Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 26, 1871, Page 3, Image 3

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    Winton und Tunstatt,
G cke Lackawanna L 5 Wyoming Avenue.
Dry Goods für Baar.
Teppiche (CarpetS), Oeltuch, und Federn von lebenden Gänsen »on der Ostküste.
Großer Vorrath »on Kleiderstoffen, Broche-Pairle» und wollene ShawlS.
Spezielle Hinweisnng wird gemacht auf das
Bussalo Fabrikat schwarzer Alpaeas,
Burloeks Diamond Hemden
Singer's „Familien Nähmaschine."
stets in Augenschein genommen werden in dem Lokale von
Winton u. Tunstall, Ecke der Lackawanna nnd W»o
- ming Avenue, Seranton, Pa.
Wir verkaufen diese Nähmaschinen auf monatliche Abschlagszahlungen und geben Instruktionen
« Erlernung des Nähens auf denselben. «Harles Kaiser, deutscher Operator.
V-S" Ss wird im Geschäft deutsch gesprochen. Seranton, 21. Mai lSLS—ba
Die
IVlerchants 5? IVleclianics
Bank,
von Seranton, Pa.
apitnl PÄ5OM().O<>
Präsident—John Handle«.
Bicc-Prasident—l. E. Burqest.
Sassirer—Wm. Henry Füller.
Sekretär—Joseph H. Gunster.
Direotoren:
Joseph H. Münster, Eol. Peter Bursche!,
Daniel B. Brainard, Patrick McCann,
O. B. OakeS, Edward Jones,
Daniel Howell, M. M. jiearney,
David T. Richards, Thomas Moore,
Ioh» Handle?.
Sech» Prozent Interessen dezahlt auf Zeit
depositen.
Personen, welche in dieser Bank drponiren,
können nach Belieben Geld ziehen.
Collektionen an allen Hauptorten werden Ze
iten Wechsels"°bericht^
Wechsel verkauft für Rew Aork und Philadel
phia, Diutschlaud, England, Irland, Schott-
Vult)- Attidem-Wrmker,
Buchbinder
Scdreibbücher-Aabrtkant.
R». 322 Lackawanna Avenue,
Seranton, Va.
gerner,
Tkiate» besitzt. >Bf9,is
äi kitttl«,
EngroS- nnd Detail-Händler in
Eisenwaaren
für Bauhandwerker,
Arnes', Old Colon, und Rowland'S
Schaufeln,
HandwerkSgeschtrr.
Suts<j»eN'Bolzen,
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TistN, Blei, Semen» und Terra «»Na
Röhren,
Refrigatoren, Wafferknhler,
Vtst« ood Alechwaare»,
Fensterglas zu Fabrikpreisen.
Seranton, I. Juli tBSS.
Cäsar sagte:
„VSuü Vicli! Vioi!"
Mllx
Kommt, sehet
Und Ihr werdet kaufe«
Denn es ist ohne Zweifel der billigste Schnitt-
Waaren-Laden in der Stadt; stehaden soeben:
»en ungeheuren großen Vorrath «on
Herbstwaaren
der allerneuesten Moden
bekommen und da ihr Motto: „Schneller Umsatz
und kleiner Profit" ist, so ist ihr Laden immer
mit Kunden angefüllt, welches gut für die junge
SalicoS und MuSlin zu New-?Iork Preisen.
Schwarzen und rol. AlpaeeaS zu 25 Sents.
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Steppdecken und Blankeis billig.
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EorsettS («chmirleiber) zu üil SentS.
Der Platz ist tW Lackawanna Avenue,
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S
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Galland's Ärcade,
317 I acllavaiuia Avenue,
' Gall"a « d ' S
v»? voovS
Pen» «venu». Ecke der Lindenftraße,
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Wtlhel»??. Kiesel. I Carl V. Neufser.
«tlb. ff. »i-sel St «0..
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und nach Gegenden und der
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Baar-Kapital, » 500M000
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Der Unterzeichnete ist alleiniger Agent für
Seranton und Umgegend für diese beiden rühm
lichst bekannten deutschen Gesellschaften und gern
"böiig, jede nähere Auskunft zu ertheilen.
Versicherte Personen haben ihre Prämien an
ihn zu zahlen. M. Gehen,
22, l i Office: Pittston Avenue, Scranton.
Blüttertabak
Wir halten auf Vorrath alle Sorten einhei-
Mischer Blatter-Tabacke, ebenso Havanna «»>
Java in Originalverpackung.
Garne,, Tripp «. «».,
bmikm ZOS Lackawanna Av«
Stadt und Staat.
Der Maskenball des Scranton Lle
derkranz am vorigen Donnerstag Abend
war wohl besucht und das ganze Fest ver
lief zur Zufriedenheit aller Theilnehmer.
Unter den hervorragendsten Masken nen
nen wie: Der Kronprinz von Preuße»,
Napoleon, die Germania, Göttin der Frei
heit und Helvetia, eine» Römer, Prinzen,
Prinzessin»», Regiments!,'chter, Marke,
tenderinnen, Robinson Crusoe, Indianer,
Schneider, einigevon »ns'r« Leut', Schorn
steinfeger ». f. w. Biele der Masken stell
ten ihre Charaktere recht Ire» dar. Die
Gesellschaft war vergnügt und guter
Dinge und trennte sich rrst am frühen
Morgen. Mustk und Bevirthung ließen
in leiner Weise etwas z» n ünsche» übrig.
Zum Strike. Die avZstehenden Ar
beiter in anderen Gegend, n der Kohlen
regio» haben sich mehrfach,- Ansschreitun
ungen gegen solche, die n»iter arbeiteten,
zu Schulden kommen lasse,i. So wurde
an einer hiesigen Mine, in der eine An
zahl Deutsche arbeiten, die nachstehende
Warnung in englischer Sprache angehef
tet:
„Ihr schwarz-beinigen (dlsek-le?,
auch Gauner) deutschen nsöhne
seid genug gewarnt worden. Und wenn
Ihr jetzt nicht heraus kommt, so treiben
wir Euch mit Pulver und Blei heraus
und geben Euch einen hölzernen Anzug
hier ist er (Abbildung eines Sarge«)
und wenn nicht jeder von Euch heraus
kommt und das Schwarze von seinen Bei
nen abwäscht, so machen wir, daß das
Blut Eures Körpers sie abwascht. Wenn
wir Euch nachgehen müssen, so werdet Ihr
uns kennen. (Pistol.) *.* (Sarg.)"
Die L. E. u. K. Eo. dahier läßt so
viele Arbeiter in ihrer Mine arbeiten,
als Platz haben, und muß trotzdem einen
Theil ihrer Werke wegen Kohlenmangel
zum Stillstand bringen. Doch wird hier
nur am Tage gearbeitet, da die Miner
Nachts ihre« Lebens nicht mehr sicher sind.
Auch in anderen Werken der Nachbar
schaft, die nur Kohlen zum hiesigen Ver
brauch zu Tage fördern, sind die Arbeiter
bedroht worden.
Bon Pottsville, Schuylkill County,
wird gemeldet: „Als am 18. Januar der
Werkmeister der Lake Fitler Kohlengrube
aus dieser nach Hause zurückkehrte, w»rde
von Leuten, die an der Straße im Hinter
halte lagen, auf ihn geschossen und die
Kugel ging ihm dicht ani Kopfe vorbei.
Die genannte Grube ist die einzige, in
der in jener Gegend gearbeitet wird. Die
übrigen Kohlengruben, in denen »och ge
arbeitet wird, befinde» stch in der Shamo
kin Region, doch wird'auch da n»r mit
geringen Kräften gearbeitet."
Auch in der Shaniokin Region sind
zwischen den ausstehenden und arbeiten
den Minern ernstliche Zerwürfnisse aus
gebrochen, die jeden Augenblick in offenen
Aufruhr ausarten können. Eine Schaar
bewaffneter Männer und Weiber mar,-
schirten am vorletzten Mittwoch nach dem
London Kohlenwerk, brachten dasselbe zum
Stillstand und zerstörten die Werkzeuge
der Arbeltende», auch wurden mehrere
Schüsse in die Office des Superintenden
ten abgefeuert.
E« ist nicht uns«e Absicht, alle Miner
und Arbeiter für derartige AuSschreitun
gen verantwortlich zu machen, eine Mehr
heit derselben aber scheinen eine solche
Tyrannei zu billigen, sonst könnten sich
derartige Vorfälle nicht so häufig ereig.
nen. Wer arbeiten will und Beschäftigung
findet, hat ohne Zweifel ei» unbestreitba
res Recht dazu und sollte und muß vom
Gesetz darin beschützt werden, ebensowohl
wie denjenigen, die ausstehen wollen, Nie
mand ein gesetzliches Hinderniß in den
Weg legen kann. Wenn die ausstehenden
Arbeiter nicht die Sympathie ihrer Mit
bürger verscherzen wollen, so sollten sie
streng darauf sehen, daß solche ungesetz
liche Handlungen nicht ferner mehr vor
kommen.
Wie lange der Ausstand noch dauert,
weiß Niemand zu sagen. Die Arbeiter
bestehen auf ihrer Forderung und die
Operatoren haben bis jetzt noch kein Zu
gestSndniß gemacht. Wenn der am 2.
Februar in PittSton zusammentretende
„große Rath" der Miuer keine Entscheid
ung trifft, so wird der Strike sicher bis
zum I. März, vielleicht auch bis zum I.
April dauern.
Den Operatoren liegt bei der geringen
Nachfrage nach Kohlen und bei dem nied
rigen Marktpreis wenig daran, die Mi
nen in Operation zu halten. Der Aus
stand der Arbeiter paßt ihnen, da sie we
nig oder fast gar keine Arbeit für sie hatten.
Er gibt ihnen den Vorwand, die Preise
schneller i» die Höhe zu treiben, sobald die
vorhandenen Vorräth» erschöpft find, und
die Arbeiter werden eine geringe Lohner
höhung durchsetzen, nachdem sie 2 oder 3
Monate Nicht« verdient haben. Damit
ist dann Operatoren und Arbeitern gehol
fen, eigentlich aber nur den erster» und
das Publikum trägt, wie immer, die Ko
sten.
Feuer. Gegen Mitternacht am Sam
stag gerieth ein großes zweistöckiges Ge
bäude aus Shanty Hill, einer Wittwe
Murphy gehörend, in Brand und war in
kurzer Zeit vollständig zerstört.
Schnee. Der erste bedeutenden
Schneesall diese« Winter« hatten wir t«
dieser Gegend am Montag und Dienstag
und die Schlittenbahn war eine ausge
zeichnete. Wenn die jetzige kalt« Witter
ung anhält, so wird der Schnee woh
längere Zeit liegen bleiben.
Wirthe. Ein« Versammlung der hi<
figen deutschen Wirthe würd« am Mrn
tag Nachmittag in Kieser's Halle gehal
ten, welche ziemlich zahlreich besucht wa,
Hr. H. G. Dlller eröffnete die Bersamm
lung, worauf zur Nominativ» permanen
ter Beamten geschrillt» würd. , vis wur
den erwählt:
Präsident, H. G. Diller.
Sekretär, C. M. Stahl.
Sch-itzmeister, Charles Fischer.
Auf Antrag wurde beschlossen, daß de
Sekretär ?.WV und der Schatzmeiste
?I,VOV Bürgschaft zu stellen habe.
Der Vorsitzer erklärte hierauf den Zwei
der Versammlung, welcher darin bestehe
de», überhand nehmenden amerikanische,
Pfaffen- und Muckertkum eine feste ge
fchlossene Organisation entgegenziistellei
und besonders gegen die Temperenzler je
der Form und die sogenannten Ilounj
Men's Christian Assoclallonen zu agitlren
welche darauf aus sind, die Wirthe z«
ruiniren.
Hr. Stahl hielt ebenfalls eine Anspra,
che und gab einige erklärende Beispiel,
über das Wesen jener Organifatlone».
Es wurde den einzelnen Mitgliedern
zur Pflicht gemacht, die Namen aller Ge
werbetreibenden Temperenzler an die Ge
sellschaft einzuberichten und Jeder er
mahnt, derartige Geschäfte in keiner Weise,
weder direkt noch indirekt, zu unterstützen,
ibenfo ist »« mit allen jenen Zeitungen
>u halten, welche durch Veröffentlichung
»on Predigten, Lektures u. s. w. im Sinne
»er Temperenzler und Mucker wirken und
>ie Wirthe bei jeder Gelegenheit als Ver
brecher gegen die gesellschaftliche Ordnung
jinzustellen bestrebt stnd.
Nach Ernennung verschiedener Com
nittees vertagte sich die Versammlung bis
Freitag den 27. Januar (morgen), Nach
nittags um 2 Uhr, und sind alle Wirthe
ind Liquorhändler höflichst eingeladen,
>abei anwesend zu sein.
Die« ist ein Schritt, in der rechten
Dichtung. W/nn eine Klasse der mensch
ichen Gesellschaft, oder ein« geschlossene
Organisation innerhalb derselben, sich
»erpflichtet, eine andere Klasse ihrer Mit
>ürger du>ch Untergrabung ihres Ge
chästeS zu ruinire«, so zwingt der Trieb
»er Selbsterhaltung die letzteren zu ähn
ichen Schrillen.
Wir hoffen, daß sich allenthalben ähii
iche Vereine bilden, damit gemeinsam ge
handelt werden kann. Nur dadurch läßt
Ich eine Amendirung ter bestehenden Ge
etze erzielen.
Ueber Maskenbälle. Da der Win
er vorrückt, und wir bereits in der Zeit
Ind, welche in Europa unier dem Namen
.Fasching" die jungen Leute beiderlei
Neschlechter sowie die Eltern heirathSfähi
>«r Töchter in arge Bewegung setzt, so ist
S selbstverständlich, daß einige Bemerk
ingen über Maskenbälle hier ganz in der
Ordnung stnd. Vor allen Dingen sollte
nan daraufsehen, daß sämmtliche aktive
chetlnehmer an einem derartigen Balle
passive Zuschauer sind selbstverständlich
licht damit gemeint) maskirt stnd. Dies
st nicht mit so großen Kosten verbunden,
>ls Manches glaubt; eine einfache oder
legante Lalltoilette mit Gesichtsmaske
st dazu genügend, wenn Besucher nicht
>erade.eine Charakterrolle darstellen wol
en, wozu natürlich ein entsprechendes Co
iüm beschafft werden muß. Der Reiz ei
,es wahrhaft schönen Balles liegt darin,
>aß all die holden Erscheinungen, die oft
ine so große Rolle in dem Leben der
Männer spielen, in den verführerischsten
ind ktizentsten Balltoiletten erscheinen,
um die Herzen ihrer Opfer zu umstricke».
Will man daher im Ballwesen einen Fort
chritt machen, und uns zu wahrhaft schö
llen Bällen verhelfen, so unterscheide
man vorerst zwischen Masken- und ande
ren Bällen. Auf Maskenbällen sorge man
dafür, daß wirklich hübsche und geistreiche
Masken den Ball besuchen, die sich auf
demselben nicht gleich demaskiren, sondern
durch Witz und Geist die Männerwelt
nur um so neugieriger zu machen verste
hen, als sie ihr „Incognito" beibehalten,
und wir find überzeugt, daß ein solches
Vorgehen den wirklich gebildeten Gasten
ein viel größeres Vergnügen bereiten
wird, als die theatralischen, meist mit sehr
wenig Witz ausgestatteten, dabei aber sehr
kostspieligen Umzüge.
Schließlich noch eine Ermahnung:
Man wähle um GotteSwillen nur solch«
Eharalter-Costüme, ««Ich« die Trägrr
annähernd g«tr«u darzusttllen v«rmög«n.
Ebensowenig als der gravitätisch und
steif daherschreitende Storch sich in ein
flinkes Eichhörnchen verwandeln kann,
eb«nsow«nig kann «in «rnstrr p«dantisch«r
Eharakt«r den Harlequin machen, und
umgekehrt verhält «« sich ebenso. Der
Träger einer Charaktermaske muß dieselbe
der Form, Gestalt und dem Wesen nach
getreu nachahmt« könn«n, w«nn «r sich
«in« Blamag« «rspar«n will.
Prämi«n. D«r deutsch« Bau««rein
No. 1 versteigerte am Samstag Abend
neunzehn Anl«h«n zu folgendtn Prämien:
ein« zu 32, tin« zu 32j, eins zu 33, «in«
zu 33t, vierzehn zu 34 und ein« zu 34j
Prozent Prämie per »IVO.
Der deutsche Bauverein No. 3 hielt
am Montag seine Geldvecsteig«ru»g und
«rzi«lt« folgtnde Prämien- «in« zu 3tt,
dr«iz«hn zu 31 und «in« zu 32 Proz. Prä
mi« p«r Slvo.
Di« Eröffnung d«« n«u«n Saal««
von G«org« Hartmann in d«r 11. Wart
war in j«der Beziehung ein vollkommene,
Erfolg, und die Halle konnte kaum di,
Zahl d«r B«f«ch«r fassen.
j Vermischtes. -DI« Del.. Sacka, u. W.
R. R. Co. hat >.'orletzte Woche In Blackely
Townjhlp 2,0V0 Acker Kohle>i>and ange
kaust.
Die Firma Robinson u, Menzel
erhielt vorige Woche ein Faß Bier von
einer Firma an-Cincinnati zum Geschenk
und bei dieser Gelegenheit winde über
die Giitc desselben viel gestritten und
schließlich eine Wette eingegangen. Die
Probe führte z» einem glänzenden Siege
des hiesigen (Robinfon'schen) Produktes,
welches zwei Pfund oder Grade mehr
wog, als las Cincinnalier.
Pennsylvania hat IN3 Zeitung«
Druckereien, mehr als irgend ein anderer
! Staat der Union.
Eine deutsche Loge de» Orden» der
Maltheser Ritter wird am 31. Januar
1871 dadier gegründet und durch die
Beamten der Montezuma Loge von Nra>
ding, Pa., eingesetzt werden. Große Vor
bereitunge» werden für diese Gelegenheit
getroffen. Wer Näheres über den Orden
erfahren will, wende sich an Hrn. Elias.
Menzel dahier.
Die Firma M. Rieß u. Co. wird
am 1. April ihr Geschäft nach der Ecke
von Lackawanna und Wyoming Avenue
verlegen, da sie, wie wir höre», ihr Ge«
schüft bedeutend vergrößert. Dies zeigt
die Energie der junge» Firma, welche sich
in solch knizer Zeit zu einem der größten
Schnittwaarengeschäfte der Stadt empor
gehoben hat und sich einer großen Kund
schaft in der Stadt und Umgegend erfreut.
Es ist ein Plan u»ler den hiestzen
Odd Fellows im Werke, eine Lolte anzu
kaufen und eine Halle darauf zu erbauen,
die dem Orden und der Stadt zur Zierde
gereichen würde. Wir hoffen, daß die deut
fchen Logen dem Projekt ihre volle Auf. !
merksamkeit schenken.
Unsere Polizei hat nicht nur in der
Gestalt von Trunkenbolden, Loasern u. s.
w. mit rohen Charakteren zu thun, sondern
es gibt auch Geschäftsleute, die um kein
Haar anständiger sind, wenn sie zur Be
folgung einer Verordnung angehalten
werden. Von diesen scheint der Marktbe
sitzer Slockbower (an Penn Avenue) einer
der rohesten zu sein. Dem Herrn gefiel .'S
Anfangs dieser Woche, eine Unmasse sau
ler Aepfel in die Straße zu werfen. Don
Polizist Hetzel Darüber in anständiger
Weise zur Rede gestellt, wurde der Mensch
bissig wie ein wilder Eber, gebrauchte die
gemeinsten Redensarten nnd bedrohte den
Polizisten sogar mit Kopseinschlagen,
wenn er noch ferner «in seine Geschäfte
sich bekümmere. Seine Hoheit Slockbower
war besonders indigairt, daß ein Deut
scher sich erfrechte, ihn zur Rede z« stellen.
Merkt Euch den Mann, ihr Hausfrauen,
besonder« bei Einkäufen.
Dabei hatte es jedoch nicht sein Be
wenden. An einem anderen Tage bewar
fen eine Anzahl junger Bursche einander
mit Schneebällen, während Ercellenz
Slockbower mit Lady dahersuhren. Un
glücklicherweise traf einer der Ballen die
grau. Hätte Slockbower den Schuldigen
erwischt und gehörig durchgegerbt, so war
Alles in Ordnung. So aber ergriff er ei
nen dabei ganz unbetheiligten jungen
beutschen Mann und mißhandelte ihn in
der erbarmungslosesten Weise, so daß man
zuerst fürchtete, er werde ein Auge verlie
ren. Die Angelegenheit wird vor Gericht
kommen und dieses hoffentlich dein Flegel
einen gehörigen Denkzettel anhängen.
Aus Allein dürste man fast annehmen,
baß Slockbower ursprünglich Schlagbauer
hieß und somit seinem Name» Ehre macht.
Jetzt, wo fast sämmtliche Wirth
schaften der inneren Stadt an Sonntagen
geschlossen sind und kaum ein Tropfen
unseres NationalgelränkeS zu bekomme»
ist, kon»Neil die gescllschasitichen Unt.r-
Haltungen im hiesigen Harmonie C!ub
Lokale wieder in Schwung. Jeden Sonn
tag können die Mitglieder dort bei ange
nehmer Unterhaltung ihren Liliputaner.
Schoppen des edlen Gerstensafts genie
ßen, ohne daß ihnen Polizeibüttel oder
lpionirende, augenverdrehende, duckmäusi
ze Temperenzler den Genuß vergällen.
Eine Scandalgeschichte mit delika
ten Details, deren Helden ein bekanntes
hiesiges Ehepaar sind, macht gegenwärtig
die Runde. Wir ziehen es vor, nicht auf
Sinzelnheiten einzugehen, da dieselben zu
ekelhafter Natur sind und sich nicht zur
Veröffentlichung eignen.
Die Frage, ob über den Lackawan
na Fluß zwischen der Flat und Dodgetown
elne neue Brücke gebaut werden soll, kann
nun als erledigt betrachtet werden, indem
der Stadtrath in seiner letzte» Sitzung
?4,51>ö zu dem Zweck bewilligte und ei»
zum Bau auszufertigen und zu unterzeich.
nen. Die Brücke wird, ähnlich der an den
Sand Bank«, von Eisen gebaut.
Der Select Council hat die folgen
den weiteren Steuer Assessoren ernannt :
3. Ward, D. P. Roach.
4. „ Hiram Stark.
5. „ D. H. Wade.
7. „ Samuel Shopland.
10. „ Peter Kunz.
Dunmore. Die Bewohner dieser
Borough sind in einiger Aufregung dar
über, daß von gewisser Seit« Versuche ge
macht «erden, unter dem Namen „Roa
ring Brook" ein neue« Townshlp zu crei
ren, da« aus Theilen von Dunmore 80.,
Madison und Jefferson Townships be
stehen soll. Das Projekt soll in den Kop
sen einiger politischen Drathzieher von
Dunnings entstanden sein, findet aber
hier starken Widerstand. Auf dem Land
von Edward Spencer soll eine neue Oeff
nung gemacht werden, um Kohlen für
den Privatgebrauch zu graben. Die Ader
soll vier Fuß dick und von vorzüglicher
Qualität sein. Die Neubauten zu der
Brauerei de« Herrn Bursche! sind jetzt so
gut als beendigt und gereichen der Firma
zur Ehre, während sie zugleich die Pro
dukttonsfähigkeit vergrößern.
Wilkrsbarre. Der neue Prediger
der deutfchen ev.-luth. Gemeinde dahier,
Pfarrer Lichtenberg, wurde am vorigen
Sonntag durch Rev. Dr. Schäfer von
Germantown. de» Präsidenten der Sy
node, feierlich in fein Amt eingesetzt.
Unter den Deutschen ist wieder eine Collek
tion zum Besten der im Kriege verwunde
ten Land«l»ute im Gange.
Pott«ville, Pa., 23. Jan. Im äußer
sten Westen von Schuylkill Eouniy wiri
jetzt nur noch in drei Kohlengruben gear
bettet und eine derselben, die Lincoln
Grube, wird am 1. Februar gleichfalls
die Arbeit einstelle». Die Arbeitseinstel
lungist jetzt »ine vollständiger», als j« zu
vor.
Bet der am 31. Dez. 1870 abge
Hall-neu Versammlung des Lacknvann.
D. 11. Vereins wurden folgende Ve>imtl
für den 41. Termin erwMt:
Präsident, P.ter Rabling.
V.-Präs., John Manz.
Sekretär, Jakob Frick.
Schatzmeister, Karl Molter.
Trustee, Karl Wirth.
Im Monat Dezember 1870 viganijlrle
sich aus de» Brüdern des L. D. 11. V.
Sängerchor, genannt Lakawanna
Sängerbund, »nd hat folgenie Beainle
erwählt:
Präsident, George Stöber.
Sekretär, Karl Tfchcrter.
Schatzmeister, Job» Früchtel.
Direktor, Prof. John Noller.
Ter Bericht des Sekietärs, LchapmeisterS uuc
IrusteeS über den Anstand Bereins vom >O.
Termin lautet wie folqt:
Anzahl der Mitglieder 129.
Tujpendirt 2.
Nestorbcn Ij.
Mitglieder unterstüKt lt.
Ertrag der Ilnterftüp»».,
Legräbnißkosten für zwei Mitgl. l0i>.0»
verschiedene Auot.igni »7/>0
Ungelegte Kapitalien
Summa üt!>.Ä>
Lingezablt an Beiträge», Kapital und
. Ä"'!"' Nl.tiü
ltassenbestand am lll>. 187» 8.'.0 t
UuSgaben des Sch
Saar in Kasse 30. Dez. 1870
Ungelegte Kapitalien 1850.00
»umstehende Beitrage und Zinse» 102/20
Nvbilarien des Vereins 500.00
Total-Vermögen P252<>.72
Sr-Prasidente»! griedr. Kreilich, Jakobgn-k,
?enrp '»A>»u, Karl Heusner, .)ohn Hoffniann,
.orenz Romminger, <Seo. Hartmann, Jakob
Seiger, Geo. Morlang. Jak. NeSper, Peter
ar. Math, Peter Noll, 2.. Karl Pontius.
Zodn Ro>ar, Karl Molter, Job» Klein, Jakob
imig.
Srranto», 31. Dez. 1870.
John strüchtel, Präs.
. Jakob Frick, Sekr.
Die Rechuuug des «vekretärS, Tchaxmeisters
»d TrusteeS untersucht, geprüft und richtig de
ttliden von der ginanz-Tommiitee,
Karl Heusner,
>» John Manz.
Im Congreß ereignete sich nichts
oii Bedeutung während letzter Woch.'.
Grant's St. Domingo Expedition
st abgereist. Gen. Sigel und zwei Nrgei
ehe» als Priv.U Sekretäre mit.
Aate« vo» Illinois hat
m Ver. >st. Senat ein Amendement zur
Konstitution der Ver. Staaten rtiigereichl.
»onach auch ein im Auslande geborener
kärger Präsident oder Vice-Prästdeiit der
Zer. Staaten iverden kann.
Die Staats Ackerbau Mefeilschaft
ielt am letzten Mittwoch ihre lahlesvir
immlung zu Harrisburg. Der 19te.
Nste, 2lste und 22ste September ist für
lbhaltung der nächste» Slaatsfair be
immt worden. Bekanntlich wird dieselbe
wchmals in Scranton gehalten.
Ei» dreijähriges Töchtercben des
ierrn William Kohr, nahe bei Middle
own, Dauphin Connly. starb am 3,en
vtese« in Folge des Genusses vo» gefärb
e» Zuckerwaaren. Eltern sollte dies eine
Barnung fein.
St. Louis, Mo., 13. Jan. Die Staats
'egislatur wäklte heute einen Nachfolger
ür de» zurückgetretenen Bundessenator
vrake. Die Abstimmung hatte folgendes
'iesultat! Blair >O2, Henderson I>!» und
Zenjami» 5 Stimmen. Die Dienstzeit
>e« neue» Senator« geht mit dem 4. Mär,
873 zu Ende.
Philadelphia, 21. Ja». Nach dem
.Daily Necord" hat die pennsylvanifche
sifenbahngeseilschaft ,o viel Aktie» der
Inion-Pacificbahn aufgekauft, daß sie ein
»»scheidendes Wort bei der Leitung dn
Sahn mitspreche» kann. Darin ist auch
er Grund zu suchen, weßhalb die Aktien
er pennsylvauischtn Babn so bedeutend
gestiegen sind.
James Madifon Potter, Efq., vo»
iaston, der bisherige tb/tige Deputy
Sroßmeister der Freimaurer in dem ans
en Eountie« Northampton, Monroe,
»ike und Wapnc bestehenden Distrikte >st
>o» dem Gros'mrister von Pennfylvanie»
oleder zu diesem Amte ernannt worden.
London. 20. Jan. Der König von
Preußen wurde gestern im großen Spie
ltlfaale des Schlosscs zu Versailles zum
Kaiser von Deutschland proelamirt. Ver
chiedene deutsche Fürsten wohnten der
seierlichkelt bei. Während der Verlesung
»er Proklamation faß König «vilheim
inter einem von den Fahnen der jetzt vor
Paris stehenden Armee gebildeten Balda
hin.
König Wilhelm'« Proklamation lautet
«In Folge der an Uns ergangenen
Aufforderung der deutschen Fürsten und
freien Städte, da« deutsche Kaiserreich
wieder herzustellen, nachdem e« 160 Jahre
lang nicht mehr bestanden hatte, kündige»
Wir an, daß Wir es für eine Pflicht ge.
gen das Vaterland halten, die Kaiser
würde anzunehmen. Wir und Unsere
Nachfolger werden künftighin den Titel
eine« „Kaisers von Deutfchland'- mit der
Hoffnung führen, Gott werde dem Vater
lande eine glückliche Zukunft verleihen
und dessen alter Glanz werde unter Unse
rer Leitung wieder hergestellt werden.
Wir übernehmen die Würde im Bewußt
fetn unserer Pflicht, „eben der Treue gegen
Deutschland die Rechte des Reiches und
seiner Glieder zu wahren, den Frieden zu
erhalten und die Unabhängigkeit de» La«,
des zu schützen und zu kräftigen, in der
Hoffnuug, das Volk möge in dauerndem
Frieden die Früchte feiner blutigen Schlach.
ten genießen und gegen neue französische
Angriffe sicher sein. Gott gebe, daß Wtr
und Unsere Nachfolger da« deutsche Reich
schützen können, und zwar nicht durch krie
girische Erfolge, sondern durch Werke des
Frieden«, der Freiheit und der Civilisa.
tion."
Zu Ehren der Wiederherstellung de«
deutschen Kaiserreiche« fand heute zu Ver
sailles ein großes militärische« Schaugt
prange statt.
Berlin, 19. Jan. Im norddeutschen
Parlamente wurde heute die Proklamation
de« Königj Wilhelm, worin er die An
nahme des Titels eine« Kaisers von
Deutschland ankündigt, von den Mini
stern verlesen und mit lautem Jubel und
unbegrenzten Freudenbezetgiingen aufge
München, 21. Jan. Die bayerische
Deputirtenkammer hat heule die rou
Preußen in Vorschlag gebrachten neuen
l BunreSverträge mit 102 gegen 48 Stim
men fancti»ntrt.