Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 28, 1870, Page 2, Image 2

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    Wochenblatt.
Friedrich Waiznrr, HrrauSgrbrr.
scranton, de« 28. Npl^ilI8?v«
Heiniltchc Gesctzmachevei.
In einer früheren Nummer haben wir
bereits darauf aufmerksam gemacht, wie
väterlich für die „Cit?" Scranton durch
heimliche Gesetzmacheret gesorgt werde und
wie gefährlich es für die Steuerzahler ist,
derartige Umtriebe zu dulden. Das nach
folgende Supplement zum Stadt-Charter
l,at beide Häuser der Gesetzgebung ganz
im Geheimen passirt und ist Gesetz, sobald
der Gouvernör seine Unterschrift dazu
fügt. Der Wortlaut ist wie folgt:
Sektion 1. Deß der Mayor und der
Stadtrath der Stadt Scranton hiermit
ermächtigt sind, zum Zwecke der Fundirung
der schwebenden Schuld besagter Stadt
und zur Errichtung eines Gefängnisses,
so» Stationchäusern, Bockups und an
deren Gebäulichkeiteii zum Gebrauch be
sagter Stadt. Schuldscheine auszugeben
für nicht mehr als 875,000 zu einer In
leressenrate von nicht mehr als sieben Pro
zent, mit oder ohne Coupons; kcin Schein
, Bond) soll für weniger als fünfzig Dol
lars lauten und dieselben sind zu solchen
Zeiten zahlbar, wie der besagte Stadtrath
festsetzt/jedoch nicht 20 Jahre übersteigend.
Die Interessen aus besagte Bonds kön
nen halbjährlich oder jährlich zahlbar ge
macht werden, und die Schuld und Inte
ressen. oder Theile davon, können zahlbar
gemacht werden in Philadelphia oder
New Jork innerhalb fünf lahren, nach
dem Gutdünken des Stadtraths. Der be
sagte Stadtrath soll Vorkebrungen treffen
für die Bezablung der hierin autorisirten
Bonds durch Anlegung eines Tilgung«-
fondS, entweder durch spezielle Verwillig
ung besonderer Einkommen oder durch
Auserlegungeiner jährlichen Spezialsteuer,
oder durch beice, welcher Fond in Ver,
Staaten Papieren, Staaisbonds oder den
hierin autorisirten Bonds angelegt wer
den soll. Und zum Zweck der Consolidir
ung der stehenden Schuld der Stadt und
um sie gleichmäßig mit der bierin autori
sirten Schuld zu machen, soll der Stadt
rath die Besugniß baben, so viel zusätzli
che Bonds der hierin autorisirten Serie
auszugeben, als nothwendig sind zur Be
zahlung und Abtragung aller ausstehen
den Anleiben der besagten Stadt, entwedei
zur Versavzeit oder vorher; vorausgesetzt,
raß keine Bonds verkauft oder ausgewech
selt weiden sollen unter Pari, oder dil
einzulösenden Bond» für einen böheren
Betrag als zu Pari angenommen werden.
Sekt. 2. Daß der besagte Mavor und
der Stadlrath hiermit ermächtigt sind, di«
Gebäulichkeiten auf dem Grundstück, wel
ches von den im Original-Charter ernann
tenCommissären angekauft wurde, zuserän
dern und durch Anbau daran ein Arbeits
hau« und eine Jail (oder Stadtgefäiig
niß) daselbst zu errichte», auch sollen sie
solche Borkebrungen treffen, wie sie zur
Entgegennahme und Gefangenbaltung
von vtturlheillen Verbrechern nothwendig
sind. Und im Falle der Ueberfübrung von
Angeklagten durch die Mayor« Court der
Stadt Scranton, und wenn das Urtheil
auf keine längen Zeit als sechs Monate
lautet, sollen solche Verurtbeilte nach dem
Stadtgcsängniß gesandt werden. Und der
besagte Mavor und Stadtrath sind ferner
ermächtigt. Lotten anzukaufen und daraus
Stationshäuser, Lockups und die noth
wendigen Gebäude für das Feuerdeparte
inent zu errichten, jedoch nicht mehr als
drei; mit der Beschränkung, daß eine» da
von in dem f> über als Borougb Provi
dence bekannten Territorium, eine« in
Hyde Park und eines in dem alten Bo
rough Scrauton errichtet werden soll.
Sekt. 3. Auf die Applikation einer
Mehrheit der Steuerzahler durch Petition
soll der Mayor und Stadirath ermächtigt
fein, in> Interesse der steuerpflichtigen
Bürger irgend einer Ward in der Stadt
Verbesserungen und Verwilligungen zum
speziellen Benesit der besagten Ward z«
machen, und das «eld durch Auferlegung
einer Spezialsteuer collektiren, welche abei
in keinem Falle ein balbeS Prozent pei
Dollar der WcrthschStzung übersteige»
darf.
Sekt. 4. Der Mayor der besagter
Stadt soll die ausschließliche Controll,
und Aufsicht über die Polizei haben, docl
dürfen der Stadt ohne Zustimmung de«
Stadtraths keine Ausgabe» dadurch ver>
ursacht werden; mit der Bestimmung, das
wenn irgend eine Ward eine bezahlte Po>
lizei wünscht, so soll das Gesuch der dasüi
petitionireNden Bürger gewäbrt und di,
Ward mit den Ausgaben belastet werden
«sekt. 5. Wenn irgend einer Wart
verwilligungen für Straßen oder allge
meine Reparaturen innerhalb deren Gren
zen durch den Stadtrath gemacht werden
so soll das Geld unter der Anweisung des
CominlsstonerS und der Councilmänner
»er besagten Ward verausgabt werden.
Da« ganze Supplement scheint uns
weiter Nicht«, als eine fein gestellte Falle,
um der Stadt wiederum eine ungkheur,
Schuldenlast aufzubürden; kein Menfck
wird einfällig genug fein zu glauben, daß
mit den K7Ü.000 auch nur ein Viertheil
dessen geleistet werden kann, was in der
Bill bestimmt ist. Die ausstehenden städ
tischen Anweisungen, für deren Einlösung
die Schuld angeblich gemacht werden soll,
belaufen sich allein auf circa L 30.000;
Die Bill ermächtigt ferner den Mayor
und Stadtrath: I)zur Einrichtung eine«
Arbeitshauses und Gefängnisses; 2) zum
Ankauf von drei Lotten und Errichtung
von drei Gebäuden für das Feuerdepar
tement; 3) zum AnkaufvonLotten undßau
,on Stationshäusern und Lockups (zur In
haftirung von Vagabunden und Gesetz-
Übertretern, bis ihnen ein Verhör gegeben
den Boroughs Scranton, Hyde Park und
Providence.
Und die» Alle« soll mit 843.000 (der
übrigen Bilanz nach Einlösung der Or
der«) zu Stande gebracht werden? Wir
hoffen, daß die teutschen Mitglieder des
Stadtrath« ein aufmerksame» Auge aus
dies» Sache haben, »cnn die Bill Gesetz
werdeu sollte.
Uufer Gtenersegeu
Ecranton ist mit Steuern verfchieteuer
Art reichlich gesegnet. Ter Curisität hal
ber folgt hier eine Zusammenstellung der
Steuern, welche die hiesigen Bürger be»
Eine Bounty-Steuer (hört auf, sobald
dl« CommisflonerS, Clerk« und deren Vet
tern und Basen reich genug sind).
Einen City-Tax (zum Bau von SB<l,<)o<>
Brücken, welche nach dem ursprünglichen
Contrakte für 519.5V0 gebaut we»den
sollten).
Schultaxe (damit da« vornehme Pack
seine Kinder im höheren Blödsinn unter
richten lassen kann. Da man das dafür
collektirte Geld nicht sämmtlich für will
fährige Schulmamfellen ausgeben kann,
so baut man in neuerer Zeit französische
Dächer aiu die Schulhäuser).
Spezial Borough-Steuer (wird erho
ben, so lange der alte Füller lebt).
Armensteuer (um die „armen" Teufel,
welche sie (das Geld nämlich) in die
Hände bekommen, vor dem Verhungern
zu schützen.)
Eine SlaatSsteuer.
Eine Miliztaxe (für solche, die Soldät
chens spielen wollen und bei Paraden
nicht einmal Schritt halten können).
Hundesteuer (sollte zehnfach höher sein).
Spezial City-Steuer (zur Bezahlung
der Interessen an der Stadtschuld).
Spezial Wardsteuer (zum Besten va<
gabundirender Polizisten).
Die beiden letzteren Steuern werden
durch das neue Amendement zum City
Charter ins Leben gerufen.
Zu den obigen Steuern sind noch an
dere hinzuzufügen- Z. B. die kaufmän
nische Taxe, die Geschäfts- (Occupatio«-'
Taxe, Ver. St. Steuern, Lizenzstenerr
u. s. w.
Sag', Liebchen, was willst Du nock
mehr?
Warnung für Auswanderer nacß
dem Suden.
Ein deutscher Arbeiter schreibt der „Chi
cago Abendzeitung":
Von einem nahen Verwandten, welchei
sich nebst Familie hat verlocken lassen, nack
dem Süden zu gehen, habe ich folgend«
zuverlässige Schilderung der dortigen Zu
stände:
„In Chicago ist et schlecht, aber hiei
im Süden ist es ,iech schlechter. Wir wer
den hier benutzt, um Sklavenarbeit z»
thun und eine Sklavenlebensart zu süh
ren. Die Wohnungen find die von der
früheren schwarzen Sklaven bewohnter
Hütten, welche schlechter sind, wie manche«
Viehstall; man muß auf der bloßen Erd«
schlafen. Frauen und Kinder müssen mit
arbeitcn, und wollen sie das nicht, so mö
gen sie sehen, wo sie was zu essen bekom
men. Da» Essen ist schlecht genug fü>
Thiere; Speck und Maiskornbrodist da«
gewöhnliche Futter, Mittags wird erst uo
2 Uhr und Abends um 9 Uhr gegessen
Von Schule ist keine Rede; und wen«
Einer krank wird, so muß er sehen, wie e>
wieder gesund wird. Die unverheirathe
ten Leute brenne» auch alle durch; nur if
es leider den Verheiratheten nicht möglich
von hier fortzukommen.
Ob die Pflanzer ihren Contrakt Halter
wollen, steht in ihrer Gewalt, weil sie da«
ganze Gerichtswesen beherrschen. Dil
großen iandeigenthümer haben hier ihn
schwarzen Arbeiter so schlecht behandelt
daß dieselben in Schaaken sortgezoger
sind, und nun soll der dumme Deutschi
auf die beneidenswerthe Stelle der frühe
ren Sklaven einrücken.
Alle Diejenigen, welche zu diesem Men
schenschacher hierher gebolse» und densel
ben befördert haben, sollten zur Straf
wenigstens ein Jahr diese unentgeldliche»
Sklavendienste verrichten müssen, danii
sie einsehen lernten, wie hübsch sich solche«
Plantagenleben ausnimmt.
Diejenigen, welche für einen Anthei
an der Ernte arbeiten, sind »ben so fchlech
ab, wie sie direkten Lohnarbeiter; den«
die Eigenthümer rechnen ihre Lieferung«
so boch, und der Preis der Produkte ist si
niedrig berechnet, daß nicht« wie Schulde«
übrig bleiben kann, wenn nach der Ernt«
abgerechnet wird. Der Arbeiter kann di«
Sachen selbst nicht verkaufen, weil.dt«
Plantagen zu weit von den Märkte« ent
fernt find. Solche» muß er Alle« den
Eigenthümer überlassen, und dann kann
sich Jeder vorstellen, wie die« zugeht. Di«
Plantagenbesttzer stehen sich jetzt besser
al« früher bei den Sklaven, weil die Ar
beiter ihnen nicht mehr kosten, wie ein ge
ringe« Fahrgeld und den Lohn für di>
Agenten."
Diejenige«, welche noch nähere Au«,
kunst wünschen, wie sie die von der „Illi
noi« Staat«ztg.," der Deutschen Gesell
schaft und anderen Lfficien nach dem Sü
den empfohlenen Arbeiter dort behandeln
können Nähere« bei mir erfahren.
Chicago, Illinois.
Carl Gering,
199 Carrvll-Straße.
In einer Sägemühle zwischen Cleo
poli« und Pithole, Pa., erfolgte am 21
eine Dampfkesselexploston, durch welche eir
Mann, Namens Clapper, getödtet un>
zwei Andere verletzt wurden.
Gouv. Shäffer von Utah wurde an
2!. in Corienne in dem genannten Ter
ritorium installirt. Er wurde von den
Mayor und den Bürgern enthufiastisci
aufgenommen und erklärte ihnen, daß ei
nach Utah gekommen sei, um die Gesetz«
der ver. St. durchzuführen. E» wurde»
darauf mehrere Reden gegen die P»l,ga
wie gehalten.
Schauderhaft« That.
Baltimore. 21. April. Heute Nachmit
tag gegen 4 Uh, ging eine Frau Namens
Catharina Marsb nach der Schule No.
13, wo ihr achtjähriger Sohn, James,
Unterricht erhielt, rief denselben nach dem
Hofe hinaus und schnitt ihm mit einem
Schlachtmesser, das sie sich kurz vorher ge
borgt hatte, die Kehle ab, so daß beinahe
der Kopf von Rumpfe getrennt wurde.
Dann ging sie nach Hause und verübte
dieselbe Greuelthat an ihren übrigen 3
Kindern, zwei Knaben von 6 und 4
lahren und einem Mädchen von 5> Jah
ren—und darauf siel sie über ihre bejahrte
Mutter her, der sie ebenfalls einen töttli
chen Schnitt in die Kehle versetzte.
Aus der bereit« abgehaltenen Coroners-
Untersuchung geht hervor, daß das Weib
wahnsinnig ist oder temporär an Irrsinn
leidet. Die Mutter sagte in der »lltv
mortem Untersuchung aus, die Mörde
rin sei sehr ausgeregt ins Haus gekommen
und dann gleich nach dem Hose gegangen,
, wo zwei der abgeschlachteten Kinder spiel
! ten. Dann habe sie da» dritte Kind in
einem Zimmer des Hauses aufgesucht und
es ebenfalls getödtet, und zuletzt fiel sie
über die Mutter her, die, fast völlig ge
lähmt, kaum Widerstand leisten konnte.
Die Mörderin ist die Ehefrau eines
Barbiers, Namens Wm. Marsb, der st«
vor einem Jahre verließ und sich jetzt in
New-Ilork aufhält. Als man sie fragte,
ob sie wußte, welches Verbrechen sie began
gen, antwortete sie ruhig: „Jetzt weiß ich
ies wohl". Sie sitzt jetzt im Gesängnisse,
! —Die ganze Stadt ist in Aufregung übe,
! dieses schauderhafte Ereigniß.
Plebiscit oder PlebiScitum.
> Dieses Wort kommt in der letzten Zeil
" häufig in den Kabeldepeschen von Parit
vor, und die eigentliche Bedeutung dessel<
! ben mag einigen Lesern nicht bekannt sein
Diese« Wort ist der lateinischen Sprach,
entnommen, nämlich pleb«, Volk, und dl
cere sprechen, sagen. Man könnte es de«
halb mit Volksspruch übersetzen. Da«
Wort wurde durch Napoleon den 1. ir
Frankreich zuerst in seiner jetzigen Bedeu
tung „Abstimmung des ganzen Volks" ge
! braucht. Seine Herrschaft stützte sich au
j ein PlebiScitum und ebenso die Herrschaf
des jetzigen Kaiser«. In beiden Fälle»
wurde die Abstimmung unter dem Druc
! der Bajonette vorgenommen. Bei de>
i Abstimmung über das Plebiscit, wovor
! nun die Rede ist, soll nach.dem Berspre
! che» von Seiten der Minister kein
durch die Regierung ausgeübt werden.
> —ln Rhode Island sind naturalistrt,
Bürger, Weiße, welche nicht wenigste»!
! für L 135 Grundbesitz haben, nicht stimm
fähig; dieselben verlangen aber in Ge
mäßheit des 15. Amendments jetzt da<
Stimmrecht. Die Sache wird vor vi« Le
gislatur gebracht werden.
Der siebzehnjährige Jakob Harnisck
in Lancasier County, Pa , war durch da<
Bibellesen au« dem Häuschen gekommen
Die Bibelsttlle: „So aber deine Hanl
oder dein Fuß dich ärgert, so haue ih»
ab, und wirf ihn von dir. E« ist besser
daß du zum Leben lahm oder ein Krüppe
eingehest, denn daß du zwei Hände ode>
zwei Füße habest, und werdest in das ewig!
Feuer geworfen," brachte ihn s» weit, daj
er sein linke« Bein auf den Block legt!
und mit drei kräftigen Arthleben abtrenn
te. Er warf dann den abgehauenen Fuf
weit weg, setzte sich hin und beschaute sei«
verstümmelte« Bein. Trotz ärztlicher Hilf'
starb er an Verblutung. Bi« zum letzte,
Augenblicke blieb er dabei, daß er rech
gethan habe.
PUtSburg, 24. April. Die Fabrik voi
Graham u. Lyon in Last Liberty brannt
heute Morgen vollständig ab. Verluj
?20,000; Versicherung SSIIW.
New-Aork, 23. April. Ein neuer Ge
setzentwurs, welcher die Assembly passir
hat und nun wohl wirklich Gesetz werdei
wird, ernennt Chauncey M. Depew, Cy
! ru« Curti«, Jsaac Bell, Jame« B. Nichol
son und Emanuel B. Hart zu Emigra
tion«-Commissären. Die Mayor« vo>
New Jork und Brooklyn und die Präsi
denten der deutschen und irischen Gesell
schast sollen Mitglieder der Commissioi
bleiben. Daß die Wahl kaum schlechte
hätte »»«fallen können und ein Schlag
den Deutschen ins Gesicht ist, brauche«
wir wohl kaum zu versichern. Die armei
deutschen Einwanderer werden jetzt in al
len Dinge» hinter die irischen zurückge
setzt, ihre Interessen vernachlässigt werden
Und trotzdem liefern die deutschen Ein
Wanderer die reichliche Hälfte des Geldes
»on welchem diese Commission besoldet
und ihre Anstalten unterhalten werden
Sie sollten in der Commission zur Hälft!
vertreten sein sie haben aber von neu,
Mitgliedern bloß einen Sachwalter ihre>
Interessen. Die Assembly ist bekaantlick
gut demokratisch, d. h. irisch!
Philadelphia, 22. April. Der Feuer
marschall Blackburn hat seinen Jahresbe
richt ausgegeben. Der Verlust bei Feuer«>
brünsten im vorigen Jahre betrug
000 Dollal«; Versicherung daraus4,ooo,>
Ovo Dollar«. Wegen Brandstiftung wur
ten 5 Personen »erurtheilt.
Orid, 22. April. Die
und Todut-Bay-Eisenbahn-Compagnil
«rganisirte sich gestern durch die Wah
«on 13 Direktoren. Da« Aktienkapital if
bereit« gezeichnet. Die Bahn wird Ivl
Meilen lang sein.
Philadelphia, 24. April. Gestern Abenl
Il>j Übr hörte der Wächter in der South>
wark Bank ein Geräusch, al« ob jemant
den Versuch machte, die Gewölbe zu er>
brechen. Er holte ten nebenan wobnen
den Cassier und beide fanden bei der Nach,
suchung, daß tie Einbrecher die Thürer
»vn innen »ernagilt halten, sich inzwischer
auch schon durch da« Dach wieder entfern!
hatten, ohne Beute gemacht zu haben. Jy
Gewölbe befanden sich ungefähr »IN,<
YIX>,OO".
Washington, 20. April. Die Untersu
chung gegen General Howard hat gestern
gegen den eben so radikalen als frommen
General neue gravirende Aussagen gelie
fert. Die beiden Regj»rungS-Architekten
Clark und Mullett bezeugten, daß die zu
dem Gebäude der „Howard Universität"
verwendeten Ziegelsteine fast werthloS
waren. Der Architekt, welcher dasselbe
baute, bezeugte, daß er durch Howard ver
anlaßt worden sei, in dem Baucontrakte
die Bedingung aufzustellen, daß die Stei
ne von der Fabrik bezogen werden sollen,
in welcher Howard hauptsächlicher Ge
schäststheilhaber war. Auf diese Weise
wurde erstlich die Heivard-ttniversitäl un
gesetzlicher Weise aus den Fonds des
Freedman'S Bureau gebaut und dann da
für gesorgt, daß ein Theil der Baugelder
in die Taschen des Generals Howard floß.
Professor Franz Lieber ist auf Vorschlag
! des Staatssekretärs Fish von Präsident
Commission ernannt worden, welche ge
genwärtig die Ansprüche nordamerikani
scher Bürger an die mexikanische Regie
rung zu prüfen und zu entscheiden hat.
In der deSfallsigen Vereinbarung zwischen
den Ver. Staaten und Mexico war die
Ernennung eines Obmannes, falls die
Commissarien sich nicht einigen können,
dem Präsidenten der Ver. Staaten zuge
! sprechen worden.
j Der General-Anwalt von Califor
j nien hat sein Gutachten dahin abgegeben,
daß so lange da« Staats-Gesetz nicht ge
ändert wird, oder der Congreß irgend wel-
Pflicht der County-GerichtSschreiber ist,
die Registrirung der Neger zu verweigern.
Er ermahnte sie, den, Staatsgesetzen zu
gehorchen, bis der Congreß in der Sache
weitere Verordnung ergehen lassen wird.
Am I. Dezember vorigen Jahres
verschwand Geoige O. Colt, an der Eck«
von 7!). Straße und 2. Avenue in New-
Aork wohnhaft, plötzlich. Einige Nach
barn hatten ihn noch auf der Straße ge
sehe», aber er kam nicht nach Hause und
man vermuthete, er sei ermordet worden.
Die Polizei wurde von dem Verschwinden
Colt'S in Kenntniß gesetzt und stellte Nach
forschungen nach dem Vermißten an, aber
ohne Erfolg. Zehn Tage nachher verließ
Frau Colt das Hau«, in dem sie mit ihrem
Manne gelebt hatte, und dasselbe stand
seitdem leer.
Am Nachmittage des 12. April spielten
einige Knaben in der Nähe de« Abtritte«,
der sich hinter dem Colt'schen Hause be
findet, und einer von den Jungen, der
durch eine Spalte der Thüre sah, glaubte
einen Mann darin sitzen zu sehen. Die
Knaben theilten ihre Entdeckung den Nach
barn mit, welche die Thüre, die von In
nen verriegelt war, ausbrachen und mit
Schrecken die halb verweste, einen schreckli
chen Geruch verbreitende Leiche Colt's
aufrecht sitzen sahen. Vier Monate hatte
sie dort gesessen, ohne entdeckt worden zu
sein. Colt war ein Graveur und hatte
ein Geschäft in No. 3 CroSbvstraße und
eines in No. 8S Fultonstraße. Der Tod
muß ihn sehr plötzlich überrascht haben.
Gouv. G-arp hat kürzlich einige
Male von seinem Veto-Rechte einen Ge
brauch gemacht, den jeder rechtdenkende
Bürger loben mußte. Aber schon ist er
bemüht, die gute Meinung, welche man
von ihm gewonnen hatte, wieder zu zer
stören. Er beschäftigt sich nämlich damit,
das Neger Votum in den nördlichen Staa
ten zu „organisiren," d. h. Maßregeln zu
ergreifen, damit die Farbigen bewogen
werden, sämtlich das radikale Ticket zu
stimmen. Uns dünkt das »ine sehr un
passende Arbeit für den Gouvernör eine«
großen Staates.
i Die Ernteaussichlen in Minnesota
sind sehr günstig. Die dortigen Farmer
sind in Folge dessen in freudigster Stim
mung.
Die Mormonen kaufen Waffen und
Munition auf, angeblich um sich gegen
die Indianer zu schützen, obwohl sie mit
diesen nie Streit gehabt haben.
Durch eine Überschwemmung de«
Mississippi ist in lowa und Jlliaoi« gro
ßer Schaden verursacht worden.
' Die New Aorker Afsembl? hat eine
Bill angenommen, welche alle Gesetze,
durch die den farbigen Bürgern Rechtbe
schränkungen auserlegt werden, aufhebt.
Da« Repräsentantenhaus in Har
risburg halte eine Bill passirt, welche es
jedem Distrikte freistellt, darüber abzustim
men, ob innerhalb der Grenzen desselben
Liquor verkauft werten dürfe oder nicht.
Die republikanische Partei hatte sich den
Temperenzleuten gegenüber gewisserma
ßen verbindlich gemacht, ein solches Gesetz
zu erlassen. Aber wie wir hören, ist e«
im Senat liegen geblieben, und wir biet
ben daher vorläufig noch von einer sol
chen gehässigen, unpraktischen Maßregel
verschont.
Vom AnSlaud.
Der Arbeiterausstand in Pari«
nimmt immer größere Dimensionen an.
Die London Time« meint, daß die
Freihandelsprincipien in den Ver. Staa
ten Fortschritte machen.
Die Grenzfrag« zwischen Rußland
und China ist definitiv geordnet worden.
Freiherr Heinrich v. Heß, der bedeu
tendste Feldherr, welchen Oestreich nach
Radetzkv besaß, der Sieger von Vicenza
und Custozzo, ist in Wien gestorben. Er
hatte von der Pike auf gedient und erreich
te ein Alter »on S 2 Jahren, «n den
Feldzügen seit IBSI hat er sich nicht mehr
akiive betheiligt. Heß war ein Soldat
au« der alten Schule. Als Mensch war
er charakterfest, »orurtheilssret und ge
recht,
Paris, 2-1. April. Die Proklamaiion
des Kaisers an da» französische Volk ist
erschienen. In derselben sagt er, daß die
im Jahre 1352 von 8,0V0,0V0 Stimmge
bern ratificirte Constitution dem L inde 18
Jahre lang Friede» gegeben hat. Seit
dem sind Veränderungen vorgenommen
worden, und die Regierung wünscht, daß
das Volk sich darüber ausspreche. Was
ohne die Stimme des Volte» gethan «vor
den, ist ungültig. Die Grundlage» der
Constitution können nicht ohne seuie Zu
stimmung geändert werden, um welche die
Regierung jetzt ersucht. Am Schlüsse sagt«
> der Kaiser: „Ich wende mich an das sran
zösische Volk; an euch, die ihr mich am 10.
Dezember 1848 an cure spitze gestellt
> habt, und ersuche euch, mir einen neuen
! Beweis eures Vertrauens zu geben, indem
i ihr für das Plebiscit stimmt. Solche
. Stimme ist eine Stimme gegen die ange
drohte Revolution; solche eine Abstim
mung sichert die Ordnung; solch eine Ab-
stimmung macht e« mir und Frankreich
! leicht, meinem Sohne die Krone zu über
tragen. Seid einstimmig, wie vor IL
Jahren. Eine große Nation muß, »»'
sich die Früchte ihrer Entwickelung zu
sickern, solche Institutionen unterstützen,
welche den nationalen Fortsckritt garan
tiren. Laßt das Volk am Tage der Wahl
mit ~Ja" antworten, um durch sein«
Stimme die liberalen Reformen zu rati
ficiren, deren es sich seit I« Jahren erfreu!
hat. Ich werde, auf die Vorsehung Got
te» vertrauend, fortfahre», unaufhörlich
für die Wohlfahrt Frankreichs zu arbei
ten."
Athen, 25. April. Ueber die Ermor.
Dung mehrerer Reisender durch die Ban
diten sind nähere Nackrickten eingcgan
gen. Die Truppen begegneten ten Ban
diten be, den Felsenabhängt», die in de!
Gegend von Marathon so häufig sind
! Sie waren wohl vorbereitet und ein des
tiges Gefeckt folgte, das länger als ein,
Stunde dauerte. I!'- Banditen und meh
rere Soldaten wurden getödtet. Dil
Truppen waren indessen erfolgreick, unl
der.Cbef der Banditen, Conit, floh mi
acht seiner Gefährten. Die Soldater
suchten unter den Todten nach den Leicher
der Gefangenen, und als solche nicht ge
funden wurden, »nackten sie sick sofort zu!
Verfolgung auf. Den Banditen gelang
' es indessen, die Waldungen zu erreicken
> wo sie ihre Gefangenen verborgen hielten
z Diese schleppten sie nun mit sich, und Taz
! und Nacht wurde die gluckt fortgesetzt
' Dem Lord Duncaster gelang es, zu ent
kommen und die Truppen zu erreicken
! Die Verfolgung wurde unermüdlick sort-
gesetzt. Am 4. Tage waren Hr. Herbert
ein Attacke der britischen Legatio», unl
Graf Bo?l, Secretär der italienischen Le
gation, vollständig erschöpft und nicht iir
! Stande, die Flucht fortzusctzcn. Sie wur
den von den Banditen eimordet. Air
! folgenden Tage wurden Vyner, der Bru
" der des Lord Gap, und Hr. Lloyds er
mordet, da sie aus Erschöpfung nicht wci
ter konnten.
Berlin, 21. April. Tas Zoilparlameni
trat gestern zusammen. Herr Delbrück er
öffnete die Verhandlungen mit einer Re
de, in welcher er die vorzuschlagender
Maßregeln auszählte. Darunter befinde!
sich eine Revision der Zölle auf Caffee unt
Zucker, und Handelsverträge mit Mexico
und den Hawaii-Inseln.
Scrantou Marktbericht.
(Wöchentlich für da» „Wochenblatt" corrigirt')
Engro». Letail
Mebl-Ertra-Waizen, per Saß, -5 7.25 -5 8.51
„ griihj'S „ Pttgaß, ti.M 7,2
Futter—Gemischte „ 1.95 2.2 k
~ Shorts, „ 180 2.2 i
Frucht— Winterwaizen, per Busbel 1.50 l.til
„ Frühj'r ~ „ 1.30 1-äl
„ Roggen, „ 1.10 I.A
Wel,chk°rn. „ 1.00 >.l!
„ Hafer, »,
„ Buchwaizen, „ 1.00
Butter—Beste Dairp, per Pfund, 35 1l
„ Mittelmäßige. „ 30 3^
Hase—Gewöhnlich bis gut „ 18—2.
Eier —Frische, per Dutzend, 26 —30
Fleisch-Todle Schweine, per Pf., .13—lt>
Pöckelfl"isch, per'Soß. 28.M
Aepfel—Per Büschel, 1.75—2.1 V
„ Schnitze, per Pfund, 10—15
Kartoffeln—per Bsh. .15 -kl
Heu —Timothy u. Clover.per Tonne, 1k —IB.<X
Ballen-Heu, per Tentner, 1.-10 —I.b<
Stroh, per Tonne, H 12.00—11.00.
per Bündel, 10 —15 Cents.
Nene Anzeigen.
Warnung.
Seranton. 27. April—3«
Harmonie Club.
llbr, "im Cludlokale Alle M>.,liedel
Verlangt wird:
,u treiben versteht, um einen leicht absetzbarer
Artikel zu »erkaufen. Zu erfragen in diesir Of
fice. 28av
„Mansion Hotel/
T. S. Battenberg, Eigenih.,
e
S. S. Battenberg.
sind iu den billigstrn Preisen auj
?azer. (Iw> I. N»»»et.
Zu vermiethen:
tragende wollen sich melden bei !>r. N i efer, Ecke !
der Penn Avenue und Mnlderr?straße. 7ap
u nion Park
! passend, ebenso zur Abhaliung von Pir Nie'» u»d
j Volksfesten.
» eiii Gebaute
n
Zn verkaufen:
grnüber dein „National Garden," i» rer 11.
Ward. Nähere Auskunft ist im Hause selbst bei
Philipp Dum ml er zu erhalten. l7mz^m
Blech Instrumente
zu verkaufe».
agt die Erpedition, oder Her/griedr. Teufel,
in Petersburg. l7inz7U
Zu verkaufen:
Ein 8 Jahre altes gutes Pferd, zwei BuggieS.
ein Lumberwagen, ein neuer Cutter, zwei einfache
Pferdegeschirre, eine Buffalohaut, u. s. w.
Näkere Auskunft ertheilt E. Wvßbrod,
17f7t1 Archbald.
Blech Instrumente
z» verkaufen.
Eine Partie »on etwa vierzehn Messing-In
strumenten wird sehr billig an etwaige Liebbaber
verkauft. Nähere Auskunft ertheilt die Erpedition
des Wochenblatt, Vor l l!>, Scranton, Pa. l'ijr?
Zu verkaufen:
Der »nterzeichncle bietet seine in Dodgetown
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! steht. Jos. Baumgartner,
U>mz7t) Metzger, Cedarstraße
Peter Hättich,
Uhrmacher und Juwelier.
gläsern. Indem ich mit einem praktischen Opt?k»t
in Verbindung stehe, so bin ich im Stande, irgend
einem Auge die passenden Gläser ju »erschaffe»,
mag dasselbe noch so fehlerhaft sein.
PeroScopische Gläser neu oder i» alte Gestelle
eingesetzt. ifSba
Hauer S» Wanke,
Groceriecn n»d Provifloue»,
lasse?
Jakob Hau». > Friedrich Waake.
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