Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 18, 1871, Page 4, Image 4

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    (Jcrtseßung von der eilen Seite.»
veischtoß, „Es muß sich herauestriic»,
durch wen der Gesäugen» die Instrumente,
Nlit >vet»e>n die Ltäb'durchschnitte» sind,
fein.
konnte ihn verloren haben, als er tin
Papier aus der Tasche zog, um Einiges
aufzuschreiben. Jch.habe den Schein be
halten es hatte ihn Niemand außer
mir gesehen, ich glaubte nicht, daß t» je
entdeckt werde» könne. Von dem Gelde
wollte ich mir »in paar lustige Tage ma
chen. Ich ließ mir Branntwein holen —
ich habe etwas zu viel getrunken der
Schlaf übermannte mich ich bin nicht
wieder erwacht, bis Sie kamen."
„Und deshalb werde ich Sie zum Kukuk
jagen," fiel der Inspektor ein.
„Welcher fremde Herr ist gestern hie'r
gewesen?" fragte Heinrich.
„Der Poliztidirektor sandte einen jun
gen Mann, einen Franzosen, zu mir, mit
dem Auftrage, ihm das ganze Gtfängniß
zu ztigen und jede Aufklärung, die er
wünschte, zu geben," antwortete der In
spektor. „Er war durch die französische
Regierung gesandt, um die deutschen Ge
fängnisse kennen zu lernen und er lobte
unsere Einrichtung und Ordnung."
„Wie hieß er?" unterbrach ihn Hein
rich.
„Laporte."
„Wie sah tr ans?"
Dtr Jnsptktor gab «int möglichst ge
naue Beschreibung des jungen Franzosen
und fügte noch hinzu, daß derselbe ein
sehr liebenswürdiger Mann sei.
„Und Sie haben ihm auch die Zelle
LoppinS gezeigt?" fragte Heinrich.
„Ja. Er wünschte zu erfahren, wit dit
UnterfuchungSgefangenen gehalten wür
den."
„Sie waren mit ihm in der Zelle selbst?"
..Ja."
„Er hat mit Lvppin gesprochen?"
„Nein, nicht ein Wort."
„Er hat ihm aber ein Instrument, um
das Gitter zu durchsägen, zugesteckt!"
„Unmöglich!" versicherte der Inspektor.
„Waren Sie mit ihm auch bti dtm
andrrn Loppin?"
„Ntin."
„Jetzt—jetzt wird mir Alles klar!" rief
Heinrich. „Wissen Sie, wer der junge,
liebenswürdige Franzose war?"
Der Inspektor blickte ihn groß an.
„LoppinS Fraul" suhr Heinrich fort.
„Haha! Sie hat Sie getäuscht, sie hat die
Rollt nur gtspitlt, um mit dtm Gefange
nen zusammenzukommen."
„Nein nein, das tst nicht möglich!"
rief der Inspektor. „Der Polizeidirektor
selbst hat mir den jungen Man» gesandt,
derselbe hat mir sogar angeboten, in fran
zösische Dienste zu treten, er hat mir einen
ser zu machen!" unterbrach ihn Heinrich.
„Die Frau tst hier in der Stadt, vor einer
Stunde bin ich mit ihr zusammengetrof
fen, sie war verkleidet als Mann, sie glich
ganz Ihrer Beschreibung, es kann keinem
Zweifel unterliegen, daß es ihr gelungen
Ist, Sie und selbst den Polizeidirektor zu
täuschen!"
Der Inspektor stand völlig verblüfft da.
Es fing in seinem Kopse langsam an zu
tagen, daß es mit seinen Hoffnungen auf
einen glänzenden Gehalt Nichts sei, daß
er zum Narren gehalten war.
„Ja! Dann muß die schlaue Be
trügerin auch in das Zuchthaus!" rief er.
„Sie hat uns betrogen, sie hat einen Ge
fangenen zu befreien versucht das tst
strafbar!"
„Gewiß," entgegnete Heinrich, „allein
ehe sie bestraft wird, müssen wir sie haben
nnd dieft Frau ist »btnfo kühn wit schlau.
Glaubrn Sit, daß sie zufällig das Geld
sein."
Sie gingt» hinunter zu dtin Gtfangt-
NtN. Hrinrich selbst durchsuchte ihn. In
der Brusitafche von Arthurs Nocke fand
er tine feine Säge, einige Feilen und ei
„Da haben wir ja das Gesuchte," rief
er und las den Zettel.
Auf demselben stand mtt französischen
Wocten i „Womöglich noch in dieser Nacht
—gegen Morgen. Ich erwarte Dicht"
„Woher haben Sie dies?" fragte Hen
rich dtn Gtftsstlltn.
Arthur hatt» di« bleichen Lippen fest
aufeinander gepreßt. Er antwortete nicht.
„Glauben Sie, ich erkenne die Schrift
züge Ihrer Frau nicht?" suhr Heinrich
fort. „Der Plan war nicht übel angelegt!
Ihre Frau hat Ihnen dies gegeben, als
sie gesttrn in Jhrrr Ztllt war."
Arthur beharrtr in stint», Schwtigen.
Au» feinen Augen sprach ein glühender,
unversöhnlicher Haß.
„Sit habt» es sich selbst zuzuschreiben,
wenn Sie jetzt mtt nnerbttterlicher Streng«
b«hand«lt und btwacht w«rd«n," b«m«rkt«
Heinrich. „Htrr Inspektor, lassen Sie ihn
in die ftstt Ztllt bring«». Er bleibt vor
läufig gtschlossen wi« «r ist. D«r Unter
suchungsrichter mag weiter über ihn be
siimmen. Ts wird gut sein, wenn künftig
hin während der ganzen Nacht Licht in
seiner Zelle bleibt, damit er stet« beobach
tet werte» kann."
nach Arthurs Frau w'tdee auf. Mochte
der Tag auch bereits hereinbrechen, er
empfand keine Müdigkeit. Die Entflohene
blieb verschwunden.
Ehe er In seine Wohnung zurückkehrte,
heg. h er flch z>i dem Polizeidirektor, der
»och keine Ahnung davon hatte, in wel
cher Weise er getäuscht war. Er traf ihn
noch In seiner Wohnung an. Erst vor
wenigen Minuten hatte derselbe von dem
Fluchtversuche Arthurs Kenntniß erhal
ten. Er kam Heinrich mit den Worten
entgegen: , Wie ist es möglich, daß Lop»
ptn hat entfliehen können? Wir müssen
dies aus das Genaueste untersuchen."
„Es ist bereits Alles aufgeklärt," ent
gegnete Heinrich lächelnd. „Wissen Sie,
wer der junge Franzose war, der Sie ge
stern besuchte?"
Der Direktor blickte ihn groß an.
„Natürlich weiß ich es," gab er zur
Antwort. „Er kam im Auftrage der
französischen Regierung und ist ein sehr
gebildeter, charmanter junger Mann."
„Es war LoppinS Frau," bemerkte
Heinrich.
Der Polizeidirektor zuckle zusammen,
nur einen flüchtigen Augenblick lang,
dann lachte er laut auf.
„Commissär, Sie flnd ein Spaßvogel!"
rief er. „Haha! Sie haben vergessen, daß
ich LoppinS Frau kannte."
..Ich scherze nicht —sie war es," entgeg
nete Heinrich und theilte ihm nun das
Nähert mit.
Dunkle Nöthe hatte des Direktors Ge
sicht bedeckt.
„Das muß mir pafslrenl" rief er.
„Doch nein, es ist nicht möglich! Die
Frau würde dies nimmermehr gewagt
haben! Und doch hatten die Augen de«
jungen Mannes Aehnlichkeit mit den ih
rigen! Commissär, können Sie sich nicht
getäuscht haben? Der junge Mann trat
so sicher auf! Nicht die geringste Verle
„Der Zettel, den ich bei Loppi» gesun
den habe, ist von der Hand seiner Frau
geschrieben," bemerkte Heinrich. „Schon
Sinell hat ausgesagt, daß er diese Frau
für noch gefährlicher halte, als die beiden
Brüder!"
Aufgeregt schritt der Direktor im Zim
mer auf und ab. Es ärgerte ihn, daß tr
stch haltt täuschen lassen und doch konnte
er nach Heinrichs Bericht nicht mehr zwei
feln.
„Die Frau ist, noch In der Stadt?"
fragte er plötzlich, vor Heinrich stehen
bleibend.
„Dann bieten Sie Alles, Alle« auf, sie
zu verhaften. Verfügen Sie über alle
Polizeidiener —ich weiß, daß ich mich auf
Sie verlassen kann. Diese Frau soll mich
nicht ungestraft zum Narren gehabt ha
ben!"
„Ich habe bereits Alles gethan, was in
rich. „Die Bahnhöfe sind besetzt, die
Thore auch, ich befürchte dennoch, daß
diese schlaue Person uns entgehen wird.
Sobald sie erfährt, daß Ihr Mann aufs
Neue verhaftet tst, wird sie wohl die Hoff
nung, ihn zu befreien, aufgeben, denn
zum zweiten Male wird sie Niemand täu
fchenl"
„Mich wahrhaftig nichtl" rief der Po
lizeidirektor. „Ich habe befürchtet, Sie
häiten stch durch Ihre Abneigung gegen
LoppinS etwas zu weit hinreißen lassen,
jetzt sehe ich ein, daß Sie vollkommen
Nicht hatten. Die Menschen sind gefähr
lich!"
„Jetzt nicht mehr," bemerkte Heinrich
lächelnd. „Es werden lange Jahre ver
gehen, ehe sie die Freiheit wieder erlangen
und ich denke, dann wird ihre Kraft und
ihr Muth wohl gebrochen sein."
Als er heimkehrte, begegnete ihm der
Staatsanwalt Sanders. Derselbe hatte
von den Vorgängen der Nacht bereits
Kenntniß erhalten.
„Sie sind ein Glückskind!" rief er
Heinrich zu. „Wann trinken wir den
Champagner, den ich verloren habe?"
„Warten Sie doch, bis Loppins verur
theilt sind," warf Heinrich ein. „Halten
Sie dies für so zweifellos, daß Sie schon
heute Ihr« Witte für verloren geben?"
„Sie ist verloren! Aber Commissär,
mit Ihnen wette ich nicht wieder und han
delt es stch selbst um eine Sache, die ich
machen das Unmögliche möglich! Sehen
Sie, für die Unschuld von LoppinS Frau
hätte ich mtin ganzes Vermögen, selbst
mein Leben verwettet —ich hätte verloren!
Ich traue von jetzt an keinem Gesichte
mehr und sieht es unschuldig aus wie ein
Engel. Ich mißtraue allen Menschen!"
„Auch mir?" warf Heinrich lächelnd
ein.
„Ihnen am Meisten," fuhr Sanders
fort. „Den Champagner und die Au
stern, welche ich verloren habe, werde ich
bezahlen, sogar noch die Droschke, in wel
cher Sie nach Hanse gebracht werden müs
sen, aber dann lasse ich mich nie wieder
mit Ihnen ein nie!"
Mit scherzendem Grollen wandte er
Heinrich de« Rücken und ging fort. Hein
rich kehrte heim, um sich endlich Ruhe zu
gönnen.
Zage waren entschwunden. Sinell wie!
am zw«»«» Tag« nach feinem gluchtv«»
fuche seinen Verletzungen erlegen.
Von Arthurs Frau war trotz aller Be
mühungen der Polizei nicht die geringste
Spur entdeckt, sie schien die Stadt wieder
verlassen zu haben.
Es war ein heiterer, stiller Morgen, an
welchem Urban, Tont und Heinrich zum
Bahnhose fuhren, um die Reise zu begin
nen, gegen welche der Alte stch so hartnä
ckig gesträubt hatte. Der Plan, ihn dazu
zu bewegen, war vollkommen gelungen.
Kaum hatte der Arzt erklärt, daß Toni'S
Gesundheit eine Reise ins Gebirge noth
wendig mache, so hatte die Besorgniß für
fein einziges Kind jedes andere Bedenken
zur Seite treten lassen. Und schon wa
ren die wohlthätigen Folgen dieses Pla
nes eingetreten, denn Urban dachte weni
ger an sich selbst, sondern nur an Toni.
Diese führte die ihr auferlegte Nolle
nur mit größter Mühe durch. Sie fühlte
stch so wohl, ihr Herz schlug so freudig,
als sie an der Seite des Geliebten der
Ihre Empfindungen zurückdränge» mußte,
um nicht Alles zu verrathen.
Urban hatte die Nachricht, daß Hein^
eine solche Reise mit stch bringt. Er löste
die Billets auf der Eisenbahn, besorgte
das Gepäck, unterhandelte mtt den Kut
schern, welche sie weiter beförderten in das
Gebirge, sorgte jeder Zeit für Erfrifchun
thigsten Stimmung.
Mehr als einmal ruhte Urbans Auge
fragend auf Ihm. Er schien diese heitere
Stimmung bei Toni'S Zustande nicht zu
begreifen.
„Ich bin so heiter," sprach Heinrich, als
er mtt ihm allein war, zu ihm, „weil mir
der Arzt die feste Versicherung gegeben hat,
daß Toni sich in der frischen Berglust rasch
und vollständig erhole» werde. Ich habe
sein Ehrenwort zum Pfande und dies
volle Gewißheit hätte. Toni selbst gesteht,
viel wohler fühlt, die frische Luft wirkt
bereits stärkend auf sie ein."
Ein heiteres, glückliches Leben führte»
geben halten. Die Großartigkeit der Na
turumgebung übte ihren vollen Einfluß.
Wie kleinlich erscheinen all die Menschen
forgen, wie eng ist die Brust gegenüber
der Erhabenheit der Natur! Ist der ein
zelne Mensch in dem Ganzen mehr als
die kleinste Blume am BergeSabhange?
Auch sie bedarf Wärme und Regen zu ih
rem Gedeihen, auch ihre Blüthen werden
nur durch den Sonnenschein hervorgelockt.
Wenn etn roher Fuß sie zertritt, ist eben
so gut ein Leben vernichtet, als wen» ein
Menschenherz zu schlagen aufhört.
Täglich unternahmt» stt Ausflügt in
dit Berge und fast an allen betheiligte sich
Urban. Er schien verjüngt zu sein, Hein
richs Heiterkeit übte einen ansteckende»
Einfluß auf ihn aus, er konnte selbst Be
schwerden ohne allzu große Anstrengung
ertragen, die er noch vor kurzer Zeit für
unmöglich gehalten hatte.
(Schluß folgt.)
Ein Bild der allgemeinen Wehr
pflicht.
Bei Ankunft eines PrvviantzugeS an
einer Station in Frankreich, erzählt die
„Kölner Volks-Ztg.", wurden Mannfchaf
ten commandirt, um die Säcke vom Zuge
ln'S Magazin zu tragen. Unter denselben
war der Sohn eines hiesigen angesehenen
Kaufmannes und der Gefreite, der die
Leute befehligte, war ein Sackträger aus
dem Geschäfte des Vaters. Der Zufall
hatte es so gefügt! der Herr mußte Säcke
tragen, während fetn Sackträger als Ge
freiter die Aussicht führte. Mtt großer
Amtswürde und einem Gemisch von Ge
nugthuung und kölnischem Humor ließ
der vom Sackträger zum Gefreiten avan
cirte Kölner feinen Herrn unter der unge
wöhnlichen Last einherkenchen, wobei er
gutmüthig „kürzere Schritte" eom mandirte.
Als der junge Herr, in Schweiß gebadet,
vom Tragen des ersten Sackes zurückkam,
wurde „Halt!" commandirt, worauf der
Gefreite seinen Helm Jenem aussetzte, ihm
den Säbel umschnallte und dle Ordre gab
„Den Spaß konnte Ich mir nicht versagen,
Sie einmal einen Sack tragen zu sehen.
Jetzt aber tauschen wir die Rollen: Sie
flnd für eine Stunde Gefreiter. Sie sol
len wissen, daß Ihre Arbrittr trotz thrtS
hohen militärischen Ranges auch im Felde
gern für Sie Säcke tragen." Also geschah
es. Als nach Beendigung der Arbeit der
Sackträger sich wieder in einen Gefreilen
metamotphosirte, nahm der Gemeine sei
nerseits das Wort und sagte: „Herr Ge
freiter Michel! Du hast jetzt dit lttzlen
Säcke getragen. Ich ernenne Dich im
Felde der Ehre zu unserem Magazinauf
seher."
Vor einigen Tagen flnd Beide wieder
in Köln angekommen: der Gemeine sitzt
wieder Im Comptoir auf dem gepolsterte»
Drehstuhl und der Gefreite führt die Auf
sicht im Magazin.
Herr. —Kerl! bist du denn toll! Du
wischest die Teller mit deinem Schnupf
tuch' ab?
Johann.—O, das macht nicht», Herr,
«» tst doch schon schmutzig!
Eine lnibfche Hofgeschichte.
Der Schleichen Zeitung berichtete ein
Petersburger Gewährsmann folgende ar
tige Geschichte aus dem Hofleben: „Der
Großfürst Thronfolger, der bekanntlich
kein Freund der Deutschen ist, bat sckvn
seit längerer Zeit den A. brauch cer denk
ten. Jeder dem zuwider Handelnde bat
eine Strafe ron 2!» Rubel zu erlegen.
Vor Kurzem nun war Gesellschaft beim
Thronfolger, und als schon längst alle
Gäste sich in traulicher Unterhaltung be
fanden, tritt plötzlich der Kaiser ein,
wünscht, „Guten Abend" und führt einige
Stunden lang das Gespräch tn deutscher
Sprache fort, natürlich die Antworten
nur in deutscher Sprache entgegen neh
mend. Endlich erhebt sich der Kaiser,
wünscht „Gute Nacht!" und will schein
bar de» Salon verlasse». Ungefähr die
Hälfte des Saales hat der Monarch durch
schritten, als er plötzlich wie sich besinnend
umwendet: „Ah! meine Herren! hicr
darf ja wohl, wie i»ir jetzt beifällt, nicht
.Deutsch gesprochen werden? Ich habe
2S Rubel etuhändigt, fuhr er fort: „Ich
Die „Frankfurter Zeitung" bringt fol
geudt Notiz: „Als sich jungst in München
ein pfälzischer Landtagsabgeordneter von
einem der Minister verabschiedete, nahm
dieser Gelegenheit, Ersterem eine Liste zu
zeigen, weiche mit einem französischen Ar
chiv in die Hände der deutschen Truppen
gefallen war. Diese Liste enthielt Namen
und Wohnort von ca. L(Il> angesehene»
Bürgern der Pfalz, welche durch die ein
marschirenden französischen Truppen ohne
Weiteres ergriffen und nach einer franzö
sische» Vcrbrecher-E.olonic iu Afrika ge
schleppt werden sollte,?, vermuthlich um
die Bewohner der Pfalz ihrer Stiminfüh
cit über ihre Nationalität. Auch der
Name jenes Landtag S.il gcortneten befand
stch darunter."
In einer Stadt Niederschlesiens wurde
kürzlich ein Friedensballfest in eben so tra
gischer als beklagenSwcrther Weise gestört.
Eine junge Dame von blühender Schön
heit hatte die Liebhaben! für eine soge
nannte „schöne Figur" schon seit langer
Zeit in so gesundheitsfeindlicher Weise
zum AuStrag gebracht, daß die „Enge"
ihrer Taille fprüchwörtlich geworden war.
Man hielt allgemein diese Tortur für
übermenschlich, nnd leider haben stch die
unheilvollen Folge» dieser gewaltsame»
Nachhilfe natürlicher Schönheit tn schre
ckenerregender Weise eingestellt. Auf er
wähntem Balle erregte die Abnormität ih
rer Figur (man denke: bei sonst vollem
Muchs It!j Zoll Taillenumfang!) wie
derum allseitiges Aussehen. Zweimal
hatte sie bereits mit threm Tänzer den
Saal durchmesse», da plötzlich ei» all
seitiger Aufschrei die Unglückliche liegt
sonst, Ihr Tänzer halte die letzten
Der „Fröhliche Botschafter" hält den
Klatfchern nnd Klatscherinnc» folgende
Predigt:
Unter „Klatschen" versteht man ge
wöhnlich de» Trieb und die Ausführung
desselben, böse Sachen und Nachrichten
zu verbreiten, die sich hie oder da begeben
habe»; von einem Haus in's andere zu
lauf«» und zu erzählen, was sich hie oder
da zugetragen hat, was Dieser oder Je
ner gesagt oder gethan hat.
Klatschen tst eine böse Leidenschast, und
«in Klatscher tst ein Diener des Teufels.
Seine Zunge ist von der Hölle entzündet,
durch welche der Höllenfürst oft schreckliche
Zerstörungen anrichtet in Familie» oder
Nachbarschaften oder Gemeinden. Welche
Gemeinde, welcher Christ, welcher Predi
ger hat es nicht schon ersahre» müssen,
was eine klatschige Person für Unheil an
richtet?!
Etn Klatscher tst nach dem Teufel der
gefährlichste Feind der Menschen, ja des
Werkes Gottes. Was durch Mühe, Ar
beit, Gebet und Thränen oft in viele»
Jahre» in ei»cr Gemeinde hervorgebracht
ist, ruinirt ein Klatscher oft in kurzer Zeit.
Wenn er Etwas hört, das »och nicht
überall bekannt ist, so lauft er von Haus
zu Haus und frägt gleichsam neugierig:
Hast du auch schon gehört, was der oder
jene gethan, gesagt hat? Er hat so und
so von dir gesprochen, so und so hat er
gethan u. f. w. Zu allem Diese» kann er
einen To» annehmen, als thue es ihm
selbst sehr leid. Auch will «r oft noch trö
st«n, und wenn er den Drachensamen in
das Herz des Andern gesäet hat, sagt er
oft: Nun du mußt es nicht so sehr zu Her
zen nehmen!
Ein Klatscher tst der Feind Dessen, dem
er Alles vorträgt; den» wenn «I» Christ
oft in Ruh« und Frirdrn lebt, so kommt
der Klatscher und beunruhigt ihn durch
die falsche oder auch wahre Nachricht.
Jeder Klatscher lügt auch gern nnd
wenn ihm seine Klatscherei noch nicht ef
fektreich genug erscheint, so lügt er »och
etwas hinzu, um die Sache recht wichtig
Ein Klatscher tst in stch selbst unglück
lich. Er stnnt nnr auf Neuigkeiten u»d
deren Verbreitung, und wenn er zwei mit
einander sprechen fleh», so wundert'S ihn,
was dieselben zu sagen haben. So wie
sich Gleich und Gleich gern gesellet, so
geht'S den Klatschern. Sie kennen sich
gleich und flnd ost zusammen. Da geht's
denn los über Den oder Die, und sobald
fle zusammen sind, gesellt sich der -Mlsel
auch dazu und dann geht's erst recht lös.
Etn Klatscher ist ein schrecklicher Heuch-
wenn >r komm! und erzählt Dir,
gelag! h.ib,', daß t» sogleich mit ihm hin
gel st ; i der Person und dich seilst er?»»
digst.
Di' >'irst s.'hen, er geht nicht mit Dir,
sondern macht sogleich Entschuldigungen
all.-rhaiid Art, und sinket Ausreden maii-
Ariu und zeige ihm, wo der Ziiniiiermann
das Loch gelassen hat, so wirst du Ruhe
vor ihm haben.
Es ist gegenwärtig die Auordining ge
troffen worden, daß künftighin die Namcn
aller Personen, welche nach falschem Geld
schicken, veröffentlicht werden sollen. Zur
Erlangung dieses Zweckes werden Briefe,
die Zti diesen, Behufe nach New Aork be
stimmt sind, nicht an die betreffenden Ad
dressante» abgeliefert, sondern geöffnet
und nach der Post Office, von wo sie aus
gehen, zurückgesandt werden.—Der Post
meister wird alsdann die Namen der Ab
sender unter folgender Aufschrift zur Ver
öffentlichung bringen:
Warnung! Die unterzeichneten Per
sonen haben versucht, von den betreffen
den Firmen in New Zlork falsche oder
nachgemachte Banknoten zu verlangen.
Hier folgen nun die Namen.
Las „Franks. Journal" erzählt in sei
ner Ausgabe vom l!>. April: Die Schwa
benstreiche sind »och nicht ausgestorben.
Ein in Bortthetm wohnender Sachsenhän-
Die Arbeit ging, da die Leule darin un
geübt waren, nur langsani von Stalten.
Da ging ein Schalk des Weges und sagt«:
„Ei, brennt doch das Stroh ab!" Di«
Orchestrio».
Union Restanration,
Lackawanna Avenue.
Scranion, 24. Nov. lv7t>.
BegräbmtzPZätze.
Hauer b» Wanke,
Grocericeu nnd Prvvislvncn,
Mai nstraße,^H vde Park,
lasse?. A>apB
Jakob Hauer. > Friedrich Wanke.
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liebst vorzüglichem Bier, stets eine reiche Auswabl
der besten Weine und Lignöre vorräthig,
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freundlichst einladen. Alle Aufträge werden pünkt
lich ausgeführt. ltimzlt
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ranlirt. (Sd!>) Gregor, u. Snover.
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beiter und der müde Wanderer ibre Schritte rich
icn. Fragt man warum? so ergebt die prompt
schäumendes Bier, perlenden Wein und vorziig
liche Delikatesse»!" Zu einer Probe ladet ein
!!f?» Der Professor.
Edward Wnlister,
ZSnrmttnSe
Penn Avenue, Scr.intoii,
Gute, Ertränke, alle Sorten s.ilte Spe
Jult.tBW.-ba
j. Ward (früher Hpde Park) Scrantou, Pa
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Wilhelm TellOasw
Usp»)''" ' H. nicl.
Miunich s Saiou,
M^nnich.
VOttS
nnd Bicr-ÄLirtlnck,! t.
(!>s!)) "t!h-rUs Ochs.
Vliaö. <H. Schadt,
Restanration,
bätt Bier, a>!der
Lackawanna
25jn» liha«. Tropp.
<>« ri»»»i» II»!!«.
deichen PubUkum jeK?wieder stebt.
Hobn Zetdler.