Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 07, 1870, Page 4, Image 4

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    (Fortsetzung von der ersten Seite.)
„Das schöne Kind mit dem Medaillon."
„Das Du mit Kuchen beschenktest?"
„Ja! ja! Dasselbe."
Elise schickte die Augen suchend umher.
„Ich sehe es nirgends. Aber laß das
lieber, Mutter, wie fühlst Du jetzt? Du
hast mich arg erschreckt. Willst Du Dich
nicht lieber in den Wagen begeben?"
„Das Kind. Elise, da« Kind muß ich
haben. Wo ist e« hingegangen?"
Ein Herr, der nahe gestanden hatte und
Deutsch verstand, trat jetzt berzu und
fragte:
„Meinen Sie ein hübsches Kind in
Begleitung eine« ältlichen Paares?"
„Ja, ja! oh! sagen Sie mir um Got
teswillen, wo ich ste finden kann."
„Sie sind eben in jenen Bahnzug ge
stiegen; aber Sie müssen sich eilen, denn
der Zug wird augenblicklich abgehen."
Frau König eilte in der angedeuteten
Richtung davon—aber zu spät. Sie war
noch st) Schritte vom Zuge, da fetzte der
selbe stch schon in Bewegung. Sie rief
und winkte, aber Niemand sah und hörte
sie und, das Gesicht mit den Händen be
deckend, brach sie in ein bitteres Schluchzen
au«.
Alles dies war Elisen hötst seltsam.
Noch niemals hatte sie ihre Mutter so
aufgeregt gesehen und brannte daher vor
Ungeduld, die Lösung dieses Räthsels zu
erhalten. Allein Frau König konnte sich
so bald nicht erholen.
Es.dauerte eine geraume Wcile, bis sie
sich fassen und der Tochter zusammenhän
gende Mittheilungen machen konnte.
„Jenes Kind trug ein Medaillon, wel
ches einst mir gehörte," sagte ste endlich
und ihre Stimme zitterte noch immer vor
Aufregung.
„Ein Medaillon von Dir? Wie ist das
möglich?"
„Es scheint unmöglich, allein ich könnte
darauf schwören. Es stellt eine Schlange
vor, welche sich in den Schwanz beißt und
deren Augen aus Rubinen bestehen. In
der Mitte stehen zwei Buckstabe», K. und
A. in einander verschlungen. Es sind die
Ansangsbuchstabe» meines Namens und
des Deines Vaters."
„Aber Mutter, Du mußt Dich irren
Wie sollte jenes Medaillon in den Besitz
eines fremden Kindes kommen/"
„Das weiß der Himmel. Aber ich bin
meiner Sache nur zu.'gewiß. Erinnerst
Du Dich der traurigen Geschichte von
dem Verluste meiner Familie?"
„Ach!" nur zu gut, Mutter."
„Nun wohl; meine älteste Tochter, Ma
rie, trug jenes Medaillon, als das Dampf
boot unterging. Wäre es nicht möglich..."
„Mutter!"
«Ich Zittere, Folgerungen daraus zu
ziehen. Sollte es möglich sein..."
„Daß sie gerettet wären?"
„Sie und die Andern."
„Oh! welches Glück!"
„Fast mehr, als ich tragen könnte!"
„Mutter, laß u»S hoffen!"
Frau König schüttelte den Kopf.
„Ich darf mich der Hoffnui g nicht zu
rasch ergeben; eine zweite Enttäuschung
möchte zu viel für meine Kräfte sein."
„Aber, wenn Marie nicht geiettet wäre;
wie käme dieses Kind zu dem Medaillon?"
„Wie käme es dazu, selbst wenn ste ge
rettet wäre; wohin ich blicke, zeigen stch
Räthsel und Dunkelheit."
„Nein, Mutler, niemals!" sagte Elise
erschreckt, „die Erde trägt den Bösewicht
nicht, der so etwas wagen würte."
„Kind, Du kennst nicht die Schleching
keit der Menschen."
„Nein, Mutter, ich will's, ich kann'S
nicht glauben. Eine Ahnung sagt mir:
Marie lebt, alle unsere Lieben leben."
„Und wenn e« wäre: wo sollen wir ste
suchen?"
„Du hast Recht," sagte die Mutter und
Die Gestalt hvd sichi das Auge leuchtete
und mit Energie that sie die nöthigen
Schritte. Da da« Gepäck nach Pittsburg
„gecheckt" war, beschloß man, , s auf dem
zu früh; denn kaum standen die beiden
Damen wieder auf der Plattform, so läu
tele die Glocke und der Zug ging von dan
nen. Derselbe Zug. womit sie noch vor
wenig Minuten die Heimath zu erreichen
gehofft hatten.
So ist es im menschlichen Leben; die
großen Ereignisse, von welchen wir Wun
der erwarten, verlieren sich spurlos, «nd
kleine unbedeutende Umstände, welchen
wir nicht das geringste Gewicht beilegen,
beeinflussen unser Schicksal und gestalten
unser Leben.
„Was sollen wir nun zuerst thun?"
fragte Frau König, mit einem Tone, wel
cher kaum noch ein Spur von der kürzli
chen Erschütterung zeigte.
„Ich denk», wir gehen an's Billetfenster
«nd stellen dort Erkundigungen an. Viel
leicht weiß der Cafflrer, wohin die Leute
ein Billet gelöst haben."
Sie gingen »ach der Billetossice und
erkundigten sich. Der Beamte dachte nach;
allein vergeben«. Er waren so viel» Bil-
let« gelöst worden, daß er stch nicht best»-
nen konnte. Vielleicht wußte e« der Con
dukteur.
Aber der war fort.
Ein nun, so konnte man telegraphiren.
kunft geben und zur Entdeckung der frag
lichen Personen bebüiflich fein würde.
Frau König sah ein, daß die« das Beste
sein'würde. Sir ging mit Elisen nach der
Telegraphenoffice und übersandte eine
Botschaft in angedeutetem Sinne. Sie
bat zu gleicher Zeit um Antwort und be
schloß, bis zur Ankunft derselben auf der
Station auszuhalten. Es waren lange
Stunden, welche sie dort verbrachte, lang,
wegen Mangels an Zeitvertreib, doppelt
lang aber wegeu ..r Ungeduld, womit sie
auf Antwort wartete. Endlich kam der er
sehnte Augenblick. Der Operateur erschien
mit einer Depesche im Damenzimmer und
händigte ste Frau König ein. Ihr Herz
klopfte stürmisch, als sie las:
Die Personen waren auf dem Zuge;
stiegen in L. au«.
Ihr
N. N., Conducteur.
„In L.?" jammerte Elise, „oh weh!
Ehe wir hinkommen, sind ste über alle
Berge."
„Wir habe» einen Fehler gemacht,"
sagte Frau König. „Wir hätten nach den
Zwischenstationen telegraphiren sollen,
dann hätte der Conducteur eher Nachricht
erhalten und die Leute im Auge behalten
„Aber, was ist nun zu thun?"
„Verlierst Du den Muth so schnell?
Ach. Kind, ich will ganz andere Probe»
bestehen, wenn ich nur ani Ende Erfolg
habe."
„Du hast Reckt, Mutter; ich will nicht
mehr klagen. Alle!» was gedenkst Du zu
thun?,"
„Wir müssen natürlich nach L. gehen.
Komm' laF uns fragen, wann der Zug
abgeht."
Der nächste Zug ging Abends um 9
Uhr ab und wieder mußten ste langweilige
Stunden verbringen, ehe sie in den Wa
gen steigen und abfahren konnten.
Noch nie war ihnen der Zug so langsam
gegangen, ihre Gedanken flogen weit vor
aus und hatten längst das ganze Städt
chen durchsucht, als sie in Wirklichkeit an
kamen. In fieberhafter Eile stiegen ste
aus und wandten sich nach dem Hotel des
Städtchens, welches nahe am Dipot stand.
Der Wirth war trotz der späten Stunde
noch aus und bewillkommnete seine Gäste
aus's Freundlichste.
„Haben Sie mit dem NachmittagSzuge
Gäste erhalten?" fragte Frau König.
„Ja wohl, Madame. Es hat mir al
lerdings eine Familie die Ehre erzeigt, bei
mir einzukehren. Kennen Sie vielleicht
die Leute?"
„Wir glauben es wenigstens, obschon
wir nicht wissen, ob es die Rechten sind.
Wie viel sind ihr-r?"
„Ein hübsches Kind?"
„Ein wahrer Engel, Madame."
„Und die Erwachsenen ältliche Leuie?"
~la, ja, so etwas der A>t."
Frau König warf Elisen einen vielsa
genden Blick zu.
„Können wir diese Leule noch heute
Nacht sehen?" fragte sie weiter.
„Sie sind schon drei bis vier Stunden
zu Bett, indessen wenn die Sache dringend
ist. Wen soll ich melden?"
Ja, wen sollte er melde»? Würde» die
fraglichen Personen bei Nennung eines
wildfremde» Namen» ihre warmen Ouar
tiere verlassen? Es war nicht wahrschein
lich und Frau König war gezwungen, ihre
Ungeduld zu zügeln.
„Lassen Sie nur," sagte sie, „ich habe
mich ander« besonnen und will lieber bis
morgen warten. Allein sorgen Sie wohl,
daß wir die Zeit nicht verschlafen und die
Fremden vergessen. Es liegt mir sehr viel
Der Wirth versprach pünktliche Erfül
lung ihrer Wünsche und führte die Beiden
auf ihr Zimmer, wo sie zwar die Betten
aussuchten, nichtsdestoweniger aber eine
schlaflose Nacht verbrachten. Mit dem
ersten Grauen de« Tage« waren sie schon
wieder auf und als der Wirth endlich er«
schien und ihnen meldet», daß die Fremden
beim Frühstück säßen, hatten sie schon stun
denlang gewartet. Klopfenden Herzens
stiegen sie die Treppe hinunter, öffneten
die Thüre mit gespannter Erwartung und
sahen stch drei fremden Personen gegen
über, welche ste nie vorher im Leben gese
hen hatten. Da« Kind, ein hübsches, klei-
Paar vom Bahnhose und wahrscheinlich
die Eltern de« Kindes, was mit jenen
nicht der Fall war.
Mutter und Tochter sahen sich in stum
mer Verwirrung einander an, bis endlich
die erstere sich damit bei den Fremden ent
schuldigte, daß die Sa»e aus einem Irr
thum beruhe. Der Wirth lud ste zum
Essen ein, allein ihr Appetit war vergan
gen und ste fühlten keinen andern Drang,
al« den, schnell aufzubrechen und ihre
Nachforschungen anderswo fortzusetzen.
Wir wollen ihnen nicht weiter folgen;
nur da« will ich noch sagen, daß die Jagd
eine erfolglose war. Manchmal glaubten
ste, auf der rechten Spur zu sein; allein
immer und immer wieder sahen sie sich ge
täuscht und immer mehr schwand die Hoff
nung, da« Dunkel zu erhellen, welche» sich
nach der gemachten Entdeckung so plötzlich
wieder auf die Sache gelegt hatte. End
lich gaben ste auf, nicht, weil ste die Lust
verloren hatten, sondern weil ihnen die
Gelegenheit dazu mangelte. Ohne alle
Spur hlindlings in der Welt umher zu
fahren, kam ihnen doch etwas sonderbar
vor, u»d ste beschlossen deßhalb, nach Hause
zurück zu kehren, nachdem sie vorder noch
eine Aufforderung in den gelesenstcn Zei
tungen hatten einrücken lassen. So blieb
ihnen immer noch eine schwache Hoffnung,
aber glücklicher hatte die Entdeckung sie
nicht gemacht, zumal die Mutler nicht,
welche dadurch aus dem ruhigen Zustande
nahmen Ernst und seine gefährliche Expe
dition ihre Gedanken dergestalt gefangen,
daß ste nur in Zwischenräumen an andere
Sachen denken konnte. Loswerden aber
nng nicht und oft war ste mit der Person
zu vergleichen, welche Nachts im Traume
das große LOOS gewonnen hat und beim
Erwachen das ganze Glück in Nichts zer
rinnen steht.
Elise wurde weniger berührt durch da«
Nichterlangen eine« Gute«, dessen Werth
ste nie kennen gelernt hatte. Außerdem
waren ihre Gedanken gänzlich mit ihrer
Liebe beschäftigt und sie fühlte stch glück
lich, wenn sie in Ernstens Briefen las:
„Ich bin gesund und zufrieden, d. h.
ich würde in der Erfüllung meiner Pflich
ten meine gänzliche Zufriedenheit finden,
wenn die leidigen weite» Strecken nicht
zwischen uns lägen. Wie es ist, führe ich
eigentlich nur halb Krieg, denn mit den
Gedanken an Mars und sein wildes Ge
folge mischen sich diejenige» au eine süße
Göttin des Friedens, welche trotz der wei
ten Entfernung immer uud immer an mir
zieht
Um Dir die Sorge über meine
Gesundheit zu ersparen, will ich Dir mit
theilen, daß ich gegenwärtig in den Hän
den eines Dieners bin, welcher die Krone
aller Diener ist. Er nennt sich Elias,
Elias ja so, den ander» Name» weiß
ich selbst nicht. Thut auch nichts zur Sa
che, werde ihn bei Gelegenheit einmal fra
gen. Wie er z.i mir gekommen ist »nd iä,
zu ihm, kann ich Dir wirckiich nicht genau
sagen. Am Ende war es Bestimmung,
Venn wir passe» ganz vortrefflich zusam
men, und wenn er mit mir so gut zusrie
den ist, wie ich mit ihm, so muß er ganz
behaglich fühlen. Ich glaube, fein Name
war eine Art Empfehlung für ihn, indem
er dem Deinen ähnelt und—richtig! jetzt,
wo ich daran denke, ähnelt er Dir in sonst
noch Etwas. Er hat das sanfle, zarte
Wesen an stch fast zu zart für einen
Soldaten ja, potzlausend! er hat auch
Deinen Blick, der Elias und jetzt, wo ich
das auSgefunden habe, werde ich ihn stun
denlang zu mir ordern, in fein Auge
schauen und dabei träumen, ich wäre weit,
weit fort, meiner kleinen Frie
densgöttin, bis der Donner der Kanonen
mich daraus erweckt. AppropoS, was die
Kanonen anbetrifft, so brauchst Du Dich
noch nicht zu ängstigen; bis dahin habe
ich nur unsere eignen brummen höre».
Rosekranz macht iroch iinmer keine Anstal
ten, vorzudringen, was bei einem so gu
ten General gewiß seine Ursachen haben
> muß. Aber halt, ick berühre da Contre
! bände, die nickt aus dem Lager gesckmug
! gelt werden darf .
Das Abenteuer
mit dem Medaillon ist allerdings merk
würdig. Schade, da>i ich hier gebunden
bin, sonst würde ich nicht ruhen und ra
sten, bis ich diese Sache ausgeklärt hätte.
Nun, was nicht ist, kann vielleicht werden.
Jetzt, lebe wohl, mein Liebchen, schreibe
bald Deinem treuen Er» st."
Drittes Buch.
Erstes Kapitel.
Bei MurfreeSboro lag die Unionsar
mc». Wie ein ruhender Koloß dehnte
und reckte sie die Glieder nach allen Sei
ten, um ste dann wieder einzuziehen, ähn
lich einem Menschen, der vor Langeweil»
ein Gähnen unterdrückt und stch streckt.
In der Mitte lag die Hauptmacht, dann
folgten die Piquet«, dann die Feldwachen
und Vorposten und aus der Vogelperspek
tive möchte da« Heer etwa wie eine große
Spinne ausgesehen haben, deren lange
Beine ein unangenehmes Umklammern
drohten.
Aus diesem Lager «and stch eines frü
hen Morgen« eine Schaar Reiterei, welche
von einem Lieutenant geführt wurde und
etwa 50 Mann stark sein mochte. Ein
Dutzend großer vierspänniger Leiterwagen,
welche de» Zug begleiteten, ließ auf die
giertrain erblickte.
Der Zug bewegte stch in südwestlicher
Richtung und war schon 4 bis 5 Meilen
von dem Lager entfernt, als die Gegend
anfing, den Charakter zu wechseln. Das
Terain wurde wellenartig und hier und
dort zogen stch schmale Waldstreifen über
das offene Land.
„Das Land ist doch arg ausgesogen,
Elia«," sagte der kommandirende Offizier
zu einem jungen Burschen, der an seiner
Seile ritt. „Meine Order« veibieten mir,
mich weit vom Lager zu entfernen und doch
sehe ich keine Möglichkeit, in der Nähe
meine Wägen zu füllen. Wir müssen eben
ri«kiren, noch ein wenig weite, zu gehen;
was denkst Du?"
„Ste find befehlender Offizier," lautete
Weichheit das jüngst zurückgelegte Kna
benalter in Erinnerung brachte. „Wohin
Sie führen, da folge ich und meine Käme
„Ich weiß, Du bist ein braver Kame
rad," entgegnete der Lieutenant und sah
dem jungen Soldaten liebevoll ins Ge
sicht, „obschon ich nicht verstehe, weßhalb
Du mir so fest anbängst, wie mein zweiter
Schatten. Ich sehe, ich muß mich schonen,
test Du leicht mit davon betroffen werden
und Deine Mutter Volte einen hübschen
Sohn zu beweinen. Du hast doch noch
eine Mutter?"
„Nein, Herr Lieutenant."
„Aber einen Vater?"
»Ja, Herr Lieutenant," entgegnete der
Soldat und feine Stimme zitterte.
„Nun gut, diesen Vater dürfen wir nicht
betrüben. Aber, da wir von ihm sprechen,
wie nennt er stch doch gleich? Du bist nun
schon fast zwei Monat in meinem Dienste
»nd ich vergesse immer wieder Deinen
Namen. Ist das nicht seltsam?"
„O nein, was thut der Name zur Sa
che? Ich könnte Ihne» nicht treuer ge
dient haben, wenn Sie auch meinen Na
men behalten hätten. UebrigenS steht er
auf der Musterrolle."
„Das ist wahr. Allein, ich habe nie
mals Acht darauf gegeben. Sag ihn mir,
daß ich ihn mir ins Gedächtniß präge."
„Elias Wächter."
„Wächter?" fragte der Offizier sinnend,
„der Name paßt: es scheint mir beinahe,
als ob Du mein Wächter werden wolltest
in den Gefahren des Krieges. Aber halt!
was war das?"
bald die übrigen Glieder eines kräftigen
junge» Negers folgten.
„Guten Tag, Massa Capitain," sagte
sehen?"
„Sambo Werner, Sir, von Werners
Plantage, Alabama."
„Werner?" fragte der Offizier aufhor
chend, „Du meinst wohl, Dein Herr heißt
Werner?"
„Mich haben keinen Herrn, mich freier
Mann."
„Ad, ick gratulire. Und von wann da
tirt sich Deine Freiheit?"
„He?" D 112 bist -
„So was der Art."
„Dann fein ich froh, ich habe Euch ge
sucht."
„Und was wolltest Du bei uns?"
„Einen Brief abgeben."
„Laß sehn den Brief."
Futter seiner Jacke aus und holte ein Cou
vert heraus.
„Ihr seid doch gewiß, daß IhrS seid?"
bin," entgegnete der Andere lachend, „also
nur her mit dem Briefe."
Sambo folgte der Weisung und der
Offizier la«: An General R., Ohio Vo
lontairs. „Ei das ist ja mein General.
Sambo, ich will Deinen Brief besorgen;
allein, was gedenlst Du >u thun? Willst
Du vorläufig bei uns bleiben?"
Sambo nickte und fragt, seinerseits:
„Wohin geht Ihr. Capitän?"
„O nur ein Biochen fouragiren; weißt
Du kein Heu und Korn hier umher?"
„O ja, hinter dem Wald dort sein eine
Farm mit plenty Heu."
„Wirklich? Das paßt stch ja vortrefflich.
Steia auf mit eirem der Leute, Sambo,
»ud führ un« hin."
Sambo schüttelte den Kopf.
„Besser nicht," sagte er.
„Warum nickt?"
~E« sein viel Heu da; aber noch mehr
Rebellen," sagte er grinsend.
„Potz Henker," entaegnete der Offizier
aufhorchend, „ist das so? Hast Du ste gx
„Ich habe auf der Farm geschlafen und
aufwachte in der Nacht, schwärmt
ein ganze« Nest von Rebellen um mich."
„Wie viele waren es?"
„Kann« nicht sagen; war zu dunkel, zu
zählen."
„Aber, wie bist Du entkommen?"
„Ich lag ganz still, bis sie ihre Pferde
gefüttert hatten; dann glitt ich vom Heu
boden und schlich davon."
„Weißt Du, was sie vorhaben?"
„Sie warten auf Euch."
..Auf uns? Da« ist nicht möglich. Die
wissen nicht, daß wir kommen."
„Doch, wissen es. Rebellen Tapitain
sagte, AankeeS würden kommen mit Wa
gen und Pferden. Rebells dann warten,
bis Heu aufgeladen, dann ZUnkeeS weg.
jagen und Heu heimführen."
„Das ist kühl," sagte der Lieutenant la
chend, „aber sie müssen gut berichtet sein,
die Schelme. Gestern Abend schreibt Ro
sekranz den Befehl und schon um Mitter
nacht haben die Rebellen Wind davon.
Wie mag das zugehen?"
„Kanns Euch sagen," sagte Sambo
kaltblütig. „Es war «in Aankeedeserleur
zu ihnen gelausen."
„Ach so, war da« der Casus« Nun
warte, den Schuft sollten wir fangen.
Sambo, Du weißt also nicht, wie viele e«
ihrer sind?"
„Nein, Capitän, denke aber, so ein Hun
dert mpgen« sein."
„Und liegen auf der Farm»"
„Nein, Sar, im Busche. Der Capitän
wollte eine Falle machen, sagt er, Ziankee«
„Ganz recht; allein ich denke, die Falle
thut auch für Rebellen."
Dann stch an vie Reiter w.ndend, »i»
ihn von allen Seiten umringt halten,
sagte er scherzhaften Tone«:
„Was meint Ihr, Kinder ? Eiucc ge
gen zwei: das ist ja das richtige Verhält
niß, nicht wahr?"
„Ja, Lieutenant, süvrt uns hin, wir
„Denke wohl. Dort Wald läuft
Jetzt Kinder, hört meinen Plan. Die
Heu."
„Ja aber Lieutenant, die Rebellen,"
des jungen Mannes fing an, die Reiter
zu beeinflussen. Die Augen blitzten, die
Schenkel schlössen sich straffer und die Hand
faßte den Säbelgriff. Nur die Fuhrleute
Mühe in Sicherheit. Jetzt vorwärts,
Es ist sonderbar, wie das feste Beneb
der Trupp in leichtem Trabe vorwärts,
wobei die weiche» Stelle» des Feldes ge
wählt wurden, um so wenig Geräusch wie
Stunde war man im Rücken der Farm
und da das Aufladen des Heues auf die
Wagen Zeit erforderte, hatte der Offizier
Muße, seine Maßregel» auf's Sorgfäl
tigste zu treffe».
(Zortfetzungfolgt.)
—Am Sonntag Nachmittag wurde
McConnelburg, Pa., von einem heftigen
Sturm heimgesucht. Das Court Haus
und die bischöfliche Methodistenkirche wu»
den stark beschädigt..
Anläßlich einer Entscheidung des
Commissärs sür innere Steuern, daß Testa
mente Steuermarken nach Verhältniß des
Gesammtwerthes des in demselben ver
schriebenen liegenden und persönlichen Ei
genthums tragen müssen, hat Richter Lud
low in einem ihm unterbreiteten Testsalle
entschieden, daß der Betrag dieser Steuer
marken nur nach dem Werthe der Liegen
schaften und Effekten zu messen ist, welche
thatsächlich unter die Controle de« Testa
mentsvollstreckers kommen.
Lord Clarendon, britischer Minister
der auswärtigen Angelegenheiten, ist am
Montag gestorben. Er ist 70 Jahre alt
lev tresm 8al««n.
Bei der jetzt eingetretenen warmen Jahreszeit
empfiehlt Unterzeichneter seinen kühlenden Ire
Cream und sprudelndes Soda Waffer, da diese
Artikel allen andern als Erfrischung vorzuziehen
sind. Cbas. Tropp,
smi7l) 2t l Lackawanna Avenue.
Bekanntmachung.
Alle diejenigen Teutschen, welche auf dem
deutschen presbvterianischen Kirchhofe entweder
einzelne Gräber oder BeerdigungSplatzc für Fa
milien wünschen, sind ersucht, sich an den Unter
zeichneten zu wenden, welcher jede näbere Aus
knnft über Preise, Vage u. s. w. bereitwillig er
theilt. EhaS. Ehrhardt,
2lapZm N.Word.
Wer hat alte Cente?
gangen 'l 792,'179?'
werden gute Preise bezahlt. Ebenso für halbe
Cente gewisser Jahrgänge.
Wer solche besitzt, melde sich in der Erpedition
diese« Blatte«. 3dB
Seranton Gans,
Bictor Koch, Eigenthümer.
Dieses schöne und bequeme Hotel, gerade dem
Depot gegenüber gelegen, ist sei» dem I. Avril in
den Besitz von Victor Koch übergegangen, welcher
dasselbe durch und durch renovirt bat. Mit dem
Hotel ist eine Restauiation für Damen und Her
ren verbunden, wo warme und kalte Speisen zu
Zur Akkomodation für Reisende ist ein schone«
Lesezimmer und ein Billardsaal (mit vier Phea
lon Billiards) eingerichtet werden.
Ter bübsch eingerichtete Ire Cream Salon ist
jetzt eröffnet und Ire Cream von entschiedenem
Wohlgeschmack wird zu allen Zeiten servirt.
7ap7i> Victor Koch, Prop'r,
William Baker'S
Weinu.Liquor-Geschäft,
Main Straße, Hvd» Park.
Hätt auf Lorratb. im Großen und Kleinen,
alle in sein Fach einschlagenden Artikel, sowie das
beste Bier in H»de Park, kalte Speisen und
OvSter«, welche auf das Feinste zubereitet wer-
Freunde und Feinde, so auch Bekannte ver
sichere ich, daß sie einen feinen Vorrath und alle
denkbare Bequemlichkeit bei mir finden.
William Baker,
„w, Pr°°rie,°r,
„Mansion Hotel,"
C. S. Battenberg, Eigenth.,
Archbald. Pa.
Hiesigen und auswärtigen Freunden die erge
dene Anzeige, daß obiges Hotel
atn^"-^ehen"'st.^'Reisend finden daselbst gute
Herberge. Ein großer Saal für Ballernd Er
cursionen steht zu Diensten. Auch die
ju «übrig.
, i^et^^r'cr,^
Zu vertanfen:
Aechtcn importirten Wein-Eßig zu 10, 15 und
20 Cents das Quart, bei
I. Appert,
Ws9 No. Ü27 Pcnii Avenue
Der
Lnmielvumi» et'
Allein I»iquor-Handlung
von I. Appert,
No. 227 Penn Avenue, Scranton.
und "ele andrrc ähnliche Artikel bester Qual,
„Keyston Hallc,"
Peter Burschel, Proprietor,
jed-","tt
Halle geritten!
Dunmore, I». Januar lBki>. ba
M. Green,
Weinen, Liquoren, Cigarren, Sie.,
""l'^lul'i"—da'
LkAklss koküiLOQ,
itt3 Lackawanna Avenue, Srrn tton, Pi>.
Weine, Liquöre, Bitters.
ZTeine» und Liquoren,
Zahlreichem Zuspruch enlgegensehend, zrichnc»
(Barles Rokiuson.
Nf9da
Philip Nobinson,
Bierbrauer,
Cedar Street, Scranton, Pa.
Empfiehlt sein ausgezeichnetes Fabrikat den ver
ehrten Wirtben bestens. tvjrv
Friedrich Schräder.
Fabrikant von sprudelndem Eronk Bier.
Karlaparilla und Mineralwasser,
Fabrik in Mulberrvstraße, zwischen Penn u. W»°-
Portsr. Ale und La.zerbier,
l» Flaschen, wird zu den niedrigsten Preisen im
Großen nach allen Platzen der Cid,' kostenfrei ge
'"Eine Erfabrunq von 25 labren in meinem Ge
chäfte befähigt mich, einen Sarsaparilla zu lie
fen, der alle anderen Fabrikate übertrifft und der
Nesundheit sehr zuträglich ist. Das Gelchafi steht
unter meiner persönlichen Leitung, nnd volle Zu
friedenheit wird garantirt. .
Aufträge, welche bei Herrn John Zeidler abge
geben oder durch die Post mir zugesandt werden,
finden prompte Berücksichtigung.
2«b« Kr. Schräder.
Scha Ik s
Lager-Bier,
Okarlos I'ropp.
2t t Lackawanna Avenue, nahe dem Depot.
Delikatesten verschiedener Art im Großen und
Kleine«. bmz9
Jackson Haus,
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Zf7l> Der Professor.
Gdward Gunfter»
'"3». Juli lB«B.—ba nster.
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Seranton, l». Jan. W65. ba
Wilhelm TellHans
!N. Hensel.
Philip KinMe,
Gawn,
Minnich s Salon,
" is Mi» n i ch.
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Wein- und B ier^W iirtlischaft.
net ha! und ladet Alle freundlichst zu», Besuche
'"(9s!y' ' ' Cb-rte« !?chs!
EhaS. H. Schodt,
N e st nnration,
WirthS- und KosthnuS.
Lackawanna.^ans
l'wteS Vier, die feinsten Liquor« und
jede 'Lei zubereitet.
2bju^^'"^uirruch