Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 24, 1870, Page 4, Image 4

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    N»s«re Todten I» Frankreick.
ES ruhtdie Schlacht. Der Donner schwelg».
wie graue, wilde Schallen
Steigt auf der letzte Pulverdampf, aus von
den grüne» Mallen;
Die Sonne sinkt i» blut'ger Pracht. »>>t
ihren letzten Boten
Beleucht«! sie »in grauseS Bild, rin Feld
mit tausend Todten.
Die Brust durchbohrt vom Bajonett, das
Haupt vom Hieb gespalten.
Und inlt der Rechten da» Gewehr »och
krampfhaft festgehalten,
So liegen fie, die Helden da: es saugt mil
gler'gem Munde
Der fremde Boden aus ihr Blut, das Bin!
der Todeswunde.
So liege» da sie. Mann bei Man». Te>
Neiler bei dem Pferde.
Wie eine feste Heldenmau'r, der Schuj
der deutschen Erde,
Sle liege» stlil, ei» großes Bild, im Zod,
fest vereinet,
Um die das deutsche Paterland Millioner
Thränen weinet.
Nichl Einer zagte, Keiner wich um eine,
Zoll zurücke,
Es leuchtet sreuv'ger Todesmulb »och au.
dem starren Blicke.
Die bleichen Lippen zucken noch, eln Hauck
scheint zu entsliegen,
Es war ihr letzler Lebenshauch: Hurrah
Hurrah! Wir siegen!
Zurück die Thräne! Klaget nicht, di.
Söhne, dle dort starben,
Sie künden eine neue Zeit, um die wi>
lange warben,
Es wächst ein großes Deutschland auf au<
ihrem Blut, dem rothen.
Und unser Denkmal für fie sei: der Slol
auf unsere Todten.
Friedrich Fviedrich
Der deutsch-französische-Sampf,
Wir entnehmen die folgende tnteressantl
Anschauungsweise einem größeren Aus
sahe in der „AugSb. Allg. Ztg."
Gerade wie ein genaueres Forschen un<
darthut, wie Grundsätze des Darwinis
mus im Alltagsleben jedes Einzelnen slck
geltend machen, so lassen sich dieselbe«
auch im Leben der Völker und Nationer
entdecken, sobald man die farbige Brill,
von den Augen nimmt. Freilich gibt e«
beute noch viele, die nicht sehen wollen
denn der Anblick der Wahrheit blende!
und verwirrt mitunter. Doch werden da
durch die Dinge nicht anders. Was mar
auch sagen mag, die Geschichte zeigt uni
die Völker im beständigen Kampf um«
Dasein, und nicht anders ist im Grund,
genommen der Krieg, welchen gegenwär
tig Deutsche und Franzosen als Vorkäm
pfer des Nermanismn» und Romanismu«
mit einander führen. Heute ist wohl jede,
schon zur Einsicht gekommen, daß es sich
hier nicht, wie anfänglich so oft und viel
seitig behauptet wmde, um einen Dyna
stieenstreil, sondern um die Frage handelt,
ob in Zukunft den Galliern oder den
Germanen der Primat in Europa gehö
ren solle. Der blutige Kampf, dessen Ent
scheidung nahezu so gut wie gesichert ist,
hat abermals gezeigt, wle der Sieg sich
an die Fahnen der geistig höher stehenden
überlegene», zum Kampfe nm? Dasein
besser ausgerüsteten Race heslet. Die Idee,
Darwins Lehre auf die Geschichte der
Menschheit z» übertragen, ist übrigens
gleichfalls nicht neu; sie war so natürlich,
daß sie wohl zu gleicher Zeit von mehre
ren ersaßt worden sei» dürste; ja sogar
die Belletristik bemächtigte sich schon der
selben, nin nnS den Grundgedanken in ei
nem gelungenen Roman vorzuführen;
endlich hat ein geistreicher Nelehrler schon
vor einigen Jahren nachgewiesen, daß, so
wie in der Natur der Kampf ums Dasein
das bewegende Prinzip der Fortentwickel
ung und Veivvllkommttng ist, indem die
Schwache» aufgerieben werden und den
Starken den Platz räumen müssen, so sei
auch in der Weltgeschichte die Vernichtung
der schwächeren Nationen durch die stär
kere» ein Postulat des Fortschritts. LS isl
keine Folge dieses Prinzips, daß. wie der
genannte Gelehrte weiter, jemals ei»,
Zeit erreicht werde, wo der ganze Erdball
von vierbt« fünf Nationen sprachlich und
politisch beherrscht würde; denn die« hieße
die äußeren Einflüsse der Natur, de» Bo>
dens und setner Plastik, des Klima's u. s,
w., welche innerhalb gewisser Räume den
numerisch Schwächeren zum Stärkeren.
Ueberlegeneren machen, gänzlich überse
hen. Deshalb muß ich apch der Ansichi
eine« sehr gediegenen ungarischen Blattes
entgegen treten, welches in der Doctrin
von der Anwendung der Darwinschen
Lehr« auf die Nationalität doch nur einen
Irrthum, den phantastischen Einfall eines
geistreichen Kopses, erblicken zu dürfen
meint. Die Gesetze, welchen die Gesammt
heit der Organi«mea unterworfen ist, be
herrschen auch die Menschen und die Völ
ker.
In da» Ministerium de« Innern in
Wien kam neullch ein Mann, seines Zei
chen« ein Kleinkrämer. welcher fragte, wo
man da dt» Eivilehen vornehme. Aus die
NuSkunst, daß diese Amtshandlung beim
Wiener Magistrat vollzogin werde, bat er
wenigstens um „Rath t» seine« Nöthen".
Er set wohl verhetrattz«», aber seine Alt«
etne „Blsgurn", mit d«r e« nicht mehr
zum Aushalten sei. Alle Kundschaften
vertreibe sie ihm. Er wollte sich „schetdi
gen" lassen und sein Ladenmädel ehelichen,
das viel umgänglicher und anstelliger sei,
als sein« Alt«. Als man ihm dt« dagegen
sprechenden Bedenken mittheilte, meinte
er, daß dann die Eivilehe auch nicht« heiße,
wenn man nicht einmal eln alteS„Brumin
elsen" lo« werden und überhaupt heira
tben könne, wen man wolle.
Gewöhnung d«s Wtenschei, «u Ur«
beitfamkeit.
Die Arbeit Ist fruchtbringend. gewährt
Glück dem Einzelnen und bringt Segen
d-r Familie, welche ihr huldigt. Sie ist die
Grundlage alle» Wohlstande» und man
tann daher nicht früh genug die Kinder
an Arbeitsamkeit gewöhnen, denn leider
liegt der Hang zur Trägheit in der mensch
lichen Natur. Die Liebe zum „süßen
Nichtsthun" zu überwinden, ist nicht leicht
und wohl Dem, der seine höchste Freuoe
in der Arbeit findet. Denn der Mensch
ist zur Arbeit bestimmt, Müßiggang aber
Ist aller Laster Ansang, sagt da« Spuck
wort.
Häufig macht man auch die Erfahrung,
daß Diejenigen, welche steißig arbeite»,
weniger Krankheiten «nterworseii sind,
als Diejenigen, welche nichts thun, denn
die Arbeit erfrischt den Geist, während
Müßiggang schlaff macht; der Geist aber
Ist e.', welcher dl» Körper regiert. Darum
! «er seine Kinder lieb hat. der halte st« zur
Arbeit au, bilde ihren Verstand aus und
lehre sie, etwas erwerben; der Gewinn,
selbst wenn er gering ist, ist ein großes
Reizmittel zum Arbeiten. Der Gewinn,
den man selbst macht, spornt die Thätig
keit an und die Kinder freuen sich, wen»
sie etwas verdienen können. Aber diese
Thätigkeit sei mit Verstand verbunden; sie
hat einen Zweck, der löblich ist und gut.
Wer Kenntnisse sich erwirbt, der erweiterl
seine An- und Aussichie», veischafft sich
Mittel zu seinem Glücke und überwinde!
leicht Schwierigkeiten und Gefahren, di«
sich ihm in den Weg werfen.
Man befördere die Zhätigkeit des Gei
stes und des Körpers bei den Kinder» auj
naturgemäße Art. Man fange mit dem
Leichten an, gehe zum Schweren fort und
endlich wird man auch schwierige Aufga.
ben glücklich lösen. Was der Mensch ofi
wiederholt, das wird ihm leicht. Aller
Anfang ist schwer, alle Kräfte sind zuerst
schwach, aber die Uebung stärkt sie und die
Beharrlichkeit erreg» Lust, die stets zu neue,
Anstrengung führt.
Man liebt feine Kinder nicht, wenn man
sie nicht frühzeiiig zur Thätigkeit gewöhnt;
man verscherzt ihr Glück, wen» man nichl
frühzeitig ihren Meist und Körper ausbll
det, beider Kräfte stärkt und ihnen dadurch
Selbstvertrauen und Muth einflößt.
«aiser Napoleon und ein hessischer
Junge.
Ein Correspondent der Hess. Mgztg,
meldet Folgendes: Am Freitag ging Kai
ser Napoleon Nachmittags fast zwei Stun
den im Park und auf der Straße nach
Wahlershausen hin spaziren, wie mir
schien, in recht vergnügter Stimmung.
Ich entnahm dies einesiheils aus der leb
haften Unterhaltung, die er mit feiner
Begleitung pflog, anderntheils aus einem
Vorfall, den ich aus einiger Entfernung
mit an sah. Auf einem von der sog. Kö
nigschaussee abzweigenden Wege begegnete
Napoleon mehreren armen Kindern, wel
che Laub und Kastanien sammelten. Beim
Vorübergehen des Kaisers hielten sie au
genblicklich in ihrer Beschäftigung inne
und grüßten ehrerbietig. Der Kaiser
blieb sieben, beirachtete lächelnd dir Gruppe
und winkle sodann eine», der Kinder zu,
näher zu treten. Es war dies ei» hüb
scher, freundlicher Junge von etwa 8 bis
!> Jahren; erst aus wiederholte Winke des
Kaisers trat derselbe näher. Napoleon
betrachtete ihn mit sichtlichem Interesse,
der Beschäftigung der Kinder. Der Junge
antwortete ungenirt. Die Frage, was er
werden wolle, beantwortete er mit der ent
schiedenen Erklärung, daß er Soldat wer
de» wolle. Hieraus zeigte Ihm der Kaiser
ein neues Tbalerstnck »nd fragte Ihn, was
das für ein Geldstück sei? Der Junge
s.igte- „Hin preußischer Thaler." Der
Kaiser erwiderte darauf scherzhaft: „Ach
was, das ist ja ein französischer Thaler."
Der Junge betrachtete sich hieraus noch
mals das Geldstück und sagte dann ganz
treuherzig: „Ach neh, dann wär unser
König gewiß net dros." Dies« Aeußerung
gefiel dem Kaiser sichtlich; er entließ den
Knaben freundlich und schenkte ihm den
Thaler. Dem Vernehmen nach wäre» die
Kinder aus Wahlershausen.
Carlyle, der berühmte englische Schrift
steller, schreibt über Frankreich: So weit
meine historische Kenntniß reicht, gab «S
nie einen solchen Krieg, nie eine« solchen
Eitelkeit, drohender, andauernder Arroganz
in ein verächtliches Nichts. Schlag folgte
auf Schlag, wie von Thor'S Hammer, bis
es daliegt, ein gestaltloser Ruinenhausen,
zu sich selbst winseln«: „Im Namen aller
Götter und aller Teufel, was wird au«
ginellsttn und zugleich genialsten englischen
Schriftsteller, aus dem die sranzöstschen
Publizisten meistens ihre Lobreden aus den
Eäsarismus schöpften, der also beim Be
ginn des Kriege« ganz bestimmt auf Sei
ten der Bonapartisten gestanden haben
und Uebersetzer der deutschen Literatur.
Sehr gut.
Die „Chicago Times", ein ebenso infa
me« Lügenblatt wie die „N. A. World",
stellt an die „Illinois Staatszeitung die
Frage, ob sie glaube, hier etwa in Preußen
zu sein? Daraus gibt die 111. Staatszei
tung die famose Antwort: „Nein, sonst
würde ein verruchter Schurke, wie der Sie
d.ieteur der Chicago Time«, Im Zuchlhause
sitzen und somit keine Gelegenbeit haben,
auf offener Straße gereilpeitscht zu wer-
Die „Time«" ist da« leitende republika
nische Blatt in Chicago.
Aus dem ganz ungewöhnlich«» Wege
einer regulären B«iefpost geht der N. Fr.
Pr. au« Berlin folgende« Schreiben zu:
Sie dürften wissen, daß für die erste er
oberte französische Jahne von einem liiesi
gen Banquier eine Summe von tausend
LouiSd'or ausgesetzt worden ist; ebenso ist
die Thatsache nicht neu, das« der preußische
Soldat, der sie bei Wörth eroberte, ein
Jude ist. Al« der tapfere Mann und
Jude vor wenigen Tagen nach Berlin
kam, wohin er Gefangene escortirt hatte,
ergriff die jüdische haute finance mit En
Ihusiasmus die Gelegenheit, den Helden
ftstlich zu bewirthen. E« gab ein brillan
te« Banquier Banket und an der Spitze
des Tische« thronte der jüdische Sieger
von Wörth. Man ließ Ihn unzählige
Male hochleben und sorderie ihn am
Schlüsse de« Banset« auf, doch die nahe
reu Detail« seines kühnen Streiche« zum
Besten zu geben.
„Ach sehe» Sie", sagte der brave Füsi
lier sehr bescheiden, „die Sache Ist bei Wei
tem nicht so gefährlich gewesen, als sie all
gemein geschildert wird. Ais wir Sturm
aus die Höhen liefen, sehe ich plötzlich ei
nen Franzmann mit der Fahne stehen.
Jetzt oder nl«! sagte ich mir und sprang
auf den Kerl zu: Gieb die Fahne her,
schreie ich, den» ich muß die lllliv Louis
d'or« haben.... Der Andere ruft! Com
ment s'appelle? (Wie heißt?) Ah. schrei«
ich hocherfreut, du bist auch ein Jude—sc
gieb die Fahne her, bekommst st>l> Louis
d'ors von meiner Prämie. Hier ei» Wech
selchen!.... Gesagt, gethan. Ich sprang
mit der französischen Fahne zurück unt
jetzt bin ich hier und bitte schön um mein
Geld, weil ich die Hälfte davon fortschicken
muß." Die Gesellschaft wollte zwar inii
Recht dieser Erzählung keinen Glauben
schenken, aber der humoristische Füstliei
war jetzt erst recht der Held de« Tage«.
Französische Eivilisation im
Krieg«.
„Da« Weltall hat seine Augen auj
Euch gerichtet, von unserm Erfolge hängi
das Schicksal der Freiheit und Eivilisation
ab!" So lautete ein Satz in der Prokla
mation Napoleons an die Armee, vom 28.
Juli, und zu diesem Satze besonder« hat
der Krieg merkwürdige Illustrationen ge>
liefert. Daß französische Soldaten aus
die mit der Genfer Fahne bezeichneten
Verbandplätze geschossen haben, könnte
man au« ihrer bekannten Unwissenheil
entschuldigen, wenn die« nur einmal und
nicht mehrfach geschehen wäre, aber bei
dieser Verletzung de« Völkerrecht« allein
blieb e« nicht.
Di« Schlacht bei Gravelotte am !8.
August war eine der blutigsten des ganzen
FeldzugeS. Es fehlte an Händen, um die
Todten zu beerdigen, die Verwundeten
auszulesen, zu trauoportiren und zu ver
binden. Wohl waren bel dem Rückzüge
der Franzosen nach Metz mehrere franzö
sische Aerzte zurückgeblieben, aber ihre
Hülfe reichte nicht aus bei der Masse von
Verwundeten, die der fliehende Feind in
den Händen der Sieger gelassen hatte.
Es wurde im Hauptquartier beschlossen,
den Marschall Bazaine zu ersuchen, Aerzte
au« Metz zu senden, die einen Theil der
Arbeit übernehmen sollten.
Oberstlieutenant v. Verdy n»d Haupt
mann von Winlerfeld wxrden mit dieser
friedlichen Mission beaustragt. Ein Dra
goner ritt voraus mit der weißen Fahne,
ibm zur Seite ein Trvmpcier, die üblichen
Signale blasend, im Schritt folgte» ihnen
die beirrn Offiziere. Eine Patrouille
französischer Husare» »äderte sich ihnen,
sie gab Feuer .roh der weißen Fabne, trotz
der Signale. Nach dieser Heldenthat
sprengte sie in der Richtung nach Metz
von dannk». Die Parlamentäre ritten
langsam weiter, es konnte ja ein Irrthum
gewesen sein, es war möglich, daß diese
Patrouille aus Rekruie» bestand, die vo»
der Bedeutung der Parlamentärfahtte und
der Signale keine Ahnung halten. Fran
zösische Infanterie hielt an einem Gehöft
die Stiaße nach Metz besetzt, die Parla
mentäre bemerllen den Posten erst dann,
als sie ihm schon auf 8U Schritt nahe
waren.
Der Oberstlieutenant ergriff die Fahne
und schwenkte st», der Trompeter blles
abermals das Signal. Da erhoben die
Träger der Civilisation ihre Chassepot's,
der Offizier lies eine Sektion gegen die
vier Reiter ausfchwärmen, von einer Ku
gel getroffen sank der Trompeter aus dem
Sattel.
Gegenüber solcher, allem Völkerrechte
Hohn sprechenden Handlung, solcher Fe
lonie und Niederträchtigkeit sahen die
Parlamentäre sich gezwungen, den Rück
zug anzutreten, obne ihre Misston rrfül
len zu können. Aber durch diese und ähn
liche Vorkommnisse, unter denen die bru
tat« Vertreibung der Deutsche» gewaltig
hervorragt, hat das mit feiner Etvtlifation
sich brüstende Frankreich die Verachtung
Europa's auf sich geladen, seine hohlen
Phrasen werden fortan Niemand mehr
bestechen.
Ein mehr originelle« al« praktische»
Mittel gegen da« Durchgehen von Wagen
pferden wird in dein Wochenblatt „Buil
der", da« ein Organ für alle mit dem
Baufach zusammenhängenden Geiverk»
bildet, empfahl«». E« handelt sich um
nicht« weniger al« einen «>rktrifch«n Ap
parat lm Wagen, mit Leitungsdrähten,
die in einer im Pferdegeschirr auf der Haut
de« Pferde« liegenden Kupservlatte endi
gen würden. Ei» Schlag und die Pferde
ständen.
In der letzte« Zeit sind manche reizende
Kriegsartikel von Holz, Porcellan und
anderem Material ln den Handel gekom
men, die mit witzigen Epigrammen de«
preußischen Volksdichter« und Drechsler
metster» Karl Weist »ersehen sind. So
sieht man jetzt Stretchseuerzeuge iu Form
von r«iz«nden Mitrailleusen mit der Eti
kett«!
Großer Kaiser, sei nicht böse,
Daß nun Frankreich« Mitratleuse,
Sonst Dein Heilig'hum und Stolz,
Dient dem deutschen Schwefelholz.
In einem Pariser Briest der „KönigS
berger H. Zeitz." heißt es: die Spionen
furcht grafsirt um so medr, als die Natio
nalgarden nicht wissen, was sie mit ibren
Gewehren auf den Straße» ansangen sol
len. Sie lauer» Abend« aus jedes Licht
im sünsien Stock, weil es doch ein Signal
sein könnte. Neulich zeigte sich in einer
Dachstube erst ein rothes, dann ein grünes
Licht. Zwölf Nationalgardisten stürmen
sofort die Hausthür und klettern bis in
den letzten Stock, wo sie einen alten Flick
Schirm auf seine Lampe gesetzt halte.
Diese Erklärung seines Leuchllhurms mit
Wechselseuer wurde mit großem Mißtraue»
ausgenomineu, und hätte» die Nachbarn
gelegt, so wäre es ihm schlecht gegangen.
Was solche Sitvatione» gefährlich
macbt, ist die grenzenlose Leichtgläubigkeit
und Unwissenheit drö Parisers. Als ein
braver Apothekrr im Monat Juni hörte,
daß die Statt Köln in Belagerung.'zu
stand erklärt sei, siel er seinem Bruder mit
Freudenthränen um den wußte
es wohl, rief er, saß unsere Soldaten mit
diesen Deutschen kurzen Prozeß machen
würben!" Er bilreie sich ei», Köln wäre
von de» Franzose» belagert. Was hilft
zofen das eiste Volk in der Welt, st«
munden, und wenn sie in einem Kampj
unterliegen, so gibt es keinen Gott im
Himmel mehr und keine Gerechtigkeit aus
Erden!
An Bord der am vorletzten Montag im
Elyde angekommenen deutschen Brigg
„Theresa" hat sich eine schreckliche Tragö
die abgespielt. Das Fahrzeug, von Capl
tän Küper eommandirt, war mit einer La
dung Knochenasche von Buenos-A?reS
nach Glasgow bestimmt. Bald nach sei
ner Abfahrt entstanden in Betreff dei
Dualität der Lebensmittel Reibungen
zwischen den Offizieren und der Mann
schaft, die schließlich bis zur offenen Meu
terei aiisarleten. Der Koch scheint dei
Haupträdelsführer gewesen zu sein, denn
er leitete die Attacke auf die Offiziere unt
erkor für sich selbst den ersten Steuermann
als Opfer, den er mit einem Messer deraii
in den Unterleib verletzte, daß ihm di«
Eingeweide heraustraten und er beinah«
augenblicklich verfchird. De» Koches nach
ster Angriff war gegen den Capitän ge>
richtet, den er durch einen Stich in di«
Schulter verletzte; dann aber wurde ei
überwältigt und in Ketten gelegt. Wäh
rend dessen hatte der zweite Steuermann
sich gegen die wüthenden Angriffe de!
Schiffsjungen zu wehren, dem es trotz alle,
dem gelang, ersteren derartig zu verletzen
daß auch dieser starb. Die schreckliche Ge
schichte endigt hiermit »och nicht. Dei
Koch starb in Ketten, und der Schiffsjunge
der bis dahin noch nicht hatte sestge»om>
»ittt werden können, sprang, als die „The
resa" das erste fremde Fahrzeug in Sichi
bekam, über Bord nnd erlrank. Die
lies in Pernambuco mit nnr drei Matro
sen ein, nnd nachdem auch diese dort ent
lassen worden, versah sich der Capitän mil
einer ganz neuen Bemannung.
Ein Fürst hatte die Revue eines Regi
ments abgenommen und war so gnädig,
mit dem Ossiziercvrps zu speisen. Bei
Tafel ward er aus einen ziemlich alten
fast kahlköpfig geworden war. „Ei, ei.
alter Freund," scherzte der Fürst, „wir ha
den eine Perrücke dringend nöthig!"-
„Ich sollte da« Gegentheil meinen, Durch
iaucht," erwiederte der alte Bursche mil
böslicher Ironie, „da wir ja alle mein,
jnngen Kameraden über den Kops gewach
auf zum Hauptmann.
<?in umgekehrter PolykrateS.
Ein Fremder kam zufällig anf seinen
Wanderungen in die Nähe der köstliche»
Villa des Millionärs Beaujon. Er tra!
in den Park, dessen Reize ih» entzückten,
von da tn den Garten, dessen Düste ihr
berauschten. Er trifft den Gärtner unt
sagt - „O, wie glücklich muß Ihr Gebietei
sein, immer hier spqzieren zu können!"
Der Herr geht gar nicht spazieren, ant
wortete der Angeredete lächelnd und zuckti
mit den Achseln. Wie, gar nicht spazie>
ren?—Nein, er ist gelähmt.—Der Fremd>
hört von einem Diener, der sich ihm nä>
Herl, daß sein Gebieter ein für alle Ma!
Diener geführt, ins Haus und beschau
sich dessen luxuriöse Einrichtung, di>
Pracht der Gemäldegallerie. Ah, Jh>
Herr, der, wie ich höre, gelähmt ist, muj
ser Meisterwerke finden, sagte er begeistert
Leider kann er da« nicht, Monsieur
denn er ist blind geworden. Blind!
Schrecklich! Ein Millionär lahm unt
blind! Aber so kann er sich wenigstens a»
Wortklange diese« kostbaren Jnstrumen
te« ergötzen? —Auch das nicht, Monfieur
denn Herr Beaujon ist auch taub. —Blind
lahm und taub, dieser Gedanke verleidet,
de« Besucher fast den Appetit zu de»
splendiden Mahle nebst seltensten Weinen
zu welchem Ihn der Diener geleitet. —Wie
soll Ich nicht die Auszeichnung genießen
diese Kostbarkeiten in Gesellschaft de.
Herrn Beaujon einzunehmen? O, da.
ist ganz unmöglich, denn mein Herr genieß
sei» Jahren nichts als Milch und Brov
—Da raffle flch der Fremde auf und wen
bete, entsetzt über so viel Unglück milter
im Glück, der Villa Beaujon« den Rücken
Auf der Schul« zu Norwich befand sich
noch vor Kurzem ein Knabe, der wirklich
sein eigener Großvaier war. Wie ist das
möglich? fragt der geneigte Leser. Ich
wills erklären. Eine Wittwe, die einen
Sohn Halle, heiratbete gleichzeitig mit
ihrer Schwiegertochter. Lchlere nahm ten
Valer des Gatten ihrer Schwiegermutter.
In Folge dessen war die Wittwe die
Mutter des Vater» ihre» Mannes, d. h.
dessen Großmutter. Sie war ihres Soh
nes Groß-Großmutter, folglich war die
ser ein Großvater und zwar sein eigener,
und der Großonkel ihrer Schwiegertochter.
Bei den Wahle» l» Norddeutschland
baben, so viel man bis jetzt weiß, die Li
beraleii die Majorität erlangt.
Au verknusen:
gelegen in Petersburg, ll>. Waid.
Ebenso eine Anzabl l'olten in <Ärer» Nidge,
in verschiedener Lage und zu annebmbarc» Prei
sen.
Nähere Auskunft eribeilt E baS. Ochs, Penn
Norlb America, Philadelphia, 2,7«X>,«KX>
Franklin, „ „
Niagara. New?lork, I.üi-I.iX-
Manhattan, ~ .. I.äW.MNi
Norlh.America, „ ~
Hanover, „ „ 7!»»,<XX>
Aonkersu.New-Aork, „ „
Wyoming, Wilkesbarre, 21 l,iX><>
Lancaster, Pa., 25t>,<«»
Farmers Mutual, ?lork, „ !KXt,i!»(>
Norwich, Eonn.,
ZravelersLisen.Accidcnt, New-?1ork, k,s»i>«>,>>«»i
jeder^ Hinsicht zufrieden zu stellen, und überbaupt
meine Geschäfte gewissenhaft und piinkliich zu er
füllen. Zu sprechen jeden lag Work
in der von WcllS und ZiZatreS, Gen.
men. tts7l) EhaS. W. Vetter, Agent.
Benchtnngswerth
»on
Dr. I. Am mann, Spezialarzt, Seranio», Pa.
Derselbe entdeckte eine sichere. schmtrzlosc Heil
gen Dnick des stagnirenden Blutes. Infolge die
ses Druckes erschlafft die Elasticität der Benen
i^nd^ja^
Valentin Finster.
Lewis ?!. ?i.
gehei» zu «erden.
Wittwe Magdalena Ebeneier.
Egg, Bischoffzell ,8«ü, IM
Diese seilen der Dankbarkeit Ihnen zusenden,
au/opferte. Daniel Wittag
Scranion, l»7>».^
ten und nach Gebrauch aller möglichen Mittel
endlich durch die Methode »on Dr. Z. Aminaim
in kurzer Zeit geheilt wurde.
Seranton, Ä. August 18ki>.
Handlung meines mit hartnackigen Ära
ien behastete« ÄindeS und dessen rasche Heilung
meinen innigsten Dank ab und empfehle ihn
Freunden und Bekannten. tvag7(l
A. Motschmann, Dodgetown.
B. Schrumpff,
Wem u. Liquor-Händler,
damit halten wir oder liefern zu
de» billigsten Preisen Flaschen, Gläser, Kruge >e.
Ein Versuch wird Jedermann überzeugen,
tag?» B. Schrumpfs.
„Mnnsion Hotel,"
I. E. Battenberg, Eigenth.,
Arch b d , Pa .
Be^ vnbere
Man beachte nachstehenden Geseperlaß:
„ES wird hiermit als ungesetzlich erklärt für
irgend welche Person oder Personen, ohne Er
laubniß des EigciithümcrS irgend so bezeichnete
Flaschen mit Mineralwasser oder sonstigem Gr
tränke zu füllen, zu verkaufen, z» ver^e^ii^z»
bar für eine Strafe von fünfzig EeiitS für jede
solche Flasche, so gefüllt oder verlauft, gebraucht,
vergeben, gekaust^oder^ d>' m gel).i>>l rd
Wer hat alte Cente?
gangen
Ernte gewisser Jahrgänge.
Wer solche besitzt, melde sich in der Erpedition
dieses Blattes. >'! dB
Zu verkCtlfen:
Aechten importirten Wein-Eßig zu l», lü und
2lt Eent« das Quart, hei
I. Appert,
Z,»sg No. 227 Pen» Ave» ,-e
William Baker's
Weinu.Liquor-Geschäft,
Main Straße, Hpde Park.
Hält auf Vorrath, im Großen und Kleinen,
beste Bier in Hyde Park, kalte Speisen und
OvSterS, welche auf das Feinste zubereitet wer
denlbare nur smden.
I»mz Proprietor.
Liquor-Handlung
von I. Appert,
No. 227 Pcnn Rvciiuc, Scranton.
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tät. MS
Funcke « Roll,
121 Pcnn Avcnur, Scranton, Pa.,
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und wird es stels ihr Bestreben sein, durch reelle
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schen, französische» und spanischen W'inen und
Liquoren, einheimischen Ealifornia und Eatawba
Weinen, R?e und Bourbon Whiskey's u. s. w.
t7n7«> Funcke k Noll.
„Keyswne
Peter Vurscliel, Proprietor,
Zlc- und rnu
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aller Art. Zu Ziagen, zu Pferduud in Schlitten
Komnit zur Halle geritten !
M. Green,
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l^Äl'i'lÄi.—ba"
Philip Robinson,
Bierbrauer,
Cedar Street, Seranton, Pa,
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ehrten Wirthen bestens. lnjrl!
Friedrich Schräder,
Fabrikant von sprudelndem <?ro»k Bier»
Zarlaparilla und Mineralwasser,
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Porter» Ale «ud Lagerbier,
in Flaschen, wird zu de» »iedrigstrn Preisen im
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chäfte befäbigt mich, einen Sarsaparilla zu lie
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wird von jetzt ab beständig frisch verzapft, bet
vkarlos l'roxp,
21l Lackavanna Avenue, nahe de« Depot.
Delikatessen verschiedener Art im Großen und
Kleinen. Bmz»
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Franklin Avenue, nahe dem Eisenbahn-Depot,
Lorenz Zeidler, Eigenthümer.
Das HauS ist neu und in vollkommenster Weise
eingerichtet und Tisch und jketter liefern an Spei
sen und Getränken das Beste, was zu daben ist.
Solide Leute können Kost und Logis beim T«ge
oder der Woche erhalten. 17f7t1
Lorenz Zeidler.
? llt
11. «0..
»ine Wholesale und Nrtail
Seranto«, l. März IB7t>.
B. Si«ion S» Cv«
A. Butzbachs
Ilnrimmiv i>Arlo«,
und Hvttl,
Northampto» Straße, »wische» Washington »n
Eanal, Wilkesbarre.
Aule Beherbergung für Reisende und reell
DlUer'3
D?r Professor.
Vdward Gunstcr,
Iknrmvntt^
Penn Avcnue, Scranton,
bwte, billige Getränke, alle Sorten lalte Spei
sen immer vorratbig.
Zahlreichem Zuspruch rntgegeiiseheud, zeichne
sich Eduard v'ünster,
30. Juli 1868.—ba
"i»rKber livu^v
ä. Ward lftuher Hpde Park) Seranton, Pa
Diese« Im besten Style Hotel
Gute/Bier und Wein, feine Liquor« warme
und kalte Speisen zu jeder Zeit! Butlern, rob
und gekocht; Ire Eream und Sodabrnnnen, mi
den feinsten SyrupS. Sin eleganter Saal für
Bschl dI ' " d
Seranton, il>. Jan. lBtiki. da
WLlheel»lTell.p-ttik
blikum lnirmii anzeigl, giebt er die Versicherung
daß er sich bestreben wird, seine Gaste stet» ree
und pünktlich zu bedienen.
Zu zahlreichem Zuspruch ladet ei»
(,bp9) Km. Henltl.
Kinstles
Hpde Park, Pa.
Besucher finden daselbst stets die besten Spei
sen und betränke aller Art.
Solide t'cute können jMe Kost und hübsche
Philipp Kinstle.
Mitlllich s Sown,
Auch macht derselbe darauf .lufmerklam, daß er
mit guter Slallung für Pserde »ersehen ist.
2ljjlB Louis M >u »ich.
ein. Getränke frisch nnd Speisen
(gsg) Eh-rle« O>HS.
Chas. H. Schad«,
N est nrntlon,
chung von nur den besten Speisen und Geträn
ken sich das der frühern stirma geschenkte Wohl
wolle» des Publikums zu cihalten suchen.
Zeit servirt werden.
Aap!) A. v. Schlümbach,
Wilkesbarre, Pa.
Wirths- nnd KostbanS.
Der Nnteizlichnete seinen streunden
sonstraße, oberhalb der Main, Hyde Park, gelege
nes Lokal, wo sie stit« die besten Getränke vorfln-
werden in dem Gebäude nebenan alle i«
da« Saltlerfach einschlagenden Arbeiten angefer
tigt oder repanrt. 2bnS
AndreaS Schön.
Laekawannt» .Haus
Lackawanna Avenue, nahe dem Depot,
«ha«. Iropp, Pr»p>.
Da« obige, in bester Weise eingerichtete Hau«
iß mit Allem «ersehen, Iva« dem Körper zur Star
kung und Erfrischung nöthig ist.
Gutes Vier, die feinsten Weine, LlquSre und
Zigarren, warme und kalte Speisen > Austern, au
iede Art zubereitet.
Ein feiner Saal für Damen und Familien.
Um zahlreichen Zuspruch ersuch« seine streun d
2üi»B . Eha«. Tropp.