Wochenblatt. Friedrich Waiznrr, HrrauSgrbrr. scranton, de« 28. Npl^ilI8?v« Heiniltchc Gesctzmachevei. In einer früheren Nummer haben wir bereits darauf aufmerksam gemacht, wie väterlich für die „Cit?" Scranton durch heimliche Gesetzmacheret gesorgt werde und wie gefährlich es für die Steuerzahler ist, derartige Umtriebe zu dulden. Das nach folgende Supplement zum Stadt-Charter l,at beide Häuser der Gesetzgebung ganz im Geheimen passirt und ist Gesetz, sobald der Gouvernör seine Unterschrift dazu fügt. Der Wortlaut ist wie folgt: Sektion 1. Deß der Mayor und der Stadtrath der Stadt Scranton hiermit ermächtigt sind, zum Zwecke der Fundirung der schwebenden Schuld besagter Stadt und zur Errichtung eines Gefängnisses, so» Stationchäusern, Bockups und an deren Gebäulichkeiteii zum Gebrauch be sagter Stadt. Schuldscheine auszugeben für nicht mehr als 875,000 zu einer In leressenrate von nicht mehr als sieben Pro zent, mit oder ohne Coupons; kcin Schein , Bond) soll für weniger als fünfzig Dol lars lauten und dieselben sind zu solchen Zeiten zahlbar, wie der besagte Stadtrath festsetzt/jedoch nicht 20 Jahre übersteigend. Die Interessen aus besagte Bonds kön nen halbjährlich oder jährlich zahlbar ge macht werden, und die Schuld und Inte ressen. oder Theile davon, können zahlbar gemacht werden in Philadelphia oder New Jork innerhalb fünf lahren, nach dem Gutdünken des Stadtraths. Der be sagte Stadtrath soll Vorkebrungen treffen für die Bezablung der hierin autorisirten Bonds durch Anlegung eines Tilgung«- fondS, entweder durch spezielle Verwillig ung besonderer Einkommen oder durch Auserlegungeiner jährlichen Spezialsteuer, oder durch beice, welcher Fond in Ver, Staaten Papieren, Staaisbonds oder den hierin autorisirten Bonds angelegt wer den soll. Und zum Zweck der Consolidir ung der stehenden Schuld der Stadt und um sie gleichmäßig mit der bierin autori sirten Schuld zu machen, soll der Stadt rath die Besugniß baben, so viel zusätzli che Bonds der hierin autorisirten Serie auszugeben, als nothwendig sind zur Be zahlung und Abtragung aller ausstehen den Anleiben der besagten Stadt, entwedei zur Versavzeit oder vorher; vorausgesetzt, raß keine Bonds verkauft oder ausgewech selt weiden sollen unter Pari, oder dil einzulösenden Bond» für einen böheren Betrag als zu Pari angenommen werden. Sekt. 2. Daß der besagte Mavor und der Stadlrath hiermit ermächtigt sind, di« Gebäulichkeiten auf dem Grundstück, wel ches von den im Original-Charter ernann tenCommissären angekauft wurde, zuserän dern und durch Anbau daran ein Arbeits hau« und eine Jail (oder Stadtgefäiig niß) daselbst zu errichte», auch sollen sie solche Borkebrungen treffen, wie sie zur Entgegennahme und Gefangenbaltung von vtturlheillen Verbrechern nothwendig sind. Und im Falle der Ueberfübrung von Angeklagten durch die Mayor« Court der Stadt Scranton, und wenn das Urtheil auf keine längen Zeit als sechs Monate lautet, sollen solche Verurtbeilte nach dem Stadtgcsängniß gesandt werden. Und der besagte Mavor und Stadtrath sind ferner ermächtigt. Lotten anzukaufen und daraus Stationshäuser, Lockups und die noth wendigen Gebäude für das Feuerdeparte inent zu errichten, jedoch nicht mehr als drei; mit der Beschränkung, daß eine» da von in dem f> über als Borougb Provi dence bekannten Territorium, eine« in Hyde Park und eines in dem alten Bo rough Scrauton errichtet werden soll. Sekt. 3. Auf die Applikation einer Mehrheit der Steuerzahler durch Petition soll der Mayor und Stadirath ermächtigt fein, in> Interesse der steuerpflichtigen Bürger irgend einer Ward in der Stadt Verbesserungen und Verwilligungen zum speziellen Benesit der besagten Ward z« machen, und das «eld durch Auferlegung einer Spezialsteuer collektiren, welche abei in keinem Falle ein balbeS Prozent pei Dollar der WcrthschStzung übersteige» darf. Sekt. 4. Der Mayor der besagter Stadt soll die ausschließliche Controll, und Aufsicht über die Polizei haben, docl dürfen der Stadt ohne Zustimmung de« Stadtraths keine Ausgabe» dadurch ver> ursacht werden; mit der Bestimmung, das wenn irgend eine Ward eine bezahlte Po> lizei wünscht, so soll das Gesuch der dasüi petitionireNden Bürger gewäbrt und di, Ward mit den Ausgaben belastet werden «sekt. 5. Wenn irgend einer Wart verwilligungen für Straßen oder allge meine Reparaturen innerhalb deren Gren zen durch den Stadtrath gemacht werden so soll das Geld unter der Anweisung des CominlsstonerS und der Councilmänner »er besagten Ward verausgabt werden. Da« ganze Supplement scheint uns weiter Nicht«, als eine fein gestellte Falle, um der Stadt wiederum eine ungkheur, Schuldenlast aufzubürden; kein Menfck wird einfällig genug fein zu glauben, daß mit den K7Ü.000 auch nur ein Viertheil dessen geleistet werden kann, was in der Bill bestimmt ist. Die ausstehenden städ tischen Anweisungen, für deren Einlösung die Schuld angeblich gemacht werden soll, belaufen sich allein auf circa L 30.000; Die Bill ermächtigt ferner den Mayor und Stadtrath: I)zur Einrichtung eine« Arbeitshauses und Gefängnisses; 2) zum Ankauf von drei Lotten und Errichtung von drei Gebäuden für das Feuerdepar tement; 3) zum AnkaufvonLotten undßau ,on Stationshäusern und Lockups (zur In haftirung von Vagabunden und Gesetz- Übertretern, bis ihnen ein Verhör gegeben den Boroughs Scranton, Hyde Park und Providence. Und die» Alle« soll mit 843.000 (der übrigen Bilanz nach Einlösung der Or der«) zu Stande gebracht werden? Wir hoffen, daß die teutschen Mitglieder des Stadtrath« ein aufmerksame» Auge aus dies» Sache haben, »cnn die Bill Gesetz werdeu sollte. Uufer Gtenersegeu Ecranton ist mit Steuern verfchieteuer Art reichlich gesegnet. Ter Curisität hal ber folgt hier eine Zusammenstellung der Steuern, welche die hiesigen Bürger be» Eine Bounty-Steuer (hört auf, sobald dl« CommisflonerS, Clerk« und deren Vet tern und Basen reich genug sind). Einen City-Tax (zum Bau von SB Brücken, welche nach dem ursprünglichen Contrakte für 519.5V0 gebaut we»den sollten). Schultaxe (damit da« vornehme Pack seine Kinder im höheren Blödsinn unter richten lassen kann. Da man das dafür collektirte Geld nicht sämmtlich für will fährige Schulmamfellen ausgeben kann, so baut man in neuerer Zeit französische Dächer aiu die Schulhäuser). Spezial Borough-Steuer (wird erho ben, so lange der alte Füller lebt). Armensteuer (um die „armen" Teufel, welche sie (das Geld nämlich) in die Hände bekommen, vor dem Verhungern zu schützen.) Eine SlaatSsteuer. Eine Miliztaxe (für solche, die Soldät chens spielen wollen und bei Paraden nicht einmal Schritt halten können). Hundesteuer (sollte zehnfach höher sein). Spezial City-Steuer (zur Bezahlung der Interessen an der Stadtschuld). Spezial Wardsteuer (zum Besten va< gabundirender Polizisten). Die beiden letzteren Steuern werden durch das neue Amendement zum City Charter ins Leben gerufen. Zu den obigen Steuern sind noch an dere hinzuzufügen- Z. B. die kaufmän nische Taxe, die Geschäfts- (Occupatio«-' Taxe, Ver. St. Steuern, Lizenzstenerr u. s. w. Sag', Liebchen, was willst Du nock mehr? Warnung für Auswanderer nacß dem Suden. Ein deutscher Arbeiter schreibt der „Chi cago Abendzeitung": Von einem nahen Verwandten, welchei sich nebst Familie hat verlocken lassen, nack dem Süden zu gehen, habe ich folgend« zuverlässige Schilderung der dortigen Zu stände: „In Chicago ist et schlecht, aber hiei im Süden ist es ,iech schlechter. Wir wer den hier benutzt, um Sklavenarbeit z» thun und eine Sklavenlebensart zu süh ren. Die Wohnungen find die von der früheren schwarzen Sklaven bewohnter Hütten, welche schlechter sind, wie manche« Viehstall; man muß auf der bloßen Erd« schlafen. Frauen und Kinder müssen mit arbeitcn, und wollen sie das nicht, so mö gen sie sehen, wo sie was zu essen bekom men. Da» Essen ist schlecht genug fü> Thiere; Speck und Maiskornbrodist da« gewöhnliche Futter, Mittags wird erst uo 2 Uhr und Abends um 9 Uhr gegessen Von Schule ist keine Rede; und wen« Einer krank wird, so muß er sehen, wie e> wieder gesund wird. Die unverheirathe ten Leute brenne» auch alle durch; nur if es leider den Verheiratheten nicht möglich von hier fortzukommen. Ob die Pflanzer ihren Contrakt Halter wollen, steht in ihrer Gewalt, weil sie da« ganze Gerichtswesen beherrschen. Dil großen iandeigenthümer haben hier ihn schwarzen Arbeiter so schlecht behandelt daß dieselben in Schaaken sortgezoger sind, und nun soll der dumme Deutschi auf die beneidenswerthe Stelle der frühe ren Sklaven einrücken. Alle Diejenigen, welche zu diesem Men schenschacher hierher gebolse» und densel ben befördert haben, sollten zur Straf wenigstens ein Jahr diese unentgeldliche» Sklavendienste verrichten müssen, danii sie einsehen lernten, wie hübsch sich solche« Plantagenleben ausnimmt. Diejenigen, welche für einen Anthei an der Ernte arbeiten, sind »ben so fchlech ab, wie sie direkten Lohnarbeiter; den« die Eigenthümer rechnen ihre Lieferung« so boch, und der Preis der Produkte ist si niedrig berechnet, daß nicht« wie Schulde« übrig bleiben kann, wenn nach der Ernt« abgerechnet wird. Der Arbeiter kann di« Sachen selbst nicht verkaufen, weil.dt« Plantagen zu weit von den Märkte« ent fernt find. Solche» muß er Alle« den Eigenthümer überlassen, und dann kann sich Jeder vorstellen, wie die« zugeht. Di« Plantagenbesttzer stehen sich jetzt besser al« früher bei den Sklaven, weil die Ar beiter ihnen nicht mehr kosten, wie ein ge ringe« Fahrgeld und den Lohn für di> Agenten." Diejenige«, welche noch nähere Au«, kunst wünschen, wie sie die von der „Illi noi« Staat«ztg.," der Deutschen Gesell schaft und anderen Lfficien nach dem Sü den empfohlenen Arbeiter dort behandeln können Nähere« bei mir erfahren. Chicago, Illinois. Carl Gering, 199 Carrvll-Straße. In einer Sägemühle zwischen Cleo poli« und Pithole, Pa., erfolgte am 21 eine Dampfkesselexploston, durch welche eir Mann, Namens Clapper, getödtet un> zwei Andere verletzt wurden. Gouv. Shäffer von Utah wurde an 2!. in Corienne in dem genannten Ter ritorium installirt. Er wurde von den Mayor und den Bürgern enthufiastisci aufgenommen und erklärte ihnen, daß ei nach Utah gekommen sei, um die Gesetz« der ver. St. durchzuführen. E» wurde» darauf mehrere Reden gegen die P»l,ga wie gehalten. Schauderhaft« That. Baltimore. 21. April. Heute Nachmit tag gegen 4 Uh, ging eine Frau Namens Catharina Marsb nach der Schule No. 13, wo ihr achtjähriger Sohn, James, Unterricht erhielt, rief denselben nach dem Hofe hinaus und schnitt ihm mit einem Schlachtmesser, das sie sich kurz vorher ge borgt hatte, die Kehle ab, so daß beinahe der Kopf von Rumpfe getrennt wurde. Dann ging sie nach Hause und verübte dieselbe Greuelthat an ihren übrigen 3 Kindern, zwei Knaben von 6 und 4 lahren und einem Mädchen von 5> Jah ren—und darauf siel sie über ihre bejahrte Mutter her, der sie ebenfalls einen töttli chen Schnitt in die Kehle versetzte. Aus der bereit« abgehaltenen Coroners- Untersuchung geht hervor, daß das Weib wahnsinnig ist oder temporär an Irrsinn leidet. Die Mutter sagte in der »lltv mortem Untersuchung aus, die Mörde rin sei sehr ausgeregt ins Haus gekommen und dann gleich nach dem Hose gegangen, , wo zwei der abgeschlachteten Kinder spiel ! ten. Dann habe sie da» dritte Kind in einem Zimmer des Hauses aufgesucht und es ebenfalls getödtet, und zuletzt fiel sie über die Mutter her, die, fast völlig ge lähmt, kaum Widerstand leisten konnte. Die Mörderin ist die Ehefrau eines Barbiers, Namens Wm. Marsb, der st« vor einem Jahre verließ und sich jetzt in New-Ilork aufhält. Als man sie fragte, ob sie wußte, welches Verbrechen sie began gen, antwortete sie ruhig: „Jetzt weiß ich ies wohl". Sie sitzt jetzt im Gesängnisse, ! —Die ganze Stadt ist in Aufregung übe, ! dieses schauderhafte Ereigniß. Plebiscit oder PlebiScitum. > Dieses Wort kommt in der letzten Zeil " häufig in den Kabeldepeschen von Parit vor, und die eigentliche Bedeutung dessel< ! ben mag einigen Lesern nicht bekannt sein Diese« Wort ist der lateinischen Sprach, entnommen, nämlich pleb«, Volk, und dl cere sprechen, sagen. Man könnte es de« halb mit Volksspruch übersetzen. Da« Wort wurde durch Napoleon den 1. ir Frankreich zuerst in seiner jetzigen Bedeu tung „Abstimmung des ganzen Volks" ge ! braucht. Seine Herrschaft stützte sich au j ein PlebiScitum und ebenso die Herrschaf des jetzigen Kaiser«. In beiden Fälle» wurde die Abstimmung unter dem Druc ! der Bajonette vorgenommen. Bei de> i Abstimmung über das Plebiscit, wovor ! nun die Rede ist, soll nach.dem Berspre ! che» von Seiten der Minister kein durch die Regierung ausgeübt werden. > —ln Rhode Island sind naturalistrt, Bürger, Weiße, welche nicht wenigste»! ! für L 135 Grundbesitz haben, nicht stimm fähig; dieselben verlangen aber in Ge mäßheit des 15. Amendments jetzt da< Stimmrecht. Die Sache wird vor vi« Le gislatur gebracht werden. Der siebzehnjährige Jakob Harnisck in Lancasier County, Pa , war durch da< Bibellesen au« dem Häuschen gekommen Die Bibelsttlle: „So aber deine Hanl oder dein Fuß dich ärgert, so haue ih» ab, und wirf ihn von dir. E« ist besser daß du zum Leben lahm oder ein Krüppe eingehest, denn daß du zwei Hände ode> zwei Füße habest, und werdest in das ewig! Feuer geworfen," brachte ihn s» weit, daj er sein linke« Bein auf den Block legt! und mit drei kräftigen Arthleben abtrenn te. Er warf dann den abgehauenen Fuf weit weg, setzte sich hin und beschaute sei« verstümmelte« Bein. Trotz ärztlicher Hilf' starb er an Verblutung. Bi« zum letzte, Augenblicke blieb er dabei, daß er rech gethan habe. PUtSburg, 24. April. Die Fabrik voi Graham u. Lyon in Last Liberty brannt heute Morgen vollständig ab. Verluj ?20,000; Versicherung SSIIW. New-Aork, 23. April. Ein neuer Ge setzentwurs, welcher die Assembly passir hat und nun wohl wirklich Gesetz werdei wird, ernennt Chauncey M. Depew, Cy ! ru« Curti«, Jsaac Bell, Jame« B. Nichol son und Emanuel B. Hart zu Emigra tion«-Commissären. Die Mayor« vo> New Jork und Brooklyn und die Präsi denten der deutschen und irischen Gesell schast sollen Mitglieder der Commissioi bleiben. Daß die Wahl kaum schlechte hätte »»«fallen können und ein Schlag den Deutschen ins Gesicht ist, brauche« wir wohl kaum zu versichern. Die armei deutschen Einwanderer werden jetzt in al len Dinge» hinter die irischen zurückge setzt, ihre Interessen vernachlässigt werden Und trotzdem liefern die deutschen Ein Wanderer die reichliche Hälfte des Geldes »on welchem diese Commission besoldet und ihre Anstalten unterhalten werden Sie sollten in der Commission zur Hälft! vertreten sein sie haben aber von neu, Mitgliedern bloß einen Sachwalter ihre> Interessen. Die Assembly ist bekaantlick gut demokratisch, d. h. irisch! Philadelphia, 22. April. Der Feuer marschall Blackburn hat seinen Jahresbe richt ausgegeben. Der Verlust bei Feuer«> brünsten im vorigen Jahre betrug 000 Dollal«; Versicherung daraus4,ooo,> Ovo Dollar«. Wegen Brandstiftung wur ten 5 Personen »erurtheilt. Orid, 22. April. Die und Todut-Bay-Eisenbahn-Compagnil «rganisirte sich gestern durch die Wah «on 13 Direktoren. Da« Aktienkapital if bereit« gezeichnet. Die Bahn wird Ivl Meilen lang sein. Philadelphia, 24. April. Gestern Abenl Il>j Übr hörte der Wächter in der South> wark Bank ein Geräusch, al« ob jemant den Versuch machte, die Gewölbe zu er> brechen. Er holte ten nebenan wobnen den Cassier und beide fanden bei der Nach, suchung, daß tie Einbrecher die Thürer »vn innen »ernagilt halten, sich inzwischer auch schon durch da« Dach wieder entfern! hatten, ohne Beute gemacht zu haben. Jy Gewölbe befanden sich ungefähr »IN,< YIX>,OO". Washington, 20. April. Die Untersu chung gegen General Howard hat gestern gegen den eben so radikalen als frommen General neue gravirende Aussagen gelie fert. Die beiden Regj»rungS-Architekten Clark und Mullett bezeugten, daß die zu dem Gebäude der „Howard Universität" verwendeten Ziegelsteine fast werthloS waren. Der Architekt, welcher dasselbe baute, bezeugte, daß er durch Howard ver anlaßt worden sei, in dem Baucontrakte die Bedingung aufzustellen, daß die Stei ne von der Fabrik bezogen werden sollen, in welcher Howard hauptsächlicher Ge schäststheilhaber war. Auf diese Weise wurde erstlich die Heivard-ttniversitäl un gesetzlicher Weise aus den Fonds des Freedman'S Bureau gebaut und dann da für gesorgt, daß ein Theil der Baugelder in die Taschen des Generals Howard floß. Professor Franz Lieber ist auf Vorschlag ! des Staatssekretärs Fish von Präsident Commission ernannt worden, welche ge genwärtig die Ansprüche nordamerikani scher Bürger an die mexikanische Regie rung zu prüfen und zu entscheiden hat. In der deSfallsigen Vereinbarung zwischen den Ver. Staaten und Mexico war die Ernennung eines Obmannes, falls die Commissarien sich nicht einigen können, dem Präsidenten der Ver. Staaten zuge ! sprechen worden. j Der General-Anwalt von Califor j nien hat sein Gutachten dahin abgegeben, daß so lange da« Staats-Gesetz nicht ge ändert wird, oder der Congreß irgend wel- Pflicht der County-GerichtSschreiber ist, die Registrirung der Neger zu verweigern. Er ermahnte sie, den, Staatsgesetzen zu gehorchen, bis der Congreß in der Sache weitere Verordnung ergehen lassen wird. Am I. Dezember vorigen Jahres verschwand Geoige O. Colt, an der Eck« von 7!). Straße und 2. Avenue in New- Aork wohnhaft, plötzlich. Einige Nach barn hatten ihn noch auf der Straße ge sehe», aber er kam nicht nach Hause und man vermuthete, er sei ermordet worden. Die Polizei wurde von dem Verschwinden Colt'S in Kenntniß gesetzt und stellte Nach forschungen nach dem Vermißten an, aber ohne Erfolg. Zehn Tage nachher verließ Frau Colt das Hau«, in dem sie mit ihrem Manne gelebt hatte, und dasselbe stand seitdem leer. Am Nachmittage des 12. April spielten einige Knaben in der Nähe de« Abtritte«, der sich hinter dem Colt'schen Hause be findet, und einer von den Jungen, der durch eine Spalte der Thüre sah, glaubte einen Mann darin sitzen zu sehen. Die Knaben theilten ihre Entdeckung den Nach barn mit, welche die Thüre, die von In nen verriegelt war, ausbrachen und mit Schrecken die halb verweste, einen schreckli chen Geruch verbreitende Leiche Colt's aufrecht sitzen sahen. Vier Monate hatte sie dort gesessen, ohne entdeckt worden zu sein. Colt war ein Graveur und hatte ein Geschäft in No. 3 CroSbvstraße und eines in No. 8S Fultonstraße. Der Tod muß ihn sehr plötzlich überrascht haben. Gouv. G-arp hat kürzlich einige Male von seinem Veto-Rechte einen Ge brauch gemacht, den jeder rechtdenkende Bürger loben mußte. Aber schon ist er bemüht, die gute Meinung, welche man von ihm gewonnen hatte, wieder zu zer stören. Er beschäftigt sich nämlich damit, das Neger Votum in den nördlichen Staa ten zu „organisiren," d. h. Maßregeln zu ergreifen, damit die Farbigen bewogen werden, sämtlich das radikale Ticket zu stimmen. Uns dünkt das »ine sehr un passende Arbeit für den Gouvernör eine« großen Staates. i Die Ernteaussichlen in Minnesota sind sehr günstig. Die dortigen Farmer sind in Folge dessen in freudigster Stim mung. Die Mormonen kaufen Waffen und Munition auf, angeblich um sich gegen die Indianer zu schützen, obwohl sie mit diesen nie Streit gehabt haben. Durch eine Überschwemmung de« Mississippi ist in lowa und Jlliaoi« gro ßer Schaden verursacht worden. ' Die New Aorker Afsembl? hat eine Bill angenommen, welche alle Gesetze, durch die den farbigen Bürgern Rechtbe schränkungen auserlegt werden, aufhebt. Da« Repräsentantenhaus in Har risburg halte eine Bill passirt, welche es jedem Distrikte freistellt, darüber abzustim men, ob innerhalb der Grenzen desselben Liquor verkauft werten dürfe oder nicht. Die republikanische Partei hatte sich den Temperenzleuten gegenüber gewisserma ßen verbindlich gemacht, ein solches Gesetz zu erlassen. Aber wie wir hören, ist e« im Senat liegen geblieben, und wir biet ben daher vorläufig noch von einer sol chen gehässigen, unpraktischen Maßregel verschont. Vom AnSlaud. Der Arbeiterausstand in Pari« nimmt immer größere Dimensionen an. Die London Time« meint, daß die Freihandelsprincipien in den Ver. Staa ten Fortschritte machen. Die Grenzfrag« zwischen Rußland und China ist definitiv geordnet worden. Freiherr Heinrich v. Heß, der bedeu tendste Feldherr, welchen Oestreich nach Radetzkv besaß, der Sieger von Vicenza und Custozzo, ist in Wien gestorben. Er hatte von der Pike auf gedient und erreich te ein Alter »on S 2 Jahren, «n den Feldzügen seit IBSI hat er sich nicht mehr akiive betheiligt. Heß war ein Soldat au« der alten Schule. Als Mensch war er charakterfest, »orurtheilssret und ge recht, Paris, 2-1. April. Die Proklamaiion des Kaisers an da» französische Volk ist erschienen. In derselben sagt er, daß die im Jahre 1352 von 8,0V0,0V0 Stimmge bern ratificirte Constitution dem L inde 18 Jahre lang Friede» gegeben hat. Seit dem sind Veränderungen vorgenommen worden, und die Regierung wünscht, daß das Volk sich darüber ausspreche. Was ohne die Stimme des Volte» gethan «vor den, ist ungültig. Die Grundlage» der Constitution können nicht ohne seuie Zu stimmung geändert werden, um welche die Regierung jetzt ersucht. Am Schlüsse sagt« > der Kaiser: „Ich wende mich an das sran zösische Volk; an euch, die ihr mich am 10. Dezember 1848 an cure spitze gestellt > habt, und ersuche euch, mir einen neuen ! Beweis eures Vertrauens zu geben, indem i ihr für das Plebiscit stimmt. Solche . Stimme ist eine Stimme gegen die ange drohte Revolution; solche eine Abstim mung sichert die Ordnung; solch eine Ab- stimmung macht e« mir und Frankreich ! leicht, meinem Sohne die Krone zu über tragen. Seid einstimmig, wie vor IL Jahren. Eine große Nation muß, »»' sich die Früchte ihrer Entwickelung zu sickern, solche Institutionen unterstützen, welche den nationalen Fortsckritt garan tiren. Laßt das Volk am Tage der Wahl mit ~Ja" antworten, um durch sein« Stimme die liberalen Reformen zu rati ficiren, deren es sich seit I« Jahren erfreu! hat. Ich werde, auf die Vorsehung Got te» vertrauend, fortfahre», unaufhörlich für die Wohlfahrt Frankreichs zu arbei ten." Athen, 25. April. Ueber die Ermor. Dung mehrerer Reisender durch die Ban diten sind nähere Nackrickten eingcgan gen. Die Truppen begegneten ten Ban diten be, den Felsenabhängt», die in de! Gegend von Marathon so häufig sind ! Sie waren wohl vorbereitet und ein des tiges Gefeckt folgte, das länger als ein, Stunde dauerte. I!'- Banditen und meh rere Soldaten wurden getödtet. Dil Truppen waren indessen erfolgreick, unl der.Cbef der Banditen, Conit, floh mi acht seiner Gefährten. Die Soldater suchten unter den Todten nach den Leicher der Gefangenen, und als solche nicht ge funden wurden, »nackten sie sick sofort zu! Verfolgung auf. Den Banditen gelang ' es indessen, die Waldungen zu erreicken > wo sie ihre Gefangenen verborgen hielten z Diese schleppten sie nun mit sich, und Taz ! und Nacht wurde die gluckt fortgesetzt ' Dem Lord Duncaster gelang es, zu ent kommen und die Truppen zu erreicken ! Die Verfolgung wurde unermüdlick sort- gesetzt. Am 4. Tage waren Hr. Herbert ein Attacke der britischen Legatio», unl Graf Bo?l, Secretär der italienischen Le gation, vollständig erschöpft und nicht iir ! Stande, die Flucht fortzusctzcn. Sie wur den von den Banditen eimordet. Air ! folgenden Tage wurden Vyner, der Bru " der des Lord Gap, und Hr. Lloyds er mordet, da sie aus Erschöpfung nicht wci ter konnten. Berlin, 21. April. Tas Zoilparlameni trat gestern zusammen. Herr Delbrück er öffnete die Verhandlungen mit einer Re de, in welcher er die vorzuschlagender Maßregeln auszählte. Darunter befinde! sich eine Revision der Zölle auf Caffee unt Zucker, und Handelsverträge mit Mexico und den Hawaii-Inseln. Scrantou Marktbericht. (Wöchentlich für da» „Wochenblatt" corrigirt') Engro». Letail Mebl-Ertra-Waizen, per Saß, -5 7.25 -5 8.51 „ griihj'S „ Pttgaß, ti.M 7,2 Futter—Gemischte „ 1.95 2.2 k ~ Shorts, „ 180 2.2 i Frucht— Winterwaizen, per Busbel 1.50 l.til „ Frühj'r ~ „ 1.30 1-äl „ Roggen, „ 1.10 I.A Wel,chk°rn. „ 1.00 >.l! „ Hafer, », „ Buchwaizen, „ 1.00 Butter—Beste Dairp, per Pfund, 35 1l „ Mittelmäßige. „ 30 3^ Hase—Gewöhnlich bis gut „ 18—2. Eier —Frische, per Dutzend, 26 —30 Fleisch-Todle Schweine, per Pf., .13—lt> Pöckelfl"isch, per'Soß. 28.M Aepfel—Per Büschel, 1.75—2.1 V „ Schnitze, per Pfund, 10—15 Kartoffeln—per Bsh. .15 -kl Heu —Timothy u. Clover.per Tonne, 1k —IB..,liedel Verlangt wird: ,u treiben versteht, um einen leicht absetzbarer Artikel zu »erkaufen. Zu erfragen in diesir Of fice. 28av „Mansion Hotel/ T. S. Battenberg, Eigenih., e S. S. Battenberg. sind iu den billigstrn Preisen auj ?azer. (Iw> I. N»»»et. Zu vermiethen: tragende wollen sich melden bei !>r. N i efer, Ecke ! der Penn Avenue und Mnlderr?straße. 7ap u nion Park ! passend, ebenso zur Abhaliung von Pir Nie'» u»d j Volksfesten. » eiii Gebaute n Zn verkaufen: grnüber dein „National Garden," i» rer 11. Ward. Nähere Auskunft ist im Hause selbst bei Philipp Dum ml er zu erhalten. l7mz^m Blech Instrumente zu verkaufe». agt die Erpedition, oder Her/griedr. 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