Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 29, 1872, Page 2, Image 2

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    Wochenblatt.
Aricdrich Wagner, Herausgeber.
Aeranton, den 2!t. Februar I8?2.
Washingtons Geburtstag.
Seit den letzten zwanzig Jahren ist
das Interesse an dem Geburtstag Wa
shington« bedeutend erkaltet, so duß der
selbe jetzt kaum noch anders gefeiert wird,
als durch die Straßenparade eines Regi
ments Neger, die stch als Volk in Waffen
zeigen wollen, oder einiger Compagnien
Weißer, die ihre prunkvolle Uniform ein
mal auslüften oder durch ihr gutes Mar
schiren die Native« in Staunen setzen
wollen. Hier und da sind die Sterne und
Streifen ausgezogen und die Vertilgung
eine« Türkr?S, welche früher auch zur
Feier von Washingtons Geburtstag er
sorkerlich war, ist nur noch ein Erforder
nd bei dem, von dem Präsidenten der Re
publik und den Gouvernörs ausgeschrie
benen Bettag.
Man war gewohnt, Washington als
den Vatcr des Vaterlandes allgemein zu
verehren, als den Ersten im Krieg, den
Ersten im Frieden und den Elsten im Her
zen seiner Landsleute. Da« lst aber eine
Auffassung von den Verdiensten eine«
Mannes, die wir jetzt kaum mehr begret
fen können. Sie ist veraltet, die Neuzeit
hat einen anderen Charakter. Washing
ton und die übrigen Gründer der Republik
legten Alles auf den Altar des Vaterlan
des nieder, um dasselbe von dem britischen
Joche zu befreien. Das Einzige, wa« sie
wollten, war Freiheit sür Alle, auf daß
d- s Land, ungefesselt von Tyrannen, sich
gcislig und niateriill zur Hohe eine« freiin
vernünftigen Bürgerlhumö empor
schwingen könnte. Sie wollten die Ver
wirklichung der Menschenrechte, da« Wohl
des Einzelnen sollte im Wohle Aller auf
g>h«n.
Betrachten wir den jetzigen Geist der
Menschen unserer öffentlichen Zu
stände in der Republik, so ist es ja nicht
zu verivu.'.dern. wenn solche hausbackene
Jdcin jener Zopsmenschen Washington,
J'ssersoü, Franklin und wie sie alle hei
ßn, mögen, leine richtige Würdigung
mehr finden unv der Geburtstag Wash
tigkeit betrachtet wird. Wo sind jetzt die
Edles unternommen werden, ohne
daß sich die schmutzigsten Charaktere da
bei vordrängen, um zu probircn, ob nicht
etwas in die eigene Tasche fällt? Be
trauten nicht die, welche die Haupistimme
im öffentlichen Raih haben, sich selbst als
muß, und huldigen sie nicht dem Grund
satz, das; das Volk nur dazu da ist, im
Interesse Einzelner, welche die Frechheit
In de» ersten Zeiten der Republik galt
Tugend als eine sich von selbst »erstehende
Saibe, während heutzutage Jeder, der
ausgelacht wird. Damals gab es noch
wabre Religiösttät, jetzt benutzt man die
Religion, um Verbrechen zu verdecken.
am Erfolgreichsten über das Ohr hauen
kann.
So verschieden wie der Geist der Zeit
ner Zeit erhabener Ideen, großer staatS
inäni.sicber Befähigung und des edelsten
Patriotismus in unserer Republik und ei
«AesichtskreiS, geringem staatSmännischen
Geiste und dem gemeinsten Egoismus,
zutschen einer Zeit der Wahrheil und ei
ner Zeit teS jämmerlichsten Scheins.
Großer Washington, kleiner Grant!
Far«?»r jm Wrsten haben die Ent
deckung gemacht, »aß Feldhühner (Par
tridgc«) die ärgste» Fejnd« des Weizen-
Dasers (Chinchbug) sind, und schuhen die
selben jetzt vor de» Jägern. Ein Farmer
sagt, er habe Hunderte von zahmen Feld-
Ziühnern aus seinem Platz, und schrieb
diesem Umst-nde srtn« reiche Weizenernte
zu, während in benachbarten Feldern der
Weiienkäser große Verheerungen anrichtet,
tzr süitcr!« die zahmen Feldhühner im
Wim».
Di« aus der Union
Pacific Eisenbahn ist vorüber und hie ja
panesische Gesandtschaft bereit« nach dem
Osten abgereist.
Richter David Da»l« hat die No
— In der Ohio ProhlbitlonS
tlon zu Co.'imbus wurde am Freitag la
mc« Black v«a j)tnnsolvanien zum Prä
sidenten de» Ber. Staat'" und John
Russell von Michigan zu« vi,« Pxäfiden
In den Zreischulen j.' Nashville,
Tenn., soll nun auch di« deutsche Sprache
/ingcsührt werden.
Interessanter »Trest'-Fav.
Ein deutscher Bierbrauer in Davenport,
lowa, Hr. Barleinexer, will die Frage
von den eigentlichen Temperenzgesetzen
vor'S Oberbundesgericht bringen. Er
hatte eine Quantität Bier an einen Käu
fer in lowa auf Credit verkauft. Als die
Zahlung fällig war und er das Kausgeld
einziehen wollte, hielt ihm der Käufer jene
Stelle des Staatstemperenzgesetze« ent
gegen, welche sagt, daß man gekaufte gei
stige Getränke nicht zu bezahlen braucht.
Die Staatsgerichte lowa's wiesen die
Klage Bartemc?et'S in allen Instanzen
ab. Nun hat Bartemeyer den Prozeß
vor da« Oberbundesgericht gebracht, um
die VersassungSmäßigkeit des Temperenz
gesetzes von lowa von der höchsten rich
terlichen Instanz des Lande« beurtheilen
zu lassen. Herr Wm. F. Dittoe, Rechtan
walt Bartemiper'«, ist bereit« nach Wash
ington abgereist. E« Handel» stch herbei
um förmliche P>ohibtt!vgesrtze, nicht um
Gesetze von der Art de« Temperenzgesetze«
von Ohio und Illinoi«.
Einen schändlichen Fall von Tem
perenz-FanatiSmuS berichtet in Folgendem
der in Evansville, Ind., erscheinende De
mokrat: Eiu deutscher Wirth in Lafayette,
Ind., war angeklagt, einem Minderjäh
rigen Getränke verkauft zu haben und in
Folge dessen um 830 gestraft. Der Mann
war gerade schwer krank und nicht im
Siande, sofort zu bezahlen. Was thaten
nun die edlen Polizisten? —sie luden den
kranken Mann auf einen Karren und
schleppten ihn gleich einem schweren Ver
brecher in das Gefängniß und warfen ihn
in eine kalte feuchte Zelle auf de« Stein
boden, so daß ein.deuiscker Familienvater
und Geschäftsmann, tisse» einzige Schuld
darin bestand, einem minderjährige» Ben
gel Bier oder Branntwein verkauft zu
haben, feinen Geist in dieser Zelle aus
hauchte, weil ihm kein ärztlicher Beistand
zu Theil wurde, der selbst einem Mörder
ung zu einem Drittel Deutsch ist, die ei
nen Deutschen zum Mayor hat? —Wahr-
lich, der deulsche Mayor Ktmmel von La-
Blätt-r unseres Staates so manches Lob
lied gesungen haben, scheint weiter nicht»
als eine große Schlafmütze zu sein, sonst
Schandthaten verüben können. Pfui der
Das deutsche demokratische Nene
ral-Committee in New nahm Neso>
sein Austreten in Betreff de« Waffcn-
St. Paul, Minn., 22. Febr. Der hef
tige Schneesturm, der am Dienstag der
vorigen Woche den Staat Minnesota heim
suchte, war von vielen Unglückssälleu be
gleilet. Bei Beaver Falls begab stch eine
Frau in Abwesenheit ihres MannrS nach
dem Stalle, um sür das Vieh zu sorgen.
Sie war von ihrer I7jähr'gen Schwester
begleitet. In dem Hause befanden sich
zwei Kinter. Als der der Letzlern
mit Schnee bedeckt auf dem Bette. Er
Liindom mebiere andere Fälle gemeldet,
In welchem Judisiduen erfroren sind.
General Sickle« wird allem Anschein
nach nicht wieder auf seinen Gesandt
schastsposten in Madrid zurückkehren.
Die Frucht,üchler von Delaware
schätzen die Psirflchcrnte in diesem Jahre
auf 1.550,000 BushelS.
Die große Brücke über den Missouri
bei Council Bluffs wurde am vorletzten
Dienstag vollendet und die Züge der Pa
cific Eisenbahn Yassiren über dieselbe.
Ein erbarmungsloser Straßeneäu
ber mit Namen John Ryan wurde letzte
Woche in New Asrk von R corder Hackett
zu der außerordentlichen Strafe auf 2g
Jahre nach Sing.Hing gesendet, Frau
Eichenseldt wurde einige Tage vor Weih
nachten von ihm angefallen. Sie sagte
sei krank und sie wolle zum Doctor gehen,
um Medizin sür ihn pe:schreiben zu las
sen. „Könnt Ihr den Doktor b,zahl»,i,
so habt Ihr auch Geld!" schrie Ryan sie
an, und riß ibr bei diesen Worten die
Vorst mit ihrer kleinen Baarschast aus
der Ha»«. Sz kam s.uf den Hüif.ruf
der Beraubten eiu Polizist zur stelle uu«
nichtS zu seiner Vertheidigung vorzubrin
gen, Recorder Hacket sagte bei der Fällung
de« Urtheils, es gelte bei dem jetzigen Ue
berhandnkbmen des Etraß!ne«ii»eS ein
Exempel zu statutien, und statuirte rr es
in der That, wie wir gesehen,
Die in Tama
qua brannte vorletzte Dteustag Aachr qie
der. Das Feuer rntstand gegen ll Übr
Abends im Zimme» des EtzitorS, und ob
schon e« bald entdeckt wurt-e und HAise
bei der Hand war, lag doch so viel leicht
angeschlagen; Beisicherung
»-MV ll? fer Lycoming Compai.y,—Die
Herausgeber i»o«ei, U? Pf.ickeret so schnell j
wie möglich wieder einrichte» tli'st» >
wtjlen ein kleines Blatt erscheinen läjseu.!
Rede des Senator Schurz,
gehalten
im Senat über dtN'Sumner'schen Antrag
auf Untersuchung des WafsenschachcrS,
am 20. Februar 1872.
Herr Präsident; die Schwäche einer
Sache verräth sich durch die Natur der
Argumente, die zu ihrer Unterstützung an
geführt werden. Wenn diese Argumente
in großer Ausdehnung au« persönlichen
Angriffen und Verdächtigungen der Mo
tive jener, weiche eine entgegenHksetzte An
sicht haben, oder in allgemeinen Phrasen
über andere Gegenständ» bestehen, s»
.liegt der Verdacht nahe, daß etwas faul
in der Sache fei. Wenn diese allgemeine
Regel zugestanden werden muß, so wird
Niemand, der die Reden de« Senators
von Indiana (Hrn. Morton) und des
Senators von New Jork (Hrn. Conkling)
gehört hat, leugnen, daß dieselbe hier Ihre
Anwendung erleidet. Der Senator von
Indiana bemühte sich, den Senat zu über
zeugen, daß in dem Waffenverkause unse
rer Regierung während de« französisch
deutschen Kriege« nicht« Verdächtige« fein
konnte, „weil jeder Weg aus der republi
kanifchen Partei in die demokratische führt;"
weil die Platform der Miffourt-Libeialen
nicht mit feinen Ansicht«, übereinstimmt
und daher unrepublikanisch und gründ
lich falsch sein muß, weil er zu Gun
sten einer Wiedernomination und Wie
tererwählung de« General Grant sei und
weil dies» gesichert werde» müsse.
Der Senator von New Jork, den ich
zu meinem Bedauern nicht in seinem Sitz
sehe, folgte in seinen gestrigen tapferen
Bemühungen den Fußsiapfcn de« Sena
tor« von Indiana. Er suchte uns mit
einem Aufwand großer Beredtsamkett zu
überzeugen, daß der Verkauf von Waffen
über allem Verdacht st.-he, weil man aus
wärts von dem Bestände eines militäri
einer Senatoren-Cabale In dieser Halle,
welche es darauf abgesehen hat, die Av
mlnistration zu vernichten und daß die
Demokraten die Reden gewisser republi
kanischer Senatoren in New Hampshire
vertheilen, um der Administeationspartei
eine Niiderlage zu bereiten.
Die Sachen mögen alle sehr interessant,
lehrreich und elegant vorgebracht sein, aber
ich erlanbe mir zu bemerken, daß sie über
den Gegenstand, der zur Berathung
vorliegt, kein Licht verbreite» »nd ich würde
darüber mit Stillschweigen hinweggehen,
wenn ich es nicht geeignet fände, einige
Bemerkungen über eine Sache zu mache«,
welche der Senator von N?w N).k gest-ra
erwäbnie.
Mit Irlnmphirender Micne zeigte er ciu
Pamphlet, da« cine meiner cnlhal
ien fvllle, und behauxllte, daß das Pamph
let von der demokratischen Partei in New
Hampshire als eine Campagne schuft ver
breitet wird und eine giößere Wirkung
h.rvorrufe al« irgend ein Dokument, la«
sie bisher unter das Volt gebracht. Ich
habe seither die Sache unteisucht un>/ was
glauben Sie, daß das Pamphlet enthalt ?
E« enthält Reden, welche der Senator
«on Illinois, der jept hier 'st (H.rr Trum
bull), der Senator »on Nrbraska (Herr
Tipto») und ich selbst gehalten und in
denen wir die Ccrruption, welche im Zoll-
Hause von New Jork herrscht, tenunzirten
und auf eine Unteisuchung dieser Miß.
Bräuche drangen. Wenn solche Sachen
den Crsolg der in
New Hampshire beeinträchtigen, so Ist es
nach meiner Anficht nicht dcr Fehler dev'
jenigen, welche die Corruption denurziren,
sondern Jener, welche, wahrend s!e das
ll'bsl
det habe«; c» ist der Fehler jener, die je
den Mißbrauch, so skandalöse, auch sei»
möge, zu verluschen suchen, jede Berlejzanc,
dcr Gesetze, so schreiend ste auch sei, ver
theidige» und dadurch eine Atmosphäre
erzeugt haben, jn der Brrruxlion esistire»
Ja, mein Herr, es gibt eine senatorielle
Cabale in dieser Halle; e» ist die Cabale,
nichicte, es lfi die Habale, welche hie Un
tersuchung der corrupten Mißbrauche im
Zollamt» von New Aoik erzwang; eS ist
die Cabale, welche die Abschaffung der
schreienden pebtl dadurch bewirkte, daß
ste dieselbe» kühn angriff. Doch die Re
den der Senatoren von Massachusetts,
von Illinois und »on Nebraska und
meine eigenen würden nicht die geringste
ungünstige Wiikung s,',r die Adinin'strg.
tion bei den Stimmgebern »on New
Hampshire hrrvorgerufen haben, wenn
nicht die Thatsache bekannt wäre, daß die
skandalös,» Mißbräuche. welche in diesen
Ssrd-st penuniirt weiden, das General-
Ordrc-GcschÄft im Zollamte »on New
Aoik nachdem fie tn ihrer ganzen
scheußlichen Nackiheit vor einem Jahre
bloSgestcllt wurden, drssen ungeachtet nicht
abgeschafft worden find und daß selbst
noch nach der zweiten Untersuchung, welche
diese SnißbsSuche vech g'eflerem xichi,
erscheinen ließ, Leet und Stockmg in die
fem Augenblicke flch »och an dcr Veüt?
mästcn, welche ste den Kaufleuten von
New Zjork erpreff,u.
J,ne, welche diese Mißb>ä»che dulden.
flr.d verantwortlich sür die Wirkung, die
ste auf die öffentliche ??Zklnung üben und
nicht Jene, welche dieselben dlnunzi-.n.
Wären die M'ßbräuche abg,schafft wor
den, als fie blo«g,stillt wurden, s» braucht«
man keine Denunziatlouen zu fürchten.
Da« ist der Hakea.
Die senatorielle Cabale, mein Herr, ist
gtwbhnt an solche Angriffe, wie fie jetzt
gemacht werden, und ihre Mitglieder!
fürchten sich nicht davor. Sie haben durch
ihre Ausdauer die Untersuchung in New
Zlorkzu Wege gebracht; sie haben dadurch
der Sache der Reform einige Dienste ge
leistet und sie find jetzt daran, diese« Ex.
periment zu wiederholen. Das ist alles
was ich auf jenen Theil der Rede de«
Senators von New Jork zu erwidern
habe.
(Fortsetzung folgt.)
Sclin«zrove, Union Co., ward am
22. ds. von einem Feuer heimgesucht und
13 Wohnhäuser, S Stzre«, die Baptisten
lirche und andere Gebäude wurden ein
Raub der Flammen.
Ausländische Berichte.
Berlin, 22. Febr. Es herrscht jetzt kein
Zweifel mehr darüber, daß stch am Mitt
woch ein Mann in Berlin befand, der den
Fürsten Bismark ermorden wollte. Heule
Morgen wird offiziell mitgetheilt, ein in
der Stadt Posen seßhafter Apotheker sei am
Mittwoch in B-rlin auf den Verdacht hin
verhaftet worden, daß er den Premier zu
e'.morden beabsichtige. Der Mann ist ein
Pole und ein fanatischer Katholik und
diente früher bei den päpstlichen Zuaven.
Er kam vor ein paar Tagen von Posen
nach Berlin und stieß auf seinem Wege
hierher die Drohung aus, er werde nach
seiner Ankunft dahier dem Fürsten Bis
marck das Leben nehmen. Man hat eine
Pistole bei ihm gefunden und schließt dar
aus, daß er sein Vorhaben auszuführen
beabstchlige.
Bern, 23. Febr. Schon seit längerer
Zeit bestand zwischen den hier befindlichen
Arbeitern aus Elsaß und dem übrigen
Deutschland eine Spannung, die gestern
in einen Krawall ausartete. Die Ruhe
störung wurde von den Bebörden unter
drückt und 12 der Rädelsführer verhaftet,
jedoch erst dann, nachdem viele Personen
schwer verletzt worden waren.
St. Petersburg. 22. Febr. Baron von
Ossenberg, der neue Gesandte Rußland'S
für die Ver. Staaten, wiid demnächst nach
Washington abreisen.
Berlin, 2t. Febr. Man folgt hier mit
Spannung undAufmerksamkeitdem Gange
der politischen Ereignisse in Frankreich und
bereitet sich auf die nöthig werdenden
Maßregeln vor, die bei einer plötzlichen
Aenderung der Regierungsform in Frank
reich zur Wahrung der Interessen Deutsch,
land's und der Ausführung des Friedens
vertrages ergriffen werden müssen. An
z-vel Armeecorps soll berrii« der Befehl
ergangen seln, sich marschbereit zu halten,
und wen» die politischen Wirren Frank
sollten, so werde» d e im Fri<?en-'veitroge
bezeichneten französischen Gebietstheile
sofoct von einer starken deutschen Zrup
penabtheilung wieder besetzt werden.
London, 24. Febr. Ein Telegram von
Brest meld?», es habe sich im dorligen
Hasen gestern ein bedauerliches Unglück
ereignet. Das Schiff „Mar e FrangoiS",
da« eine grcße Anzahl Passagiere an
Boid hatte, schlug um und es sind dabei
22 Personen ertrunken.
Antwerpen, 26. F-br. Der Graf von
Cbambord befindet sich noch in hiesiger
Stadt. Er weigert sich, das'von den
monarchisch gesinnt.'» Deputirten in der
französischen Nationalversammlung un
terzeichnete »nd vom Grafen Monie hier
herüberbrachte Manifest zu veröffentlichen.
Irotzdem er seine Freunde ersucht hat,
nicht hierher zu kommen, sind heute Mor
gen wieder Deputation»» verschiedener
französischer Städte hier eingetroffen und
von ihm empfangen worden. SU.ch heute
drängen sich wieder Bürger und Fremde
auf den Straßen und es herrscht hier
große Aufregung. Ungeachtet des Ver
haben sich heute Morgen mehrfach solche
zusammengejchaart und es siizd beisilK
zwischen den Eleiikale» und Liberalen
verschiedene Zusammenstöße crsol.t. Die
Gensdarmen waren genöthigt, die Massen
anzugreifen und zu zerstreuen, wobei meh.
rere Personen Verwundungen davonsru
! Sc--
Ttarb:
Am 23. Icbr. 1K72, in PetcrSburg, Ernt'
stiiie, Tochlrrvon Hcniy »nd Dorothea Wenzel,
im Alter von beinahe lv Jahren.
Am 26 Febr. 1872, in Tcranlon, Helena
E va, Tochter »rn Lcrcnz Zeidler und dcsscn Ehe
frau. geb. Hoffmann, im Alter von 7 lahren
und lö I.igrn.
Neue Anzeigen.
Turner Halle.
DicnNal,. 12 Mari l 872:
Theater und Kränzchen.
Zu? Aufführung !
Dcr ijtmdt Wtg ist dcr licst-'.
Lustspiel in einem Akt.
Personen-
Major von Murten.
Amalie, rizic junge Prc»igs,»wi,j>p,.
Kriech Wahl, » ... .
Elias jtrumm. j Kandidaten.
Frau «rcbs, Haushälterin.
Jakob, Wachiiiilist,, außer Dienst.
Der Schulmeister.
Ordnung der Handlung: Auf dem Gute des
Major».
fremde könnrn eiiigefiidrt werden gegen Ent-
Ui»lunz tzr»«« - '
Gcsckäftü-Anieige!
Der llnlkrieichiixle macht hiermit »«ig dsu!-
jchcii Publik ch, brennt, daß er wieder sein Be
schast atz
Utinnaclscr uud Juwelier
tn No. IW Franklin Avciiiir,
Jackson Haus. (Lorenz Zcidlcr«) eröffnet hat
Indem er sich für da» frllbee tbm gkschrnkte
Zulraue» bedankt, hofft er, dag solche« ihm auch
wieder in seinem neuen Rcsihafi zu Tbeil wird,
und wir? er alle« aufbielen, um alle seine Ku»-
e «er Hätt ich.
2ö572 lvl> Franklin Avenue.
Auditors
Vikto?Tburst erzielte» Fonds zu vertheilen, gibt
hiermit Nachricht, dlß er den Pflichten feines
Amtes vdligen wird in seiner Office im Sourt-
Georg S. Horn,
Auditor.
Scranton, 26. Febr. 1872—2! U«
Xorlh Missouri
Versilherungs Companie,
von Maeon, Mo.
Chicago Verluste bezahlt.
aus die folgenden Briefe gelenkt:
Än die North Missouri LersicherungS Co.,
Macon, Mo.:
Meine Herrin Wir hab n heute Ihre An-
erhalttn,^ur
ürgebenst tie
Chicago, 25. Oktober lb7l.
An die North Missouri Versicherung« Co.,
Macon, Mo.:
serer Verluste. p p Hg S
Achtungsvoll die Ihrigen,
Bowen, Hunt u. WinSlow.
An die North Missouri Versicherung« To,,
Macon, Mo.:
— Wir deute Ihre An
keit. Wir freudig Ih,e Mseuschaft
V. garwell u, Co.
Chicago, 25. Okioder 1871.
John F. Williams, Präs.
A. Larrabee, Sekr.
Deutscher Ball,
Abgeholte» von John Nichter,
In I. Knieriem'« Halle, Petersburg,
Am Samstag den lv. März 1872,
Eintritt frei.
Fetter Bock
John Richter.
n glis ch e SP ra che.
tcn „ Lehrers
I. Ober.
ChaS. Hak»,
«.L«nak.
Danksagung.
giir dir so bei Bestatt
Lanl ab. Dic ga milie en;»!,
Marschalls-Verküuse
vvn Gr«ndci^cntbnn».
Samstiq den 23. Mär, 1872,
>;snchch / iu« Bi'»auf ausbieten,
Zille die Neltte, Titel und Hilter ssen de« Ver
band, jetzt oter früher von I. Davis und
t'liernen r>k!ii) Zijbeh»',
Mi« Pisq»ag deftgt und In Erekution zencm-
Äeorge?ush.
ist etwa ijront bei lv gnß tief, »nd das
Ointergcdäiid« ist ungefähr lis» Fuß 2V
tsss«»i> Addilio» jur «lad« «eranton, entbal
trnd vorne an Zioeiterstraße Sil Fug bei tSv
Tiefe an Marion Avenue, oder in allem 5,7 M
Mit Prschlag belegt in Crelitten ze^lvui-
Ü!!sc>.h Nn>«»«biitg.
Ferner:
l^»ssen^^
aang, »»«, ist Theil
! »on No. 5 im Quadrat oder ?to,
NliiS mit ettiem Laek^ein^
Mit B>sa>lag belegt und lii irseiution «evom
«,«» auf die klage «an I. M. C. Aanri gegen
I. Stuart.
Mar,äi,>lU > A.
Zum Verlaus ider zu
Ball und Stiftungsfeier
des
Scmtttvn Gli'ltl! - Vcreins,
IllsMittwochAbkod,(i.Mär)lB7^,
Nebst Tan» bei guter Musik und mehreren
Gesang-Vorträgen des Giütli werden
Der Schwur im Grütli,
' . Tell's Monolog, und
Geßler'S Tod.
Ter Eintritt kostet /inen Dollar für einen
Tickeis sind zu haben bei allen VereinS-Mit»
Dr. E. Zyischer,
Arzt und Wundarzt,
Augen- und -Qhrcu - Krankheiten
sullirt deutsch und englisch. Office über Ma
thews Apotheke, Lacka. Avenue. 29f72
Grocerie-Geschäft
Hcrm. Scbnrholz,
Haltung nöthig ist. büch j
prompt und fein.
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Pe te r Aa u st,
Filz L 5 sechst,
Stisc und Lichktl
bester llnschtilt und Fett w.rdin in
Markw eise baar befahlt. B-stc Scise
wild daselbst fabriziit. 2?s
verknuse^
SuSguehanna !)!. R. und dr>u >og.
Es besteht ans 2 t Lcts. Die Zahlungsbedingun
gen In cht unrUe ist au»gkz,ia>net.
,r»g,n b..m L.nnlv
od« Peter Räder,
6»M WilkeSba
Elablirt in IBSS.
G. A. S» I. Fnllcr S> Co.,
Grnte r i e g,
D^ebl,
Ncrlangt werde«,
Zwei tüchtige für neue und
Flicsisbsit, »ei F. Bialaß, Spruccstraße, zwi
schen Wyoming und 2'enn Avenue. tzf
Mrs. G. Sedreifer,
Ptthmachcritt,^
Isf?Ä Mr«. C. Schreifer.
de« llntcrzcich.
leg» »nd weide ich. wie bi. ber, so auch in Zukost
mich Veehrente prompt b.dicnliz,
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2S Bowern, Nah.Zrd >Zt.,
R»w - Aork.
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M 72
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Dnnning. davon llk) A-I-r «i»t»r Euüiir. dir
Rest ist angebaut mit Baubol,. Die ncu'
Lantsteaßs jutz»t direkt durch da« Land. Die
PerbiikrUngen trstebe» au« einem Mirrhshause
und u,r. Stall, Wagurrship
auf dem ganzen Eigci'.tb««, ncb>t a'tten a'nder'n
«ollitandlge Einrichtung derselben, bested'Ud au«
den besten verbesserten Ackergeiath,». Picbstand.
Dr,i Lbstgark«. «iuer Kitt l»0 und zwei mit
;e Acpfclbaumcn, sind auf dem
l«igcnlhum.
Rädere Au«kunst wird ertheilt auf der vauerei
von Jakob Phillips. Eigen,humrr. l^,w>
Zu verkaufen:
Sine deutsche Wirthschast. n,bl» Sinrichwn-
u?y Porrath, im besten Theile dcr Stadt?
«on gelegen. Wegen den nahcre»
veudc man sich anH. Ä. DiII -,vä am >nna
Av.nue. Tcr.,..wn. Pa.
Tyrzrler
Ecke der Penn Avenue und Lindenstraße.
Diese« Lekal ist bequem gelegen und es wird
sich drr Eigenthümer besonleis angelegen siin
la>!>n, durch die voezüglichsteii Speisen un» >»>e.
ttänte und gute »nie hallung seine» den
lpetcr Äafser >i. So.
Partvershtp-Auflöfung.
Die seither unter der Firma Gregor» u. Sno
»er bestandene GeschäftSverdindung ist om heu
tigen Tage mit gegenseitiger Uebereinslimmang
aufgelöst worden, indem Hr. I. W. v'regorv von
besagter Firma zurücktritt. Diejenige», welche
besagter girma schulden, haben an T. T. Sno
ver zu bezahlen, welcher auch alle Schulden der
Firma »errechnet. I. W. Gregor,.
Seranton, 15. Febr. 1872—22frZw°""
Rutschen, lvagen,SclMen
Der Unterzeichnete hat eine Auswahl fertiger
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haupt Fuhrwerke jeder Art, welche er tillig für
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W°V?n »!'
M ö bVI - G efcdäft.
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Ellciiwci'.ircn
Tucl" « et«. O'.ltlich Sic.. Lte
hälA'. d--> Vergleich
Avenue. 421
Franklin Hottl.
2 cb<i r strn ß e < I. Wa rd.
rühmlichst bekannte Hctel bat Unter
,-»rne >r übernommen »nd es wird sein Best«,
112 " durch gute Speisen und Gelranke und
s-e-undlichc Bedienung Allen den Aufenthalt an
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