Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 15, 1871, Page 4, Image 4

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    Das Frirdcnoscst w (lhicaqo.
siarüg viid imposant waren die in
View»i-l Pvtlatllphia veranstalte-
It" Fiiidrii'sr>'e, und iie Deutschen die
ser t'.iteii I'r'.iil.üist.» Städte Amerika'S
glaubte» Unübrrliristicheo geleistet zu ha
be». '.'lnders l.xbltn »nsere Lanlsleute
Deutschen New Zloil's »nd Philatelphia's
gleich zu thu», — sie wollten Huer Freute
über den ehreuvoll«» Friede», weichen
unsere Biüder im alten Vaterlande sich
unter Darbringung schwerer Opfer er
kämpft, in einer noch großartigere» Welse
Ausdruck geben. Und dies ist ihnen auch
in der That gelungen. Das vo» de»
Deutsche» Chicago's am Pfingstmontag
veranstaltete Frledensfest muß als dle
großartigste und glänzentste Demonstra
tio» dieser Art betrachtet werten. Zwar
war tie Massen«, itfallung kelne so beteu
tende wie In N„v-?Iork, aber tagegen war
viel mehr Geld auf dle Ausstaltuug de«
Festzuges verwendet worden.
Um halb fünf Uhr morgens wurden
die Einwohner Chicago'S »nd die zahllo
se» sremten Gäste, welche aus allen Ge
genden herbeigeströmt waren, durch Ka
nonenschüsse, Trompetenklänge und Trom
melschlag aus dem Schlafe geweckt, und
bald begann ein reges Lebe» sich in den
Straßen der Stadt zu entfalten. Dle
Häuser wurden mit Guirlanden und
Flaggen geschmückt, die Pferde und
wagen in Ordnung gebracht, kurz Alle«
beeilte sich, um zur angtgebenen Zeit auf
dem BtstimmungSplatze auf der Westseite
der Stadt zu erscheinen. Die Festmar
schällv uud Adjutanten hatte» schwere Ar
beit, In das dort herrschende Chaos Ord
nung zu bringen, aber sie wurde glücklich
durchgeführt, trotz der Tausende und aber
Tausende, welche sich In Ihrem Eifer, Alles
zu sehe«, und von den fremdartigen
drücken angezogen, etwas zu weit hervor
drängte». Doch wider alles Erwarten
setzte sich die Spitze des Zuges schou um
10 Uhr In Bewegung.
Den Gesammtelndruck de« Zuges be
schreibt die „Illinois Staats-Zeitung"
vom !w. Mai i» folgender Weise:
„Chicago hat gestern in Wirklichkeit
eine große That begangen, es hat gezeigt,
daß es an der Spitze steht bei allen Un
ternehmungen, welche Ansprüche dieselben
auch erheben mögen. Dieser Zug, der
niehr als 25,1>00 Menschen zählte, in
welche», elwa lI,ONO Pferde waren, der
eine gewiß an S2ot>,o<>o hinreichende
Summe kostete, bei dessen Anblick einem
das Herz aufging, dieser Zug bedeutet
eine gewonnene Schlacht der Deutschen
gegen dle Vornrlheile oder falschen Ansich
ten der anderen Nationalitäten. Um'«
kurz zu machen: Der Zug war prächtig,
herrlich, imposant, nehmet alle Eigen
schastSwörter der Bewunderung zusam
men und Ihr werdet nicht übertreiben.
Die Wechselbeziehungen zwischen den Um
ziehe,idrn nnd de» Zuschauern, Ihr gegen.
stitiglS Grüße« uud Bewundern bewies,
d,ß etwas GewalllgeS geschehe«, denn In
de», sprüchwörtlich kalten Chicago läßt
man sich so leicht nicht sür eine Idee er
wärmen."
Der Zug war i» lii Divisionen abge
theilt und wurde durch eine starke Polizei-
Abtheilung zu Fuß und zu Pferde eröff
net. Ihr folgte der Festmarschall Henry
Greenbam» mit einem glänzenden Stab
von asststirenden Marschällen und Adju
tanten, »nd die verschiedenen Festredner
i» offenen Wagen.
Die erste Division bestand i» einer Mt-
Unisormi», während die zweite Dtoisio»
ganz den Loge» angehörte.
Es ist in der Natur der Sache, daß bei
den Logen die Massenentwickelung mehr
Eindruck macht, als irqend etwas Ande
res, und die Logen haben gezeigt, daß sie
allerdings sehr stark sind. Der dann fol
gende historische Zng »msaßte die dritte,
vierte und fünfte Division. Die dritte
Division gehörte den ältesten Zeiten deut
scher Geschichte a». Eist kam Hermann,
der Cherusker »nd ZuSiielda; dann folg
ten w Teutonen zu Pferde und l!t> zu
Fuß i» alten Kostümen, fleischfarbigen
Tricots, braune» Tunte», Bärenfellen
über Saltel und Schulter, Fellkopfbedeck
ung mit Grün bekränzt »nd Lanzen und
Keulen in den Händen. ZS waren lauter
stämmige Männer, sämmtlich Mitglieder
des Ordens der Hermaunsöhne.
Der Barbarossa-Zug machte eine»
höchst imposanten Eindruck. Er hatte sei»
eigenes MufikkorpS im Kostüm der Kreuz
fahre?. Zuerst zehn Lanzenträger in wei
ßen TunicS mit Grün besetzt, in hohe»
Stiefeln, Goldrüstung und maurischem
Helm, Schlagsternen und Morgensternen
als Waffen. Sodann zwölf Johanniter
ritter, vollständig in Drahtrüstung, mit
violetter Rittertuntc, auf der Brust als
Zeichen das goldene Kreuz, Helur, Schild
und Schwert. Ein Banneriräger in sehr
reichem Kostüm, weißem Atlas mit dem
deutschen AUer. Drei Herolde In der
bekannten Kleidung. Bier Tempelritter
mit Kreuzsahne», weißen, große» Man
tel« und Helmen. Sodann acht Pagen In
violetter Tunlr, den deutschen Adler auf
der Brust und die Banner der verschiede
nen Fürsten tragend, und dann er selbst,
der so lange Im Kyffhäuser verzaubert ge
legen hat—Barbarossa. Sein Pferd wur
de von zwei Pagen geführt. Barbarossa
trug etne lange reiche Goldtunic ckit
Schärpe und Bandelier, einen langen,
pelzverbrämlen KrönuttgSmantel und die
alte deutsche Kaiserkrone. Unter dem Ge
folge, welche» aus AA Fürsten, Trabanten
und Rittern bestand, brsanden sich die
elegantesten Kostüme tnrelcher Rüstung.
Das „Zeitalter der Erfindungen" schloß
sich a.i diese Abtheilung au. Erst kam
drucker dir »eueste Entwickelung, zu der
es die Buchdruckerkunst gebracht bat, vor
führte». Während aus tem elue» Wagen
von fleißigen Hänten gefetzt wurte, ar
beitete auf tem anter» Wage» elue
Dampfprisse, aus tere» Esse ter Dampf
hoch i» die Luft stieg. Hierauf >olgten
viele andere Darsteller deutscher Erfinder.
Es kamcn dann Darsteller anderer be
rühmter Männer: der große Kurfürst mit
allerthümlicher braudenburgischer Reite
rei, Friedrich der Große und sein Stab,
Händel, Haydn, Humboldt, die Musen,
Tableaux, welche historische Begebenheiten
darstellten, Triumph- und Festwazen mit
Kopie des in Weimar stehenden schöne»
verherrlichte. Die
Lesern bekannt sein ; G'ethe, der bereits
Lorbeerbekränzte, überreicht dem viel jün
geren Freunde selbst den Lorbeerkranz.
Der Verein Humor halte den Wagen mit
Fahnen und Grüu reich geschmückt und
es gewährte einen gar prächtigen Anblick,
die Gruppe tu ihrer grüne» UmhüUung
zu sehen. Der Verein selbst schloß sich In
Sliidenle»tracht, vollen, WlchS mit
Samnitjackeu, KorpSzeiche», Korpskappe
Degen und Schläger an. Zunächst hinter
dem Wage» kamen zwei Degen tragende
sodann die Fahne» und zum Schlüsse
dreißig Stndenten in Gala.
Dem Dichter der „Glocke" solgle sie
arbeller. Die rechte Längeseile des Wa
gen» nahm eine hübsche Gruppe vo»
Schnitter» -und Schnitterinnen ei», I»
Cllo mit dem Füllhorn. An der linken
und llnks Gruppen aus dem deutschen
Jugend- und Llebeleben. Am Hliilerlheil
des Wagens thronte Mer'ur, ihm zur Seite
Jünger der Schifffahrt und des Handels.
Hoch über sämmtliche» Gruppen schwebte
die Glocke, deren Krone ein vergoldeter
Aar mit weit gespreizten Flügeln In dl»
Krallen hielt. Im Schnabel des Königs
der Lüste lies ein breites Band zusammen,
friede sei ibr erst Geläute,
ferne Kreuz mit der Inschrift: 1871>—71,
In grüuem Kranz sehr Hübsch ausnahm,
zogen sich Blumengulrlanden bis zur
Krone der Glocke. In zwölf grün einge
rahmten Feldern waren eben so viel
Bruchstücke aus dein Gedicht „das Lied
.tiunst, Wissenschaft, Handel >r.
besonderer Erwähnung: Der große, von
sechs Pserden gezogene Wagen ließ in der
That nichts zu wünschen übrig. In der
Mitte desselben aus einem Piedestal zeigte
sich die herrliche, zu diesem Feste eigens
verfertigte Kolossal-Büste Beethovens,
und wie der Meister stets im Leben von
feinen Schöpfungen uinschwebt gewesen,
konnte man ihn auch jetzt nicht davon
des Wagens sah man vier Damen, ebenso
drei auf ter untern, in griechischer Kleid
ung, mythische Instrumente in ten Hän
ten.
Der historische Theil der Prozession
welcher die Aiismerksainkeit in hohem
Grade in Anspruch nahm. Da kamen sie,
die Ulanen in vollständiger Uniform und
mit Lanzen und Fähnchen. Dann kam
der Kaiserwage» mit seinen zwei Kutschern
in Staatslivree, von sechs prächtigen
Schimmeln gezogen und mit zwei lockeys.
Der Kaiser-Darsteller nahm die thm ju
belnd gebrachte . Huldigungen huldvoll
entgegen, und dankte leicht und verbind
lich. Sein Sohn und Thronerbe, Kron
prinz Friedrich Wilhelm, hatte elnen
prächtigen Repräsentanten gesunden.
Bismarck war ebenfalls sehr vorzüglich
und schien während der ganze» Fahrt über
die fünf Milliarden Kriegsentschädigung
nachzudenken. Moltke war, wie sein gro
garde, 20 Mann Infanterie und etne
Schwadron Husaren.
ES folgten nun prächtig ausgeschmückte
Wagen mit den Darstellungen der ver
schiedenartigsten Gewerbe, in der Aus
übung ihre» Berufe« begriffen.
Auf einer vor dem Courthause errichte-
tele« Tribüne hatten der Gouverneur des
Staates, die Würdenträger der Stadt,
viele eingeladene Gäste »nd die Presse
Platz genommen »nd ließen den Z»g
Revue passtreu. Die T.ibüue war am
nordwestliche» Flügel tes Courthauses
erbaut und »ilt leutscheu und amerlkaut
schen Flagge», sowie mit Gnirlaiiden fest
llch geschmückt.
Als etwa dle vierzehnte Dlvisto» das
los, glücklicher Weise aber hellte sich das
auf und es begann die Massenwand rung
nach dem Zestplatze, zu welchem das schat
tige „Grove" auserkoren war.
An dem, an der Ostselte gelegenen El»
gang des FestplatzeS prangte ln großarti
gen Dimtnstvne» ein Trinniphbogen. Die
Höhe desselben war 5V Fuß, dlc Breite 4Y
Fuß. Durch den Mitte!- oder Haupteln
gang und zwei Seiteneingänge gelangte
man In ten durch zahlreiche Bäume be
schatteten „Grzve". Geziert an der rech
ten Seite dinch die „Germania," an der
linken durch die „Columbia" »nd oben
durch die „Victoria," bot der Tri»i»phbo'
geu tein Zuschauer einen wahrhaft imvo
santcn Anblick. Dal in große» Buchsta
be» angebrachte Motto über demselben
lautete:
„Columbia und Germania Hand in Hand,
Bringen Frieden über Meer und t!and."
Ungtsähr in der Mitte des FestplatzeS
stand die Tribüne, aus welcher sämmlliche
Sänger, Musiker und Festredner Platz
nahmen. Die Tribüne war tl> F„ß breit,
Vi» Fuß tief «nd schräg gebaut.
Trotz des großen Umfanges der „Gro
ve" erwiese» sich dennoch deren Räumlich
kellen nicht ausreichend genug, um de»
len schien, vollkommen zu genügen. Z»
jeder Seite der Tribüne befanden sich
Tanzböte», t 8 bei ü<> Fuß. Ans der
Hauptlribüne santen gegen >.'>» o Perso
nen Platz. Außer tri, viele» Tausend l»
verschiedenen Farbe» breiiiiettde» Lampe«
ciumllchler aus'S Brillanteste beleuchtet,
und glich diese künstliche Beleuchtung bei
nahe der Tageshellt.
Von einem sehr gut zusammengesetzte»
Orchester wurde zunächst eine Festouver
ture gespielt, der das von allen Sängern
Orchesttr hritere Tanzmusik an, nnd mit
Tanz schloß das schöne Fest, das noch
lange i» dem Getächtulß jetes Theiliith
mers haften wird.
Ei» k»mischer Irrthum.
Jemand erzählte jüngst folgenden Vor
fall, ans der Blüthezeit der Jenny Lind.
Einst war sie In Göttlngen und sang zu
wohllhätlgem Zwecke; die dortigen Stu
denten stierten sie außerordentlich. Der
Enthusiasmus ging aber eines Abends in
sehr komischer Art fehl. Nachdem die Lind
gesungen, wollte man—so recht In Ueber
schwenglichkelt Ihr die Pferde ausspan
nen. Es geschah. Junge Studloseu tra
ten an die Stelle der Vierfüßler und voll
Eifers zog ma» de» schwere» Wage», wo
riu mit Sicherheit die schwedische Nachti
gall vermuthet wurde, vo» daiitte». Aber
wehe, als das Hurrahgeschrei u«d die son
stigen Ausbrüche ter Begeisterung, womit
diese That begleitet war, eiwas veistiimmle,
vernahm man eine aus dem Innern des
Aehnlichkeit. Bestürzt hielt das studen
tische Vielgespann. Einige der menschli
che» Pferde öffnete» den Schlag nnd mit
verstörten Mienen stieg polternd niid zan
etligst nach einem entfernte» Stadttheile
zu fahre» im Begriffe gewesen, als die
Begeisterte» plötzlich ihren Wagen mit dem
der Sängerin vertauschte», und die verle
gene alte Frau uu» geuothtgt war, Ihre»
Weg zu Fuße weiter fortsetzt» zu müsse,,.
Berlin, 2t. Mai. Zu de» Vortheilen
genseitigen GebietsauSlauscheS bet Belsort
undThionville durch dcn Franksurter Frie
de» gehört auch, daß der Höhenzug von
Nulvlngttt, ter Thionville beherrscht, wie
der zu Deutschland gekommen ist. Die
Franzosen hatten nicht etwa diesen Höhen
zug zurückverlangt; er gehörte ihnen viel
mehr in Folge ter Versailler Prälimina
rien. Jetzt hat ihn Deutschland durch
de» Frankfurter Traktat vorn 10. Mai
zurückgenommen, undThionville milder
sichert. Wer von de» einschlagenden Ver
hältnissen auch keine nähere Kenntniß hat,
kann sich durch einen Blick auf eine gute
Karte vo» der Bedeutung jener Position
überzeugen.
Mit Bezug auf die defiuitive Grenze ist
Straßburger Zeitung aufgenommene An
nahme, daß die Grenze genau der Kiepert-
Boeckh'schen Sprachgrenze folge, nicht ganz
zutreffend. Bei Belsort wenigstens geht
die Grenze über jene Sprachgrenze noch
etwas hinaus und läßt noch etwa zwölf
französische oder vorwiegend französische
Dörfer zu Deutschland fallen. Jedenfalls
aber sind bet der definitiven Feststellung
die dutschen nationalen Interessen überall
möglichst gewahrt worden.
Ein ausrichtiger Magyar äußerte
jüngst zu seinem Freund«! „Der Herr
Pfarrer unseres Dorfe« hat immer eine
Nichte bet sich. Wir sind beide schon alte
Leute, ich und der Herr Pfarrer, und ich
habe alle seine Nichten gekannt, und da
habe ich ausgerechnet, daß der Herr Pfar
rer fünfzehn Schwestern und jede Schwe
ster dreizehn Töchtkr gehabt haben muß."
DaS deutsche Gibraltar.
Einer bereits mehrfach durch die Blätter
land schwebe». Bekanntlich besaut sich
die Insel Helgoland früher als Anhängsel
von Schleswig-Holstein unterder Herrschaft
der dänische,, Krone, und als die dänische
Regierung sich I 8»7 mit Frankreich alliirt
hatie, nahm England die Insel weg uud
hat sie seitdem als eine sehr werlhvolle
Station In der Nordsee behalten. Sie ist
land eine Flotte besitzt, besonders aber,
seitdem es wieder de» Ihm gebührende»
Rang als Weltmacht rlngenoinme» hat,
Ist es eine durchaus unerträgliche Anoina
lie, daß eine Insel, die so recht zu»,
Schutze der Eingänge der Cider, Wescr,
Elbe uud Jahde geschaffen scheint, sich In
den Händen einer fremden Macht befindet.
Allerdings hat England diese Position
Deutschlands verwendet, »nd durch de»
LeuchNhurin, de» es dort errichtet hat, hat
es auch der deutsche» Schifffahrt große
Dienste geleistet, allein gleichwohl k»nn
e« sür Deutschland nicht angenehm sein,
betreffs seiner großartigen Handelsschiff
fahrt von dem guten Wille» einer fremden
Machl abhängig z» fein, die, wenn es Ihr
plötzlich eliisiele, Deutschland zu schicanl
ren, mit Gefährdung Taufender deutscher
Deutschland nnd England bestanden hat,
doch Immcrhi» die Möglichkeit In Betracht
zu ziehen, daß einmal ei» Cousiict aus
der dtulscheu Insel die günstigste Basis
sür die Operationen seiner Flotte gegen
die deutsche Nordseeküste besitzen, Ue Häfen
eine ziemlich enlfernit ist, bildet diese
Insel, so lange sie sich im Besitze einer
fremden Macht befindet, eine beständige
im jüngsten Kriege gezeigt hat, da, wen»
Helgoland sich I» deulfche» Häudeu befun
den haben würde, die Franzosen nicht
diese Insel besitzt, I» de» Stand gesetzt
was alle l»bis >2 Tage geschah, Im Wind
schutz vo» Helgoland auf gutem Anker
gründe sich damit zu versehe». Würde
abrr Deutschland die Jns.l zurückerhalte«,
so würde es sür die größte Seemacht kaum
machen könnte». I» ter That würte ter
Besitz vo» Helgoland allein schon eine
große Flotte aufwiege». Es Ist uuter dle-
Hättdt» sehe» soll, und die Art und Welse,
wie England seine NeulralitätSpslichlc»
während des Krieges erfüllte, wie es, trotz
der lebhaftesten Reklamation von teutscher
fort und fort mit Geld, Waffe» und Mu
nition unterstützt hat, so daß der Krieg
dadurch un, Monate verlängert worden
tst, läßt die Deutschen die Abtretung dieser
schuldet.
<siue Dorfgeschichte.
Dem Pfarrer schädige» die Tauben de»
Erbsenacker; er geht daher hinaus, um sie
durch Pistolenschüsse zu verjagen. Mittler
weile kommt ein bestelltes Paar ins Psarr-
Feld; der Pfarrer steckt das Terzerol in die
Tasche, wirst den Talar über und eilte In
die Kirche, seines Amtes zu warte». Mit
ten in der Rede fällt ihm ein, ob er auch
den Hahn in Ruhe gesetzt habe; vorsichtig
fingert er darnach mit der Rechten. —
Pautz, da kracht der Schuß los. Entsetzt
fährt der Schulmeister empor, leichenblaß
und zitternd suchen die Bauer» »ach dem
läßt den Pfarrer nicht. Zittert ihr Klein
gläubigen vor dem armseligen Erdeugc
schoß? Wie wird dann der Donner des
Herrn Euch wecken? Und so fährt er fort
zur höchsten Erbauung feines zusammen
gerüttelten Publikums.
Aber plötzlich wird .'S ihm sonderbar
warm, er merkt, daß die Kleider unterm
Talar glimmen, und wiederum sucht er
vorsichtig mit der Hand den Brand zu
dämpfen. Aber der Schulmeister hat eif
rig aufgepaßt und ruft!
„Duckt Euch, Bauern, er ladet schon
wieder!
Schriftsteller dazu ve,pflichtete, bei ter
Bei dem Diner ging es frhr lebhaft zu,
Herr V. war ausnehmend gesprächtlg nnd
ließ seine» Witz sprühe», während Dumas
zur Verwuudcruiig der Gäste ganz stumm
auf seinem Platze saß.
Zu», Desert Winten Pastete» ausge
Dame, die ibm die Past.tru reichte: „Ent
schuldigen Sie, Ich habe schou soviel- Pa
steten vertilgt als Simon Pi>llister er
schlagen hat."
„Und mit demselben Instrument," setzte
Dumas, der nun zu», erstenmal den Mund
austhat, trockcil hinzu.
Unter dem taute» Gelächter der Anwe
senden verließ Hr. V. die Gesellschaft.
Die Bevölkerung teSteutschen
beträgt in runter Zahl lt> Millionen.
Die cottsesfionellen Verhältnisse stellen sich
2/25",tttM Pro?esta»tr». 1?,55.1M0
Kalholike», I,!t27,twt> Israelit?,l, Dissi
deute» »..Deutsche in, Auslande (Amerika,
Schweiz, Oesterreich, Rußland 11. s. w.)
giebt es 2» Millionen.
sche Nationalität t» folgender Weise ver
treten: Von je 1W Gemeinen sind tt!»
Russen, li> Nichtrnssen »»d »»ter diese»
2 Deutsche; von je Kut Ober-Offizieren
555 Russen »nd unter t 2 Nichtrnssen 2l
Deutsche: von U><> Stabsoffizieren nnr
15> Russen, aber unter W Nichtrnssen
Deutsch,'; unter It>» Generalen nur 18
Russe», 7 t Deutsche und 8 andere Nicht-
te» drei Jahrhunderte verübt. Die Reihe
beginnt mit ter Pariser Bluthochzeit (2 t.
August 11>72) und schließt mit der Ermor
dung des Erzblschoss vo» Paris nebst <!!>
Geistliche» am 2t. Mai 1871. Dazwi
schen liegen unzählige Blutlache» >i»d der
große Bliitsee vom Jahre I7!1lt. Der
Hauplschauplaii war stets Paris: „das
Centrum der Civilis.,lion."
Union Restauration,
tl -t Lnckawnnna Av» tiuc.
Robinson ». Menzel,
A. Nov. 187».
öi Wanke,
<Hrvccriec» und Prvvislviic»,
Mai nstraß«,^H vde Pa
lassen. > zi ich Z'<
V. Simon s
s.vcin 57 LiquorHandluniz.
V,ickawa«»a Avenue.
Gregor« 6? Snover,
»k<> I.ackmvitnna n. I'eim /Vv.
Schnupf,
RauchTabnck,
Cigarren, Pscisc»,
Goiirnd Wciizcl,
Klcch, Elstii und Bliplcr-Uiaami,
stcr Qualität ft>tS »'r>ri>rltii,i>
'2j»7 C. M. Steel e, Prep'r.
?l'»iicliblt
«eil New ?lork,
kilti I ?<rt'adt»av. I -»!<«
Veamte:
E. Dwi.ibt .Urudall, Pr.rsileut.
K. R. Haddr«, Srkrrl>,r.
Eraiiiiiilrentr Aerzte für Scraiiton, Pa.:
I. A ni in a » », M. D.
Z. S. Everhart, M. D.
Vorzüge dieser Gesellschaft.
>w g^osi^I
und in Ab,u>i ~rl>racht. Vci Vrai»
tlil> Pen» Ave.
Wer hat alte Cente?
slängru
dieses ZUattcS. » lldt»
Ootel,"
E. L. Vatteiibcrg, Ei»>ulh.,
A r el> l> aI d. Pa .
28.1P7» tl. li. Vattkudera-
William Baker s
Wettlu.Liqnor-GcslM,
Main Straße, Hpde Park.
deiilb.ire mir
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<Hem u i Klnßt'es t.
fern u. s. w. driu verehrte» deutschen Piibliliiin
bestens. t.',d7>> Julius Wett »er.
„Kevstmße
Peter Vurschel, Proprirlor,
Zlc- und Ftisicrllicr-Drillirrci,
Philip Noböttsm»,
Bit-rbrancr,
tiuipsicb» still auSgezcichiitlk.! iVlbrik.it dt» vir
ebrtr» Wirthe» bestens. Ittjrii
Kricdrici» Ächrnder,
Atirsiipurillii n»d Mintraiwasstr,
niUig «ocniit.
Porter, ?tlc und Lagerbier,
»l wird zu dr» »irdrl.isten Preisen im
-i ' »
chäste beftl'igt mich, eine» Sarsaparille zu lie
kcsttiidhcit sehr zutiniitich ist. Das Gcsch.ist strbt
finde» prompteiverücksichtiguiig.
2lida Sr. Schräder.
Schelks
Lage! Bitt.
Odai'lvs I'ropp,
Dklikatessen verschildener Art im wrosicn lind
jtleine». ümz!>
Jackson Hatts,
ciiigerichtc» und Tisch und Zlcltrr lieseru an Spri
sc» und Getränken das Beste, was zu habe» ist.
Solide t'tttte tonuc» jtost »nd Logis beim Zage
oder »«r erhalten. t7s7»
t'oreii> Heidt er.
I. Grieser tt.
Liquor-Handlung
von I. Appert,
No. 227 Pen» Avcnilr, Srrniiioii.
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Stadt, tlnjn' .lehn