Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 12, 1871, Page 4, Image 4

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    schreiiet rasch vorwärts und kommt als
».Arme« des Sterns" zu dem Heere Bour
dakt's; außerdem «erden neue Franc
tireuicsrps gebildet, die Bauern bewaffnet,
kurz und gut, es wird ein so bunte« Durch
einander werte», daß wir schon unser«
Rechnung finden werden ... Du verstehst
mich doch?"
Diese Unterhaltung wurde in dem be
rühmten Blumenthale unweit Guebwei
ler an dem Nachmittage eines jener wun
dirschönen Novembertage des Jahres
1870, wie sie in der genannten Zeit mehr
mals von zwei verdächtig aus
sehenden Individuen geführt.
„Gott straf mich!" fuhr der Eine plötz
lich auf und packte ten Andern so fest beim
Arme, daß dieser beinahe hätte aufschreien
Schuft, der mir den Arm beinahe zerschos
sen hat."
„Wtr soll es denn seln?" fragte dir
Andere.
„Es ist der Forstadjunci Brendel aus ..
doch nein, es ist ja ein französischer Gre
nadier, wie sollte der elende Wicht unter
die Franzosen kommen? Und doch, der
Kerl hat eine frappante Aehnllchkeit mit
dem miserablen Schuft!"
„Davon hast Du mir ja gar Nichts er
iählt."
„Freilich."
„Ich erinnere mich nicht."
„Na, Du weißt doch die Geschichte aus
dem Höllengrunde... ich habe sie Dir ja
gleich erzählt, wie ich im Juni au« Deutsch
land kam."
„Wo Ihr sechs Mann gegen den Einen
Nichts ausrichten konntet."
„I, der steht, straf' mich Gott, mit dem
Leibhaftigen im Bunde. ... Nein, nein,
es ist aber doch zu t011e... je länger ich
den Grenadier ansehe, desto mehr möchte
ich behaupten, er ist es. Und dieses
Frauenzimmer ... zum Henkerl ... weiß
Sott, da« ist die Französin, die bei meinem
Chef in Deutschland auf Besuch war."
Felice und Benno, den der Schwarze,
nach Dem, wa« wir wissen, sofort erkannt
hatte, kamen de« Wege« daher. Benno
sah uoch immer elwa« leidend au«, aber
die straffe Haltung und des lebhaste Auge
ließen auf die zunehmende Genesung
schließen, wenn auch der Stock, auf den
stch Benno stützte, anzeigte, daß das Bein
«och etwas schwach sein mußte.
Sie waren, wie es schien, in ein höchst
interessantes Thema vertieft, wenigstens
deuteten die lebdaften Gesten auf ein sehr
animirte« Gespräch.
„Und ich behaupte es dennoch, daß,
wenn sich heute die ganze französische Na
tion erheben und wie Ein Mann dastehen
würde, sie dennoch gegen die geschulten
und Soldaten der deutschen
Armee Nichts auszurichten vermöchte. Ich
dächte überdies, daß Sedan Ihnen ten
schlagendsten Beweis für meine Behaup
tung gegeben hätte. Paris ist eingeschlos
sen, Straßburg, Metz und die meisten an
deren festen Plätze haben eapitulirt
was will nun das französische Volk?"
„Sich In Masse erheben."
„Wird ihm nichts helfen."
„Aber Gainbeita wird es durchführen."
„Glaub'S nicht, Fräulein Felice...,
Gambetta ist ei» Held des Worte«, aber
nicht der That. Daß stch hier in ten Vo
gefen das Briganten- und Räuberwesen
so organisiren konnte, liegt lediglich an
den Bewohnern selbst."
„Sie glauben, daß die Franktireurs
„Nein diese Bande hat nur ihren
eigenen Vortheil im Ange, das politische
Interesse Ist ihnen nur Mittel zum Zweck."
„Dann glauben Sie wohl auch nicht,
daß Garibaldi mit seinen Schaaren und
Bourbaki mit seinen Leuten elwa« aus
richten wird?"
„Nein Weider, der bi« jetzt gezeigt
hat, daß er ein klarer Kopf ist, wird den
zusammengersffien Hausen wohl beweisen,
wa« e« heiß», sich gegen ihn stellen zu wol
len. Den deutlichsten Beweis haben Ihnen
doch die Kämpfe in den letzten Tagen ge
liefert. Die Franclireurs, welche sich auf
dem Marsche TrcekowS zeigten, flohen ent
weder schon beim Anriicke» der deutschen
Heeressäulen oder ließen sich höchsten« in
ganz unbiteutenle Gefechte mit ten Un.
frigen ein. Und dann tie Mobilgarden!
Was dabei: sie g.than? Haben sie etwa das
Vordringen TreokowS auf Belfort hindern
können? Il>« Mann und 5 Officiere blie
ben allein in ten Gefechten von LeS Er
ruee, Rongemont und Peiit-Magny. Und
»»«?, nacktem Treskow Belfort vollstän
dig eernirt und tie Veibintung mit tem
weiter nach Süden operirenten Werder
hergestellt hat, laßt sich gar nichts mehr
~Za, ja," seuf,te gell»,—„ich seh«
jetzt «in. daß von einem Vertreiben keine
Rede mehr sein kann. Wir sind getauscht
worte». ... Nein, sehen Sie nur die
prachtvolle G-orgiue", sagte sie, da« Ge
sprach plötzlich abbrechend und auf einen
am Wege stehenden Georginenstock deu
tend.
Benno blickte Felice überrascht an, als
sie so plötzlich da« Gespräch abbrach.
„Herr Föist.r, Ich bitte SI», sehen Sie
.Venu», der sich noch immer nicht von
srinem Staunen über Zelice'S Benehmen
erholt hatte, fragte - „Aber weshalb denn
nurf"
Felice betrachtete »it Eifer den Georgi
„Herr Förster," setzte Felice jetzt mit
fliegendem Athem Hinz«, „ich werde Jh>
nen gleich den Grund meine« veränderten
Benehmens mittheilen."
Benno trat vom Wege weg und be
trachtete die Georgine.
„Sehen Sie jetzt um Gottes Willen
nicht nach der Bank dort am Wege. Wenn
mich nicht Alle« täuscht, so sitzt auf der
selben der fürchterliche Mensch, den Sie in
Thüringen den .Schwarzen' nannten ...
er darf Sie nicht erkennen."
Benno pochte da« Herz. Er überlegte
einen Augenblick, wa« zu thun sei. Sein
Entschluß war schnell gefaßt.
„Glauben Sie, daß er bereits Verdacht
geschöpft hat?" fragte er.
„Sicherlich, denn feine Augen hingen
an Ihrer Gestalt."
„Führt kein Seitenweg noch von diesem
Wege, auf dem wir uns befinden, ab ?"
„Nein."
„Dana müssen wir geradezu an ihm
vorbei ... wir unterhalten un« franzö
sisch und täuschen ihn auf diese Weise am
besten."
„Nein, das geht nicht!"
„Wissen Sie einen andern Ausweg?"
„Wir müssen zurück!"
„Da« würde seinen Verdacht zur Ge
wißheit machen.... Also vorwärts !"
Felice folgte zitternd dem Wunsche
AI« die Beiden in der Näh« der Bank er
schienen, stand d«r Schwarze auf und ging
auf ste zu.
„Gott, mir ahnt Schreckliches I" flüsterte
Felice.
„Nur nicht verzagt," sagte Benno.
Jetzt waren Benno und Felice den bei
den Männern so nahe gekommen, daß ste
sich beiderseits hören konnten.
„Ich glaube 150,000 Mann waren «S,
welche in Metz gefangen wurden," sagte
Benno in französischer Spracht zu Felice.
„Ste müssen davon aber die Verwüs
teten abrechnen I" entgegnete Felice.
Der Schwarze zog die Mütze.
„Guten Tag, Herr Förster I" sagte er
laut und in deutscher Sprache.
Felic« nickte leicht und Benno griff,
ohne auch nur einen Seltenblick dem
Sprecher zuzuwenden, an da« Käppi.
Der Schwarze blieb stehen. Da« gleich
gültige Benehmen Benno'« frappirte ihn
und machte ihn in feiner Ueberzeugung
irre.
„Nun, war er es?" fragte fein Begl«I
-t«r.
~W«iß' der Trufel, wa« das ist. Wi:
«r noch so fünf Schritte von mir'war,
bäite ich ihn beinahe an der Brust fassen
mögen, als er aber sprach, da hörte ich,
daß er ein geborner Franzose war."
„So war er es also nicht?"
„Himmeldonnerwetter, ich bin mir nicht
recht klar! . . . Jetzt wollen wir ste nur
nicht aus den Augen lassen.. . .Wo sind
ste denn hin?"
Der Schwarz» und sein Begleiter müh.
ten sich »ergeben« ab, die beiden Gestal
ten zu entdecken. Die Gesuchten hatten
einen Seitenweg eingeschlagen und waren
den Blicken der Beiden durch die BoSquel«
entzogen. Diese eilten so schnell als mög
lich, nach der Stelle, auf der der Wagen
Felice'« ihrer Zurückkiinft harrte.
Nach circa einer Stunde schnellen Fah
ren« war Benno wieder im sogenannten
Vogefenfchloß. Hier herrschte eine gan,
außerordentliche Aufregung. Die noch
hier verweilenden Franzosen wurden eben
auf Wagen geladen, um nach einem ent
fernteren Ort in den Vogefen gebracht zu
werden.
E« war nämlich in Guebweiler die
Nachricht von der Capitulation Neußrei
fach« und von dem Anmarsch der Preußen
auf Mülhausen eingetroffen.
„Sie kommen gerade zur rechten Zeit,"
rief der Vater Felice'« Benno zu, als die
ser eintrat.
„Warum?" fragte dieser.
„Sie müssen fort!"
„Wohin?"
„Nach Wildenstela!"
„Weshalb denn aber?"
„Die Preußen können t« einige« Tagen
hier sein... Reubreisch ist gefallen...
die Preußen sind im Anmarsch auf Mül
hausen. ... Weiter oben im Gebirge sind
Sie sicherer."
„Ich werde sie erwarten."
„Um Gottes Willen thun Sie das nicht
Sie werden sofort nach Deutschland
geschleppt."
Felice ließ ihn nicht vollenden. Sie
fiel ihm in'« Wort und deulete auf die
umstehenden Knechte und Mägde, sowie
auf die Patienten, welche in ihm ja nur
einen Landsmann kannten.
„Ich verstehe," sagte er, „Sprechen wir
Felice nickt« zum Zeichen de« Einver
ständnisse«.
Unter Begleitung mehrerer Knechte setz
ten sich nach wenigen Stunden die Heiden
Wagen mit den Verwundete«, welche im
Vogesenschloß gelegen hatten, in Beweg
ung und schlugen die Richtung auf Wil
denstein ein.
„Nun sagen aber nur, mein Herr,
was Sie zu dem Entschlüsse getrieben hat,
hier zu dletben," fragte am Abend dessel
ben Tage« ter Vater gelic'« den auf et
nem Stuhl ihm gegenübersitzenden Benno.
Dieser lächelte und blickte bedeutungs
»01l nach Felice, welche sich eben anschickte,
ihm eine Tasse einzugießen, al« wollte er
fragen: soll ich e« ihm verrathen?
«Ich bin Ihne« eine Erklärung schul
dig, Herr Manteau, welche mtr unter Um.
ständen gefährlich werden kann."
Der Vater Fell«'« sah Benno groß
an.
„Ich bin, wie Ihnen Fräulein Felice
bestätigen kann, kein Franzose, sondern »in
Deutscher, der von Ihrer Tochter vom
Schlachtselde zu Wörth gerettet wurde."
„Sie sind..der Alte stockte.
„Ein Deutscher!" ergänzte Benno ru
hig.
Felice trat an das an der Thür« ste
hende Büffet, ihre Rothe zu verbergen.
„Erlauben Sie, daß ich Ihnen die
Details mittheile, welche meinen Trans
port nach hier verursachten?"
Herr Manteau nickte stumm mit dem
Kopse. Felice seufzte auf.
„Ich lag von zwei Kugeln getroffen
hilflos und verlasse» auf dem Schlacht
selde von Wörth, als iu der Nacht fran
zösisches Gesindel kam ui'd mich meiner
Kieiver beraubte, ohne daß ich die Macht
gehabt hätte, mich dagegen wehren zu kön
nen. Am Morgen fand mich Fräulein
Felice und da sie durch nähere Untersuch
ung gefunden, daß noch Leben in mir
war, so ließ sie mich mit den anderen sran
zifischen Soldaten nach dem Schultenhöfe
schaffen. Wäre Ihre Tochter nicht gewe
sen, meine Gebeine moderten längst neben
denen meiner Kameraden. Auf diese Weise
vergeben werden."
Herr Manteau hatte die Stirn in be
deutsame Falten gelegt.
„Wissen Sie, Herr", begann er, „ich bin
grausam finden, wenn ich bitte, mich des
eventuellen Verdachts, als hätte ich einen
Deutschen mit meinem Wissen und Willen
beherbergt, zu entkleiden."
„Wie soll ich Das bewerkstelligen?"
„Einfach dadurch, daß Sie so schnell
als möglich mein Haus verlassen. Wis
scheS Blut, ich fühle und handle deutsch,
bin aber jetzt Franzose und kann daher
von Janen mein gastliches Haus, das
Ihnen, sobald Friede geschlossen ist, jeder
zeit wieder off,!? steht, nicht länger mehr
als Aufenthaltsort benutzen lassen. Es
bietet sich Ihnen morgen schon die beste
Gelegenheit hierzu. Ich führe morgen
früh mit dem ersten Zuge nach Mülhau
sen. Begleiten Sie mich dorthin und lo
giren Sie sich dort in irgend einem Gast
hose ein."
„Das kann ich aber dcch nicht in dieser
Uniform!"
Manteau überlegte einen Augenblick.
„Sie haben natürlich Nichts als das
nackte Leben gerettet... hm! ...hm!
Nun, Dem ist abzuhelfen. Sie sind nicht
größer und stärker als ich . . . nehmen
Sie einen Anzug von mir an; auch werde
tch Sie mit dem nöthigen Gelte versehen,
welches Sie mir ja gelegentlich zurücker
statten können.... Doch nun darf ich
wohl auch um Ihre» Namen bitten."
„Mein Name ist Benno Brendel."
„Benno Brendel... Benno Brenrel...
hm! Ist mir es doch, als hätte ich diesen
Namen schon einmal gehört."
„Der Herr ist der !ISer, der sich auf dem
Schlachtfeld- bei Wörih so ausgezeichnet
hat," warf Felice ein.
„Richtig, richtig, mein Herr. Sie sind
ein Tapferer, dem tch auch all! Feind meine
Achtung zolle. Hier meine Hand, Herr
Lieutenant."
Die beiden Männer schüttelten sich kräf
tig die Hände.
„Doch nun lassen Sie uns auch deutsch
sprechen," fiigte Manteau in deutscher
Sprache. „Ich spreche durch meinen srü-
Heren Aufenthalt in Deutschland ziemlich
fertig und Fclice spricht durch ihre Stu
dien, durch meinen Umgang und durch
Hohenheim in Thüringen auch ein ge»
wandte« Deutsch."
„Daß Sie es sprechen, sreut mich und
ich sehe gerade daraus, daß Sie im Grunde
»och ein Deutscher sind, und daß das
deutsche Element im Elsaß noch nicht ganz
ausgestorben ist; daß Fräulein Feiice
deutsch spricht, weiß ich schon seit dem vo
rigen Sommer, denn ich bin Forstadjunkt
auf der erledigten Stelle meines Vaters,
der vor einigen Jahren als herzoglicher
Oberförster starb und habe da bereits Ihr
Fräulein Tochter dort k-„nen gelernt, da
die Försterei von dem Hohenheim'schen
Besitzthlim nicht weit entfernt ist."
„Auf Grund dieser Bekanntschaft find
Sie wohl auch von meiner Tochter geret
tet worden? ... hm! hm!..."
„Aber Vater!..." rief Üelice.
„Das nicht, Herr Manteau.... es
war reiner Zufall."
Benno hätte gern die einzelnen Um
stände erzählt, hatte er nicht gefürchtet,!
Felice noch weiter zu kompromittiren.
„Dann find Sie wohl auch der junge
Mann, der sich schon einmal in Thurin
gen so tapfer gegen die Urberzahl von
Wilddieben vertheidig!»?"
. Ja, Herr."
Benno bejahte auch diese Frage.
„Da müssen Sie mich ja auch schon
länger kennen?"
„Gewiß, Herr Manteau; wir haben
sogar mehrmals Schach miteinander ge
spielt."
„Ja, ja —ich erinnere mich. Sie strit»
ten sich dann auch öfter« mit meiner Toch
ter über Deutsch- und Franzosenthum und
wollten ihr immer einreden, daß sie im
Grunde genommen eine Deutsche sei."
Benno mußte abermals bejahen.
„Also alte Bekannte unter veränderten
Verhältnissen. Sind auch die Würfel
des Kriege« bis jetzt ungünstig für Frank
reich gefallen und sind Sie eigentlich ein
Feind von mir, so soll die« doch keineS
weg« unsere alten Beziehungen zerstören
.. . wenigsten« achte ich in Ihnen einen
tapfern Feind."
Da« Gespräch wogte noch lange in dem
kleinen Kreise für und gegen Frankreich,
bi« die Abendstunde weiter vorrückte und
zur Ruhe mahnte.
„Jetzt will ich Ihnen noch einen Anzug
von mir vorsuchen und Sie mit tem nö
srüh ausgeschlafen haben, wenn es fort
gehen soll ... wir werden um süns Uhr
von hisr mit meinem Wagen nach Gueb
weiler fahren, tamit wir noch den um
sechs Uhr abgehenden Zug benutzen kön
nen."
Mit diesen Worten entfernte sich Man
forgen.
(Fortsetzung folgt.)
Was die Mädchen ruinirt.
nen Glauben an die Lamentationen, wel
che als stereotype Vorreden der Geschichten
gefallener junger Mätchen erzählt wer
ten, „die allein einen schrecklichen Kamps
um das Dasein bestehen und an ihrer
Tugend festhalten, bis der Hunger gleich
einem wüthenden Wolfe sie zur Verzweif
lung und zum Zusammenbrechen treibt."
Da« Blatt setzt auseinanter, taß keine
gesunte junge Frau, welche Geschick in
weiblichen Beschäftigungen hat, zu tar
ben unt teshalb ihre Ehre, die sie so hoch
schätzen sollte, als ihr Leben, auf das
Spiel zu fetzen gezwungen ist.
Mädchen, welche kaum gewöhnliche
Näharbeit verrichten können, werden das
ganze Jahr hindurch von respektabel,,
Arbeitgebern verlangt, und hat ein Mab
chen bewiesen, daß es etwas leisten kann
und will, so überbieten sich die Arbeitge
ber, um stch seiner Dienste zu versichern.
Die Kleiterinacherinnen und selbst die,
welche Kleiter ausbessern und vrräntern,
können Tag für Tag in anstäntigen Fa
milie» Beschäftigung erhalten und Sl
bis sl.St) nebst anständiger Kost verdie
nen.
Wir kennen eine Dame, welche vor ei
nigen Tagen ein Mätchen suchte, um ge
wohnliche Hausarbeit zu thun; sie ver
sprach Kl per Tag und Beköstigung am
Tisch ter Familie. Die Dame hatte aber
zu mehr als einem halben Dutzend Mät
chen zu gehen, »he sie eines finden konnte,
welches noch etwa« Zeit übrig hatte. So
sind unzählige Fälle anzuführen, von den
fortwährenden Gesuchen für gute Dienst
mädchen gar nicht zu reten. Die Mäd
chen, welche arbeiten wollen und arbeite«
gelernt haben, finden immer lohnende
Beschäftigung, aber ta« Unglück ist- so
viele lernen Nichts und wollen überhaupt
nickt arbeiten.
Nicht der „Kampf um die Existenz" «st
also der Ruin der Mädchen, sondern die
Arbeitsscheu, der Mangel an Kenntniß
und die Sucht nach hüvschen Kleider»
und Schmucksachen. Sie vollen ein ge
mächliches Leben und Vergnügen.
Tie Lockerung des moralischen Gefühls,
durch das Bestreben, sich auf die leichteste
Weise Lebensgenüsse zu verschaffen, die
Lektüre demoralistrender Bücher, müsslge
Stunden und leere Köpse: da« sind die
eigentlichen Ursachen des Ruins so vieler
Mädchen, die unter anderen Verhältnissen
Zierden ihres Geschlechts geblieben wären.
Jung gewohnt-alt gethan.
Das Pferd eines Bauern geht durch, er
vermag nicht, es aufzuhalten. Da erin
nert er sich plötzlich, daß er dasselbe bei
einer Ausmustlrung von Eheveaurelger«.
Pferden erstanden hat. Und ruft:
„Escadron halt!" und der Gaul steht wie
eine Mauer.
„Welche Zweige der Erziehung," so
srug ein gezierter Schulrath einen Dorf,
schulmeister, „pflege» Sie mit besonderer
Vorliebe in Ihrer Schule?"
„Die Birken- und H.iseluußzweige,"
war die Antwort, „weil ohne sie mit den
verwilderten Lümmeln nicht dnrchzukom.
men ist."
„Sie, Herr Nachbar, warum lesen Sie
denn immer die Todtenliste der Soldaten
so fleißig?"
„Schauen's, e« freut Einen doch im
mer, wenn man einen alten guten Freund
darunter findet!"
Da« Bundesschatzamt zeigt an, daß die
Negierung an S 220,484 dnrch zerstörtes
Papier-Kleingeld prositirt bade. Dies ist
ein Nutzen, den wir der Regierung kaum
gönnen, denn eine Menge Menschen, in
leren Händen dieses Kleingeld unschuldi
ger Weise zu Grunde ging, verlieren, was
nie Regierung gewonnen hat. Zum Glück
»ertheilt sich der Verlust auf viele Indivi
meidliche Kürassir-Uniforin nun auch in
Oesterreich populär gemacht. Der VolkS
andrang um den „Erzherzog Karl" in
ras Hotel Schiff, wo der ungarische Mi
nisterpräsident sich einlogirt hatte. Al,
Bismarck aber am nächsten Tage tm Eivil
znzuge seinen Besuch tm Hotel Schiff
lviederholte und sich auch dort durch die
chaulustige Menge erst Bahn brechen
nußie, rief ein gemüthlicher Salzburg»
er, der weiße Oifiziers-lackeln war stait-
tcher." Der Kanzler schmunzelte und
rurde seitdem nur »och im weißen Jackeln
,«sehen. ,
Drei
Deutsche Mädchen
Zu verkaufen:
Eine deutsche Wirthschaft,
Gebr. Wählers, Petersburg. 2vj17l
John Nlenert,
Früchten ä: Delikatessen,
Brüsseler Cervelatw»r st,
West pH »tische Schinkenwurst,
SchweizerkSse,
218 Main Stratze,
StändeNo. II«. ll»und 12«.
im MarkthauS, Wilkesbarre, Z?a.
Feinsten Groeeries
»erkauft. 20j>7l
Neues Mötel - Geschäst
Satt leres.
G. W. Fritz,
410— —4lO
fabrizirt alle Sorten von leichten und schweren
PferdeGeschirren
Broadway TettS aus Rubber, Leder und mit
Aold bisext, auf Bestellung gemacht.
Ferner Händler in
Feinen Koffern,
Reisetaschen,
Kinder Kntschen,
Pferdebekleidung <Ke.,
Tattlerei-Waaren.
Deutsche, sprecht bei ihm vor. lBmi7l
Union Nestauration,
»13 Lackawanna Avenue.
Robinson u, Meniel.
Scranton, ?l. No». IB7t>.
Gregory A Snovcr,
Lclce I.acickiwannlt u. evn
Scrantou, Pa..
haben da« großartigste Lager von
Schnupf-, Kan-
Rauch-Taback,
Cigarren, Pfeifen,
Conrad Wenzel,
Petersburg,
Händler in
Dlech-, Eilen- und Anpser-Waaren,
hat alle In sein Fach einschlagenden Artikel in be-
al i «s v°rr^h
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(Aeschäfislokal in Peter Schäfers Hau», ge
genüber von Friedrich gaber.) Map?l
~Eagle Hotel,"
2jn7 T. M. Steel«, Prop'r.
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I. F. R. Hadden, Sekretär.
Siaininireiide Aerzte für Scraiiton, Pa.i
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Gene'al-Ä>,c»l für Pmnfvlv.,
Office, ?<o. l»k Penn Ave.
Agenten werden unter den literalstcn
Wer hat alte Cente?
gänqVn <792.^79?,'1?!!'^^
Wer solche besixt? melde sich in der Erpedition
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