Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 10, 1870, Page 4, Image 4

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    (g«rtft»uag «»n der ersten Stile.)
len «»theil am Jubel bekam, grau
Kl"»pe ging an Marien« Seite und!
konnte sich nicht satt sehen an ihrem Pfl"
gelinde, auf dessen blühende« Autsehen sie
«it Recht stolz war.
Da« Abendessen war vielleicht noch
fröhlicher, al« da« Frühstück; doch zog
man sich bald zurück, um den Reisenden
Gelegenheit zu geben, sich von ihren S.'?a
pazen zu erholen.
Am nächsten Morgen suchte Peter Ernst
««f.
„Ist da« Thal unsern Damen noch ein
Geheimniß?"
Ernst bejahte.
„Ich hab» treulich geschwiegen, habi
aber meine Noth gehabt, Sambo« Zung«
im Zaume zu hatten. Der Bursch« >s
beinahe gestorben vor lauter Ungeduld
da« gelobte Land zu zeigen."
„Nun, e« ist gut. Wir müsse» eine»
Spaziergang dorthin«, ranstalten. Bringl
Du die Rede darauf."
Ernst versprach, da« Seinige zu thu»
und schlug wirklich einen Spazierga»,
vor, als kaum das Frühstück elngenommei
war. Die ganz» Gesellschaft stimmte be
und Ernst führt» st» zu»rst nach Scipio,
Hütte, wo der alte Bursche neuverjüng
in dem Kreise seiner Kinder und Enke
saß. Wa« er vor nicht langer Zeit al>
eitle Träumerei zurückgewiesen hatte, wa
Wirklichkeit geworden. Die R«bel»o>
hatt» s«in» Kinder befreit, wenn schol
ganz gegen die Absichten der Rebellen unt
kaum frei, hatten sie die alte Heimat aus
gesucht und den Vater gesund und rüstig
wenn schon veraltert vorgefunden.
Bon Scipio« Hause ging e« thalauf
wäri« und manches Wort der Klag« würd
laut im Munde der grauen über den be
schwerlichen Weg. Sie tadelten Ernl
wegen seine« schlechten Geschmacke«; abe
er »rtrug All»« geduldig, bt« der Wasser
fall kam und die wunderschSn» Sceneri
Allen Ausruf» d»r Bewunderung ent
lockte.
„Nur Geduld, meine Herrschaften/
sagte der Führer, „das ist noch nicht« ge
gen da«, was kommen wird. Peter, se
doch so gut und hilf mir beim Bau de
Biücke."
Peter legte Hand an und bald lag da
schwankende Brett als Steg über da« Bas
sin bereit.
Ernst betrat e«.
„Wer jetzt Muth hat, mir zu folgen
der folge," sagte »r, „die Erde öffnet ihre!
Schooß und ihre Mysterien."
Die Muthigsten folgten zuerst, dani
und zahlreiche Wassertropfen durchnäßte
tl>re Kleider. Diesmal hörte der Führe
ihren Jammer nicht einmal. Er wa
in der geljenspalte verschwunde
und langsam wand der Zug sich Hinte
ihm her. Als er aber in der Grotte stan
und ein« nach dem andern zu ihm an
Tageslicht trat, al« sie die schwimmend
Grotte und den lieblichen Garten dahin
ter sahen, wollten die Au«ruse der Ber
wunderung und de« Entzücken« kein End
nehmen.
„Also die« ist der Eden, der Dich ge
schützt in Deiner Noth?" fragte Louise
, Ich hab» imm»r an »in» finster« Höhl
gedacht, an »in Nest von Molchen U»I
Schlangen."
„Habe ich Miß Louis» nicht dagege,
gewarnt?" sagte Peter lächelnd.
„Das ist wahr; aber so schön hätt
nicht geschildert."
„Schade, daß er so schwer zugänglid
» ist," bemerkte Frau König, „man könnt
keinen schöneren Lustort erfinden."
„Da« soll ander« werden," sagte Peter
„Ich beabsichtige bequeme Wege hierhe
anzulegen, d. h. wen« Miß Louise ali
unumschränkte Herrin dieser Fluren keine«
Einspruch erhebt."
„Ich protestire gegen diesen Tit»l," ent
gegneie Louis» fast h»ftig. „Wissen Sil
nicht, daß jene Erbschaft nicht mir, fonderr
Elisen gehörte?"
„Ich muß gehorsamst danken," lacht>
Elij», „solche Bürde ist zu schwer für meim
schwachen Schulter». Ich entsage zu»
allgemeinen Besten."
„Da« läßt stch hören," bemerkte Peter,
„Allein solche wichtigen Angelegenheiten
lassen sich nicht im Stehen abmachen- di,
werthen Herrschaften wollen gefälligst
Plctz nehmen und mir die Gefälligkeit er
zeigen, einige Minuten meinen Worten
zu lauschen."
AI« Alle Folge g»l»tst»t hatten, hub Pe
ter also an:
„Wenn schon die Bemerkungen Loui
sen« betreffend dieser Plantage gegründet
sind, wird sie mir dennoch d«n Gefallen
thun, ihr Eigenthum zu behalten, wenn
ich ihr sage, daß e« mir gelungen ist, ihr»
btiden Nachbarn zu Gunsten ihrer Schwe
stern au«zukausen. Mr. König, wollen
Sie mir gefälligst die Kaufbriefe reichen?"
Lächelnd nahm König einig» Papi»r»
au« ftiner Tasche und reichte ste Peter
hin. Derselbe warf »inen Blick aus da«
erste und sagt» dann mit elner Verbeug
ung gegen Eiis» und mit komischem Pa
thos-
„Beruhen die gnädig» Frau hl»r d»n
Besitzt»«! der Plantage entgegen zu neh>
men, wklche früher Sr. Ehren dem Mr.
Heißsporn zugehört» und welch» derftlb»
zu Gunsten t»r gnädigen Frau hiermit
abtritt. Die Papier» zeigen die nähern
Einzelheiten, welche wir füglich übergehen
können."
Elise nahm da« Papier, gleichsam im
Scherze, denn sie war weit entfernt zu
qlaube.". daß Peter im Ernst« rede. Der
Pedlar ab..' wandte sich dann mit einem
,weiten Papier« an Marie und Überlie
serte ihr dasselbe ziemlich auf dlesilbe
Weise.
„Sol" sagte er, „da« wäre geschehen
und e« bleibt un« nun nicht« weiter übrig,
als die Schutzgeister diese« Orte« anzuru-
sen und zu sehen, ob sie un« nicht zu d»'«
ga,7tt auch noch ra« edle Gold verleihen
wollen. Still! wenn ich bitten darf, man
störe mich nicht in meinen Formeln."
Peter begann allerlei seltsame Ceremo
nien und erregte dadurch die Aufmerksam
'eit der Gesellschaft im höchsten Grade.
Nur Ernst wußte, was der Mummen
schanz bedeuten sollte und konnte sich nicht
enthalten, au« allen Kräften zu lachen.
Die« zog ihm einen Verweis PeterS zu.
welker mit der Rache der Geister drohte.
Endlich war der Beschwörer fertig; er er
hob sich und winkle der Gesellschaft ihm zu
folgen. In der Grotte stand er still und
sagte:
„In diesem Sande liegt ein Schah be
graben. Man eile sich ihn zu heben, denn
in dreimal zehn Minuten wird Alles wie
der verschwunden sein."
„Dann heißt es allerding« frisch an die
Arbeit," sagte Ernst und holte die Hacke,
welche schon bei einer früheren Belegen
den Händen verschwinden, ehe wir uiH
dessen versähen."
Unter Scherz und Gelächter wurden
nie schweren Tövfe auf den offenen Platz
aetragen und auf Pelers Anweisung setz
au« gegen Peter« Meinung, laß sie sich
vielleicht anführen ließe. Er ermahnte sie
zum Stillschweigen und hob den Deckel
von den Töpfen. Die Gesellschaft streckte
neugierig die Köpfe vor, um de« Inhalt
zu erblicken; allein die grüne schimmlige
Masse hatte durchaus nicht« Verlockendes
und enttäuscht zogen die Köpfe sich wieder
zurück.
„Jetzt kann'S losgehen," rief Peter.
„Ein Jedes versehe sich mit einem Gegen
stände zum Auffangen de« Goldes, damit
da« edle Metall nicht den gemeinen Grund
berühre."
Alles lachte; die Damen breiteten ihre
Zacktücher aus, die Herren nahmen ihre
Hüte zur Hand. Peier griff mit beiden
Händen In den Topf und in Elise»?
miligen Stosses. Lieblich klimperten die
Stücke aneinander; allein Elise hatte kei
nen Sin« für den Klang.
Kleid verdorben," klagte sie, „ich wußte
schon, daß er einen Schabernack au«süh
ren würd-."
„Laß gut sein, Kind," lachte Ernst.
„Für eins der gelben Vögel kannst Du
Dir ein halbes Dutzend neue kaufen."
„Wirklich, Ernst? Ist e« denn kein
Scher,? Ist dies wirklich Gold?"
„Gold so echt, wie je welches die Münze
Peter hatte nämlich die erste Runde
er ließ sich nicht stören. Unermüdlich griff
er in seine Töpfe bis endlich tie Böden
sichtbar wurden und der goldene Regen
aushörte.
„Harte Arbeit da«," sagte er und wischte
stch den Schweiß von der Stirne.
„Dik Geister sind auch gar zu frelgiebig
gewesen," bemerkte Ernst.
Golde ansangen?" fragte Elise naiv.
„Das weißt Du nicht Kind?" lachte
Peier, „o wahrhaft glücklich nenne ich den
Mann, der Dich heimgeführt hat."
„Und wir sollen das wirklich behalten?"
„W.is dl« Geister schenken, nehmen fe
„Dann war es auch wohl Ernst mit
den Plantagen?"
„Natürlich: Peter treibt mit solchen
Dingen so wenig seinen Scherz wie die
Geister."
„Dann sind wir also alle drei große
Erbinnen? Ernst es ist gut, da Du mich
arm gefreit hast, sonst würde ich Deine
Beweggründe beargwöhnen müssen."
„Hat nichts auf sich, Madame Meiß
ner: Sie werden den Namen I.res Man
neS als Miteigner in dem Kau>bri«fe fin
den."
„Ach! da« demüthigt meinen Stolz:
Aber Marie, warum sagst Du denn gar
nicht« zu Deiner Standeserhöhung?"
„Ich habe noch keine Zeit gehabt zu
protestiren. Peter kann unmöglich den
ken "
„Denken?" unterbrach Peter. „Was
ist hier zu denken und zu protestiren. Hat
die Miß Peter schon einmal böse gesehen?
Nicht? Nun dann sage st» weiter kein
Wort über die Geschichte, sonst kann sie
was erleben. Ruhig! sag ich, die ganze
Gesellschaft ruhig! Soll ich nicht einmal
dl» Genugthuung haben, meine Schulden
abzubezahlen? Ich bin übrigen« »och gar
nicht mal fertig. Frau König ist immer
noch nuiae Schuldnerin und da ich sie
nicht mit Grundbesitz belasten mag, wird
sie mir den Gefallen thu», diese Kleinig-
kett von mir anzunehmen. Auch wider
spenstig? Wa« nur heut» in alle diese
Trotzköpfe gefahren ist. So jetzt wär»»
wir fertig Und wenn'« gefällig ist. - '
wir nach Hause gehen," '
Allein die Andern gar nicht wil
len«, die Sache beruhen zu lassen.
P"" dergestalt, theil«
><tsagung»n, bald mit Einwänden,
der arme Mann zuletzt sich mit eine«
i gewaltigen Sprunge au« ihrer Mitte ret
i ten und sein Heil in der Flucht suchen
l mußte.
Wa« sollen wir nun noch erzählen?
Di« Abenteuer, welche diese Geschichte ver
anlaßten, sind zu Ende und der stille
friedliche Strom, in welchem die Geschicke
der darin spielenden Personen dahinflie
ßen, bietet wenig Stoff zu Schilderungen.
Wir könnten schließen, allein da sich vor
aussetzen laß«, daß der Leser den Einen
oder.Andern dieser Menschen liebgewon
nen hat, so machen wir nach Ablauf eine«
serneren Jahre« noch einmal elnen Be
such am Tennessee. Statt einer Villa ha
ben wir jetzt drei zu besuchen und keine
derselben ist jetzt ohne ein männliche«
Oberhaupt. Jene Untersuchungen König«
über eine» gewissen Reiter flnd nicht ohne
Erfolg geblieben und jener wilde Gueril
lahäuplling, einst der Schrecken der Ge
gend. ist zu einem musterhaften Ehegalten
geworden. Er hat Louise 6 Monate »ach
ren letzt geschilderten Ereignissen heimge
führt und verwaltet jetzt seine oder eigent
lich ihre Plantage mit emsiger Hand.
Marie ist am längsten l»dig geblieben.
Ganz kürzlich erst ist e« Obrist Granger
gelungen, sie von der Wahrheit de« Bi
belspruche« zu überzeugen, daß Mann
und Weib nicht gut allein sei. Sie hat
ihm ihre Hand gegeben und er ihr dafür
die Liebe de« Gatten und die stark« Hand,
ohne welche ihre weiten Fluren nicht ge
deihen können.
König« aber und Peter haben keine
eigene Heimath. Sie sind allenthalben
und nirgend«. Heute gehen sie hier, um
morgen dort zu erscheinen. Also sind
ihre Wanderungen gemeinschaftlich; oft
auch kreuzen sich ihre Pfade und mit ei
nem warmen „Gott sei mit Dir" gehen
sie aneinander vorüber.
In diesem Augenblicke ist Frau König
bei Elisen. Sie leitei dort die ersten Ver
suche eine« jungen Weltbürger«, da« Ge
ben zu lernen. Wenn wieder eln Jahr
vorüber ist: wird sie dann nicht dreifache
Mühe haben?
Burgund.
In den von Oder, Netze, Werths und
Weichsel begrenzten, zum Meer sich er
streckenden Niederungen, in P-mmern,
Preußen und Posen, dort, wo zu Ansang
dieses Jahrhundert« dem Vaterland« die
wackersten Fr«ih«it»kämpsererstanden, dort,
wo König Wilhelm die Königskrone von
dem Altar nahm und sich auf« Haupt setzte,
liegen die Ursitze eine« der edelsten deut
schen Stämme, der Burgunder. De« We
ge« zum Rhein, aus dem au« jener äußer
sten Ecke Deutschland'« in diesen Tagen
manch' tapferer Krieger zur Vertheidigung
de« Vaterlandes herbeieilte, zog die« Voll
vor fast anderthalb tausend Jahren. In
dem Lande bei Worms und am Ober-
Nhein ließ es sich um'« Jahr 413 nieder.
Von dort zog e« 436 weiter an den Fuß
der Alpen und bereitete sich 4SO in der
Schweiz und Gallien au«. Seine Haupt
städte waren Genf, Besannen, Lyon und
Vienne.
Durch Eroberung kam da« Land der
Burgunder in der Mitte de« k. Jahrhun
dert« unter die Herrschaft der Franken.
Noch Kaiser Lothar regiert» über da«
ganze Reich Burgund, ab»r schon unt»r
seinen Söhnrn fand »in» Zerstückelung
desselben statt. Im Jahr« 87S wählten
die Burgunder ten Grafen Boso von
Vienne zu ihrem Könige. Dieser machte
Burgund wieder zu einem besonderen
Staate, nahm aber 385 sein Reich vom
Kaiser Kurl dem Dicken zu Lehen.
Das Königreich Burgund, auch da«
kisjuranische Burgund oder das Königreich
Arelat genannt, mit der H.-.i-nstaci Alles,
begriff in sich die Franche Eomie (Hoch-
Burgund,) di» Gtbitt» von Cha!ons an
d»r Saon» und von Macvn, von Vienne
und Lyon, d»n südöstlichen Iheil von
Languedoc, einen Theil Savoyen« und
die Provence. Die Alpen und der Jura
waren aus der einen Seil», Saone und
Nhone aus der anderen die Grenzen.
Im Jahre 800 zerfiel da» Königreich
in zwei Staaten, da« Königreich Aielat
und da« neue Königreich oder da» trau«,
juranische Burgund mit der Grafschaft
Burgund (granche-Eomte) und einen
Theil der Schweiz und Savoven. Neben
beiden entstand ein dritier Staat, du«
Herzogthum Burgund oder di» jetzig»
Bourgogn». Di« «rst«r«n würd«» SVK und
S3O wieder miteinander vereinigt.
Schon 3vl> hatte der König von Arelat
den deutschen König Arnulf al« Lehnherrn
anerkannt; aber da« Herzogthum Bur
gund (die Bourgogn«) ging bald darauf,
in der Mitte de« 1». Jahrhundert«, für
Deutschland verloren, «eil e« französische«
Lehen wurde. Der deutsche König Otto
der Erst« b«baupl«tt lehn«herrliche« R«cht
üb«r das Königr«ich Burgund uud nahm
da» Land mit «in«m H««r« in Besitz.
Im Jahre !01K übergab König Ru
dolph ». Burgund sein Land dem Kaiser
Heinrich 2. und diesem unterwarf sich da«
ganze Volk der Burgunder. König Kon
rad der Zweite von Deutschland erkannte
zwar da« Wahlrecht »«« Volk»« an, hlelt
aber sein lehnherrlich»« R»cht aufr»cht.
Nach dt« «i»heimisch«n.
wurde er selbst 1034 zum
Könige von Burgund gewählt uns al«
solcher gekrönt. Dasselbe geschah 1038
mit seinem Sohne Heinrich 3., und seit
dieser Zeit war da« Königreich Burgund
oder Aretat ganz unbestritten »in Bestand
theil de« deuischen Reich«.
Kaiser Friedrich Barbarossa ließ sich
al« König von Burgund 1178 zu Arle«
krönen. Die Grafschaft Burgund (Hoch
burgund oder die granche Comte) machte
er zur Pfalzgrasschafl, Besanron wurde
kaiserliche freie Reich«stadt. Zwar kam
die Franche Comte 1315 durch Heirath
an den König von Frankreich und v. 1320
an da« Herzogthum Burgund (Bourgog
»»), hörte darum aber nicht auf deutsche«,
Reich«leh»n zu sein. Der letzte deutsche
Kaiser, der die burgundische Krone trug,
war Karl 6. Er wurde 1364 zu Arles
gekrönt.
Die Geschichte der folgenden Jahrhun
derte lehrt, wie Frankreich widerrechtlich
ein Stück nach dem andern von dem Kö
nigreiche Burgund an sich riß. Carl der
Kübne, Herzog von Burgund, dessen sehn
lichster, aber nicht erfüllter Wunsch darin
bestand, vom Kaiser zum König von Bur
gund und Retch«viear am linken Rhein
ufer ernannt zu werden, vereinigte noch
einmal unter seiner Herrschast einen gro
ßen Tbeil burgundischer Länder. Nach
dem Todte desselben 1477 bemächtigte st»
König Ludwig der 11. von Frankreich der
Bourgogne, der granche Comte, de« deut
schen Theils der Picard!» und mebrerer
Der Cnkri Carl de« Kühnen, Kaiser
Karl der ü., erbte die Reste de« Herzog
thum« Burgund. Nach skinem Tode gin
gen auch Hennegau und Artoi«, die fran
zösischen Niederlande, verloren.
Da« deutsche Volk, da« deutsche König
reich, da« deutsche Reichslehen an den
Usern der Saone und Rhone weit und
breit war e« bekannt und berühmt durch
seine Macht und seinen Glanz. Auf die
Thaten diese« Volke« war jeder Gau
Deutschlands stolz wie auf die feinigen,
die Leiden und die Noth dieses Volkes
empfand und beklagte das ganze Vater
land wie die eigenen. Nur da« Schicksal
der Burgunder besingt das berrliche deut
sche Heldengedicht, das Niebelungeniied.
Die« ein Bewei« dafür, daß das deutsche
Volk im Mittelalter sich mit diesem Stam
me ganz eins fühlte, daß der deutsche
Sänger, wenn e« ihn trieb, seine« Volkes
Heldenthaten zu verewigen, ganz univill
kürlich der Ntebelungen, der Burgunder
gedachte. Der Schmerz über den Verlust
vieler schöner Reichsländer, namentlich
de« herrlichen Landes an der Saone und
Rhone, erzeugt» In unserem Volke den se
sten Glaube», Kaiser Friedrich Barbarossa
werde wieder erstehen, die verlorenen
Bruderstädte uns wieder zuführen und die
Kraft und Herrlichkeit des deutschen Rei
che« wieder herstellen.
Fern sei es von uns (sagt »ine Zeitung
von Deutschland) zur Wiedergewinnung
verlorener Stücke des Reichs, namentlich
der von diesem früher unterjochten Völler,
Krieg zu beginnen. Aber der von uns
nicht gewollte, vom Erbfeinde selbst gegen
um begonnene Krieg sei dazu beiiüvt,
ihm abzunehmen, was vom deuischen
Stamme ist, was Jahrhunderte lang zum
deutschen Reich gehört hat, was das deut
sche Heldenlied besingt, und was der Stolz
von Deutschland war, sei dazu benutzt,
uns namentlich dem vom Meere abge
schlossenen Süden Deutschland'« den Zu
gang zur See frei zu machen, und das
Mittelländische Meer und die Straße nach
Indien zu erschließen! Daß dieses jetzt
oder künftig sich erfülle, das hofft und
darauf vertrau« da« deutsche Volk, daran
glaubt es, wie an ein» Verheißung, wie
einst der im Gefängniß schmachtende Tau
fer Johannen an die Sendung de« Mes
sias glaubt», al« »r s»tn» Jünger sandte,
zu fragen: „Bist du, der da komme» soll,
oder sollen wir eine« Anderen warten?"
Eapitulatioueu der neuere» Ge
schichte.
Die Sedan Capitulation ist in so
weit ein alleinstehende« Ereigniß, als
seit König Fran, I. von Frankieich noch
niemals «in Monarch direkt auf dem
Schlachtfeld» genommen wurde. Dage
gen sind rrin mtiitärisch» Katastrophen
dieser Art in den letzten beiden Jahrdun
derten mehrfach vorgekommen. Wir glau
ben di» hauptsächlichst»» Daten dieser Art
unsern Lesern um so mehr vorführe» zu
sollen, al» dteselbtn dadurch am leichtesten
in den Stand gesetzt werden, die Bedeu
tung de« letzten dieser Vorgänge abzumef
sen Die hauptsächlichsten Katastrophen
st»l !
1) Kapitulation bei Narwa 1700. Ein
Heer ergibt sich Karl 12. von
2) Capitulation von Pultawa 1709.
Am Tage nach der Schlacht bei Pultawa
ergibt sich der Rest de« schwedischen Heere«
! an Peter den Großen von Rußland.
> 3) CapitulationvonTönninginSchleS
a>ig 1713. Eine schwedische Armee unter
dem General Strenbock, genannt der
„Mordbrenner", ergibt sich dem vereinig
ten russisch-dänischen Heere.
4) Kapitulation von Pirna 17ÜÜ. Da«
eingeschlossen» sächsische Heer ergiebt sich
Friedrich dem Großen von Preußen.
5) Capitulation von Kloster Seven
1757. Der Herzog von Cumderland mit
20,0V0 Engländern schließt eine Capitu
lation mit den Franzosen, in Folge deren
di« englischen Truppen Deutschland ver
lasse».
6) Capitulation von Maren 176».
Eine preußische Heere«abthetlu»g von
10.000 Mann unter dem General v. Fink
ergibt sich den Oesterreichera. Die Rei
teeei schlägt sich durch.
7) Capitulation von Jorktown 1781.
Ein englisches Heer von 8000 Mann un
«er Lord Cornwallic streckt vor den Nord
amerikaneen unter Seneral Washington
die Waffen.
3) Eapitulation von Ulm 180 S. Der
österreichische Feldzeugmeister Mark ergibt
sich mit 32,0V0 Mann an Napoleon 1.
Die Reiterei unter Erzherzog Ferdinand
schlägt sich durch.'
9) Eapitulation von Prenzlau IBOS.
Der preußische General Fürst Hohenlohe
streckt mit einer Heeresabtheiiung, qröß
t»ntb»tl« Cavalleri», v»n IK.OVV Mann
dir Waffen vor den französisch»« Mar
schall»» B»rthi»r «nd Murat.
!S)Eapitulal>»» »on Ralkao b»i Lübtck
ISO 6. Der pre.ßifch« General Blücher «
i ergibt sich mit 10,000 «.'iann dem franzö
, stschen Marscholl Beraadotte »vier «hren-
! ro9".' Bedingungen.
tl> Kapitulation von Ba?len 1803.
! Der französisch« General Du»ont ergibt
> sich mit 10,000 Mann dem spanischen
! Heere unter Palafox.
12) Capitulation von Cintra 1808.
! Der französische Marschall Junot mit
> mehr als 20,Olli) Mann ergibt sich den
Engländern unter Artbnr Welleeley
(nachmaliger Herzog von Wellington.)
13) Capitulation von Ulm 1313. Der
französische General Landamme ergibt sich
mit ISMO Mann dem Kaiser von Ruß
land und dem Könige von Preußen. Die
Reiterei schlägt sich durch.
14) Capitulation von VilagoS 1349.
gey capitulirt 23,001) Mann stark an die
Russen.
15) Capitulation von Virginlen 1865.
General Lee ergibt sich, 30,0V0 Mann
von Nichmond, an den nordstaatlichen
General Grant.
16) Capitulation in Süd Carolina
1365. Die consörderirlen Generäle Iol»i->
30,0V0 Mann an den Uniono-General
Sherman.
17) Capitulation von Langensalza 13-
66. Die hannover'sche Armce capitulirt,
ISMO Mann stark an die Preußen unter
13) Capitulation von Sedan 1870.
Die französische Reserve-Armee unter
Marschall McMahon ergibt sich 83,000
Truppen unlerleni Oberbefehl des Königs
von Preußen. Kaiser Napoleon 3. wir»
krlegsgesangen.
19) Capitulalion von Slraßburg, 13-
70. Di« französische, 17,01.0 Mann starke
20) Capitulation von Metz, 1370. Tie
zaine capitulirt, 170,000 Mann stark, an
den Prinzen Friedrich Carl. Diese Capi
tulation ist wohl die bedeutendste in der
deutsche Hände kam, nebst ungeheuren
Lorräthen von Waffen, Munition u.f.w.
B eachtun gsw erth.
Krampfadern in jcdcm Stadium, Flechten je
der Art werden geheilt
Dr. I. Am mann, Spezialarzt, Scranton, Pa.
Derselbe entdeckte eine sichere, schmerzlose Heil
methode für Krampfatern (Varioen, Krampf
adern, Viti-ioLelo, Krampfaderdruch, ?k>edvli
llien, Venenstein) Varicosilätcn jeder Art, welche
von Entartung der Venen herrühren!
Die Entstehung dieses äußerst lästigen »nd
meistens auch schmcrzbaftcn Leidens geschickt
durch Erweiterung einzelner Denen und ihrer
Verzweigungen, herporgeganacn durch beständi
ge!! Druck des stagnirendrn Blutes. Infolge die
se» Druckes erschlafft die Elasticität der Venen
wände, ja selbst gefährliche Blutungen oder Em
bolien, welche das Leben ernstlich in Gefahr
bringen, werden leider nur zu oft beobachtet.
Desgleichen bietet Dr. Ammann gegen Flech
ten jeder Art, von der gewöhnlichen'.Hopfstkckite,
kranklieiten aller Art sichere Hülfe.' '
Ebenso wird spezielle Aufmerlsamkeit alle»
Epileptischen unter I? Jahren gegeben, sowie
von mir auch Operationen von Fisteln, Pelypen,
Tumoren, Geichwülste» in der kürzesten Zeit aus
geführt und geheilt werden.
Ich füge von vielen blos über einige der
schwierigsten Fälle Zeugniß bei.
s", 3.
Valentin Finster.
s i I Lewis Co., N. A.
geheilt zu werden. k ,
Wittwe Magdalena Ebeneter,
Egg, Bischoffzell 1365, IZjS-
Herr Doktor!
Diese Zellen der Dankbarkeit Ihnen zu senden.
Ordert mich mein freudia Herz auf, da
RldeilSlohn au/opferte. Daniel Wettach^
Scranton, Juli 1870.
in kurzer Zeit geheilt wurdc.
Scranton, Sl. August IBK9.
Katharina Baschnagel.
Dem Henkle. Ammann statte ich fiie dir ZZr-
B Schrumpfs,
Wein n. Liquor-Handler,
HvdePaek.
4ag7o B. Schrninpff.
„Manfwu .Gotel,"
2. l. Battenberg, Eljenth,
Arckibalk,
»erfehen ist. Reiiende finden daselbst gute
Herberge. Sin großer Saal für Bälle »nd Er
cursionen stebt zu Diensten. Auch die Stalllina
für Pferde läßt nicht« zu wünschen llbeig.
28-p7V «. «.Batten»,rz.
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franzokschen und spanischen Weine, impoilirt
und einheimischer Liquöre ic., sowie die. unt«
de» niedrigen Goldcoursen gemachten billigen
Einkäufe ermöglichen un«, durch die
vorzüglichste und billigste Waa
„Prussian Begetabie
nete Wirkung bei Magenkrankheiten, Tisprvsia
>c. Leibst von medizinisch»,
Scranton, t. Marz tB7v.
B. Simon St Co.
v. Simon. I Geo. Kaiser.
A. Butzbach,
II»rm«ni« <>urtv»,
und Hotel,
Northampton Washington u»
Gute Beherbergung für Reisende und recll
Bedienung.
Für genügende gute Stallung für Pferde
gesorgt. ZOjlS
schäumendes Bier, perlenden Wein und vorzüg
liche Lelikalessen!" Zu einer Probe ladet ein
3f70 Der Professor.
Gdward Günster,
Harmonie Balsft»,
Penn Avenue, Scranton, Pa.
Gute, billige Getränke, alle Sorten kalte Spn
sen immer vorräthig.
Zahlreichem Zuspruch entgegensehend, icichn«
sich Eduard Günster.
30. I-li ISW.-da
"iirsedvr Ilauüe",
Scranton, 10. Jan.
Wilhelm TellPaus
USpÄ'" Henf«l.
KinstleS Hotel,
Besucher finden daseW stets die beste» Spei-
Philipp Ainstle.
Minnich s Salon,
t« und bedeutend vergrößert worden >st. söarm
und kalte Speisen zu jeder Zeit. Die Strafen-
Eisenbahn von Scranton ,um Haus«.
"Äjis" M?n n i».
O<Z«S
Wein- und Bier-Wtrtlncha^t.
net hat und ladet Alle freundlichst zum Besuch«
ein. Getränke frisch nnd Speisen schinalkbast.
(SIS) Sh-rles O»«>
Chas. Sched/,
Restauration,
hält stet» dle besten Weine, Bier, Ale > »d and«»'
Getränke, sowie Eigarren.
Auf seine Restauration erlaubt er sich beson
der« aufmerksam zu machen. Austern auf ,'ed«
Art lubereitet; Gesellschaften und gamilic» «er
den in Privatzimmern Ztt>;
li6r6!
Der Unterzeichnete hat die bisber von Mr«.
Wanger gefübrte Restauration No. t' 7 Public
übeniommen und !vciab>«t-
Zett s?»ir^trden." '°"nen zu jeder
23ap3 A. ». Schlü mbach,
Wilkesbarre, Pa.
WirthS- und Sosthans.
I Der Unterzeichnete empfiehlt seinen Arcundn,
und den reutschr» überhaupt sein an der Jack
sonstrafft, M»in, HvdePark, gelege
ne« Lokal, wo sie stet« die besten Getränle »orfin-
Solide Leute können jederzeit gute Kost und
Loa,« daselb erhalten.
Auch wcrden in dem Gebäude nebenan alle in
da« Sattlerfach einschlagenden Arbeiten angeftr-
Lackawanna Haus
Lackawanna Avenue, nahe dem D«pot,
Sha«. Tropp, Prop>.
Da« obige, in dester Weise eingerichtete Hau»
ist mit Allem »ersehen, was dem Körper zur Stär
kung und Erfrischung nöthig ist.
Gute« Bier, die feinsten Weine, Liqnöre und
Cigarren, warme und kalte Speisen > Auster», au
jede Ar« >ub«reit«t.
Ein feiner Saal für Dame» und Familien.
"«H^Tr»?»^
Zettl