Wochenblatt. Friedrich Wagnrr, HrrauSftrbrr. scranton, den 2». März >B7l. Zur Temperenz-Mission. (Fortsetzung.) ß wenn der Wirth nicht ein eviden tes Mittel von der Temperenzgesellschast in die Hand gedrückt bekommen hat, durch welches er den Alkohol, der in dem Kör per seine« Gastes schon beim Betreten feine« Lokals steckte oder nach dem jedes maligen Genusse eine« Schlucks in seinem Loeal, steckt, — feststellen kann und gleich zeitig, wieviel der Gast vertragen kann, um ihn sicher auf den Beinen stehen zu sehen und um ihn nicht seinen sonstigen Pflichten als guter Bürger eines guten Staate«, als Vater und Gatte fern zu halten, wenn die« nicht gleichzeitig ge schehen kann, dann muß ein jeder Wirth sein bisheriges Geschäft den Herren von der Temperenz, dcn Temporizer (Wetter- Hähne) übertragen, die die Schwere be rauschender Getränke besser kennen müssen, weil sie solche sonst nicht so meisterhaft discutiren könnten. Und nun bedarf es keiner weiteren Worte über die schädlichen Folgen des Vorhabens irgend einer Temperenz. 5 Nur die natürliche Folgerung sei au« gesprochen: 1., Daß dann viele, man möchte sagen, alle strebsamen und ordentlichen Wirthe zur Einstellung ihrer Verkaufslokale ge zwungen sind, 2., daß sie somit aus ihrem Nahrung«- zweige herausgerissen und wohl mehr oder weniger in Noth versetzt; jedenfalls aber Alle geschädigt werden, 3., daß demnach auch die Producenten in so umfangreichem Betriebe von Brau ereien und Brennereien wie bisher behin tert flnd, weil die Abfatzquellen versiegten, 4., daß von einem überseeischen Ver kehre mit den mit der Bier- und Spiritus- Consumtion in Verbindung stehenden man nigfachen Produkten und Erzeugnissen pp. so gut wie gar nicht mehr die Rede sein wird, WS., daß kein mit der Bier- oder Brannt wein-Bereitung sich befassendes Etablisse ment neu gegründet wird und K., der Gefammtstaat dadurch crhebliche Schäden tn Einnahmen sür Zölle und Steuern erfahren wird. Wie wenig wir Freunde, ja wie wir vielmehr Verabfcheuer der Trunkenheit sind, so werden wir jeden anderen, ehrli chen und besseren Weg, der Abhülfe zu schaffen im Stande ist, gern und unge bahnt sehen und tn einem nächsten Arti kel nachweisen, was Alles die Ursachen der Trunkenheit sind, der Trunkenheit in de ren Gefolge so manches Vergehen und Verbrechen sich befindet, und wie Abhülfe geschehen kann. Bis dahin aber mögen die „Branntwein-Missionäre" ihre Wein-, Bier- und überhaupt Spirituosen-Keller schließen und nicht in ihren eigenen Wohn ungen das thun, was Andere, die nicht so gut fltuirt find, zuweilen in öffentlichen Loralen thun: Spirituosen trinken! Mit kurzen Worten gesagt: sie mögen nicht allein Moral predigen, sondern sie auch gehörig üben, damit die Unmoralischen nicht die Moral mit der lieblichen Devise einherstolzieren sehen: „Richtet Euch nicht nach meinen Thaten, sondern nach meinen Worten!" Im Uebrigen belasse man es bei den bisherigen Bestimmungen betreffs de« Verbots des Verkaufs berauschender Ge tränke an Sonn- und kirchlichen Festtagen und an notorische Trunkenbolde, schon wirklich Trunkene und Minderjährige. ES ist ohnehin schon so Manche» beim besten Willen kaum ausführbar und ließe eine verbessernde Abänderung zu wünschen übrig.— Nachdem wir zuvor das Temperenzver sahren, wie es jetzt gehandhabt wird Und im Falle der Wille dieser Mäßigkeits- Missionar« zum Gesetze erhoben «er den sollte was wir indeß nicht glauben können —die schädlichen Folgen beleuchtet haben, handelt es sich um die Mittel zur Beseitigung oder wenigstens thunlichster Schwächung der Trunkenheit, denn ganz wird sie niemals aufhören. Wie schon in den paradisifchen Gefilden Wein genoss-n wurde und Noah Weinbau betrieb, wahr scheinlich nicht um nur die süße Beere in den Mund zu stecken, und auch zu Christi Zeiten das Weintrinken Thatsache war, selbst der Türke seines koranischen Ver botS ungeachtet geistige Eetränke liebt und sie jetzige Sultan selbst thut dies trotz Derwische und Muhamed sen, wenn sie selbst sich einmal diese« Zop fe« bedient, der vielleicht noch keinen vollen Dollar kostet, während ihr Fadengestrüpp wohl das kleine Sümmchen zwischen KV bi« 100 Dollar erforderte. Und wir mei nen, ein derartige« künstliches Zöpfchen nnter thurmähnlicher Aufstapelung, was man galant „Hütchen" nennt, benebelt die Trägerinnen auch! Doch fei hiermit nicht« »«Iter gesagt, al«: wir empfehlen den etwa einmal bezopften Mann der Gnade seiner bezopften Frau! Ein betrunkener Mensch ist an und für sich grade keine angenehme Erscheinung, aber doch noch nicht verabscheuwüldig, so lange er sich dabei in einer gewissen Grenze anendes äußeren Anstände» hält. Nur die Ueberschreitung dieser Grenze macht den Trunkenen unlieb. Wie man ches freudige Ereignis, wird festlich be gangen in niederen, hohen, höchsten und allerhöchsten Kreisen beim Genuß geistiger je nach den Mitteln dieser oder jener Art, oder auch allen bekannten oder auszutreiben gewesenen Gattungen angehören. Die Stimmung wird eine aniuiirte, gehobene, die Conversation eine lebhaftere und manch betrübtes Herz ver gißt dann wohl sür eine kurze Zeit seinen Schmerz. Freunde feiern ihr Wiedersehen nach langer Trennung oder in Sinnen versun- Plaudern u. s. w. an den mit Getränken besetzten Tischen weit mehr enge und wahre Freundschaft- und Liebesbande ge schlossen als getrennt werden. Dies muß man gelten lassen! Es kommt eben nur daraus an, welche geisti gen Fähigkeiten ein Mensch besitzt, um Herr über sich zu sein in jeder Lage des Löbens. Und diese Fähigkeiten, die jedem ntit Vernunft begabten Geschöpft eigen sind, auszubilden, zu befestigen, darum handelt es sich! Darauf haben die Staats regierungen, deren Organe, also die ein zelnen zuständigen Behörden, Polizei, Kirche und Schule und die Erzieher der Kinder, Eltern und Vormünder zu achten. So lange dies nicht geschieht, wird es kein wahres Culturvolk geben! Solange werden Dummheit, rohe Gewalt und was in deren Gefolge selbstredend sich befindet, Zügellofigkeit, Unsitte, Verbrechen, Ver grhen u. s. w. ihren Thron allcrwärts aufstellen und wahren Sitte mit geballter Faust in'S Antlitz schlagen. So lange aber auch wird der Staat mit Allem, was in ihm ist, nicht auf sicherem Fundamente ruhen, und die Mission, welche ihm von der Gottheit übertragen ist, nicht erfüllen. So lange schwankt also das StaatSge bände, wie vulkanisch erschüttert, so lange genießen Kirchen und Schulen nicht die ihnen zukommenden Rechte oder sie üben nicht ihre Pflichten. Aber daß Kir chen und Schulen ihre Pflichten nicht üb > ten, wo sie zugleich Rechte haben, kann ihnen nicht nachgesagt werden. Ist ihnen ' aber kein Recht eingeräumt, wie könnten t sie dann eine Pflicht erfüllen. (Fortsetzung folgt.) Euba-Anuexationöpläne. Schon seit längerer Zeit kamen von Washington von Zeit zu Zeit Andeutun gen und Gerüchte übtr die Fortschritte der Unterhandlungen des Ver. Staaten Gesandten SickleS in Madrid wegen Ab tretung von Euba an die Union. Neuer dings nehmen diese Gerüchte eine festere Gestalt an. Es wird versichert, daß, feit General SickleS nach Spanien ging vor Ii Jahren in den Ansichten der leitenden Staatsmänner und Machthaber in Bezug auf das Ausgeben der „Perle der Antillen" eingetreten sei. Die immer noch nicht erfolgte Unterdrückung der Jn surrection, die Opfer von Soldaten und Geld, die deren Bekämpfung das Mutter land kostet, der Verfall dcr Insel selbst, die sich aus einer reichen Einnahmequelle in einen Geldabflußcanal, aus „einer milchgebenden Kuh in eine, die gefüttert werden muß", verwandelt hat, sollen jetzt die spanischen Staatsmänner aller Par teien sehr geneigt gemacht haben, Vorschlä gen für Ucberlassung Cuba's an die V-r. Staaten ihr Ohr zu leihen. Man will sogar schon wissen, daß die gegenwärtige von 100 Millionen Dollars loszuschlagen sich herbeilassen würde. Wie weit die Vorarbeiten sür ein solches Abkommen be reits gediehen sein mögen, ist zur Zeit noch mit dem diplomatischen Schleier bedeckt. Daß etwas der Art im Werke ist, scheint jedoch außer Zweifel; es ist daher nicht zu verwundern, daß die Presse sich schon im Voraus dieses Gegenstandes bemächtigt. Dieser ist von so großer Bedeutung für die Zukunft der Union, daß er kaum zu zeitig zum Vorwurf einer allseitigen Er wägung und der gi üntlichste» Erörterung vcr dem Volke und durch das Volk selbst gemacht werden kann. Sollte der Plan der Erwerbung der spanischen Colonien in Wcstinditli in Kürze zur Reise gedeihen, so würde er voraussichtlich »och während des gegen wärtigen Congresscs eine bedeutende Rolle In unserem politischen Leben spielen, au ßerdem aber auf ten im nächsten Jahre bevorstehende» nationalen Wahlkampf ei nen noch nicht zu ernicssentc» Einfluß ausüben. Die berühmte, oder richtiger berüchtigte, Manifest destiuy Politik der schiedene Anhänger wie eifrige Gegner unter den Wortführern »nd Mitgliedern beider Hauptparteten, unv wenn, neben auch die Frage der Erwerbung von Euba und Porio Rico, in der nächsten Periode, eine praktische Form annehmen sollte, so könnte dies nicht verfehlen, bei dcr voraus zusehenden Um- und Neubildung terPar teien ein Hauptmoment zu werden. Vor läufig müssen wir uns begnügen, auf diese partei-politische Wichtigkeit der Frage hin ! zudeuten. Auf den Inhalt derselben nä , her einzugehen, wird sich hinreichende Ge- legenheit bieten, wenn über die von dem Gesandten SickleS in Madrid gepflogenen und angeblich erfolgreichen Unterhandlun gen nähere und authentische Nachrichten von Washington ausgehen werden. Vor der Hand läßt sich nur voraus/agen, daß die Frage dcr Ausdehnung des Sterncn banncrs nach dcn Tropcn Gcgendc» cinc dcr wichtigstcn »nd solgenschwerstc» für dic Zukunft der Ver. Staate» wcrdcn wird, und daß wir der Beantwortung die ser Frage augenscheinlich sehr nahe gekom men sind. Die San Domingo Annexa tionsfrage kann füglich als ein Vorläufer derselbe» angesehen werden; auch könnie auf deren Entscheidung die im Hinter gründe Urgente Eubasrage von merklichem Einflüsse werden. (N. V. D.) Die Mörder des jungen Zohe, wel cher vorigen Sommer einige Meilen von Shenandoa City ermordet wurde, sind wahrscheinlich entdeckt. In Harrisburg wurden nämlich vor Kurzem zwei Männer, Fredericks und Hartzel, als der Geldfäl schung verdächtig, eingezogen, und es ha ben sich Thatfachen herausgestellt, welche vermuthen lassen, daß diese beiden verdäch tigen Subjckic auch erwähnten Mord verübt habe». Vier Einbrecher machten Freitag Nacht einen erfolglosen Versuch die Bank zu Indiana, Pa., zu berauben. Das Befinden von Cbief Justice Chase hat sich bedeutend gebessert. Man erwartet seine baldige völlige Wiederher stellung. Johnston, Pa., 21. März. Die hiesigen Bergleute stellen den Bericht, sie hätten sich mit der „Workingmens Benevolent Association" der Anthracite-Region ver einigt, positiv in Abrede und erklären, sie dachten nicht daran, ihre eigene Association, welche eine rein wohltätige ist, aufzugeben uhd sich unter eine von Fremden control l<rte fremde Organisation zu stellen. „Wir hpben seit 15 Jahren beständig Arbeit gthadt und verlangen dieselbe auch in der Zukunft. Wir fürchten, daß der Strike ij> dcr Anthracite-Region auch einen Htrike in dcr Region für bitumöse Kohlen herbeiführen möge." Im Hause der Pennsylvania Legis latur wurde am Montag von Mr. Smith eine Bill zur Einführung des Schulzwangs eingebracht. Nach derselbe« soll vom I. Januar 1872 an jedes gesunde Kind im Alter von 7 bis 14 Jahren, jährlich sechs Monate die Schule besuchen. AnSlandlsche Berichte. Berlin, 14. März. Ein vom S. d. M. datirteS, jedoch jetzt erst veröffentlichtes Dekret schafft die Gouverneurschasten von Versailles, Nancy und Rheims ab, deren Funktionen den Militärcommandanten übertrage» werden. Die Deutschen lassen auch in dcn von ihnen besetzten Departe ments von Frankreich die Verwaltung der auf Erziehung und Religion bezügli chen Angelegenheiten fallen, behalten sich jedoch das Recht vor, dieselben wieder aufzunehmen, im Falle die französischen Vorkehrungen sich als ungenügend er weisen. Sie behalten die Verwaltung des Post-, Eisenbahn- und Telegraphendien stes in dem von ihnen besetzten Theile Frankreichs. Der Kronprinz von Sachsen wird als Befehlshaber der Armee, welche die Cham pagne besetzt hält, in Frankreich zurück bleiben und sein Hauptquartier in Com« piegne aufschlagen. Berlin, 17. März. Die hiesige Regier ung hat von der Schweden'S Depeschen erhalten, worin letztere Vorschläge betreffs eines zwischen beiden Ländern abzuschlie ßenden Handelsvertrages macht. Paris, 17. März. Die Preußen haben den französischen Behörden 12,000 Chas fepot> Gewehre zurückgegeben, um diesel be» hier im Falle der Noth zu gebrauchen. Die französische Regierung hat beschlos sen, eine Anleihe von 2j Milliarden Francs in dreiprozentigen Renten auf den Markt zu bringen. In Folge der großen Vortheile, welche die französische Regierung, um ihre In dustrie zu heben, den Fabrikanten und anderen Geschäftsleuten bietet, ziehen eine Menge Fabrikanten und Geschäftsleute aus dem Elsaß und au« Lothringen nach Frankreich, woselbst die Regierung jede Erleichterung und Beihülfe zur Erricht ung von Fabriken ,c. gewähren wird. Von Havre wird gemeldet, die Räum der Deutschen sei vollendet. London, 20. März. Die deutschen Mi litärbehörden haben den Besehl erlassen, den Abmarsch der deutschen Truppen aus Frankreich einzustellen und starke deutsche Truppenkörper an Paris nahe gelegenen > Punkten zu stationiren. l Eine starke Abtheilung deutscher Trup pen hat in Folge dessen St. Denis wieder besetzt. Man glaubt, es sei dies wegen der revolutionären Bewegung tn Paris geschehen. London, 2V. März. Der Ex-Kaiser Napoleon ist gestern von Wilhelmshöhe nach England abgereist. Er wurde von zwei Compagnien des 83. Regimentes nach dem Bahnhof in Cassel eScortlrt. Heute Mittag um 1 Uhr ist er in Dover angekommen und von der Er-Kaiserin Eugenik, dem kaiserlichen Ex-Prinzen Mural und Lucien Bonaparte empfangen worden. Es hatte sich am Landungsplätze eine ungeheure Volksmenge angesammelt, darunter eine große Anzahl französischer Flüchtlinge, welche dcn Er-Kaiser bei sei nem Erscheinen auf dem Dock enthusiastisch begrüßten. Dcr Aufstand in Paris. Paris. 18. März. Gestern Abend wurde der Versuch gemacht, die Montmar tre-Insurgenten zu überrumpeln, ihre Kanonen wegzunehmen und jene aus ih' rer Position herauszutreiben. Die Auf rührer hatten jedoch Wind von dem Pro jekte bekommen und sich darauf vorbereitet. Der Angriffspunkt war der Vogesenplatz, woselbst die Insurgenten sich verschanz», Barricaden errichtet und über 30 Kano- nen ausaepflanzt hatte». Dahin mar schirten De Paladines' Truppen und such entscheidender sciten» der Ae hörden ihre Wachsamkeit erhöbt. Heute früh wurde in mehreren Stadttheilen Np- Am Freitag Morgen bat Bataillon No. lIZ4 der Nationalgardc Bataillon No. 21 daran verhindert, aus dcn Wällen dcr Festungswerke zu Montmartre Posten zu beziehen, weil dasselbe dcr Republik nicht ergeben sei 30V Mann Montmartre blockirt. Mch waffncte Lienicnsoldätcn sraternistrcn mit dem Volke, das in großer Anzahl auf den Straßen erschienen ist und „Es lebe die Republik" schreit. Paris, 19. März, Abends. Aus dem Ouartier Montmartre treffen socben höchst beunruhigende Nachrichten ein. Die Generäle Leeomle, Clement und Thomas von dcr Nationalgarde sind von > gezogen. London, 2V. März, Morgens 1 Uhr. Die neuesten au» Paris hier eingegange , nen Nachrichten sind höchst interessanter und aufregender Natur. Die Stadt be- findet sich nahezu im Zustande der lution und man hegt dort die ernstlicksten ' Besorgnisse vor einem allgemeinen Auf ! stände. Unter dcn Truppen herrscht große Thätigkeit und die Negierung trifft alle möglichen Vorbereitungen, um den etwai gen Ereignissen gewachsen zu sein. Paris, 20. März. Es werden fortwäh ' tel de Lille wird befestigt und wird ein ' starker Verthcidigungspunkt für die In surgenten wcrdcn. Der anerkannte Führer der Insurgen ten ist der selbstgemachte Venera! Duval, der sich bei dcn neulichcn Ruhestörungen allenthalben hervorgethan hat. Sein Ad jutant ist dcr wohlbekannte republikanische Agitator Meillet. Fast die ganze Stadt ist jetzt im Besitze der Communisten. Es sind nunmehr in allen Houvtver kehröstraßku dcr Stadt Barrikaden von den Insurgenten errichtet. Letztere haben seit heule Morgen an Stärke noch bedcu sordernder als je. General Chanzy wurde mit einer star ken Truppenabtheilung »ach Montmartre geschickt, um dic Insurgenten zu unter drücken. Seine Truppen gingen jedoch größtentheils zu den Insurgenten über. Chanzy selbst wurde zum Gefangenen ge macht, »ach dem Garten in der Rur des NosierS in Montmartre gebracht, woselbst der Centralrevolutionsausschuß in Sitz ung war. Eine starke Abtheilung Insurgenten sind nach Versailles aufgebrochen, um die daselbst zusammentretende Nationalver sammlung in Schrecken zu setze». Dic Regierung soll von Versailles, wohin sie sich geflüchtet hat, in Folge dessen entflohen sein. Paris, 21. März. Die Nationalen haben neue Vorräthe von Waffen und Munition entdeckt und sind nunmehr im vollständigen Besitze dcr ganzen Stadt. Vom Neckar, 2V. Febr. Der „Schw. l M." schreibt- „Eine sinnige FriedenSseier > für Landgemeinden, welche, wie wir bö , ren, bereits in mehreren Gemeinden, z. B. in Maichinge», Oberamt Böblingen, beab- sichtigt wird, ist die Pflanzung einer „Kai , serreiche" oder „Rcichslindc" an einem schönen, weithin sichtbaren Orte. Wenn ei» würdiger Akr damit verbunden wird, z. B. eine Rede des OrtSgeistliche» oder Schultheißen, welche an die Bedeutung - dieser großen Zeit erinnert, so würde ein Denkzeichen gegründet, das im Herzen der , anwesende» Schuljugend eine bleibende Stätte fände und spätern Geschlechtern noch von dcr großen Zeit des Jahres sie , benzig erzählen würde." > Unisormirung des preußischen Heeres schreibt ein wobluuterrichtetec Eorrespon dent: Einer Mittheilung aus Versailles zufolge wird schon jetzt an maßgebender . Stelle über die Organisation, Bewaffnung und Unisormirung sc. des kaiserlichen Heeres berathen. Die Bewaffnung ver bleibt vorläufig bis zur endgültige» Fest stellung eines gemeinschaftlichen Systems; ' das Zündnadelgewehr erhält ader dic schon vor dem Kriege begonnene, von General Stoffel für so wichtig angesehene Umänderung. Ueber die Unisormirung gehen die Ansichten sehr auseinander; am , praktischsten hat sich dcr brauuschweigische schwarze Waffcnrock erwiesen. Während der preußische Waffenrock nach wenigen Wochen in Folge von BivouacS und Re gen kaum wieder zu erkennen war, genüg ten beim brannschweiglschen wenige Bür stenstricht, um zur Parade bereit zu sein. Dcr Helm bleibt, wenn er auch wegen sei nes weithin sichtbaren Glanzes ost zum Verräther und bequemen Abkommen sür die feindliche Artillerie wurde, er ist aber nun einmal historisch und für die preußi sche Armee charakteristisch geworden und wird ihn der Kaiser ungern missen; dage gen soll der Beschlag außer zweckmäßige rer Befestigung von dunkler Masse berei tet werden. Das Käppi dcr sächsischen Jäger hat sich durch die kleidsame Form und große Dauerhaftigkeit und Leichtig keit sehr bewährt, demnächst die württem bergische Mütze. Das auffallende und unpraktische weiße Lederzeug, eine wahre Oual im Krieg und Frieden, schwindet (endlich!) ganz, eben so die beide» kleinen Patronentaschen der Infanterie, an deren Stelle eine große verschiebbare tritt. Die Seitengewehre tragen in Zukunst nur die Avancirten, die Soldaten haben das Bayonnct in der Scheide. Das Seiten gewehr sämmtlicher Offiziere der Infan terie und Jäger wird ein leichter Schlep per, der Degen durch den Rock gesteckt, fällt endlich fort. Liste dentschcr Briefe 'August, F. J>,!ob Hirschri, Adam Zvüst, Philipp Reue Auzeegeu. Scranton Liederkranz. GcschästSversammlung am Samstag dc» 25. März, Abcnds 8 Uhr, in der Hallc, wozu alle Mitglieder einladet F.E. Fahrig, Sckr. C. Chitteudeu, Apotheker, benachrichttgt^hier^ E?ranlontr»^^. Mär^B7l Zur Bcachtunq. zusindcn und dcn Betrag zu crlcacn, widrigenfalls sie dic CollcltionS-Kostcn »ach Monat April selbst ! tragen müssen. 2Zmzba ES zcichnct Dr. I. A m m a n n. Waruttng. Frcdrich Frev, Scranton, 2V. März 1871—3w Petersburg. Zur Nachricht. schlagen. Frank W. Millers FühZer Z; Locher, Weinen nnd Liqnömt, Peter Fühlcr. > Wm. Lochcr. D e ,» t s ch e r Bmwerein, No. 3 Montag den 27. März, Abends 8 Uhr, in John Zcidler'S Halle. Privat Ball, 08ter-HlonwA, 9. 1871, In Zeidlerö Germania Halle. 9mz7t ChaS.^V?tter, Manager. Kränzchen dc» Seranton Liederkran;, in Kiefer'S Halle, DonuerswZ, 23. '7l. Bier - Wirthschaft Anton Ivos, Mainstraße, Hyde Park. lch von Georg ge- Orchestrion. schen Mufl haben. vcr.^ Beachtung für deutsche Eltern. acnhcit/sämmllichc wcibliii'c Arbeitcn, als da sind: „Nähcn, Stricken. Häckcln, Sticken, Zeich. Bezahlung. Dr. I. A in in /» n! Charles Müller, senden Arbeiten n erden promU und be Großer Nerkanf von Werthvollen Banlottcn. Heidelberg, LuMlic Coniitij, lKmzN Schläger u. Tropp. ThoßNKs Dessbel, C^ntraktor,^ Scranton, ll!. März l^7t. An die deutsche Bevölkern»;; Die DicS beweist dic Thatsache, daß, odschon es weniger als cin Jahr ist, seit wir Geschäfte an/eren Spar-Dcposiioren auf diesem Conti» Bitle, srvccht in dir Bank vor und Ihr erbält Scranton, Moses Taylor, H. S. Picrer, W. W. Winton, Thomas Dickson, Sa muel Sloan, John Brisbin, Jra Tripp und H. B. PhelpS sind die Direktoren. llm>z7l H. S. Pierce, Präsident. H. B. PhelpS, Schatzmeister. Thomas Dickson, Vize-Präsidcnt. Unterricht fiir Kinder! UnU.che» Feuer! North America, Philadelphia, 5 2,7M,M Franklin, ~ „ 3M9M' Niagara, Ncw-Aork, 1,500,000 Manhattan, „ „ t,400,000 North-Amcrica, „ „ 80l>,000 Hanovcr, ~ ,< 750,000 ?lonkcrsn. Ncw-Nork, „ „ 000,000 Wyoming, WilkcSharre, 211,000 Lancastcr, Pa., 250,000 Farmers Mutual, Jork, „ 900,000 Norwich, Conn., 300,000 TravelcrSLifcu.Acc>dent,Nev-Aork, meine Geschäfte gewissenhaft und pünkllich zu er füllen. Zu sprechen jeden Tag im Cliff Work Maschinen Shop »nd von 0 bis li> Uhr Abends men. Bs7o ChaS. W. Vetter- Agent,^ Ein Hoch! für Deutschland Kaiser Wilhelm! Ebenso für des Volkes Dry (Voods St^re eOI7RBLN Sc LI^IN, Herbst und Winter Ellenwaarcn Tuch, E cts. weltlich Skc.. «c. 421 I.n.kinv.'mnli, Avenue. 421 g l.'?^ Harmonic Club. Begräbt^ darüber bcreitwillig'crthrill/ 2mz Jakob Sepp, nahe dcr Compagnie Mühle. 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Sie sind in Denominationen von PIW, PÄD. HIOOO, HÄM und HIOMO aufgestellt. Die TrusteeS unter der Mortgage sind dic L,H. lav Cooke von Philadelphia und I. Edgar Thomp son, Präsident dcr Pennsylvania Central Eisen bahn Comp. Diese Northern Pacific 7.A1 Bonds werden zu allen Zeiten vor Verfall,» Zehn per Cent ' Prämie (oder l.l<»el> im Austausch fürCom- pagnic Ländereien zu deren billigsteniüZaarprei» > Ansier ihrer absoluten Sicherheit gewahren diese Bonds, wie wir glauben, ein größeres Ein kommen dar, als irgend andcre Wcrthpapicrc er stcr Classe. Personen, welche Ver. Staaten 5,2»cr > besten, lüoolic: 00., Philadelphia, New-Zlork und Washington, FiScal-Agcntcn dcr Northern Pacific Railroad Compagnie. Sparbanke». f2,i»/U,inz2,!>,S3,3o,apii,t3 Haner Lt Wanke, Grocerieen «nd Provisionen, Mainstraße, Hpde Park, wie Preise der nichts zu wünschen übrig lasscn. 30apg Jakob Hauer. > Friedrich Wanke. Jofepli Becker, M öbelHändler. ftühee von Port JeeviS, kannt, daß er in Mcrrisicld'S Block' Makistraßc, (lksg) Jos. Becker. Mona^ch^ifte^ buch. Alte und neue Welt »nd ande?e Zeitschriften »nd Bücher. Auch liefere ich Ka lender und ähnliche Werke. Schriften unpassen den Inhaltes verbreite ich keine. Hr. Charles D. Neuffer »ahe dein Courthause nimmt ebenfalls Bestellungen für mich an. 9fN Jakob Geiger, Cedarstraßc. Phil Kirst « Co.. S^ie^erd^^er^ fchcn Kirchhofe. Zn7o Peter Hättich, praktischer lllirtt»acher «nd Juwelier einem Auge passenden Mläser zu verschalen, PeroScopische Gläser neu oder in alte Gestelle eingesetzt. ifvba ««ükmitliltrvtllvrii, Avenue, Herbstwaaren, Stiefeln - Schuhen flle Zedcn Stand erhalten. Ueber Qualität und Billigkeit brau chen wir nicht» zu sagen, die Ankündigung obiger Thatsache allein genügt, um ihren Store mit Kauflustigen zu füllen.
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