Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 19, 1870, Page 4, Image 4

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    (Fortsetzung »»» der erste« Seite.)
Aufbruch gefaßt v»»rd««. Auf die Nacht
folgt« d«r Morgen und mit ihm kam die
Stund« de« Abschied«. Elise bestand ih«
wi» »in» Heldin. Ein letzter Kuß. ei«
Adtiu und d»r Lirbling ihr»« H»rzen« war
verschwundrn. Erst al« »r fort war,
übrrlirß flch da« Mädch»n thr»m Schm»rz»,
und di» Mutt»r, wrlch» di» menschltche Na
tur kannte, ließ fie gewähren ohne ei«»«
B»rsuch de« Trösten« zu machen. Erst
al« lilise stch ausgeweint hatt», sprach
Frau König »rmuthtgend« Wort», wi»«
auf d«n G«nuß d«« fl«ißig«n Bri«fu>»chstl«
und dir Hoffnung di« baldig»« Wi»d»rs»-
h»n« und hatt» di» B«fri»digung zu I»-
h»n, wi« d«r anfänglich« l«tdrnfchaftltch«
Schmtrz bald d«n Eharakt«r drr stillrn
und rndlich fröhlich«« Ergrbung annahm.
J«tzt führt«« dt« Dam«« endlich auch au«,
»a« st» lang» btschloffkn hatt»n, d»n Um
zug au« d»r jrtzigtn Wohnung tn »tn
Hau«, wtlch»« tn »tn»r drr Vorstädt» Pttt«-
burg« lag. Bor der Ueberfiedlung mach
ten st» noch einen mehrwöchentltche« Be
such bei Freunden im Lande und als fie
endlich in die neue Behausung traten und
mehrere Briefe vorfanden, mit etnem von
Ernst, da konnte Ellse juheln und tanzen
und dann ntederfltzen und den Brief wohl
zwanzigmal hintereinander durchlesen, da
mit ste ja keinem Punkt desselben tn ihrer
Antwort übersähe.
Wir verlassen ste jetzt »ine zettlang, um
noch »tnmal nach der alten Wohnung zu
rückzukehren. Doch gehen wir nicht tn«
Borderhau«. Durch da« klein» Gäßchrn
grht unsrr Wrg hinauf in da« Zimm»r
der schönen Lizzp. W»lch» Bträndrrung
ist hier vorgegangen tn kurzer Zeit! Die
Möbeln find verschwunden, dt» Betten
verkauft. Von all d»r ärmlt!hrn Hab» tst
nichts geblieben, al« ein kl»in»r R»if»koff»r
und zwei Kasten, welche die Geige und
die Guitarr» »ntbalt»n. In d»m Ztmm»r
find Lizzp und ihr Vatrr im Rrifranzug»
und noch »in Mann, »in Arbeiter, welcher
auf Lizzp« Geheiß da« Gepäck auf seine
Schulter ladet.
„Komm, Vater," sagt da« Mädchen
jetzt und wirft einen letzten vielsagenden
Blick durch das Gemach. An ihrer Hand
steigt der alte Mann die steile Treppe hin
unter und erreicht die Straße. Dort ein
pfängt ein Expreßwagen das Paar und
fein Gepäck und bringt ste rasch nach dem
Depot, wo fle in einen Schnellzug steigen,
der »be« abfahr»« will. Di» Glock» läu
t»t, di» Locomottv» pf«ift und langsam
s»tzt fich der Zug tn Bewegung. Aus ei
nem Fenster schaut da« gedankenvoll» Ant
litz d»r armen Säng»rin; st» schaut noch
einmal auf die Stadt, wo ste wenig Glück
und viel Kummer erlebt hat. Immer
schneller pufft die Lokomotive, geht der
Zug bis er in der rauchigen Atmosphäre
verschwunden ist. Wohin führt er das
einsame Paar?
Und wir? was haben wir jetzt in der
Stadl de« Rauche« zu thun? Die Persv'
nen, welche un« interesfirten, haben sie
verlassen; darum wollen wir für'« Erste
ein Gleiches thun und un« in andere Ge
genden, tn andere Elima« versetzen, tn
der Hoffnung, dir Spur»« d»rrr wiedtr
aufzufinden, welche wir bis jetzt begleitet
haben auf ihrem Lebenswege.
Zweites v » ch.
Erste« ««pitel.
Auf einem der Ausläufer der Alleghe
npherge, dort im nördlichen Alabama, wo
dieselben ansangen, sich allmählich zu ver.
flachen, stand im Mai de« Jahre« 1863
ein Mann, welchen der Leser bei genauer
Besichtigung al« einen alten Bekannten
erkenne« wird. DI» Größe, da« gebräunte
Gesicht, da« kleine aber guthmüthige
blitzende Auge, der Anzug alle« diese«
gehört keinem Andern an, al« unserm
Freunde Peter Tauschte, dem Hauflrer,
welcher augenscheinlich in Au«übung sei
ne« Geschäfte« begriffen ist. Allein Peter
muß trotz der Krieg«z»ite« vorangekom
men sein tn seinem Handel, denn der
Reisesack von früher ist verschwunden und
an seine Stelle find zwei große Mantel
taschen getreten, welche zu beiden Gelten
etne« großen kräftigen Maullhier« her
unter hänge«. Nach der Größe und
Schwere dieser Taschen zu urtheilen, müs
sen die Vermögensverhältnisse de« Pedlars
sich ganz günstig gestaltet haben, und in
der That lagert auf seinem Antlitz ein
Ausdruck der Zufriedenheit, welcher be
weist, daß er keineswegs grollt mtt seinem
Schicksale. Leute, «elche, wie Peter Tau
scher, häufig alle!« fi«d, ergeben fich nicht
selten der Gewohnheit, in der Einsamkeit
ihre Gedanke« laut auszusprechen, d. h.,
mit sich selber zu spreche«. So auch
Freund Peter. Al« er so da stand auf dem
Bergvvrfprunge, vor fich da« herrliche
Flußthal de« Zennessee mit feine» Dör
fer« und Pla«tage«, Wäldern und Fel
dern, Straße« und Bäche«, sagte eis halb
laut:
„Endlich seh' ich dich «teder, du Schau
platz vieler Freuden und Genüsse, wo
»te Freundschaft und Theilnahme dieser
verachteten, unterdrückten Racemlr «anch
mal den Mangel der Blutverwandschaft
ersetzt hat. Warum hab« ich Dich jemal«
verlassen, friedliche« Thal, um «itlen
Wünschen nachzutrethe«. Etteln? Nein
da thäte ich ihnen Unrecht, ihm wie ihr
und der Mutter auch. Ihre Freundschaft
wenigsten« ist uneigennützig; fle kennen
in mir nur den armrn Hanfirer und nicht
den Millionär. Dafür soll ihnen auch ihr
Lohn «erden zur rechten Zeit, und doch
Peter, gesteh e« nur, Du fürchtest Dich
i« «runde »»r der SufNiruug, «elche
Du thue« frühtr od»r fpät»r mach»«
mußt, d»n« Du bangst imm»r noch vo»'.
d»m Geda«k»n, daß di» Kenntniß Deine«
Reichthums Dir einen Theil ihrer auf
richtigen Liebe entziehen könnte. Da« tst
Unrecht, Peter; ihre Eharakter, sind vltl
zu»d»l. stch d»rgestalt zu erniedrigen, eben
sogut könntest Du auch den alten Scipio
beargwöhnen, dessen Gemüth ebenso treu
tst, wi« stin» Haut schwarz. Aber wo steckt
er nur, der alte Bursche? Ich meine doch,
seine Hüt» sei hier umher gewesen. Rich
tig! dort in jener Schlucht muß er stecken
und weiter auf—e« ist doch kein unberu
fener Lauscher in der Nähe? Da« Ge
wölbe, wo meine Schätze liegen, mein«
Bank, wrlch« riitmal« brecht» «ird, so
lange Goldbarren ihren Werth behalten.
So, jetzt, wo tch mich orienttrt habe, kann«
weiter gehen; komm Harrt«, alte« Thier;
Dir die Raufe voll de« saftigen Futter«
stecken, denn er stch darauf, der
alte Schelm."
Er zog an dem Zaume, und die zwei
wollte« «b»n ihr»« Marsch wi»d»r brgtn
n»«, auf «tnmal di» gebückte Gestalt eines
alten w«ißhaarig«n N«g«rS durch di«
Büsch« sichtbar würd«. P«t«r stutzte einen
Augenblick, doch schnell sich fassend, und
den Ankömmling erkennend, rief er v»r
gnügt au«:
„Sctptol alter Kuab»! ist'« möglich?
Wt» g»ht»« denn, mein Mann? Ich sehe,
Du bist »in Eichbaum, den die Zeit noch
immer nicht brechen kann."
Der Neger hatte den Andern nicht so
schnell erkannt. Sri «S nun, daß sein
hohes Alter schuld war, oder daß ein Zeit
raum von 10 Jahren zu stark für ein far
bige« Gedächtniß ist genug, er starrte
de« Weißen fragend an und schüttelte nur
langsam den Kopf zum Zeichen, daß er
den Andern nicht recht verstehe.
Peter schüttelte ebenfalls den Kopf.
„Da« ist jedenfalls traurig," sagte er
zu fich selbst, al« zu dem Neger, „wenn ich
den alten Burschen auch gerade keiner
Undankbarkeit zeihen will, so ist doch schon
die Thas/ach» betrübend, daß ein so kräf
tiger Organismus tn solch kurzer Zeit so
altern mußte."
„Scipio! alt»« Hau«!" fing »r dann
wl»d»r an und schaut« d»m Schwarzen
scharf in'S Auge, wobei er zugleich seinen
Arm schüttelte, „kennst Du denn den Pe»
ter nicht mehr, der Dir alle die bunten
Tücher bracht« für deine Juno, und den
guten Tabak und Whisky für Dich selbst?
Denk doch ein Bischen nach, Scipio!"
Bei dem Namen Peter horchte der Ne
ger auf, dann beschattete er seine Augen
mit der flachen Hand, sah den Fremden
scharf an und sagte:
„Das ist ganz recht; Peter that all
das; aber er that viel Besseres für armen
Scip. Könnt Ihr mir sagen, was er «och
gethan? dann will Scip glauben, Ihr
seid Peter, der gute Peter."
„Ei warum denn nicht, Du alte Eule.
Er kaufte deinen alten Carcas für ein
paar Dollar« und gab Dich frei, well du
ein unbrauchbares Möbel warst."
„Pah Mr., Ihr brauchen seine gute
That nich schlecht zu machen. Peter that
vielmehr."
„Nun ja, er gab Juno auch frei, die
alt» Bogelscheuche, da« Ist auch was zum
Prahlen."
„Nu«. Ihr sprecht ganz wie ihn. Peter
wollte nimmer eingestehen, wenn er Gu
te« gethan. Ich glaube «Irklich fast, Ihr
seid Peter. Aber dann müßt Ihr wissen,
wa« Peter weiß und ich und außer wir
Niemand auf der weite« Welt."
„So hört," sagte Peter, „hinter Eurem
Hause auf SV Schritt Entfernung steht
„Das wahr, das sein wahr!"
„Bon dort macht man IVO Schritt ge
gen Sonnenaufgang...."
„Und finden wieder eine Eiche mit ver
brannter Spitze", fiel Sciplo eifrig ins
Wort.
„Bon dieser Eiche biegt man rechts ab
«nd geht...."
„Fünfzig Schritte tn die Schlucht, wo
der Bach laufen.."
„Folge dem Bache, bt« wo er verschwin
den <« der Erde. O ich sehe, Ihr sein
Peter! unser guter Peter, dem ich mehr
»»»dank» al« mein Leben. Die gute Ju
»o! ohne Euch würde ste nicht sterben sein
in Sctpto'« Armen. O Juno, du liegst
nun schon lange in Deinem kühlen Grabe
»nd wartest bi« Sctpto kommen, Dich zu
holen."
Er hing seinen Kopf und Peter ehrte
seinen Schmerz durch Stillsch«eigen...
«Ja, Ihr sein Peter, unser Peter," fuhr
der Neger dann wieder fort, „Ihr müssen«
sein, den« wie kSnntet Ihr sonst Alle«
wissen?"
„Da« war nun gerade keine Kunst Srt
pio", sagte Peter lachend, „Du hast mir
ja Alle« vorgeplappert."
„Ich plappern?" war die verdutzte Ant
wort. „Ha! ha! Peter lachen on spaßen,
wie immer. Ihr könnt Sripion kein X
für U vormachen."
„Nun, wenn da« ist," sagte Peter, „so
will ich e« lieber gar nicht versuchen. Laß
un« lieber nach Deiner Hütte gehen; ich
und der Harri« find hungrig. Doch wart',
ich wollte Dich noch ein« und da« andere
fragen. Sag' mir mal', wem HSrt denn
die schöne Plantage da unten mit der
prachtvollen Villa?"
„Da« sei der Master, woran alter Ma
ster autverkauft haben."
„Und wie beißt er?"
„Massa Werner."
„Werner?" fragte Peter aufhorchend,
„der Na«eist »tr so bekannt. Er muß
irgend wie mit mtinen Pflegekinder« tn
Verbindung stehen, d»nn sonst würd» tch
ihn nicht so stst »ingrprägt haben. Laß
doch sehen; mit Eilsen hat er nichts zu
schaffen, die kannte ja höchstens ein halbe«
Dutzend Leute. Mtt Ernst also? Wart'
doch mal'! ja richtig! In Pittsburg war'«,
wo ich den Namen gehört habe oder viel
mehr gelesen, denn Werner und nicht an
ders nannte sich d»r Vater dieser südlichen
Dulcinea, die unser'm Ernst bei Nacht
und Nebel durchbrannte. Ob er's ist?
Nun, das wäre doch spaßhast. Da hätte
ich ja die b»st» Gelegenheit, die Herrschaft
auK erster zu lernen. Komi»
Scipio, laß uns jetzt gehen, mein Magen
zeigt längst über Mittag."
D«r N»g»r war's zufrlrdcn und ging
voran, das Maulthi«r am Zaum« füh
r«nd, während Peter folgte. Bald war
die eng« Schlucht erreicht, und damit Sci
pio'« Hütt». Rohe Balken, dürftig zu
sammengefügt, die Wände mit Moos und
Lehm verschmiert, das Dach gedeckt mtt
Schindeln der grringsten Art da« find
dt» Haupt- und einzigen Züge de« Baldes,
welches tch dem Leser über Scipio'« Woh
nung liestrn werde. Wer ein altes, schlecht
gefertigte«, baufällige« Blockhau« gesehen
hat, der hat auch »tn» gut» Jd»» von Sct<
pio's Wohnung. D»r Nrger nahm dem
Maullhier die Satteltafchen ab und trug
ste tn's HauS; dann gab er dem Thiere
reichlich zu fressen, bei welcher Beschäftig
ung Peter ihm Gesellschaft und Beistand
leistete, tndem »r »s für seine Pflicht hielt,
sich mit»igen»n Augen zu überzeugen, daß
seinem viersüßigen Reisegefährten nicht«
fehle. Erst nachdem das Maulthier gut
versorgt war, folgte Peter sunem Wirthe
in die Hütte, deren Inneres zwar einfach,
aber doch weit bequemer ausgestattet war,
al« die baufällig» Außenseite verrieth. In
der einen Ecke stand ein rohgezimmertes
Bett, gefüllt mit einem Ueberfluß von ela
stisch «eichen Eornährenhülsen, über wel
che einige Wolldecken ausgebreilet waren,
in der ander« «in Tisch von einfacher aber
guter Arbeit, der wahrscheinlich au« ir
gend einem benachbarten Herrenhause
stammte. Die dritte Eck« füllt« «in Ge
stell, welche« augenscheinlich bestimmt war,
den doppelten Zweck einer Comwode und
eines Eckschrankes z>> erfüllen und in der
vierten stand ein Holzkasten, welcher eini
ge« Werkzeug, wie Hammer, Zange, Sä
ge, Beil «. s. w. enthielt. Die paar
Stühle im Zimmer waren zwar nicht ele
gant, aber sehr bequem, indem der Sitz
und die Lehne aus starkem Leder bestan
den. An der Wand, welche der Thür
gegenüber lag, war der Camin, in welchem
an eisernem Haken ein großer Kessel aus
demselben Metalle hing. Unter diesem
Kessel brannten die Ueberreste eines Klotzes
und Scipio machte sich sogleich an'« Werk,
da« Feuer zu schüren und neue« Brenn
Material zuzulegen. Während dieser Vor
bereitungen schwatzte er unaufhörlich mit
Peter, welcher es sich auf einem der Stühle
bequem gemacht hatte. Als er fertig war,
bat er seintn Gast mtt »iner, wahrschrin
lich oom Master erlernten Höflichkeit, ihn
eine Mtnut»zu entschuldigen und verließ
das Haus, um sogleich mit einem schreien
den jungen Hahne zurückzukehren. Diesem
Sänger wurde drr Hals umgedreht, und
Scipio erwirß flch so g»schtckt al« Koch
und Küchenmeister, daß in weniger als
ein»r halben Stunde ein schmackhaftes
Mahl vor d«m unerwarteten Gaste stand.
Peter ließ fich nicht lang» nöthigen. Der
Hahn, die Süßkartoffel«, die Limabobnen
und sonstigen G«rüchle, womit der Neg«r
ihn traktirt«, vrrschwandrn mit »in»r Ge
schwindigkeit, welche keinen Zweifel an ih
rer schmackhaften Zubereitung aufkommen
ließen.
Scipio sah der Mahlzeit zu und freute
sich über den Appetit seine« Gaste«.
~E« thut mir so leid, daß ich keinen
guten Kaffee habe für Euch, Massa Peter,
aber seit dem Kriege mit den Jankees ist
keiner mehr zuhaben für unsereins. Nicht
mal 'en Tropfen Whtske? habe ich Euch
anzubieten."
„Laß' gut sein Scipio, laß' nur gut
sein. Ich danke Dir für deine» guten
Willen. Lange doch 'mal die Satteltasche
her. So, nimm da«, alter Bursche und
verbrauch'« gesund; e« ist ächter Java.
Und die« hier, ja grinse nur, Seipio,
ich sehe, Du kennst di» Flaschen noch.
Die« ist ächter, alter Bourbonwhi«krp.
Nied' mir auch die Becher her, Scipio,
denn solche Luxusartikel hast du doch nicht.
So jetzt trink, Scipio, trink' auf den Er
folg der Aankre«, welche Deinem Volke
die Freiheit bringen. Du bist doch ein
guter Uni'znsmann, Scipio?"
„Wollt's meinen, Massa, hänge treu
an der Union und alle die andern Neger
hier um'Ker ebenfalls. Wären schon alle
längst Raison gelaufen, Massa, wenn die
Bluthunde nicht wären und die Soldaten,
die dort drüben im Quartier liegen."
~'SH wirklich? also Einquartierung
habt Ihr hier umher, Scipio?"
~Z>a« Sar, drüben im Dorfe liegt ein
Eapitain und wirbt Rekruten an. Göll
bald fertig sein, die Compagnie und Sci
pio weiß Einen, der sehr froh sein, wenn
ste mal fort find."
„Da« ist wohl Deine eigenwerthe Per
sönlichkeit."
~Ia« Sar, ganz recht, scipio können
diesen Massa Dübel, diesen Capital« nicht i
leiden und werden sich nicht todtgkamen
über seinen Abzug. Seine Leute seien
schlecht, aber er sei der allerschlechteste."
ser Eapitain Dübel, daß du ihm so
grollst?"
„Er hat zuerst die farbigen Gentlemen
gequält und verfolgt, t.s fle fast htnstar
b»n vor Jammer «nd U»b»rdruß. Dann
hat »r auch dl» W»iß«n gequält, welche
der Union treu bleiben wollten und mehr
die Seite geschafft haben. Jetzt hat er sein
Quartier im Dorfe am Flusse dort oben
und wenn Scipio nicht blind sein, wie
eine Fledermaus, so trubelt er die junge
Miß im Hause dort »b»nfalls, »h» st« »S
weiß."
„Ist das so, Scipio? Was ist denn
diese Miß eigentlich für 'ne Art Frauen
zimmer?"
„O so passabel, Massa Pete». Sie sew
ein gewaltig schone« Weibsbild, und auch
gut genug, ja auch gut genug, denn Juno
hat st»."
„Gut genug, sagst du? Da« soll was
heißen, sie könnte schon noch ein bischen
besser sein?"
„Run ja, Massa, schaden könnt's schon
nicht. Miß Lizzp ist eben gewaltig stolz
und manchmal auch zornig, und die arme
Chloe, ihr Mädchen, hat schon mehr als
einmal Hiebe bekommen, daß das Blut
den Rücken hinunter gelaufen ist."
„Ist da« wahr? Nun, Scipio, da muß
ste ja ein rechter Drachen f«in, he? Ich
denke Ernst kann sich gratuliren, daß er
ihren Netzen entronnen ist."
„Wer ist Ernst?"
„O, Niemand, den du kennst, Scipio;
ich sprach nur mit mir selber. Aber jetzt
komm, Alter, tch bin vollkommen gesättigt
und begierig, unserer Burg einen Besuch
abzustatten."
Mit diesen Worten erhob sich Peter
und nachdem er und srinWirth noch »tn
mal den, Wbiskty zug»sprochen hatten,
verließen ste das Haus und ginge« auf
Wasserfall bildete. Der Bach schlängelte
von dort nach kurzer Wanderung den
Tennessee zu erreichen. Sein» Usrr waren
aber dergestalt mit dichtem Gestrüpp be
stch dort einen Weg zu bahnen. Dies war
wohl die Ursache, weßhalb die b«id«n G«<
sährtrn di« vb«n beschriebene Richtung
eingeschlagen hatten, denn dort war das
Gestrüpp weniger dicht, als an andern
wesen zu sein, denn die Büsche batten ei
nen jüngern Muchs, als an andern Stel
len.
Wasserfall erreicht hatten.
telte den Kops, „ich komme seltrn her. E«
ist nicht gut für mich, dort so oft zu sein.
Es macht mich an Juno denken und an
die armen Kinder, welche man nach dem
Süden verkauft bat."
„Und weißt Du gar nicht, was au« ih
nen geworden ist?"
Scipio schüttelte den Kopf und wischte
sich dabei eine Tbräue au« dem Auge.
„Nun, weine nur nicht, Scipio. Wer
weiß was »och Alles geschiebt. Die Jan
kees kommen jetzt und machen Euch Alle
frei, dann hast Du am Ende noch die
Freude, Deine Kinder wieder ,» sehen."
~Gltubt Ihr wirklich, Massa Peter,
daß da« möglich ist?" sagte Scipio und
seine Augen leuchteten vor Freude. „Wenn
ich das dekiken könnte, würde tch noch ein
mal jung werden. Aber nein, tch bin zu
alt und werde mich bald zur Ruhe legen.
Die Freud« wird der alt« Scipio nicht
m»hr hab«»."
(Fortsetzung folgt.)
Stiefeln«. Schuhe!
DaviS und Goldsmitb,
strn Boldprämie eingekauft, wa« sie in de» Gta»d
setzt, so billig al« irgend ein andere» Geschäft
zu P h ilu sch
smi7(i u. Woldsmith.
sind. Eda«. Tripp,
ä«t7v 21l Laikawanna Avenue.
! . Neue Bremer
DSmpserliuie
z« bedeutend
ermäßigten Pafsagepreisen.
Smidt, Eapt. v. SchweerS,
wird Ende Mai so» New-Aork »ach Bre««» erpe
dirt «erde».
Passag
»onNew-Kork: Erst« Kajüte K 75 Bold.
Zwischendeck 2t> „
Abfahrt »on Bremen E»be Juni.
Erste Kajüte O KS Gold.
Zweite „ A 6 „
Wege» Fracht und Passage «end« man sich an
Wm. F. Kiesel, in Seranton,
od«r an Smilm
Thiele, ck <lo.^
Bekanntmachung.
deutschen Kirchhofe ent«tt«r
theilt. Ehrhardt,^
2tapZm » tt. Ward.
Garney, Tripp u. C 0..»
Feinen Cigarren,
Schnupf-, Nanrh- nnd Kao-Taback,
Pfeifen rc.
Marschals Verkäufe
von Grundeigenthum.
Am 2l. Mai 187»,
Alle Ver-
Papne und südwestlich von Vand de« Quinnan
und der Elisabeth Heller; ist etwa Fuß Front
an besagter Chestnutstraße, ebenso binten an der
Linie des bes. M, L. Pavne, und etwa lAI Fuß
von besagter Straße bis zu der Linie de? Ac>
Früher das Eigenthum d>-S Verklagten, in de
sagten, Urtheil brnaint, nebst Zubehör. Mit Be
schlag belegt und in Erekuliou genommen auf die
Heller.
südöstlich von Land und Gebäude de« John Ble
witt 2-l Fuß zum AnfangSplatze, enthaltend S4M
Quadralfuß. dasselbe mehr oder weniger. Al-
Ellen Dougdert, l2t> Fuß zum AnfangSplatze,
entballend Quadratfuß, sei dasselbe inebr
L'Malep.
Ferner:
All die gewisse Lotte Land, gelegen in der 5.
liche Hälfte von Kotten No/g "und 9 "in^lohn
jetzt City von Seranton. Dieselbe ist 27 Fuß
lacksonstraße. Begrenzt östlich »on Land des
A. Welsb. sudlich von Seranton Avenue^,
prüder da« Eigenthum de« Verklagten! in be
sagtem Urtheil benamt, nebst Zubehör. Mit Be
schlag jieErewtion genommen auf die
B. Steven«, Marschal.
Marschals Office. ,'!0. Avril 187»,
Wer hat alte Cente?
gängn, "l 792,'? 79?.' l 7!«. BM. s
werden gute Preise bezahlt. Ebenso für halbe
Wer solche besitzt, melde fich i« der Erpeditio»
dieses Blattes. 3dS
Seranton Hans,
Victor Koch, Eigenthümer.
Liese« U gerade dem
7ap7tl Virtor Koch, Prop'r.
William Baker s
Wemu.LLMor-Geschäst,
Mai» Gteaße, Hpde Park.
Hält auf Vsrratb, im Große» und Kleine»,
beste Bier in Hpde Park, kalt« Speise» und
Ovster», «elche auf da» Feinste zubereitet wer
William Baker,
„Mansion Hotel,"
E.E, Battenberg, Eigenth.,
* Archbald, Pa.
ge» »ersehen ist. Reisende finden daselbst gute
Herberge. Ei» großer Saal für Bälle «ad Er
earsiouen steht zu Diensten. Auch dir Stallung
für Pfrrde läßt nichts zu wünschen übrig.
28ap7t> S. <l. Battenberg.^
Lochers
„Atlantic Garten"
ist auch für diese« labr mit neuen Verbessern»,
gen «»«gestattet worden und mit allen Bequem
lichkeiten, Tischen, Bänken, schattigen Laude» u.
s. w. »ersehe». Der Eigenthümer wird außerdem
dafür sorgen, daß e« »ic an Unterhaltung fehlt
unb sich bestreben, seinen «Yartrn zu einem ange-
Besondere Nachricht.
eine Liste d«r von gebrauchten Flasche» in
der Amtsstube des ZtaawsekreitrS »on Pennsvl
vanien deponirt hat, uud gcaen irgend eine Per-
Seranton, Pa.
Man beachte nachstehenden Gesekerlaß:
~E« wird hiermit als unaesetzlich erllärt für
irgend welche Pirson oder Personen, ohne Er
laubniß de« EigcnthünierS irgend so bezeichnete
Flaschen mit Mineralwasser oder sonstige», Ge
tränke zu füllen, zu verkaufen, zu vergeben, zu
An verkaufen:
20 da« Quart, bei
Z. Appert,
ZUsit No. 227 Penn Avenue
Der
Loouokamii of MÄK'-Litter.
svein 65 Mquor-Handlung
von I. Appert,
No. 227 Penn Avenue, Seranton.
tät. 30f?
„Keystone Halle,"
Peter Burschel, Proprietor,
Me- und Lagerbicr-Draoerei,
Erfrischungen.
Im Winter ein angenehmer Abstellplatz für
Schlittenfahrende; im
M. tH x e e
Weinen, Biqllören, Cigarren, Sic.,
Der beste Bourbon in der Gegend. Importir
Weine und Brandies. Die beste Auswahl soeben
no«
""t da"
Lkä.rlös kobikLoQ,
313 Laikawanna Avenue, Scranton, Pa.
Weine, Liquöre, Bitters.
Weinen, WbiSlcv'S u. s. w.
Bier- und Wein-Gläser, Korbflaschen, und alles
andere, zur einer Wirthschaft Gehij-
Lkarlks Robinson.
ttfSba
Philip A binson,
Bierbrauer,
Empfiehlt sei» au«gezeichnttes Fabrikat de« ver
ehrte» Wirth«» bestens. lvjrk
Friedrich Schräder,
Fabrikant von sprudelndem Eronk Bier,
Zarlaparilla und Mineralwasser,
Fabrik in Mulberrystraßc, zwischen Penn u. Wpo-
Porter, Ale und Lagerbier,
tn Flaschen, wird zu de» niedrigsten Preisen im
Großen nach allen Plätzen der Eil? kostenfrei ge
liefert.
Eine Erfahrung von 25 lahren in meinem Ge
chäfte btfähigt mich, einen Sarfaparilla zu lir
>ern, der alle anderrn Fabrikate übertrifft und der
Gesundheit sehr zuträglich ist. Da« Geschäft steht
unter meiner persönlichen Leitung, nnd volle Zu
friedenheit wird garantirt.
Aufträge, welche bei Herrn John Zeidler abge
geben oder durch die Post mir zugesandt «erden,
finden prompte Berücksichtigung.
26ba Sr. Schräder.
S cha > k s
Lager-Bier,
»ird von jetzt ab beständig frisch »erzapf», bck
vdarlss l'i-opp.
2t l Laikawanna A»enu«, nah« dem Drpot.
Dellkatesien »erschiedener Ar» im Großen und
Alanen. bm,9
Jackson Haus,
Franklin Avenue, nahe dem Eiseubahn-Depot,
Lorenz Zeidler, Eigenthümer.
Da« Hau» ist neu und in vollkommenster Weise
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sen und «ettänlen da« Beste, was ,» d-d'N 'st.
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Seranton, l. Marz 1870.
B. Timo» 65 Co.
B. Simon. I Geo. Kaiser.
A. Butzbach,
H!tri»«niv i>»rtvn,
uud Hostel,
gesorgt/
vlller'L ke2tAurs.tion
Ijf7U ' Professor.
Edward Günster»
»Arm«»!«' killooii,
Pen» Avenue, Seranton, Pa.
Getränke, alle Sorten kalte Spei
'"R). Juli lBLS.—ba
Diese« im besten Stple eingerichtete Hotel ist
ederzeil zur Aufnahme dereit.
Seranton, ll>. Jan. 1868. da
WilhelmTellHans
blikuin hiermit anzeigt, er die Versicherung'
daß er sich bestreben wird, seine Gäste stet« reell
(tS>p9) Wm. Hinsel.
Philip KinMe,
Hyde Park Galon,
zum Besuche eingeladen, umer Zusicherung pünk
licher Bedienung. 2Zaa6ba
Minnich s Salon,
«et und bedeutend vergrößert worden ist.
und lalte Speisen zu seder Zeit. Die Straßen-
Eisenbahn von Seranton führt bis zum Hause.
Auch macht derselbe darauf aufmerksam, daß er
mit guter Stallung für Pferde »ersehen ist.
2ZjlB Loui« Minnich.
Ott4B. oottS'
Wein- und Bier-Wirtbschaft.
Günter bewohnten Lokale, eine Wirthschaft eröff
net hat und ladet Alle freundlichst >um Besuche
ein. wetränke frisch nnd Speisen schmackhaft.
(9sS) Sharle« Och«.
Chas. H. Sehadt,
Nestauration,
Ecke Wyoming Ave. und Eommereial Allep,
hält stet« die besten Weise, Bier, Ale und ander
stch des .
Zeit servirt werden.
29ap9 A. ». Schlümbach,
Wilkesdarre, Pa.
WirthS- und KosthauS.
sonstraße, oberhalb der Main, Hpde Park, gelege
ne« Lokal, wo sie stet« die'besten Getränke »orfin
da« Sattlerfach einschlagende» Arbeite» «»gefer
tigt oder reparirt. 25»?
Andrea« Schön.
Lactawanna Haus
«ha«. Tr»pp, Prop'r.
Da« obig«, i» bester Weis» eingerichtete Hau«
ist mit Allem versehen, >»a« dem Äörper zur Stär
kung und Erfrischung »othlg ist.
Gute« Vier, die feinsten Weine, L'quöre u»b
Eigarren, warme und kalte Speisen; Austern, au
jede Art zubereitet.
E»« feiner Saal für Damen und Familien.
Um zahlreichen Zuspruch ersucht seine Freund
25j»8 Eha«. Trepp.
Germania Ißalie.
Einem verehrten Publikum die ergeben« Ai»
dem Dep^ gelegene Loka
Stad't"' Zeidler.