Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 13, 1871, Page 1, Image 1

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    Scranton Wochenblatt.
?. Icilirqmifl.
Dr. A. Bodemmi,
zwischen dcr Penn und granklin Avenue.
Osiice Slu.iden. Morgens von 8-9
Nachinilla.iS ,» >i^l>
AbentS „ B—!t
Zii Abivcscnhcitwlid gcbrikn, Nachricht zn bin
iassen. ""U
Dr. Kamill KrejeZ,
dentfcher
A.;t, Wundarzt n. (^dnrtöhclfer,
Office in Ä'vomiug Avenue. jlalscr'S Hans,
dinirl von l l Uhr Vormittags bis A Nhr Nach
"'"'n!v !>> u a j-dcn Montag, Mittwoch nnd Frri
.ig, von l l Vorm. bis Nhr ?kach»i. 2dn7
Dr. (Z VNS'I'LN.
Deutscher Arzt,
Office an Pen» A«»uc, unterhalb dir Linden
Straße. Ofs cestunden: Morgens von w bis 12
»br, Nachmittags von i bis t> und AbendSvon
7bisi>. .
Altern mach! dcr Obige darauf ausmertsam,
daß er eine Qnantllä! gesunden reinen Impf
stoß soeben erhalte» hal und nun zum Impfen
vo» jtindcru birelt ist.
Deutsche Apotheke,
/t i i.' aek a w a!'. I! a A vellne.
ed.» Handlrv'S McrchanlS u. MechanicS Bank.
H. F. Lobrik. lj
(ü. >!. Llnttoiillen,
Deutsche ?tpothcke,
Lackaloanim Avenue.
Dr. S. W. Rnch,
Gradnirtrr der Ilnivcrsilät von Pcuns'ilvanicn,
n Pbiladclpbia, bat scit acht Jahren in diescm
taatc erfolgreich praktizirt, und erla»!>! sich acht
ngSvoll die Bckanntniachnug, daß cr eine Office
irrnossucl bat, i» No. Ä>i Adams Avc., nördlich
cr Mctl!odistr».Ziirchc. jtrankhcilcn dcr stiancn
nd ,!iudcr wird besondere Anfmcrlsamkeit gr
widinct und bei crslcr.ii strenge Vcrfchivicgcnbcit
arautirt. I» der McburtShülfc ist cr scbr erfah
cu. - Sprich! dciilsch uud cnglisch.
sfilcstundcn: MorgrnS von 7 !I. Nachmit
agS von l?j—2u»d t>^ — llhrAbends
las 7 Übe Morgens iu scincr Wobnuiig, No. Ä>>
»'IAIM
Ä»l>»»r>t,
'l'rliS! Halbcs ttlchifi Mebiß >!!!>.
Office oberhalb MathewS Apotheke. tio!>
W. Q. Tower,
Stellen - NlichweLsnntts-
R ,! r e a l!,
MeschästSst»»den: Von !>—llbrMorgen?,
von I I III» Nachm. und 7—B Nbr Abend,?.
Verlangt—Slcllrn für Clerks. Verkäufer,
Handwerker, Taglvlmer, Dienstmädchen, Kost
bäuscr für Männer »nd grauen, Häuser »nd
Pcrsoncn, die Veschäfilguug, Häuser, Zimmer
oder Ztostbanscr siübcn, finde» es iu wrcm Inte
zusprechen.
Collektionen für MeschästSlenic und überhaupt
Agentur Gcfchäflc jeder Art werden pünktlich und
billig besorgt. Bd7»
(<haö. TnplNlt Vreck,
?! dv ola t tt«Sachwa!ter,
e>ersicheru >»o , inkoepörirl Ztapital Über
<,iX«»,i!>>>,. icse Gesellschaft fahrt fort, zu
mäßigen Prem» versichern uud ist pünktlich in
Bezahlung aller ryrtichen Ansprüche.
Office in Sanderso» u. Zs.S Gebaute, gegen
>dir rem Wyoming HauS, Seranton. .liijrB
C Chittende«,
enachrichtigt biermit feine verehrte» Minden
nd das deutsche Publik»«! im Aiigenieinrn, daß
er H e r r » A, SI? e i g a » d,
Mischer « Assi vn.
veerien nnt> Provisionen,
Niba Fischer u. Affion.
Ger, tri» He» z>> kaufe», außer es Ist^?>.i gewogen
vvrdcn. Nabere Auskunft bei
lOjrtit! Ehristian Völker,
Pinn Ave., nahe Güuster'S Mobelftore.
Versickern»;;,
Spedition und—Wechsel.
A. Stewart Potter (Nachfolger von G.
k>. Walter) ist Agent für die „Home Berstcher
»gs To. in New-Aorl" und „Lpeoming Count«
Mutual." genier Agent für alle europäischen
Dampfer t'wien. Passagefcheinr auf Dampf'
nd Segelschiffen nach und vou Hamburg, Vre
mc» »nd alle anderen Hafen werden verkauft.
Wechsel werden nach allen Tbeilen des alten Ba
erlande»« zu den niedrigsten Raten ausgestellt.
Okftee. 2»lö Lackawanna Avenuk s-Micro
Zmer N».l, obenauf, Uid!>
(^O.,
ballen vorräthig nnd verkaufen zu den niedrigsten
Preise» die b.fien Sortrn von verziertcn und ge
wöhnlichen
Tnpelen WanÄpaPier,
Feiistcr-Worlilinfle,
Ichl-, Mail- nnd Schreihl'üchcr,
Schreibniaterialien.
Leinwand- orbänge werden auf Bestel
lung in kurzer Zeit angefertigt und plaeirt. Täf
fe ln und anderen Zubekör immer vorräthig.
s!>l Lackawanna Avenue (Ecke von Lackawanna
»nd Washington Avenue).
Sprecht »«ei nnö vor.
Die Dculschen werden finden, daß unser Ge
schäft gerade der Ort ist, wo sie prompt und reell
behandelt werden. (2l oi>)
Karl D. Neuffer,
Kappe,,-
Einem gccbrtcn dculschen Pnblikni» dl» crgc
benstc Auzcige. daß ich neben nieineni wohlassor
tirtcn Lager von Hu teil und Kappen aller
Art auch Wollwaaren, Spielsachen, Bü
cher -e. balle. Bcstcllniigcn auf deutsche und
cuglische Bücher, bicsigc und in Deutschland er
scheinende Zeitschriften und Pamphlete ««erden
schnell und dillig besorgt.
Um zablrrichcn Zuspruch bittet
l8ap? Nensfer,
Oiüttster Sk.Hntt,
Gl o Bes M bilien-Lager,
Lackawanna Avenue, Seranto». Pa.
Alle cZcit i» großer Auswahl vorrälhigt Bu
reaus, Commodrn, Nachllis-lic, gewöhnliche und
Änszicb Zische, Vrltstattcn jeder Art, Matrazzrn
k>l" und andere Stüblc, »i»dcrs»üblchcn, Mar
mor Tische, Rubelten, Sopha'S, Spiegel jeder
«ttrößc; kurz, alle in unser stach einschlagende Ar
tikel, solid und billig, als die Ztitiimständ« es er
laubcn. „ . .
„omni! uud bescbt Cuch unsre Waare»!
Seranton, t». Jan. tttlüi. ba
Lvkal-Berandcrnng.
Möbeln! Möbeln!
<Hrießer L 5 <?v.,
.Wli Lackawanna Ave., nahe Washington Ave.,
zeigen biermit dem deutschen Publikum an. daß
sie ilir («eschäft »ach ihrem eignen neue» Gebäude
nächste Thüre von ihrem früheren Plahe verlegt
' ?">» geeinten Publikum für bisberigen Zu
spruch dankeud, geben wir zugleich die Versicher
ung. daß wir uuscre Kunden auch in Zukunft
reell u»d billig bediene» werden.
N eparaturen prompt ausgeführt.
Ebenso empfehle» wir uns als Lcich> »besorger.
Seranton, 28. Febr. I8t>l!,
(Harnen, Tripp Kl <sv.,
Dchnnpf-, Rauch- und Kan-
Taback, Pfeifen :c.
Alleinige Eigentbümer des berükmien „Nav-
Aug" RanchtabackS.
!!»8 Lackawanna Avenue.
Deutsch wird von Hrn. .lob» S. Schorl
gesprochen. !>mi7»
Neues
Etablissement.
! Die Ilnlcr»richiieltn machen die deutschen Ein
r wobner von Seranton und Nmgegend aufmert
Kleider-Geschäft,
t» I. Zetdler'S (He bände,
»nd garantiren die beste u»d billigste Bedienung
»nd den exaktesten Schnitt in der «ladt.
Ihr Drntschc, überzeugt euch »nd sprecht vor,
so werdet ihr befriedigt werden.
Zahlreichem Zuspruch sehen achtungsvoll ent
si-mxellnMK klllitt'ltlrr.
2»? Lackatvanna Avenue, A>7
Zeidler'S Block.
Seranton, 2U. April IBKS.
Wir zeigen nicht an,
Das billigste Groeerle kieschäft im Staate,
IN» l Laer«,Wanna Ave.. > an«
Vreter,
N estn ur,»tio n,
!>2!> Penn Avenue, Seranton.
jtalte und «arme Speisen zu jeder Tageszeit,
> nebst anderen Erfrischungen, 2Sf7l)
Sermttmi. Luzerne ssouilty, Pa., Donnerstaq den IZ. Juli >B7l.
<shaS. Fr. Keller,
Schreibbücher Fabrikant
Buchbinder.
2IN Lacka. Avenue, ZeldlerS Block.
Vollständige Maschinerien und
langjabrige Erfahrung
seyen uns in de» Stand, allen Anfordrrnngtn
aufs Bcstc, Schnellste zu enlsprechen. Wir ein
pfchlrn uns zur Anfertigung aller möglichen
Schreibbücher»,
Blank Books,
Qrderbüchern,
Receipt Bücher» ie.,
welche wir besser und schncilcr zu liefern im
Stande sind, denn irgend ein Geschäft hier.
Ntt'tln, Gebetbücher,
Musik, Gartenlanbe,
Nvvellcnschatz
nnd alle uue denkbaren Bücher werden schön,
schnell und stark gebunden und die billigsten
Preise berechnet.
Indem wir hoffen, daß das deutsche Publikum
SeraulonS und Umgegend nichl unterlassen
ivtrd eln iilueS deutsches Geschäft »ach «rasten
zn »nlrrstühen, zeichnen
Mit Achtung!
EvaS. Fred. »elltr,
Scranton, den t. Dezbr IV7t>. —tüd7l>
Oefen! Oefen!
Bitliftston Preisen
Hält immer vorräthig ein gute Auswahl von
neue» Koch- u»d Heizöfen, Zn jedem Kochofen
wird einer vo» Leonards palenlirtcn ungrlölhclcn
Waschkesseln beigegeben, steriler Schlösser, Bän
der uud ähnliche Artikel, sowie Vlcchwaaren jeder
Arl. Preise eben so billig als anderswo und die
Waare gut. Zliagliba
Henrv I.
Joseph Ober,
Nc Kupfer- ck
dält stets eine gute Auswahl von Koch- uiib Heiz-
Ocscn, sowie alle dem Haushalt nöthigen Gegen
stände, als Messer, Gabeln, Löffel Bügeleisen
bester Qualität.
Besonders empfiehl er seine aufs dauerbaftcste
gemachte V lechdächer und Dachrinnen.
Bleiröhren und Wasserleitungen
jeder Art. 2limzU
St e»»e s
Möbel Geschäft.
Nnlerzcichnclcr mach! hiermit bekannt, daß cr
sein Möbelgeschäft i» seinem neuen Hause
in der Eedar Straße,
eröffnet hatt und stets einen Vorrath der besten
Mobil» ,u ben billigsten Preisen halte. Repa
ralurcn weiden prompt und zur Zufriedenbrit be-
S'egräbiiissen wende ich meine spezielle Auf.
mcrksamkcit zu und übernebnir alle damit ver
bundenen Nebenarbeiten. Christ. Storr.
Scranton, 2. Dez. lM!!>—ba
PicschäftS-Anzetge.
die Unterzeichneten das früher von
Koch u, Lallowa« gefübrie Möbelgeschäft in der
Penn Avenue, oberhalb Mulberrv Straße, käuf
lich Übernommen haben, geben sie die Versicher
ung, das« sie alle in das Möbelgeschäft einschla
genden Artikel stets auf Vorrath halten und zu
den niedrigsten Preisen verkaufen.
Auf Leichenbegängnisse tvird besondere
! Schönfeld u. Hausmann,
sinoeeric- „nd Provision-Store
John Sehröder,
Park Hill, Hpdc Park.
ergebene Anzeige, daß er in der 8. Straße, nahe
HargeSbriinrrS Wirtbschaft, einen Store eröffnet
bat, alle Artikel vorräthlg hält und eben so billig
als sonst jemand verkauft. Eine Probe wird
(I7»7t>) John Schröder.
Dllponso s goldene Pillen für Frauen
Dliplinco's goldene Pillen für /rnueii
sind gänzlich unschädlich,
Wirke» zanberartig in jedem Falle,
Wirke» zanbrrartig in jedem Falle,
lind verfehlen nie
nndet man de» B. St. Strurrstempel, von mei
mm eigenen Stempel gedruckt, auf dem die
Worte >» weißer Schrift stehen „Dupoiieo'S gol
dene periodische Pillen." Wenn du deine Ge
sundheit und dein Leben schäyest, so gebrauche
keine derartige Pillen ohne de» obigen Stempel.
Preis 81 per Box. Sechs Boxeß ji>
Verkauft durch H. g. L o b eck und M a t h e w S
BroS., in Seranton. Wer Hl an dieselben
durch die Seranton Post sendet, erhält die Pillen
frei nach irgend einem LandeStheile geschickt.
Ferner verkauft durch R. G. Morgan u. 60.,
Wilkeöbarre, durch einen Apotheker
i» jeder Siadt der Ver. Staaten und durch
S. D. Howe, alleiniger Ngentblimer,
27°7t»,1j New-Aork.
Orchcstrion.
Das in der Germania Halle aufgestellte Or
'
(Geschäfts.Karten.
t re«l. Umseien,
Architekt, Baumeister «Ingenieur.
(Städtischer Vermefser.)
Ossire, All Lacka. Avenue, nahe Washington,
3lniz Seranton, Pa. 7«>,tj
,7. H.
N e cd t S - A n w a l t,
No. ätti Lackawanna Avenue.—Grundcigen
ihum zum Verkauf oder zur Miethe. Collektionen
pünktlich besorgt.
Earman, Händler in
PineßrookKohlen
Office in No. IM Penn Avenue,
2M Scranton, Pa. tj
D. <5 ollins
Rechts-Anwalt,
Office, No. 3l>t! Lackawanna Avenue (»dcr dem
li»jr7ba Seranton, Pa..
Erster,
Hans-, Schild«,
FreSev- S 5 Vrnamental-Maler,
F. W. (Münster,
Advokat nnd Nechtö-Anwalt,
Office in Jakob Schläger» Gebäude,
Eckt von Lackawanna und Washington Avenue.
AoB Scranton, Pa. da
Dr. Gnmpert,
praktischer deutscher Arzt.
22570 Vfsice» Seranton HanS.
<H nftav Ha l, n,
Adlwknt nnd ilicchtS'Aiiwnlt,^^
Alexander Hav,
/usco-, und Sehitd-Maler,
Victor Koch, Eigenthümer.
Wird nach europäischem Plane geführt.
A. <5. Kvnarson,
deutscher llhrmacher « Juwelier,
Wpoming Ave. gegenüber dem Wvoining HanS,
Seranton, tl>. Jan. tBKL ba
G. Merrifteld,
Advokat nnd Sachwalter,
Office in Panli'S Block, Lackawanna Ave
nue. t!>inzB
Der Tambour v»Wörth
Erste Abtheilung.
(Fortsetzung.)
Achte» Kapitel.
Der Stnrzbach.
„Sie sind also der Ueberzeugung, daß
die neutralen Mächt» nicht dazwischen tre
ten werden, bemerkte Herr von Clbel nach
einer kurzen Panse, um d/i» Krieg ein
Ende zu machen.
„Nein, antwortete der Lieutenant, der
Krieg wird seinen Fortgang haben und
König Wilhelm wird den Degen nicht
eher in die Scheide stecken, als bis Deutsch
land die sichersten Garantien gegen sran
zöstsche Anmaßung und die ihm geraub
ten Provinzen zurück haben wird.
„Sie kennen meine Gesinnungen, Herr
von Walter, erwiederte Herr von Elbel.
Mit keinem Andern würde ich so offen
sein, wie ich es Ihnen gegenüber sein
will. Sie wissen, meine Gefühle sind
deutsch in meiner Familie hat man nie
aufgehört, deutsch zu denken und zu füh
len. Wir haben nie eine Stellung bei
Hofe gesucht, wir waren nie Schmarotzer
und haben nie um die Gunst eines fran
zösischen Monarchen gebuhlt. Seil fast
zweihundert Jahren finden Sie in meiner
Familie leinen Beamten. Noch aber bin
ich Franzose und als solcher fürchte ich
den Krieg mit Deutschland. Wenn Sie
wüßten, in welchem Zustande unsere arme
Armee istl Ich gebe sogar aus die Anfüh
rer nicht« selbst auf Mac Mahon und
Bazaine nicht. Diese Männer verdanken
ihren Ruf ihren Feldzügen gegen uncivi
listrte Horden: Kabylen, Russen, Mexika»
ner, Chinesen, Cochinchinesea."
„Hoffentlich zählen Sie aber unsere
Oesirticher nicht zu den uncivilistrte» Hör
den, fiel der Lieutenant ihm lächelnd in's
Wort —und die sind gleichfalls von diesen
Männern geschlagen worden."
„Ich bin weit davon entfernt, die öst
reichische Armee hierher zu rechnen, sagt«
Herr von Elbel; ich betrachte die italieni
sche Campagne auch nur als eine ange>
sangene, aber nicht beendet». Wer will
sagen, wie na ch Solserino noch alles ge
kommen wäre? Sagten die französischem
> Marschälle nicht selbst, ein zweite« Sol'
ferino erträgt die sranzöstsche Armee nicht
denn alsdann hat sie ntcht bloß dle
Oestrelcher, sondern sich selbst mlt ausge
rieben? Und hing brl Solserlno nlcht
alle» an elnem Haar, daß wir die Schlacht
verloren? War Napoleon nicht oer. wel
cher zuerst FrledenSvorschläge machte?
Wle gesagt, ich gebe nichts aus die sran
zösische Generalität gegenüber der deut
schen. Alsdann Ist der Krieg französische»
seil« ein vom Zaun gebrochener und ein
ungerechter; rs kann bet uns unmöglich
der Enthusiasmus herrschen, wte bet Ihrem
Volk, da» stinen Heerd gegen einen über
müthigen, rauflustigen Nachbar verlhet
vlgt. Dte Franzosen find serner durch
das Schandregiment Napoleons 3. enl
arltt, morallfch htrunltrgekom»ien, wle
sie es noch nie waren, währtnd deulsche
Zucht und Ehrbarkeit hent In elnem Llchle
strahlen, wie nle vorher."
„Mtin bester Herr von Elbel, sagte der
Lleuttnant ernst, Sle scheinen mir sehr
entinuthigt zu sein und ich meine fast, Sle
sehen die Dinge in Ihrem Valerlande ln
zn schwarze», Licht."
„Nehmen Sie die Versicherung, daß
jeder aufgeklärte, wahrhaft gtbildtte, nüch
lerne Franzose so wie lch urtheilt."
Der Lieutenant antwortete nicht. Biel
leicht fehlte Ihm die nöthige Ueberzeugung,
um mit Energie die Muthlostgkelt des el
sässtscheu Edelmanns zu hek.lnipsen.
I» diesem Augenblick pfiff eln kalter
Windstoß aus Nordwest durch deil Hohl
weg, den unsere Freunde verfolgten nnd
bog die Zweige der großen Vaume bis zur
Erde nieder, während er ans dcr Land
straße hohe Staubwolken ausjagte.
„Es wird bald Nacht werden, sagte
serr von Elbel und sah nach dem Im
Westen roth erglühte.
"Nnd ein Gewitter wird nicht ausblei
ben, setzte Herr von Walter hinzu; welche
schwere, drückende Lust."
„Wlr wollen »na n»r beeilen, nach
Götzenbrück zu gelangen. Dort finden
wir ein gutes Nachtquartier, eln schmack
Pferde."
halb Meilen von hier, bemerkle der Offi
zier, und das Gewitter kann sehr schnell
herausziehen und uns überfallen. Obera
tvie es mlr früher im Horüberreiten schien,
so lag dort von hier links ein ziemlich
komfortable aussehendes Hans, l» welchem
zwei Reisende wohl auf kurze Zeit hätten
absteigen können, um das Gewitter abzu
warten und sich gegen den Regen zu
schütze»."
sahen, ist schon seit zwei Jahren unbe
wohnt. Der Besitzer hält sich i» der
„Nun so hätten wir in der Scheune
oder unter einem Schuppe» Schuh gesucht
—es war inir wenigstens so, als hätte ich
einen solchen gesehen. Auch lag nicht
weit von jenem Hause elne Art von allem
geräumigen Schloß ist dies auch un
bewohnt?"
„Sie haben sich nicht geirrt, Herr von
Walter. Bei Oberndors liegt tn der
That ein altes Schloß n»d dasselbe Ist auch
nicht."
„Weshalb?" fragte der Offizier er
„Weil ich dort nicht um Gastfreund
schaft anhalten mögte."
„Ist Ihnen der Besitzer feindlich ge
sinnt?"
„Ich habe tn »leiuem ganzen Leben nur
zweimal mit ihm gesprochen und ich muh
selbst gestehen, daß er mir jedes Mal mit
größter Liebenswürdigkeit entgegengekom
men Ist."
„Run, Verehrtester, welche Gründe kön-
neu Sie da haben, um Ihre Antipathie
zu rechtserttge», die Sie gegen den Mann
zu haben scheinen?"
„Keine guten, antwortete Herr von öl
bel, ich gestehe es."
„Ihre Antipathie ist also instinklmä
v'a''"
„Durchaus."
„Und ist es das Haus oder der Besitzer
desselben, —welches von beiden floßt Ih
nen de« Widerwillen ein?"
„Das HauS und sein Besitzer."
„O! Das ist sonderbar!"
„Vielleicht ist es sogar dumm, ich gebe
dies zu, aber es ist so. Ich hasse das
Oberndorfer Schloß, wie man dies alte,
halb verfallene Gemäuer d,nennt, das
eine Räuberbande zu Ausgang einer wil
den und öden Schlucht gebaut zu haben
scheint und Ich empfinde noch weit mehr
Widerwillen gegen seinen Besitzer, den
Marquis del Laretto, einen Widerwillen,
der mir selbst unertläiltch ist, dessen ich
mich aber nicht erwehren kann. Tadeln
Sie mich, ja, lachen Sie über mich, so viel
Sle wollen, aber es ist so und läßt sich
nicht ändern. Die« altersgraue Haus
mit seinen beständig verschlossenen Fen
stern, mit seiner alten
Thür, die nie geöffnet zu werden scheii t.
der dunkle, schwarze, unheimliche Tannen
wald dabei alles das scheint m!r na
mtnlos »nd unbeschreiblich traurig »nd
öde. Ich denke mir, das alte Gebäude
muß eine dnnkle, böse Vergangenheit ha
ben. Und dieser Marchese tel Earetto,
dieser italienische Finchiltng, dieser Nea
politaner, der sich hter hei uns aufhält,
während fein Vaterland vielleicht gewalti
geren Umwälzungen entgegengeht, als das
mki»tge--tch welß nicht, welchen befremd
lichen u»d unihrliiilichk» Eindruck mir der
Mann jedts Mal macht, so oft Ich Ihn
sehe."
Zhat, die gegen dle Gesetze der Ehre laust,
angeklagt?" sragle der Osfizler.
„Nie, so viel lch welß, anlworlete Herr
von Elbel.
„So daß, wenn das uns bedrohende
Gewitter piötzllch ausbracht, wenn die
Nach! uns In dltsrn Btrgcn überraschte,
ItN>"
„O! rief Herr von Elbrl lachend, ich
weiß wirklich nicht, oh meine Antipaihie
bis dahin ginge, aber da es »och nicht
Gastfreiheit des Italieners in Oberndors
bringen werde, nm Ihnen angenehm zu
sein und um mich von Ihnen nicht zu
trennen."
„Ich bitte taufend Mal! fiel ihm Herr
von Walter in'S Wort. UebrigeuS wer
den Sie sich ja an das erinnern, was ich
Ihnen vorhin bereits sagte - ich muß ohne
allen Aufenthalt vorwärts und muß so
tragen, in das Hauptquartier der Südar
inee zurück. Da ich Ihnen Ihre Einla
dung abgeschlagen, Ihnen, dem ich in so
aufrichtiger Freundschaft und Dankbarkeit
zugethan bin, so könne» Sie wohl denken,
daß ich nicht «m die Gastfreundschaft ei
nes Mannes bitten werde, den lch nie in
meinem Lebe» gesehen habe. Meine Be
fehle sind zu streng und Seine Königliche
Hoheit, der Kronprinz, spaßt durchaus
nlcht ln Dingen, in welchen es sich um
de» Dienst handelt. Aber wle kommen
Sle aus die Vermuthung, als sei es mir
darum zu lhun, aus dem Oberndorfer
Schloß Hall zu machen?"
Der Herr von Elbel lächle nnd sah in
versteckter Welse aus seinen Gefährte».
„Weil, sagte er, man behauptet, der!
Marchese habe eine Tochter oder Nichte
—lch kenne das verwandtschaftliche Ver
hältniß nicht genau " die bei Ihren acht
zehn lahren das anbetungswürdigste
Wesen sein soll, das die Phantasie des
begeistertsten Dichters n»r schaffen kann."
„Ah! Sagt man das?"
„Ja! mir Sie wüßten di.S nicht?"
„Bei Glitt, ich ignorirte es! Denn bis
zur Stunde habe ich »och nlc von Ihrem
ltallenlschen Marchese sprechen gehört »nd
noch weniger von seiner Nichte oder
Tochter."
„Nun denn, mein lieber Walter, lassen
Sie uns den Pferden die Sporen geben
—traben wir ein wenig, »m Götzenbrück
,» erreichen. Der Himmel bezieht sich
immer mehr und schon habe tch ein Paar
Regentropfen verspürt."
Der Himmel wurde in der That immer
drohender und schon hörte man den Wind
in den dunklen Zweigen der Tannen
rauschen: Sturm und Gewitter waren
nicht fern.
Die beiden Reiter halten Ihre Pferde
in Trab gesetzt »nd die beiden Diener
folgten ihnen in geringer Entfernung, in
dem sie sich ganz nach ihrem Herrn rich
teten.
Der Herr von Walter und der Herr von
t!lbel folgten dem Wege, der sich zwischen
den Bergen dahin zog und sie befanden!
sich beide in einem schmalen Thal. Don
Weitem sah man im verschwindenden
Tageslicht eine schwarze Masse, die sich
am Horizont zeigte und diesen zu be
grenzen schien: Es war der Tannenwald,
Der Anblick desselben war in dieser
Milium' 2k.
licher.
Dte hetden Retter »rieben tl»re Pscrt.
tu,- Ell. an. Dle Na., brach nm so
lidneller an, als dle Berge die letzten
l Strahlen des untergehenden Gestirns zu
rückhielien, der Zölnd immer mächtiger
die Bergschlucht entlang ftgte und den
Weg für Menschen u.id Thtere beschwer
lich machte.
Indeß das Gewitter ließ noch lmwer
auf sich warten.
Die Reiter hatten den dunklen Tanne«,
wald noch immer in Sicht, erreichten jetzt
aber elne Stelle, wo die nach Osten zu
liegende Bergkette ihr Ende erreicht zn
haben schien, da sich plötzlich zu ihrer
Rechten eine offene Klärung zeigte, dte
von einem wild dahinbrausenden Stup
bach durchzogen war.
„Sieh da! sagte der Offizier und hielt
sein Pferd an, das ist ein schöner Anblick.
Ais ich in früherer Zeit Heer einmal durch,
ritt, habe tch diesen Fluß nicht wahrge.
nomnien. Es Ist dies eine h-rrliche llebtr
raschung Seitens der Natur."
Er hatte seine Rede kaum beende», so
hörte er einen groben Fluch und laules
Geräusch hinter sich.
„Nehmen Sie sich in Achl, Herr!" schrie
Jemand ärgerlich.
Der Lieutenant machte schneit Halt nnd
hatte kaum Zelt, seln Pserd bel Seile z»
werfe«! Ein Wirbelwind flog »chneller
als der Blitz die Straße entlang und
hüllte Minuten lang dle ganze Umgegend
in Staub.
„Haltet doch an! Halt!" schrie
Der Offizier sah erstaunt den Herrn
von Elbel an, der gleichfalls erschrocken
und unruhig um sich bllckle, da ihm jener
Kreuselwlnd ehenfalls ganz »»erwartet
kam.
Im Augenblick, wo der Herr von
Waller Halt gemacht hatte, um die ma
lerlsche Aussicht zu genießen, dle sich ihm
hier bot, hatte auch sein Begleiter sein
Pfere angehalten.
Die Dlener folgten derselben Beweg
ung »nd machten in einiger Entfernung
von ldrcm Herrn Halt,
Die vler Pferde schienen bis dahin sehr
ruhig, als piötzllch ohue wahrnehmbare
Ursache »nd ohne Irgend einen denkbaren
Grund das Pferd des eine» Dieners an
fing, an allen Gliedern zu zittern.
ES war am ganzen Kürper mitSchwelß
bedeckt, spitzte die Ohr.n »nd wie von
einem plötzlichen Koller ergriffen, stürtzle
es wild vorwärts, so daß sei» Reiter, so
sehr cr auch die Zügel anzog »nd die
Sporen in Thätigkeit sehte, seln.r nicht
In diesem Augenblicke war es, wo der
Diener dem Offizier zugerufen hatte: hal
len Sie doch! halt! denn das un
gestüme, tolle Thier lies direkt auf den
Letzteren zu.
Der zweite Diener setzte sich mit seinem
Pferde gleichfalls in Galopp, um seinem
Kameraden zu Hilfe zu kommen und die
beiden Männer waren wie der Blitz schnell
zwischen dem Herrn von Walter »nd sei
nem Freunde durchgeritten.
Alle beide schlugen, Einer dem Andern
folgend, die Richtung über die Klärung
„Louis! Laß dem Pserde die Zügel
schießen und halt »ach links!" rief der
Herr von Elbel.
„Und bleiben Sie doch zurück ver
folgen Sie Ihn doch nicht! setzte der Lieu
tenant hinzu, indem er sich an den zwei
ten Diener wandte. Sie machen dadurch
das Pferd noch scheuer."
Aber die beiden Reiter waren schon au
ßer Gehörwelte.
„Was ist nur dem Pferde passirl?"
fragte der Herr von Elbel erstaunt.
„Wahrscheinlich ist es vom Koller er
griffen worden, antwortete der Herr von
Walter. Das geschieht manchmal in jetzi
ger Jahreszeit, wen» man vollblütigen
Pserd,» nicht z»r Ader läßt."
Tagen geschröpft worden."
„War es den» krank?"
„Das gerade nicht."
„Ist es »In junges Pferd?"
„Das auch nicht. Es Ist wenigstens
neun Jahre alt und ein Thier, das ich
schon über fünf Jahre besitze und das stets
gut und gehorsam war."
„So ist es nur „m so auffallender, denn
ich sehe nichts, vor dem »S gescheut haben
könnte."
„Und LouiS Ist ein vortrefflicher Reiter."
„Dann begreife tch es nicht."
„Ich noch weniger."
„Glücklicherweise ist die Klärung überall
von Felsen umgeben und lange kann das
Pserd daher nicht laufen, es müßte sich
denn den Schädel gegen dle Felsen eln
(Siede vierte Seite.)