Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 26, 1870, Page 4, Image 4

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    Uniform der Eonsödtration und rititn I
prachtvolle Thlert.
„Das «st Capitä» Dübel mit seinen
Freunden." sagte Seipio, „sie st»d i»'
heute fertig mit ihren Geschäfte» Dorfe
und ritten nach dem He>".^^haust."
Peter warf neugierigen Blick auf
di» R.:,ier, allein ihre Entfernung und di«
Schntlligkeit, womlt ste trabten, verhln
dertkn ein genaues Erkennen ihre Züge.
„Düb«l," sagte er sinnend, „da« klingt
fast wie ein deutscher Nam«, ab«r «« kann
nicht sein, denn die Dtutsche» im Heere
der Rebellen stnd dünn gesäet."
„Nun, ich weiß gerade nicht, wa« e«
für Landsleute sind," meinte Seipio,
„aber si« sprechen zuweilen ein arge« Kau
derwelsch, wa« Niemand verstehen kann."
„Du meinst, was Du nickt verstehen
kannst. Aber, wenn da« so ist, dann find'«
am Ende doch Deutsche, vielleicht i» den
Dienst gepreßt. Nun laß e« sein, wie t«
will, wir werden es schon zur gehörigen
Zeit ausfinden. Jetzt gib dem Harrt«
noch einmal zu fresse» und ich will auch
ein wenig rasten, denn ich habe in den
letzten acht Tagen wenig Ruhe gehabt.
Bald mußte ich vor den Jankees flüchte»,
bald vor den Rebellen, und weun der Har
ris nicht so starke und flinke Beine hätte,
so wäre tch gar nicht zum Zielt gekom
inen."
Mit diesen Worten steckte er eine Ci
garre an, streckte sich aus da« welche Lager
seines Wirthes und umhüllte sich in kur
zer Zeit mit einem Meere bläulicher Wol
zuziehen.
Zweites Kapitel.
Die Ländereien, aus welchen die Plan
tage de» reichen Herrn Werner bestand,
zogen sich fast eine Meile am Flußuftr hin
und erstreckten sich eine gleich« Distane«
in'« Land. Allein nur die Fiußni«d«rung
war euliivirt, ind«m dir Berg« theil« be
waldtt, theil« zu steil waren, um derge
stalt benutzt zu werden. Dtese Nitdtrung
war von ungleicher Bieite, nahm aber
ziemlich die Hälfte der ganzen Plantage
ein. Der Tennessee beschrieb einen Halb
kreis an dieser Stelle und dte Berge folg
ten ihm in paralleler Richtung. Die
Vorarbeiten zur Bestellung waren längst
gemacht, ja hier und da deckten schon grü
ne Saaten die Felder. Von Baumwolle
war wenig zu sehen, desto mehr aber fielen
die Wiesen und Weiten in'« Auge, auf
welchen große Heerden von Kühen und
Pferden grasten. Hier und dort zerstreut
lagen zwei bis drei Dutzend bescheidener
Häuser, welche ohne Zwtistl-dit Wohn
ungen der Sklaven bildeten. Mitten auf
das Haus an fünfzig Fuß darüber erhöht
lag. Ring« herum liefen geschmackvolle
Anlage» mit einer herrlichen Allee von
italienischen Pappeln, durch welche sich
ein Weg von der Landstraße nach dem
von dtr Armuth und Farbe seiner Letbei
gentn.
von durchbrochener A»b«tt in den zweiten
Stock führte, lief durch dt« ganze Tief« de«
Hauses und gewährt« an beiden Seiten
den Eintritt in dit »erschiedtnen Zimmer.
In einem dieser Zimmer, welche« die Au«-
stcht aus den Fluß hatte, und durch dessen
hohe Fensterthüren man aus die Veranda
treten konnt«, säße» der Hau«h«rr «nd
s«in« Tochter. Das Mittagessen war vor
über und die Zwei hielten ohne Zweifel
die Siesta, welche in wärmeren Gegenden
al« so unentbehrlich erachtet wird. Mr.
Werner saß im bequemen Schaukelstuhl«,
spltlt« mit «Wim Wi«»spi«l. Alltin dits«
Brschäsligung schitn fit ktin««w«g« zu b«-
fri«digen, denn bald richtet« fle einen ver
drießlichen Blick auf den Herr» Papa,
bald schaute fle auf die Straß« htuau«,
?l« «rwart« fl« von dort >bw«ch«lu»g und
Uiittrhaltung. Endlich gab fi« ihrer übrln
La in« Wort» uud sagtt:
„Papa, dit« ist langwtilig zu« Sit»,
bt'.i. Das Haus ist langwtilig, der Park
ist langweilig, dt« G«g«»d tst langweilig,
ja s«lbst Du bist langwtilig mit Deintr
Eigarrt und Dtiatr Ztitung."
„Da« thut mir wirklich leid, Lizzp,"
sagt» der Vater, oh»» »on dtr Zeitung
aufzusehen.
„Ja Leid! damit tst'« »icht gethan.
Erzähl' mir doch «enigsttn« »t»a« Reue«
au« Deiner Zettung."
„Ja, Ktnd, »«« wird schwer halten.
Ich habe eben nur halb gelesen. Wenn
ich'« erzählen sollte, so müßt» ich »leder
»on» ora anfange»."
„O »ein! bemüh' Dich nicht. Ich weiß
doch zum Voraus, daß nicht« Recht»«
d'rin tst. Dt» Zeitig,auch
langweil«^",
„Nun da« wüßtt ich doch nicht. Ich
Hab'S nur halb gtltfen und doch Hat'S
mich intcresstr». E« scheint, unsere Leute
haben Schläge am Stone River erhalten
»nd ziehen sich zurück. Rostkranz folgt
unb steht bet Mursree«boro, wo man tine
zwtitt Schlacht trwartrt."
„Und wen nennst Du unsere Leute?"
„Kind, da« ist eine verfängliche Frage,"
sagte der Allr und sah sich ängstlich um.
„Wtnn Eapitän Dübtl hier wäre, so wä>
ren e« dit Rtbtllen."
„Kapitän Dübel?" fragte Elise und
ihre Lippen zogen sich zu einem verächtli
chen Lächeln. „Ich sehe nicht ein, wa«
der dabei zu thun hat."
„Wetter nichts, als daß er uns anzei
gen und unglücklich machen könnte. Er
ist in seiner Lage sehr mächtig."
„Aber noch viel mehr kriechend und ge
mein."
„Da« mag sein; aber v»S geht e« nichts
an."
~E« freut mich, daß Du so lenkst."
„Wie sollt« ich nicht? Wa« willst Du
„O nichts, «a kam mir nur so vor, al«
wrnn—aber gleichviel Pa, wenn Du nur
meine Ansicht theilst, so bin ich schon ganz
zufrieden."
„Du sprichst in Räthseln, Lizz? und
weißt doch, daß tch mich schlecht auf's
Rathen verstehe. Sieh', da kommt gerade
der Kapitain. Ihm magst Du deine Eha
iaden ausgebt», vielleicht daß er mehr
Die Ossiciere waren bis an dte Veranda
geritten und hatten dort ihre Pferde vtr
schiedentn Negern gegeben, welche dienst
eifrig herbei geeilt waren. Als fle dit
Stustn der Veranda erstiegen hatten, war
mer, und zeigte eine Gleichgültigkeit,
welche an Unart gränzte. Erst als Mr.
Werner mit den Ankömmlingen in das
Zimmer trat, richtete flch Elise ein wenig
auf, um die ehrerbietigen Verbeugungen
der Fremden mit einem leichten Kopfntk
ken zu erwiedern.
„Sie hallen Siesta, Fräulein Werner,"
sagte Kapitain Dübel, „und e« ist unver
zeihlich von uns, Sie zu stören. Auch ha
ben wir weiter keine Entschuldigung, ai«
da« dringende Verlangen, zu erfahren, wie
Sit sich nach Ihrer gestrigen Unpäßlichkeit
befinden."
für ihre Güte. Ich bin nicht schlimmer,
nicht besser, werdt abtr nicht gesunder, so
lange ich in dieser Gegend bleibe."
„Ist e« möglich? Ihre Erklärung alar
mtrt mich. Ich hatte bt« jetzt keine Ah-
Räth Ihr Arzt zu eineu, Luftwechsel?"
„Ach, Herr Hauptmann," seufzte Elist
und «in satyrisches Lächeln spielte dabtt
um ihre Lippen, „mein Leiden rührt nicht
von der Lust her; di« ist gtsuitd genug."
„Und wa« tst denn die Ursache, wenn
ich fragen darf?"
„Es ist entsetzlich langweilig hier, ich
wtrde nächsttn« vor Ennui sttrbrn."
Dtr tapfere Eapitain biß sich auf die
Lipptn.
„Ste stnd grausam, Miß Werner," sag
te er lächelnd, aber mit tinem tückischen
Blicke im Auge, welcher dem Mädchen in
deß entging. „Ihre Worte verwunden
schlimmer al« Aankeekugeln, welche jeder
Wundarzt heraus ziehen kann. Ste schla
gen Wunden, welche unheilbar find, wenn
Sie di« Kur vtrweigern."
„Ei, Capital» Dübel, Ste werdrn sen
timental nnd das ist eine Gemülhsstim
mung, welche mit meinem Letde» unver
träglich ist. Alle« was danach rircht,
"tit Dinger deun eigentlich au«?"
Drr Osfizirr brzog di«s« Frag« aus srlue
ptfsönllch« Bravour, indem er ste al» rl
n«n Zweifel daran betrachtete. Sein«
sert und «r antwortete mit «in«r Schärf«,
w«lcht an Schroffheit gränzt«:
„Fräultin W«rn«r wird vltllelcht eher
Rosenkranz aufzuhalten, so dürften fkine
R«it«r hier Hausen, ehe ein« Woch« ver
geht."
„Ja der That," fragte da« muthwillige
Mädchen, „nun da hätte» wir ja Au«stcht
auf Zerstreuung. Diese Zankee« sollen
ganz passable Leute s«in, wi« ich hör«, Ea
pitain. War«» Si« nicht srühtr tm Nor
d«n?"
Ohn« von dieser Frag« Notiz zu n«h
m«n, brantworttt» der Offizier di» erste
Hälfte ihrer B«m«rkung.
„Passabel od«r nicht passabtl, Fräultin
W«rn«r, lch möcht« Ihnen rathen, in sol
chen Aeußerungen vorsichtig zu sein. E«
gleit Leute hier umher, welche nördliche
Nllrin, w«nn di« Wort« bestimmt wa
rt», die junge Dame einzuschüchtern, so
verfehlten st« ganz und gar ihr« Wirkung.
Ihr Aug« blitzt« auf, um die schönen Lip
pen lagerten sich Ironie und Trotz und
sich empor richten», sagte fi»,
Dübel. Bi« jetzt hatte lch nicht gewußt,
daß Ihr« Kameraden Frauen bekri«g«n.
All«rdtng« scheinen st« g«g«n di« Nordlän
d«r g«rt»g« Erfolg« zu «rzitlin uud »«rsu.
che» jetzt vlelltlcht ihr Glück auf einem
a »der» Feld», wo leichtert Lorbe«rt» win
j k»n."
Nach dem finstern Gesichte de« Eapi
tain« zu urtheilen, hatte er eint bitte«
Antwort der Zunge. Dock blieb ste
ungesagt, denn Mr. Werner, welcher der
Controverst mit augensckeinlicheui Mißbe
hagen zugehört hatte, ltgtt sich jttzt tu'«
Mittel und sagte:
„Geben Sie's auf, Eapitain. Mit drr
eine Partie spielen, wenn e« Ihnen Recht
ist. Lizzy, Du sorgst wohl dasür, daß man
den Herren ein« Tassr Kaffee bringt."
Verachtung schtmmkrt«. Doch mochten
thre Gedanken wohl nicht freudiger Natur
sein, denn ihr Blick verfinsterte sich, die
Stirn zog sich in Falten und um den
Mund legt» sich »tn Zug d»« Kumm»r«.
Zrhn Minut»n blieb sie so sitzen; dann
erhob sie flch, den Auftrag ihres Vaters
auszuführen, und zog fich darauf auf ihr
Zimmer zurück, um den Rest des Tage«
weittg zu entschädigen und spielltn »ntive
der Billiard oder tranken de« Wirihe« gu
te» Wein und Kaffee.
Am Ende des Billiards befand flch ein
nem leichten Mahle gehört. Dort standen
der Wirth und Capitata Dübel, während
die btiden andern Offiziere mit einer Par
tie beschäftigt waren.
„Glück unfern Waffen," der Ea
pitain und stieß mit den Andern an.
Der Capital» stellte diese Frage mit
lauerndem Blicke.
„Wie meinten sie das?" entgegnete
Werner halb überrascht, halb ärgerlich.
„Ich meine ganz einfach, was ich sage.
Ein Besuch de« Feinde« wär« in diesem
Hause gewiß kein unwillkommene« Er«ig
niß."
„Eapitain Dübel, Sie stnd mein Gast
und deßhalb privilegirt; allein ich s«he
doch nicht etn, weßhalb ste mich so gründ
„Sie sehen e« nicht ein? Nun, ich will
Ihrem Verständniß nachhelfen. Es ist
g.mz natürlich, den Schluß zu bilde», daß
der, welcher da« Gold de« Feinde«
auch dem Feinde selbst gewogen ist."
„Ditst Bemerkung steht Ihnen schlecht
an. Ste haben jene« Gold mit mir ge
theilt, und Ihr Vorwurf trifft Sie des
halb mit gleicher Kraft. Der Hehler ist so
gut wie d«r Stehler."
„Da« mag sein unt«r gewöhnlichen
Verhältnissen, kann aber hier nicht ange-
„Ich sehr den Grund nicht ein; noch
weniger begreife ich, weßhalb Sie diesen
Gegenstand berührten, diesen Streit, so
zu sagen, bet den Haaren herbeigezogen."
„Auch darin will ich Ihrem Verständ
niß helft», da da« ter i.öihigen Ärast zu
ermangeln scheint. Allein >za« ich zu sa
gen habe, bedarf keiner üb«rslüsflg«n Oh
rt«. Wa« sagen Sie zu einem kleinen
Spaziergange im Garten?"
Werner verbeugte sich; di« Herren zün
deten eine neue Etgarre an und traten
tu« Frei».
„Wir stnd nun allein," sagt» W«rn«r,
„und Ihren Eröffnungen stiht-nun nicht«
mehr tm Wege. Ich muß gestehen, daß
ich ungemein »«ugitrig bin."
~E« thut mir lrid, Si« unangtnehm
btrühren zu müssrn. Mtin« Mitthkilun
g«n enthalten gerade nicht« Ergötzliche«."
„Da« habe ich «rwartet, fahren St«
fort."
Durch Ihr« Vtriniitlung."
„Lassen wlr da« jetzt au« dem Spiele.
Sie haben jenen Agenten Baumwolle »er
kauft und Whi«kp eingetauscht."
„Und Sle haben die Hälfte dt« Gewin
n«s in die Tasche gesteckt."
„Aber, mein Golt, da« gehört hier ja
gar nicht her. Hallen wir va« lieber an
die Sach«."
„Eapitain Dübel," ri«s jetzt W«rn«r
«mpirt, ~»tn» e« bloß Ihre Abficht war,
mich stndirter Weise zu beleidigen, so war
dieser Spaziergang überflüsfig. Selbst
die Gastsreundschast hat ihre Grenzen und
wenn Sie auf dies« Weise fortfahren, so
sehe ich mich gezwungen, ihre Vorschriften
zu verletzen."
„Bleiben wir gefälligst kühl; ich bin
sogleich fertig. Sie »»innern sich de« Ge
setz«», welch«« Lerbindunge», wi» dt» »e
-wähnt«, mit d«m Tode bestraft."
»»« Baumwolle b»sond»r« v»rpönt stnd."
„Sie erwähnen alter Geschichte»; ich
begreis« nicht..^-
„Sie «erdr» btgr«lf«n. Si«
«trd«» «insthrn..."
„Was?"
„Daß Sie tn meine? Hand stnd."
„Wie Sie in dtr mrinigtn."
„Doch wohl nicht so ganz."
„Ich seh» d»n nicht ein."
„Di»s»s Papitr wird Ihnen denselbtu
Mit diesen Worten reichte der Capi
tal» dem Andern ein Couvert. Werner
entfaltete das darin enthaltene Papier
und las-
„Der Träger diese« handelt auf meine
Autorität. Man lasse ihn gewähren und
leiste ihm allen Vorschub, »en er verlan
gen mxig. lefserson Davlo.''
Die Stimme Werner« war unsicher ge
worden und über seine Züge lagerte sich
eine tiefe Blässe.
„Verrathen und verkauft," murmelte
er. „Ich habe eine Schlange an meinen
Busen genommen und zum Danke beißt
sie mich."
„Mr. Werner," sagte der Andere höh
nisch, „ich habe immer gehört, es sei thö
richt, den Löwen zu reizen, in dessen Ra
chen unser Kopf steckt."
„Es ist wenigstens thöricht, tinem Ge
fühllosen, wie Ihnen gegenüber, sich in
eitlen Klagen zu ergehen. Dte richtige
Redeweise würde sein: Wie muß ich Ihr
Stillschweigen erkaufen?"
„Ah, das lasse ich mir gefallen. Sie
„Und die wäre?"
„Machen Sie Ihr Interesse zum met
nigen; daß meinige zum Ihrigen."
„Wie so? ich »erstehe Sie nicht."
„Das scheint überhaupt Ihre schwache
Seite," sagte der Eapitain spöttisch lä
chelnd. „Nun wohl, ich will deutlich spre-
Tochler?"
Werner fuhr empor, al« habe ihn eine
Schlange gestochen.
„Meine Tochter? Sit mtine Tochter?"
„Nun ja; sehen Sie etwas so Monströ
se« darin?"
„Ich bin überrascht, daß ich nicht weiß,
was ich denken soll. Sie meine Tochter
heirathen?"
„Nun ja, zum Teusel," sagte der Eapi
tain ärgerlich. „Was haben Ste dagegen
einzuwenden?"
„Nichts, als daß ich niemals daran ge
dacht habe."
„So gewöhnen Sie sich an de» Ge
danken."
„Meine Tochter tst eine reiche Erb!»
„Sind ein armer Teufel, wollen Sie
sagen. Doch nicht so ganz. Mein Vater
tst ein vermögender Mann."
„Im Norden. Da« hat gegenwärtig
wenig zu bedeuten."
„Gesetzt, Sie hätten Recht, so tst doch
unser kleine« Geheimniß etwas werth. Ich
schätze es leicht auf die Hälfte Ihre« Ver
„DaS wären etwa
„Sie unterschätzen sich, liebster Herr
Werner. Man nennt Sie einen Millio-
„Man sagt viele«, wa« keinen Grund
hat."
„Wohl wahr. Allein wenn Ihr Ver
mögen confiSzirt würde, so ließe flch der
Betrag desselben leicht sestiiellen."
„Sie haben bis jetzt nicht geruht, Ihre
Entscheidung über meine Propositton
auszusprechen. Es wäre mir lieb, wenn
„Abrr," sagte Herr Werner und fein
kurzer nervöser Schritt «errieth seine Auf
regung, „meine Tochter bat doch auch eine
Stimme in dieser Sache."
„Fragen wir ste."
„Ste besitzen viel Zuversicht. Ich kann
Ihnen im Vertrauen mittheilen, daß meine
Tochter ste nicht li?bt."
„Sie wird e« lernen."
„Ich bezweifle es. Ich glaube nicht zu
übertreiben, wenn ich sage, daß sie Sie
haßt."
„Die Frau«» sind veränderlich; das
scheint mir eher ein Grund, daß sie mich
morgen lieben wird."
Werner lachte ein bitteres, ungläubige«
Lächeln.
„Nun wohl," sagte er endlich, „ich bin
in Ihrer Gewalt, und wenn Sie nicht zu
zunehmen, so bin lch gezwungen nachzu
geben. Wie viel eine solche erzwungene
Einwilligung werth tst, könne» Sie selbst
am Besten beurtheilen."
„O, machen Sie flch darüber keine Ge
danken. Ich stoße mich nicht an solche
Kleinigkeiten. Wann gedenken Sie Jbrer
Tochter Mittheilungen betreff« dieser Sa
che zu machen?"
„Gott weiß e«, ich habe nicht den Muth
dazu."
Der Eapitain lächelt«, als ob «r di»s»
„Wenn ich Ihnen einen Dienst damit
leisten kann, so will ich Ihnen die Müde
sparen und Fräulein Werner selbst Eröff-
Mr. Werner dachte einen Augenblick
nach.
„Nein," sagte er endlich, „fle würde mir
das nie verzeihen. Wenn sie doch ihr
„Wie Sie wollen. Wann soll lch mei
nen Bescheid holen?"
„Wann Sie wollen?"
Mr. Werner konnte flch bei diesen Wor
ten eine« leichten Tchaudtl« nicht erweh
ren. Seine Tockler die Braut, die
tin dlese« Menschen! und noch dazu «it
seiner Einwilligung. Der (Netanke war
schrecklich und erst als Dübel Abschied
nahm und mit seinen Gefährten davon
ritt, fühlt« er flch etwa« erleichtert. Bi«
zum Abendessen blieb er aus seinem Zim
mer allein, und erst bei Tische traf er mit
Elisen zusammen. Sein Wesen war ge
zwungen, und die Mahlzeit ging still vor
über. Endlich, al« fi- flch erhoben,^aßte
„Elif«, komm mit mir, Kind. Ich habe
mit Dir zu reden." Sei» Benehmen war
ungewöhnlich, und imponirle deßhalb der
Tockler, welche meisten» ihren eigenen
Willen hatte. Neugierig folgte fie ihm in
den Parlor, »ahm, seinem Winke folgend,
an seiner Seile aus Sopba Platz
und wartete ungeduldig aus seine Eroff
nungen. Werner theilte diese Ungeculd
keineswegs; er zögerte von Minnle ,u
Minute und je länger er zögerte, desto
mehr schwand ihm der Mul).
„Nu», Papa, ich warte, wie Du siebst,
aus Deine Mittheilungen." sagte Elise
endlich. „Was hast Du mir ,u sagen; ist
e» so sckreckllck, daß Du Dich scheust, zu
sprechen?"
„Wenigstens schrecklich genug, daß ich
„Hab' keine Furcht, Vater, ich bin nicht
„Nun gut denn, da Du e« doch einmal
ersahreiz mußt. Eapitain Dübel hat ge>
stern um Deine Hand angehalten."
wartet batte. Sit lächle laut auf, daß er
sich verwundert umdrehte und fle ansah.
ist da« Alles?" fragte fle
neigt?" fragte Werner, dessen Gesicht
anfing flch aufzuhellen.
„Allerdings bin ich ihm abgeneigt und
hält."
Da« Gesicht Werners umwölkte flch
wieder. Er batte einen Augenblick ge
(Fortsetzung folgt.)
kunft Überpreise, Lage u?s> w. bereitwillig er
theilt. ChaS. Ehrhardt,
HlavZm lt. Ward.
Stieseln n. Schuhe!
Davis «nd <Yoldsmitli,
kev l
Garney, Tripp n. <so,
Keinen Cigarren,
Schnupf-, Naach- und Kav-Taback,
Pfeifen »e.
Aug" RauchtadackS.
Wer hat alte Ceute?
Gängen ISM undÄlü
Tente gewisser
Wer solche besitzt, melde sich in der Trpedition
dieses Blatte«. ZdB
Seranton Haus,
Victor Koch, Eigenthümer.
Diese» schöne und bequeme Hotel, gerade dem
De»- gezentber gelegen, ist seit dem l. April in
den Besitz von Victor Koch übergegangen^welcher
ren verbunden, wo warme und kalte Speisen zu
jeder Taaetzei, ser»irt werden,
William Baker S
Wein u. Liquor-Geschäst,
Main Straße, Hpde Park.
Hält auf Vorrath, im Großen und Kleinen,
alle in sein Aach einschlagenden Artikel, sowie da»
beste Bier in Hpde Park, kalte Speisen und
OvSterS, welch« auf da» Feinste zubereitet wer
freunde und Feinde, so auch Bekannte «er
sichere ich, daß sie einen feinen Vorrath und alle
denkbare Bequemlichkeit bei mir finde».
William Baker,
„Mansion Hotel,"
' s. «. Battenbrrg, Eigenth.,
Arckbald, Pa.
Hiesigen und auswärtigen Freunden die erge
bene Anzeige, daß obige» Hotel im besten «tple
eingerichtet und mit allen modernen Perbesserun
gen versehen ist. Reisende finden daselbst gute
verberge. Ein großer Saal für Bälle und Er
cursionen steht zu Linsten. Auch die Stallung
für Pferde läßt nicht» zu wünschen übrig.
ZBa»7(> E, E. Battenb>erg,
L o «h e r s
„Atlantie Garten"
ist auch für diese« Jahr mit neuen Verbessern»,
ae» ausaeftatlel worden und mit allen Bequem
licht eile», scheu, Bänken, schattigen Lauben u.
112 « vtrsebrn. Der Eigenibümer wird außerdem
dafür sorge», daß es nie an Unterhalt»»« fehlt
und s>» bestreben, seinen warten zu einem ange
nehmen Aufcntdalt für Alle zu machen, welche
sich ron den Mühen der Woche schau-
entgegen,kdend.^chne«
Au verknusen:
Aechtrn iniportirten Wein-Eßig zu lv, lü und
2ti llent» da» Quart, dei
I. Appert,
Zllsg No. 527 Penn Avenue
Der
öoviiLkllMj) Ol'
Klein 55 Aquor-Handlung
von I. Appert,
No. 227 Pcnn Avmur, Scranton.
und viele andere ähnliche Artikel bester Qual,-
„Keystone Hatte,"
Peter Burf-chel, Proprietor,
Zle- und Fagerliirr-Braurrei, >
Komint^ziir,'ic/stone Halle gertllen!
Dunmore, ltl. Januar iHK6. da
M. Green.
Weinen, Liquoren, Cigarren, Kc.,
""tba" "
OliAklsL --
313 Lackawanna Avcnur, Scranton, Pa.
Weine, Liquöre, Bitters.
Weinen und Li<inörcn,
Achtungsvoll
(Barles koklnsoll.
llflba > > 7
Philip Robinson,
Bierbrauer,
lledar Street, Scranton, Pa.
Empfiehlt sein ausgezeichnete» Fabrikat den ver
ehrten Wirthen besten». tth'rti
Friedri6) Schräder,
Fabrikant von sprudelndem Eron? Bier»
Aarsaparilta >ni> Mioerailvisser,
Sabril in Mulberrvstraße, zwischen Penn u. W»°-
Porter, Ale und Lagerbier,
Plätzen der «/it? krstenftci ge
"swe Srfabrmig von ??> labre» in meinem Ge
chäfie befähigt mich, einen Sarfaparilla zu lie
>ern, der alle anderen Fabrikate übertrifft und der
Kesundheit sehr zuträglich ist. Da» Ge,chäfi steht
unter meiner persönlichen Leitung, nnd volle Zu
friedenheit wird garantirt.
Aufträge, welch« bei Herrn I»hi> Zeidler abge
geben oder durch die Post mir zugesandt werden,
finden prompte Berücksichtigung.
Schalks
Lager-Bier,
(Zkarlos l'ropp,
Delikatesten »erschiedener Art im Großen und
Klei»«». s
Jackson
<Är»ränlenk,>» Beste, wao zu baden ist.
Solide Leute können Kost und Logi« beim Tage
oder der Woche erhalte». t7s7v
Loren» Zeidler.
A
A«. S 2«! Lackawanna Avenue, g en
Uder dem Coiirthau se,
unter ter Firma
I» «»IM k <« ,
eine Wholesale und Netail
Ulcin 65 Aquor-Hnndlung
Li» wobl assortirtes Lager der besten deutschen
französischen und spanischen Weine, imporiirte
»nd rlnlieimischtt Viquöre -c., sowie die, »nie
Einkäufe ermöglichen un«, durch die "
vorzüglichste und billigste Waare
jeder Cvnkurenz,» spotten.
Scranton, t. März >B7O.
B. Timon St Co.
B. Simon. j Geo. Kaiser.
A. Butzbach,
Ilarmoniv Karten,
uud Hotel,
» g 112
Der Professor.
Edward Gn«ster,
Ilarmvmv
Juli tBKB.—ba 6 ° uard <sun^ter.
Knebvr
WilheZmTellGans
llüp!>> v!»< m. Hensel.
Philip Kinßtle,
Mmnick s Salon,
Äunn'ich.
OOttS'
Wein- und Bier-Wirtkfchaft.
»nterznchnetrr macht hicrmit seinen Freunden
(vünster bewohnten Lokale, eine Wirthschaft eröff
net l>at und ladet Alle freundlichst zum Besuche
LchS.'
Chas. H. Schabt,
Nestanration,
WirthS- nnd AosthauS.
das Sattlerfach rinschlagenden Ardeilen angefer
tigt oder reparirt. 25n9
Andrea» Schön.
Lackawanna
Lackawänna Avenue, nahe dem Depot,
Sha«. Tropp, Prop'r.
Tai obige, ia bester Weise eingerichtete Hau»
ist mit Allem versehen, was dem Korper zur Stär
kung und Erfrischung nöthig ist.
(«nie» Wer, die felnften Weine, S-quore und
Eigarrcu. warme und lalle Speisen; Austern, au
Ein feiner Saal für Damen und Familien.
Um zahlreichen Zuspruch ersucht seine Freund
25jn« ilha». Tropp.
v Usllv.
Einem verchrtcu Publikum dik ergebene An
zeige, daß obiges, nade dem Depot gelegene
neu eingerichtet und bedeutend verschönert worden
st und unter der Leitung des Uulerzeichinten dem
„Orchestrion" »nd ein,
durchgreifende Ventilation machen dicsev
zu dem angenehmsten Aufenthaltsort in der
Stadt. (Mn' I°hn Zeidler.