Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 17, 1870, Page 4, Image 4

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    Schvarz-Weitz-R-th.
Da« jetzt von Kathedrale,
Entsühnter Schmach etn Zeiche«, rauscht
Und bald am First vom Marschall«saale
Der Tullerien stolz sich bauscht;
DaS Banner, das im hetl'gen Kriege
Dem Heer von Süd und Nord gebot,
Der EinheitSauSdruck unsrer Siege,
ES ist auch unser Schwarz-Weiß-Rothl
Schon weht in beiden Hemisphären,
Dem meergewohnten Schiff zur Hut,
Fern aus des Mittag« heißen Meeren
BIS wo der Erde Achse ruht,
Und hoch vom Slern der jungen Flotte,
Von heißem Kampse«muth enllvht.
Zu wahren nn« vor fremdem Spotte,
Dasselbe Banner, Schwarz-Welß-Roth.
Wa« einst in heil'gem lugendglühen,
In Frankfurt unser Volk gewollt,
Wofür mit männlichem Bemühen
Wir aufgerichtet Schwarz-Roth-Gold,
Das hat nach hartem Waffenlanze,
Der den Entzwellen lang' gedroht,
Vollbracht mit unerhofftem Glänze
Die Gegenwart mit Schwarz Weiß-Roth.
Wir sind'S, die e« zumeist bedauern,
Daß, als sich Preußen« Macht bemüht,
Den Einhe«t«bau zu untermauern,
Fernab, uns grollend, stand der Süd.
Doch beut', wo mit des Südens Sohne
Wir uns vereint zu Steg und Tod,
Da ziere auch des Haus?« Krone
Das unintwcthte Schwarz Weiß-Roth.
Ernst Lenicke.
New-Aork, Im Okt. 1379,
General Vogel von Aalkenstein.
Eduard Vogel von Falkenstein ist am
5. Januar 1797 in Schlesien geboren.
Wäre e« nach dem Willen seine« Oheims,
des Fürstbischofs »on Breslau, gegangen,
so würde er statt der Uniform das geistll
che Gewand getragen habt». Sein Vater
war preußischer Major gewesen und hatte
ihm, al« er ihn früh verlor, kein Vermö.
gen hinterlassen. Unter solchen Aussichten
würde ihm kaum eine Rettung vor der
Tonsur geblieben sein; da brauste der
Sturm von 1813 über die deutsche Erde,
und auch der sechszehnjihrige Jüngling
eilte zu den Fahnen. Sein schwächlicher
Körperbau setzte seiner Begeisterung Hin
derntffe entgegen, indem mehrere Regi
menter ihn zurückwiesen; doch gelang e«
ihm endlich, in das damalig» tvestpreußi
fche Grenadierbataillon eingereiht zu wer
den. Der junge Mann focht mit Auszeich
nung an der Katzbach, ward Fähndrich
und ging 1814, zum Lieutenant befördert,
mit über den Rhein.
Man erzählt eine hübsche Anekdote au«
jener Zeit. Der alle Blücher soll damal«
den blnljungen, in der kalten Dezember
nacht bei seinem Zuge stehenden Offizier
mit den Worten angeredet Habens „Du
dauerst mich, armer Junge!" und Vogel
von Falkensteln rasch entschlossen erwidert
haben- „Junge? Ich bin preußischer
Offizier und den Jungen müssen Sie zu
rücknehmen, General!" Der Sachverhalt
dürfte jedoch eln anderer fein. sag«
nämlich, General Hiller habe den tapfern
Lieutenant liebgewonnen und ihn dem
alten Blücher al« „braven Jungen" vor
gestellt; der Feldniarschall habe hieraus
gescherzt: „Aber Hiller, wie können Sie
zu einem preußischen Offizier Junge fa
an Ihrer Stelle nicht gefallen." Hieraus
sei vom General Hiller erwiedert worden,
er wisse wohl, daß ihm fein Lieutenant
die« nicht übel nehmen werde.
Im Jahre 1829 wurde Vogel von Fal
kenstein zum Compagniechef, 1350 zum
Chef des dritten Armeecorps ernannt.
Am dänischen Kriege im Jahre 1364
nahm er als Chef des GeneraistabeS un
ter Wrangel Thell und wurde, nachdem
Prinz Friedrich Carl den Oberbefehl über
nommen halte, Comniandtrender tn Jüt
land. Der Plan des Ueberganges nach
Alfen rührt von ihm her.
dem Frieden wurde Gen. Vogel
von Falkensteln zum Commandlrenden
des siebenten Armeecorps und zum Gene
ral d»r Jnsanterle «rnannt. Im Frldzugr
von I3KK »rhitlt er den Oberbefehl über
die Mainarmee, schloß nach dem blutigen
Treffen bei Langensalza die Eapitnlation
mit der hannoverischen Armee ab und
wandte sich dann gegen das achte Bun
deecorpS, schob dieses und die baierische
Armee auseinander, siel mit Blitzesschnelle
über die Baiern her, die er bei Kissingen
zurückwarf, und schlug dann bei Laufach
undAschafftnburgda«Bu»de»armeecorp«.
Inzwischen fiel Frankfurt in seine Hände.
Während de« ganzen Feldzug« Halle er
seinen Truppen die unglaublichsten An
strengungen zugemuthet, dabei aber auch
durch unausgesetzte Sorgfalt für teichliche
und gute Verpflegung sich in solchem
Maße die Liebe erworben, daß
der Tag seines plötzlich auf höhere Weis
ung eintretenden Abschieds von der Main
armee ein Tag allgemeiner Trauer wurde.
mando über das erste Armeecorps; indeß
sah er sich plötzlich nach Königsberg ver
setzt und kam sogar im vorigen Jahre auf
unbestimmte Zeit außer Dienst. Wa« er
feit Au«bruck de« deutsch-sranzösischen
Krieges al« Generalgouverneur de« N»rd-
und Ostseegebiete« geleistet, bedarf keiner
ausdrücklichen Erwähnung.
General Vogel von Falkensteln ist »on
hoher Gestalt. Noch immer bedecken blonde
einen Theil de« Geficht«. Er gehört zu
den populärsten Generalen der Arme«.
Roch sei erwähnt, daß dieser vortreffliche
Mann auch den Künsten de« Frieden«
nicht abh»ld ist. Er hat vorzügliche Oel
gemäldegeliefert, und seine G>a«malereiei»
gehören zu den besten Leistungen, die wir
in neuever Zelt auf diesem Gebiete bestyen.
Er wurde daher schon unter Friedrich
Wilhelm 4. zum Direktor de« Institut«
für Glasmalerei i« Berlin ernannt.
Die alten Gallier da» Nrbild der
Aranz»se».
Die «odernen Franzosen sind bekannt
llch a«S einer Mischung von romanislrten
Celten mit erobernden Franken hervor,,«'
gangen. Wer etwa meinen sollte, daß
das durch letztere eingeströmte deutsche
Blut einen überwiegenden, oder doch we
sentlich bestimmenden Einfluß auf die
Temperatur de« französischen Bolksgetstes
geübt habe, wi»d sich alsbald eines Besses
ren belehrt finden, wenn er die werthvollen
Zeugnisse liest, welche uns die alten Grie
chen und Römer von ihren gallischen Zeit
genossen hinterlassen haben. Ihnen zu
folge ist der Grundcharakter der „grande
Nation", trotz römischer und deutscher Zu
sätze, trotz Christenthum und Mittelalter,
in allen Hauptzügen bi« auf den heutigen
Tag derselbe geblieben.
Die folgenden Stellen aus einigen klas
sischen Schriftstellern werden auch an ihrem
Theil bewiesen, wie richtig uiisere Staats
männer handeln, wenn sie sich bei dem zu
erkämpfenden Frieden nicht auf von drü
ben lockende schöne Worte, als da sind
„Republik", „Brüderlichkeit", „Friedens
liebe", „Humanität", „livtttsatorischer
Wetteifer", verlassen, sondern auf sickeren
und greifbaren Bürgschaften bestehen ge
genüber der feit zwei Jahrtausenden un
veränderten Natur unserer westlicken Nach
barn, der geborenen Störenfriede der
Weltgeschichte. Der Uebersetzer kann sich
dabei aller aufdringlicher Randbemerkun
gen enthalten und es füglich dem elnslch
Ilgen Leser überlassen, nach ernster wie
nach heiterer Seite hin die Parallelen mil
der Gegenwart zu ziehen, hören wir zu
erst Dtodor von Slcilien, der zur Zeit des
Julius Cäsar und AugustuS lebte (Vuck
5, Cap. 28 ff.):
„Die Gallier haben eln grimmiges Au«
sehen und eine laute rauhe Stimmt; im
geselligen Perkebr aber lieben sie kurze
Wendungen, Sticheleien und versteckte
Anspielungen und reden häufig in Ueber
treibungen zum Behuf der eigenen Ver
größerung.derHerabsetzung Anderer. Sie
gefalle» sich in drohenden, hockfahrendc»,
theatralischen Redensarten, sind aber sehr
schnell von Auffassung und zu», Lernen
nicht ungeartet. Cs giebt auch bei thuen
Liederdichter, welche sie Barde» nennen:
auch beim Klange von lelerartigen Instru
menten feiern sie die Sine», während fie
die Andern verlästern. Diesen Liederdich
tern folgen sie nicht allein zu friedlichem
Beruf, sondern auch in ihre» Kriegen/'
(Cap.3l.)
„Schon seit alter Zeit sind sie beeisert.
fremde Länder za überziehe», zu rauben
und auf alle Welt mit Verachtung herab
zusehen. Sie sind es, die Rom eingenom-
und einem großen Theil von Europa, ei
nem nicht unbeträchtlichen von Asien Con
tributtonen aufgelegt haben." (Eap. !i2.)
„Vor dem Kampfe feiern sie in Gesän
gen die Heldenthaten ihrer Vorfahren,
verkünden laut ihre eigenen Tugenden,
schmähen und verkleinern den Gegner und
in Worten vorweg. Den gefallenen Fein
den schneiden sie die Köpfe ab und hängen
sie on die Hälse ihrer Pferde." (Eap. ü».)
wir folgende Urtheile (Buch t, p. löt!f.)!
„Der gefamnite Stamm, den wir den
Gallischen oder keltischen nennen, ist
kriegSwüthig und jähzornig und schnell
tig. Deswegen stürmen sie, wenn aufge
reizt, tn Masse in den Kampf nnd vor
Aller Augen und ohne Umsicht, so daß sie
auch für diejenigen, welche sie zu überli
sten wünschen, (im Original steht „nieder
strategen",) leicht zu bewältigen sind.
thätigkeit und Waghaiflgkeit keine weitere
Kampsgenossen haben. Durch Zureden
aber begütigt, sügen sie sich wieder leicht
dem Nützlichen dergestalt, daß sie der Be
„Ihrer rückhaltslos aufbrausenden Ge
müthsart tst viel Unverstand und Äluf
schneiterei und Pußliebe beigemischt; sie
Kleider. In Folge solchen Leichtsinns sind
sie al« Sieger unerträglich, nach der Nie
derlage aber zeigen sie sich verblüfft."
„Weltbekannt ist e«, daß alle Gallier zu
stnnlichen Genüssen neigen; wie e« bei
ihnen auch ntcht sür schimpflich gilt, daß
die jungen Männer die Blüthe ihrer Le
benskraft tn Ausschweifungen vergeuden.
—Eigenthümlich ist auch Folgende«: daß
sie sich bestreben nicht fett zu werden und
schmeerbäuchig, und daß ein Jüngling,
dessen Leib über da« gewöbnllche Gürtel
maß hinausgebt, bestraft wtrd."
Zum Schlüsse einige Auszüge aus dem
berufensten aller antiken Zeugen, dem Er
oberer des noch unverfälschten Eeltrnlan
des, dem Gründer der dort erblühenden
romanischen Bildung, Julius Eäsar:
„Wie der Charakter der Gallier zum
Beginnen von Kriegen stet« aufgelegt und
bereit ist, eben so ist ihr Sinn weichlich
undketneswegs nachhaltig im Widerstände
gegen zu ertragende Niederlagen." (Buch
3. Cap. Ii).)
„Die Gallier sind beim Fassen «on Plä
nen wankelmüthig und lieben metsten«
die Veränderung. Sie haben auch die
Gewohnbeit, die Durchreisenden selbst
gegen deren Willen zum Stehen zu zwin
gen und nach alle» beliebigen Neuigkeiten
über Dte« und Jenes zu fragen; die Hän-
VolkSmasse umdrängt und gezwungen an
zugeben, aus welcher Gegend sie kommen
und was sie dort Neues erfahren haben.
Durch Dinge, die sie auf solche Weise von
Hörensagen vernommen, bewogen, fassen
sie ost in den wichtigsten Fragen Beschlüsse,
die ste aus der Stelle wieder bereuen müs
(Buch 4, Eap. 5.)
da« unbesonnene und thörichte Volk sich
leicht durch falsche« Gerede erschrecken, zu
übereilter That verleiten und zu wichtigen
Beschlüssen hinreißen läßt. Die Behörden
halten das, wa» ihnen gutdünkt, geheim
und »hellen nur da«, was ste für dienstlich
erachten, der Menge mit. Ueber Staat«.
a«g»lege«hell»n ander« als tn der Rath«-
Versammlung zu reden, ist nicht gestattet."
(Buch «, Cap. 2U.)
„Jähzorn und Unbesonnenheit sind die
sem Menschenschläge besonder« angeboren,
dergestalt, daß sie oberflächlich Gehörte«
als zuverlässige Thatsache gelten lassen."
(Buch 7, Sap. 42.) E. F. L.
Lyon.
Dem Briese eine« Schweizer« in Lyon,
L. Oktober, entnehmen wir folgende No
tizen:
Lpon hat als Festung den Vortheil vor
Straßburg, daß e« weit vorgeschobene
Fort» »nd Erdwerke hat, so daß bet einer
allfälligen Belagerung die Stadt selber
nicht so viel zu leiden haben würde, wie
IVMt) Arbeiler verwendet werden.
Ans dem Allen geht hervor, daß Lyon
bei einer allsällige» Belagerung, die seit
leisten will.
alten Tronpiers sind ernst gestimmt. In
der Stadt siebt man kelne Heiterkeit, hin
gegen im Lager kommt der unverwüstliche
Die Mobilgarden, deren vielleichl 20,.
Ilgen Waffen und Munition. UebrigenS
kaiserlichen „Militärerei" die Franzosen
die Kunst nicht gelernt bat, in kurzer Zeit
feldtüchtige Leute heranzubilden, und vier
Woche» in Thun würden diesen Leuten
mehr nützen, als zwei Monate im Lager
von Sathonay bei Lyon. Die Franzosen
folllen eben etwas mehr zu ihren Nach
bar» in die Lehre gehe».
Die eigentliche Nationalgarde, die Bür
gerwehr, ist sehr zahlreich nnd vom besten
Geiste beseelt. Wir sehen ganz junge Leute
neben grauen Köpsen, vermögende Bour
geois neben Blousenmännern, und ihre
Jnstruktoren find meistens Offiziere. Da«
beweist wohl, daß man die Sache ernst
nimmt. Aber leider entsprechen die Leist
ungen diesem Ernste nicht. Da« sranzöst.
sche Volk ist systematisch der Waffen ent-
Blick bemerkt. Ferner haben nur wenige
dieser Lente Chassepot-Gewehre, und bei
ihren Uebungen brauchen sie nicht einmal
Pulver, geschweige denn, daß eigentliche
Schießübungen angestellt würden.
Ein Mitarbeiter des Mag. f. Lit. de«
»v und Noveant einem alten Studien
freunde zu begegnen, Dr. M>, jetzt Pro
fessor des Staatsrechlea in Halle. Dieser
alte Knabe hat sein Colleg geschlossen und
ist dann mit den Studenten als Rekrut
eingetreten. Jetzt marschirt er mit den
als. Fourier oder Onartiermacher durch
Eorny seiner Truppe voraus. Mit ihm
war ein blutjunger, baumlanger Lieute
nant, der ihn ausexercirt hatte. Diesen
Beiden gewährten wir Gastfreundschaft
über Nacht. Was die glücklich waren, e«
der ganzen Geschichte aber war da« Ver
hältniß des jungen Offiziers und des al
ten Rekruten. „Na, Professorchen, nun
muß ich Ihren Kuhfuß wohl ei» Bischen
tragen? Sie können nicht mehr!" —„Bitte,
Subordination!" Trotzte»! trug der Of
fizier das Gewehr. Er hörte mit Andacht
unseren staatsrechtlichen Deductionen über
Reich?laud, Sonderlandtag, Reichsunmit
ielbarkeit ,c. zu. Dafür belehrte er uns
vortrefflich über unsere geographischen
und artilleristischen Lücken. Anderen Mor
gens halsen sich Professor »nd Lieutenant
beim Anziehen und Anschnallen der Sa
chen und Waffen, nannlen ihre Geräthe
mit classischen Namen und cltirten mit
Vorliebe Wallenstein'S Lager:
Mit Tornister und Wehrgehäng'
Schließt er sich eine würdige Meng'.
DaS »Washington (khronicle* über
die deutsche Frage.
Unter den republikanischen Organen
der Amerikanischen Press», welche st» durch
ein unparteiische« sachgemäß,« Urtheil
über die deutsch französische KriegSfrage
auszeichnen, ist in erster Stelle das Organ
der Regierung in Washington zu nennen.
Es ließ sich unlängst in der nachstehenden
Weise über den Stand der militärischen
Angelegenheiten und der polit schen Frage
in Frankreich au«:
„Die Arbeit der Strategie im jetzigen
Kriege scheint so ziemlich vollendet und
die Arbeit in der Taktik gut weiter geführt
zu werden. Da« Programm de« preußi
scheu Generalftabe« wurde mit unbeugsa
mer Thatkraft und mit einem selbst die
höchstgespannte Erwartung übertreffenden
taktischen Nachdruckausgeführt. Es scheint
beinahe keine Aussicht mehr zu sein, daß
die französischen Streitkräfte in einer
Stärke reorganistrt werde« können, welche
in der allgemeinen Situation eine Aen
derung verursachen. Die Bemühungen
der französischen provisorischen Regierung,
einen hoffnungslosen Kampf zu verlän
gern, scheinen schon mehr den Charakter
de« Wahnsinn« als den des HeideninuthrS
zu tragen. Wir sehen keinen Grund, au»
dem wir unsere schon früher ausgespro
chene Meinung, daß da« Verlangen Bis
marck'« «ach Herausgabe des Elsasses und
Lothringen am Platze ist, ändern sollten.
Die Kapitulation von Metz stellt diese
Provinzen vollends ganz unter deutsche
MiUtärkontrolle. Bazaine'S gänzlich ge
scheiterten Versuche, die Linien zu durch
brechen, bewiesen nur die verzweiselte La
ge der Garnison. Deutschland wird, in
faktischem Besitze dieser Provinzen, auch
eine unüberwindliche diplomaiische Stel
lung einnehmen in Betreff de« ZrietenS
schlusses.
„Die Einnahme von Metz wird einen
ungeheuren Einfluß auf die militärische
Situation ausüben. Während sie hun
derttausend der beste» französischen Sol
daten ganz dem Kriege entzog, ist jetzt die
großartige deutsche Belagerungsaraiee ih
res Belageruugsdienste« enthoben und
kann s»r anderweitige Operationen ver
wandt werden. Die Verstärkung der Ar
mcen vor Paris durch die immense Streit-
Süd Frankreich werden dann vollends
deutsche Truppen gehen könne».
„Wenn es der französischen Regierung
und dem französischen Volke wirklich da
mit Ernst sein sollte, daß sie keinen Zoll
breit Territorium ablrelen und keinen
Frank Entschädigung zahlen wolle», so
würden sie eben damit dein entthronten
gönnen. Will das französische Volk vol
lends alle Svmpathien der Welt verscher
zen, so braucht es nur zu erklären, daß es
und den Schaden leisten wolle, die von
der kaiserlichen Regierung einem friedli
chen Nachbar zugefügt wurden.
„Aber wir glauben nicht, daß das fran
zösische Volk von einem so wahnsinnigen
und schlimmen Fanatismus beseelt ist.
„Außerhalb der französischen Städte
macht sich kein heftiges Kriegsgefühl gel
tend, sondern in den ländlichen Distrikten
sehnt man sich nach Frieden. Der wahn
sinnige Nationalstolz, der sich weigert, auf
die von Bismarck angebotenen Bedingun
gen hin Frieden zu schließen, wird nur
von städtischen Bevölkerungen gehegt."
Die Auswanderung nach dem
Süden
wird zweifelsohne nächsten Winter in be
deutendem Maßstabe vor fich gehen; nnr
wird diese Auswanderung, statt au« Lohn
arbeitern, aus wirklichen Ansiedlern be
stehen, welche im sonnigen Süden eine
bleibende Heimath gründen werden.
Alle Berichte aus den südlichen Staa
ten lauten dahin überein, daß Leben und
Eigenthum dort jetzt ebenso gesichert sind,
wie im Norden und daß die dortigen Ein
wohner wirkliche Ansiedler herzlich will
kommen heißen werden. Das Klima in
den meisten südlichen Staaten ist bei wei
tem nicht so heiß, wie allgemein angenoni
anbelangt, so übertreffen dieselben an
Werth diejenigen des Nordens um das
Vier- und fünffache, das heißt, ein Acker
Land, mit Baumwolle, Zucker, Taback
oder Reis bepflanzt, bringt so viel Geld
ein, al« vier bis fünf Acker tn Korn, Wei
zen, Gerste oder mit irgend welchem Ge
tr.ide bepflanzt, ohne deßhalb viel mehr
Arbeit zu erfordern.
Das Land, welches an den Flüssen und
in der Näh» von Eisenbahnen liegt, ist zu
billigeren Preisen zu kaufen und zu an
nehmbareren Terminen, als in irgend ei
nem der Nordstaaten.
Es wäre zu wünschen, daß die vielen
Millionen brach liegenden Acker Landes
im Süden bald durch eine gute Klaffe
Ackerbauer besiedelt würden; der einzige
Weg, um dem Süden seinen früheren
Wohlstand nicht nur wiederzugeben, son
dern bedeutend zu erhöhen und auf bester
Basis zu sichern.
Dem Ackerbauer bietet unzweifelhaft
keine Gegend de« Landes die mannichfa
chen Borzüge, welche ihm In den freige
wordenen Südstaaten geboten werden.
Es kann füglich behauptet werden, daß
diese Staaten, jetzt wo das Land noch
billig zu haben ist, alle die Vortheile alter
Staaten, sowie diejenigen der jüngst or
ganislrten Territorien in sich vereinen.
Nebst den Millionen Ackern öffentlicher
Ländereien der besten Sorte, welche in
den Südstaaten noch dem Einwanderer
während da» Land nach allen Richtungen
hin von Eisenbahnen durchschnitten und
auf diese Weise in Verbindung mit allen
größeren Städten de« Nordwesten« und
Südens gebracht ist, wodurch der Farmer,
s» zu sagen, den Markt für feine Produkte
Was die Behauptung betrifft, daß der
Europier die Arbeit auf offenem Felde In
der heißen Gegend de« Süden« nicht ver
tragen könne, ist sie seit dem Ende de«
Krieges thatsächlich explodirt. Erstens
ist statistisch nachgewiesen, daß die Durch
schnittshitz« jener Staaten bei Weitem
nicht so groß Ist, als die größte Hitze in
unsern Staaten und zweiten« braucht der
Arbeiter i» jenen Gegenden nur 6—B
Stunden per Tag zu arbeiten, um den
Ertrag und Reingewinn zu erhallen,
wofür der Farmer des Nordwestens 10—12
Stunden per Tag zu arbeiten hat.
E» unterliegt leine« Zweifel, daß so
bald alle diese Vorzüge der Südstaate«
von den neuen Ankömmlingen sowohl als
den Farmern des Nordwestens erkannt
sein werde», die Einwanderung dahin
enorme Dimensionen annehmen wird,
wodurch das Land, das jetzt noch zu spott
billigen Preisen zu haben Ist, doppelt und
dreifach Im Preise steigen muß.
verkaufen
s«n.
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Avenue, Seranton. lU»7i)
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Dem verehrten Publikum »on Seranton und
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dor Hesfinger wird in der lt. und 12. Ward
mcn. Bs7v EhaS. W. Better. Agent.
Beaehtnngswerth
des stagnirende» Blutes. Infolge die
ses Druckes erschlafft die Elasticität der Venen-
lch füge vielen blos über einigt der
schwierigsten Fällt Zeugniß bei.
v!ai l^7."""''
Valentin Finster.
Bonneville, Lewis Co., N. A.
Dies sei Jedermann kund gethan, daß Dr.
Amman» mich von einigen Phlebolithen, welche
scheikels verursachten, ni 4 Wochen heilte, wäh
rend ich vor dieser Zeit Alles versucht hatte, um
geheilt zu werden.
Wittwe Magdalena Ebeneter.
Egg, Bischoff,ell «SN, lZjB.
Herr Doktor!
Diese Zeile» zu senden,
Arbeilsloh» au/opferie. Wettach
Scranto», Juli 187».
den, welche« durch die Krampfadern verursacht
war, in kurzer Zeit vollständig geheilt ha».
George Kleinschrodt.
Unterzeichnete bezeugt dankbar, daß ich t »olle
Jahre an einem sehr schmerzhaften Uebel, verur
sacht durch Krampfadern am rechten !sȧc, gelit
ten und »ach Gebrauch aller möglichen Mittel
endlich durch die Methode von Dr. I. Ammann
Seranton, Ä. August IBK9.
Katharina Baschnagel.
Handlung meine« mit hartnäckigen jtrampfanfal
lcn dehafteten KiudcS und dessen rasche Heilung
meinen innigsten Dank ab und empfehle ihn
Freunden und Bekannten. tBag7t>
N. Motschmann, Dodgetown.
SV. Schrumpfs,
Wem u. Liquor-Häudler,
9te Straße, zwischen 5. «nd «. Avenue, un
terhalb FellowS «loruer,
Hpde Park.
Unsere Weine und Liquöre sind sämmtlich er
ster Qualität und wir »erkaufen dieselben so b,l
liq, al» irgend ein andere« derartige« Geschäft.
In Verbindung damit halten wir »der liefern ,u
den billigsten preisen glaschen, Gläser, Kruge ie.
ljin versuch wird Jedermann überzeugen,
tag?« V, Schrumpfs.
„Mansiou Hotel,"
«. E. Battenberg, Eigenth.,
«r»bald. V«.
Hiesigen und auswärtigcn greunde» die erge
ben, »«»«ig'. »aß obige« Hotel im besten Stvle
e,»«eri<t»ct und mit -He« modernen Berbefferun
«en »ersehen ist. Reisende stnden daselbst gute
Herberge, «in großer Saal für Bälle und E»
«arsioiie« steht zu Diensten. Auch »ie Stalung
für Pferde laßt nicht« zu wünschen übrig.
2»ap7o E. s. Battenber«.
Befmidere
Verkäufer Mi
der Amttstube »°» P?n^-
Zu verkaufen:
2l> da« Quart, bei
3. Appert,
3»59 No. Z 27 Penn Ave» ue
William Baker'S
Wein u. Liquor-Geschäft,
Main Straße, Hpde Park.
Hält aus Vorrath, im Großen und Kleinen,
deste Bier in Hpde Park, kalte Speisen und
OpSlerS, «eiche auf das Feinste zuhereitet «er
sichere ich, daß sie einen feinen Vorrath und alle
William Baker,
Winz Proprietor.
svein6? Mqnor-Handlnng
von I. Appert,
No. 227 Penn Avenue, Seranton.
und »,elc andere ähnliche Arlikcl bestcr Qual,
„Keystone Hatte,"
Peter Burschel, Proprietor,
Halle geritten!
Dunmore, tl>. Januar 18K6. da
M. Green,
Weinen, Liqnören, Cigarren, Llc.,
428 Lackawanna Avenue.
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Weine und BrandieS. Die beste Auswahl soeben
ni>S dem ollhause erhalten und zu Preisen »er
kaust, die seder Konkurrenz spotten.
»erkauftwerdtn.^
Porter und Ale, in ganzen und halben Fässern,
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der Eity abgeliefert.
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813 Lackawanna Avenue, Srranton, Pa.
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v 8I»IM k < <>.
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Klein 5? Liquor-Handluny
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den niedrigen Goldcoursen gemachtcn billigen
Einkäufe ermöglichen uns, durch die
Besonder« aufmerksam machen wir auf uns»
„Prussian Vlgetable Bitler«," dessen ausgezeich
nete Wirkung bei Magenkrankheiten, Dispepsia
Berdauungsschwäche ie. selbst von medizinisch-»
Fakultäten anerkannt und empfohlen wird.
Seranton, 1. März 187».
B. Simon St Co»
B. Simon. I Geo. Kaiser.
A. B»«tzbach,
uud Hotel,
Northampton Straße, zwischen Washington »n
Canal, WilkeSbarre.
Gute Beherbergung für Reisende und reell
Bedienung.
gür genügende gute Stallung für Pferde
gesorgt. WlB
""Der°Pro^fess'or.
Edward Gttnster,
»«riiwnw kaliwn,
Juli 186N.—ba
"t»r Acher Ilonnv",
Scranto», 19. Ja». 186!». ba
WilhelmTell^ans
(15p9) Km. Hinsel.
Ainstles Hotel,
Hpde Park, Pa.
Besucher finden daselbst stet» dir besten Spei-
Aai'>,ba Philipp Kinstle.
Mlnnich s Salon,
ttt und hedeutend vergrößert worden ist. Warm
und kalte Speise» zu jeder Zeit. Die Straßen-
Eisenbahn »on Seranton führt bi« i»m Hause.
Auch macht derselbe darauf aufmerksam, daß er
mit guter Stallung für Pferde versehe» ist.
23j18 Loui« Minnich.
OttäS. OOttS'
Weiu- »nd Bier-Wirthsckakt.
Unterzeichneter macht hiermit seine» freunden
und den Deutsche» überhaupt bekam t, daß er i»
Günster bewohnten Lokale, eine Wirthschaft eröff
net hat und ladet Alle freundlichst iuni Besuche
et». Getränk- frisch »nd Speisen schmackhaft,
(ilsg) tlhorlkS Och«.
Chas. H. Schad«,
Restan ratio n,
Auf seine Restauration erlaubt er sich beson»
deiOmusmerksam zu machen. Austern auf jrde
Art zubereitet; Gesellschaften und gamilie» »er
de» in Privatzimmer» 2tdB
köre!
Der Unterzeichnete ba» die bisber »on Mr«.
Wanger geführte Restauration No. <>7 Pnblic
chuna den beste» Speisen und Geträn
ken sich das der frühern girma geschenkte Wohl
wolle» de« Publikums zu erhalten suchen.
N.B. Dinners und Souper könne» z» jeder
Zeit servirt «erden.
'' WilkeSbarre, Pa.
WirthS- und KosthanS.
Lackawanna Hans
Lackawanna Avenue, nahe de« Depot,
Sha«. Tropp, Prop'r.
Das obige, I» bester Weise eingerichtete H<m«
kuna und Erfrischung nöthig ist.
Gutes Vier, die feinsten Weine, LiquSee und
Zigarre», «arme und kalte Speisen ; Austern, au
jede Art zubereitet.
Etn feiner Saal für Damen u»d gamtlle».
Um zahlreichen Zuspruch ersucht seine Are»» d
ZSjnö Cha«. Tropp.
iSernmma IlaÜe.^
neu eingerichtet und bedeutend verschönert «orden
st und unter der Leitung des Unterzeichnete» de«
deutsche» Publikum jetzt «ieder offen steht.
Die Zeit dee formelle» Einweihung wird spa
Da« ausgezeichnete „Orchestrion" uxdez
durchgreifende Ventilation machen diefe« k »e
zu dem angenehmsten Aufenthaltsort i«»»«
Gtadt. <l»<i» I«h«Z»i»>