Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 04, 1870, Page 1, Image 1

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    Äcr.mton Wochenblatt.
6. Jahrgang.
Dr. A. Bodeman,
Ofiicr-Stu.iden, Morgen« von B—98 —9
Nachmittag« „ 3—6
Abends „ B—98 —9
In Abwesenheit wird gebeten, Nachricht ,u hi»-
erlassrn. 7mj7
Dr. Camtll Krcjei,
Ar;l. Wundarzt u. Geburtshelfer,
dinirtvon II Uhr Bormittag» di»3 Uhr Nach
mittag« täglich. ch dFr'
Dr.
Deutscher Arzt.
Wundarzt und Geburtshelfer.
—3, Abend» von t>—di. lM
Deutsche Apotheke,
UapS H. F. Lobeck. u
(?. Lckmiclt A 00.,
DciltscheApotheke,
W. Nueh,
ag« von >2j—Z und «Vj—B Bon 8 llbr Abend»
7 Morgens in semer Woynung, No. 2»j
verfertiat künstliche ZSlve. welch» die natürlichen
Schonbei» und iibertteffen.
Elegani dieser Zähne >u überzeugen.
Preis - Halbe« Gebiß PA>. gan,e« Gebiß »30.
Auch werden Zähne ausgesüllt und schmerzlos ge
,-gen.
Lffire oberbalb MatbewS Apotbeke. läog
Gustav Hahn,
htutschtr
Advokat uud Rechts-Anwalt,
ei» Faid einschlagenden Mes»äfte "slelNin"
>en v n Vollmachten »nd schriftliche Arbeiten aller
Art a!d Hollektiontn, rülsstandige Vöbnung von
Ofsttieren und Soldaten, Pensionen für solche, die
m Dienste Verletzungen erhielten und ardeitSun
ähig wurden, und fürdieWitlwtN arfallcner Sol-
Halen, sowie Sollekiionen qe.,en die Vrr. Staatrn
Vässe für Solch?, welche nach dem Ausland
tifen, werden schnell ausgestellt.
Lfsice mit Stanlcv Woodward, ESq., Franklin
?traßr, der PreSbvterianischen Kirche aeaenüber.
'v. Januar ISSö. ba !
ChaS. Dupout Breck,
Advokat und Sachwalter,
„S locu m-Eigenthum.'."
Ferner Agent für hie Vveoming Cointh Mutual
Lerficherungs S«., inkorvorir« l8ä<». Kapklal über
Gesellschaft fährt fort, zu
in lsanderson u To.« gtge»-
,»?r dem Wvoming Hau«, Srranton. l«jr8
John <Y. Tailer»
Eedarstrase, Scranton,
aben stets einen gutgewählten Vorräth der besten
GroeericS „nd Proviflone«
Holz- und »orbwaaren, sowie eine mannigfaltige
Ua .re Preise sin» so billig al« in irqend einem
andere» Iticfchäfle, wovon sich da« dtulscht Publi
um gefälligst durch zahlreich»» Zuspruch übrr
euaen möge. Bedienung prompt unh Waaren
rei na» jedem Stadttheile grlitftrt. 2knB
Fischer « Assion.
Groeerien und Provtfloven,
immer vorräthig die beste Auswahl von
Mehl und Himer, deuische Früchte,
Zucker, .Zaffce. Ihee u. sw. las deutsche Pu
blikum ist eingeladen, un« mit semer Kundschaft
>u beehren un» flch zu übertrugen, »aß «ir die
beste Waare ,» dem billigsten Preise verkaufen
Inda Fischer u. Assion.
Völkers Henwage
Ich »nterzeichncter empfehle meine neu« Heu
«nage den Bürgern von Lcranton. Da ich »äa
li» Btweise in «eine HSnte bekomm?, daß ein
großer Schwindel mit dem Heu getrieben wird,
welche» nicht dier gewogen worden ist, und man-
an einer einigen Ladung um I—s
ger, fein Heu ,u kauftu, außer e» geivoaen
worden. Nah«» Auslunfi bei
ll)jrk6 ilhristian Völker,
Penn Are., nahe «Riinfter'» MödelAore.
Vsrsickeruoß,
Spedition—und—Wechsel.
H, Agent für die „Home Brrsicher.
Office, Av Lackawanna Avenue
Block), Zlmmer »«. l, odemuif. I6»S
»7. A Oc».,
> halten vorräthig und »erkaufen zn den niedrigsten
Sorten von verzierten «nd ge-
Tapeten <K Wandpapier,
Fenster-Vorhänge,
au» Leinwand »nh Papier, sowie «uch
Schul-, Plank- und Schreibbtcher,
Schreibmaterialien.
Leinwand-Vorhänge ««rde» auf Bestel
l»»g i» kurzer Zeit aogkfertiat und placirt. Taf
sel» und anderen Zubehör immer vorräthig.
SOI Lackawanna Avenue (Ecke von Lackawanna
und Washington Avenue).
Sprecht bei uns vor.
Die Deutschen werden finden, baß unser Ge
schäft gerade der Ort ist, wo sie prompt und reell !
behandelt werdt». (2loS) >
Karl D. Neuster,
Kappen- Fabrikant»
Einem geehrten deutschen Publikum di» erge
benste Anzeige, daß ich neben meinem woblassor
tirten Lager von Hülen und Kappen aller
Art auch Wollwaaren, Spielsache», Bii
cher ic. halte. Bestellungen auf deulsche und
l englische Bücher, hiesige und in Deutschland er
scheinende Zeilschriften und Pamphlet«
schnell und villig besorgt.
Um zahlreichen Zuspruch bittet
tSap? «-N D. Neuffer,
Günster « .HuU,
Großes Mobilien-Lager.
Lackawanna Avenue. Scrantou. Pa.
Alle Zeit in großer Auswabl vorrStbla, Bu
«aus, Loinmoden. Nachttische, gewöhnliche und
Beltstatten jeder Art, Matrazzen
kel- und andere Stühle, Kinherstühlchen, Mar
mor-Tische, Ruhbetten, Sopha'S, Spiegel jeder
Mrößekurz, alle in unser Jach cinschiaqeude Ar
likel, solid und hillig, als hie Zeilumständ» «» »,.
Lokal-Beränderung.
Möbeln! Möbeln!
Griefier K» Eo.,
SVL Lackawanna Avt., »ahe Washington Ave.,
zeigen hiermit dem deutschen Publikum an, daß
sie ihr Geschäft »ach ihrem eignen neuen Gedä-dt
nächste Thüre von ihrt« früheren Platze verlegt
haben.
rem geehrten Publikum für bisberiaen Zu-
Kruch dankrnd, geben wir zugleich die Vrrsich,?»
ung, daß wir unsere Kunde» auch in Zukunft
reell und billig bediene» werden.
Reparaturen prompt ausgeführt.
Ebenso empfehlen wir uns als Ltichcnbtsorgtr.
Scranton, 28. Ftbr. !BKK.
Zetckuen-Schule.
Nachrich», daß dir Zeichntnschult von nun an^in
de« Saale de« Harmonie Club, über Hrrrn Z.
?!<Wh«ik's Kleider-Magazin, gehalten wird.
»Ni«rrt>t)t wir» im Maschinen-, . Bau- und
Fretband-Zeichnen ertheil,. D->« Schilqeld de
trag» l!tn»s für die erste und einen Doli, für
die zweile Klasse. Unterrichtszeit srden Sonntag
von halb 9 bis halb l t Uhr des Morgens.
Scranton, de» Zt). Juni >B7».
I. Merz, Lebrcr.
Instrumental Unterricht.
Nach dem 4. Juli drginnc ich meinen neuen
TursuS in Violin-, Viola- und Eello-llnterricht.
Bnd. Zw A. Conrad, Musitledrrr,
Lindenstraße, zwischen Penn und Wvoming Ave.
ÄteneS
Etablissement.
Die Unterzeichneten machen die deutsch.» Sin-
Srranton und Umgegend aufmerk-
Klcwer-Gtschäst,
tu I. Zetdl-r's Gebäude.
und garantlren die beste und billigste Bedien»««
und den eralieken Schnitt in »er Stadt.
Ihr Deutsche, iiderzeugt euch und speecht ,or.
so werdet ihr befriedigt werden.
Zuspruch sehen achtungsvoll «nt-
«»nxelkoirtSedveiavr,
Zeidler«
Srranton. 29. April l8«g.
Wir zeigen nicht»»,
«eKsrxekHllitrrk,
Da« billigste Brocerie-Beschäft im Staate,
4VV j Lutkawanna N»e., > U»«
in Jakob Schläger« Backsteingrdäude,
Veeauto». P».
Srranton, Luzerne County, Pa., Donnerstag den 4. August 1870.
Gold!
Gold!
Gold!
Max lU6BB A Od.,
Nenem deutschen Store,
N». ISS Lackawanna Avenue,
FrilhliNlMaaren
Beste Eallco«, von <> -l lj Tenl«.
Deutsche« Tischlinnen für 35 Eenl».
für 27^Cent».
Tibet» für nur 20 Lent«.
Teppiche von allen Sorte» von 30 Cent« auf
«ärt«,
"°M. Rietz « Co.
Ro. 199 Lackawanna Avenue, in I. Ziidler'«
Block. l»°9
Oese»»! Oefen!
Waare^>ut! 23agkba
Henr» I. Zieqler,
Nachfolger von <Heo. Pfeffer, Tedarstraße.
Joseph Ober,
Blech-, Kupfer- ä- Eiseuwaaren,
stände, als Messer, Gabeln, Löffel,
Besonder« empfiehlt er seii»aufs daurrhaftestc
Nd D. I "
Möbelgeschäft.
' lle A 112
Scranton, Z. Dez. 1869 —ha
den niedrigsten Preisen »erkaufe».
Auf Leichenbegängnisse wird besonder«
Rüchich» genommen »n» alle« dazu gehörige
Joseph Becker,
Möbelhändler,
früher von Port Jen»!«,
kann,?'daß er in
ein Möbelgeschäft Richt nur hält er Mi-
Wer Baargeld b-t, kann hier außerordentlich
«ecke».
An Naucher.
Der Unterzeichnete, welcher durch jahrelangen
Betrieb seine« Geschäfte« stch alt» Bsrtheile i»
Einkauf»»» Taback angeeignet hat, e»pKehlt hier»
i mit einem verehrten Publikum seinen vorräth
»on Rauch-, Schnupf- und Kautaback, Cigarren,
Pfeife», Sigarrenspipe», f»«te alle in da« Aach
einschlagende Artikel.
Caspar Zwald, Sedarstraße, nebe» de«
Franklin Hotel. ZZdS
Neuer Store.
ftden <leda» und Piti»lon «venue, i/ seinem
Grocerie- und Pr»»isi»»«-Geschäst
eröffnet und ladet Areunde »nd Bekan»te zu »ahl
reichem Besuche freundlichst ein. Tr wird stch b«»
streben, nu r gute Waaren zu halte» und zu de«
billigsten Pre.'se» »erkaufen.
I4ap7»> Jakob Engel.
Mufik- Unterrieht.
Stunden Unterricht ,'»r glaut» un» sämmtliche
Blechinstrumente ,u er.'heile». Nähere« zu er
ftagen in der Wohnung Daniel aus
»er Nein»» glat.
7a» «Harle« lscherter.
Hauer Lt Wnnke,
Grocerieeu uud Pr^viflouen,
Mai»straße, H»»e .Varl,
neben dem Hotel de« Herr» Beo> ge Gräber,
b deutschen Publit um die erge.
wählten vorräth ,o» Proviant «nd Led,n«mU.
tew ,'n Hand halten und zünden billigst.« Preisen
Indem wir um zahlreiche» Z»s»r»>H Hilten,
geben wir die Bersicherunq. daß sowohl »Qualität
w,e Preise de, Waare» nicht« z» wünschr» übrig
lasse». »oapv
lakod Haun, z Sri-»etch «a»^.
«S" Ges«bäft4»Kurten.
Irs<l. Einsäen,
Architekt, BaumeisterLiZngenieur.
(Städtischer Vermesser,Z
, Office. Slil Sacka. Avenue, nahe Washington,
3lmz Scranton, Pa. 70,1j
li. Oampbell,
Sk e 6i> t s - A n w a l t,
pünktlich besorgt. 7j17i1
C. O. Garman, vsndie i»
PineßrootKohlen
2jlS lj
F. D. Collins,
StechtS-Anwalt,
Lfficee, No. 30k Lackawanna Avenue (über de»
Store v»» Gedrüder Orr),
tOj'7»a Seranto», Pa..
P eter Creter,
Ha«»-, Tcbtld»,
FreSco- St Ornamental-Maler,
William (Ilster. Friseur,
bält auf Vorräth Perrücke», Locken. Was
serfälle «nd fertiat Haararbeit«» seder Art
für Herren »nd Damen an. Rasiren. Haar
schneiden ». s. «. besten« besorg». ?l m,7«
Alexander Hätz»,
/rksco-, Haus- »nd Schild-Maler,
A. C. Konarfon,
deutscher Uhrmaiter Si Juwelier.
Whoniing Ave., grqenüber dem Wyoming Hau«,
Scranton, t(>. Jan. ISKK ba
E. Merrifleld,
Advokat und Sachwalter,
Office in Pauli'« Block, Lackawanna Ave
nue. !9mK
Friedrich Tcholl,
/rtscs-, Horn- »od Schild-Maltr,
Tedarstraße, im Hause von Jakob grick. Auf
trägt nimm» auch Hr. Charle« Tropp, No. 2l l
Lackawanna Avenue, entgtgen. l?f7»
Piano-Ünterri«bt,
erthtilt von Julius
Nachzufragen in Hulbert'« Musikalienhandlung,
Lackawanna Arenue, Scranton, Pa.
(7ap7o)
Ward A» Günfter,
«d»»?aten und Re«bt»»«uwälte.
Officr i« Jakob Schlägers Gebäude,
Ecke von Lackawanna und Washington Avenue,
Geheimnißvolle Pedlar,
Air Töchter des Schiffbrüchigen.
Roman au« dem jüngste» amerikanischen Kriege
von R. Leonhard.
(Fortsetzung.)
Eine Stunde war im Geplauder ver
gangen und im fröhlichen Gelächter dran
gen die Stimmen der beiden Einsiedler
«ohl «elter, als die Vorsicht gebot da
auf eiumal traten Prter und Scipio wie
der zu ibnen. Beide hatten einen schwe
ren Sack auf dem Nückel» und ließen den
selben mit sichtlicher Erleichterung auf den
Boden nieder.
„Holloh ! wa» geht dier vor?" fragte
Peter h«tchsch»rzhaft. halb beleidigt. „Man
glaubt stch wahrhaftig i« der Walpurgis
nacht aus d«n Brocken v«rs»tzt."
»Ja, Pettr, da müsst» Si» Ihr» Gristtr
sch»lt»n und «icht un«," sagt« Ernst la
chend. „Wir st»h»n hirr unter magischrn
Einflüssrn und stnd folglich nicht »»rant
wortlich."
Statt de» Antwort zähl!» P»t»r di»
Flaschtn im Sande und sagt» da»» h»ru
higt:
„Sie find noch alle da; ich glaubte
schon, die junge» Herr»» hätten stch »in»«
Affen gekauft."
«Rein, P«ter, s» schlimm ist e« nicht;
«ir find Beid« keine Freund« von solch»«
Gezüchte."
„Um so b«ss«r. Allel» w»nn Ihvnüch
t«»n f»id, so müßt Ihr doch «ins«h«n, daß
e« sehr riskant für »in Paar »ntwischt«
««fangen» ist, «in»n solch»» Sp»ktakl zu
machen "
»ir wirklich so laut? Nun,
e« soll nicht wieder geschehen; seien Ei»
als» nicht böse und erzähle» Sie un« lie
ber, wie es auf der Oberwelt au»steht."
„Schlimm genug, da« kann ich Euch
verflchern. Da« ganz« Rebellennest
schwärmt wie die Hornisse und wen» wir
nicht bei Zeiten fir diese Borräth« gesorgt
kälten, so könntet Ihr jetzt von der Luft
leben."
„Aber was habt Ihr denn?"
„Einige hundert Pfund Weizen- und
„Gerechter Hlmm«ll Und da» sollen
»tr alle« »»rzrhre»? Da« steht ja au«,
»ie eiue förmlich« velageruag."
„Könule so etwa« w»rd»u. Aug»abiick
lich nach dem Nordrn zu »ntwischea ist g»-
rad»zu unmöglich und wenn man da«
große Risiko bedenkt, da« Ihr »ri solchrr
G»l»g»nheit laufen müßtet, so kommt e«
mlrvielklügervor.ruhigindiesem Schlupf-
Winkel zu bleibe» uad «in« pass«»d» G»l«.
g»nh»it abzuwartr». Einmal srid Ihr »i
-n»m R»btll»ngefängniss« entkommen: ein
zweite» Mal möcht» Euch dl»« so leichl
»Si« haben Recht, Peter, und wir zö
gern auch keine Minute, un« ganz Ihrer
Leitung anzuvertrauen. Nur will e« mir
dedüi.ken, al« wenn eln verlängerter Auf
enthalt hle» am Ende langweilig werden
möchte."
„Seid ohne Sorge», junger Herr!"
lacht« Peter, „wer weiß, wie bald das
Schicksal für mehr Zeitvertreih sorgt, al«
Euch willkommen ist. Jetzt aber erbebt
Euch gefälligst und helft di« aud«ru Sa
chrn h«r»infchafft», w»lch» draußtn am
Wass»rfall liegen."
Alle »ter machten stch nun auf und hol
te» am Ufer de» Basfin« »In Dutz»nd
größtr» und klrlner» Säcke, welche bei spä>
terer näherer Besichtigung die verschieden
artigsten Geg»astä«de zeigt»». Da war»»
Eßwaar»n u»d Kleidungsstück» un» P»ter
gab Ernst zu verstehen, daß Alle« von
Elise stammte und schon letzte Nacht vom
Herrenhause »ach Gclpio'« Wohnung ge
schaff« worden s»i. Da man stch g»sch»ut
hatt», noch mehr Personen in'« Geheim
niß zu ziehe», so hatte» Werner und seine
Tochter stch gezwungen gesehen, selbst mit
Hand an'« Werk zu legen und den größten
Theil der Nacht zu arbeiten. Auf diese
Weis» war »s g»lu»g«n, di» Sach»« unbr
m»rkt »ach Scipio'» Hütte zu bring««;
aber da» war auch Alle» gewesen und da
man am Tag« nichts vorzunehme» gewagt
hatte, s» war drr Transport nach der
Grotte eine Aufgab» der nächsten Nacht
gebli»b«n. Mau war übrigeu« kel»» Mi
nul» zu früh skrtig geworden, denn noch
lagen die l»tzt»n Säck» jenseit« des Bas
sin«, als vo» Scipio'« Wohnung h»r »in
Lichtschimmer durch's Gebüsch drang und
augenscheinlich näher kam.
~Jetzt eilig!" rief Peter und belud sich
mit einem Sacke. Di« And«rn »ahm«»
was übrig war und folgten Peter über
den Steg, welcher schleunigst iu die gel«,
spalte gezogen wurde. Dort standen die
Liere stlll und warteten mit Herzklopfen
auf die-Eut»>icklung der kommenden Ereig
nisse. Ja weniger als fünf Minuten
schwebte die Laterne schon am Nand» d»«
Waff»rb»ckens und in Gesellschaft des Trä
ger» befanden stch noch fünf bi« sech«
dnnkle Gestalt»». Ob und was st» spra
chrn, konnt» man hiater de« Wasserfalle
nicht verstehen, indem der plätschernde
Strahl alles andere Geräusch ühertönte;
allein da« Hiu- und Herschwebeu der La
t»ra», ihr» höh»r» und ti«s»r» St»llu»g b»«
kündeten zur Genüge, daß der Träger in
ihrem Scheine etwa« suche.
„Wenn die Schufte nur unsere Spuren
nicht sehen," flüstert« Trust Peter i»'s
Ohr.
„Da« hat keine Gefahr; der Boden ist
<u steinigt um da« Basst». Wa» ich h«.
fürchte, stnd die Hund»; alltin st» fch»inen
beute Abtnd keine bei stch zu habe«. Seht
Ihr, Sie gehen schon."
So war e« auch.
Ohne «»tterrn Z»itv»rl«st wurd»n nun
di» Vorräth» in'« Magazin g»schl»ppt und
dort g»ord»«t. Da gah e« Schtnk»» und
Speckseiten, trockne Pflaume» und Apfel
schnitze, Ps»ff»r, Salz uad sonstige Ge.
würz», kur, »in» Sammlnng von Vorrä«
th«a, wtlch« d«utlich bewiese«, daß der
Krirg in Wtrnrr'« Hause bi« jetzt keinen
Mangel verursacht hatte.
„Ihr könnt da« All»« ohn» Ekel eff»n,"
sagt» Peter lachend, „denn e« find nörd>
licht Waare» au« den Händen gut»r
llniensleute, w«lche gute Baumwolle In
„Da« möcht» »ns»r G»wiss»« beruh!-
g»n," »ntgegn»t» Ernst, „u»s»ra App»ti«
wird »« schwtrlich b»elnfluss»n. D»rs»lb»
würd» stch a» »twa« R»b»ll»ng»richt nicht
gtstoßen hab»« u«d w»«n »ir dl»s« Sa
chen nicht bkzwingt«, so könnt» Si» dar
auf schwören, daß »« di« Z«it «nd nicht
di« Eßlust ist, w»lch» un« mang»lt. Wa«
sagt Du dazu, Elia«?"
»Ich sag», daß »« nach «i»«m lang»»
Aufenthalte schm«ckt uud daß »« am E«d»
am Beste» wär», un« an d»n Bau »ln»«
Haus»« zu macht»."
„Nur z« gespottet, di» jung»» Herr»»
»»rden sckon zahm wrrdrn. Wenn »in
vaar Wochra 'rum stnd, so w»rd»a «ir ja
s»h«n, wie viel vo» alle» dies»» Sach»n
«och da ist."
..Ja. Peter, aber wie soll»» wir st« d«»n
,»bereit»»? Wir haben ja k«i«»n Ofen
„O doch! ich kann koch««!" »I»f Ellas
so eifrig, daß er selbst darüber erschrack
und bis a» die Ohre« erröthete.
„Nun und »in Of»u ist »h»nsall« lticht
zu mach»». Scipio und ich hatten voe
Jahren »ia»o h»rgestellt mit »in»r Thür
und Eisrnplatt»; virlleicht ist er noch in
guter Ordnung; wie steht's damit, Sci
pio?"
Scipio berichtete, daß noch Alle» in
Ordnung sei, mit Au«nahme einiger her
ausgefallener Steine, welche leicht einzu
schieben seien.
„Vortr«sflich," sagt» Peter, „wenn wir
jetzt etwa« Brennholz hätten, so könnt»
d»r B usj» hi»r uns glrich »in» Prob» s»i.
nrr Geschicklichkeit geben. Scipio und ich
haben noch nicht zu Nacht gespeist und
wenn Ihr zwei im Gefängnisse nicht bes
ser gefahren seid...."
„Oh doch! wir haben Austern mit
Champagner gehabt."
„Wirklich? Nu», es ist schon eine Weile
her und e» sollte mich gar nicht wundern,
wenn die Nachtlust Euern Apprtitt auf'«
N»u» ang»frischt hätte. Scipio, kannst
Du nicht ei» paar trockne Zweige herbei
schaffen."
„Ich kann e« versuch»»," »ntg»gn»t» d»r
Schwarz» und ging mit der Laterne in der
Hand von dannen. Elia« begleitete ihn
und bald fanden die zwei genug alte
dürre E»d»rzw»ig». um »in kl»in»« F»uer
zu nähr»». Mit dirfem Brrnnholz ging»»
st» nach einem Theile der Felswand, wel
cher etwa 10 Schritte von drr Vorrath»-
kamm»r »ntf»rnt s»i» möcht». Neugierig
blickte Elia« hin und sah beim Scheine
der Laterne, wie ein roher Feisvorsprung
mit viel Geschick in einen Herd umgestal
tet war. Ueber dem Herde war ein hölzer
ne» Dach angebracht, welche» einst den
Rege» abgehalten hatte, jetzt aber im
äußerst baufälligen Zustande befunden
wurde. Der Rauchfang bestand au« einer
enge» Felsspalte, welche vorn durch Stei
ne abgeschlossen war.
„Da» ist ja »in» ganz» Aüch»," m»i»t«
Elia« und Hais Scipio da« Holz z»rbrr
chen und unter die Platte schieben; dann
hielt er ein entzünde,/» Schwefelholz an
etwa« Papier und setzte dergestalt das
Holz ohn» Müh« in Brand. Mit beinah»
ltndischtr Frtud« bewacht» »r den Fort
schritt de« feurige» Element« und sagte zu
„Nun geschwind einen Kessel mit Was
ser, Scipio. Wir wollen den Herren schnell
eine Tasse Kaffe« kochen und ihnen zeigen,
daß drr Elia» auch zu etwa« nütze ist."
Scipio nickte und schleppte Wasser her
bei, währeud Elia» fortll«s und au» den
Vorräthen Alle» hervorholte, wa» zur Be
reitung d?» erwähnte» Getränke» nöthig
war. Schon kocht» »« im Kessel, der ge
mahlen» Aaff»» wurde ln die Kanne ge
schüttet und obendrauf das kochende Was.
s«.
„Ich muß sagen, Du giebst einen gu
ten Feldkoch ab," sagte Ernst, welcher mit
Peter nu» auch zum Herde getreten war,
„ich glaubr, Do hast zu Hause Magd g».
spi»lt."
„Da« kommt Euch jetzt zu Statten,"
sagt» P»t»r. „Dir «dl» Kochkunst ist ganz
und gar nicht zu «»rächten. Ein« übri
gen« müßt Ihr nicht außer Acht lassen;
Eur» Leckerbissen müssen alle oder doch
meisten« bei Nacht bereitet «erden, damit
Euch der Rauch «licht verräth."
„Ob «eh! da« ist wahr; Da müssen
«Ir Morgen« unsern Kaffee kalt trinken."
„Und ohn» Milch l"
„S»ht doch di» L»ck»r«aul»rl Urbri
q»n« ganz so schlimm ist dir Said« nicht.
Ein bi«chen trockene« Holz zum Kaffeeko
chen giebt nicht viel Rauch und wa« di«
Milch anb«trtfft, s» hat Miß W«rn«r
schon b«sti«mt, daß «ine von den Ziegen
der Plantage hi»rh»rg»bracht wrrd», um
di»s»m Mangtl arzuhelstn."
«Oh da« i>t herrlich," rief Elia«, „ich
kann auch melken."
„Du bist ja »in ganzer Kerl," spottete
P»t»r, „zl»h noch Unterröcke an und Du
bist eine vollständige Bridget."
In Elia« Besicht» stl»g »in» »»rräthrri.
sch» Glut auf; all»iu di» h«rg»nd» Dun
k»lh»tt h If ihm üb»r all» B»r>»g»nh»tt und
»r lag f»in»n Pflicht»« al« Koch so »ifrig
ab, daß »r die Bemerkung ganz überhört
zu haben schien.
Endlich war alle« f«rtig. In Erman
gtlung d»r Tassen wurde der Kaffee in
Vlechgefäße geschüttet und trotz der Er
mangelung von Milch «»«gezeichnet ge
fünde«. Schinken und Brod wurden an»
geschnitten und fanden so r»iß»nd»n Ab
gang, daß di» Furcht vor »er Uu»rfchöpf
llchk»lt d»r Vorräth» zl»mlich ung,gründet
schien. Ueber dem Essen und Trinken
wurde übrigen« auch da« Spr»ch»n nicht
«ergessen und so wird e« den Leser »ich,
Wundtr nrhm»n, daß »in» spät» Stunde
herangeschlichen kam, ohne deß die G».
sellschaft e« merkte. Endlich sah Peter
zufällig nach der Uhr und sagte:
„Wahrhaftig, »If Uhr vorbei. Scipio,
e» ist hohe Zeit, daß «ir ausbrechen."
„Könnt Ihr die Nacht über nicht hier
bleib»« ?"
Ao. 31.
..Nein, da« geht nicht. Es ist fatal
genug, daß Scipio nicht zu Haus» war.
al» di» Rebellen ihren Besuch abstattete» ;
denn dort waren ste, darauf möchte Ich
schwören. Ich hatte eine halbe Ahnung
und brachte glücklicherweis« mein Gepäck
auf die Seite, sonst würde ich e» wohl
niemals wiedersehen. Es ist schlimm ge
nug, daß sie ein leere« Haus fanden und
Scipio wird wohl scharf examinirt wer
den. Wir müssen eben da» Hau.' umge
ben und von der Richtung »er Plantage
kommen. Wenn ste hernach examlnlre»,
so lügen wir tapfer darauf los und beru
fen uns aus Miß Werner. Iyt gut»
Nacht, Kinder, treibt gefälligst keinen Bor
witz und «erlaßt auf keinen Fall Euer
Versteck, ohne mich gesehen oder von mir
gehört zu haben."
Peter und Scipio brachen auf und Ernst
uad Ella» gaben ihnen das Geleite bi« au
den Wasserfall.
„Behaltet da» Brett für Euch." rief
Peter unserm Freunde ln'» Obr, ..wir ha
ben noch ein andere» und Ihr könntet
diese« möglicherweise brauche». Allel»
wie gesagt, seid vorsichtig und geht nur
im höchsten Nothfälle von hier fort. Wen»
nicht» passirt, statte ich Euch morgen wi»-
d»r »tn«n Btsuch ab. Gut« Nacht."
Peter und Scipio überschritten de»
Steg und verschwanden augenblicklich ln
der Dunkelheit. Ernst und Elias zöge»
sodann das Bretl ein, suchten ihre Kam
mer wieder aus, wickelten sich ,n ihre Decke
und bewiesen durch ihr baldiges »lese«
Athmen, daß ihre Schläfrigkeit durch dle
jüngsten Ereignisse nicht Im Geringsten
gelitten hatte.
Lang und tirf war lhr Schlummtr und
die Sonne vergoldete schon die Bäume
und gelsenspitzen, welche da« Thal eln
schlösse», als der eine der Schläfer stch zu
regen anfing. Es war Elia«. Er rieb stch
die Augen, richtete stch auf dem Ellenbogen
auf und warf einen verwunderten Blick
auf seine Umgebung, als wollte erfragen,
„wo bin ich?" Als sein Auge auf de»
! schlafenden Kameraden fiel, schien er über
! die große Nähe desselben zu erschrrcken.
! denn er rückte scheu zurück und vergrößerte
den Al stand zwischen ihnen. Ein zweiter
Gedanke aber macht« ihn darüber lache».
Er stand leise auf, beugte stch üb«r d«»
Schlaf«» und b«trachtrt« ihn mit «inem
Blicke, in welchem Freundschaft, ja Zärt
lichkeit lag. Icht regte sich Emst und
scheu wie ein ertappter Sünder sprang
Elia« ab und in's Frei». Erst al« »r d»a
Platz vor d»r Hohl» »rrricht hatt», stand
»r wieder Hill, legte die Hand auf da«
klopfend» H»r, knd bot dir h»iß» Wange
»er frischen Morgenlnft. Noch »inen Blick
warf er dann auf den Schläfer und eine»
zweiten und dritten auf seine wunderbare
Umgebung. Wa« er im Dunkel der Nacht
nur geabnt hatte, da« nahm nun eine
feste, bestimmte Gestalt an, obschon nicht
dieselbe, w.lcke seine Pbantasie ihm gege
ben hatte. Tie Einbildung blieb wett hin
ter der Wirklichkeit zurück und wenn Elia«
nicht gezwungen gewesen wäre, dem Zeug-
niß seiner Augen Glauben zu schenken, so
hätte wohl selbst da« beste Zeugniß au«
Andtrrr Munde nicht genügt, ihn glau
ben zu machen, daß die Natur i» ibrer
Laune einen solchen Platz geschaffen. El
nige Minuten gab er stch riner stummen
Anschauung hin; dann aber nahm die
praktisch» Seite seine« Eharakter« wieder
die Herrschaft ein, und stch sammelnd, eilte
er leichtfüßigen Schritte« über den Rasen
platz, um stch den Schlaf au« den Augen
und den Staub des gestrigen Tage» von
Gestcht, Hal« und Händen zu waschen.
Die Jacke legte er dabei ab. alleia nicht
ohne erst »inen sch»u»u Blick in di» Rich
tung nach Ecnsten'» Gchlasgemach gewor
fen zu haben. Nicht» war zu sehen und
zu hören und mit wieder gewonnener Si
cherheit tauchte er die Hände in das klare
Element uud ließ »s über die entblößten
Theile seine« Körp.r« lausen. Gestcht,
Hals und Hände waren von der Sonne
gebräunt; allein der D?>erarm und dle
Schultern, so weit sie sichtba.'waren, zeig.
Schnell war die Waschung beendigt uad
nun machte sich Ellas mit sichtbarem
Wohlgefallen an dl» Zub«r»ituag »l»»«
Frühstück». Am Fuße ter Felse» läge»
ziemlich viele trockene Zweige, welch« vo»
oben herabgefallen waren. Di» trockensten
davon sammelt« er und wiederholt« dann
da» Verfahren de» letzte» Abend«. Al«
da» Frühstück fertig war, legt» er et» paar
reine Handtücher auf den Bod»n d»r Bor
ratdskammer, setzte die Sachen darauf uud
weckte dann mit freudiger Erwartung fei
nen Freund und Gefährten. Ernst fuhr
auf und gebeidete sich ziemlich ebenso, «ie
Elia» stch vor einer halben Stund» geber
det hatte, nur ml» dem Unterschiede, daß
er nicht mit den Augen, sonder» mit der
Zunge fragte: „wo bin ich?"
„Wo audec«, al« iu Merll»'« Zauber
t Siehc vierte