Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 26, 1871, Page 1, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Scranton Wochenblatt.
7. Zahrganq.
Dr. F. Bodeman,
Linden Straße,
zwischen der Penn und Franklin Avenue.
Ofnce-Stuaden, Morgens von B—9
AbendS „ B—9
In Abwesenheit wird gebeten, Nachricht ,u bin
lassen. 7"iz7
Dr. Eamill Krejei,
deutscher
Arzt, Wundarzt u. Gburtshelfer,
Office in Wpoming Avenue, Kaiser'S Haus,
dinirt von l l Uhr Vormittags bis 3 Uhr Aach
mittags täglich.
Impfung jeden Montag, Mittwoch und Frei
ag, von t l Vorm. bis 3 Uhr Nachm. 28n7
Dr. ?. VVNSI'AR. '
Deutscher Arzt,
Office an Penn Avenue, unterhalb der Linden
Straße. Officestundeni Mvrgens bis 12
7 bis "° . t!ap7l
Eltern macht dcr Obiae darZuf aufmerksam,
daß er eine Quantität gesunden rrlnen Impf
stoff socben erdallen hat und nun zum Impfen
Deutsche Apotheke,
Lackawanna Avenue,
ebcn Händlers MerchantS u. NlcchanicS Bank.
9apB H. F. Lobcif. lj
t!. D. (üliittenllen,
Deutsche Apothcke,
ütti La ckwaiitia Avenue.
CsZvil? K
Grabsteinen,
fertigt.
Werkstatt«! An der Hvde Park Seite von
PH. Sl)nell'S Wirthsbau». Map? l
'
. ' Äabnarzt,
Pr i«! Halbe« Gebiß »Äi, ganze« A»biß -WS.
ogru.
Office oberhalb Matbctrs Apotbcke. tto?
Dr. S. W. Nuch,
van k /Vvci.
Ofsieestunden! v bis 9 Vormittag«.
12 „ 2 Nachmittags.
» 7 „ 8 Abends.
°e a Aftr'
Office: Zeitier'S Rooin No. li,
2ag7l Seranton, Pa.
Chas. Dupont Vrcik,
Advvkat nnd Sachwalter,
C. <shittez-dz'Z?,
Apotb e l c r,
Und gewissenbast zuzubereiten im Stande ist.
Seranton, März ,871.
Fischer « Assion,
Groeerien und Provislonen,
Mebl deutsche Früchte,
Zucker, Kaffee, Thee u. s. w. Das deutsche Pu
lnba ittschee u. Assioa,
Vö^kir,^
Versicherung,
Spedition—und—Wechsel.
Office, A>s Lacka« »na Avenue
Zimmer No. l, obenauf. t6d9
0. (Ho.,
Tapeten <K Wandpapier,
Fcnstcr-Vorhkilge,
Achl-, Dlak- und Schreibbücher,
Schreibmaterialien.
Lr l n wand -0 r b g e werdcn aus Bostel'
Sprecht bei uus vor.
Kar! D. Neuffer,
Kappen- Fabrikant,
(Hünfter Sk .Hüll,
Großes Mobilien-Lager,
tikcl?solid und billig, als tie Zeitumstände e« er-
Scranton, ll>. Jan. IBLti. ba
Lokal-Veränderung.
Möbeln! Möbel»!
(Vriefier L? Co.,
stX> Lackawanna A?r., na!>e Washington Ave.,
Seranton, 28 gebr. 186 k.
Garney, Tripp K» (?v.,
Schuupf-, Rauck- und Knu-
Taback. Pfeifen :e.
Alleinige Eigenthümer des berühmten „Nap
Aug' Nanchtabacks.
398 Lackawanna Avenue.
NeneS
Etablissement.
Die Uizterzelchnelen machen die deutschen Ein
wohner von Seranton und Umgegend aufmerk.
Kleider-Geschäft,
in I. Zeibler'S Gebäude,
und garantiren die beste und billigste Bedienung
und den eraktesten Schnitt in der Stadt.
Zahlreichem Zuspruch sehe» achtungsvoll ent
gegen
»»nxellltttrck 8el»nel«jl;i',
Zeidler'S Blos,
Seranton, 2S. April IStiZ.
Wir zeigen nicht an,
UvMKvln Harris,
Da« billigste Broecrle-BcschSst im Staate,
Rnv > Lackawanna Ave., I »Vtt
in Jakob Schlägers Backstciiigebäude,
2!>>>v!t Seranton, Pa.
Peter Ereter,
Nestanrntion,
! 323 Penn Avenue, Seranton.
i nebst anderen Erfrischungen. ' ''
Seranto», Luzerne Counly, Pa., Donnerstag den 26. Oktober 1871.
VhaS. Fr. Keller,
Schreidbücher Fabrikant
Buchbinder.
2Vt Lack a. Avenut, Zeidler» Block.
o^ll stä » di ge Mas^ln erte »n d
Schreibbtickeru,
Blank BookS»
Orderbüclieru,
Receipt B»«chern,e.»
Bibel,,, Gebetbücher,
Musik, (Gartenlaube.
Novellenschatz
Mit Achtung!
i! Ii a S. Fred. Keller,
Crranton, den I, Dezbr 187».—15d7b
Oefen! Defett!
Preise».
Waare gut! 23agkba
Joseph Ober,
Bc Kupfer- S: Eisrnwaaren,
sed?r'Art.' ' 2«imzB
Neues
Möbel-Geschäft.
Scranton, 2. Tez. tökg—ba
Uch übernommen haben, sie d^e^tcrficher
gende» Artikel stets auf Vorrath halten und zu
den niedrigsten Preisen verkauft».
2803m ' Scho»f«ld u. Hausmann.
Grvcerie- und Provifion-Store
John Schröder,
er ebe e »dc^P nrk.
als sonst Jemand » Eine Probe wird
(l 7»70) John Schröder.
Ailpanco s goldene Pillen für Frauen
Dllponco's goldene Pillen s»r /ra»eo
sind gänzlich unschädlich.
Wir?««» zaubrrartig in jedem Fall»,
Wirken zauberartig in jedem Aalle,
Und verfehlen nie
sundhcit und dein Leben schätz,st, so gebrauche
keine »ciartige Pille» ohne lrn obige» Stempel.
Preis 81 per Bux. Sechs BnsrS Z,.
dmch die Scranton Post sendet, erhält die Pillen
z'rnc'r verkanft durch R. w. Morgan n. l!».,
Hvde
27«70, U ' ' Ncir-?Iort.
Orchestrion.
Das in der Mermania Halle aufgrstellle Or
chestrion kst von dem talcnwollcn Instrumente»-
baucr, Hrn. E. Welte, rcparirt und mit einer
Anzadl neuer Piecen »ersebcn worden, und kann
»>.i« Publikum in der Zukunft wieder bei einem
schäumenden Glase Bier den «venuß einer klas.
fischen Musik Sprecht gifältigst -or.
lo^nZeldler.
GeschäftS-Karten.
t'rell.
Architekt, Baumeister LkJngenieur.
(Stadtischer Vermesst»,)
Osstct, Slll Lacka. Avenue, nahe Washington,
3lmz Scranton, Pa. 7«>,tj
5. li.
R e ch t S - A u w a l t,
pünktlich dksorgt. 7j171)
<5. O. (sarmau, Ha,di..<»
PLneßrookKohlen
Office in No. ll)9 Pcnn Avrnue,
2jlg Scranton, Pa. tf
DE 01l ins,
RechtS-Anwalt,
Office, Lackawanna Avenue (über dem
Peter Ereter,
Hans-, Schild«.
FreSeo-L» Ornamental-Maler,
F. W. (Hünster,
Advokat uud RechtS-Anwalt,
t fficc in Jakob Schlagers Gebäude,
2?o8 Scranton, ba
Dr. Gmnpert,
praktischer deutscher Arzt.
2257» Office» Seranton Hau«.
G n st a v Hahn,
Advokat nnd Nechts-Nswalt,
Offile mit Slnilc» Woodward, ESq.,"Franklin
Straße, WilkeSbarre, Luzerne Co., Pa. tjrt
Alexander Hay,
Achild-Makr,
gegenüber dem Eiscabahn-Depot, Seranton, Pa.
Victor Koch, Eigentümer.
A. <5. Konarfon»
Seranton, lv. Za». lBkü da
<?. Merrifielb,
Advokat nnd Sachwalter,
Office in Paulis Block, Lackawanna Ave
nue. tö«zB
In den Vogesen.
Novelle «o» Andre Hugo.
(Fortsetzung.)
Nach riner Viertelstunde mühsamer
Arbeit war die Kiste aus dem Keller in
den Hof geschafft.
Durch dl» Lust gellle »in fnrchtbarrr
Aufschrei, als Felice die K>st» crblickl».
„Nicht wahr, mein Täubchen," sagte her
Schwarz;, als er jetzt auf ste zulrat, „wir
wissen zu finden ?"
„O, Du großer Gott!" schrie Felle»
teis! Es ist Naub, wenn Sie mir die Kiste
„Still», still», mein Kind," sagte der
Ansüher schmunzelnd. —„D»n Gespen
stern der Vogesen ist es einerlei, ob e« s»i»
Vermögen ist oder nicht. Dein Vater,
Kindchen," setzte der Schwarz» lallend hin
zu, „hat das auch erst den Ar-
Eine Flasche, Claude!"
„Champagner oder Wein?"
„Nur Sekt zwrt Gläs»r!"
Claude kehrt» mit d»m Verlangien zu
rück und schenkt» di» beiden Gläser voll.
„Kymm, Schätzchen, stoße mjt an und
laß Dein« Grillen, denn nun änderst D«
toch Nichts mehr an der Sach»!" sagt»
der Anführer mit schwerer Zunge, Felice
das Glas kredenzend.
Dl.'se schlug ihm da» GiaS aus der
Näubee. Schämst Du Dich nicht, Bube,
Wilddieb und hier hast Du Dich zum
Bischrr Pfui! Du bist ein Scheu
sal ln Menschengestalt!"
„Täubchen, .so mußt Du nicht mit mir
reden," sagte der Schwarze weiter,
„Du weißt, Du bist in meiner Gewalt.
Und," slchr er, eine widtrlich» Zärtlichkeit
an den Tag legend, fort, „wir wollen
> heul» noch lustig mitiinandrr sein. Sträu
bt Dich nicht, gib mir den Schlüssel zu
d»r Kiste.".
»Ich habe keinen!"
„Sei kein Narr, Kindchen, erspare mir
die Arbeit des Aufsprengen» l"
„So wahr ein Gott Im Himmel 1eb1!....
ich habe keinen Schlüssel!"
„Ich werde es uniersuchen!"
„Rühre mich nicht an, Elender!" rief
Feliee außer sich.
«Ich will den Schlüssel!"
„Ich wiederhole es; lch habe t-Inn.
Meln Vater in Mülhausen bat ln>
Schlüssel!"
Der Schwarze wollie aus Felice ,uge>
hen, in der Meinung, daß ste den Sl> lüs
sel bei sich führe. Ehe er aber dies «iuS
führen konnte, Halle ste dem nächsten Sol
daten das Faschlntnmtss-r aus der Schtire
gerissen und rits-
„Wage es, Bube, mich anzugreifen!"
Sie war »inen Schrill zuriickgelreten
und hob drohend die Waffe.
Eine» Augenblick imponiit» Ihm die
Nuhe und die Entschlossenheit des Mäd
chens, dann aber umzog seine Lippen.ein
spöttisch»« Lächeln.
„Was willst Du, Kind, mit diesem ge
fährliche» Spieiztugi' Legers hin! Ein
Dich niedergeschossen wi«,'«inen tollen
Hund."
Das Auge Feliee'S flamm!« auf.
„Thue tS, Eltnder, wenn Du den
Mnth dazu hast! Füge Deinen
Schandthaten elne neue Hinz» . . . ich
fürchte mich nicht!"
„Jetzt nicht, vielleicht spater, mein
Täubchen. Du gibst mir alsi) den Schlüs
sel nlchl?"
„Mein Laler ln Mülhausen hat den
Schlüssel!"
„Dann sprengt die Küst,'!" befahl er
seinen Leuten.
Der an der Thoreinfahr. stehende Dop
pelposten hatte im Vollgenl» ? seintr Sicher
heit die Vorgang? außerbolb des Schlos
ses nicht beobachtet. Plötzlich fiel ei»
Schuß. Die Kugel schlug dicht nebe» ihm
ei», in demselben Auptnblicke, als der
Schwarz, seinen Leuten bessh.'en hatte, hie
eiserne zu erbr»e>«n. Im nächsten
Augenblicke fiel die kleine, in die großen
eichenen Bohlenflügcl geschnittene kleine
Thür in's Schloß und die zwei Frank
tireurs halten durch den gelüsten Drücker
die Thür« verschlossen. Den Schlüssel
Halle Felic« abgezogen. Eilend warfen
sie auch das zweite, am andern Ende der
Thoreinfahit befindliche Thor zu.
Der Schwärze war sofort auf dem
Platze.
„Was gibt's?" schrie er.
„Wir stnd verrathen!" riefen die bei
den Wachen. .
Ein entsetzlicher Fluch drang a:>S dem
Munde des Anführer» bervor. Seine
wildrvlleaden Augen fuhren nnstät um
her, während an das vordere Thor Kol
benstöße donnerle».
„Hierher, Leute!" donnert« er. „Wir
müssen den Eingang halten! Hier hinauf!"
Einig» granctlreurs eilten die morsche
Stiege hinauf »ach den unbewohnten
Soldaten, hier ohne Deckung, vermochten
Nichts auszurichten. Mit »Inigen Sätzen
sprangen ste n>zch dem üb»? dem Wege
von hier aus «in wirksames Feuer gegen
die kleinen» mehr Schießscharten ähneln
dtn Fenster.
„Eine Ltlter!" rief jetzt der Schwarze
den sich allmälig sammtlnden Jranclireur»
zu.
Wenig« MiMen darauf lehnte an d»
Umfassungsmauer ein« Leiter. Mit der
Geschwindigkeit einer Katze war er oben
auf dem Mauerkranze und schwenkte »in
weißes Tuch. .
Das schießen verstummte sofort.
„Was wollt Ihr und wer seid Ihr?'
brüllte er.
Ein Lieutenant trat vor.
„Wir sind Getsterbanner und wollen
die in preußische» Uniformen steckenden
.Gespenster der Vogesen' gerne bannen!"
rief derselbe hinauf, „lind Dich, Schwar
zer, grüßt Benno Brendel .. . Feuer!"
Ein Dutzend Kugeln pfiffen dem An
führer der FcaiictirrurS um den Kopf,
keine aber traf thu.
In der nächsten Minute ordnete er im
Hofe seine Leute.
„Kinder, j?tzt zeigt den schuftigen Preu
ßen, was wir köanenl"
Er wählt» zwölf Man» von den Da
stehenden ans und sagte dann:
„Wir werden den ElnganF hakten . ..
thr Anderen z'eht Euch in das Gebäude
zurück, besetzt die Fenster und das Dach
und seht zu, daß Ihr den Pr,ußen so viel
als möglich Schaden beibringt."
Der Scbwarze stürmte mit sechs Mann
die zur Thorwärterstube führende Stieg«
hinan und eröffnete tm Perein mit de»
bereit« «„»»senden »in ziemlich lebhaste«
Feuer aus die ai.« dem Walde heraus
schießenden Deutsche». Di« Uebrigen trn
den Ziäumen und thürmten f?e hier «Nif.
„Nur schießen, wenn Ihr Einen von
den Sckwslen an den Oisfnuiigen seht!"
sagte unterdeß ter Führer der .Geister
banner'. „Die Krrle müssen in dem
Glauben hingehalten »erden, daß wir
»ur wenige Leute sind . . . vielleicht wa
ge» sie »in»» Au«sall."
~So wollen wir doch das Nest stürmen!"
sag>e«in Untero-ificier,
dtej,S Lumpengesindel hellet. Las Schloß
gens gar nichl, daß die Bande ausbrechen
ivtro und 'Das wärt mir das Liebste,
denn heule Abend oder doch spälestens
°„G>? haben Bolen nach Ihnen ge
sandt?" fragte der Unterosficier wleler.
„Sofsr» als mir von Krnlh aus ge
meldet wurde, daß sich rin» granclir»»»
bande, noch dazu die berüchtigste, ,die Gi
spenst's der Vog»se«' von Corniuiont au«
uaH Wtldtnsteln z»r bewege."
Beiden in dt» Bodtn.
„Dl» Kerl« werte» üppig!" sagte
Benno spöttisch. „Wer von Euch klettert
gut?" -
E» meidrke:» sich »itbreie.
„Seht Ihr die Schlingel da oben ln
dti^Dachstnstcrn?"
„Ja!" tönte «s zurück.
teu. Kiellcrt dsch aus die Baume und
zeigt der Schwefelbande, daß die Geister
bari»er auch gute Schützen stud."
Per Befehl Benno's wurde sofort aus
geführt.
Der mit »lr.igcu Leute« zur RccognoS
cirung fortgeschickte Untlrofficler kam jetzt
wleder zurück unv »irltete, daß auf dir
gtge»übcrliegt»den Seite des Schlosses
di« Möglichkeit »Iner uabeobachieten E»t
weichunz der Zr»vctireurs gegeben sei, da
dl« »ach dieser Seite gehenden Fenster des
»»bewohnte» Schloßstügels kaum zwei
Stock hoch Erdboden entfernt feien.
Benno leuchtete di«s« Möglichkeit ei«.
Er begab sich sofort mit zwölf Mann un
ter deui Schutze der Bäume nqch der nä
bler angekommen, so erschien durch dg«
vergitterte Fenstzr ln der von d«m
linterosficler bezeichnelen Etage ein wei
ße« Tuch und gleich darauf drang der
Nuf „Benno" an sein Ohr.
„Felice!" rirs Btnno.
Ein Winken de« Taschentuchs antwor
tete ihm. Gleich daraus verschwand die
Gestalt vom Feyster.'
Durch Benno'» Kopf jagten tlnt
Menge Projekte, aber er kam zu keinem
Resultat. Dieses Schwanken in einem zu
fassenden Entschlüsse hatte einige Minu
herabse)ik!e. Der nach derselben haschende
Soldat halte die Karte »och nicht errtlcht,
als ein gellender Schrei durch die Lust
schnitt und gleichzeitig ein klirrender
Gegenstand zur Erde fiel. Benno hob ein
Schlüsselbund auf und sprang dann in
dalcn übtrj'rachtt Kürlt zu lesen.
zitternder Hand waren einige Worte aus
dieselbe gekritzelt.
„Der große, hohle Schlüssel schließt
das Elngangsihor. Gerad» unter diesem
Fenster ist eine zugeschüttet» EingangSthür
unter dem Erdboden. Reliung! Hilfe!"
Benno lraf, nachdem »r diese Worte von
der Kart» cbgelesen hatt», sofort seine
Anstalten
Die mitgebrachten Leute mußten bis
auf Einen hier bleiben; der Auserlesene
erhirli den Auftrag, dicht an der Maucr
hin bi« in die Nähe des Grsechtsplatzc«
zu kricchen und erst aus einen gegebenen
Wink hin nach dem Thore zu eilrn und
dort die kleinere Thür zu öffnen. Dann
maßliche Stelle de« vrschütlelen Elu
mandlrten mit A>r!e» und Hacken
erscheinen würden. Darauf eilte er nach
dem Kampfplätze. Hier ordnete er eine
Abthell«»g von einigen zwanzig Mann
zu einer S turu-eolvnne und ertheil!« Ihnen
den Befehl, sofort nach dem Eingang« zu
springen, sobald der an der Mauer Da
j l>inkii«»end» di« Thür geöffnet haben
würde. Ebenso hatte er sofort die mitHa
ck-n ausgerüsteten Leute nach der anderen
Seit«>»s Schlosses beordert. Nachdem
«» den an der Liste» des Walte» Stehen
de» besohlen hatt«, ei« Schnellfeuer gegen
Nummer 43.
die Vertheidiger des Eingänge« zu »röff
! »en, um ihre Aufmerksamkeit »o» dem
unter lhnen Vorgehenden abzulenken, gab
er dem an der Mauer stehenden Ssldaten
das Zeichen zum Ausschließen. Während
da« Geknatter de« Schnellfeuer« die näch
sten Augenblicke aussüllie, öffnete der mit
dem Schlüsselbunde versehene Gesreit» d!»
Thür in dem großen Elchenthor».
Da« donnernd« Horrah d«r Stürmen
den rollte noch im Echo durch den Wald,
Sturmcolonne in den B,si» der Thörsahrt
gesetzt hatte. Durch eine Spalte derjwel
le» Thüre, wiiche das ander« Ende des
Eingangs bildele, konnte Benno b«Mtr<
k»n, wie die Besatzung des Thore« über
ren Hrs weg nach dem bewohnten Theil«
des Schlosses floh.
„Dieser Flügel ist nicht verschlossen!
Wir dürfen u, S aber auch nicht unnütz
den Kugeln der Band« aussetzen. Brechen
wir jetzt h«rvor, so stehen wir ungtdecki
im Hofe und könn-» Sticht« g»g»a di»
Kerl« ausrichten. Ich glaub», »s ist da»
B»stt, »lnlg» Mann such»» nach den über
un« gelegene» Räume» zu drlogen und
dle geiister de« Schloss.'« aus di«>« Wtis»
zu b«str«ichen, während die Hauptmasse
hler l» »er Thorfahrt stehen bleibt unv
trst im geeigneltn Momtnt htrvcrbricht."
„Links Irrten!" btsahltr, al«.tlnlg«
Kugeln durch di« Bohlenlhür« an di»
rechl» Seite der Mauer klatschte».
Dl» Leule solglen der Warnung.
»Ich selbst gehe jetzt m!t noch zwanzig
Mann nach der andiren Seite de« Schlos
ses, an der unser» Leult jetzt sicherlich den
vtrschütttltn Eingang gesunden haben
wtrdt» sehe zu, daß lch die Kerl»
überrumpele. Gelingt es mlr, daß Ich ein
dringe, so werde ich das Signal? „ „Das
Ganze avanciren!" " blasen lassen und
dann brecht Ihr heivor. Unterdeß wer
den Sie, Feldwebel Franke, das Eomman
do hier übernehmt»."
„Ich wclllt gern» dit Räum« hi»r oben
besetze», Herr Lieutenant!" entgegen!»
dies»r.
„Gull" antwortet« V«»no. „Thun
Sie d<U! Unttrosficier Markert wird
dann hier couimandir«n. Ist nu» All«»
fertig hi«rs"
„St« hab«« dt» Leute «och »tcht be
stimmt, wtlch« dl- Räum» üb»r un« he
setzen sollen!" sagte der Unt»rosficl»r Mar-
Itrt.
Benno bezeichnelt dies».
„Nun dl» Thür» auf und hinauf!" t»-
fahl »r.
F»ldw»b»l Frank« öffartt dit Thür und
haltt im nächsten Moment mit ftintn L«u
ten di« zur unbewohnten Thorwärterwoh
nung führend« Stiege nnd di« Räum«
selbst gewonnen. Der auf dlr Wändt und
auf di« Ftnster abgegeben« Kugelregen
klatscht« nutzlos an d«nselben ab. Anch
die auf die Thüre !er Thoreinfahrt ge
sandten Kugel» gingen ohn.- Schaden an
zurichten durch liefelb« und schlugen sich
an der Wand breit.
Unterdeß sich die Flugbahn»« derKugela
zwischen der Thorwärterwohnung und
dem bewohnten Theile d»S Schlosses kreuz
ten, eilt» Benno mit seiner Verstärkung
nach der andern Seit» d»S Schlosse«, an
der soeben die Soldaten dl? aufgefundene
und mit Backsteinen ausgesetzte Thür ein
hackten. Ais der letzte St»ln weggeräumt
war, betrat Benno vorsichtig den dunktln
Gang. Die Soldai»» folg«»n mit g«la»
„Sit hat den Preußen drüben vom an
dern Flügel aus die Schlüssel hinunter
geworfen ... ich kam gerat» dazu, al« st«
es lhat," beendet- Govlller fetn«n Bericht,
als der Schwarz» nach seiner Flocht aus
der Tborwärterwohnung in d»m btwohn
ten Flügel angekommen war und seln»
Lrute hier vertheilt halt».
„Wo ist die Canaille?" schrl« d«r An»
führ»r zähneknirschend.
!,Clavdt Matln bewacht fl» drübrn!"
„Schlag' ste nieder ot»r häng» st» auf...
thue überhaupt mit ihr, was Du willst.
Wenn Ich nicht hier bleiben müßi», tch
würde st» mit »Igener Hand erdrosseln."
Govlller sliistelte dem Schwarzen noch
einige WoNe heimlich la's Ohr.
„Ganz lecht," antwortete der Anführer.
„Der Plan «st teuflisch! Führe ihn aus l
Dann stürze die Vettel durch'« Fenster in
ten Hof herab!"
Govlller »ilte mit leuchtenden Boges
und glühendem Gesicht nach dem unbe
wohnten Theile de« Schloßslügil«, in
diffin einem Zimmer F.llce stand und von
Claude Maiin mit geladenem Gewehr
bewacht wurde.
Govlller war ziemlich stark, aber dt»
Änxst und die schreckliche Gefahr, i» der
Feltc» schwebte, gab ihr übermenschliche
Kräsl», als sie mit dem wüthenden Fran
zosen rang. Dir übermäßigen Steiger
»ng der fräste mußte noth»»»dig»r»»is«
(Ziehe «inte Seile.)