
>'n "
Äflc?/ No
2ag7l ' Pa.
titablirt in 1855.
G. A. Sk I. ?. K.'llcr « (?0..
H»inpM,n«-?Wler
Gro c eri rs,
Tbee.
- Ehas Dupont Breck,
Ndvokat u«d Sachwalter,
Käufer »nd Verkäufer »ou ttlrundeigenldum iwd
Agent fiir den Verkauf ?rn Lotten
Hetnr. Kr«»K,
Deutsche Bückerei,
st r a e,
? i s ci> e r ök Li s s i -> n,
Groeerien und Ptovislv»»^»,
y,ll» immer voirätbig die'hestt Auswahl von
Zucker, Kaffee. Thee ». s.«. deutsche Pu
' ttchVr u/Äm^n.'
"°lojr«i Völker,
Penn A»e„ nahe Günfter'S Möbelstore.
Hauer L» Wanke,
Verkäufer von
Grocerieen vud Provisionen,
Park,
"
Zaloh Hauer. I Friedrich Wanke.
Orchcstriou.
Da« in der Germania Halle aufgestellte Or
cheßrion ist dem lalenrvoU.il Instrumenten-
Anzahl neuer Plettn «traben »«rdcn. und kann
(iilafe Vier den «?emch eil - ll,e.
sischen Musik haben. Sprecht gefalligst vor.
Wer hat alte Cente?
ztngn, «Ä!, 1»« undÄu
U««»»iscr Jahrgange.
Wer solche d«<i»t, m»ld» sich in der trv'dittor
" Blatte«. , Z»8
Zum Frühling!
R. G. Goodmann,
221 Lackawanna Avenue,
Kleiderstoffen,
>KeiHe,
und andere einschlagende Waaren
erhallen hat. .->
Damen-Hüten,
Nändcr und Blumen,
wie man ibn nirgends saust hier antrifft.
Aesteilunarü auf Hüte, besetzt und verziert
n.ich prompte Berücksichtigung zu
Krauen sprecht »or, ehe ihr sonst
wo zu Eurem Schaden cinkauft. Ilap
Oefen! Oefen!
Billigsten Preisen.
Hält immer vorrk'thlg ein gute Auswahl von
neuen Koch-und Heizöfen, Zu jedem Kochofen
wird einer von Leonards pairntirten unaeliitbeten
Waschlessel» beigegeben. Ferner Gchlössrr, Bän
der und ähnliche Artikel, sowie Blechwaaren jeder
Ari. Preise eben so billig als anderswo und dt«
Waare gut. SZagMä
Hcnr? Zieqler,
Nachfolger von Geo. Pfeffer, «edarstraße.
Joseph Ober,
6 . l Penn Avenue,—Fabrikant von
Bcch-, Kupfer- ck Eisenwaare«,
ball stets eine gute Auswahl von Koch- und Heiz,
Oefen, sowie alle dem Haushalt nöthigen Gegen
stände, als Messer, Babels, Löffel Bügeleisen
bester Qualität.
rmvstchl er seine aufs dauerhafteste
gemach» B lechdächer und DachrinN«n.
HpdrantS, Blcirrhrrn uich Wasscrlliiunaen
jeder Art. LKmB
Nenstoue Hotel,
an dcr Hvde Park Seile von Lackawanna Avenue.
DaS beste Robinson'sche Bier und andrre Ge
iränke, nnc kalie Dreisen,u jeder TagrSieit.
Bedienung pünktlich und reell.
CS ladet zu recht zahlreichem Zuspruch freund
lichst rin !lm>72 PhilUp Schnell.
John Wertbamer,
plnmbcr und Gas Fitter,
207 Lackawanna Avenue, in Zeidler'S Block,
rmiftehlt sich dem dnitichen Publikum zu allrn in
sein stach einschlagenyeu Ardeitcn und garaniirt
Arbeit. Röhren, Hahnen und Zubehör
Collcktions
Einem längst gefühlten Bedürfniß rntsprcchend,
eröffne ich mit beuligen Datum eine Tollettions-
Ofstce und empfeble mich der Gunst lolcher che
schäfislrute, die nicht Zeit haben, ihre Außen
stände selbst einiukassiren.
Ferner besorge ich schriftliche Arbeiten, wie z.
B. die Ausfertigung »ou MietbS-C°ntralt,u,
s, w. und werde stets die sichersten
unvjede Auskunft bereitwillia ertheilen?
Reseeenzen stehen zu Diensten.
E. Schleifer. Wvoming Ayenue,
!Z l ag 7 l neben der Trust Companie Bank.
Fußbekleidung!
Der Unterzeichnete bat seit einigen Wochen ln
feinem Gebäude an Eedarstraße, l lt- Ward, ein
Alirfel- und Achllh.Gtschäll
Art, iür Männer, grauen und ziüider halte ich
st.IS in großer Auswahl vorräthig und verlaute
zu so billigen Preisen, als irgend ein ähnliches
«»eschäft der «tadt. Geneigtem Zuspruch sieht
entgegen. l7d?>l Jakob Schimpff.
Lnther H Blatter,
Deutsche Wirthschaft,
Lackawanna Avenue, gegenüber dem Möbelge
schäjt von chrteser u. So.
Vorzügliche Getränke und die besten kalten
Speisen stets »orräthig. Auf ihr
Cigarren Geschäft
machen sie besonders Liebhaber de« edlen Krautes
niifmerlkam, da ibr Fabrikat vorzüglich ist und
im Großen und Kleinen verkauft wird. Ebenso
Rauch-, Kau- und Schnupftaback, Pfeifen
u. s. w. 2?ap7t
MS; S? Sechst,
GMa Scise und Lichter FMI,
Kloriim's Fiats, Scraotoo, Po.
Empfedleu lbre Seife und Lichter, vom besten
Material fabrizirt und zu den billigsten treisen.
Seife und Lichter im Großen un» Kleinen von
bester QualitM llnschlii, und Fr« werden in
Tausch angenominin oder auch zum hölbsten
Marktpreise daar bezahlt. Beste Rosin-Seise
wird fort-ädrend daselbst fahiizir«. Z?f
Peter Creter,
' Nestn«ration,
> Kalte und «arme Speisen ,« jeder T-g-Szrit,
«etst andnen Erfrischungen ZSffg
Scranton, Luzerne Cou«ty, Pa.. Domierstay de» -l. Juli IR2.
(?0.,
Tapeten tKWsltdpapier,
Fenster-Vorhänge.
Schul-, Plank- und Zchrtlbbücher,
Tchreibmäteriallen.
Sprecht bei «ns vor.
Die Deutsch«, «erden finde», daß Ge
schäft gerade Ott ist, wo ste prompt und reell
behandelt werden. (2l o 9)
Art auch?Wollwaaren, Spielsachen. Bü
cher -e. halte. Bestellungen auf deutsche und
en Msche Bücher, kiesige und iu Deutschland er
scheinende und Paxiphleic werden
D. Neuffer,
(Yünster St H»U,
Großes Mobilieu-Lsger,
Alle in vorräthl^« Bu-
A^eb-Mch^Bettst^
kurz, alle in unser Fach einschlagende Ar
tikel, solid und dillig, als die Zeitumstände et er
lauben.
Scranton, lii. Jan. tviiö. da
Möbeln! Möbeln!
Grießer « Co.,
Ä)ü Lackawanna Ave., nahe WashiMton Ave.,
dem deutschen Publikum an. daß
Ste pa r a re n prompt ausgeführt.
Ebenso empfehlen wir u»S als Leichen»esorger.
Scranton, 28. Febr. iB6k.
Garney, Tripp Co.,
Linsten (^i^arre^,
S<!l>n»lpf-, Ra««h« nnb As»»-
Taback. Pfeifen :c.
Alleinige tlgsuthümer teS berühmten „Rap-
Aug' RauchtabackS.
«,i>S Lackawanna Avenue.
HA- Zdenisch wird von Hrn. John S. Schort
George Saum,
CmpciUe i^unh
Neues
Etablissement.
Dle Unterzeichneten machen die deutschen Ein
wohner' von Scranton und Umgegeud aufmerk
sam a> tf ihr neue«
Kleider-Geschäft,
in I. Aeidler'S Gebäude,
und garantirr« die beste und billigste Bedienung
und den eraktefteii Schnitt in »er Stadt.
Ihr Deutsche, übertrugt euch und sprecht »or,
so «erdet ihr befriedigt »erde».
Zahlreiche« Zuspruch sehen achtungsvoll ent
gegen
VtMßkldokä! Stlmeiller,
A>7 Lackawanna Avenue, 207
Zeidln's Block.
Scranton. 2S. April IBL9.
Cowin Sk Lehr,
> > Verfertig«? »on >
Grabsteinen,
Monumenten, Tischplatte»
und ollen Arbeiten, dir in ihr Aach einshlagca.
Halten vorräthig die hübscheste Auswahl von
Marmor uiu> beichastigen nur die besten Arbei
ter. Deutsche oder englische Inschriften angt
frrtiat.
Werk statte: An der Hvde Park Seit» von
Lackawanna A-enue. einige Thüren unterhalb
PH. Schnell'- Wirthshaus. ' 2Zmi72
«s- GeschäftS-Karten. -«»
?reä.
Architekt. Baumeister St Ingenieur.
kStädttschtr Lermefser,)
Office, 501 Lacka. Avenue, nahe Washington,
3lmz Scranton, Pq. 70, lj
kl. Oainpdell,
R e ch t »- A n w a l t,
Miethe. TölleNlvnen
Ä» Eartuau, Händler in
PineßrookKohlen
Off» ln No. !W Penn Avenue,
2jlS. i li Wevantaiii !?ta. > Ii
P «tsr Gr-ter,
HaUS-, Schild-.
Fresco- Sk Ornamental-Malcr,
Dr. E Fi?cher,
Arzt und Wundarzt, >
wird spezielle Aufmerksamkett gewtbmct. Con
sullirt deutsch und englisch. Office über Ma
thew» Apolheke, Varia, Avenue. 25f72
vr. viMsrM,
- Deutscher Arzt,
Straße. Offccslunicn: Morgen« von w
7 WS
F. W. Günster,
Advokat und Rechts-Anwalt.
Ecke von Lackawanna und Washington Avenue.
2308 Scranton, Pa. - ba
Gustav Hahn,
Advokat »nd Rechts-Anwalt,
Office mitStanle? Woodward, Lsg., Franklin
Straße, Wiikcsbarre, Luzerne Pa. ijrl
A . St Hottenstetu,
deutscher Advokat.
ton, Pa. ftübrt RechlSpr»»esse, besorgt Sollet
tioncn ic. Ist Abent« von 7—lv Uhr zu spre
chen. Neben A!d. WalreS. Njt72
Alexander H>ay,
Fresco-, Ha., > und Srhild-Maler,
Avenue, bliorat alle in sein Zach einschlagende»
Arbeiten und Tapezieren bestens. i4ap7t)
W. Gtbfon JoueS,
Rech»S-An^>alt.
SmvfiNiit fich für alle in sein Fach einschlagen
de Geschäfte und berechnet mißig. 2td7l
HoriKk,
gegenüber dem Eisenbahn-Depot, Scranton, Pa.
Bictor Koch, Eigenthümer.
Wird nach europäischem Plan« geführt.
A. C. Konarson,
deutscher Uhrmacher « Juwelier.
Scranton, ty. Jan. tBök - ba
V M-rrifi-ld.
Advokat und Sachwalter,
? »Mv.
2n7t Scranton, Pa.
..Eagl- Äotel".
Friv Teufel. Eigenthümer.
VLn Testament.
tWrtstvung.)
Ter Major fuhr sorl: „Also wir wa
ren bet der Clara stehen gebll»b»n. WejKt
Du, Junge, In da« Mädch»» bin Ich ver
liebt und d«r Franz war»« auch. Si» ist
»in Cng»ll Wi» hat st» ihre» Bat«! in
s»ta«r l«tzt«n Krankhtit gepflegt! Immer
heiltr, imm»r ll«bevoll. K«I»e Müh» war
ihr zu groß. Ein Mordsmädchen! ,Da«
wäre »In» Frau sü« Ernst', sagt» der Franz
all» Tage wohl zehn Mal zu mir und recht
hat»r! Jung», «en» Du die Clara kra
uen lernst und verllebst Dich nicht in ste,
dann dann beiß' Ich Die dt» Nas» ab!"
„Ich ktnn» ste, Onkel."
„Wo zum Guckguck hast Du ste denn
ausgegabelt? der Schleicher Karl kann
Dich doch nicht mit ihr bekannt gemacht
haben, »r hat ihr ja verboten, mich zu be
suchen, weil er fürchtet, Ich könnte Dich
zu sehr loben!
„Er hat mich trotzdem zu ihr geführt.
Ich erzähle Dir das nachher."
„Und Du bist nicht tn st» »»rltett?"
„Auch davon nachher; aber be»uhige
Dich, meine Nase behalte lch."
„Also, Alle« In Ordnung!" rief t»r
Majar schmunzelnd, obwohl »r zuglrtch
mit d»m gesunden Fuße htstlg stampft»,
da Ihn der Schmerz arg peinigte. „Bravo,
Juag», so ist'« Recht. Da« müßt» m»in
alter Feanz hör«n! Er hatt» »rft L«st da«
Goldkind, die Clapa, sekirr lttilvtfsal
«rbin zu mach««, ai« ich a>h«r «rzäHlz«,
D«in V«rhä-ltniß mit d«r sei zu'
End«, Du hatiest es mir ja g, schrith«^-'
j,Dt« >Oi»k«l Franz «benfall«. Ich tzab«
ihm zwei Brief« g«fchickt." V . '
„Er hat k«in«n b«koinm«nl Da ste«kt
stchtrlich d«r Lump, d«r Wild«, darüMr.
Von drnt sprechen Wir noch wxitck .Per
und mein sauberer Bruder Kail'passen,
wie mein alter Kriegskamerad Petäri sa
gen würde, Mammen,, wj« finntger Speck
und ranzige BsUtu.l .... .. "« " .
„Der Onkel »ollte also zu seitstr
Univerfälerbl« mächen ?"
»Ja, sie pflegte thu i« Gemeinschaft
mit der alten dicken Scharfen aus'«
lreuste. Ganze Tage war sie tu feiuts
letzten Krankheit bet ihm, Bruder Kart
Ntt es BerwutiderulyH^r.zttgte
sich so gesfiAtg unl> nie'-
mal« früher. Der Franz »ar schau sehr
krank, da brsuchie ich Pi«'l'ch'täglich
that. „„Fritz"", sagt« «!„,u
habr mein Testament gemacht,"" /.„Pas
ist r«ch>"",. «rwitdkrtr ich,"'/„man stirbt
davon nicht. Hast Du l>i« Clara zur
Erbin. «lng«setz)s"" „„Nein Dichl""i
antwortete e«. Da« war »ir d«»n doch
zu buni, Brgerltch fuhr ich i.hnun- „„Du
bist wohl-verrückt, Franz? W-«<soll Ich
alter Knaster mit D«iaem G«ld«? Das
g«hört den Kinder«, der Clara, und
weun Du Btrnunst annehmet willst, dem
Ernst!"" Er sah mich mit seinen großen,
klugen Aug«v recht durchdriugend an, Du
weißt ja, wie er's gerne thar. „„Wirst
Du denn das Gtld mit ln'S Grab neh
men?"" fragte er. „Wenn der Ernst
mit Ehren von der Dorl« geschieden ist,
wenn er ein neues Leben beginnt, wer
sollt« dann wohl Dei« Erb« frin, als «r?
Sorge nur. daß er und die Clara sich fin
den, das ist mein letzter Wunsch. Ich
hab« In melaem Testament auch daran ge
dacht. Ob tch's recht gemacht habe, mag
Gott wissen. Habe Ich eine Dummheit
brgangxni dana kannst Du fle ja später .
wltder ««»gleiche»!""-- -Cin paar Tage >
darauf starb er lu Clara's Armcn.' Er
hat ss«H«s«gn«tnvchtud«r leHlen Stunde!"
Die Äugen des alten Mannes wattu
feucht geworden» «r setzte die P'rlf« still bes
Seite. Ein paar Minnien schaute er
schweigend vor stch niedcr, auch Exi.st war
lief bewegt.
„Er ist dahin gegangen", fuhr der Ma
jor nach einer kurz»a_Pause fort. „Wif
«r gelebt, so ist er gestorben. Bis zu»
Tode hat er niemals an flch, mir an seine
Lieben g-dachl; an Dich auch, Ernst, un»
nicht am wenigsten. Wir haben Ihn be
graben.. Du magst Dir mein Staune«
denken, als vom Gericht das Tcsta«i«nt
eröffnet wurde. Da hat eS zwischen mir
und dem Karl eine heftige Sc««« gtgebtN i
ich habe ihm offen meine Anficht gefugt,
das Testament fei gefälscht, «r hat ge
schimpft und getobt? „ „Ich sollte ihm das
beweisen oderda« " So find
wir auseinander gegangen und haben
un« «ich! wieder gesehen. Auch die Clara
darf nicht mehr zu mir komme«; uur ver
stohlen besucht sie mich zuweilen; erst heute
war si« für «lnlg« Augenblicke hier. Du
weißt nun Alles, Erust, jetzt sagt mir
Deine Ansicht übtr die ganze vertrakte
Geschichte."
„Es Ist mir »och Eins uu7lar, Onkel.
Unter den Namen der TestrmeniSzeagen
steht der ,Arthur von Wilde', Wo« hat
dieser Mensch mit dem Testament zuthun?"
„Ich denk» das Meist«. So gewtß das
Testament gefälscht ist, so gewiß ist kleser
Höllenhand dabei bethrtllgt. Wenn Ich
nur erst wüßte wie?"
„Aber wie kommt Ontel Franz zu einer
solche» Bekanntschaft."
„Etwa ein halbe« Jahr vor seinem
Tod» wurde Franz auf dir Straß»
plötzlich von «inem schweren Unwohl
sein befallen. Der Herr von Wilde
nahm sich seiner an. Seit der ZM
war er ein täglicher Bast bei Franz.
Du weißt, wie vertrauensvoll und dank
bar mein Bruder war. Der Lump wußte
ihn ganz und gar zu umgarnen, er genoß
sei» höchste« Vertrauen. Ich habe Ihn
nie leiden können. Nun aber endlich
heraus mit der Sprache, was denkst Du
üb»r die« Himmel - Sackerment« - Testa
ment?"
Ernst hatte genug gehör». Die Erzah
lung de« Major« hatte ihm die feste Ue
berzeugung, daß da« Testameut gefälscht
sei, gegeben und er war entschlossen, dem
Verbrechen nachzuspülen, wie schwer des
sen Entdeckung auch erschien. Er erzählte
dem Oheim die Erlebnisse »,« Morgen«.
Das OmnibuSabenteuer versetzte den al
ten Herrn in die heiterste Stimmung; über
di» Frechheit d»r Bertram«, Vater
Sohn, fluchte und «»it»rt« »r, al« aber
Ernst Clara's feste« Austreten gegen Wil
helm Bertram schildert», «ar «r ganz ent
zückt. „Ein wahr»« Prachlmädcheo
tl»f »r a»«, int»« «r j»b»l»d die wledtr
zur
„Wer hätt« gejUqubt, daß di« kleine schüch
' terne Taub« so viel« Festigkeit b«säß«!
Mach Die 4«in« Gorg« üb«r d«n Korb,
mein Jung«; sle kennt Dich ja nicht, wie
Du wirklich bist. Sie wird doch Deine
grau, das thut sie mir schon zur Liebe!"
Als Ernst in seinem Belicht weiter fott
suhr unt «rzählt«, daß der Assessor flch «»
.boten hab«, der Testamentsfälschung nach
zkspkr«», daß «r nur auf di« G«««hmi
igunz be« Masor« wart«, u« weitere
schritt« thun, wurde der alte Mann
sehr eenst und nachdenklich. ~E«ist ein
h»stt Ding «it solcher Untersuchung,
Ztnst", bemerkt« «r endlich, „mein alter
PrtZrl wurde sagen, wenn
Man t», Mchepi Brei rsthrt, stinlt er;
Ma?, kann da« Resultat sein? Bicll-icht,
»aß ich:d«» l«tbtichen Brud«r auf'« Zucht
ht»»b<ing«? Änifchiid« Da, m«tn Jung«!'
„Sktin' um ktinen Preis t Ich
Würde zehn Erbschaften ver
zichten, «he lch Dlr zumulhkte, Dir Deine
letzt«« Jahr« durch «tuen terartigea Pro
zeß zu verbittern."
„Ganz der alte Ernst. Er ist unver
fälscht und unversehrt au« der harten Le
bensschule hervorgegangen!" entgegnete
der Major mit emem I«ucht«adra Blick
auf feinen Neffen. ..Go will ich denn
Ein alter Soldat darf sich
nicht fürcht««, flch «ich» «j«» weichliche«
FtfühlSdufelel hingeben. Hak tnein Bru
der, der Hallunke, ein Verbrechen began
gen, ls.mgg.er die Frücht« tragen. Der
Franz würde flch noch im Grabe omdre
hen, wenn er hörte, vaß diese Schurken
Dich umsein Vermögen betrogen haben.
Ernst, Niel« Junge, sag Deinem Assessor,
er soll«. «usi. «Ich.O,«leln.
Fällt durch tle Unlersuchuog etil Klecks
auf den Namen Bertea», so»lrst Du Ihn
schon wieder auSlplHen und den all»,,
zu Ehren bring'««!"
Herr Ajessor Werder", meldete
'd/t 5ll? » <«d
„Der kommt rvl« gerufen", rief der
Major «freut. „Scholz, noch zwei Fla
schen Wein, aber vom rothgefiegelten, denn
dtfse Juristen haben nichtswürdig feine
Züng««, Führ' den. Assiffor herein."
Def Assesso» begrüßte den Major mit
einer so freunyllchi« Offenheit, daß er so
«ort da» Herz d,s alle« 5,15«t«0 gewann.
Er entschuldigte fein«ir unerwarteten Be
such, indem er lachen» sagte! „Ich hin
ivle ein Kind, »vs niesn Steckenpferd, ein«
hübsche Untersuchung ln Frage kommt.
Ich kann die Zeit gar nicht erwarten.
Als wir uns treunteu, Herr Bertram, «ilt«
ich nach Zln«»ch«u»tld».Biiit, um
di« Wohnung de» eiittu mitunterschriebe
nen Zeugen, des Acluar» a. D. Herrman«
Solbrig, auszuforschen. Ich erfahr, daß
dieser Mensch schon vor-drei
lizeilich abgemeldet fei, daß er «inen Au«-
watidernngtpaß «ach «merik» genommen
und wahrscheinlich dl« Neise schon aoge»
lreleN habe. Ein mir befreundetrr Be
amter der Crimtnalp»lizel lhellle mir mit,
daß Solblig, der wegen verschkltntr
Ditnstwidrlgleiten und wegen de« drin
genden Verdacht«« d«r Best.chlichkeit ver
abschiedet worden sei, längere Zelt als
Winkelkonsulent in Berlin gelebt habe.
Es sei ein geschicktes Mensch, mit ange
nehmen,, »ertraue«erwecktndem Wesen,
aber durchaus unzuverlässig, E,i« Win
kelgeschZst hätt« Ihn schon mehrfach mit
der.H>ollzel in Berührung gebracht, bis
j?tzt aber sei nichts gegen ihn zu beweisen
gewUen, obgleich.» bei verschiedenen Ge
legeAheileii eine >sthr zweifelhafte Nolle
gespult habe. Diese Auskunft hat mich
in meiner Ansicht'iiber das Testament be
stärkt. Da Nun der zweite Zeuge der
Diener des Herrn Majors ist, bin ich so
fort hierher geeilt In d«r Hoffnung, Sie,
Herr Beitranf, noch hier zu treffen und
zu ob der Herr M»j», mir die
Erlaubniß gibt, wiiter vorzugehen."
Assessor!"' rief der Ma
belügt. „Im Sturmschritt, gerade
aus los, s» lieb'ich'«. Ruf
mich brauch«« Sie keine Rücksicht welter
zu nehmen, nur auf den Jungen da, den
Zrrft. Die ganze Befchlchte ist «lr zwar
fatal genug, aber »a» hilf,'«? Inder
Noth frlßt der TrA«? Fliege«, wie mein
alter Krt«g«kamerad PetSri sagen würde.
Dabei fällt mir übrig««» «la« hübsche
Geschichte ein. Mein aller Freund Pe
tiri «
„Aber lieber Onkel
„Hilst nicht», mein' Junge, »ist die
Geschichte, ste ist «irkiich hübsch, dann
weiter. Der Petäri also stand gerade In
Berlin, ak« dort die Cholera zum ersten
Male wüthete. Der Petäri war ein
prächtiger Kerl und vor dem gel»de stand
er so fest u«d i»uih»o?, al« könne er gar
nicht sterbe», aber »or der Cholera hatte
er et»» H»td»vai>gst; »er Choieratod,
meinit y, sei Ihm z» unanständig. ijr
Nummer 25.
trank nur Rothwein, denn, so sagte «r,
da« b«ste Mittel gegen die Ehyl««a f«t«».
wenn ma» stets im Magen einen halben
Zoll hoch Rothwetn hab«. Reis, Grütze
und ein wenig Fle!fch"w»ren die «inzige
Nahrung des armen Kerl«, der dabei
ganz verkam. Eine« Tages traf der Pe
tarl in einem Weinkeller einen Kameraden,
den Major von Baller, einen lustigen
Kautz, d«r hatt« vor flch «ine tüchtige
Schüssel mit marinirte« Aal und daneben
ein« mit Gurkensalat, von beiden aß «r
abwtchftlnd. D«m P«tärl fchaudrrt«, «r
bekam schon Leibschneiden beim Zus«h«n.
„„Um Gotteswillen, Kamerad"", sagt«
er ängstlich, „b«denk«n Sl« dl« Cho
lera."" „„Mit der hat'« nicht« zu fa»
gw"". ««tgegnete d«r Ball«r, tndem er
einen mächtigen Bissen Gurkensalat nahm,
„ „ich habe ein Präservativ." " „ „Was
für ein Ding?" " fragte PetSri. er war
nämlich in Fremdwörtern nicht gerade
stark. „ „Ein VorbeogungSMittel"
antmvrttte Baller kaltblütig, „ ~e» Ist
probat. Wenn man es regelmäßig g».
braucht, kann man essen und trinken wa«
man will und bekommt doch niemal« di«
Tholtra. E« ist ~« Geheimniß, aber
wenn Sie e« nicht au«plaudee» wollen,
Kamerad, sollen Sie es au« Freundschaft
erfahren." " PetSri versprach da« Blaue
vom Himmel Schelm, der
Baller, vertraut« ihm nu».an, «r nehme
alle Morgen nüchtern einen tüchtigen
Th««löffel voll felngestoßener C«btkw«.
zeln. „„Gut fchm«ckt'« nicht, ab«r «s
hilft. Ich hol« sie aus der Hofapothek« I
der nichtsnutzige Schelm von Lehrling
will sie mir zwar immer nicht geben, w«tl's
ein zu großer Schaden für die Apothtk,
wäre, wenu Niemand mehr die Ch«l«ra
bekäme; aber der Hofapotheker lst mein
Freund, der ni!-imt's mit mir nicht so ge
nau." " Der Prtärt war ganz glückselig;
er ließ seinen Äi?etn stehen und rannte
spornstreichs nach der Apotheke. D«r
L-Hrliog vrrzog da« Maul vor Lachen
bi« an di« Ohren, als Petäri «in halb«»
Psund gestoßene Cubikwurzeln forderte,
vergeblich versicherte er, di« führ« nianln
Apotheken nicht, auf der Sterawart« oder
beim Dtrector August vo« CSluisch»,,
Real-Gymnaflum mSchl« man ste viel
lktcht «her vorräthlg haben, Petirt aber
ließ flch nicht abweise«, «r wollt« »«« H»f.
apother selbst sprechen und auch als ihm
dieser klar zu machen suchte, d«r Major
von Baker fri «in lustiger Witzbold, der
ihn zum Beste« gehabt habe, blieb ««»och
bei feinem gute« Glauben. „Der T«u
fel traue einem Apothekerl" " sagt« »r.
als «r mir di« G«fchicht« ««zählt«. „ „D«r
gtldgi«rig« Hund wollt« «lr nur di« Eu
bikwurzeln nicht verkaufen. Uad fo find
die Apotheker alles" D«n Glauben hat
er auch bis an fein seljg«« Sode b«halt«n z
der Petärj war nämlich »i« prächtiger
Kerl; aber ein sonderlicher Mathemaki.
ker war er gerade nicht. Ist's «Ichj Me
hübsch- Geschichi« ?"
Der Btte lacht» hell und lustig; als
auch Ernst und »kr Assessor fröhlich et«,
stimmten, war er ganz glücklich;
weitir in, Tert, Herr Assessor", rief er
wohlgelauut,. „welchen F«ldzug«pla» tza-
Ken Sie? Schießen Sie lo«!" <
„Noch kaum einen antern, al« vosläu
sig alle Verhältnisse zu erforsche», uuter
denen das m»rk«ürdtg» Testament Izu
Stande gekommen Ist. Sie selbst, Htrr
Major, wollen die GÄtchab«?. mir ml«,
zutheilen, was Sie von d»«s»lhe» »issen,
Herr Ernst Bertram wird «Ir erzählen,
wodurch er b««»ts»n kan», daß der Herr
von Wild» sich schon früh»t der llntt,.
schlagung »nd Fälschung »»» Bri»f,n
schuldig g»macht hat. BI» ich s»««„
sormirt, da»N wollen wir wrtter seh»»,"
Ernst »rzählt» zu»rst, dann d»r Masor.
Der Assessor hörte aufmerksam „
macht« sich mitnnter einlge k»rze Rvtizen
In sei« Taschenbuch, bls»«ll»n warf »r
auch wohl »Ine kurz», fachg»mäße Frage
ein, al« der Major zu Ende «ar, sagt« er:
„Wir hab«n leider «och wenig g««on»»n.
Daß eine Fälschung »»rilegt, Ist »ir zwar
unzwtifelhaft; aber ket» Staat«an«alt
würde «ag»n, auf so schwache verdacht«-
grü»d« HI», eine Untersuchung g?ge» »>.
uro d»r Bethetiigle» einzuleite». U»ser»
»bchstt Ausgabe wird »« sei», dt» Tefta
mentszeugen zu hören; etmr »erstlhe» Ist
ja Ihr Diener, Franz Scholz. Wollen
Si« ihn vielleicht rufen?"
„Recht gern." erwidert« det Major.
„St» werde» aber leider v»rzw»ls»kt «»»Ig
von Ihm »rsahren. Ich hah» ihn ftibst
schon gefragt; aber er weiß nicht«. Mein
alter SHolz ist »,»» g«t», «hrltch» »n«e
Seele; aber dum«, horn»chse»-dumnrl"
„Da« Ist freilich schlimm aber bleüetcht
gelingt e« mir doch, d»rch sei«» «»«sage
irgend einen Anhaltepunkt zu »rhtlkn,
Cd» Sit Ihn ruf»», noch Et»«,
Masse. Beslßen Sie vitlleich» »!»« Ab
schrift de« Test<>meat»?" "
(HI«H' t.